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Dokument KATECHISMUS der katholischen Kirche 2007
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1633
=M=> Kte Die Krankheit im Leben des Menschen
=S=> Kte 1500 Krankheit und Leiden gehören von jeher zu den schwersten Prüfungen im Leben des Menschen . In der Krankheit erfährt der Mensch seine Ohnmacht , seine Grenzen und seine Endlichkeit . Jede Krankheit kann uns den Tod erahnen lassen .
=S=> Kte 1501 Krankheit kann zu Angst , zum Rückzug auf sich selbst , zuweilen sogar zu Verzweiflung und zu Auflehnung gegen Gott führen . Sie kann aber auch den Menschen reifer machen , ihm den Blick dafür öffnen , was in seinem Leben unwesentlich ist , so daß er sich dem Wesentlichen zuwendet . Sehr oft führt Krankheit zur Suche nach Gott , zur Rückkehr zu ihm .
=M=> Kte Der Kranke vor Gott
=S=> Kte 1502 Der Mensch des Alten Testamentes erlebt die Krankheit im Blick auf Gott . Er klagt vor Gott über seine Krankheit [ Vgl . Ps 38 ] , und erfleht von ihm , dem Herrn über Leben und Tod , Heilung [ Vgl . Ps 6,3 ; Jes 38 ] . Die Krankheit wird zum Weg der Bekehrung [ Vgl . Ps 38,5 ; 39,9:12 ] , und mit der Vergebung durch Gott setzt die Heilung ein . Das Volk Israel erlebt , daß die Krankheit auf geheimnisvolle Weise mit der Sünde und dem Bösen zusammenhängt , und daß die Treue zu Gott , seinem Gesetz gemäß , das Leben zurückgibt : denn ich bin der Herr , dein Arzt ( Ex 15,26 ) . Der Prophet Jesaja sieht voraus , daß das Leiden auch den Sinn einer Sühne für die Sünden anderer haben kann [ Vgl . Ps 32,5 ; 107 , 20 ; Mk 2,5-12 ] . Er kündigt an , daß Gott für Zion eine Zeit herbeiführen wird , in der er jedes Vergehen vergeben und jede Krankheit heilen wird [ Vgl . Jes 33,24 ] .
=M=> Kte Christus als Arzt
=S=> Kte 1503 Das Mitleid Christi mit den Kranken und seine Heilungen von Krankheiten jeder Art [ Vgl . Mt 4,24. ] sind ein offensichtliches Zeichen dafür , daß Gott . . . sich seines Volkes angenommen hat ( Lk 7,16 ) und daß das Reich Gottes ganz nahe ist . Jesus hat die Macht , nicht nur zu heilen , sondern auch Sünden zu vergeben [ Vgl . Mk 2,5-12 ] . Er ist gekommen , den ganzen Menschen - Seele und Leib - zu heilen . Er ist der Arzt , den die Kranken nötig haben [ Vgl . Mk 2,17 ] . Sein Mitleid mit allen Leidenden geht so weit , daß er sich mit ihnen identifiziert : Ich war krank , und ihr habt mich besucht ( Mt 25,36 ) . Seine besondere Liebe zu den Kranken bewog die Christen , durch alle Jahrhunderte sich all derer anzunehmen , die körperlich oder seelisch leiden . Sie spornte zu unermüdlichen Anstrengungen an , deren Los zu erleichtern .
=S=> Kte 1504 Oft verlangt Jesus von den Kranken , daß sie glauben [ Vgl . Mk 5,34. 36 ; 9,23 ] . Er verwendet Zeichen , um zu heilen : Speichel und Handauflegung [ Vgl . Mk 7,32-36 ; 8,22-25. ] , Teig aus Erde und Waschung [ Vgl . Joh 9,6-7 ] . Die Kranken suchen , ihn zu berühren [ Vgl . Mk 1,41 ; 3,10 ; 6,56 ] , denn es ging eine Kraft von ihm aus , die alle heilte ( Lk 6,19 ) . In den Sakramenten fährt Christus fort , uns zu berühren , um uns zu heilen .
=S=> Kte 1505 Über so viele Leiden erschüttert , läßt sich Jesus von den Kranken nicht nur berühren , sondern macht sich ihre Nöte zu eigen : Er hat unsere Leiden auf sich genommen und unsere Krankheiten getragen ( Mt 8 , 17)3. Er heilte aber nicht alle Kranken . Seine Heilungen waren Zeichen für das Kommen des Gottesreiches . Sie kündigten eine viel tiefer greifende Heilung an : den Sieg über Sünde und Tod durch sein Pascha . Auf dem Kreuz nahm Christus die ganze Last des Bösen auf sich . [ Vgl . Jes 53,4 ] Er nahm die Sünde der Welt hinweg ( Joh 1,29 ) , von der Krankheit eine Folge ist . Durch sein Leiden und seinen Tod am Kreuz hat Christus dem Leiden einen neuen Sinn gegeben : es kann uns nun ihm gleichgestalten und uns mit seinem erlösenden Leiden vereinen .
=S=> Kte Heilt die Kranken . . . !
=S=> Kte 1506 Christus fordert seine Jünger auf , ihm nachzufolgen und ihr Kreuz auf sich zu nehmen [ Vgl . Mt 10,38 ] . In seiner Nachfolge gewannen sie einen neuen Blick für die Krankheit und die Kranken . Jesus nimmt sie in sein eigenes armes , dienendes Leben hinein . Er läßt sie an seinem Dienst des Mitleidens und des Heilens teilhaben . Die Zwölf machten sich auf den Weg und riefen die Menschen zur Umkehr auf . Sie trieben viele Dämonen aus und salbten viele Kranke mit Öl und heilten sie ( Mk 6 , 12-13 ) .
=S=> Kte 1507 Der auferstandene Herr wiederholt diese Sendung ( , " In meinem Namen werden . . . die Kranken , denen sie die Hände auflegen , . . . gesund werden" : Mk 16 , 17-18 ) und bekräftigt sie durch die Zeichen , welche die Kirche wirkt , wenn sie seinen Namen anruft [ Vgl . Apg 9,34 ; 14,3 ] . Diese Zeichen erweisen auf besondere Weise , daß Jesus wirklich der erlösende Gott ist [ Vgl . Mt 1,21 ; Apg 4 , 12 ] .
=S=> Kte 1508 Der Heilige Geist schenkt einzelnen Menschen ein besonderes Heilungscharisma [ Vgl . 1 Kor 12,9. 28. 30. ] , um zu zeigen , wie wirkkräftig die Gnade des Auferstandenen ist . Selbst intensivste Gebete erlangen jedoch nicht die Heilung aller Krankheiten . So muß der hl . Paulus vom Herrn vernehmen : Meine Gnade genügt dir ; denn sie erweist ihre Kraft in der Schwachheit ( 2 Kor 12,9 ) . Die zu erduldenden Leiden können folgenden Sinn haben : Für den Leib Christi , die Kirche , ergänze ich in meinem irdischen Leben das , was an den Leiden Christi noch fehlt ( Kol 1,24 ) .
=S=> Kte 1509 Heilt Kranke ! ( Mt 10,8 ) . Diesen Auftrag hat die Kirche vom Herrn empfangen und sucht ihn auszuführen , indem sie die Kranken pflegt und sie mit ihrer Fürbitte begleitet . Sie glaubt an die belebende Gegenwart Christi , des Arztes der Seele und des Leibes . Diese wirkt vor allem durch die Sakramente und ganz besonders durch die Eucharistie , das Brot , welches das ewige Leben gibt [ Vgl . Job 6 , 54. 58 ] . Der hl . Paulus deutet an , daß die Eucharistie auch mit der leiblichen Gesundheit in Beziehung steht [ Vgl . 1 Kor 11,30 ] .
=S=> Kte 1510 Die apostolische Kirche kennt einen eigenen Ritus für die Kranken . Er wird vom hl . Jakobus bezeugt : Ist einer von euch krank ? Dann rufe er die Presbyter der Kirche zu sich ; sie sollen Gebete über ihn sprechen und ihn im Namen des Herrn mit Öl salben . Das gläubige Gebet wird den Kranken retten , und der Herr wird ihn aufrichten ; wenn er Sünden begangen hat , werden sie ihm vergeben ( Jak 5 , 14-15 ) . Die Überlieferung hat in diesem Ritus eines der sieben Sakramente der Kirche erkannt [ Vgl . DS 216 ; 1324-1325 ; 1695-1696 ; 1716-1717 ] .
=M=> Kte Ein Sakrament für die Kranken
=S=> Kte 1511 Die Kirche glaubt und bekennt , daß unter den sieben Sakramenten eines ganz besonders dazu bestimmt ist , die durch Krankheit Geprüften zu stärken : die Krankensalbung . Diese heilige Salbung der Kranken wurde von Christus , unserem Herrn , als wahrhaftes und eigentliches Sakrament des Neuen Testamentes eingesetzt , und zwar bei Markus angedeutet [ Vgl . Mk 6,13 ] , durch Jakobus aber , den Apostel und Bruder des Herrn , den Gläubigen empfohlen und verkündet [ Vgl . Jak 5,14-15 ] ( K . v . Trient : DS 1695 ) .
=S=> Kte 1512 In der liturgischen Überlieferung des Ostens wie des Westens werden seit dem Altertum Zeugnisse für Krankensalbungen mit geweihtem Öl bezeugt . Im Lauf der Jahrhunderte wurde die Krankensalbung mehr und mehr nur noch Sterbenden gespendet , so daß sie dann als Letzte Ölung bezeichnet wurde . Ungeachtet dieser Entwicklung unterließ es die Kirche nie , zum Herrn zu beten , daß der Kranke wieder gesund werde , wenn das seinem Heil förderlich sei [ Vgl . DS 1696 ] .
=S=> Kte 1513 Die Apostolische Konstitution Sacram unctionem infirmorum vom 30 November 1972 hat im Anschluß an das Zweite Vatikanische Konzil [ Vgl . SC 73. ] bestimmt , daß von nun an im römischen Ritus folgendes gilt : Das Sakrament der Krankensalbung wird jenen gespendet , deren Gesundheitszustand bedrohlich angegriffen ist , indem man sie auf der Stirn und auf den Händen mit ordnungsgemäß geweihtem Olivenöl oder , den Umständen entsprechend , mit einem anderen ordnungsgemäß geweihten Pflanzenöl salbt und dabei einmal folgende Worte spricht : Durch diese heilige Salbung helfe dir der Herr in seinem reichen Erbarmen , er stehe dir bei mit der Kraft des Heiligen Geistes : Der Herr , der dich von Sünden befreit , rette dich , in seiner Gnade richte er dich auf [ Vgl . [ link ] CIC , can . 847 , §1 ] .