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Dokument KATECHISMUS der katholischen Kirche 2007
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Inhalt
1585

=U4= Art8 -- ARTIKEL 8 DIE SAKRAMENTALIEN

-- =S=> Kte 1674 Die Katechese soll nicht nur der sakramentalen Liturgie und den Sakramentalien Beachtung schenken , sondern auch den Frömmigkeitsformen der Gläubigen und der Volksreligiosität . Der religiöse Sinn des christlichen Volkes hat von jeher in mannigfaltigen Frömmigkeitsformen Ausdruck gefunden , die das liturgische Leben der Kirche umgeben - wie die Rehquienverehrung , das Aufsuchen von Heiligtümern , die Wallfahrten und Prozessionen , die Kreuzwegandachten , die religiösen Tänze , der Rosenkranz und die Medaillen [ Vgl . 2. K . v , Nizäa : DS 601 ; 603 ; K . v . Trient : DS 1822 ] .
=S=> Kte 1675 Diese Ausdrucksformen setzen das liturgische Leben der Kirche fort , ersetzen es aber nicht . Sie sollen unter Berücksichtigung der liturgischen Zeiten so geordnet werden , daß sie mit der heiligen Liturgie zusammenstimmen , gewissermaßen aus ihr herausfließen und das Volk zu ihr hinführen , da sie ihrer Natur nach ja weit über diesen steht ( SC 13 ) .
=S=> Kte 1676 Es braucht pastorales Unterscheidungsvermögen , um die Volksfrömmigkeit zu stützen und zu fördern und , falls nötig , den religiösen Sinn , der solchen Andachten zugrunde liegt , zu reinigen und zu berichtigen , damit diese Andachten die Kenntnis des Mysteriums Christi immer mehr zur Entfaltung bringen . Ihre Feier untersteht der Obhut und dem Urteil der Bischöfe und den allgemeinen Normen der Kirche [ Vgl . CT 54. ] . Die Religiosität des Volkes ist in ihrem Kern eine Ansammlung von Werten , die mit christlicher Weisheit auf die großen Existenzfragen Antwort gibt . Die katholische Volksweisheit hat eine Fähigkeit zur Lebenssynthese ; so führt sie in schöpferischer Weise das Göttliche und das Menschliche , Christus und Maria , Geist und Leib , Gemeinschaft und Institution , Person und Gemeinschaft , Glauben und Vaterland , Verstand und Gefühl zusammen . Diese Weisheit ist ein christlicher Humanismus , der von Grund auf die Würde jeder Person als Kind Gottes bejaht , eine grundsätzliche Brüderlichkeit begründet , lehrt , der Natur zu begegnen und die Arbeit zu verstehen , und Gründe zur Freude und zum Humor , auch inmitten eines sehr harten Lebens bereitstellt . Diese Weisheit ist auch für das Volk ein Grundprinzip für sein Unterscheidungsvermögen , ein vom Evangelium getragener Instinkt , aufgrund dessen es spontan begreift , wann in der Kirche dem Evangelium gedient wird , und wann es ausgehöhlt und durch andere Interes sen erstickt wird ( Dokument von Puebla 448 ) [ Vgl . EN 48 ] .

=U5= AbsVII -- Kurztexte --

=S=> Kte 1677 Als Sakramentalien bezeichnet man die von der Kirche eingesetzten heiligen Zeichen die dazu bestimmt sind die Menschen auf den Empfang der Frucht der Sakramente vorzubereiten und die verschiedenen Lebensumstände zu heiligen .
=S=> Kte 1678 Unter den Sakramentalien nehmen die Segnungen einen wichtigen Platz ein Sie sind zugleich Lobpreisungen Gottes um seiner Werke und Gaben willen und Bitte der Kirche für die Menschen damit diese von den Gaben Gottes im Geist des Evangeliums Gebrauch machen können .
=S=> Kte 1679 Das christliche Leben nährt sich nicht nur aus der Liturgie sondern zudem aus den vielfältigen Formen der Volksfrömmigkeit die in den verschiedenen Kulturen verwurzelt sind Die Kirche ist darauf bedacht die Volksfrömmigkeit durch das Licht des Glaubens zu erhellen sie begünstigt diejenigen Formen in denen sich ein dem Evangelium entsprechendes Gespür und eine menschliche Weisheit äußern und die das christliche Leben bereichern .

=U4= Art9 -- ARTIKEL 9 DAS CHRISTLICHE BEGRäBNIS

-- =S=> Kte 1680 Alle Sakramente , zumal die der christlichen Initiation , haben das letzte Pascha zum Ziel , das das Kind Gottes durch den Tod in das Leben des Himmelreiches eintreten läßt . So geht in Erfüllung , was es in Glauben und Hoffnung bekannte : Wir erwarten die Auferstehung der Toten und das Leben der kommenden Welt ( Glaubensbekenntnis von
Aug ) .

=U5= AbsI -- I Das letzte Pascha des Christen

-- =S=> Kte 1681 Der christliche Sinn des Sterbens wird im Licht des Pascha-Mysteriums des Todes und der Auferstehung Christi offenbar , auf dem unsere einzige Hoffnung beruht . Der Christ , der in Christus Jesus stirbt , ist dabei , aus dem Leib auszuwandern , und daheim beim Herrn zu sein ( 2 Kor 5,8 ) .
=S=> Kte 1682 Mit dem Tod , dem Abschluß des sakramentalen Lebens , beginnt für den Christen die Vollendung der bei der Taufe begonnenen Wiedergeburt - die endgültige Verähnlichung mit dem Bild des Sohnes kraft der Salbung durch den Heiligen Geist - und die Teilnahme am Festmahl des Himmelreiches , das in der Eucharistie vorweggenommen wurde . Das gilt auch dann , wenn er noch weiterer Läuterungen bedürfen sollte , um das hochzeitliche Gewand anziehen zu dürfen .
=S=> Kte 1683 Die Kirche , die den Christen während seiner Pilgerschaft auf Erden als Mutter sakramental in ihrem Schoß getragen hat , begleitet ihn am Ende seines Weges , um ihn den Händen des Vaters zu übergeben . Sie bietet in Christus dem Vater das Kind seiner Gnade an und senkt voll Hoffnung den Samen des Leibes , der in Herrlichkeit auferstehen wird [ Vgl . 1 Kor 15,42-44 ] , in die Erde . Diese Darbringung wird im eucharistischen Opfer am vollkommensten gefeiert ; die Segnungen , die vorausgehen und folgen , sind Sakramentalien .

=U5= AbsII -- II Die Feier des Begräbnisses

-- =S=> Kte 1684 Das christliche Begräbnis spendet dem Verstorbenen kein Sakrament und kein Sakramentale , denn er steht nun außerhalb der sakramentalen Gnadenordnung . Es ist aber doch eine liturgische Feier der Kirche [ Vgl . SC 81-82 ] . Der Dienst der Kirche will einerseits die wirkkräftige Gemeinschaft mit dem Verstorbenen zum Ausdruck bringen ; andererseits will er auch die zur Bestattung versammelte Gemeinde an dieser Feier teilnehmen lassen und ihr das ewige Leben verkünden .
=S=> Kte 1685 Die verschiedenen Begräbnisriten bringen den österlichen Charakter des christlichen Sterbens zum Ausdruck , entsprechend den Verhältnissen und Überlieferungen jeder Region , auch was die liturgische Farbe anbelangt [ Vgl . SC 81 , ] .
=S=> Kte 1686 Der Ordo exsequiarum ( OEx ) der römischen Liturgie nennt drei Formen der Bestattungsfeier , die den drei Stätten entsprechen , an denen sie stattfindet - dem Haus , der Kirche und dem Friedhof . Sie richten sich auch danach , welches Gewicht die Familie , die örtlichen Bräuche , die Kultur und die Volksfrömmigkeit ihr geben . Der Verlauf ist allen liturgischen Überlieferungen gemeinsam und umfaßt vier Hauptmomente .
=S=> Kte 1687 Die Begrüßung der Gemeinde . Ein gläubiger Gruß eröffnet die Feier . Die Angehörigen des Verstorbenen werden begrüßt durch ein Wort des Trostes [ im Sinn des Neuen Testamentes : die Kraft des Heiligen in der Hoffnung][Vgl . 1 Thess 4,18 ] . Die sich versammelnde betende Gemeinde erwartet auch Worte des ewigen Lebens . Der Tod eines Mitglieds der Gemeinde ( oder der Jahrestag des Todes , oder auch der siebte oder vierzigste Tag nach dem Tod ) ist ein Anlaß , den Blick über den Horizont dieser irdischen Welt hinauszurichten . Er soll die Gläubigen zur wahren Erkenntnis im Glauben an den auferstandenen Christus hinführen .
=S=> Kte 1688 Der Wortgottesdienst . Die Feier des Wortgottesdienstes bei Begräbnissen bedarf einer besonders sorgfältigen Vorbereitung , da an ihr vielleicht auch Gläubige teilnehmen , die selten einer Liturgie beiwohnen , sowie nichtchristliche Freunde des Verstorbenen . Insbesondere die Homilie soll die literarische Gattung der Grabrede meiden ( OEx 41 ) und das Mysterium des christlichen Sterbens im Licht des auferstandenen Christus erhellen .
=S=> Kte 1689 Das eucharistische Opfer . Wenn die Feier in der Kirche stattfindet , ist die Eucharistie die Mitte der österlichen Wirklichkeit des christlichen Todes [ Vgl . OEx 1 ] . In ihr bekundet die Kirche ihre wirkkräftige Gemeinschaft mit dem Verstorbenen : Sie bringt dem Vater im Heiligen Geist das Opfer des Todes und der Auferstehung Christi dar und bittet ihn , sein Kind von seinen Sünden und deren Folgen zu reinigen und es in die österliche Fülle des himmlischen Hochzeitsmahles aufzunehmen [ Vgl . OEx 57 ] . Durch die so gefeierte Eucharistie lernt die Gemeinde der Gläubigen , besonders die Familie des Verstorbenen , in Gemeinschaft mit dem zu leben , der im Herrn entschlafen ist , indem sie den Leib Christi empfängt , dessen lebendiges Glied er ist , und dann für ihn und mit ihm betet .
=S=> Kte 1690 Die Verabschiedung des Verstorbenen besteht darin , daß die Kirche ihn Gott anbefiehlt . Sie ist der letzte Abschiedsgruß der christlichen Gemeinde an eines ihrer Glieder , bevor dessen Leib zu Grabe getragen wird ( OEx 10 ) . Die byzantinische Überlieferung bringt das im Abschiedskuß an den Verstorbenen zum Ausdruck : In diesem letzten Gruß singt man , weil er aus diesem Leben geschieden und weggegangen ist , aber auch , weil es eine Gemeinschaft und eine Wiedervereinigung gibt . Durch den Tod werden wir ja keineswegs voneinander getrennt , denn wir gehen alle den gleichen Weg und werden uns am gleichen Ort wiederfinden . Wir werden nie voneinander getrennt sein , denn wir leben für Christus und sind jetzt mit Christus vereint ; wir gehen ja zu ihm . . . Wir werden alle miteinander in Christus beisammen sein ( Symeon v , Thessalonich , sep. ) .