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Dokument KATECHISMUS der katholischen Kirche 2007
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=S=> Kte 2761 Das Gebet des Herrn ist die Zusammenfassung des ganzen Evangeliums ( Tertullian , or . 1 ) . Als der Herr uns diese Gebetsformel vermacht hatte , fügte er hinzu : ‚Bittet , dann wird euch gegeben‘ ( Lk 11,9 ) . Jeder kann also seinen Bedürfnissen entsprechend verschiedene Gebete an den Himmel richten ; er soll jedoch stets mit dem Gebet des Herrn beginnen , welches das Grundgebet bleibt ( Tertullian , or . 10 ) .

=U4= AbsI -- I In der Mitte der Schrift

-- =S=> Kte 2762 Nachdem der hl . Augustinus festgestellt hat , daß die Psalmen die Hauptnahrung des christlichen Betens sind und in die Bitten des Vaterunsers einfließen , hält er fest : Geht sämtliche Gebete durch , die sich in der Schrift finden . Meines Erachtens könnt ihr darin nichts finden , was nicht im Gebet des Herrn enthalten wäre ( ep . 130 , 12 , 22 ) .
=S=> Kte 2763 Alle Schriften des Alten Testamentes ( das Gesetz , die Propheten und die Psalmen ) sind in Jesus Christus in Erfüllung gegangen [ Vgl . Lk 24,44 ] . Das Evangelium ist diese frohe Botschaft . Seine erste Verkündigung wird vom hl . Matthäus in der Bergpredigt zusammengefaßt [ Vgl . Mt 5-7. ] . Das Gebet zu unserem Vater steht in der Mitte dieser Verkündigung . Dieser Zusammenhang verdeutlicht jede Bitte des uns vom Herrn übergebenen Gebetes : Das Gebet des Herrn ist das vollkommenste . . . In ihm wird nicht nur um alles gebeten , wonach wir in richtiger Weise verlangen können , sondern auch in derjenigen Reihenfolge , in der wir danach verlangen sollen ; so lehrt uns dieses Gebet nicht bloß bitten , sondern formt auch unser ganzes Gemüt ( Thomas v . A. , s . th . 2-2 , 83 , 9 ) .
=S=> Kte 2764 Die Bergpredigt ist Lebenslehre , das Vaterunser ist Gebet ; in beiden formt der Geist des Herrn unser Verlangen , das heißt unsere inneren Regungen . Jesus leitet uns mit seinen Worten zu diesem neuen Leben an und lehrt uns , im Gebet darum zu bitten . Von der Richtigkeit unseres Betens hängt die Richtigkeit unseres Lebens in Christus ab .

=U4= AbsII -- II Das Gebet des Herrn

-- =S=> Kte 2765 Der überlieferte Ausdruck Herrengebet oder Gebet des Herrn bedeutet , daß Jesus , unser Herr , uns das Gebet zu unserem Vater gelehrt hat . Dieses von Jesus stammende Gebet ist wahrhaft einzigartig : es ist vom Herrn . Zum einen gibt der eingeborene Sohn in den Worten dieses Gebetes uns die Worte , die der Vater ihm gegeben hat [ Vgl . Joh 17,7] : er ist der Lehrer unseres Betens . Zum andern kennt er als fleischgewordenes Wort in seinem Menschenherzen die Bedürfnisse seiner menschlichen Brüder und Schwestern und offenbart sie uns : er ist das Vorbild unseres Betens .
=S=> Kte 2766 Doch Jesus hinterläßt uns nicht eine mechanisch zu wiederholende Formel [ Vgl . Mt 6,7 ; 1 Kän 18 , 26-29 ] . Im Herrengebet lehrt der Heilige Geist die Kinder Gottes durch das Wort Gottes zu ihrem Vater beten , wie dies bei jedem gesprochenen Gebet der Fall ist . Jesus gibt uns nicht nur die Worte zu unserem kindlichen Gebet , sondern gleichzeitig den Geist , durch den sie in uns Geist . . . und Leben ( Joh 6,63 ) werden . Der Vater sandte aber auch den Geist seines Sohnes in unser Herz , den Geist , der ruft : Abba , Vater ( Gal 4,6 ) . Dies ist der Beweis und gleichzeitig die Möglichkeit unseres Gebetes als Kinder . Unser Gebet legt Gott unser Verlangen dar . Darum weiß der Vater , der die Herzen erforscht . . . was die Absicht des Geistes ist : Er tritt so , wie Gott es will , für die Heiligen ein ( Röm 8,27 ) . Auf diese Weise gehört das Gebet zu unserem Vater zum Mysterium der Sendung des Sohnes und des Geistes .

=U4= AbsIII -- III Das Gebet der Kirche

-- =S=> Kte 2771 In der Eucharistie bezeugt das Herrengebet auch die endzeitliche Eigenart seiner Bitten . Es ist das Gebet der letzten Zeiten , der Zeiten des Heils , die mit der Ausgießung des Heiligen Geistes begonnen haben und sich mit der Wiederkunft des Herrn vollenden werden . Die Bitten des Vaterunsers stützen sich im Unterschied zu den Gebeten des Alten Bundes auf das Mysterium des Heiles , das sich im gekreuzigten und auferstandenen Christus ein für allemal verwirklicht hat .
=S=> Kte 2772 Aus diesem unerschütterlichen Glauben entspringt die Hoffnung , die aus jeder der sieben Bitten spricht . Diese bringen das Seufzen der Gegenwart zum Ausdruck , dieser Zeit der Geduld und des Wartens , in der das , was wir sein werden . . . noch nicht offenbar geworden ( 1 Joh 3,2 ) [ Vgl . Kol 3,4. ] ist . Die Eucharistiefeier und das Vaterunser sind auf das Kommen des Herrn hin ausgerichtet , bis er kommt ( 1 Kor 11,26 ) .

=U4= AbsIV -- Kurztexte --

=S=> Kte 2773 Auf die Bitte seiner Junger hin Herr lehre uns beten ( Lk 11 1 ) vertraut Jesus diesen das christliche Grundgebet an das Vaterunser .
=S=> Kte 2774 Das Gebet des Heim ist die Zusammenfassung des ganzen Evangeliums ( Tertullian or 1 ) und das vollkommenste Gebet ( Thomas v A s th 2 - 2 9 83 ) Es ist im Mittelpunkt der Heiligen Schrift .
=S=> Kte 2775 Es wird Gebet des Herrn genannt da es von Jesus , dem Herrn stammt dem Meister und Vorbild unseres Betens .
=S=> Kte 2776 Das Gebet des Herrn ist das eigentliche Gebet der Kirche . Es ist wesentlicher Bestandteil der großen Hören des Stundengebetes und der Sakramente der christlichen Initiation Taufe Firmung und Eucharistie In die Eucharistie eingegliedert bezeugt es die endzeitliche Eigenart der Bitten in der Hoffnung auf den Herrn bis er kommt ( 1 Kor 26 11 ) .