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Dokument KATECHISMUS der katholischen Kirche 2007
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=S=> Kte 2803 Nachdem wir uns in die Gegenwart Gottes , unseres Vaters , begeben haben , um ihn anzubeten , zu lieben und zu preisen , läßt der Geist der Kindschaft sieben Bitten , sieben Preisungen aus unseren Herzen emporsteigen . Die drei ersten sind mehr auf Gott bezogen und ziehen uns hin zur Herrlichkeit des Vaters ; die folgenden vier sind wie Wege zu Gott und bieten unser Elend seiner Gnade dar . Flut ruft der Flut zu ( Ps 42,8 ) .
=S=> Kte 2804 Die ersten drei Bitten tragen uns zu Gott , um seiner selbst willen : dein Name , dein Reich und dein Wille [ Vgl . Lk 22,15 ; 12:50 ] Es gehört wesentlich zur Liebe , zuerst an den Geliebten zu denken . In jeder der drei Bitten reden wir nicht von uns , sondern wir lassen uns vom glühenden Verlangen und der Angst des geliebten Sohnes für die Herrlichkeit seines Vaters ergreifen [ Vgl . GS 22,1] : geheiligt werde . . . komme . . . geschehe . . . . Diese drei Bitten sind im Opfer Christi , des Erlösers , schon erfüllt ; jetzt aber , solange Gott noch nicht alles in allen ist [ Vgl . 1 Kor 15,28 ] , werden sie durch die Hoffnung auf ihre endgültige Erfüllung ausgerichtet .
=S=> Kte 2805 Die folgenden Bitten verlaufen in der Richtung mancher eucharistischer Epiklesen : sie bringen unsere Erwartungen dar und ziehen den Blick des Vaters der Barmherzigkeit auf sich . Sie steigen aus uns empor und betreffen uns schon jetzt , in dieser Welt : gib uns . . . vergib uns . . . führe uns nicht . . . erlöse uns . . . . Die vierte und fünfte Bitte beziehen sich auf unser Leben : wir sollen ernährt und von der Sünde geheilt werden . Die zwei letzten Bitten betreffen den Kampf des Gebetes : unseren Kampf um den Sieg des Lebens .
=S=> Kte 2806 Durch die drei ersten Bitten werden wir im Glauben gestärkt , von Hoffnung erfüllt und durch die Liebe entflammt . Da wir Geschöpfe und noch Sünder sind , müssen wir auch für uns beten : Wir bieten uns , die wir den Grenzen von Welt und Geschichte unterworfen sind , der grenzenlosen Liebe unseres Gottes dar . Denn durch den Namen Christi und das Reich seines Geistes vollendet unser Vater seinen Ratschluß des Heiles für uns und die ganze Welt .

=U4= AbsI -- I Geheiligt werde dein Name

-- =S=> Kte 2807 Das Wort heiligen ist hier zunächst nicht so sehr im verursachenden ( Gott allein heiligt , macht heilig ) , sondern vor allem im einschätzenden Sinn zu verstehen : etwas als heilig anerkennen und es so behandeln . Daher wird die Anrufung Geheiligt werde . . . bei der Anbetung manchmal als Lob und Danksagung verstanden [ Vgl . Ps 111,9 ; Lk 1,49 ] . Doch diese Bitte wird uns von Jesus in Wunschform gelehrt : es ist eine Bitte , ein Verlangen und ein Warten , an denen Gott und der Mensch beteiligt sind . Schon die erste Bitte des Vaterunsers nimmt uns in das innerste Mysterium der Gottheit und in die Taten des Heiles für die Menschheit hinein . Unsere Bitte , daß sein Name geheiligt werde , schließt uns in den im voraus gefaßten gnädigen Ratschluß mit ein , daß wir in Liebe heilig und untadelig vor Gott leben [ Vgl . Eph 1,9:4 ] .
=S=> Kte 2808 Gott offenbart seinen Namen in den entscheidenden Ereignissen seiner Heilsökonomie , in denen er sein Werk vollendet . Dieses Werk vollzieht sich aber für uns und in uns nur dann , wenn sein Name durch uns und in uns geheiligt wird .
=S=> Kte 2809 Die Heiligkeit Gottes ist der unzugängliche Brennpunkt seines ewigen Mysteriums . Was in der Schöpfung und Geschichte von ihm offenbar ist , nennt die Schrift die Herrlichkeit , das Erstrahlen seiner Majestät [ Vgl . Ps 8 ; Jes 6,3 ] . Gott krönt den Menschen mit Herrlichkeit ( Ps 8,6 ) , indem er ihn als sein Abbild , ihm ähnlich ( Gen 1,26 ) erschafft . Durch die Sünde hat der Mensch jedoch die Herrlichkeit Gottes verloren ( Röm 3,23 ) . Somit zeigt Gott seine Heiligkeit , indem er seinen Namen offenbart und kundtut , um den Menschen nach dem Bild seines Schöpfers ( Kol 3,10 ) neu zu schaffen .
=S=> Kte 2810 Durch die Verheißung an Abraham und den bekräftigenden Eid [ Vgl . Hebr 6,13 ] verpflichtet sich Gott , ohne jedoch seinen Namen zu enthüllen . Erst Mose beginnt er , diesen zu offenbaren [ Vgl . Ex 3,14 ] , und er bezeugt ihn vor den Augen des ganzen Volkes , indem er es vor den Ägyptern rettet : Er ist hoch und erhaben ( Ex 15,1 ) . Seit dem Bund am Sinai gehört dieses Volk ihm ; es ist berufen , ein heiliges ( oder geweihtes - im Hebräischen steht dafür das gleiche Wort ) [ Vgl . Ex 19,5-6 ] Volk zu sein , denn der Name Gottes wohnt in ihm .
=S=> Kte 2811 Gott , der Heilige [ Vgl . Lev 19 , 2 :Seid heilig , denn ich , der Herr , euer Gott , hin heilig. " ] , gibt dem Volk immer wieder neu das heilige Gesetz und übt in Rücksicht auf seinen eigenen Namen immer wieder Geduld . Dennoch wendet sich das Volk vom Heiligen Israels ab und entweiht seinen Namen unter den Völkern [ Vgl . Ex 20 ; 36 ] . Darum sind die Gerechten des Alten Bundes , die aus der Verbannung zurückgekehrten Armen und die Propheten von glühendem Eifer für seinen Namen erfüllt .
=S=> Kte 2812 Endlich wird uns in Jesus der Name des heiligen Gottes im Fleisch als Retter [ Vgl . Mt 1,21 ; Lk 1,31 ] geoffenbart und geschenkt . Er wird geoffenbart durch das , was er ist , durch sein Wort und sein Opfer [ Vgl . Joh 8,28 ; 17,8 ; 17,17-19 ] . Dieses ist das Herz des hohenpriesterlichen Gebetes : Heiliger Vater , ich heilige mich für sie , damit auch sie in der Wahrheit geheiligt sind ( Joh 17,19 ) . Weil Jesus selbst seinen eigenen Namen heiligt [ Vgl . Ex 20,39 ; 36,20-21 ] , offenbart er uns den Namen des Vaters ( Joh 17,6 ) . Am Ende seines Pascha verleiht ihm der Vater den Namen , der größer ist als alle Namen : Jesus ist der Herr zur Ehre Gottes , des Vaters [ Vgl . Phil 2,9-11 ] .
=S=> Kte 2813 Im Wasser der Taufe sind wir reingewaschen , geheiligt und gerecht geworden im Namen Jesu Christi , des Herrn , und im Geist unseres Gottes ( 1 Kor 6 , 11 ) . Gott hat uns berufen , in unserem ganzen Leben heilig zu sein ( 1 Thess 4,7) : Von ihm her seid ihr in Christus Jesus , den Gott für uns zur Heiligung . . . gemacht hat ( 1 Kor 1,30 ) . In der Bitte , daß sein Name in uns und durch uns geheiligt werde , geht es um seine Ehre und um unser Leben . Darum ist die erste Bitte so dringlich . Von wem könnte Gott geheiligt werden , der doch selbst heiligt ? Aber weil er selbst gesagt hat : ‚Seid heilig , weil auch ich heilig bin‘ ( Lev 20,26 ) , flehen wir darum , daß wir , in der Taufe geheiligt , an dem festhalten , was wir zu sein angefangen haben . Und um das bitten wir Tag für Tag ; denn uns tut tägliche Heiligung not , damit wir , die täglich sündigen , unsere Sünden durch beständige Reinigung wieder reinwaschen . . . Wir beten , damit diese Heiligung in uns bleibe " ( Cyprian , Dom . orat . 12 ) .
=S=> Kte 2814 Es hängt zugleich von unserem Leben und von unserem Gebet ab , ob sein Name unter den Völkern geheiligt wird : Wir bitten , daß Gott seinen Namen heilige , der durch seine Heiligkeit die ganze Schöpfung rettet und heiligt . . . Das ist der Name , der verlorenen Welt das Heil wiedergibt . Aber wir bitten , daß der Name Gottes durch unser Leben in uns geheiligt werde . Handeln wir gut , so wird der Name Gottes gepriesen ; handeln wir schlecht , so wird er gelästert dem Wort des Apostels gemäß : ‚Der Name Gottes wird durch uns gelästert unter den Heiden‘ ( Röm 2,24 ; Ez 36,20-22 ) . Wir bitten deshalb darum , in unseren Seelen ebensoviel Heiligkeit zu verdienen , wie der Name unseres Gottes heilig ist ( Petrus Chrysologus , serm.71 ) . Wenn wir sagen : ‚Geheiligt werde dein Name‘ , bitten wir , daß er in uns geheiligt werde , die wir ihm angehören , sowie auch in den andern , auf welche die Gnade Gottes noch wartet , so daß wir also auch der Vorschrift gehorchen , für alle , auch für unsere Feinde zu beten . Deshalb bitten wir nicht ausdrücklich ‚Geheiligt werde dein Name in uns‘ , denn wir bitten , daß er in allen Menschen geheiligt werde ( Tertullian , or . 3 ) .
=S=> Kte 2815 Diese erste Bitte , die alle anderen enthält , wird , wie die sechs weiteren Bitten , durch das Gebet Christi erhört . Das Gebet zu unserem Vater ist unser Gebet , wenn es im Namen Jesu gebetet wird [ Vgl . Joh 14,13 ; 15,16 ; 16 , 24. 26 ] . Jesus betet in seinem hohepriesterlichen Gebet : Heiliger Vater , bewahre sie in deinem Namen , den du mir gegeben hast ( Joh 17,11 ) .

=U4= AbsII -- II Dein Reich komme

-- =S=> Kte 2816 Das Wort Reich [ basileia ] im Neuen Testament kann mit Königtum ( abstrakter Begriff ) , Königreich ( konkreter Begriff ) oder Königsherrschaft ( Handlungsbegriff ) übersetzt werden . Das Reich Gottes ist schon da . Es hat sich im menschgewordenen Wort genähert , ist im gesamten Evangelium verkündet worden und im Tod und in der Auferstehung Christi gekommen . Seit dem Letzten Abendmahl kommt das Reich Gottes in der Eucharistie ; es ist mitten unter uns . Das Reich Gottes wird in Herrlichkeit kommen , wenn Christus es dem Vater übergeben wird . Es kann auch Christus selbst das Reich Gottes sein , nach dem wir mit unserem Verlangen täglich rufen , dessen baldige Ankunft wir ungeduldig erwarten . Denn da er selbst unsere Auferstehung ist , weil wir in ihm auferstehen , so kann er auch selbst als das Reich Gottes aufgefaßt werden , weil wir in ihm herrschen werden ( Cyprian , Dom . orat . 13 ) .
=S=> Kte 2817 Diese Bitte ist das MaMna tha , der Ruf des Geistes und der Braut : Komm , Herr Jesus ! Auch wenn in diesem Gebet keine Vorschrift , um die Ankunft des Reiches zu bitten , bestünde , so müßten wir von selbst diesen Schrei ausstoßen und uns beeilen , unsere Hoffnung zu umarmen . Unter dem Altar erflehen die Seelen der Märtyrer vom Herrn mit großem Schreien : ‚Wie lange zögerst du noch , Herr , unser Blut an den Bewohnern der Erde zu rächen ?‘ ( Offb 6,10 ) . Denn es soll ihnen Gerechtigkeit zuteil werden am Ende der Zeit . Herr , beschleunige das Kommen deines Reiches ! ( Tertullian , or . 5 ) .
=S=> Kte 2818 Das Gebet des Herrn handelt hauptsächlich vom endgültigen Kommen des Reiches Gottes durch die Wiederkunft Christi [ Vgl . Tit 2,13 ] . Dieses Verlangen lenkt die Kirche nicht von ihrer Sendung in dieser Welt ab , sondern verpflichtet sie dazu . Seit Pfingsten nämlich ist das Kommen des Reiches das Werk des Heiligen Geistes , der das Werk Christi auf Erden weiterführt und alle Heiligung vollendet ( MR , Viertes Hochgebet ) .
=S=> Kte 2819 Das Reich Gottes . . . ist Gerechtigkeit , Friede und Freude im Heiligen Geist ( Röm 14 , 17 ) . Die letzten Zeiten , in denen wir stehen , sind die der Ausgießung des Heiligen Geistes . Damit hat ein entscheidender Kampf zwischen dem Fleisch und dem Geist begonnen [ Vgl . Gal 5 , 16-25. ] . Nur eine reine Seele kann mit Zuversicht sprechen : ‚Dein Reich komme‘ . Wer auf das Wort Pauli hört : ‚Die Sünde soll euren sterblichen Leib nicht mehr beherrschen‘ ( Röm 6,12 ) , wer sich in seinem Handeln , Denken und Reden rein hält , kann zu Gott sagen : ‚Dein Reich komme‘ ( Cyrill v . Jerusalem , catech . myst . 5,13 ) .
=S=> Kte 2820 Die Christen müssen , vom Heiligen Geist geleitet , das Wachsen des Reiches Gottes vom Fortschritt der Kultur und der Gesellschaft unterscheiden , in die sie hineingestellt sind . Diese Unterscheidung ist keine Trennung , denn die Berufung des Menschen zum ewigen Leben befreit ihn nicht von der Aufgabe , die vom Schöpfer erhaltenen Kräfte und Mittel für Gerechtigkeit und Frieden [ Vgl . GS 22 ; 32 ; 39 ; 45 ; EN 31 ] in dieser Welt einzusetzen , sondern bekräftigt diese Pflicht .
=S=> Kte 2821 Diese Bitte wird im Beten Jesu [ Vgl . Joh 17,17-20 ] getragen und erhört . In der Eucharistie ist dieses Beten gegenwärtig und wirksam . Die Bitte trägt ihre Frucht im neuen Leben , das den Seligpreisungen entspricht [ Vgl . Mt 5,13-16 ; 6,24 ; 7,12-13 ] .

=U4= AbsIII -- III Dein Wille geschehe , wie im Himmel so auf Erden

-- =S=> Kte 2826 Durch das Gebet können wir erkennen . . . was der Wille Gottes ist ( Röm 12,2 ) [ Vgl . Eph 5,17 ] , und Ausdauer erhalten , um ihn zu erfüllen ( Hebr 10,36 ) . Jesus lehrt uns , daß nicht jener , der viele Worte macht , in das Himmelreich eintritt , sondern nur , wer den Willen meines Vaters im Himmel erfüllt ( Mt 7,21 ) .
=S=> Kte 2827 Wer aber Gott fürchtet und seinen Willen tut , den erhört Gott ( Joh 9 , 31 ) [ Vgl . 1 Joh 5,14 ] . Eine so große Macht hat das Gebet der Kirche im Namen ihres Herrn , vor allem in der Eucharistie . Diese ist fürbittende Gemeinschaft mit der heiligen Mutter Gottes [ Vgl . Lk 1,38:49 ] und allen Heiligen , die dem Herrn wohlgefällig waren , weil sie einzig seinen Willen erfüllen wollten . Wir können , ohne die Wahrheit zu verletzen , die Worte : ‚Dein Wille geschehe , wie im Himmel , so auf Erden‘ auch übersetzen durch : ‚in der Kirche wie in unserem Herrn Jesus Christus ; in der Braut , die ihm verlobt worden ist , wie im Bräutigam , der den Willen des Vaters erfüllt hat‘ ( Augustinus , serm . Dom . 2,6,24 ) .

=U4= AbsIV -- IV Unser tägliches Brot gib uns heute

-- =S=> Kte 2828 Gib uns . Schön ist das Vertrauen der Kinder , die von ihrem Vater alles erwarten . Dieser läßt seine Sonne aufgehen über Bösen und Guten , und er läßt regnen über Gerechte und Ungerechte ( Mt 5,45 ) . Zur rechten Zeit gibt er allen Lebewesen Speise ( Ps 104,27 ) . Jesus lehrt uns diese Bitte ; sie verherrlicht unseren Vater , denn sie anerkennt , daß er über alle Güte hinaus gut ist .
=S=> Kte 2829 Gib uns ist auch Ausdruck des Bundes : Wir gehören Gott und er gehört uns und ist für uns da . Aber das Wort uns anerkennt ihn auch als den Vater aller Menschen . So bitten wir ihn für sie alle , in Verbundenheit mit ihren Bedürfnissen und Leiden .
=S=> Kte 2830 Unser Brot : Es ist unmöglich , daß der Vater , der uns das Leben gibt , uns nicht auch die zum Leben notwendige Nahrung , alle angemessenen materiellen und geistigen Güter gibt . Jesus hebt in der Bergpredigt das kindliche Vertrauen hervor , das mit der Vorsehung unseres Vaters mitwirkt [ Vgl . Mt 6,25-34 ] . Er verpflichtet uns nicht auf ein unbeteiligtes Hinnehmen [ Vgl . 2 Thess 3,6-13 ] , sondern will uns von beunruhigenden Sorgen und aller Ängstlichkeit befreien . Die Kinder Gottes verlassen sich kindlich auf ihren Vater . Denen , die nach dem Reiche und der Gerechtigkeit Gottes trachten , soll nach seiner Verheißung auch alles andere zuteil werden . Denn da alles Gott gehört , wird es dem , der Gott hat , an nichts fehlen , wenn er selbst es Gott gegenüber an nichts fehlen läßt ( Cyprian , Dom . orat . 21 ) .
=S=> Kte 2831 Es gibt Menschen , die hungern , weil sie kein Brot haben . Diese Tatsache offenbart einen weiteren tiefen Sinn der Bitte . Der Hunger in der Welt ruft die Christen , die in Wahrhaftigkeit beten wollen , auf , die Verantwortung ihren Brüdern gegenüber wirksam wahrzunehmen . Dies betrifft ihr persönliches Verhalten und ihre Verbundenheit mit der ganzen Menschheit . So kann diese Bitte des Herrengebetes weder vom Gleichnis des armen Lazarus [ Vgl . Lk 16,19-31 ] noch vom Gleichnis des Letzten Gerichtes [ Vgl . Mt 25,31-46 ] losgelöst werden .
=S=> Kte 2832 Wie die Hefe den Teig , soll die Neuheit des Gottesreiches die Erde mit dem Geist Christi emporheben [ Vgl . AA 5. ] . Dies muß sich darin erweisen , daß die persönlichen und gesellschaftlichen , wirtschaftlichen und internationalen Beziehungen gerecht werden . Dabei darf nie vergessen werden , daß es ohne Menschen , die sich bemühen , gerecht zu sein , keine gerechten Beziehungen gibt .
=S=> Kte 2833 Die Rede ist von unserem Brot : eines für viele . Zur Armut der Seligpreisungen gehört die Tugend des Teilens ; sie ruft dazu auf , die materiellen und geistigen Güter weiterzugeben und zu teilen , nicht aus Zwang , sondern aus Liebe , damit der Überfluß der einen den Nöten der anderen abhelfe [ Vgl . 2 Kor 8,1-15 ] .
=S=> Kte 2834 Bete und arbeite ! [ Vgl . Benedikt , reg . 20 ; 48 ] Betet , als ob alles von Gott abhinge , und arbeitet , als ob alles von euch abhinge . Auch wenn wir unsere Arbeit getan haben , bleibt die Nahrung eine Gabe unseres Vaters ; es ist gut , ihn darum zu bitten , indem wir ihm dafür danken . Das ist der Sinn des Tischsegens in einer christlichen Familie .
=S=> Kte 2835 Diese Bitte und die Verantwortung , zu der sie aufruft , gelten auch für einen anderen Hunger , an dem die Menschen zugrunde gehen : Der Mensch lebt nicht nur von Brot , sondern von jedem Wort , das aus Gottes Mund kommt ( Mt 4,4 ) [ Vgl . Dtn 8,3 ] , das heißt vom Wort und vom Hauch Gottes . Die Christen müssen alle Anstrengungen unternehmen , um den Armen das Evangelium zu verkünden . Es gibt auf Erden einen anderen Hunger , nicht den Hunger nach Brot , nicht Durst nach Wasser , sondern nach einem Wort des Herrn ( Am 8,11 ) . Darum bezieht sich der besondere christliche Sinn dieser Vierten Bitte auf das Brot des Lebens . Es ist das Wort Gottes , das wir im Glauben annehmen sollen , und der Leib Christi , den wir in der Eucharistie empfangen haben [ Vgl . Job 6,26-58 ] .
=S=> Kte 2836 Heute ist auch ein Ausdruck des Vertrauens , das uns der Herr lehrt [ Vgl . Mt 6,34 ; Ex 16,19 ] , und keine anmaßende Erfindung . Da es sich vor allem um das Wort des Vaters und den Leib seines Sohnes handelt , ist dieses Heute nicht nur die Gegenwart unserer vergänglichen Zeit , sondern das Heute Gottes . Wenn du jeden Tag Brot erhältst , ist jeder Tag für dich dieses Heute . Wenn Christus heute dein ist , aufersteht er alle Tage für dich . Wie denn ? ‚Mein Sohn bist du . Heute habe ich dich gezeugt‘ ( Ps 2,7 ) . Heute , das heißt dann , wenn Christus aufersteht ( Ambrosius , sacr . 5,26 ) .
=S=> Kte 2837 Täglich . Dieses Wort , epioúsios , findet sich im Neuen Testament nur hier . Im zeitlichen Sinn verstanden , nimmt es erzieherisch das Heute wieder auf , um uns in einem unbedingten Vertrauen zu bestärken . Im qualitativen Sinn genommen , bedeutet es das Lebensnotwendige und , weiter gefaßt , jedes Gut , das zum Lebensunterhalt genügt [ Vgl . Ex 16 , 19-21 ] . Buchstäblich [ epioúsios überwesentlich ] bezeichnet es unmittelbar das Brot des Lebens , den Leib Christi und die Arznei der Unsterblichkeit ( Ignatius v . Antiochien , Eph . 20,2 ) , ohne die wir das Leben nicht in uns haben [ Vgl . Joh 6,53-56 ] . Mit dem buchstäblichen wird auch der himmlische Sinn dieser Bitte offensichtlich : dieser Tag bezeichnet den Tag des Herrn . Dieser ist der Tag des Festmahls im Reiche Gottes , der in der Eucharistie vorweggenommen wird , die Vorgeschmack des kommenden Reiches ist . Darum ist es angemessen , die Eucharistie jeden Tag zu feiern . Die Eucharistie ist unser tägliches Brot . Dieser göttlichen Speise eignet die Kraft der Einigung : sie vereint uns mit dem Leib des Herrn und macht uns zu seinen Gliedern , damit wir das werden , was wir empfangen . . . Dieses tägliche Brot ist auch in den Lesungen , die ihr jeden Tag in der Kirche anhört , in den Hymnen , die ihr hört und die ihr singt . All das benötigen wir für unsere Pilgerschaft ( Augustinus , serm . 57,7,7 ) . Der Vater im Himmel ermahnt uns , als Kinder des Himmels um das Brot des Himmels zu bitten [ Vgl . Joh 6,51 ] . Christus selbst ist das Brot , das in die Jungfrau gesät , im Fleisch durchsäuert , im Leiden geknetet , im Ofen des Grabes gebacken , in der Kirche aufbewahrt und auf den Altären geopfert wird . Dieses Brot teilt er Tag für Tag den Gläubigen aus als eine himmlische Nahrung ( Petrus Chrysologus , serm . 67 ) .

=U4= AbsV -- V Vergib uns unsere Schuld , wie auch wir vergeben unsern Schuldigern

-- =S=> Kte 2838 Diese Bitte erstaunt . Enthielte sie nur den ersten Teil des Satzes , Vergib uns unsere Schuld , so könnte sie schon in den drei ersten Bitten des Vaterunsers enthalten sein , da das Opfer Christi zur Vergebung der Sünden dient . Gemäß dem zweiten Satzteil jedoch wird unsere Bitte nur dann erhört , wenn wir zuvor einer Anforderung entsprochen haben . Unsere Bitte richtet sich auf die Zukunft ; unsere Antwort muß ihr vorausgegangen sein ; ein Wort verbindet beide : wie .
=S=> Kte Vergib uns unsere Schuld . .
=S=> Kte 2839 In kühnem Vertrauen haben wir begonnen , zu unserem Vater zu beten . In der Bitte , daß sein Name geheiligt werde , haben wir darum gebetet , selbst immer mehr geheiligt zu werden . Obwohl wir das Taufkleid tragen , hören wir nicht auf , zu sündigen , uns von Gott abzuwenden . Jetzt , in dieser neuen Bitte , kehren wir wie der verlorene Sohn [ Vgl . Lk 15,11-32. ] zu ihm zurück und bekennen uns vor ihm als Sünder , wie der Zöllner es getan hat [ Vgl . Lk 18,13 ] . Unsere Bitte beginnt mit einer Beichte , in der wir zugleich unser Elend und Gottes Barmherzigkeit bekennen . Unsere Hoffnung ist unerschütterlich , denn in seinem Sohn haben wir die Erlösung , die Vergebung der Sünden ( Kol 1,14 ; Eph 1,7 ) . In den Sakramenten seiner Kirche finden wir das wirksame und nicht anzuzweifelnde Zeichen seiner Vergebung [ Vgl . Mt 26,28 ;Joh 20,23 ] .
=S=> Kte 2840 Es ist erschreckend , daß diese Barmherzigkeit nicht in unser Herz eindringen kann , bevor wir nicht unseren Schuldigern vergeben haben . Wie der Leib Christi ist auch die Liebe unteilbar . Wir können Gott , den wir nicht sehen , nicht lieben , wenn wir den Bruder und die Schwester , die wir sehen , nicht lieben [ Vgl . 1 Job 4,20 ] . Wenn wir uns weigern , den Brüdern und Schwestern zu vergeben , verschließt sich unser Herz und seine Härte wird undurchdringbar für die barmherzige Liebe des Vaters . Im Bekennen unserer Sünde aber öffnet sich unser Herz seiner Gnade .
=S=> Kte 2841 Diese Bitte ist so wichtig , daß sie die einzige ist , auf die der Herr in der Bergpredigt zu sprechen kommt und die er dort auch darlegt [ Vgl . Mt 6,14-15 ; 5,23-24 ; Mk 11,25 ] . Dem Menschen ist es zwar nicht möglich , diese entscheidende Forderung des Mysteriums des Bundes zu erfüllen , doch für Gott ist nichts unmöglich .
=S=> Kte . . . wie auch wir Vergeben unsern Schuldigern
=S=> Kte 2842 Dieses Wie ist nicht das einzige der Lehre Jesu : Ihr sollt . . . vollkommen sein , wie es auch euer himmlischer Vater ist ( Mt 5,48 ) . Seid barmherzig , wie euer Vater barmherzig ist ( Lk 6,36 ) . Ein neues Gebot gebe ich euch : Liebt einander ! Wie ich euch geliebt habe . . . ( Joh 13,34 ) . Es wäre nicht möglich , das Gebot des Herrn zu befolgen , wenn es sich darum handelte , das göttliche Vorbild äußerlich nachzuahmen . Es handelt sich aber um eine lebendige , aus den Tiefen des Herzens kommende Teilnahme an der Heiligkeit , an der Barmherzigkeit und an der Liebe unseres Gottes . Nur der Geist , aus dem wir leben ( Gal 5,25 ) , kann die Gesinnung Jesu zu unserer machen [ Vgl . Phil 2,1:5 ] . Die Einheit der Vergebung wird möglich , wenn wir einander verzeihen , weil auch Gott euch durch Christus vergeben hat ( Eph 4,32 ) .
=S=> Kte 2843 So nehmen die Worte des Herrn über die Vergebung , das heißt über diese Liebe , die bis zum Äußersten liebt [ Vgl . Job 13,1. ] , Leben an . Das Gleichnis vom unbarmherzigen Knecht , das die Lehre des Herrn über die kirchliche Gemeinschaft abschließt [ Vgl . Mt 18,23-35 ] , endet mit den Worten : Ebenso wird mein himmlischer Vater jeden von euch behandeln , der seinem Bruder nicht von ganzem Herzen vergibt . Davon , vom ganzen Herzen , hängt alles ab . Es liegt nicht in unserer Macht , eine Schuld nicht mehr zu spüren und so zu vergessen ; doch das Herz , das sich dem Heiligen Geist öffnet , läßt diese Verletzung zu Mitleid werden und reinigt das Gedächtnis , indem es die Schuld zu einer Fürbitte werden läßt .
=S=> Kte 2844 Das christliche Gebet geht so weit , den Feinden zu vergeben [ Vgl . Mt 5,43-44 ] . Es verklärt den Jünger , indem es ihn seinem Meister gleichgestaltet . Die Vergebung ist ein Höhepunkt des christlichen Betens . Deshalb kann nur ein Herz , das mit dem göttlichen Mitleid übereinstimmt , die Gabe des Gebetes in sich aufnehmen . Die Vergebung bezeugt auch , daß in unserer Welt die Liebe stärker ist als die Sünde . Die Märtyrer von gestern und heute legen für Jesus dieses Zeugnis ab . Die Vergebung ist die Grundbedingung für die Versöhnung [ Vgl . 2 Kor 5,18-21 ] der Kinder Gottes mit ihrem Vater und der Menschen untereinander [ Vgl . Johannes Paul II. , Enz . Dives in misericordia 14 ] .
=S=> Kte 2845 Diese der Natur nach göttliche Vergebung kennt weder Maß noch Grenzen [ Vgl . Mt 18,21-22 ; Lk 17,3-4 ] . Wenn es sich um Schuld ( nach Lk 11,4 Sünden ; nach Mt 6,12 Schulden ) handelt , sind eigentlich immer wir die Schuldner : Bleibt niemand etwas schuldig ; nur die Liebe schuldet ihr einander immer ( Röm 13 , 8 ) . Die Gemeinschaft der heiligsten Dreifaltigkeit ist Ursprung und Maßstab der Echtheit jeder Beziehung [ Vgl . 1 Joh 3,19-24 ] . Im Gebet , vor allem in der Eucharistie wird sie gelebt [ Vgl . Mt 5,23-24 ] . Gott nimmt das Opfer unversöhnlicher Menschen nicht an und schickt sie vom Altar weg , um sich zuvor mit ihrem Bruder auszusöhnen , damit sie dann durch ihre friedfertigen Bitten auch bei Gott Frieden finden . Das schönste Opfer in Gottes Augen ist es , wenn Friede und brüderliche Eintracht unter uns herrschen und wenn das Volk in der Einheit des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes verbunden ist ( Cyprian , Dom . orat . 23 ) .

=U4= AbsVI -- VI Und führe uns nicht in Versuchung

-- =S=> Kte 2849 Nun aber ist ein Sieg in einem solchen Kampf nur im Gebet möglich . Jesus besiegte den Versucher von Beginn an [ Vgl . Mt 26,36-44 ] bis zum letzten Kampf in seiner Todesangst [ Vgl . Mk 13,9:23 ; 14,38 ; Lk 12,35-40. ] durch das Gebet . So vereint uns Christus in dieser Bitte zu unserem Vater mit seinem Kampf und seiner Todesangst . Wir werden eindringlich ermahnt , in Gemeinschaft mit ihm unser Herz wachsam zu halten [ Vgl . Mk 13,9:23 ; 14,38 ; Lk 12,35-40. ] . Wachsamkeit ist eine Wächterin des Herzens . Jesus bittet für uns seinen Vater mit den Worten : Heiliger Vater , bewahre sie in deinem Namen ( Joh 17,11 ) . Ohne Unterlaß fordert uns der Heilige Geist zu dieser Wachsam [ Vgl . Lk 8,13-15 ; Apg 14,22 ; 2Tim 3,12 ] keit auf 1. In der letzten Versuchung unseres Kampfes auf Erden wird die Ernsthaftigkeit dieser Bitte offenkundig ; sie bittet um Beharrlichkeit bis zum Ende . Siehe , ich komme wie ein Dieb . Selig , wer wach bleibt ( Offb 16,15 ) .

=U4= AbsVII -- VII Sondern erlöse uns von dem Bösen

-- =S=> Kte 2850 Auch die letzte Bitte an unseren Vater wird vom Gebet Jesu getragen : Ich bitte nicht , daß du sie aus der Welt nimmst , sondern daß du sie vor dem Bösen bewahrst ( Joh 17 , 15 ) . Sie betrifft jeden einzelnen von uns , aber es sind immer wir , die beten : in Gemeinschaft mit der ganzen Kirche und zur Befreiung der ganzen Menschheit . Das Gebet des Herrn öffnet uns immer für den ganzen Umfang der Ökonomie des Heiles . Unsere gegenseitige Verstrikkung in Sünde und Tod wird zur Solidarität im Leib Christi in der Gemeinschaft der Heiligen [ Vgl . RP 16 ] .
=S=> Kte 2851 In dieser Bitte ist das Böse nicht etwas rein Gedankliches , sondern bezeichnet eine Person , Satan , den Bösen , den Engel , der sich Gott widersetzt . Der Teufel [ diabolos ] stellt sich dem göttlichen Ratschluß und dem in Christus gewirkten Heilswerk entgegen .
=S=> Kte 2852 Der Teufel war ein Mörder von Anfang an . . . denn er ist ein Lügner und ist der Vater der Lüge ( Joh 8,44 ) . Er ist es , der Satan heißt und die ganze Welt verführt ( Offb 12,9 ) . Durch ihn sind die Sünde und der Tod in die Welt gekommen . Durch seine endgültige Niederlage wird die ganze Schöpfung von der Verderbnis der Sünde und des Todes befreit werden ( MR , Viertes Hochgebet ) . Wir wissen : Wer von Gott stammt , sündigt nicht , sondern der von Gott Gezeugte bewahrt ihn , und der Böse tastet ihn nicht an . Wir wissen : Wir sind aus Gott , aber die ganze Welt steht unter der Macht des Bösen ( 1 Joh 5 , 18-19 ) . Der Herr , der eure Sünden weggenommen und eure Verfehlungen vergeben hat , ist imstande , euch vor den Listen des Teufels , der gegen euch kämpft , zu schützen und zu behüten , damit der Feind , der gewohnt ist , Sünde zu erzeugen , euch nicht überrasche . Wer sich Gott anvertraut , fürchtet den Teufel nicht . Ist Gott für uns , wer ist dann gegen uns ? ( Röm 8,31 ) ( Ambrosius , sacr . 5,30 ) .
=S=> Kte 2853 In der Stunde , in der Jesus freiwillig den Tod auf sich nimmt , um uns sein Leben zu geben , ist der Sieg über den Herrscher der Welt ( Joh 14,30 ) ein für allemal errungen . Es ist das Gericht über diese Welt , und der Herrscher dieser Welt wird hinausgeworfen ( Joh 12,31 ) [ Vgl . Offb 12,11. ] . Dieser verfolgt die Frau [ Vgl . 1 Kor 16,13 ; Kol 4,2 ; 1 Thess 2009-6-5 ; 1 Petr 5,8 ] , hat aber keine Gewalt über sie ; die neue Eva , die vom Heiligen Geist Begnadete , wird von der Sünde und der Verderbnis des Todes befreit ( in der Unbefleckten Empfängnis und durch die Aufnahme der allzeit jungfräulichen Mutter Gottes Maria in den Himmel ) . Da geriet der Drache in Zorn über die Frau , und er ging fort , um Krieg zu führen gegen ihre übrigen Nachkommen ( Offb 12,17 ) . Darum beten der Geist und die Kirche : Komm , Herr Jesus ! ( Offb 22,20 ) [ Vgl . Offb 22,17 ] , denn sein Kommen wird uns vom Bösen befreien .
=S=> Kte 2854 Wenn wir darum bitten , vom Bösen befreit zu werden , bitten wir auch um Befreiung von allen vergangenen , gegenwärtigen und zukünftigen Übeln , deren Urheber und Anstifter der Böse ist . In dieser letzten Bitte trägt die Kirche das gesamte Elend der Welt vor den Vater . Mit der Erlösung von den Übeln , welche die Menschheit bedrücken , erfleht sie das kostbare Gut des Friedens und die Gnade des beharrlichen Wartens auf die Wiederkunft Christi . Wenn die Kirche so betet , nimmt sie in der Demut des Glaubens die Vereinigung von allen und allem in jenem vorweg , der die Schlüssel zum Tod und zur Unterwelt ( Offb 1,18 ) hat , der ist und der war und der kommt , der Herrscher über die ganze Schöpfung ( Offb 1 , 8 ) [ Vgl . Offb 1,4 ] . Erlöse uns , Herr , allmächtiger Vater , von allem Bösen und gib Frieden in unseren Tagen . Komm uns zu Hilfe mit deinem Erbarmen und bewahre uns vor Verwirrung und Sünde , damit wir voll Zuversicht das Kommen unseres Erlösers Jesus Christus erwarten ( MR , Embolismus ) .
=S=> Kte DIE SCHLUSSDOXOLOGIE
=S=> Kte 2855 Die Schlußdoxologie Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit greift die drei ersten Bitten an unseren Vater wieder auf : die Verherrlichung seines Namens , das Kommen seines Reiches und die Kraft seines Heilswillens . Diese Wiederholung geschieht aber wie in der himmlischen Liturgie [ Vgl . Offb 1,6 ; 4,11 : 5,13 ] in Anbetung und Danksagung . Der Herrscher dieser Welt hatte sich die drei Titel der Herrschaft , der Macht und der Herrlichkeit [ Vgl . Lk 4,5-6 ] auf betrügerische Weise angeeignet . Christus , der Herr , gibt sie seinem Vater und unserem Vater zurück , bis dieser ihm das Reich übergeben wird , wenn das Mysterium des Heiles endgültig vollendet sein und Gott alles in allen sein wird [ Vgl . 1 Kor 15,24-28 ] .
=S=> Kte 2856 Am Schluß des Gebetes sprichst du ‚Amen‘ . Durch das Wörtchen ‚Amen‘ , das heißt ‚Es geschehe!‘ , besiegelst du , was das von Gott gelehrte Gebet enthält ( Cyrill v . Jerusalem , catech . myst . 5 , 18 ) .

=U4= AbsVIII -- Kurztexte --

=S=> Kte 2857 Die ersten drei Bitten des Vaterunsers betreffen die Ehre des Vaters die Heiligung seines Namens das Kommen seines Reiches und die Erfüllung des göttlichen Willens . Die vier weiteren Bitten bringen ihm Anliegen vor die unser Leben betreffen er möge uns Nahrung verschaffen uns von Sünde heilen und uns in unserem Kampf für den Sieg des Guten über das Böse beistehen .
=S=> Kte 2858 Wenn wir bitten Geheiligt werde dein Name treten wir in den Ratschluß Gottes ein Sein Name der zunächst dem Mose und dann durch Jesus geoffenbart wurde soll durch uns und in uns sowie in jedem Volk und in jedem Menschen geheiligt werden .
=S=> Kte 2859 In der zweiten Bitte geht es der Kirche vor allem um die Wiederkunft Christi und um das endgültige Kommen des Reiches Gottes Sie betet auch um das Wachstum des Reiches Gottes im Heute unseres Lebens .
=S=> Kte 2860 In der dritten Bitte flehen wir zu unserem Vater er möge unseren Willen mit dem seines Sohnes vereinen damit sich im Leben der Welt sein Ratschluß des Heiles erfülle .
=S=> Kte 2861 Mit dem Gib uns in der vierten Bitte äußern wir in Gemeinschaft mit unseren Brüdern unser kindliches Vertrauen zu unserm Vater im Himmel Unser Brot bezeichnet die irdische Nahrung die zu unser aller Lebensunterhalt notwendig ist . Es bezeichnet auch das Brot des Lebens das Wort Gottes und den Leib Christi . Es wird heute von Gott als die unersetzliche , ( über)wesentliche Nahrung des Festmahls im Reiche Gottes empfangen das in der Eucharistie vorweggenommen wird .
=S=> Kte 2862 Die fünfte Bitte erfleht für unsere Vergehen die Barmherzigkeit Gottes Diese kann nur dann in unser Herz eindringen wenn wir nach dem Vorbild Christi und mit seiner Hilfe unseren Feinden vergeben haben .
=S=> Kte 2863 Mit den Worten Führe uns nicht in Versuchung bitten wir Gott nicht zuzulassen daß wir den Weg einschlagen der zur Sünde führt . Diese Bitte fleht um den Geist der Unterscheidung und der Kraft sie bittet um die Gnade wachsam zu bleiben und bis zum Ende auszuharren .
=S=> Kte 2864 In der letzten Bitte Sondern erlöse uns von dem Bösen betet der Christ mit der Kirche zu Gott er möge den durch Christus schon errungenen Sieg über den Herrscher der Welt über Satan zutage treten lassen Satan ist der Engel der sich Gott und dessen Ratschluß des Heiles persönlich widersetzt .
=S=> Kte 2865 Durch das Amen sprechen wir zu den sieben Bitten unser Fiat So sei es ! .