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DokuGliedg Standard DokuArt Aufsatz
Orginal - - - - - - - - - ----------------------------------------------------------------------- und HerausgeberMitarbeiterverzeichnis Quelle des elektronischen Texts nicht erhältlich ETML tagging IntraText Redaktion - - - - - - - - - ----------------------------------------------------------------------- Copyright © Libreria Editrice Vaticana [ 08102007 ]

Gliederung

Überschrift

Teil0 Einleitung
.. Abn0 APOSTOLISCHE KONSTITUTION FIDEI DEPOSITUM
.... Kap1 1. Einleitung
.... Kap2 2. Entstehung und Leitgedanken des Textes
.... Kap3 3. Anordnung des Inhalts
.... Kap1 ERSTES KAPITEL DER MENSCH IST GOTTFÄHIG
.... Kap5 5. Schluß
.. Abn2 Prolog
> Kte VATER , . . . das ist das ewige Leben , daß sie dich , den einzigen wahren Gott , erkennen und Jesus Christus , den du gesandt hast ( Joh 17,3 ) . Gott , unser Retter , will , daß alle Menschen gerettet werden und zur Erkenntnis der Wahrheit gelangen ( 1 Tim 2,3-4 ) . Es ist uns Menschen kein anderer Name unter dem Himmel gegeben , durch den wir gerettet werden sollen ( Apg 4,12 ) , als der Name JESUS .
.... KapI I Das Leben des Menschen - Gott erkennen und lieben
.... KapII II Die Weitergabe des Glaubens - die Katechese
.... KapIII III Zielsetzung und Adressaten des Katechismus
.... KapIV IV Der Aufbau des Katechismus
.... KapV V Praktische Hinweise zum Gebrauch des Katechismus
.... KapVI VI Die notwendigen Anpassungen
Teil1 ERSTES TELL DAT GLAUBENSERKENNTNIS
.. Abn1 ERSTER ABSCHNITT ICH GLAUBE - WIR GLAUBEN
> Kte 26 Wenn wir unseren Glauben bekennen , sagen wir zu Beginn : Ich glaube oder wir glauben . Bevor wir den Glauben der Kirche darlegen , wie er im Credo bekannt , in der Liturgie gefeiert , im Befolgen der Gebote und im Gebet gelebt wird , fragen wir uns also , was glauben bedeutet . Der Glaube ist die Antwort des Menschen an Gott , der sich dem Menschen offenbart und schenkt und ihm so auf der Suche nach dem letzten Sinn seines Lebens Licht in Fülle bringt . Wir betrachten folglich zunächst dieses Suchen des Menschen ( erstes Kapitel ) , sodann die göttliche Offenbarung , durch die Gott dem Menschen entgegenkommt ( zweites Kapitel ) , und schließlich die Antwort des Glaubens ( drittes Kapitel ) .
.... Kap4 4. Geltung des Textes
.... Kap2 ZWEITES KAPITEL GOTT GEHT AUF DEN MENSCHEN ZO
.... Kap3 DRITTES KAPITEL DIE ANTWORT DES MENSCHEN AN GOTT
.. Abn2 ZWEITER ABSCHNITT DAS CHRISTLICHE GLAUBENSBEKENNTNIS
> Kte Die Glaubenssymbola
> Kte 185 Wer sagt : Ich glaube , sagt : Ich bejahe das , was wir glauben . Die Gemeinschaft im Glauben bedarf einer gemeinsamen Glaubenssprache , die für alle verbindlich ist und im gleichen Bekenntnis des Glaubens eint .
> Kte 186 Von Anfang an hat die apostolische Kirche ihren Glauben in kurzen , für alle maßgebenden Formeln ausgedrückt und weitergegeben [ Vgl . etwa Röm 10,9 ; 1 Kor 15,3-5 ] . Schon sehr bald aber wollte die Kirche das Wesentliche ihres Glaubens auch in organische , gegliederte Zusammenfassungen einbringen , die vor allem für die Taufbewerber bestimmt waren : Nicht menschliche Willkür hat diese Zusammenschau des Glaubens verfaßt , sondern die wichtigsten Lehren der ganzen Schrift sind in ihr zusammengestellt zu einer einzigen Glaubenslehre . Gleichwie der Senfsamen in einem kleinen Körnlein die vielen Zweige birgt , so enthält diese Zusammenfassung des Glaubens in wenigen Worten alle religiösen Kenntnisse des Alten und des Neuen Testamentes ( Cyrill v . Jerusalem , catech . ill . 5,12 ) .
> Kte 187 Diese Kurzfassungen des Glaubens nennt man Glaubensbekenntnisse , weil sie den Glauben , den die Christen bekennen , kurz zusammenfassen . Man nennt sie auch Credo , weil sie auf lateinisch für gewöhnlich mit Credo [ Ich glaube ] beginnen . Eine weitere Bezeichnung für sie ist Glaubenssymbola .
> Kte 188 Das griechische Wort symbolon bezeichnete eine Hälfte eines entzweigebrochenen Gegenstandes ( z . B . eines Siegels ) , die als Erkennungszeichen diente . Die beiden Teile wurden aneinandergefügt , um die Identität des Trägers zu überprüfen . Das Glaubenssymbol ist also ein Erkennungs - und Gemeinschaftszeichen für die Gläubigen . Symbolon bedeutet dann auch Sammlung , Zusammenfassung , Übersicht . Im Glaubenssymbolon sind die Hauptwahrheiten des Glaubens zusammengefaßt . Deshalb dient es als erster Anhaltspunkt , als Grundtext der Katechese .
> Kte 189 Das Glaubensbekenntnis wird zum ersten Mal bei der Taufe abgelegt . Das Glaubenssymbolon ist zunächst Taufbekenntnis . Weil die Taufe im Namen des Vaters , des Sohnes und des Heiligen Geistes ( Mt 28,19 ) gespendet wird , werden die Glaubenswahrheiten , zu denen man sich bei der Taufe bekennt , nach ihrem Bezug zu den drei Personen der heiligsten Dreifaltigkeit gegliedert .
> Kte 190 Das Symbolum hat somit drei Hauptteile : Im ersten Teil ist von der ersten Person in Gott und vom wunderbaren Schöpfungswerk die Rede ; im zweiten von der zweiten Person und vom Geheimnis der Erlösung des Menschen ; im dritten von der dritten Person , dem Urheber und Quell unserer Heiligung ( Catech . R . 1,1,4 ) . Das sind die drei Hauptstücke unseres [ Tauf - ] Siegels ( Irenäus , dem . 100 ) .
> Kte 191 Diese drei Teile unterscheiden sich voneinander , hängen aber miteinander zusammen . Wir nennen sie nach einem von den Vätern häufig gebrauchten Vergleich Artikel [ Gliederl . Wie man nämlich die Einzelteile eines Körpers nach Gliedern unterscheidet , so bezeichnen wir auch in diesem unserem Glaubensbekenntnis jeden Einzelsatz , der uns zu glauben vorgelegt wird , ganz entsprechend als Artikel ( Catech . R . 1,1,4 ) . Nach einer alten , schon vom hl . Ambrosius [ Vgl . symb . . 8. ] bezeugten Tradition zählt man für gewöhnlich zwölf Artikel des Credo , um mit der Zahl der Apostel das Ganze des apostolischen Glaubens zu versinnbilden .
> Kte 192 Den Bedürfnissen der verschiedenen Epochen entsprechend entstanden im Lauf der Jahrhunderte zahlreiche Bekenntnisse oder Symbola des Glaubens : die Symbola der verschiedenen alten , apostolischen Kirchen [ Vgl . DS 1-64. ]das sogenannte Athanasianische Symbolum Quicumque [ Vgl . DS 75-76. ] , die Glaubensbekenntnisse bestimmter Konzilien und Synoden [ Vgl . 11. 5. v . Toledo : DS 525-541 ; 4. K . im Lateran : DS 800-802 ; 2. K . v . Lyon : DS 851-861 ; K . v . Trient : DS 1862-1870. ]oder einzelner Päpste , z . B . die fides Damasi [ Vgl . DS 71-72. ] und das Credo des Gottesvolkes ( SPF ) Pauls VI . von 1968.
> Kte 193 Keines der Bekenntnisse aus den verschiedenen Epochen der Kirche kann als überholt und wertlos angesehen werden . Sie alle fassen den Glauben aller Zeiten kurz zusammen und helfen uns heute , ihn zu erfassen und tiefer zu verstehen .
> Kte Zwei Bekenntnisse nehmen im Leben der Kirche eine ganz besondere Stellung ein :
> Kte 194 Das Apostolische Glaubensbekenntnis , das so genannt wird , weil es mit Recht als treue Zusammenfassung des Glaubens der Apostel gilt . Es ist das alte Taufbekenntnis der Kirche von Rom . Von daher hat es seine große Autorität : Es ist das Symbolum , das die römische Kirche bewahrt , wo Petrus , der erste der Apostel , seinen Sitz hatte und wohin er die gemeinsame Glaubenslehre gebracht hat ( Ambrosius , symb . 7 ) .
> Kte 195 Auch das sogenannte Nizäno-konsantinopolitanische Glaubensbekenntnis besitzt eine große Autorität , weil es aus den beiden ersten Ökumenischen Konzilien ( 325 und 381 ) hervorging und noch heute allen großen Kirchen des Ostens und des Westens gemeinsam ist .
> Kte 196 Unsere Darlegung des Glaubens wird sich an das Apostolische Glaubensbekenntnis halten , das gewissermaßen den ältesten römischen Katechismus darstellt . Die Darlegung wird jedoch durch beständige Verweise auf das Nizäno-konstantinopolitanische Bekenntnis ergänzt werden , das oft ausführlicher und eingehender ist .
> Kte 197 Machen wir uns das Bekenntnis unseres Leben schenkenden Glaubens zu eigen wie am Tag unserer Taufe , als unser ganzes Leben der Gestalt der Lehre ( Röm 6,17 ) anvertraut wurde . Gläubig das Credo beten heißt , mit Gott dem Vater , dem Sohn und dem Heiligen Geist in Verbindung treten ; es heißt aber auch , mit der Gesamtkirche verbunden zu werden , die uns den Glauben überliefert und in deren Gemeinschaft wir glauben . Dieses Symbolum ist das geistige Siegel , die Betrachtung unseres Herzens und die stets anwesende Wache ; es ist sicherlich der Schatz unserer Seele ( Ambrosius‘ symb . 1 ) .
.... Kap1 ERSTES KAPITEL ICH GLAUBE AN GOTT DEN VATER
.... Kap2 ZWEITES KAPITEL ICH GLAUBE AN JESUS CHRISTUS , GOTTES EINGEBORENEN SOHN
.... Kap3 DRITTES KAPITEL ICH GLAUBE AN DEN HEILIGEN GEIST
Teil2 ZWEITER TEIL DIE FEIER DES CHRISTLICHEN MYSTERIUMS
> Kte Warum Liturgie ?
> Kte 1066 Im Symbolum bekennt die Kirche das Mysterium der heiligsten Dreifaltigkeit und deren gnädigen Ratschluß für die ganze Schöpfung : Der Vater erfüllt das Geheimnis seines Willens ( Eph 1,9 ) , indem er zum Heil der Welt und zur Ehre seines Namens seinen geliebten Sohn und seinen Heiligen Geist schenkt . Dieses ist das Mysterium Christi(1 ) . Es wird in der Geschichte geoffenbart und verwirklicht nach einem Plan , das heißt einer weise ausgedachten Ordnung , die vom hl . Paulus Ökonomie des Mysteriums ( Eph 3,9 ) , von der Vätertradition Ökonomie des fleischgewordenen Wortes oder Heilsökonomie genannt wird .
> Kte 1067 Dieses Werk der menschlichen Erlösung und der vollkommenen Verherrlichung Gottes , dessen Vorspiel die göttlichen Großtaten am Volk des Alten Bundes waren , hat Christus , der Herr , erfüllt , besonders durch das Pascha-Mysterium seines Leidens , seiner Auferstehung von den Toten und seiner glorreichen Himmelfahrt . In diesem Mysterium hat er durch sein Sterben unseren Tod vernichtet und durch sein Auferstehen das Leben neugeschaffen . Denn aus der Seite des am Kreuz entschlafenen Christus ist das wunderbare Sakrament der ganzen Kirche hervorgegangen ( SC 5 ) . Darum feiert die Kirche in der Liturgie vor allem das Pascha-Mysterium , durch das Christus das Werk unseres Heils vollbracht hat .
> Kte 1068 In ihrer Liturgie verkündet und feiert die Kirche dieses Mysterium , damit die Gläubigen daraus leben und es in der Welt bezeugen : Die Liturgie , durch die sich , besonders im göttlichen Opfer der Eucharistie , ‚das Werk unserer Erlösung vollzieht‘ , trägt nämlich in höchstem Maße dazu bei , daß die Gläubigen das Mysterium Christi und die eigentliche Natur der wahren Kirche zum Ausdruck bringen und anderen offenbar machen ( SC 2 ) .
> Kte Was bedeutet das Wort Liturgie ?
> Kte 1069 Das Wort Liturgie bedeutet ursprünglich öffentliches Werk , Dienst des Volkes und für das Volk . In der christlichen Überlieferung bedeutet es , daß das Volk Gottes teilnimmt am Werk Gottes [ Vgl . Joh 17,4 ] . Durch die Liturgie setzt Christus , unser Erlöser und Hoherpriester , in seiner Kirche , mit ihr und durch sie das Werk unserer Erlösung fort .
> Kte 1070 Im Neuen Testament bezeichnet das Wort Liturgie nicht nur die Feier des Gottesdienstes [ Vgl . Apg 13,2 ; Lk 1,23 gr ] , sondern auch die Verkündigung des Evangeliums [ Vgl . Röm 15,16 : Phil 2,14-17 und 2,30]und die tätige Nächstenliebe [ Vgl . Röm 15,27 ; 2 Kor 9,12 ; Phil 2,25 ] . Bei all dem geht es um den Dienst an Gott und den Menschen . In der Liturgiefeier ist die Kirche Dienerin nach dem Vorbild ihres Herrn , des einzigen Liturgen [ Vgl . Hehr 8,2. 6 gr ] , indem sie in Gottesdienst , Verkündigung und Liebesdienst am Amt Christi als Priester , Prophet und König teilnimmt . Mit Recht gilt also die Liturgie als Vollzug des priesterlichen Amtes Jesu Christi ; in ihr wird durch sinnenfällige Zeichen die Heiligung des Menschen bezeichnet und in je eigener Weise bewirkt und vom mystischen Leib Jesu Christi , nämlich dem Haupt und seinen Gliedern , der gesamte öffentliche Kult vollzogen . Infolgedessen ist jede liturgische Feier als Werk Christi , des Priesters , und seines Leibes , der die Kirche ist , in vorzüglichem Sinn heilige Handlung , deren Wirksamkeit keine andere Handlung der Kirche durch dieselbe Bedeutung und denselben Rang gleichkommt ( SC 7 ) .
> Kte Die Liturgie als Quelle des Lebens
> Kte 1071 Als Werk Christi ist die Liturgie auch ein Handeln seiner Kirche . Die Liturgie verwirklicht und bekundet die Kirche als sichtbares Zeichen der Gemeinschaft zwischen Gott und den Menschen durch Christus . Sie nimmt die Gläubigen in das neue Leben der Gemeinschaft hinein . Sie setzt voraus , daß alle bewußt , tätig und mit Gewinn an ihr teilnehmen ( SC 11 ) .
> Kte 1072 Die heilige Liturgie füllt nicht das ganze Tun der Kirche aus ( SC 9 ) ; ihr müssen die Evangelisierung , der Glaube und die Bekehrung vorausgehen ; erst dann kann sie im Leben der Gläubigen ihre Früchte bringen : das neue Leben im Heiligen Geist , den tätigen Einsatz für die Sendung der Kirche und den Dienst an ihrer Einheit .
> Kte Gebet und Liturgie
> Kte 1073 Die Liturgie ist auch Beteiligung am Gebet , das Christus im Heiligen Geist an den Vater richtet . In ihr findet alles christliche Beten seine Quelle und seinen Abschluß . Durch die Liturgie wird der innere Mensch in der großen Liebe , mit der Vater uns in seinem geliebten Sohn geliebt hat ( Eph 2,4 ) , verwurzelt und auf sie gegründet [ Vgl . Eph 3,16-17. ] . Diese große Tat Gottes wird dadurch , daß man jederzeit im Geist betet ( Eph 6,18 ) , gelebt und verinnerlicht .
> Kte Katechese und Liturgie
> Kte 1074 Die Liturgie ist der Höhepunkt , dem das Tun der Kirche zustrebt , und zugleich die Quelle , aus der all ihre Kraft strömt ( SC 10 ) . Sie ist somit der vorzüglichste Ort der Katechese des Gottesvolkes . Die Katechese ist von ihrem Wesen her mit dem gesamten liturgischen und sakramentalen Handeln verbunden ; denn gerade in den Sakramenten und besonders in der Eucharistie wirkt Jesus Christus aus der Fülle seiner Person , um die Menschen umzuwandeln ( Johannes Paul II. , CT 23 ) .
> Kte 1075 Die liturgische Katechese möchte in das Mysterium Christi einführen ( sie ist Mystagogie ) , indem sie vom Sichtbaren zum Unsichtbaren , vom Bezeichnenden zum Bezeichneten , von den Sakramenten zu den Mysterien schreitet . Für diese Katechese sind die örtlichen und regionalen Katechismen zuständig . Der vorliegende Katechismus , der im Dienst der ganzen Kirche in der Verschiedenheit ihrer Riten und Kulturen [ Vgl . SC 3-4. ] stehen will , wird das vorlegen , was grundlegend und der ganzen Kirche gemeinsam ist : die Liturgie als Mysterium und als Feier ( Erster Abschnitt ) und dann die sieben Sakramente und die Sakramentalien ( Zweiter Abschnitt ) .
.. Abn1 ERSTER ABSCHNITT DIE SAKRAMENTALE HEILSORDNUNG
> Kte 1076 Durch die Ausgießung des Heiligen Geistes wurde am Pfingsttag die Kirche der Welt offenbar [ Vgl . SC 6 ; LG 2 ] . Die Ausgießung des Heiligen Geistes läßt in der Vermittlung des Mysteriums eine neue Zeit anbrechen : die Zeit der Kirche , in der Christus durch die Liturgie seiner Kirche sein Heilswerk kundtut , vergegenwärtigt und mitteilt , bis er kommt ( 1 Kor 11,26 ) . Während dieser Zeit der Kirche lebt und handelt Christus fortan in und mit seiner Kirche auf eine neue , für diese neue Zeit eigene Weise . Er handelt durch die Sakramente . Die der Kirche des Ostens und des Westens gemeinsame Überlieferung nennt das sakramentale Ökonomie . Diese besteht in der Mitteilung ( oder Ausspendung ) der Früchte des Pascha-Mysteriums Christi in der Feier der sakramentalen Liturgie der Kirche . Wir werden deshalb zuerst die sakramentale Ausspendung erklären ( erstes Kapitel ) und dann die Natur und die Wesenszüge der Liturgiefeier klarer zutage treten ( zweites Kapitel ) lassen .
.... Kap1 ERSTES KAPITEL DAS PASCHA-MYSTERIUM IN DER ZEIT DER KIRCHE
.... Kap2 ZWEITES KAPITEL DIE SAKRAMENTALE FEIER DES PASCHA-MYSTERIUMS
.. Abn2 ZWEITER ABSCHNITT DIE SIEBEN SAKRAMENTE DER KIRCHE
> Kte 1210 Die Sakramente des Neuen Bundes sind von Christus eingesetzt . Es gibt sieben Sakramente : die Taufe , die Firmung , die Eucharistie , die Buße , die Krankensalbung , die Weihe und die Ehe . Diese sieben Sakramente betreffen alte Stufen und wichtigen Zeitpunkte im Leben des Christen : sie geben dem Glaubensleben der Christen Geburt und Wachstum , Heilung und Sendung . Es besteht also eine gewisse Ähnlichkeit zwischen den Stufen des natürlichen Lebens und den Stufen des geistlichen Lebens [ Vgl . Thomas v . A. , s . th , 3,65,1 ] .
> Kte 1211 Dieser Analogie entsprechend werden zunächst die drei Sakramente der christlichen Initiation ( erstes Kapitel ) dargelegt , dann die Sakramente der Heilung ( zweites Kapitel ) und schließlich die Sakramente , die im Dienst der Gemeinschaft und der Sendung der Gläubigen stehen ( drittes Kapitel ) . Diese Reihenfolge ist zwar nicht die einzig mögliche , sie läßt aber ersehen , daß die Sakramente ein organisches Ganzes bilden , in dem jedes Sakrament einen lebenswichtigen Platz einnimmt . In diesem Organismus nimmt die Eucharistie als Sakrament der Sakramente eine einzigartige Stellung ein : Alle anderen Sakramente sind auf sie als auf ihr Ziel hingeordnet ( Thomas v . A. , s . th . 3,65,3 ) .
.... Kap1 ERSTES KAPITEL DIE SAKRAMENTE DER CHRISTLICHEN INITIATION
.... Kap2 ZWEITES KAPITEL DIE SAKRAMENTE DER HEILUNG
.... Kap3 DRITTES KAPITEL DIE SAKRAMENTE DES DIENSTES FüR DIE GEMEINSCHAFT
.... Kap4 VIERTES KAPITEL ANDERE LITURGISCHE FEIERN
Teil3 DRITTER TEIL DAS LEBEN IN CHRISTUS
> Kte Christ , erkenne deine Würde
> Kte 1691 Christ , erkenne deine Würde ! Du bist der göttlichen Natur teilhaftig geworden , kehre nicht zu der alten Erbärmlichkeit zurück und lebe nicht unter deiner Würde . Denk an das Haupt und den Leib , dem du als Glied angehörst ! Bedenke , daß du der Macht der Finsternis entrissen und in das Licht und das Reich Gottes aufgenommen bist ( Leo d . Gr. , serm . 21,2-3 ) .
> Kte 1692 Das Glaubensbekenntnis sagt , wie groß die Gaben sind , die Gott in seinem Schöpfungswerk und mehr noch im Werk der Erlösung und Heiligung dem Menschen geschenkt hat . Was der Glaube bekennt , geben die Sakramente weiter . Durch die Sakramente der Wiedergeburt sind die Christen Kinder Gottes geworden ( Joh 1,12 ; 1 Joh 3,1 ) und haben an der göttlichen Natur Anteil erhalten ( 2 Petr 1,4 ) . Im Glauben ihrer neuen Würde bewußt , sollen die Christen fortan so leben , wie es dem Evangelium Christi entspricht ( Phil 1,27 ) . Sie werden dazu befähigt durch die Gnade Christi und die Gaben seines Geistes , die sie durch die Sakramente und das Gebet erhalten .
> Kte Leben aus Gott , dem Dreifaltigen
> Kte 1693 Christus Jesus tat stets das , was dem Vater gefiel [ Vgl . Joh 8,29 ] . Er lebte in vollkommener Gemeinschaft mit ihm . Auch seine Jünger sind dazu berufen , vor dem Angesicht des Vaters zu leben , der auch das Verborgene sieht ( Mt 6,6 ) , damit sie vollkommen werden , wie der himmlische Vater es ist [ Vgl . Mt 5,47 ] .
> Kte 1694 Die Christen sind für die Sünde tot , leben aber für Gott in Christus Jesus ( Röm 6 , 11 ) , weil sie durch die Taufe in Christus eingegliedert [ Vgl . Röm 6,5 ] sind . So haben sie am Leben des Auferstandenen Anteil [ Vgl . Kol 2,12 ] . In der Nachfolge Christi und in Einheit mit ihm [ Vgl . Joh 15,5 ] sind die Christen fähig , Gott nachzuahmen als seine geliebten Kinder ( Eph 5,1 ) und dem Weg der Liebe zu folgen . Sie suchen in ihrem Denken , Reden und Handeln so gesinnt zu sein , wie es dem Leben in Christus Jesus entspricht ( Phil 2,5 ) und sich an sein Beispiel zu halten [ Vgl . Joh 13,12-16 ] .
> Kte 1695 Gerecht geworden im Namen Jesu Christi , des Herrn , und im Geist unseres Gottes ( 1 Kor 6 , 11 ) , Geheiligte in Christus Jesus und berufen als Heilige ( 1 Kor 1,2 ) , sind die Christen Tempel des Heiligen Geistes geworden [ Vgl . 1 Kor 6,19 ] . Der Geist des Sohnes lehrt sie , zum Vater zu beten [ Vgl . Gal 4,6 ] . Und weil er zu ihrem Leben geworden ist , drängt er sie zum Handeln [ Vgl . Gal 5,25 ] , damit sie durch tätige Liebe die Früchte des Geistes ( Gal 5,22 ) hervorbringen . Der Heilige Geist heut die Wunden der Sünde und erneuert unseren Geist und Sinn ( Eph 4,23 ) ; er erleuchtet und stärkt uns , damit wir durch Güte , Gerechtigkeit und Wahrheit ( Eph 5,9 ) in allem als Kinder des Lichts leben ( Eph 5,8 ) .
> Kte Die zwei Wege
> Kte 1696 Der Weg Christi führt zum Leben , ein gegenläufiger Weg jedoch führt ins Verderben ( Mt 7 , 13_14 ) [ Vgl . Dtn 30,15-20 ] . Das Gleichnis des Evangeliums von den zwei Wegen hat in der Katechese der Kirche einen festen Platz . Es zeigt , wie wichtig sittliche Entscheidungen für unser Heil sind . Der Wege sind zwei : einer des Lebens und einer des Todes . Sie gehen aber weit auseinander ( Didaché 1 , 1 ) .
> Kte Die Katechese des Lebens in Christus
> Kte 1697 Die Katechese soll klar aufzeigen , welche Freude auf dem Weg Christi zu finden ist , und welche Forderungen er stellt [ Vgl . CT 29. ] . Die Katechese über das Leben als neue Menschen ( Röm 6,4 ) in Christus soll sein : - Eine Katechese des Heiligen Geistes . Dieser ist der innere Lehrer des christusgemäßen Lebens , der liebende Gast und Freund , der dieses Leben beseelt , es lenkt , berichtigt und stärkt . - Eine Katechese der Gnade , denn durch Gnade sind wir gerettet und nur durch Gnade können unsere Werke Frucht für das ewige Leben bringen . Eine Katechese der Seligpreisungen , denn diese sind der Inbegriff des Weges Christi , der einzige Pfad zum ewigen Glück , nach dem das Herz des Menschen sich sehnt . Eine Katechese über Sünde und Vergebung . Wenn der Mensch nicht einsieht , daß er Sünder ist , kann er die Wahrheit über sich selbst nicht erkennen ; diese Wahrheit aber ist eine Voraussetzung zu gutem Handeln . Ohne das Angebot der Vergebung könnte der Mensch diese Wahrheit nicht ertragen . - Eine Katechese der menschlichen Tugenden , die erfassen läßt , wie schön und erstrebenswert die Fähigkeit und Bereitschaft zum guten Handeln ist . - Eine Katechese der christlichen Tugenden des Glaubens , der Hoffnung und der Liebe - eine Katechese , die großherzig am Vorbild der Heiligen Maß nimmt . - Eine Katechese des doppelten Gebotes der Liebe , welches im Dekalog entfaltet wird . - Eine kirchliche Katechese , denn im vielfältigen Austausch der geistlichen Güter in der Gemeinschaft der Heiligen kann das christliche Leben wachsen , sich entfalten und sich mitteilen .
> Kte 1698 Der erste und letzte Bezugspunkt dieser Katechese wird stets Jesus Christus selbst sein . Er ist der Weg , die Wahrheit und das Leben ( Joh 14,6 ) . Wenn wir gläubig auf Christus blicken , dürfen wir hoffen , daß er an uns seine Verheißungen erfüllt . Und wenn wir ihn lieben , wie er uns geliebt hat , werden wir so handeln , wie es unserer Würde entspricht . Ich bitte dich , denk daran , daß unser Herr Jesus Christus dein Haupt ist und daß du eines seiner Glieder bist . Er ist für dich , was das Haupt für die Glieder bedeutet . Alles , was sein ist , ist auch dein : Geist , Herz , Leib , Seele und alle Fähigkeiten . Du sollst sie gebrauchen , als gehörten sie dir , um Gott zu dienen , zu loben , zu lieben und zu verherrlichen . Du bist für Christus , was ein Glied für das Haupt ist . Darum wünscht er dringend , alle deine Fähigkeiten , als seien es die seinen , in Dienst zu nehmen , um dem Vater zu dienen und ihn zu verherrlichen ( Johannes Eudes , Cord . 1,5). "Für mich ist Christus das Leben " ( Phil 1,21 ) .
.. Abn1 ERSTER ABSCHNITT DIE BERUFUNG DES MENSCHEN : DAS LEBEN IM HEILIGEN GEIST
> Kte 1699 Das Leben im Heiligen Geist vollendet die Berufung des Menschen ( erstes Kapitel ) . Es besteht in der Liebe zu Gott und in der Solidarität mit den Menschen ( zweites Kapitel ) . Es wird zu unserem Heil aus Gnade geschenkt ( drittes Kapitel ) .
.... Kap1 ERSTES KAPITEL DIE WüRDE DES MENSCHEN
.... Kap2 ZWEITES KAPITEL DIE MENSCHLICHE GEMEINSCHAFT
.... Kap3 DRITTES KAPITEL DAS HEIL GOTTES : DAS GESETZ UND DIE GNADE
.. Abn2 ZWEITER ABSCHNITT DIE ZEHN GEBOTE
> Kte Meister , was muß ich tun ?
> Kte 2052 Meister , was muß ich Gutes tun , um das ewige Leben zu gewinnen ? Jesus weist den reichen jungen Mann , der ihm diese Frage stellt , zunächst darauf hin , daß Gott , der allein Gute , als Inbegriff und Quell alles Guten anzuerkennen sei . Dann sagt Jesus zu ihm : Wenn du aber das Leben erlangen willst , halte die Gebote . Und er nennt dem Fragesteller die Gebote , welche die Nächstenliebe betreffen : Du sollst nicht töten , du sollst nicht die Ehe brechen , du sollst nicht stehlen , du sollst nicht falsch aussagen ; ehre Vater und Mutter ! Schließlich faßt Jesus diese Gebote zusammen : Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst ! ( Mt 19,16-19 ) .
> Kte 2053 Dieser ersten Antwort wird noch eine zweite hinzugefügt : Wenn du vollkommen sein willst , geh , verkauf deinen Besitz und gib das Geld den Armen ; so wirst du einen bleibenden Schatz im Himmel haben ; dann aber komm und folge mir nach ! ( Mt 19,21 ) . Dies hebt die erste Antwort nicht 1968 auf . Es gehört zur Nachfolge Christi , daß man die Gebote hält . Das Gesetz wird nicht abgeschafft [ Vgl . Mt 5,17 ] , sondern der Christ wird aufgefordert , es in der Person seines Meisters wiederzufinden , der dessen vollkommene Erfüllung ist . Die Aufforderung Jesu an den jungen Mann , ihm im Gehorsam eines Jüngers und im Beobachten der Gebote nachzufolgen , ist in den drei synoptischen Evangelien mit der Aufforderung zu Armut und Keuschheit verbunden [ Vgl . Mt 19,6-12:21 ] . Die evangelischen Räte sind von den Geboten nicht zu trennen .
> Kte 2054 Jesus hat die zehn Gebote übernommen ; er hat aber auch die Kraft des Geistes geoffenbart , die in ihnen wirkt . Er predigte eine Gerechtigkeit , die weit größer ist als die der Schriftgelehrten und der Pharisäer ( Mt 5,20 ) und als die der Heiden [ Vgl . Mt 5,46-47 ] . Er verdeutlichte die Forderungen der Gebote : Ihr habt gehört , daß zu den Alten gesagt worden ist : Du sollst nicht töten . . . Ich aber sage euch : Jeder , der seinem Bruder auch nur zürnt , soll dem Gericht verfallen sein ( Mt 5,21-22 ) .
> Kte 2055 Als man ihm die Frage stellt : Welches Gebot im Gesetz ist das wichtigste ? ( Mt 22,36 ) , antwortet Jesus : Du sollst den Herrn , deinen Gott , lieben mit ganzem Herzen , mit ganzer Seele und mit all deinen Gedanken . Das ist das wichtigste und erste Gebot . Ebenso wichtig ist das zweite : Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst . An diesen beiden Geboten hängt das ganze Gesetz samt den Propheten ( Mt 22,37-40 ) [ Vgl . Dtn 6,5 ; Lev 19,18. ] . Der Dekalog ist im Licht dieses zweifachen und zugleich einzigen Gebotes der Liebe auszulegen , welche die Erfüllung des Gesetzes ist : Die Gebote : Du sollst nicht die Ehe brechen , du sollst nicht töten , du sollst nicht stehlen , du sollst nicht begehren ! , und alle anderen Gebote sind in dem einen Satz zusammengefaßt : Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst . Die Liebe tut dem Nächsten nichts Böses . Also ist die Liebe die Erfüllung des Gesetzes ( Röm ‘13,9-10 ) .
> Kte Der Dekalog in der Heiligen Schrift
> Kte 2056 Dekalog bedeutet wörtlich zehn Worte ( Ex 34,28 ; Dtn 4,13 ; 10,4 ) . Diese zehn Worte hat Gott seinem Volk auf dem heiligen Berg Sinai geoffenbart . Im Unterschied zu den anderen von Mose aufgezeichneten Geboten [ Vgl . Dtn 31,9:24 ] hat der Finger Gottes ( Ex 31 , 18 ) [ Vgl . Dtn 5,22 ] sie geschrieben . Darum sind sie in einem besonderen Sinn Worte Gottes . Überliefert werden sie uns im Buch Exodus [ Vgl . Ex 20,1-17]. und im Buch Deuteronomium [ Vgl . Dtn 5,6-22 ] . Schon im Alten Testament nehmen die heiligen Bücher auf die zehn Worte Bezug [ Vgl . z . B . Hos 4,2 ; Jer 7,9 ; Ez 18,5-9 ] . Doch erst im Neuen Bund , in Jesus Christus , enthüllt sich ihr tiefster Sinn .
> Kte 2057 Der Dekalog ist zunächst im Zusammenhang mit dem Auszug aus Ägypten zu verstehen , jener im Zentrum des Alten Bundes stehenden großen Befreiungstat Gottes . Diese zehn Worte , ob negativ als Verbote , oder positiv als Gebote ( wie : Ehre Vater und Mutter ! ) formuliert , zeigen die Bedingungen für ein von der Sklaverei der Sünde befreites Leben . Der Dekalog ist ein Weg des Lebens : Wenn du den Herrn , deinen Gott , liebst , auf seinen Wegen gehst und auf seine Gebote , Gesetze und Rechtsvorschriften achtest , dann wirst du leben und zahlreich werden ( Dtn 30,16 ) . Diese befreiende Kraft des Dekalogs zeigt sich zum Beispiel im Gebot der Sabbatruhe , das auch für die Fremden und die Sklaven gilt : Denk daran : Als du in Ägypten Sklave warst , hat dich der Herr , dein Gott , mit starker Hand und hoch erhobenem Arm dort herausgeführt ( Dtn 5,15 ) .
> Kte 2058 In den zehn Worten wird das Gesetz Gottes zusammengefaßt und verkündet : Diese Worte sagte der Herr auf dem Berg zu eurer vollzähligen Versammlung , mitten aus dem Feuer , aus Wolken und Dunkel , unter lautem Donner , diese Worte und sonst nichts . Er schrieb sie auf zwei Steintafeln und übergab sie mir ( Dtn 5,22 ) . Darum werden diese beiden Tafeln die Bundesurkunde genannt ( Ex 25,16 ) . Sie enthalten die Bestimmungen des Bundes zwischen Gott und seinem Volk . Diese Tafeln der Bundesurkunde ( Ex 31,18 ; 32,15 ; 34,29 ) sollen in der Lade aufbewahrt werden ( Ex 25,16 ; 40,3 ) .
> Kte 2059 Die zehn Worte werden von Gott im Rahmen einer Theophanie ausgesprochen - Auge in Auge hat der Herr auf dem Berg mitten aus dem Feuer mit euch geredet ( Dtn 5,4 ) . Die zehn Worte gehören zur Selbstoffenbarung Gottes und seiner Herrlichkeit . In den Geboten , die er gibt , schenkt Gott sich selbst und seinen heiligen Willen . Indem er seinen Willen kundtut , offenbart sich Gott seinem Volk .
> Kte 2060 Die Gabe der Gebote und des Gesetzes ist Bestandteil des Bundes , den Gott mit den Seinen geschlossen hat . Dem Buch Exodus zufolge ergeht die Offenbarung der zehn Worte in der Zeit zwischen dem Bundesangebot [ Vgl . Ex 19 ] und dem Bundesschluß [ Vgl . Ex 24 ] , nachdem sich das Volk verpflichtet hat , alles zu tun , was der Herr gesagt hatte , und ihm zu gehorchen ( Ex 24,7 ) . Der Dekalog wird erst überliefert , wenn zuvor an den Bund erinnert worden ist ( , " Der Herr , unser Gott , hat am Horeb einen Bund mit uns geschlossen" : Dtn 5,2 ) .
> Kte 2061 Die Gebote erhalten ihre volle Bedeutung innerhalb des Bundes . Der Schrift zufolge findet das moralische Handeln des Menschen seinen eigentlichen Sinn im Bund und durch den Bund . Das erste der zehn Worte erinnert daran , daß Gott sein Volk zuerst geliebt hat : Da zur Bestrafung der Sünde der Übergang vom Freiheitsparadies zur Knechtschaft dieser Welt geschehen war , betrifft der erste Satz des Dekalogs , das erste Wort der Gebote Gottes , die Freiheit : ‚Ich bin der Herr , dein Gott , der dich aus Ägypten geführt hat , aus dem Sklavenhaus‘ ( Ex 20,2 ; Dtn 5,6 ) ( Origenes , horn . in Ex . 8,1 ) .
> Kte 2062 Die eigentlichen Gebote folgen erst an zweiter Stelle ; sie sagen , was aufgrund der durch den Bund gestifteten Zugehörigkeit zu Gott zu tun ist . Die sittliche Lebensführung ist Antwort auf das liebende Handeln des Herrn . Sie ist Anerkennung , Ehrerbietung und Danksagung an Gott . Sie ist Mitwirkung an dem Plan , den Gott in der Geschichte verfolgt .
> Kte 2063 Der Bund und der Dialog zwischen Gott und dem Menschen werden auch dadurch bezeugt , daß Gott als Gesetzgeber stets in der ersten Person spricht ( , " Ich bin der Herr . . . " ) und sich dabei immer an einen Einzelnen wendet ( , " Du... " ) . In allen Geboten Gottes wird der Adressat mit einem in der Einzahl gehaltenen Personalpronomen angesprochen . Während Gott seinen Willen dem ganzen Volk kundtut , teilt er ihn auch jedem einzelnen mit . Der Herr schrieb die Liebe zu Gott vor und schärfte die Gerechtigkeit gegen den Nächsten ein , damit der Mensch gerecht und Gottes würdig wäre , und bereitete ihn durch den Dekalog auf seine Freundschaft und auf die Eintracht mit dem Nächsten vor . . . Die Worte des Dekalogs . . . dauern auch bei uns [ den Christen ] fort , denn durch die Ankunft [ des Herrn ] wurden sie ausgefaltet und erweitert , nicht aber aufgehoben ( Irenäus , hær . 4,16,3-4 ) .
> Kte Der Dekalog in der Überlieferung der Kirche
> Kte 2064 Getreu der Schrift und in Übereinstimmung mit dem Beispiel Jesu hat die Überlieferung der Kirche dem Dekalog immer vorrangige Bedeutung zuerkannt .
> Kte 2065 Seit dem hl . Augustinus nehmen die zehn Gebote in der Unterweisung der Taufbewerber und der Gläubigen einen wichtigen Platz ein . Im 15. Jahrhundert kam der Brauch auf , die Gebote des Dekalogs in positiver Formulierung und in leicht einzuprägender Reimform wiederzugeben . Dieser Brauch besteht zum Teil noch heute . Die Katechismen der Kirche legten die christliche Sittenlehre oft anhand der zehn Gebote dar .
> Kte 2066 Im Lauf der Geschichte wurden die Gebote verschieden eingeteilt und numeriert . Der vorliegende Katechismus folgt der vom hl . Augustinus vorgenommenen Einteilung , die in der katholischen Kirche zur Tradition geworden ist . Sie ist auch die der lutherischen Bekenntnisse . Die griechischen Väter haben eine etwas andere Einteilung vorgenommen , die sich in den orthodoxen Kirchen und den reformierten Gemeinschaften findet .
> Kte 2067 Die zehn Gebote bringen die Forderungen der Gottes - und Nächstenliebe zum Ausdruck . Die ersten drei Gebote beziehen sich vor allem auf die Liebe zu Gott , die sieben weiteren auf die Liebe zum Nächsten . Wie die Liebe zwei Gebote umfaßt , auf die der Herr das ganze Gesetz und die Propheten bezieht . . . so sind die zehn Gebote auf zwei Tafeln verteilt . Drei waren auf die eine Tafel und sieben auf die andere geschrieben ( Augustinus , serm . 33,2,2 ) .
> Kte Die Einheit des Dekalogs
> Kte 2069 Der Dekalog bildet ein unteilbares Ganzes . Jedes seiner Worte verweist auf alle anderen ; sie bedingen einander . Die beiden Tafeln erhellen einander ; sie bilden eine Einheit . Wer ein Gebot übertritt , verstößt gegen das ganze Gesetz [ Vgl . Jak 2,10-11 ] . Man kann den Mitmenschen nicht ehren , ohne Gott , seinen Schöpfer , zu preisen . Man kann Gott nicht anbeten , ohne die Menschen , seine Geschöpfe , zu lieben . Der Dekalog bringt das gottbezogene und das gesellschaftliche Leben des Menschen in eine Einheit .
> Kte Der Dekalog und das natürliche Gesetz
> Kte 2070 Die zehn Gebote sind Teil der Offenbarung Gottes . Zugleich lehren sie uns die wahre Natur des Menschen . Sie heben seine wesentlichen Pflichten hervor und damit indirekt auch die Grundrechte , die der Natur der menschlichen Person innewohnen . Der Dekalog enthält einen hervorragenden Ausdruck des natürlichen Sittengesetzes : Von Anfang an hatte Gott die natürlichen Gebote in die Herzen der Menschen gepflanzt . Er begnügte sich zunächst damit , an sie zu erinnern . Das war der Dekalog ( Irenäus , hær . 4,15,1 ) .
> Kte 2071 Obwohl die Gebote des Dekalogs schon der Vernunft einsichtig sind , wurden sie geoffenbart . Um zu einer vollständigen und sicheren Erkenntnis der Forderungen des natürlichen Gesetzes zu gelangen , bedurfte die sündige Menschheit dieser Offenbarung . Im Zustand der Sünde war eine volle Erklärung der Gebote des Dekalogs nötig geworden , weil das Licht der Vernunft verdunkelt und der Wille vom Weg abgewichen war ( Bonaventura , sent . 4 , 37 , 1,3 ) . Wir erkennen die Gebote Gottes durch die göttliche Offenbarung , die uns in der Kirche verkündet wird und durch die Stimme des Gewissens .
> Kte Die Verbindlichkeit des Dekalogs
> Kte 2072 Weil die zehn Gebote die Grundpflichten des Menschen gegenüber Gott und dem Nächsten zum Ausdruck bringen , sind sie ihrem Wesen nach schwerwiegende Verpflichtungen . Sie sind unveränderlich , sie gelten immer und überall . Niemand kann von ihnen dispensieren . Gott hat die zehn Gebote in das Herz des Menschen geschrieben .
> Kte 2073 Die Gehorsamspflicht gegenüber den Geboten erstreckt sich auch auf Verpflichtungen , die der Sache nach weniger schwer wiegen . So wird z . B . durch das fünfte Gebot untersagt , einander durch Worte zu verletzen , was nur aufgrund der Umstände oder der Absicht dessen , der die Beleidigung ausspricht , ein schwerwiegendes Vergehen sein kann .
> Kte Getrennt von mir könnt ihr nichts vollbringen
> Kte 2074 Jesus sagte : Ich bin der Weinstock , ihr seid die Reben . Wer in mir bleibt und in wem ich bleibe , der bringt reiche Frucht ; denn getrennt von mir könnt ihr nichts vollbringen ( Joh 15,5 ) . Die Frucht , von der hier die Rede ist , ist die Heiligkeit eines durch die Vereinigung mit Christus fruchtbaren Lebens . Wenn wir an Jesus Christus glauben , an seinen Mysterien teilhaben und seine Gebote halten , liebt der Erlöser in uns seinen Vater und seine Brüder , unseren Vater und unsere Brüder . Durch die Gnade des Heiligen Geistes wird seine Person zur lebendigen inneren Richtschnur unseres Handelns . Das ist mein Gebot : Liebt einander , so wie ich euch geliebt habe ( Joh 15,12 ) .
....
.. Abn2
> ZWEITER ABSCHNITT - DIE ZEHN GEBOTE -
.... Kap1 ERSTES KAPITEL DU SOLLST DEN HERRN , DEINEN GOTT , LIEBEN MIT GANZEM HERZEN , GANZER SEELE UND MIT ALL DEINER KRAFT
.... Kap2 ZWEITES KAPITEL DU SOLLST DEINEN NäCHSTEN LIEBEN WIE DICH SELBST
Teil4 VIERTER TEIL DAS CHRISTLICHE GEBET
.. Abn1 ERSTER ABSCHNITT DAS GEBET IM CHRISTLICHEN LEBEN
> Kte 2560 Wenn du wüßtest , worin die Gabe Gottes besteht ( Joh 4,10 ) . Das Wunder des Gebetes zeigt sich gerade da , am Rande der Brunnen , bei denen wir Wasser holen . Dort begegnet Christus jedem Menschen ; er sucht uns , bevor wir ihn suchen , und er bittet : Gib mir zu trinken ! Jesus dürstet ; seine Bitte kommt aus der Tiefe Gottes , der nach uns verlangt . Ob wir es wissen oder nicht , im Gebet begegnet der Durst Gottes unserem Durst . Gott dürstet danach , daß wir nach ihm dürsten [ Vgl . Augustinus , quæs 1. 64,4 ] .
> Kte 2561 Du hättest ihn gebeten , und er hätte dir lebendiges Wasser gegeben ( Joh 4 , 10 ) . Unser Bittgebet ist auf geheimnisvolle Weise eine Antwort - Antwort auf die Klage des lebendigen Gottes : Mein Volk hat . . . mich . . . verlassen , den Quell des lebendigen Wassers , um sich Zisternen zu graben , Zisternen mit Rissen , die das Wasser nicht halten ! ( Jer 2,13 ) . Es ist gläubige Antwort auf die unverdiente Heilsverheißung [ Vgl . Joh 7,37-39 ; Jes 12,3 : 51,1 ] ; liebende Antwort auf den Durst des eingeborenen Sohnes [ Vgl . Joh 19,28 ; Sach 12,1(1 ; 13,1 ] .
> Kte Gebet als Bund
> Kte 2562 Woher kommt das Gebet des Menschen ? Welches auch immer die Handlungen und Worte sein mögen , in denen sich das Gebet ausdrückt , es betet doch immer der ganze Mensch . Um aber den Ort zu bezeichnen , aus dem das Gebet hervorgeht , spricht die Schrift zuweilen von der Seele oder dem Geist , am häufigsten aber - mehr als tausendmal - vom Herzen . Das Herz betet . Ist dieses fern von Gott , ist das Gebet sinnentleert .
> Kte 2563 Das Herz ist das Zuhause , in dem ich bin und in dem ich wohne ( in semitischer oder biblischer Sprechweise : wo ich absteige ) . Es ist unsere verborgene Mitte , die weder unsere Vernunft noch andere Menschen erfassen können . Einzig der Geist Gottes kann es ergründen und erkennen . Im Innersten unseres Strebens ist das Herz Ort der Entscheidung . Es ist Ort der Wahrheit , wo wir zwischen Leben und Tod wählen . Es ist Ort der Begegnung , da wir nach dem Bilde Gottes in Beziehung leben . Das Herz ist der Ort des Bundes .
> Kte 2564 Das christliche Gebet ist eine Bundesbeziehung zwischen Gott und dem Menschen in Christus . Es ist Handeln Gottes und Handeln des Menschen . Es geht aus dem Heiligen Geist und aus uns hervor . In Vereinigung mit dem menschlichen Willen des menschgewordenen Gottessohnes richtet es sich ganz auf den Vater .
> Kte Gebet als Gemeinschaft
> Kte 2565 Im Neuen Bund ist das Beten die lebendige Beziehung der Kinder Gottes zu ihrem unendlich guten Vater , zu seinem Sohn Jesus Christus und zum Heiligen Geist . Die Gnade des Gottesreiches ist die Vereinigung der ganzen heiligsten Dreifaltigkeit mit dem ganzen Geist des Menschen ( Gregor v . Nazianz , or . 16,9 ) . Das Leben des Gebetes besteht somit darin , daß wir immer in Gegenwart des dreimal heiligen Gottes und in Gemeinschaft mit ihm sind . Diese Lebensgemeinschaft ist stets möglich , da wir durch die Taufe mit Christus eins geworden sind [ Vgl . Röm 6,5 ] . Das Gebet ist christlich , insofern es Gemeinschaft mit Christus ist und sich in der Kirche , dem Leib Christi , ausweitet . Es ist umfassend wie die Liebe Christi [ Vgl . Eph 3,18-21 ] .
.... Kap1 ERSTES KAPITEL DIE OFFENBARUNG DES GEBETES
.... Kap2 ZWEITES KAPITEL DIE ÜBERLIEFERUNG DES GEBETES
.... Kap3 DRITTES KAPITEL DAS GEBETSLEBEN
.. Abn2 ZWEITER ABSCHNITT DAS GEBET DES HERRN : VATER UNSER !
> Kte 2759 Jesus betete einmal an einem Ort ; und als er das Gebet beendet hatte , sagte einer seiner Jünger zu ihm : Herr , lehre uns beten , wie schon Johannes seine Jünger beten gelehrt hat ( Lk 11,1 ) . Als Antwort auf diese Bitte vertraut Jesus seinen Jüngern und seiner Kirche das christliche Grundgebet an . Der hl . Lukas gibt eine kurze Fassung mit fünf Bitten 1 , der hl . Matthäus eine ausführlichere mit sieben Bitten [ Vgl . Mt 6,9-13 ] . Die liturgische Überlieferung der Kirche hat die Fassung des hl . Matthäus beibehalten . Vater unser im Himmel , geheiligt werde dein Name , dein Reich komme , dein Wille geschehe , wie im Himmel so auf Erden . Unser tägliches Brot gib uns heute . Und vergib uns unsere Schuld , wie auch wir vergeben unsern Schuldigern . Und führe uns nicht in Versuchung , sondern erlöse uns von dem Bösen .
> Kte 2760 Sehr früh hat die Liturgie das Gebet des Herrn mit einer Doxologie abgeschlossen . In der Didaché ( 8,2 ) lautet sie : Denn dein ist die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit . Die Apostolischen Konstitutionen ( 7,24,1 ) fügen am Anfang hinzu : das Reich . Diese Formulierung findet sich heute in der ökumenischen Fassung . Die byzantinische Tradition fügt nach Herrlichkeit Vater , Sohn und Heiliger Geist hinzu . Das römische Meßbuch führt die letzte Bitte [ Vgl . MR , Embolismus. ] weiter in ausdrücklichem Warten auf die selige Hoffnung ( Tit 2,13 ) und auf das Kommen Jesu Christi , unseres Herrn . Darauf folgt die Akklamation der Gemeinde , in der die Doxologie der Apostolischen Konstitutionen aufgenommen wird .
.... Art1 ARTIKEL 1 DIE ZUSAMMENFASSUNG DES GANZEN EVANGELIUMS
.... Art2 ARTIKEL 2 VATER UNSER IM HIMMEL
.... Art3 §§ 3 bis 6 weggefallen