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Dokument KATECHISMUS der katholischen Kirche 2007
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13191
=S=> Kte 26 Wenn wir unseren Glauben bekennen , sagen wir zu Beginn : Ich glaube oder wir glauben . Bevor wir den Glauben der Kirche darlegen , wie er im Credo bekannt , in der Liturgie gefeiert , im Befolgen der Gebote und im Gebet gelebt wird , fragen wir uns also , was glauben bedeutet . Der Glaube ist die Antwort des Menschen an Gott , der sich dem Menschen offenbart und schenkt und ihm so auf der Suche nach dem letzten Sinn seines Lebens Licht in Fülle bringt . Wir betrachten folglich zunächst dieses Suchen des Menschen ( erstes Kapitel ) , sodann die göttliche Offenbarung , durch die Gott dem Menschen entgegenkommt ( zweites Kapitel ) , und schließlich die Antwort des Glaubens ( drittes Kapitel ) .

=U3= Kap1 -- ERSTES KAPITEL DER MENSCH IST GOTTFÄHIG

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=U4= AbsI -- I Das Verlangen nach Gott

-- =S=> Kte 27 Das Verlangen nach Gott ist dem Menschen ins Herz geschrieben , denn der Mensch ist von Gott und für Gott erschaffen . Gott hört nie auf , ihn an sich zu ziehen . Nur in Gott wird der Mensch die Wahrheit und das Glück finden , wonach er unablässig sucht : Ein besonderer Grund für die menschliche Würde liegt in der Berufung des Menschen zur Gemeinschaft mit Gott . Zum Dialog mit Gott wird der Mensch schon von seinem Ursprung her eingeladen : er existiert nämlich nur , weil er , von Gott aus Liebe geschaffen , immer aus Liebe erhalten wird ; und er lebt nicht voll gemäß der Wahrheit , wenn er diese Liebe nicht frei anerkennt und sich seinem Schöpfer anheimgibt ( GS 19,1 ) .
=S=> Kte 28 Von jeher geben die Menschen durch ihre Glaubensanschauungen und religiösen Verhaltensweisen ( wie Gebet , Opfer , Kult und Meditation ) ihrem Suchen nach Gott mannigfach Ausdruck . Diese Ausdrucksweisen können mehrdeutig sein , sind aber so allgemein vorhanden , daß man den Menschen als ein religiöses Wesen bezeichnen kann : Gott hat aus einem einzigen Menschen das ganze Menschengeschlecht erschaffen , damit es die ganze Erde bewohne . Er hat für sie bestimmte Zeiten und die Grenzen ihrer Wohnsitze festgesetzt . Sie sollten Gott suchen , oh sie ihn ertasten und finden könnten ; denn keinem von uns ist er fern . Denn in ihm leben wir , bewegen wir uns und sind wir ( Apg 17 , 26-28 ) .
=S=> Kte 29 Diese innigste und lebenskräftige Verbindung mit Gott ( GS 19,1 ) kann jedoch vom Menschen vergessen , verkannt , ja ausdrücklich zurückgewiesen werden . Solche Haltungen können verschiedenste Ursachen haben [ Vgl . GS 19-21. ] : Auflehnung gegen das Übel in der Welt , religiöse Unwissenheit oder Gleichgültigkeit , irdische Sorgen und Reichtum[Vgl . Mt 13,22. ] , schlechtes Beispiel der Gläubigen , religionsfeindliche Denkströmungen und schließlich die Neigung des sündigen Menschen , sich aus Angst vor Gott zu verbergen [ Vgl . Gen 3,8-10. ]und vor dem Ruf des Herrn zu fliehen [ Vgl . Jona 1,3 ] .
=S=> Kte 30 Alle , die den Herrn suchen , sollen sich von Herzen freuen ( Ps 105,3 ) . Mag auch der Mensch Gott vergessen oder zurückweisen , hört Gott doch nicht auf , jeden Menschen zu rufen , damit dieser ihn suche und dadurch lebe und sein Glück finde . Dieses Suchen fordert aber vom Menschen die ganze Anstrengung des Denkens und die gerade Ausrichtung des Willens , ein auf richtiges Herz , und auch das Zeugnis anderer , die ihn lehren , Gott zu suchen . Groß bist du , Herr , und überaus lobwürdig ; groß ist deine Stärke und unermeßlich deine Weisheit . Und loben will dich der Mensch , der selbst ein Teilchen deiner Schöpfung ist , der Mensch , der seine Sterblichkeit mit sich herumträgt und in ihr das Zeugnis seiner Sündhaftigkeit und das Zeugnis , daß du den Stolzen widerstehst . Und dennoch will er dich loben , der Mensch , der selbst ein Teilchen deiner Schöpfung ist . Du treibst uns an , so daß wir mit Freuden dich loben , denn du hast uns auf dich hin geschaffen , und ruhelos ist unser Herz , bis es ruhet in dir ( Augustinus , conf . 1,1,1 ) .

=U4= AbsII -- II Die Wege zur Gotteserkenntnis

-- =S=> Kte 31 Da der Mensch nach dem Bilde Gottes erschaffen und dazu berufen ist , Gott zu erkennen und zu lieben , entdeckt er auf der Suche nach Gott gewisse Wege , um zur Erkenntnis Gottes zu gelangen . Man nennt diese auch Gottesbeweise , nicht im Sinn naturwissenschaftlicher Beweise , sondern im Sinn übereinstimmender und überzeugender Argumente , die zu wirklicher Gewißheit gelangen lassen . Diese Wege zu Gott haben die Schöpfung - die materielle Welt und die menschliche Person - zum Ausgangspunkt .
=S=> Kte 32 Die Welt . Aus der Bewegung und dem Werden , aus der Kontingenz , der Ordnung und der Schönheit der Welt kann man Gott als Ursprung und Ziel des Universums erkennen . Der hl . Paulus behauptet von den Heiden : Was man von Gott erkennen kann , ist ihnen offenbar ; Gott hat es ihnen offenbart . Seit Erschaffung der Welt wird seine unsichtbare Wirklichkeit an den Werken der Schöpfung mit der Vernunft wahrgenommen , seine ewige Macht und Gottheit ( Röm 1,19-20)[Vgl. Apg 14,15:17 ; 17,27-28 ; weish 13,1-9. ] Und der hl . Augustinus sagt : Frage die Schönheit der Erde , frage die Schönheit des Meeres , frage die Schönheit der Luft , die sich ausdehnt und sich verbreitet , frage die Schönheit des Himmels frage alle diese Dinge . Alle antworten dir : Schau , wie schön wir sind ! Ihre Schönheit ist ein Bekenntnis [ confessio ] . Wer hat diese der Veränderung unterliegenden Dinge gemacht , wenn nicht der Schöne [ Pulcher ] , der der Veränderung nicht unterliegt ? ( serm . 241,2 ) .
=S=> Kte 33 Der Mensch . Mit seiner Offenheit für die Wahrheit und Schönheit , mit seinem Sinn für das sittlich Gute , mit seiner Freiheit und der Stimme seines Gewissens , mit seinem Verlangen nach Unendlichkeit und Glück fragt der Mensch nach dem Dasein Gottes . In all dem nimmt er Zeichen seiner Geist - Seele wahr . Da sich der Keim der Ewigkeit , den er in sich trägt , nicht auf bloße Materie zurückführen läßt , ( GS 18,1 ) [ Vgl . GS 14,2. ] , kann seine Seele ihren Ursprung nur in Gott haben .
=S=> Kte 34 Die Welt und der Mensch bezeugen , daß sie weder ihre erste Ursache noch ihr letztes Ziel in sich selbst haben , sondern daß sie am ursprungslosen und endlosen Sein schlechthin teilhaben . Auf diesen verschiedenen Wegen kann also der Mensch zur Erkenntnis gelangen , daß eine Wirklichkeit existiert , welche die Erstursache und das Endziel von allem ist , und diese Wirklichkeit wird von allen Gott genannt ( Thomas v . A. , s . th . 1,2,3 ) .
=S=> Kte 35 Die Fähigkeiten des Menschen ermöglichen ihm , das Dasein eines persönlichen Gottes zu erkennen . Damit aber der Mensch in eine Beziehung der Vertrautheit mit Gott eintreten könne , wollte dieser sich dem Menschen offenbaren und ihm die Gnade geben , diese Offenbarung im Glauben annehmen zu können . Die Beweise für das Dasein Gottes können indes zum Glauben hinführen und zur Einsicht verhelfen , daß der Glaube der menschlichen Vernunft nicht widerspricht .

=U4= AbsIII -- III Die Gotteserkenntnis nach der Lehre der Kirche

-- =S=> Kte 38 Deshalb ist es nötig , daß der Mensch durch die Offenbarung Gottes nicht nur über das erleuchtet wird , was sein Verständnis übersteigt , sondern auch über das , was in Fragen der Religion und der Sitten der Vernunft an sich nicht unzugänglich ist , damit es auch bei der gegenwärtigen Verfaßtheit des Menschengeschlechtes von allen ohne Schwierigkeit , mit sicherer Gewißheit und ohne Beimischung eines Irrtums erkannt werden kann ( ebd. :DS 3876 ) [ Vgl . 1. Vatikanisches K. : DS 3005 ; DV 6 ; Thomas ] .

=U4= AbsIV -- IV Wie von Gott sprechen ?

-- =S=> Kte 39 Die Kirche vertritt die Überzeugung , daß die menschliche Vernunft Gott zu erkennen vermag . Damit bekundet sie ihre Zuversicht , daß es möglich ist , zu allen Menschen und mit allen Menschen von Gott zu sprechen . Diese Überzeugung liegt ihrem Dialog mit den anderen Religionen , mit der Philosophie und den Wissenschaften , aber auch mit den Ungläubigen und den Atheisten zugrunde .
=S=> Kte 40 Da unsere Gotteserkenntnis begrenzt ist , ist es auch unser Sprechen von Gott . Wir können nur von den Geschöpfen her und gemäß unserer beschränkten menschlichen Erkenntnis - und Denkweise von Gott sprechen .
=S=> Kte 41 Alle Geschöpfe weisen eine gewisse Ähnlichkeit mit Gott auf insbesondere der Mensch , der nach Gottes Bild , ihm ähnlich erschaffen ist . Darum widerspiegeln die vielfältigen Vollkommenheiten der Geschöpfe ( ihre Wahrheit , ihre Güte , ihre Schönheit ) die unendliche Vollkommenheit Gottes . Daher können wir von den Vollkommenheiten seiner Geschöpfe her über Gott Aussagen machen , denn von der Größe und Schönheit der Geschöpfe läßt sich auf ihren Schöpfer schließen ( Weish 13,5 ) .
=S=> Kte 42 Gott ist über jedes Geschöpf erhaben . Wir müssen deshalb unser Sprechen von ihm unablässig von allem Begrenztem , Bildhaftem , Unvollkommenem läutern , um nicht den unaussagbaren , unbegreiflichen , unsichtbaren , unfaßbaren Gott ( Liturgie des hl . Johannes Chrysostomus , Hochgebet ) mit unseren menschlichen Vorstellungen von ihm zu verwechseln . Unsere menschlichen Worte reichen nie an das Mysterium Gottes heran .
=S=> Kte 43 Wenn wir auf diese Weise von Gott sprechen , drückt sich unsere Sprache zwar menschlich aus , bezieht sich aber wirklich auf Gott selbst , ohne ihn jedoch in seiner unendlichen Einfachheit zum Ausdruck bringen zu können . Wir müssen uns bewußt sein : Zwischen dem Schöpfer und dem Geschöpf kann man keine so große Ähnlichkeit feststellen , daß zwischen ihnen keine noch größere Unähnlichkeit festzustellen wäre ( 4. K . im Lateran : DS 806 ) . Wir können von Gott nicht erfassen , was er ist , sondern bloß , was er nicht ist und wie sich die anderen Wesen auf ihn beziehen ( Thomas v . A. , s . gent . 1,30 ) .

=U4= AbsV -- Kurztexte --

=S=> Kte 44 Der Mensch ist seiner Natur und Berufung nach ein religiöses Wesen . Da er von Gott kommt und zu Gott geht , lebt der Mensch nur in freiwilliger Verbindung mit Gott ein vollmenschliches Leben .
=S=> Kte 45 Der Mensch ist dazu geschaffen , in Gemeinschaft mit Gott zu leben , in dem er sein Glück findet : Wenn ich dir anhängen werde mit meinem ganzen Wesen , dann wird mich kleinerlei Schmerzt und Trübsal mehr bedrüken , und mein ganz von dir erfülltes Leben wird erst wharhaftiges Leben sein ( Augustinus , conf . 10 , 28 , 39 ) .
=S=> Kte 46 Wenn der Mensch auf die Botschaft der Geschöpfe und die Stimme seines Gewissens hört , kann er zur Gewißheit gelangen , daß Gott als Ursache und Ziel von allem existiert .
=S=> Kte 47 Die Kirche lehrt , daß sich der einzige und wahre Gott , unser Schöpfer und Herr , dank dem natürlichen Licht der Vernunft aus seinen Werken mit Gewißheit erkennen läßt . [ Vgl . 1. Vatikanisches K. : DS 3026. ]
=S=> Kte 48 Wir können wirklich von Gott sprechen , wenn wir von den vielfältigen Vollkommenheiten der Geschöpfe ausgehen , durch die sie dem unendlich vollkommenen Gott änhlich sind . Unsere begrenzte Sprache vermag aber sein Mysterium nicht auszuschöpfen .
=S=> Kte 49 Das Geschöpf sinkt ohne den Schöpfer ins Nichts ( GS 36 ) . Darum wissen sich die Glaubenden durch die Liebe Christi gedrängt , denen , die ihn nicht kennen oder zurückweisen , das Licht des lebendigen Gottes zu bringen .

=U3= Kap2 -- ZWEITES KAPITEL GOTT GEHT AUF DEN MENSCHEN ZO

-- =S=> Kte 50 Durch seine natürliche Vernunft kann der Mensch Gott aus dessen Werken mit Gewißheit erkennen . Es gibt jedoch noch eine andere Erkenntnisordnung , zu der der Mensch nicht aus eigenen Kräften zu gelangen vermag : diejenige der göttlichen Offenbarung [ Vgl . 1. Vatikanisches K. : DS 3015. ] . Durch einen ganz freien . Entschluß offenbart und schenkt sich Gott dem Menschen , indem er sein innerstes Geheimnis enthüllt , seinen gnädigen Ratschluß , den er in Christus für alle Menschen von aller Ewigkeit her gefaßt hat . Er enthüllt seinen Heilsplan vollständig , indem er seinen geliebten Sohn , unseren Herrn Jesus Christus , und den Heiligen Geist sendet .

=U4= Art1 -- ARTIKEL 1 DIE OFFENBARUNG GOTTES

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=U5= AbsI -- I Gott offenbart seinen gnädigen Ratschluß

-- =S=> Kte 51 Es hat Gott in seiner Güte und Weisheit gefallen , sich selbst zu offenbaren und das Geheimnis seines Willens bekannt zu machen , daß die Menschen durch Christus , das Fleisch gewordene Wort , im Heiligen Geist Zugang zum Vater haben und der göttlichen Natur teilhaftig werden ( DV 2 ) .
=S=> Kte 52 Gott , der in unzugänglichem Licht wohnt ( 1 Tim 6,16 ) , will die Menschen , die er in Freiheit erschaffen hat , sein eigenes göttliches Leben mitteilen , um sie in seinem einzigen Sohn als Söhne anzunehmen [ Vgl . Eph 1,4-5. ] . Indem Gott sich offenbart , will er die Menschen befähigen , ihm zu antworten , ihn zu erkennen und ihn weit mehr zu lieben , als sie von sich aus imstande wären .
=S=> Kte 53 Der göttliche Offenbarungsratschluß verwirklicht sich in Taten und Worten , die innerlich miteinander verknüpft sind und einander erhellen ( DV 2 ) . In ihm liegt eine eigenartige göttliche Erziehungsweisheit : Gott teilt sich dem Menschen stufenweise mit ; er bereitet ihn etappenweise darauf vor , seine übernatürliche Selbstoffenbarung aufzunehmen , die in der Person und Sendung des fleischgewordenen Wortes Jesus Christus gipfelt . Der hl . Irenäus von Lyon spricht unter dem Bild der gegenseitigen Angewöhnung Gottes und des Menschen wiederholt von dieser göttlichen Pädagogik : Das Wort Gottes wohnte im Menschen und wurde zum Menschensohn , damit der Mensch sich gewöhne , Gott aufzunehmen , und Gott sich gewöhne , im Menschen zu wohnen nach dem Wohlgefallen des Vaters ( hær . 3,20,2 ) [ Vgl . z. B . hær . 3,17,1 ; 4,12,4 ; 4,21,3 ] .

=U5= AbsII -- II Die Stufen der Offenbarung

-- =M=> Kte Gott läßt sich von Anfang an erkennen
=S=> Kte 54 Gott , der durch das Wort alles erschafft und erhält , gewährt den Menschen in den geschaffenen Dingen ein ständiges Zeugnis von sich und hat , weil er den Weg des übernatürlichen Heiles eröffnen wollte , darüber hinaus sich selbst schon von Anfang an den Stammeltern kundgetan ( DV 3 ) . Er hat sie zu einer innigen Gemeinschaft mit sich berufen , indem er sie mit strahlender Gnade und Gerechtigkeit umkleidete .
=S=> Kte 55 Diese Offenbarung wurde durch die Sünde unserer Stammeltern nicht abgebrochen . Denn Gott hat sie nach ihrem Fall . . . durch die Verheißung der Erlösung zur Hoffnung auf das Heil [ wieder]aufgerichtet und ohne Unterlaß für das Menschengeschlecht gesorgt , um allen das ewige Leben zu geben , die in der Beharrlichkeit des guten Werkes nach dem Heil streben(DV 3 ) . Als der Mensch im Ungehorsam deine Freundschaft verlor und der Macht des Todes verfiel , hast du ihn dennoch nicht verlassen . . . Immer wieder hast du den Menschen deinen Bund angeboten ( MR , Viertes Hochgebet 118 ) .
=M=> Kte Der Bund mit Noach
=S=> Kte 56 Als durch die Sünde die Einheit des Menschengeschlechtes zerbrochen war , suchte Gott die Menschheit zunächst auf dem Weg über jedes einzelne Bruchstück zu retten . Im Bund , den er nach der Sintflut mit Noach schloß [ Vgl . Gen 9,9. ] , äußert sich der göttliche Heilswille gegenüber den Völkern , das heißt gegenüber den Menschen , die in ihren verschiedenen Ländern . . . , jedes nach seiner Sprache und seinen Sippenverbänden , geordnet sind ( Gen 10 , 5 ) . [ Vgl . Gen 10,20-31. ] .
=S=> Kte 57 Die zugleich kosmische , gesellschaftliche und religiöse Ordnung der Vielzahl der Völker [ Vgl . Apg 17,26-27 ] , die von der göttlichen Vorsehung der Obhut der Engel anvertraut wurde [ Vgl . Din 4,19 ; 32,8 LXX. ] soll den Stolz einer gefallenen Menschheit dämpfen , die in einmütiger Schlechtigkeit [ Vgl . Weish 10,5 ] sich selbst zu einer Einheit in der Art von Babel [ Vgl . Gen 11,4-6. ] machen möchte . Doch infolge der Sünde [ Vgl . Röm 1,18-25. ]droht diese vorläufige Ordnung immer wieder in die heidnische Abwegigkeit der Vielgötterei und der Vergötzung des Volkes und seines Führers abzugleiten .
=S=> Kte 58 Der Bund mit Noach bleibt so lange in Kraft , wie die Zeit der Völker dauert [ Vgl . Lk 2l,24. ] , bis zur Verkündigung des Evangeliums in der ganzen Welt . Die Bibel verehrt einige große Gestalten der Völker : Abel den Gerechten , den Priesterkönig Melchisedek [ Vgl . Gen 14,18. ] als ein Abbild Christi [ Vgl . Hebr 7,3. ] , die gerechten Noach , Danel und Ijob ( Ez 14,14 ) . So bringt die Schrift zum Ausdruck , zu welch hoher Heiligkeit die gelangen können , die dem Noachbund entsprechend darauf harren , daß Christus kommt , die versprengten Kinder Gottes wieder zu sammeln ( Joh 11,52 ) .
=M=> Kte Gott erwählt Abraham
=S=> Kte 59 Um die versprengte Menschheit wieder zur Einheit zusammenzuführen , erwählt Gott Abram und ruft ihn aus seinem Land , von seiner Verwandtschaft und aus seinem Vaterhaus [ Vgl . Gen 12,1. ] , um ihn zu Abraham , das heißt zum Stammvater einer Menge von Völkern ( Gen 17,5 ) zu machen : In dir sollen gesegnet werden alle Völker der Erde ( Gen 12,3 LXX ) . [ 10 Vgl . Gal 3,8. ]
=S=> Kte 60 Das aus Abraham hervorgegangene Volk wird zum Träger der den Patriarchen gemachten Verheißung , zum auserwählten Volk [ Vgl . Röm 11,28. ] , das dazu berufen ist , die Sammlung aller Kinder Gottes in der Einheit der Kirche [ Vgl . Joh 11,52 ; 10,16. ] vorzubereiten . Dieses Volk wird zum Wurzelstock , dem die gläubig gewordenen Heiden eingepfropft werden [ Vgl . Röm 11,17-18:24 ] .
=S=> Kte 61 Die Patriarchen , die Propheten und weitere große Gestalten des Alten Testamentes wurden und werden in allen liturgischen Traditionen stets als Heilige verehrt .
=M=> Kte Gott bildet sich sein Volk Israel heran
=S=> Kte 62 In der Zeit nach den Patriarchen machte Gott Israel zu seinem Volk . Er befreite es aus der Sklaverei in Ägypten , schloß mit ihm den Sinaibund und gab ihm durch Mose sein Gesetz , damit es ihn als den einzigen , lebendigen und wahren Gott , den fürsorglichen Vater und gerechten Richter anerkenne , ihm diene und den verheißenen Erlöser erwarte [ Vgl . DV 3 ] .
=S=> Kte 63 Israel ist das priesterliche Volk Gottes [ Vgl . Ex 19,6. ] , über dem der Name des Herrn . . . ausgerufen ist ( Dtn 28,10 ) . Es ist das Volk derer , zu denen Gott zuerst gesprochen hat ( MR , Karfreitag 13 : große Fürbitte 6 ) , das Volk der älteren Brüder im Glauben Abrahams .
=S=> Kte 64 Durch die Propheten bildet Gott sein Volk heran in der Hoffnung auf das Heil , im Harren auf einen neuen , ewigen Bund , der für alle Menschen bestimmt ist [ Vgl . Jes 2,2-4. ] und in die Herzen geschrieben wird [ Vgl . Jer 31,31-34 ; Hebr 10,16. ] . Die Propheten künden eine radikale Erlösung des Gottesvolkes an , die Reinigung von allen seinen Vergehen [ Vgl . Ez 36 ] , ein Heil , das alle Völker umfassen wird [ Vgl . Jes 49,5-6 ; 53,11. ] . Vor allem die Armen und Demütigen des Herrn [ Vgl . Zef 2,3. ]werden zu Trägern dieser Hoffnung . Heilige Frauen wie Sara , Rebekka , Rahel , Mirjam , Debora , Hanna , Judit und Ester erhalten die Heilshoffnung Israels lebendig ; deren reinste Gestalt ist Maria . [ Vgl . Lk l,38. ]

=U5= AbsIII -- III Christus Jesus - der Mittler und die Fülle der ganzen Offenbarung

-- =M=> Kte In seinem Wort hat Gott alles gesagt
=S=> Kte 65 Viele Male und auf vielerlei Weise hat Gott einst zu den Vätern gesprochen durch die Propheten ; in dieser Endzeit aber hat er zu uns gesprochen durch den Sohn ( Hebr 1,1-2 ) . Christus , der menschgewordene Sohn Gottes , ist das vollkommene , unübertreffbare , eingeborene Wort des Vaters . In ihm sagt der Vater alles , und es wird kein anderes Wort geben als dieses . Das bringt der hl . Johannes vom Kreuz in seiner Auslegung von Hebr 1,1-2 lichtvoll zum Ausdruck : Seit er uns seinen Sohn geschenkt hat , der sein Wort ist , hat Gott uns kein anderes Wort zu geben . Er hat alles zumal in diesem einen Worte gesprochen Denn was er ehedem nur stückweise zu den Propheten geredet , das hat er nunmehr im ganzen gesprochen , indem er uns das Ganze gab , nämlich seinen Sohn . Wer demnach jetzt noch ihn befragen oder von ihm Visionen oder Offenbarungen haben wollte , der würde nicht bloß unvernünftig handeln , sondern Gott geradezu beleidigen , weil er seine Augen nicht einzig auf Christus richten würde , ohne jegliches Verlangen nach anderen oder neuen Dingen ( Carm . 2,22 ) .
=M=> Kte Es wird keine andere Offenbarung mehr geben
=S=> Kte 66 Daher wird die christliche Heilsordnung , nämlich der neue und nun endgültige Bund , niemals vorübergehen , und es ist keine neue öffentliche Offenbarung mehr zu erwarten vor der glorreichen Erscheinung unseres Herrn Jesus Christus ( DV 4 ) . Obwohl die Offenbarung abgeschlossen ist , ist ihr Inhalt nicht vollständig ausgeschöpft ; es bleibt Sache des christlichen Glaubens , im Lauf der Jahrhunderte nach und nach ihre ganze Tragweite zu erfassen .
=S=> Kte 67 Im Laufe der Jahrhunderte gab es sogenannte Privatoffenbarungen , von denen einige durch die kirchliche Autorität anerkannt wurden . Sie gehören jedoch nicht zum Glaubensgut . Sie sind nicht dazu da , die endgültige Offenbarung Christi zu vervollkommnen oder zu vervollständigen , sondern sollen helfen , in einem bestimmten Zeitalter tiefer aus ihr zu leben . Unter der Leitung des Lehramtes der Kirche weiß der Glaubenssinn der Gläubigen zu unterscheiden und wahrzunehmen , was in solchen Offenbarungen ein echter Ruf Christi oder seiner Heiligen an die Kirche ist . Der christliche Glaube kann keine Offenbarungen annehmen , die vorgeben , die Offenbarung , die in Christus vollendet ist , zu übertreffen oder zu berichtigen , wie das bei gewissen nichtchristlichen Religionen und oft auch bei gewissen neueren Sekten der Fall ist , die auf solchen Offenbarungen gründen .

=U5= AbsIV -- Kurztexte --

=S=> Kte 68 Gott hat sich aus Liebe dem Menschen geoffenbart und geschenkt . Er gibt so eine übberreiche und endgültige Antwort auf die Fragen nach dem Sinn und Ziel des Lebens , die sich der Mensch stellt .
=S=> Kte 69 Gott offenbarte sich dem Menschen dadurch , daß er ihm sein Mysterium stufenweise durch Taten und Worte mitteilte .
=S=> Kte 70 Über seine Selbstbezeugung in den geschaffenen Dingen hinaus hat sich Gott selbst unseren Stammeltern kundgetan . Er sprach zu ihnen ; nach dem Sündenfall verhieß er ihnen das Heil [ Vgl . Gen 3,15. - 2 Vgl . Gen 9,16. - Vgl . Joh 14,6. ] und bot ihnen seinen Bund an .
=S=> Kte 71 Gott schloß mit Noach einen ewigen Bund , einen Bund zwischen sich und allen lebenden Wesen [ Vgl . Gen 9,16. ] . Solange die Welt dauert , dauert auch dieser Bund .
=S=> Kte 72 Gott erwälte Abraham und schloß mit ihm und seiner Nachkommenschaft einen Bund . Aus ihr bildete er sich ein Volk heran , dem er durch Mose das Gesetz offenbarte . Er bereitete dieses Volk durch die Propheten darauf vor , das für die ganze Menschheit bestimmte Heil zu empfangen .
=S=> Kte 73 Gott offenbarte sich ganz , indem er seinen eigenen Sohn sandte , in welchem er seinen Bund für immer schloß . Christus ist das endgültige Wort des Vaters , so daß es nach ihm keine weitere Offenbarung mehr geben wird .

=U4= Art3 -- DIE WEITERGABE DER GöTTLICHEN OFFENBARUNG

-- =S=> Kte 74 Gott will , daß alle Menschen gerettet werden und zur Erkenntnis der Wahrheit gelangen ( 1 Tim 2,4 ) , das heißt zur Erkenntnis Jesu Christi [ Vgl . Joh 14,6. ] . Deshalb muß Christus allen Völkern und Menschen verkündet werden und die Offenbarung bis an die Grenzen der Erde gelangen . Was Gott zum Heil aller Völker geoffenbart hatte , das sollte - so hat er in seiner großen Güte verfügt - auf ewig unversehrt fortdauern und allen Geschlechtern weitergegeben werden ( DV 7 ) .

=U5= AbsI -- I Die apostolische Überlieferung

-- =S=> Kte Die apostolische Predigt . . .
=S=> Kte 76 Dem Willen des Herrn entsprechend geschah die Weitergabe des Evangeliums auf zwei Weisen : - mündlich durch die Apostel , die in mündlicher Predigt , durch Beispiel und Einrichtungen das weitergaben , was sie entweder aus Christi Mund , im Umgang mit ihm und durch seine Werke empfangen oder unter der Eingebung des Heiligen Geistes gelernt hatten ; - schriftlich durch jene Apostel und apostolischen Männer , die unter der Inspiration desselben Heiligen Geistes die Botschaft vom Heil niederschrieben ( DV 7 ) .
=S=> Kte . . . weitergeführt in der apostolischen Sukzession
=S=> Kte 77 Damit aber das Evangelium in der Kirche stets unversehrt und lebendig bewahrt werde , haben die Apostel als ihre Nachfolger Bischöfe zurückgelassen , denen sie ihr eigenes Lehramt übergaben ( DV 7 ) . Denn es mußte die apostolische Predigt , die in den inspirierten Büchern in besonderer Weise ausgedrückt wird , in ununterbrochener Folge bis zur Vollendung der Zeiten bewahrt werden ( DV 8 ) .
=S=> Kte 78 Diese lebendige Weitergabe , die im Heiligen Geist geschieht , wird - als von der Heiligen Schrift verschieden , aber doch eng mit ihr verbunden - " Überlieferung " genannt . So setzt die Kirche in ihrer Lehre , ihrem Leben und ihrem Kult fort und übermittelt allen Geschlechtern alles , was sie selber ist , alles , was sie glaubt ( DV 8 ) . Die Aussagen der heiligen Väter bezeugen die lebendigmachende Gegenwart dieser Überlieferung , deren Reichtümer sich in Tun und Leben der glaubenden und betenden Kirche ergießen ( DV 8 ) .
=S=> Kte 79 So bleibt die Selbstmitteilung des Vaters durch sein Wort im Heiligen Geist in der Kirche zugegen und wirksam : Und so ist Gott , der einst gesprochen hat , ohne Unterlaß im Gespräch mit der Braut seines geliebten Sohnes , und der Heilige Geist , durch den die lebendige Stimme des Evangeliums in der Kirche und durch sie in der Welt widerhallt , führt die Gläubigen in alle Wahrheit ein und läßt das Wort Christi in Überfülle unter ihnen wohnen ( DV 8 ) .

=U5= AbsII -- II Die Beziehung zwischen der Überlieferung und der Heiligen Schrift

-- =S=> Kte Eine gemeinsame Quelle. .. .
=S=> Kte 80 Die Heilige Überlieferung und die Heilige Schrift sind eng miteinander verbunden und haben aneinander Anteil . Demselben göttlichen Quell entspringend , fließen beide gewissermaßen in eins zusammen und streben demselben Ziel zu ( DV 9 ) . Beide machen in der Kirche das Mysterium Christi gegenwärtig und fruchtbar , der versprochen hat , bei den Seinen zu bleiben alle Tage bis zum Ende der Welt ( Mt 28,20 ) .
=S=> Kte . . . zwei verschiedene Arten der Weitergabe
=S=> Kte 81 Die Heilige Schrift ist Gottes Rede , insofern sie unter dem Anhauch des Heiligen Geistes schriftlich aufgezeichnet worden ist . Die Heilige Überlieferung aber gibt das Wort Gottes , das von Christus , dem Herrn , und vom Heiligen Geist den Aposteln anvertraut wurde , unversehrt an deren Nachfolger weiter , damit sie es unter der erleuchtenden Führung des Geistes der Wahrheit in ihrer Verkündigung treu bewahren , erklären und ausbreiten ( DV 9 ) .
=S=> Kte 82 So ergibt sich , daß die Kirche , der die Weitergabe und Auslegung der Offenbarung anvertraut ist , ihre Gewißheit über alles Geoffenbarte nicht aus der Heiligen Schrift allein schöpft . Daher sind beide mit dem gleichen Gefühl der Dankbarkeit und der gleichen Ehrfurcht anzunehmen und zu verehren ( DV 9 ) .
=M=> Kte Apostolische Überlieferung und kirchliche Überlieferungen
=S=> Kte 83 Die Überlieferung [ oder Tradition ] , von der wir hier sprechen , kommt von den Aposteln her und gibt das weiter , was diese der Lehre und dem Beispiel Jesu entnahmen und vom Heiligen Geist vernahmen . Die erste Christengeneration hatte ja noch kein schriftliches Neues Testament , und das Neue Testament selbst bezeugt den Vorgang der lebendigen Überlieferung . Die theologischen , disziplinären , liturgischen oder religiösen Überlieferungen [ oder Traditionen ] , die im Laufe der Zeit in den Ortskirchen entstanden , sind etwas anderes . Sie stellen an die unterschiedlichen Orte und Zeiten angepaßte besondere Ausdrucksformen der großen Überlieferung dar . Sie können in deren Licht unter der Leitung des Lehramtes der Kirche beibehalten , abgeändert oder auch aufgegeben werden .

=U5= AbsIII -- III Die Auslegung des Glaubenserbes

-- =M=> Kte Das Glaubenserbe ist der Kirche als ganzer anvertraut
=S=> Kte 84 Das in der Heiligen Überlieferung und in der Heiligen Schrift enthaltene heilige Erbe [ Vgl . Tim 6,20 ; 2Timl‘12-14. ] des Glaubens [ depositum fidei ] ist von den Aposteln der Kirche als ganzer anvertraut worden . Ihr anhängend verharrt das ganze heilige Volk , mit seinen Hirten vereint , ständig in der Lehre und Gemeinschaft der Apostel , bei Brotbrechen und Gebeten , so daß im Festhalten am überlieferten Glauben , in seiner Verwirklichung und in seinem Bekenntnis ein einzigartiger Einklang zwischen Vorstehern und Gläubigen zustande kommt ( DV 10 ) .
=M=> Kte Das Lehramt der Kirche
=S=> Kte 85 Die Aufgabe aber , das geschriebene oder überlieferte Wort Gottes authentisch auszulegen , ist allein dem lebendigen Lehramt der Kirche - das heißt den Bischöfen in Gemeinschaft mit dem Nachfolger Petri , dem Bischof von Rom - anvertraut , dessen Vollmacht im Namen Jesu Christi ausgeübt wird ( DV 10 ) .
=S=> Kte 86 Das Lehramt steht also nicht über dem Wort Gottes , sondern dient ihm , indem es nur lehrt , was überliefert ist , da es ja dieses [ Wort Gottes ] nach göttlichem Auftrag und mit dem Beistand des Heiligen Geistes ehrfürchtig hört , heilig bewahrt und treu erklärt und all das , was es als von Gott geoffenbart zu glauben vorlegt , aus diesem einen Erbe des Glaubens schöpft ( DV 10 ) .
=S=> Kte 87 Die Gläubigen rufen sich das Wort Christi an die Apostel ins Gedächtnis : Wer euch hört , der hört mich ( Lk 10,16 ) [ Vgl . LG 20. ] und nehmen die Lehren und Weisungen , die ihnen ihre Hirten in verschiedenen Formen geben , willig an .
=M=> Kte Die Dogmen des Glaubens
=S=> Kte 88 Das Lehramt der Kirche setzt die von Christus erhaltene Autorität voll ein , wenn es Dogmen definiert , das heißt wenn es in einer das christliche Volk zu einer unwiderruflichen Glaubenszustimmung verpflichtenden Form Wahrheiten vorlegt , die in der göttlichen Offenbarung enthalten sind oder die mit solchen Wahrheiten in einem notwendigen Zusammenhang stehen .
=S=> Kte 89 Unser geistliches Leben und die Dogmen stehen in organischer Verbindung . Die Dogmen sind Lichter auf unserem Glaubensweg , sie erhellen und sichern ihn . Umgekehrt werden durch ein rechtes Leben unser Verstand und unser Herz geöffnet , um das Licht der Glaubensdogmen aufzunehmen [ Vgl . Joh 8,31-32. ] .
=S=> Kte 90 Die wechselseitigen Verbindungen zwischen den Dogmen und ihr innerer Zusammenhang sind in der Offenbarung des Mysteriums Christi als ganze zu finden [ Vgl . 1. Vatikanisches K. : nexus mysteriorum : DS 3016 ; LG 25. ] . Es gibt eine Ordnung oder , Hierarchie‘ der Wahrheiten der katholischen Lehre , da ihr Zusammenhang mit dem Fundament des christlichen Glaubens verschieden ist . ( UR 11 ) .
=M=> Kte Der übernatürliche Glaubenssinn
=S=> Kte 91 Alle Gläubigen sind an der Erfassung und Weitergabe der geoffenbarten Wahrheit beteiligt . Sie haben die Salbung des Heiligen Geistes empfangen , der sie unterrichtet [ Vgl . 1 Joh 2,20. 27. ]und in die ganze Wahrheit führt [ Vgl . Joh 16,13. ] .
=S=> Kte 92 Die Gesamtheit der Gläubigen . . . kann im Glauben nicht fehlgehen , und diese ihre besondere Eigenschaft macht sie mittels des übernatürlichen Glaubenssinns des ganzen Volkes dann kund , wenn sie von den Bischöfen bis zu den letzten gläubigen Laien ihre allgemeine Übereinstimmung in Sachen des Glaubens und der Sitten äußert ( LG 12 ) .
=S=> Kte 93 Durch jenen Glaubenssinn nämlich , der vom Geist der Wahrheit geweckt und erhalten wird , hängt das Volk Gottes unter der Leitung des heiligen Lehramtes . . . dem einmal den Heiligen übergebenen Glauben unwiderruflich an , dringt mit rechtem Urteil immer tiefer in ihn ein und wendet ihn im Leben voller an ( LG 12 ) .
=M=> Kte Das Wachstum im Glaubensverständnis
=S=> Kte 94 Dank des Beistands des Heiligen Geistes kann das Verständnis der Wirklichkeiten wie auch der Formulierungen des Glaubenserbes im Leben der Kirche wachsen : - " aufgrund des Nachsinnens und des Studiums der Gläubigen , die sie in ihrem Herzen erwägen " ( DV 8 ) ; insbesondere die theologische Forschung soll sich . . . um eine tiefe Erkenntnis der geoffenbarten Wahrheit bemühen ( GS 62,7)[Vgl. Gs 44,2 ; DV 23 ; 24 ; UR 4. ] ; - aufgrund der inneren Einsicht in die geistlichen Dinge , die sie erfahren ( DV 8 ) ; die göttlichen Worte wachsen mit den Lesenden ( Gregor d . Gr. , hom . Ez . 1,7,8 ) ; - aufgrund der Verkündigung derer , die mit der Nachfolge im Bischofsamt die sichere Gnadengabe der Wahrheit empfangen haben ( DV 8 ) .
=S=> Kte 95 Es zeigt sich also , daß die Heilige Überlieferung , die Heilige Schrift und das Lehramt der Kirche gemäß dem überaus weisen Ratschluß Gottes so miteinander verknüpft und einander zugesellt sind , daß das eine nicht ohne die anderen besteht und alle zusammen , jedes auf seine Weise , durch das Tätigsein des einen Heiligen Geistes wirksam zum Heil der Seelen beitragen ( DV 10,3 ) .

=U5= AbsIV -- Kurztexte --

=S=> Kte 96 Was Christus den Aposteln anvertraut hatte , haben diese , vom Heiligen Geist inspiriert , in ihrer Predigt und schriftlich allen Generationen bis zur herrlichen Wiederkunft Christi weitergegeben .
=S=> Kte 97 Die Heilige Überlieferung und die Heilige Schrift bilden die eine der Kirche anvertraute heilige Hinterlassenschaft des Wortes Gottes ( DV 10 ) . Darin betrachtet die pilgernde Kirche wie in einem Spiegel Gott , den Quell all ihrer Reichtümer .
=S=> Kte 98 So setzt die Kirche in ihrer Lehre , ihrem Leben und ihrem Kult fort und übermittelt allen Geschlechtern alles , was sie selber ist , alles , was sie glaubt ( DV 8 ) .
=S=> Kte 99 Dank seinem übernatürlichen Glaubensinn empfängt das ganze Volk Gottes unablässig die Gabe der göttlichen Offenbarung , dringt tiefer in sie ein und lebt voller aus ihr .
=S=> Kte 100 Die Aufgabe , das Wort Gottes verbindlich auszulegen , wurde einzig dem Lehramt der Kirche , dem Papst und den in Gemeinschaft mit ihm stehenden Bischöfen anvertraut .

=U4= Art3 -- ARTIKEL 3 DIE HEILIGE SCHRIFT

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=U5= AbsI -- I Christus - das einzige Wort der Heiligen Schrift

-- =S=> Kte 101 Um sich den Menschen zu offenbaren , spricht Gott in seiner entgegenkommenden Güte zu den Menschen in menschlichen Worten : Gottes Worte , durch Menschenzunge ausgedrückt , sind menschlicher Rede ähnlich geworden , wie einst des ewigen Vaters Wort durch die Annahme des Fleisches menschlicher Schwachheit den Menschen ähnlich geworden ist ( DV 13 ) .
=S=> Kte 102 Durch alle Worte der Heiligen Schrift sagt Gott nur ein Wort : sein eingeborenes Wort , in dem er sich selbst ganz aussagt [ Vgl . Hebr 1,1-3. ] : Das eine gleiche Wort Gottes erstreckt sich durch alle Schriften ; das eine gleiche Wort ertönt im Mund aller heiligen Schriftsteller . Da es im Anfang Gott bei Gott war , benötigt es keine Silben , denn es ist nicht zeitbedingt ( Augustinus , Psal . 103,4 , 1 ) .
=S=> Kte 103 Aus diesem Grund hat die Kirche die Heiligen Schriften immer verehrt wie den Leib des Herrn selbst . Sie reicht den Gläubigen ohne Unterlaß das Brot des Lebens , das sie vom Tisch des Wortes Gottes und des Leibes Christi empfängt. [Vgl . DV 21. ]
=S=> Kte 104 In der Heiligen Schrift findet die Kirche ständig ihre Nahrung und ihre Kraft [ Vgl . DV 24. ] , denn in ihr empfängt sie nicht nur ein menschliches Wort , sondern was die Heilige Schrift wirklich ist : das Wort Gottes [ Vgl . l Thess 2,13. ] . In den Heiligen Büchern kommt nämlich der Vater , der in den Himmeln ist , seinen Kindern liebevoll entgegen und hält mit ihnen Zwiesprache ( DV 21 ) .

=U5= AbsII -- II Inspiration und Wahrheit der Heiligen Schrift

-- =S=> Kte 105 Gott ist der Urheber [ Autor ] der Heiligen Schrift . Das von Gott Geoffenbarte , das in der Heiligen Schrift schriftlich enthalten ist und vorliegt , ist unter dem Anhauch des Heiligen Geistes aufgezeichnet worden . Denn die heilige Mutter Kirche hält aufgrund apostolischen Glaubens die Bücher sowohl des Alten wie des Neuen Testamentes in ihrer Ganzheit mit allen ihren Teilen für heilig und kanonisch , weil sie , auf Eingebung des Heiligen Geistes geschrieben , Gott zum Urheber [ Autor ] haben und als solche der Kirche übergeben sind ( DV 11 ) .
=S=> Kte 106 Gott hat die menschlichen Verfasser [ Autoren ] der Heiligen Schrift inspiriert . Zur Abfassung der Heiligen Bücher aber hat Gott Menschen erwählt , die ihm durch den Gebrauch ihrer eigenen Fähigkeiten und Kräfte dazu dienen sollten , all das und nur das , was er - in ihnen und durch sie wirksam - selbst wollte , als wahre Verfasser [ Autoren ] schriftlich zu überliefern ( DV 11 ) .
=S=> Kte 107 Die inspirierten Bücher lehren die Wahrheit . Da also all das , was die inspirierten Verfasser oder Hagiographen aussagen , als vom Heiligen Geist ausgesagt gelten muß , ist von den Büchern der Schrift zu bekennen , daß sie sicher , getreu und ohne Irrtum die Wahrheit lehren , die Gott um unseres Heiles willen in heiligen Schriften aufgezeichnet haben wollte ( DV 11 ) .
=S=> Kte 108 Der christliche Glaube ist jedoch nicht eine Buchreligion . Das Christentum ist die Religion des Wortes Gottes , nicht eines schriftlichen , stummen Wortes , sondern des menschgewordenen , lebendigen Wortes ( Bernhard , hom . miss . 4,11 ) . Christus , das ewige Wort des lebendigen Gottes , muß durch den heiligen Geist unseren Geist für das Verständnis der Schrift öffnen ( Lk 24,45 ) , damit sie nicht toter Buchstabe bleibe .

=U5= AbsIII -- III Der Heilige Geist ist der Ausleger der Schrift

-- =S=> Kte 117 Der geistliche Sinn . Dank der Einheit des Planes Gottes können nicht nur der Schrifttext , sondern auch die Wirklichkeiten und Ereignisse , von denen er spricht , Zeichen sein . 1. Der allegorische Sinn . Wir können ein tieferes Verständnis der Ereignisse gewinnen , wenn wir die Bedeutung erkennen , die sie in Christus haben . So ist der Durchzug durch das Rote Meer ein Zeichen des Sieges Christi und damit der Taufe [ Vgl . 1 Kor 10,2. ] . 2. Der moralische Sinn . Die Geschehnisse , von denen in der Schrift die Rede ist , sollen uns zum richtigen Handeln veranlassen . Sie sind uns als Beispiel . . . uns zur Warnung . . . aufgeschrieben ( 1 Kor 10,11 ) [ Vgl . Hebr 3,1 - 4,11. ] . 3. Der anagogische Sinn . Wir können Wirklichkeiten und Ereignisse in ihrer ewigen Bedeutung sehen , die uns zur ewigen Heimat hinaufführt [ griechisch : anagogé ] . So ist die Kirche auf Erden Zeichen des himmlischen Jerusalem [ Vgl . Offb 21,1-22,5. ] .
=S=> Kte 118 Ein Distichon des Mittelalters faßt die Bedeutung der vier Sinngehalte zusammen : Littera gesta docet , quid credas allegoria , Moralis quid agas , quo tendas anagogia . [ Der Buchstabe lehrt die Ereignisse ; was du zu glauben hast , die Allegorie ; die Moral , was du zu tun hast ; wohin du streben sollst , die Anagogie. ]
=S=> Kte 119 Aufgabe des Exegeten . . . ist es , nach diesen Regeln auf ein tieferes Verstehen und Erklären des Sinnes der Heiligen Schrift hinzuarbeiten , damit so gleichsam auf Grund wissenschaftlicher Vorarbeit das Urteil der Kirche reife . Alles das nämlich , was die Art der Schrifterklärung betrifft , untersteht letztlich dem Urteil der Kirche , die den göttlichen Auftrag und Dienst verrichtet , das Wort Gottes zu bewahren und auszulegen ( DV 12,3 ) . Ich würde selbst dem Evangelium keinen Glauben schenken , wenn mich nicht die Autorität der katholischen Kirche dazu bewöge ( Augustinus , fund . 5,6 ) .

=U5= AbsIV -- IV Der Schriftkanon

-- =S=> Kte 120 Die apostolische Überlieferung ließ die Kirche unterscheiden , welche Schriften in das Verzeichnis der heiligen Bücher aufgenommen werden sollten [ Vgl . DV 8,3. ] . Diese vollständige Liste wird Kanon der Heiligen Schriften genannt . Danach besteht das Alte Testament aus 46 ( 45 , wenn man Jeremia und die Klagelieder zusammennimmt ) und das Neue Testament aus 27 Schriften [ Vgl . DS 179 ; 1334-1336 ; 1501-1504. ] : Altes Testament : Genesis , Exodus , Levitikus , Numeri , Deuteronomium , Josua , Richter , Rut , die zwei Bücher Samuel , die zwei Bücher der Könige , die zwei Bücher der Chronik , Esra und Nehemia , Tobit , Judit , Ester , die zwei Bücher der Makkabäer , Ijob , die Psalmen , die Sprichwörter , Kohelet , das Hohelied , die Weisheit , Jesus Sirach , Jesaja , Jeremia , die Klagelieder , Baruch , Ezechiel , Daniel , Hosea , Joël , Amos , Obadja , Jona , Micha , Nahum , Habakuk , Zefanja , Haggai , Sacharja , Maleachi . Neues Testament : Die Evangelien nach Matthäus , Markus , Lukas und Johannes , die Apostelgeschichte , die Paulusbriefe an die Römer , der erste und der zweite an die Korinther , an die Galater , an die Epheser , an die Philipper , an die Kolosser , der erste und der zweite an die Thessalonicher , der erste und der zweite an Timotheus , an Titus , an Philemon , der Hebräerbrief , der Jakobusbrief , der erste und der zweite Petrusbrief , die drei Briefe des Johannes , der Brief des Judas und die Offenbarung des Johannes .
=M=> Kte Das Alte Testament
=S=> Kte 121 Das Alte Testament ist ein unaufgebbarer Teil der Heiligen Schrift . Seine Bücher sind von Gott inspiriert und behalten einen dauernden Wert [ Vgl . DV 14. ] , denn der Alte Bund ist nie widerrufen worden .
=S=> Kte 122 Der Heilsplan des Alten Testamentes war vor allem darauf ausgerichtet , die Ankunft Christi , des Erlösers von allem , . . . vorzubereiten . Obgleich die Bücher des Alten Testamentes auch Unvollkommenes und Zeitbedingtes enthalten , zeugen sie dennoch von der Erziehungskunst der heilschaffenden Liebe Gottes : Sie enthalten erhabene Lehren über Gott , heilbringende Weisheit über das Leben des Menschen und wunderbare Gebetsschätze ; in ihnen ist schließlich das Geheimnis unseres Heils verborgen ( DV 15 ) .
=S=> Kte 123 Die Christen verehren das Alte Testament als wahres Wort Gottes . Den Gedanken , das Alte Testament aufzugeben , weil das Neue es hinfällig gemacht habe [ Markionismus ] , wies die Kirche stets entschieden zurück .
=M=> Kte Das Neue Testament
=S=> Kte 124 Das Wort Gottes , das Gottes Kraft zum Heil für jeden , der glaubt , ist , zeigt sich und entfaltet seine Kraft auf vorzügliche Weise in den Schriften des Neuen Testamentes ( DV 17 ) . Diese Schriften bieten uns die endgültige Wahrheit der göttlichen Offenbarung . Ihr zentrales Thema ist Jesus Christus , der menschgewordene Sohn Gottes , seine Taten , seine Lehre , sein Leiden und seine Verherrlichung sowie die Anfänge seiner Kirche unter dem Walten des Heiligen Geistes [ Vgl . DV 20. ] .
=S=> Kte 125 Die Evangelien sind das Herzstück aller Schriften als Hauptzeugnis für Leben und Lehre des fleischgewordenen Wortes , unseres Erlösers ( DV 18 ) .
=S=> Kte 126 Bei der Bildung der Evangelien lassen sich drei Stufen unterscheiden : 1. Das Leben und die Lehrtätigkeit Jesu . Die Kirche hält entschieden daran fest , daß die vier Evangelien , deren Geschichtlichkeit sie ohne Bedenken bejaht , zuverlässig überliefern , was Jesus , der Sohn Gottes , in seinem Leben unter den Menschen zu deren ewigem Heil wirklich getan und gelehrt hat bis zu dem Tag , da er [ in den Himmel ] aufgenommen wurde . 2. Die mündliche Überlieferung . Die Apostel haben nach dem Aufstieg des Herrn das , was er selbst gesagt und getan hatte , ihren Hörern mit jenem volleren Verständnis überliefert , über das sie , durch die wunderbaren Ereignisse um Christus unterwiesen und durch das Licht des Geistes der Wahrheit belehrt , verfügten . 3. Die Abfassung der Evangelien . Die heiligen Verfasser aber haben die vier Evangelien geschrieben , indem sie manches aus dem vielen auswählten , das entweder mündlich oder schon schriftlich überliefert war , indem sie anderes zusammenfaßten oder mit Rücksicht auf den Stand der Kirchen erklärten , indem sie schließlich die Form der Verkündigung beibehielten , [ doch ] immer so , daß sie uns Wahres und Auf-richtiges über Jesus mitteilten ( DV 19 ) .
=S=> Kte 127 Das viergestaltige Evangelium nimmt in der Kirche eine einzigartige Stellung ein . Dies bezeugen seine Verehrung in der Liturgie und die unvergleichliche Anziehungskraft , die es jederzeit auf die Heiligen ausübte . Es gibt keine Lehre , die besser , kostbarer und herrlicher wäre als der Text des Evangeliums . Seht und haltet fest , was unser Herr und Meister , Christus , in seinen Worten gelehrt und in seinen Taten gewirkt hat ( Cäsaria die Jüngere ) . Vor allem das Evangelium spricht mich während meiner inneren Gebete an ; in ihm finde ich alles , was meiner armen Seele nottut . Ich entdecke darin stets neue Einsichten , verborgene , geheimnisvolle Sinngehalte ( Theresia vom Kinde Jesu , ms . autob . A 83v ) .
=M=> Kte Die Einheit des Alten und des Neuen Testamentes
=S=> Kte 128 Schon zur Zeit der Apostel [ Vgl . 1 Kor 10,6:11 ; Hebr 10,1 ; 1 Petr 3,21. ]und sodann in ihrer ganzen Überlieferung wurde die Einheit des göttlichen Plans in den beiden Testamenten von der Kirche durch die Typologie verdeutlicht . Diese findet in den Werken Gottes im Alten Bund Vorformen [ Typologien ] dessen , was Gott dann in der Fülle der Zeit in der Person seines menschgewordenen Wortes vollbracht hat .
=S=> Kte 129 Die Christen lesen also das Alte Testament im Licht Christi , der gestorben und auferstanden ist . Diese typologische Lesung fördert den unerschöpflichen Sinngehalt des Altes Testamentes zutage . Sie darf nicht vergessen lassen , daß dieses einen eigenen Offenbarungswert behält , den unser Herr selbst ihm zuerkannt hat [ Vgl . Mk 12,29-31. ] . Im übrigen will das Neue Testament auch im Licht des Alten Testamentes gelesen sein . Die christliche Urkatechese hat beständig auf dieses zurückgegriffen [ Vgl . 1 Kor 5,6-8 ; 10,1-11. ] . Einem alten Sinnspruch zufolge ist das Neue Testament im Alten verhüllt , das Alte im Neuen enthüllt : Novum in Vetere latet et in Novo Vetus patet ( Augustinus , Hept . 2,73 ) [ Vgl . DV 16. ] .
=S=> Kte 130 Die Typologie bedeutet das Hindrängen des göttlichen Plans auf seine Erfüllung , bis schließlich Gott alles in allen sein wird ( 1 Kor 15,28 ) . Zum Beispiel verlieren die Berufung der Patriarchen und der Auszug aus Agypten nicht dadurch ihren Eigenwert im Plan Gottes , daß sie darin auch Zwischenstufen sind .

=U5= AbsV -- V Die Heilige Schrift im Leben der Kirche

-- =S=> Kte 131 Dem Wort Gottes aber wohnt eine so große Macht und Kraft inne , daß es für die Kirche Stütze und Leben und für die Kinder der Kirche Glaubensstärke , Seelenspeise und reiner , unversiegbarer Quell des geistlichen Lebens ist ( DV 21 ) . Der Zugang zur Heiligen Schrift muß für die Christ-gläubigen weit offenstehen ( DV 22 ) .
=S=> Kte 132 Das Studium der Heiligen Schrift sei gleichsam die Seele der heiligen Theologie . Aber auch der Dienst des Wortes , nämlich die pastorale Verkündigung , die Katechese und alle christliche Unterweisung , in der die liturgische Homilie einen hervorragenden Platz haben muß , holt aus demselben Wort der Schrift gesunde Nahrung und heilige Kraft ( DV 24 ) .
=S=> Kte 133 Die Kirche ermahnt . . . alle Christgläubigen . . . besonders eindringlich , durch häufige Lesung der Göttlichen Schriften , die , überragende Erkenntnis Jesu Christi‘ ( Phil 3,8 ) zu erlangen . , Unkenntnis der Schriften ist nämlich Unkenntnis Christi‘ ( Hieronymus , Is . prol. ) ( DV 25 ) .

=U5= AbsVI -- Kurztexte --

=S=> Kte 134 Die ganze Heilige Schrift ist ein einziges Buch , und dieses eine Buch ist Christus , denn die ganze göttliche Schrift spricht von Christus , und die ganze göttliche Schrift geht in Christus in Erfüllung ( Hugo v . Sankt Viktor , Noe 2,8 ) .
=S=> Kte 135 Die Heiligen Schriften enthalten das Wort Gottes , und weil inspiriert , sind sie wahrhaft Wort Gottes ( DV 24. )
=S=> Kte 136 Gott ist der Urheber [ Autor ] der Heiligen Schrift : er hat ihre menschlichen Verfasser [ Autoren ] inspiriert ; er handelt in ihnen und durch sie . Er verbürgt somit , daß ihre Schrifte die Heilswarheit irrtumsfrei lehren [ Vgl . DV 11. ] .
=S=> Kte 137 Die Auslegung der inspirierten Schriften muß vor allem auf das achten , was Gott durch die heiligen Verfasser zu unserem Heil sagen will . Was vom Geiste kommt , kann nur durch das Wirken des Geistes voll verstanden werden ( Origenes , hom . in Ex 4,5 ) .
=S=> Kte 138 Die 46 Bücher des Alten und die 27 Bücher des Neuen Testamentes werden von der Kirche als inspiriert angenommen und verehrt .
=S=> Kte 139 Die vier Evangelien nehmen eine zentrale Stellung ein , weil Jesus Christus ihre Mitte ist .
=S=> Kte 140 Die Einheit der beiden Testamente ergibt sich der Einheit des Planes und der Offenbarung Gottes . Das Alte Testament bereitet das Neue vor , während dieses das Alte vollendet . Beide erhellen einander ; beide sind wahres Wort Gottes .
=S=> Kte 141 Die Kirche hat die Göttlichen Schriften wie auch den Herrenlieb selbst immer verehrt ( DV 21 ) . Beide nähren und bestimmen das ganze christliche Leben . Dein Wort ist meinem Fuß eine Leuchte , ein Licht für meine Pfade ( Ps 119 , 105 ) [ Vgl . Jes 50,4. ] .

=U3= Kap3 -- DRITTES KAPITEL DIE ANTWORT DES MENSCHEN AN GOTT

-- =S=> Kte 142 Durch seine Offenbarung redet . . . der unsichtbare Gott aus dem Übermaß seiner Liebe die Menschen wie Freunde an und verkehrt mit ihnen , um sie in die Gemeinschaft mit sich einzuladen und in sie aufzunehmen ( DV 2 ) . Die dieser Einladung angemessene Antwort ist der Glaube .
=S=> Kte 143 Durch den Glauben ordnet der Mensch seinen Verstand und seinen Willen völlig Gott unter . Er gibt Gott , der sich offenbart , mit seinem ganzen Wesen seine Zustimmung [ Vgl . DV 5. ] . Die Heilige Schrift nennt diese Antwort des Menschen auf den sich offenbarenden Gott Glaubensgehorsam [ Vgl . Röm 1,5 ; 16,26. ] .

=U4= Art4 -- ARTIKEL 4 ICH GLAUBE

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=U5= AbsI -- I Der Glaubensgehorsam

-- =S=> Kte 144 Im Glauben gehorchen [ ob-audire ] heißt , sich dem gehörten Wort in Freiheit unterwerfen , weil dessen Wahrheit von Gott , der Wahrheit selbst , verbürgt ist . Als das Vorbild dieses Gehorsams stellt die Heilige Schrift uns Abraham vor Augen . Die Jungfrau Maria verwirklicht ihn am vollkommensten .
=S=> Kte Abraham - der Vater aller Glaubenden
=S=> Kte 145 In seiner Lobrede auf den Glauben der Vorfahren betont der Hebräerbrief ganz besonders den Glauben Abrahams : Aufgrund des Glaubens gehorchte Abraham dem Ruf , wegzuziehen in ein Land , das er zum Erbe erhalten sollte ; und er zog weg , ohne zu wissen , wohin er kommen würde ( Hebr 11 , 8 ) [ Vgl . Gen 12,1-4. ] . Aufgrund des Glaubens hielt er sich als Fremder und Pilger im verheißenen Land [ Vgl . Gen 23,4. ] auf . Aufgrund des Glaubens empfing Sara den verheißenen Sohn . Aufgrund des Glaubens endlich brachte Abraham seinen einzigen Sohn als Opfer dar [ Vgl . Hebr 11,7. ] .
=S=> Kte 146 Abraham verkörpert somit die Definition des Glaubens , die der Hebräerbrief vorlegt : Glaube ist Feststehen in dem , was man erhofft , Überzeugtsein von Dingen , die man nicht sieht ( Hebr 11 , 1 ) . Abraham glaubte Gott , und das wurde ihm als Gerechtigkeit angerechnet ( Röm 4,3 ) [ Vgl . Gen 15,6. ] . Weil er stark im Glauben war ( Röm 4,20 ) , ist Abraham zum Vater aller , die . . . glauben , geworden ( Röm 4,11 ) [ Vgl . Röm 4,18 ; Gen 15,5. ] .
=S=> Kte 147 Das Alte Testament ist reich an Zeugnissen solchen Glaubens . Der Hebräerbrief hält eine Lobrede auf den vorbildlichen Glauben der Vorfahren , der ihnen ein ruhmvolles Zeugnis verschaffte ( Hebr 11,2 ) [ Vgl . Hebr 11,39. ] . Doch Gott hatte für uns etwas Besseres vorgesehen ( Hebr 11,40) : die Gnade , an seinen Sohn Jesus zu glauben , an den Urheber und Vollender des Glaubens ( Hebr 12,2 ) .
=S=> Kte Maria - Selig ist die , die geglaubt hat !
=S=> Kte 148 Die Jungfrau Maria übt den vollkommensten Glaubensgehorsam . Da sie glaubte , daß für Gott nichts unmöglich ist ( Lk 1,37 ) [ Vgl . Gen 18,14. ] , nahm sie die vom Engel gebrachte Ankündigung und Verheißung im Glauben entgegen und gab ihre Einwilligung : Siehe , ich bin die Magd des Herrn ; mir geschehe nach deinem Wort ( Lk 1,38 ) . Elisabet begrüßte sie : Selig ist die , die geglaubt hat , daß sich erfüllt , was der Herr ihr sagen ließ ( Lk 1,45 ) . Um dieses Glaubens willen werden alle Geschlechter sie seligpreisen [ Vgl . Lk 1,48. ] .
=S=> Kte 149 Während ihres ganzen Lebens , auch in ihrer letzten Prüfung [ Vgl . Lk 2,35. ] , als Jesus , ihr Sohn , am Kreuz starb , wankte ihr Glaube nicht . Maria gab ihren Glauben , daß das Wort Gottes in Erfüllung gehen wird , nie auf . Darum verehrt die Kirche in Maria die lauterste Glaubensgestalt .

=U5= AbsII -- II Ich weiß , wem ich Glauben geschenkt habe

-- =M=> Kte An den Heiligen Geist glauben
=S=> Kte 152 Man kann nicht an Jesus Christus glauben , ohne an seinem Geist Anteil zu haben : Der Heilige Geist offenbart den Menschen , wer Jesus ist . Keiner kann sagen : Jesus ist der Herr ! , wenn er nicht aus dem Heiligen Geist redet ( 1 Kor 12,3 ) . Der Geist ergründet nämlich alles , auch die Tiefen Gottes . . . So erkennt auch keiner Gott nur der Geist Gottes(1 Kor 2,10-11 ) . Gott allein kennt Gott ganz . Wir glauben an den Heiligen Geist , weil er Gott ist . Die Kirche bekennt unaufhörlich ihren Glauben an den einen Gott , den Vater , den Sohn und den Heiligen Geist .

=U5= AbsIII -- III Die Merkmale des Glaubens Der Glaube ist eine Gnade

-- =S=> Kte 153 Als Petrus bekennt , daß Jesus der Messias , der Sohn des lebendigen Gottes ist , sagt Jesus zu ihm : Nicht Fleisch und Blut haben dir das offenbart , sondern mein Vater im Himmel ( Mt 16 , 17 ) [ Vgl . Gal 1,15 ; Mt 11,25. ] . Der Glaube ist ein Geschenk Gottes , eine von ihm eingegossene übernatürliche Tugend . Damit dieser Glaube geleistet wird , bedarf es der zuvorkommenden und helfenden Gnade Gottes und der inneren Hilfen des Heiligen Geistes , der das Herz bewegen und zu Gott umkehren , die Augen des Verstandes öffnen und , allen die Freude verleihen soll , der Wahrheit zuzustimmen und zu glauben‘ ( DV 5 ) .
=M=> Kte Der Glaube ist ein menschlicher Akt
=S=> Kte 154 Nur durch die Gnade und den inneren Beistand des Heiligen Geistes ist man imstande , zu glauben . Und doch ist Glauben ein wahrhaft menschlicher Akt . Es widerspricht weder der Freiheit noch dem Verstand des Menschen , Gott Vertrauen zu schenken und den von ihm geoffenbarten Wahrheiten zuzustimmen . Schon in den menschlichen Beziehungen verstößt es nicht gegen unsere Würde , das , was andere Menschen uns über sich selbst und ihre Absichten sagen , zu glauben , ihren Versprechen Vertrauen zu schenken ( z . B . wenn ein Mann und eine Frau heiraten ) und so mit ihnen in Gemeinschaft zu treten . Folglich verstößt es erst recht nicht gegen unsere Würde , dem offenbarenden Gott im Glauben vollen Gehorsam des Verstandes und des Willens zu leisten ( 1. Vatikanisches K. : DS 3008 ) und so in enge Gemeinschaft mit ihm zu treten .
=S=> Kte 155 Beim Glauben wirken Verstand und Wille des Menschen mit der göttlichen Gnade zusammen : Glauben ist ein Akt des Verstandes , der auf Geheiß des von Gott durch die Gnade bewegten Willens der göttlichen Wahrheit bei-stimmt ( Thomas v . A. , s . th . 2-2,2,9 ) [ Vgl . Vatikanisches K. : DS 3010. ] .
=M=> Kte Der Glaube und der Verstand
=S=> Kte 156 Der Beweggrund , zu glauben , liegt nicht darin , daß die geoffenbarten Wahrheiten im Licht unserer natürlichen Vernunft wahr und einleuchtend erscheinen . Wir glauben wegen der Autorität des offenbarenden Gottes selbst , der weder sich täuschen noch täuschen kann ( 1. Vatikanisches K. :DS 3008 ) . Damit nichtsdestoweniger der Gehorsam unseres Glaubens mit der Vernunft übereinstimmend sei , wollte Gott , daß mit den inneren Hilfen des Heiligen Geistes äußere Beweise seiner Offenbarung verbunden werden ( ebd. : DS 3009 ) . So sind die Wunder Christi und der Heiligen [ Vgl . Mk 16,20 ; Hebr 2,4. ] , die Weissagungen , die Ausbreitung und Heiligkeit der Kirche , ihre Fruchtbarkeit und ihr Fortbestehen ganz sichere und dem Erkenntnisvermögen aller angepaßte Zeichen der göttlichen Offenbarung ( DS 3009 ) , Beweggründe der Glaubwürdigkeit [ Vgl . DS 3013. ] , die zeigen , daß die Zustimmung zum Glauben keineswegs eine blinde Regung des Herzens ist ( DS 3010 ) .
=S=> Kte 157 Der Glaube ist gewiß , gewisser als jede menschliche Erkenntnis , denn er gründet auf dem Wort Gottes , das nicht lügen kann . Zwar können die geoffenbarten Wahrheiten der menschlichen Vernunft und Erfahrung dunkel erscheinen , aber die Gewißheit durch das göttliche Licht ist größer als die Gewißheit durch das Licht der natürlichen Vernunft ( Thomas v . A. , s . th . 2-2,171,5 , obj . 3 ) . Zehntausend Schwierigkeiten machen keinen einzigen Zweifel aus ( J . H . Newman , apol. ) .
=S=> Kte 158 Der Glaube sucht zu verstehen ( Anselm , prosl . prooem. ) . Wer wirklich glaubt , sucht den , in den er seinen Glauben setzt , besser zu erkennen und das von ihm Geoffenbarte besser zu verstehen . Eine tiefere Erkenntnis wiederum wird einen stärkeren , immer mehr von Liebe beseelten Glauben hervorrufen . Die Gnade des Glaubens öffnet die Augen des Herzens ( Eph 1,18 ) zu einem lebendigen Verständnis der Offenbarungsinhalte , das heißt der Gesamtheit des Ratschlusses Gottes und der Mysterien des Glaubens sowie ihres Zusammenhangs miteinander und mit Christus , dem Zentrum des geoffenbarten Mysteriums . Damit das Verständnis der Offenbarung immer tiefer werde , vervollkommnet der Heilige Geist den Glauben ständig durch seine Gaben ( DV 5 ) . Es verhält sich so , wie der hl . Augustinus gesagt hat : Ich glaube , um zu verstehen , und ich verstehe , um besser zu glauben ( serm . 43,7,9 ) .
=S=> Kte 159 Glaube und Wissenschaft . Auch wenn der Glaube über der Vernunft steht , so kann es dennoch niemals eine wahre Unstimmigkeit zwischen Glauben und Vernunft geben : denn derselbe Gott , der die Geheimnisse offenbart und den Glauben eingießt , hat in den menschlichen Geist das Licht der Vernunft gelegt ; Gott aber kann sich nicht selbst verleugnen , noch ( kann ] jemals Wahres Wahrem widersprechen ( 1. Vatikanisches K. : DS 3017 ) . Deshalb wird die methodische Forschung in allen Disziplinen , wenn sie in einer wirklich wissenschaftlichen Weise und gemäß den sittlichen Normen vorgeht , niemals dem Glauben wahrhaft widerstreiten , weil die profanen Dinge und die Dinge des Glaubens sich von demselben Gott herleiten . Ja , wer bescheiden und ausdauernd die Geheimnisse der Dinge zu erforschen versucht , wird , auch wenn er sich dessen nicht bewußt ist , gleichsam an der Hand Gottes geführt , der alle Dinge trägt und macht , daß sie das sind , was sie sind ( GS 36,2 ) .
=M=> Kte Die Freiheit des Glaubens
=S=> Kte 160 Damit der Glaube menschlich sei , soll der Mensch freiwillig durch seinen Glauben Gott antworten ; darum darf niemand gegen seinen Willen zur Annahme des Glaubens gezwungen werden . . . Denn der Glaubensakt ist seiner eigenen Natur nach freiwillig ( DH 10 ) [ Vgl . [ link ] CIC . can . 748 , §2. ] . Gott ruft die Menschen zu seinem Dienst im Geiste und in der Wahrheit , und sie werden deshalb durch diesen Ruf im Gewissen verpflichtet , aber nicht gezwungen . . . Dies aber ist vollendet in Christus Jesus erschienen ( DH 11 ) . Christus hat wohl zum Glauben und zur Bekehrung eingeladen , aber keineswegs gezwungen . Er gab der Wahrheit Zeugnis , und dennoch wollte er sie denen , die ihr widersprachen , nicht mit Gewalt aufdrängen . Sein Reich . . . wächst in der Kraft der Liebe , in der Christus , am Kreuz erhöht , die Menschen an sich zieht ( DH 11 ) .
=M=> Kte Die Notwendigkeit des Glaubens
=S=> Kte 161 An Jesus Christus und an den zu glauben , der ihn um unseres Heiles willen gesandt hat , ist notwendig , um zum Heil zu gelangen [ Vgl . z . B . Mk 16,16 ; Joh 3,36 ; 6,40. ] . Weil es aber , ohne Glauben unmöglich ist , Gott zu gefallen‘ ( Hebr 11,6 ) und zur Gemeinschaft seiner Söhne zu gelangen , so wurde niemandem jemals ohne ihn Rechtfertigung zuteil , und keiner wird das ewige Leben erlangen , wenn er nicht in ihm , ausgeharrt hat bis ans Ende‘ ( Mt 10,22 ; 24,13 ) ( 1. Vatikanisches K. : DS 3012 ) [ Vgl . K . v . Trient : DS 1532. ] .
=M=> Kte Das Ausharren im Glauben
=S=> Kte 162 Der Glaube ist ein Gnadengeschenk , das Gott dem Menschen gibt . Wir können dieses unschätzbare Geschenk verlieren . Der hl . Paulus macht Timotheus darauf aufmerksam : Kämpfe den guten Kampf , gläubig und mit reinem Gewissen . Schon manche haben die Stimme ihres Gewissens mißachtet und haben im Glauben Schiffbruch erlitten ( 1 Tim 1 , 18-19 ) . Um im Glauben zu leben , zu wachsen und bis ans Ende zu verharren , müssen wir ihn durch das Wort Gottes nähren und den Herrn anflehen , ihn zu mehren [ Vgl . Mk 9,24 ; Lk 17,5 ; 22,32. ] . Er muß in der Liebe wirksam ( Gal 5 , 6)[Vgl. Jak 2,14-26. ] , von der Hoffnung getragen [ Vgl . Röm 15,13. ]und im Glauben der Kirche verwurzelt sein .
=S=> Kte Der Glaube - Beginn des ewigen Lebens
=S=> Kte 163 Der Glaube läßt uns schon im voraus die Freude und das Licht der beseligenden Gottesschau genießen , die das Ziel unseres irdischen Weges ist . Wir werden dann Gott von Angesicht zu Angesicht ( 1 Kor 13,12 ) , wie er ist ( 1 Joh 3,2 ) , sehen . Der Glaube ist somit schon der Beginn des ewigen Lebens . Wir erwarten den Genuß der uns aus Gnade verheißenen Güter . Wenn wir sie im Glauben wie in einem Spiegel betrachten , sind sie uns schon gegenwärtig ( Basilius , Spir . 15,36 ) [ Vgl . Thomas v . A. , s . th . 2-2,4,1. ] .
=S=> Kte 164 Jetzt aber gehen wir als Glaubende . . . unseren Weg , nicht als Schauende ( 2 Kor 5,7 ) , und erkennen Gott wie in einem Spiegel , rätselhaft und unvollkommen [ Vgl . 1 Kor 13,12. ] . Der Glaube wird von Gott , auf den er sich richtet , erhellt ; dennoch wird er oft im Dunkel gelebt . Der Glaube kann auf eine harte Probe gestellt werden . Die Welt , in der wir leben , scheint von dem , was der Glaube uns versichert , oft sehr weit entfernt . Die Erfahrungen des Bösen und des Leidens , der Ungerechtigkeiten und des Todes scheinen der Frohbotschaft zu widersprechen . Sie können den Glauben erschüttern und für ihn zur Versuchung werden .
=S=> Kte 165 Dann müssen wir uns den Glaubenszeugen zuwenden : Abraham , der gegen alle Hoffnung voll Hoffnung glaubte ( Röm 4,18 ) ; der Jungfrau Maria , die auf dem Pilgerweg des Glaubens ( LG 58 ) sogar in die Nacht des Glaubens ( Johannes Paul II. , Enz . Redemptoris Mater 18 ) hineinging , indem sie am Leiden ihres Sohnes und der Nacht seines Grabes Anteil nahm ; und vielen weiteren Zeugen des Glaubens : Da uns eine solche Wolke von Zeugen umgibt , wollen auch wir alle Last und die Fesseln der Sünde abwerfen . Laßt uns mit Ausdauer in dem Wettkampf laufen , der uns aufgetragen ist , und dabei auf Jesus blicken , den Urheber und Vollender des Glaubens ( Hebr 12,1-2 ) .

=U4= Art5 -- ARTIKEL 5 WIR GLAUBEN

-- =S=> Kte 166 Der Glaube ist ein persönlicher Akt : die freie Antwort des Menschen auf die Einladung des sich offenbarenden Gottes . Doch der Glaube ist kein isolierter Akt . Niemand kann für sich allein glauben , wie auch niemand für sich allein leben kann . Niemand hat sich selbst den Glauben gegeben , wie auch niemand sich selbst das Leben gegeben hat . Der Glaubende hat den Glauben von anderen empfangen ; er muß ihn anderen weitergeben . Unsere Liebe zu Jesus und den Menschen drängt uns , zu anderen von unserem Glauben zu sprechen . Jeder Glaubende ist so ein Glied in der großen Kette der Glaubenden . Ich kann nicht glauben , wenn ich nicht durch den Glauben anderer getragen bin , und ich trage durch meinen Glauben den Glauben anderer mit .
=S=> Kte 167 Ich glaube ( Apostolisches Glaubensbekenntnis) : das ist der Glaube der Kirche , wie ihn jeder Glaubende , vor allem bei der Taufe , persönlich bekennt . Wir glauben ( Glaubensbekenntnis von
Aug gr. ) : das ist der Glaube der Kirche , wie ihn die zum Konzil versammelten Bischöfe oder , allgemeiner , die zur Liturgie versammelten Gläubigen bekennen . Ich glaube : So spricht auch die Kirche , unsere Mutter , die durch ihren Glauben Gott antwortet und uns sagen lehrt : Ich glaube , wir glauben .

=U5= AbsI -- I Herr , schau auf den Glauben deiner Kirche

-- =S=> Kte 168 Zunächst ist es die Kirche , die glaubt und so meinen Glauben trägt , nährt und stützt . Zunächst ist es die Kirche , die den Herrn überall bekennt ( " Dich preist über das Erdenrund die heilige Kirche " , singen wir im Hymnus Te Deum ) , und mit ihr und in ihr kommen auch wir dazu , ebenfalls zu bekennen : Ich glaube , wir glauben . Durch die Kirche empfangen wir in der Taufe den Glauben und das neue Leben in Christus . Im römischen Ritus fragt der Taufspender den Täufling : Was erbittest du von der Kirche Gottes ? Die Antwort lautet : Den Glauben - Was gibt dir der Glaube ? - Das ewige Leben ( RR , OBA ) .
=S=> Kte 169 Das Heil kommt von Gott allein , aber weil wir das Leben des Glaubens durch die Kirche empfangen , ist sie unsere Mutter : Wir glauben die Kirche als die Mutter unserer Wiedergeburt , und nicht an die Kirche , als ob sie die Urheberin unseres Heils wäre ( Faustus v . Riez , Spir . 1,2 ) . Als unsere Mutter ist sie auch unsere Erzieherin im Glauben .

=U5= AbsII -- II Die Sprache des Glaubens

-- =S=> Kte 170 Wir glauben nicht an Formeln , sondern an die Wirklichkeiten , die diese ausdrücken und die der Glaube uns zu berühren erlaubt . Der Akt des Glaubenden hat seinen Zielpunkt nicht bei der Aussage , sondern bei der [ ausgesagten ] Wirklichkeit ( Thomas v . A. , s . th . 2-2,1,2 , ad 2 ) . Doch wir nähern uns diesen Wirklichkeiten mit Hilfe der Glaubensformeln . Diese ermöglichen , den Glauben auszudrücken und weiterzugeben , ihn in Gemeinschaft zu feiern , ihn uns anzueignen und immer mehr aus ihm zu leben .
=S=> Kte 171 Als die Säule und das Fundament der Wahrheit ( 1 Tim 3,15 ) bewahrt die Kirche treu den überlieferten Glauben , der den Heiligen ein für allemal anvertraut ist ( Jud 3 ) . Sie behält die Worte Christi im Gedächtnis ; sie gibt das Glaubensbekenntnis der Apostel von Generation zu Generation weiter . Wie eine Mutter , die ihre Kinder sprechen und damit zu verstehen und zusammenzuleben lehrt , lehrt uns die Kirche , unsere Mutter , die Sprache des Glaubens , um uns in das Verständnis und das Leben des Glaubens einzuführen .

=U5= AbsIII -- III Ein einziger Glaube

-- =S=> Kte 172 Seit Jahrhunderten bekennt die Kirche in all den vielen Sprachen , Kulturen , Völkern und Nationen ihren einzigen , vom einen Herrn empfangenen , durch eine einzige Taufe weitergegebenen Glauben , der in der Überzeugung wurzelt , daß alle Menschen nur einen Gott und Vater haben [ Vgl . Eph 4,4-6. ] . Der hl . Irenäus von Lyon , ein Zeuge dieses Glaubens , erklärt :
=S=> Kte 173 Die Kirche erstreckt sich über die ganze Welt bis an die äußersten Grenzen der Erde . Sie hat von den Aposteln und ihren Schülern den Glauben empfangen . . . und bewahrt [ diese Botschaft und diesen Glauben ] , wie sie sie empfangen hat , als ob sie in einem einzigen Hause wohnte , glaubt so daran , als ob sie nur eine Seele und ein Herz hätte , und verkündet und überliefert ihre Lehre so einstimmig , als ob sie nur einen Mund hätte ( hær . 1,10,1-2 ) .
=S=> Kte 174 Und wenn es auch auf der Welt verschiedene Sprachen gibt , so ist doch die Geltung der Überlieferung ein und dieselbe . Die in Germanien gegründeten Kirchen glauben und überliefern nicht anders als die in Spanien oder bei den Kelten , als die im Orient oder in Ägypten , die in Libyen oder in der Mitte der Welt ( ebd. ) . Wahr und zuverlässig ist die Botschaft der Kirche , denn bei ihr erscheint in der gesamten Welt ein und derselbe Weg zum Heil " ( hær . 5,20,1 ) .
=S=> Kte 175 Diesen Glauben , den wir von der Kirche empfangen haben , behüten wir sorgfältig . Wie ein kostbarer Schatz , der in einem ausgezeichneten Gefäß verschlossen ist , wird der Glaube durch die Wirkung des Geistes Gottes immer verjüngt und verjüngt das Gefäß , das ihn enthält ( hær . 3,24,1 ) .

=U5= AbsIV -- Kurztexte --

=S=> Kte 179 Der Glaube ist eine übernatürliche Gabe Gottes . Um zu Glauben , bedarf der Mensch der inneren Hilfe des Heiligen Geistes .
=S=> Kte 180 Glauben ist ein bewußter und freier menschlicher Akt , der der Würde der menschlichen Person entspricht .
=S=> Kte 181 Glauben ist ein kirchlicher Akt . Der Glaube der Kirche geht unserem Glauben voraus , zeugt , trägt und nährt ihn . Die Kirche ist die Mutter aller Glaubenden . Niemand kann Gott zum Vater haben , der die Kirche nicht zur Mutter hat ( Cyprian , unit . eccl. ) .
=S=> Kte 182 Wir glauben alles , was im geschriebenen oder überlieferten Wort Gottes enthalten ist und was die Kirche als von Gott geoffenbarte Wahrheit zu glauben vorlegt ( SPF 20 ) .
=S=> Kte 183 Der Glaube ist heilsnotwendig . Der Herr selbst sagt : Wer glaubt und sich taufen läßt , wird gerettet ; wer aber nicht glaubt , wird verdammt werden ( Mk 16,16 ) .
=S=> Kte 184 Der Glaube ist ein Vorgeschmack der Erkenntnis , die uns im künftigen Leben selig machen wird ( Thomas v . A. , comp . 1,2 ) .

=U5= AbsV -- V Apostolisches Glaubensbekenntnis

-- =S=> Kte 184a Ich glaube an Gott , den Vater , den Allmächtigen , den Schöpfer des Himmels und der Erde , und an Jesus Christus , seinen eingeborenen Sohn , unsern Herrn , empfangen durch den Heiligen Geist , geboren von der Jungfrau Maria , gelitten unter Pontius Pilatus , gekreuzigt , gestorben und begraben , hinabgestiegen in das Reich des Todes , am dritten Tage auferstanden von den Toten , aufgefahren in den Himmel ; er sitzt zur Rechten Gottes , des allmächtigen Vaters ; von dort wird er kommen , zu richten die Lebenden und die Toten . Ich glaube an den Heiligen Geist , die heilige katholische Kirche , Gemeinschaft der Heiligen , Vergebung der Sünden , Auferstehung der Toten und das ewige Leben . Amen .

=U5= AbsVI -- VI Glaubensbekenntnis von

Aug -- =S=> Kte 184b Wir glauben an den einen Gott , den Vater , den Allmächtigen , der alles geschaffen hat , Himmel und Erde , die sichtbare und die unsichtbare Welt . Und an den einen Herrn Jesus Christus , Gottes eingeborenen Sohn , aus dem Vater geboren vor aller Zeit : Gott von Gott , Licht vom Licht , wahrer Gott vom wahren Gott , gezeugt , nicht geschaffen , eines Wesens mit dem Vater ; durch ihn ist alles geschaffen . Für uns Menschen und zu unserem Heil ist er vom Himmel gekommen , hat Fleisch angenommen durch den Heiligen Geist von der Jungfrau Maria und ist Mensch geworden . Er wurde für uns gekreuzigt unter Pontius Pilatus , hat gelitten und ist begraben worden , ist am dritten Tage auferstanden nach der Schrift und aufgefahren in den Himmel . Er sitzt zur Rechten des Vaters und wird wiederkommen in Herrlichkeit , zu richten die Lebenden und die Toten ; seiner Herrschaft wird kein Ende sein . Wir glauben an den Heiligen Geist , der Herr ist und lebendig macht , der aus dem Vater und dem Sohn hervorgeht , der mit dem Vater und dem Sohn angebetet und verherrlicht wird , der gesprochen hat durch die Propheten , und die eine , heilige , katholische und apostolische Kirche . Wir bekennen die eine Taufe zur Vergebung der Sünden . Wir erwarten die Auferstehung der Toten und das Leben der kommenden Welt . Amen .