kopfgodoku.de
Listenanzeige
PunktNr Überschrift
Dokument KATECHISMUS der katholischen Kirche 2007
Orginal 0
Inhalt
40597

=U2= Abn1 -- ERSTER ABSCHNITT ICH GLAUBE - WIR GLAUBEN

-- =S=> Kte 26 Wenn wir unseren Glauben bekennen , sagen wir zu Beginn : Ich glaube oder wir glauben . Bevor wir den Glauben der Kirche darlegen , wie er im Credo bekannt , in der Liturgie gefeiert , im Befolgen der Gebote und im Gebet gelebt wird , fragen wir uns also , was glauben bedeutet . Der Glaube ist die Antwort des Menschen an Gott , der sich dem Menschen offenbart und schenkt und ihm so auf der Suche nach dem letzten Sinn seines Lebens Licht in Fülle bringt . Wir betrachten folglich zunächst dieses Suchen des Menschen ( erstes Kapitel ) , sodann die göttliche Offenbarung , durch die Gott dem Menschen entgegenkommt ( zweites Kapitel ) , und schließlich die Antwort des Glaubens ( drittes Kapitel ) .

=U3= Kap1 -- ERSTES KAPITEL DER MENSCH IST GOTTFÄHIG

--

=U4= AbsI -- I Das Verlangen nach Gott

-- =S=> Kte 27 Das Verlangen nach Gott ist dem Menschen ins Herz geschrieben , denn der Mensch ist von Gott und für Gott erschaffen . Gott hört nie auf , ihn an sich zu ziehen . Nur in Gott wird der Mensch die Wahrheit und das Glück finden , wonach er unablässig sucht : Ein besonderer Grund für die menschliche Würde liegt in der Berufung des Menschen zur Gemeinschaft mit Gott . Zum Dialog mit Gott wird der Mensch schon von seinem Ursprung her eingeladen : er existiert nämlich nur , weil er , von Gott aus Liebe geschaffen , immer aus Liebe erhalten wird ; und er lebt nicht voll gemäß der Wahrheit , wenn er diese Liebe nicht frei anerkennt und sich seinem Schöpfer anheimgibt ( GS 19,1 ) .
=S=> Kte 28 Von jeher geben die Menschen durch ihre Glaubensanschauungen und religiösen Verhaltensweisen ( wie Gebet , Opfer , Kult und Meditation ) ihrem Suchen nach Gott mannigfach Ausdruck . Diese Ausdrucksweisen können mehrdeutig sein , sind aber so allgemein vorhanden , daß man den Menschen als ein religiöses Wesen bezeichnen kann : Gott hat aus einem einzigen Menschen das ganze Menschengeschlecht erschaffen , damit es die ganze Erde bewohne . Er hat für sie bestimmte Zeiten und die Grenzen ihrer Wohnsitze festgesetzt . Sie sollten Gott suchen , oh sie ihn ertasten und finden könnten ; denn keinem von uns ist er fern . Denn in ihm leben wir , bewegen wir uns und sind wir ( Apg 17 , 26-28 ) .
=S=> Kte 29 Diese innigste und lebenskräftige Verbindung mit Gott ( GS 19,1 ) kann jedoch vom Menschen vergessen , verkannt , ja ausdrücklich zurückgewiesen werden . Solche Haltungen können verschiedenste Ursachen haben [ Vgl . GS 19-21. ] : Auflehnung gegen das Übel in der Welt , religiöse Unwissenheit oder Gleichgültigkeit , irdische Sorgen und Reichtum[Vgl . Mt 13,22. ] , schlechtes Beispiel der Gläubigen , religionsfeindliche Denkströmungen und schließlich die Neigung des sündigen Menschen , sich aus Angst vor Gott zu verbergen [ Vgl . Gen 3,8-10. ]und vor dem Ruf des Herrn zu fliehen [ Vgl . Jona 1,3 ] .
=S=> Kte 30 Alle , die den Herrn suchen , sollen sich von Herzen freuen ( Ps 105,3 ) . Mag auch der Mensch Gott vergessen oder zurückweisen , hört Gott doch nicht auf , jeden Menschen zu rufen , damit dieser ihn suche und dadurch lebe und sein Glück finde . Dieses Suchen fordert aber vom Menschen die ganze Anstrengung des Denkens und die gerade Ausrichtung des Willens , ein auf richtiges Herz , und auch das Zeugnis anderer , die ihn lehren , Gott zu suchen . Groß bist du , Herr , und überaus lobwürdig ; groß ist deine Stärke und unermeßlich deine Weisheit . Und loben will dich der Mensch , der selbst ein Teilchen deiner Schöpfung ist , der Mensch , der seine Sterblichkeit mit sich herumträgt und in ihr das Zeugnis seiner Sündhaftigkeit und das Zeugnis , daß du den Stolzen widerstehst . Und dennoch will er dich loben , der Mensch , der selbst ein Teilchen deiner Schöpfung ist . Du treibst uns an , so daß wir mit Freuden dich loben , denn du hast uns auf dich hin geschaffen , und ruhelos ist unser Herz , bis es ruhet in dir ( Augustinus , conf . 1,1,1 ) .

=U4= AbsII -- II Die Wege zur Gotteserkenntnis

-- =S=> Kte 31 Da der Mensch nach dem Bilde Gottes erschaffen und dazu berufen ist , Gott zu erkennen und zu lieben , entdeckt er auf der Suche nach Gott gewisse Wege , um zur Erkenntnis Gottes zu gelangen . Man nennt diese auch Gottesbeweise , nicht im Sinn naturwissenschaftlicher Beweise , sondern im Sinn übereinstimmender und überzeugender Argumente , die zu wirklicher Gewißheit gelangen lassen . Diese Wege zu Gott haben die Schöpfung - die materielle Welt und die menschliche Person - zum Ausgangspunkt .
=S=> Kte 32 Die Welt . Aus der Bewegung und dem Werden , aus der Kontingenz , der Ordnung und der Schönheit der Welt kann man Gott als Ursprung und Ziel des Universums erkennen . Der hl . Paulus behauptet von den Heiden : Was man von Gott erkennen kann , ist ihnen offenbar ; Gott hat es ihnen offenbart . Seit Erschaffung der Welt wird seine unsichtbare Wirklichkeit an den Werken der Schöpfung mit der Vernunft wahrgenommen , seine ewige Macht und Gottheit ( Röm 1,19-20)[Vgl. Apg 14,15:17 ; 17,27-28 ; weish 13,1-9. ] Und der hl . Augustinus sagt : Frage die Schönheit der Erde , frage die Schönheit des Meeres , frage die Schönheit der Luft , die sich ausdehnt und sich verbreitet , frage die Schönheit des Himmels frage alle diese Dinge . Alle antworten dir : Schau , wie schön wir sind ! Ihre Schönheit ist ein Bekenntnis [ confessio ] . Wer hat diese der Veränderung unterliegenden Dinge gemacht , wenn nicht der Schöne [ Pulcher ] , der der Veränderung nicht unterliegt ? ( serm . 241,2 ) .
=S=> Kte 33 Der Mensch . Mit seiner Offenheit für die Wahrheit und Schönheit , mit seinem Sinn für das sittlich Gute , mit seiner Freiheit und der Stimme seines Gewissens , mit seinem Verlangen nach Unendlichkeit und Glück fragt der Mensch nach dem Dasein Gottes . In all dem nimmt er Zeichen seiner Geist - Seele wahr . Da sich der Keim der Ewigkeit , den er in sich trägt , nicht auf bloße Materie zurückführen läßt , ( GS 18,1 ) [ Vgl . GS 14,2. ] , kann seine Seele ihren Ursprung nur in Gott haben .
=S=> Kte 34 Die Welt und der Mensch bezeugen , daß sie weder ihre erste Ursache noch ihr letztes Ziel in sich selbst haben , sondern daß sie am ursprungslosen und endlosen Sein schlechthin teilhaben . Auf diesen verschiedenen Wegen kann also der Mensch zur Erkenntnis gelangen , daß eine Wirklichkeit existiert , welche die Erstursache und das Endziel von allem ist , und diese Wirklichkeit wird von allen Gott genannt ( Thomas v . A. , s . th . 1,2,3 ) .
=S=> Kte 35 Die Fähigkeiten des Menschen ermöglichen ihm , das Dasein eines persönlichen Gottes zu erkennen . Damit aber der Mensch in eine Beziehung der Vertrautheit mit Gott eintreten könne , wollte dieser sich dem Menschen offenbaren und ihm die Gnade geben , diese Offenbarung im Glauben annehmen zu können . Die Beweise für das Dasein Gottes können indes zum Glauben hinführen und zur Einsicht verhelfen , daß der Glaube der menschlichen Vernunft nicht widerspricht .

=U4= AbsIII -- III Die Gotteserkenntnis nach der Lehre der Kirche

-- =S=> Kte 38 Deshalb ist es nötig , daß der Mensch durch die Offenbarung Gottes nicht nur über das erleuchtet wird , was sein Verständnis übersteigt , sondern auch über das , was in Fragen der Religion und der Sitten der Vernunft an sich nicht unzugänglich ist , damit es auch bei der gegenwärtigen Verfaßtheit des Menschengeschlechtes von allen ohne Schwierigkeit , mit sicherer Gewißheit und ohne Beimischung eines Irrtums erkannt werden kann ( ebd. :DS 3876 ) [ Vgl . 1. Vatikanisches K. : DS 3005 ; DV 6 ; Thomas ] .

=U4= AbsIV -- IV Wie von Gott sprechen ?

-- =S=> Kte 39 Die Kirche vertritt die Überzeugung , daß die menschliche Vernunft Gott zu erkennen vermag . Damit bekundet sie ihre Zuversicht , daß es möglich ist , zu allen Menschen und mit allen Menschen von Gott zu sprechen . Diese Überzeugung liegt ihrem Dialog mit den anderen Religionen , mit der Philosophie und den Wissenschaften , aber auch mit den Ungläubigen und den Atheisten zugrunde .
=S=> Kte 40 Da unsere Gotteserkenntnis begrenzt ist , ist es auch unser Sprechen von Gott . Wir können nur von den Geschöpfen her und gemäß unserer beschränkten menschlichen Erkenntnis - und Denkweise von Gott sprechen .
=S=> Kte 41 Alle Geschöpfe weisen eine gewisse Ähnlichkeit mit Gott auf insbesondere der Mensch , der nach Gottes Bild , ihm ähnlich erschaffen ist . Darum widerspiegeln die vielfältigen Vollkommenheiten der Geschöpfe ( ihre Wahrheit , ihre Güte , ihre Schönheit ) die unendliche Vollkommenheit Gottes . Daher können wir von den Vollkommenheiten seiner Geschöpfe her über Gott Aussagen machen , denn von der Größe und Schönheit der Geschöpfe läßt sich auf ihren Schöpfer schließen ( Weish 13,5 ) .
=S=> Kte 42 Gott ist über jedes Geschöpf erhaben . Wir müssen deshalb unser Sprechen von ihm unablässig von allem Begrenztem , Bildhaftem , Unvollkommenem läutern , um nicht den unaussagbaren , unbegreiflichen , unsichtbaren , unfaßbaren Gott ( Liturgie des hl . Johannes Chrysostomus , Hochgebet ) mit unseren menschlichen Vorstellungen von ihm zu verwechseln . Unsere menschlichen Worte reichen nie an das Mysterium Gottes heran .
=S=> Kte 43 Wenn wir auf diese Weise von Gott sprechen , drückt sich unsere Sprache zwar menschlich aus , bezieht sich aber wirklich auf Gott selbst , ohne ihn jedoch in seiner unendlichen Einfachheit zum Ausdruck bringen zu können . Wir müssen uns bewußt sein : Zwischen dem Schöpfer und dem Geschöpf kann man keine so große Ähnlichkeit feststellen , daß zwischen ihnen keine noch größere Unähnlichkeit festzustellen wäre ( 4. K . im Lateran : DS 806 ) . Wir können von Gott nicht erfassen , was er ist , sondern bloß , was er nicht ist und wie sich die anderen Wesen auf ihn beziehen ( Thomas v . A. , s . gent . 1,30 ) .

=U4= AbsV -- Kurztexte --

=S=> Kte 44 Der Mensch ist seiner Natur und Berufung nach ein religiöses Wesen . Da er von Gott kommt und zu Gott geht , lebt der Mensch nur in freiwilliger Verbindung mit Gott ein vollmenschliches Leben .
=S=> Kte 45 Der Mensch ist dazu geschaffen , in Gemeinschaft mit Gott zu leben , in dem er sein Glück findet : Wenn ich dir anhängen werde mit meinem ganzen Wesen , dann wird mich kleinerlei Schmerzt und Trübsal mehr bedrüken , und mein ganz von dir erfülltes Leben wird erst wharhaftiges Leben sein ( Augustinus , conf . 10 , 28 , 39 ) .
=S=> Kte 46 Wenn der Mensch auf die Botschaft der Geschöpfe und die Stimme seines Gewissens hört , kann er zur Gewißheit gelangen , daß Gott als Ursache und Ziel von allem existiert .
=S=> Kte 47 Die Kirche lehrt , daß sich der einzige und wahre Gott , unser Schöpfer und Herr , dank dem natürlichen Licht der Vernunft aus seinen Werken mit Gewißheit erkennen läßt . [ Vgl . 1. Vatikanisches K. : DS 3026. ]
=S=> Kte 48 Wir können wirklich von Gott sprechen , wenn wir von den vielfältigen Vollkommenheiten der Geschöpfe ausgehen , durch die sie dem unendlich vollkommenen Gott änhlich sind . Unsere begrenzte Sprache vermag aber sein Mysterium nicht auszuschöpfen .
=S=> Kte 49 Das Geschöpf sinkt ohne den Schöpfer ins Nichts ( GS 36 ) . Darum wissen sich die Glaubenden durch die Liebe Christi gedrängt , denen , die ihn nicht kennen oder zurückweisen , das Licht des lebendigen Gottes zu bringen .

=U3= Kap2 -- ZWEITES KAPITEL GOTT GEHT AUF DEN MENSCHEN ZO

-- =S=> Kte 50 Durch seine natürliche Vernunft kann der Mensch Gott aus dessen Werken mit Gewißheit erkennen . Es gibt jedoch noch eine andere Erkenntnisordnung , zu der der Mensch nicht aus eigenen Kräften zu gelangen vermag : diejenige der göttlichen Offenbarung [ Vgl . 1. Vatikanisches K. : DS 3015. ] . Durch einen ganz freien . Entschluß offenbart und schenkt sich Gott dem Menschen , indem er sein innerstes Geheimnis enthüllt , seinen gnädigen Ratschluß , den er in Christus für alle Menschen von aller Ewigkeit her gefaßt hat . Er enthüllt seinen Heilsplan vollständig , indem er seinen geliebten Sohn , unseren Herrn Jesus Christus , und den Heiligen Geist sendet .

=U4= Art1 -- ARTIKEL 1 DIE OFFENBARUNG GOTTES

--

=U5= AbsI -- I Gott offenbart seinen gnädigen Ratschluß

-- =S=> Kte 51 Es hat Gott in seiner Güte und Weisheit gefallen , sich selbst zu offenbaren und das Geheimnis seines Willens bekannt zu machen , daß die Menschen durch Christus , das Fleisch gewordene Wort , im Heiligen Geist Zugang zum Vater haben und der göttlichen Natur teilhaftig werden ( DV 2 ) .
=S=> Kte 52 Gott , der in unzugänglichem Licht wohnt ( 1 Tim 6,16 ) , will die Menschen , die er in Freiheit erschaffen hat , sein eigenes göttliches Leben mitteilen , um sie in seinem einzigen Sohn als Söhne anzunehmen [ Vgl . Eph 1,4-5. ] . Indem Gott sich offenbart , will er die Menschen befähigen , ihm zu antworten , ihn zu erkennen und ihn weit mehr zu lieben , als sie von sich aus imstande wären .
=S=> Kte 53 Der göttliche Offenbarungsratschluß verwirklicht sich in Taten und Worten , die innerlich miteinander verknüpft sind und einander erhellen ( DV 2 ) . In ihm liegt eine eigenartige göttliche Erziehungsweisheit : Gott teilt sich dem Menschen stufenweise mit ; er bereitet ihn etappenweise darauf vor , seine übernatürliche Selbstoffenbarung aufzunehmen , die in der Person und Sendung des fleischgewordenen Wortes Jesus Christus gipfelt . Der hl . Irenäus von Lyon spricht unter dem Bild der gegenseitigen Angewöhnung Gottes und des Menschen wiederholt von dieser göttlichen Pädagogik : Das Wort Gottes wohnte im Menschen und wurde zum Menschensohn , damit der Mensch sich gewöhne , Gott aufzunehmen , und Gott sich gewöhne , im Menschen zu wohnen nach dem Wohlgefallen des Vaters ( hær . 3,20,2 ) [ Vgl . z. B . hær . 3,17,1 ; 4,12,4 ; 4,21,3 ] .

=U5= AbsII -- II Die Stufen der Offenbarung

-- =M=> Kte Gott läßt sich von Anfang an erkennen
=S=> Kte 54 Gott , der durch das Wort alles erschafft und erhält , gewährt den Menschen in den geschaffenen Dingen ein ständiges Zeugnis von sich und hat , weil er den Weg des übernatürlichen Heiles eröffnen wollte , darüber hinaus sich selbst schon von Anfang an den Stammeltern kundgetan ( DV 3 ) . Er hat sie zu einer innigen Gemeinschaft mit sich berufen , indem er sie mit strahlender Gnade und Gerechtigkeit umkleidete .
=S=> Kte 55 Diese Offenbarung wurde durch die Sünde unserer Stammeltern nicht abgebrochen . Denn Gott hat sie nach ihrem Fall . . . durch die Verheißung der Erlösung zur Hoffnung auf das Heil [ wieder]aufgerichtet und ohne Unterlaß für das Menschengeschlecht gesorgt , um allen das ewige Leben zu geben , die in der Beharrlichkeit des guten Werkes nach dem Heil streben(DV 3 ) . Als der Mensch im Ungehorsam deine Freundschaft verlor und der Macht des Todes verfiel , hast du ihn dennoch nicht verlassen . . . Immer wieder hast du den Menschen deinen Bund angeboten ( MR , Viertes Hochgebet 118 ) .
=M=> Kte Der Bund mit Noach
=S=> Kte 56 Als durch die Sünde die Einheit des Menschengeschlechtes zerbrochen war , suchte Gott die Menschheit zunächst auf dem Weg über jedes einzelne Bruchstück zu retten . Im Bund , den er nach der Sintflut mit Noach schloß [ Vgl . Gen 9,9. ] , äußert sich der göttliche Heilswille gegenüber den Völkern , das heißt gegenüber den Menschen , die in ihren verschiedenen Ländern . . . , jedes nach seiner Sprache und seinen Sippenverbänden , geordnet sind ( Gen 10 , 5 ) . [ Vgl . Gen 10,20-31. ] .
=S=> Kte 57 Die zugleich kosmische , gesellschaftliche und religiöse Ordnung der Vielzahl der Völker [ Vgl . Apg 17,26-27 ] , die von der göttlichen Vorsehung der Obhut der Engel anvertraut wurde [ Vgl . Din 4,19 ; 32,8 LXX. ] soll den Stolz einer gefallenen Menschheit dämpfen , die in einmütiger Schlechtigkeit [ Vgl . Weish 10,5 ] sich selbst zu einer Einheit in der Art von Babel [ Vgl . Gen 11,4-6. ] machen möchte . Doch infolge der Sünde [ Vgl . Röm 1,18-25. ]droht diese vorläufige Ordnung immer wieder in die heidnische Abwegigkeit der Vielgötterei und der Vergötzung des Volkes und seines Führers abzugleiten .
=S=> Kte 58 Der Bund mit Noach bleibt so lange in Kraft , wie die Zeit der Völker dauert [ Vgl . Lk 2l,24. ] , bis zur Verkündigung des Evangeliums in der ganzen Welt . Die Bibel verehrt einige große Gestalten der Völker : Abel den Gerechten , den Priesterkönig Melchisedek [ Vgl . Gen 14,18. ] als ein Abbild Christi [ Vgl . Hebr 7,3. ] , die gerechten Noach , Danel und Ijob ( Ez 14,14 ) . So bringt die Schrift zum Ausdruck , zu welch hoher Heiligkeit die gelangen können , die dem Noachbund entsprechend darauf harren , daß Christus kommt , die versprengten Kinder Gottes wieder zu sammeln ( Joh 11,52 ) .
=M=> Kte Gott erwählt Abraham
=S=> Kte 59 Um die versprengte Menschheit wieder zur Einheit zusammenzuführen , erwählt Gott Abram und ruft ihn aus seinem Land , von seiner Verwandtschaft und aus seinem Vaterhaus [ Vgl . Gen 12,1. ] , um ihn zu Abraham , das heißt zum Stammvater einer Menge von Völkern ( Gen 17,5 ) zu machen : In dir sollen gesegnet werden alle Völker der Erde ( Gen 12,3 LXX ) . [ 10 Vgl . Gal 3,8. ]
=S=> Kte 60 Das aus Abraham hervorgegangene Volk wird zum Träger der den Patriarchen gemachten Verheißung , zum auserwählten Volk [ Vgl . Röm 11,28. ] , das dazu berufen ist , die Sammlung aller Kinder Gottes in der Einheit der Kirche [ Vgl . Joh 11,52 ; 10,16. ] vorzubereiten . Dieses Volk wird zum Wurzelstock , dem die gläubig gewordenen Heiden eingepfropft werden [ Vgl . Röm 11,17-18:24 ] .
=S=> Kte 61 Die Patriarchen , die Propheten und weitere große Gestalten des Alten Testamentes wurden und werden in allen liturgischen Traditionen stets als Heilige verehrt .
=M=> Kte Gott bildet sich sein Volk Israel heran
=S=> Kte 62 In der Zeit nach den Patriarchen machte Gott Israel zu seinem Volk . Er befreite es aus der Sklaverei in Ägypten , schloß mit ihm den Sinaibund und gab ihm durch Mose sein Gesetz , damit es ihn als den einzigen , lebendigen und wahren Gott , den fürsorglichen Vater und gerechten Richter anerkenne , ihm diene und den verheißenen Erlöser erwarte [ Vgl . DV 3 ] .
=S=> Kte 63 Israel ist das priesterliche Volk Gottes [ Vgl . Ex 19,6. ] , über dem der Name des Herrn . . . ausgerufen ist ( Dtn 28,10 ) . Es ist das Volk derer , zu denen Gott zuerst gesprochen hat ( MR , Karfreitag 13 : große Fürbitte 6 ) , das Volk der älteren Brüder im Glauben Abrahams .
=S=> Kte 64 Durch die Propheten bildet Gott sein Volk heran in der Hoffnung auf das Heil , im Harren auf einen neuen , ewigen Bund , der für alle Menschen bestimmt ist [ Vgl . Jes 2,2-4. ] und in die Herzen geschrieben wird [ Vgl . Jer 31,31-34 ; Hebr 10,16. ] . Die Propheten künden eine radikale Erlösung des Gottesvolkes an , die Reinigung von allen seinen Vergehen [ Vgl . Ez 36 ] , ein Heil , das alle Völker umfassen wird [ Vgl . Jes 49,5-6 ; 53,11. ] . Vor allem die Armen und Demütigen des Herrn [ Vgl . Zef 2,3. ]werden zu Trägern dieser Hoffnung . Heilige Frauen wie Sara , Rebekka , Rahel , Mirjam , Debora , Hanna , Judit und Ester erhalten die Heilshoffnung Israels lebendig ; deren reinste Gestalt ist Maria . [ Vgl . Lk l,38. ]

=U5= AbsIII -- III Christus Jesus - der Mittler und die Fülle der ganzen Offenbarung

-- =M=> Kte In seinem Wort hat Gott alles gesagt
=S=> Kte 65 Viele Male und auf vielerlei Weise hat Gott einst zu den Vätern gesprochen durch die Propheten ; in dieser Endzeit aber hat er zu uns gesprochen durch den Sohn ( Hebr 1,1-2 ) . Christus , der menschgewordene Sohn Gottes , ist das vollkommene , unübertreffbare , eingeborene Wort des Vaters . In ihm sagt der Vater alles , und es wird kein anderes Wort geben als dieses . Das bringt der hl . Johannes vom Kreuz in seiner Auslegung von Hebr 1,1-2 lichtvoll zum Ausdruck : Seit er uns seinen Sohn geschenkt hat , der sein Wort ist , hat Gott uns kein anderes Wort zu geben . Er hat alles zumal in diesem einen Worte gesprochen Denn was er ehedem nur stückweise zu den Propheten geredet , das hat er nunmehr im ganzen gesprochen , indem er uns das Ganze gab , nämlich seinen Sohn . Wer demnach jetzt noch ihn befragen oder von ihm Visionen oder Offenbarungen haben wollte , der würde nicht bloß unvernünftig handeln , sondern Gott geradezu beleidigen , weil er seine Augen nicht einzig auf Christus richten würde , ohne jegliches Verlangen nach anderen oder neuen Dingen ( Carm . 2,22 ) .
=M=> Kte Es wird keine andere Offenbarung mehr geben
=S=> Kte 66 Daher wird die christliche Heilsordnung , nämlich der neue und nun endgültige Bund , niemals vorübergehen , und es ist keine neue öffentliche Offenbarung mehr zu erwarten vor der glorreichen Erscheinung unseres Herrn Jesus Christus ( DV 4 ) . Obwohl die Offenbarung abgeschlossen ist , ist ihr Inhalt nicht vollständig ausgeschöpft ; es bleibt Sache des christlichen Glaubens , im Lauf der Jahrhunderte nach und nach ihre ganze Tragweite zu erfassen .
=S=> Kte 67 Im Laufe der Jahrhunderte gab es sogenannte Privatoffenbarungen , von denen einige durch die kirchliche Autorität anerkannt wurden . Sie gehören jedoch nicht zum Glaubensgut . Sie sind nicht dazu da , die endgültige Offenbarung Christi zu vervollkommnen oder zu vervollständigen , sondern sollen helfen , in einem bestimmten Zeitalter tiefer aus ihr zu leben . Unter der Leitung des Lehramtes der Kirche weiß der Glaubenssinn der Gläubigen zu unterscheiden und wahrzunehmen , was in solchen Offenbarungen ein echter Ruf Christi oder seiner Heiligen an die Kirche ist . Der christliche Glaube kann keine Offenbarungen annehmen , die vorgeben , die Offenbarung , die in Christus vollendet ist , zu übertreffen oder zu berichtigen , wie das bei gewissen nichtchristlichen Religionen und oft auch bei gewissen neueren Sekten der Fall ist , die auf solchen Offenbarungen gründen .

=U5= AbsIV -- Kurztexte --

=S=> Kte 68 Gott hat sich aus Liebe dem Menschen geoffenbart und geschenkt . Er gibt so eine übberreiche und endgültige Antwort auf die Fragen nach dem Sinn und Ziel des Lebens , die sich der Mensch stellt .
=S=> Kte 69 Gott offenbarte sich dem Menschen dadurch , daß er ihm sein Mysterium stufenweise durch Taten und Worte mitteilte .
=S=> Kte 70 Über seine Selbstbezeugung in den geschaffenen Dingen hinaus hat sich Gott selbst unseren Stammeltern kundgetan . Er sprach zu ihnen ; nach dem Sündenfall verhieß er ihnen das Heil [ Vgl . Gen 3,15. - 2 Vgl . Gen 9,16. - Vgl . Joh 14,6. ] und bot ihnen seinen Bund an .
=S=> Kte 71 Gott schloß mit Noach einen ewigen Bund , einen Bund zwischen sich und allen lebenden Wesen [ Vgl . Gen 9,16. ] . Solange die Welt dauert , dauert auch dieser Bund .
=S=> Kte 72 Gott erwälte Abraham und schloß mit ihm und seiner Nachkommenschaft einen Bund . Aus ihr bildete er sich ein Volk heran , dem er durch Mose das Gesetz offenbarte . Er bereitete dieses Volk durch die Propheten darauf vor , das für die ganze Menschheit bestimmte Heil zu empfangen .
=S=> Kte 73 Gott offenbarte sich ganz , indem er seinen eigenen Sohn sandte , in welchem er seinen Bund für immer schloß . Christus ist das endgültige Wort des Vaters , so daß es nach ihm keine weitere Offenbarung mehr geben wird .

=U4= Art3 -- DIE WEITERGABE DER GöTTLICHEN OFFENBARUNG

-- =S=> Kte 74 Gott will , daß alle Menschen gerettet werden und zur Erkenntnis der Wahrheit gelangen ( 1 Tim 2,4 ) , das heißt zur Erkenntnis Jesu Christi [ Vgl . Joh 14,6. ] . Deshalb muß Christus allen Völkern und Menschen verkündet werden und die Offenbarung bis an die Grenzen der Erde gelangen . Was Gott zum Heil aller Völker geoffenbart hatte , das sollte - so hat er in seiner großen Güte verfügt - auf ewig unversehrt fortdauern und allen Geschlechtern weitergegeben werden ( DV 7 ) .

=U5= AbsI -- I Die apostolische Überlieferung

-- =S=> Kte Die apostolische Predigt . . .
=S=> Kte 76 Dem Willen des Herrn entsprechend geschah die Weitergabe des Evangeliums auf zwei Weisen : - mündlich durch die Apostel , die in mündlicher Predigt , durch Beispiel und Einrichtungen das weitergaben , was sie entweder aus Christi Mund , im Umgang mit ihm und durch seine Werke empfangen oder unter der Eingebung des Heiligen Geistes gelernt hatten ; - schriftlich durch jene Apostel und apostolischen Männer , die unter der Inspiration desselben Heiligen Geistes die Botschaft vom Heil niederschrieben ( DV 7 ) .
=S=> Kte . . . weitergeführt in der apostolischen Sukzession
=S=> Kte 77 Damit aber das Evangelium in der Kirche stets unversehrt und lebendig bewahrt werde , haben die Apostel als ihre Nachfolger Bischöfe zurückgelassen , denen sie ihr eigenes Lehramt übergaben ( DV 7 ) . Denn es mußte die apostolische Predigt , die in den inspirierten Büchern in besonderer Weise ausgedrückt wird , in ununterbrochener Folge bis zur Vollendung der Zeiten bewahrt werden ( DV 8 ) .
=S=> Kte 78 Diese lebendige Weitergabe , die im Heiligen Geist geschieht , wird - als von der Heiligen Schrift verschieden , aber doch eng mit ihr verbunden - " Überlieferung " genannt . So setzt die Kirche in ihrer Lehre , ihrem Leben und ihrem Kult fort und übermittelt allen Geschlechtern alles , was sie selber ist , alles , was sie glaubt ( DV 8 ) . Die Aussagen der heiligen Väter bezeugen die lebendigmachende Gegenwart dieser Überlieferung , deren Reichtümer sich in Tun und Leben der glaubenden und betenden Kirche ergießen ( DV 8 ) .
=S=> Kte 79 So bleibt die Selbstmitteilung des Vaters durch sein Wort im Heiligen Geist in der Kirche zugegen und wirksam : Und so ist Gott , der einst gesprochen hat , ohne Unterlaß im Gespräch mit der Braut seines geliebten Sohnes , und der Heilige Geist , durch den die lebendige Stimme des Evangeliums in der Kirche und durch sie in der Welt widerhallt , führt die Gläubigen in alle Wahrheit ein und läßt das Wort Christi in Überfülle unter ihnen wohnen ( DV 8 ) .

=U5= AbsII -- II Die Beziehung zwischen der Überlieferung und der Heiligen Schrift

-- =S=> Kte Eine gemeinsame Quelle. .. .
=S=> Kte 80 Die Heilige Überlieferung und die Heilige Schrift sind eng miteinander verbunden und haben aneinander Anteil . Demselben göttlichen Quell entspringend , fließen beide gewissermaßen in eins zusammen und streben demselben Ziel zu ( DV 9 ) . Beide machen in der Kirche das Mysterium Christi gegenwärtig und fruchtbar , der versprochen hat , bei den Seinen zu bleiben alle Tage bis zum Ende der Welt ( Mt 28,20 ) .
=S=> Kte . . . zwei verschiedene Arten der Weitergabe
=S=> Kte 81 Die Heilige Schrift ist Gottes Rede , insofern sie unter dem Anhauch des Heiligen Geistes schriftlich aufgezeichnet worden ist . Die Heilige Überlieferung aber gibt das Wort Gottes , das von Christus , dem Herrn , und vom Heiligen Geist den Aposteln anvertraut wurde , unversehrt an deren Nachfolger weiter , damit sie es unter der erleuchtenden Führung des Geistes der Wahrheit in ihrer Verkündigung treu bewahren , erklären und ausbreiten ( DV 9 ) .
=S=> Kte 82 So ergibt sich , daß die Kirche , der die Weitergabe und Auslegung der Offenbarung anvertraut ist , ihre Gewißheit über alles Geoffenbarte nicht aus der Heiligen Schrift allein schöpft . Daher sind beide mit dem gleichen Gefühl der Dankbarkeit und der gleichen Ehrfurcht anzunehmen und zu verehren ( DV 9 ) .
=M=> Kte Apostolische Überlieferung und kirchliche Überlieferungen
=S=> Kte 83 Die Überlieferung [ oder Tradition ] , von der wir hier sprechen , kommt von den Aposteln her und gibt das weiter , was diese der Lehre und dem Beispiel Jesu entnahmen und vom Heiligen Geist vernahmen . Die erste Christengeneration hatte ja noch kein schriftliches Neues Testament , und das Neue Testament selbst bezeugt den Vorgang der lebendigen Überlieferung . Die theologischen , disziplinären , liturgischen oder religiösen Überlieferungen [ oder Traditionen ] , die im Laufe der Zeit in den Ortskirchen entstanden , sind etwas anderes . Sie stellen an die unterschiedlichen Orte und Zeiten angepaßte besondere Ausdrucksformen der großen Überlieferung dar . Sie können in deren Licht unter der Leitung des Lehramtes der Kirche beibehalten , abgeändert oder auch aufgegeben werden .

=U5= AbsIII -- III Die Auslegung des Glaubenserbes

-- =M=> Kte Das Glaubenserbe ist der Kirche als ganzer anvertraut
=S=> Kte 84 Das in der Heiligen Überlieferung und in der Heiligen Schrift enthaltene heilige Erbe [ Vgl . Tim 6,20 ; 2Timl‘12-14. ] des Glaubens [ depositum fidei ] ist von den Aposteln der Kirche als ganzer anvertraut worden . Ihr anhängend verharrt das ganze heilige Volk , mit seinen Hirten vereint , ständig in der Lehre und Gemeinschaft der Apostel , bei Brotbrechen und Gebeten , so daß im Festhalten am überlieferten Glauben , in seiner Verwirklichung und in seinem Bekenntnis ein einzigartiger Einklang zwischen Vorstehern und Gläubigen zustande kommt ( DV 10 ) .
=M=> Kte Das Lehramt der Kirche
=S=> Kte 85 Die Aufgabe aber , das geschriebene oder überlieferte Wort Gottes authentisch auszulegen , ist allein dem lebendigen Lehramt der Kirche - das heißt den Bischöfen in Gemeinschaft mit dem Nachfolger Petri , dem Bischof von Rom - anvertraut , dessen Vollmacht im Namen Jesu Christi ausgeübt wird ( DV 10 ) .
=S=> Kte 86 Das Lehramt steht also nicht über dem Wort Gottes , sondern dient ihm , indem es nur lehrt , was überliefert ist , da es ja dieses [ Wort Gottes ] nach göttlichem Auftrag und mit dem Beistand des Heiligen Geistes ehrfürchtig hört , heilig bewahrt und treu erklärt und all das , was es als von Gott geoffenbart zu glauben vorlegt , aus diesem einen Erbe des Glaubens schöpft ( DV 10 ) .
=S=> Kte 87 Die Gläubigen rufen sich das Wort Christi an die Apostel ins Gedächtnis : Wer euch hört , der hört mich ( Lk 10,16 ) [ Vgl . LG 20. ] und nehmen die Lehren und Weisungen , die ihnen ihre Hirten in verschiedenen Formen geben , willig an .
=M=> Kte Die Dogmen des Glaubens
=S=> Kte 88 Das Lehramt der Kirche setzt die von Christus erhaltene Autorität voll ein , wenn es Dogmen definiert , das heißt wenn es in einer das christliche Volk zu einer unwiderruflichen Glaubenszustimmung verpflichtenden Form Wahrheiten vorlegt , die in der göttlichen Offenbarung enthalten sind oder die mit solchen Wahrheiten in einem notwendigen Zusammenhang stehen .
=S=> Kte 89 Unser geistliches Leben und die Dogmen stehen in organischer Verbindung . Die Dogmen sind Lichter auf unserem Glaubensweg , sie erhellen und sichern ihn . Umgekehrt werden durch ein rechtes Leben unser Verstand und unser Herz geöffnet , um das Licht der Glaubensdogmen aufzunehmen [ Vgl . Joh 8,31-32. ] .
=S=> Kte 90 Die wechselseitigen Verbindungen zwischen den Dogmen und ihr innerer Zusammenhang sind in der Offenbarung des Mysteriums Christi als ganze zu finden [ Vgl . 1. Vatikanisches K. : nexus mysteriorum : DS 3016 ; LG 25. ] . Es gibt eine Ordnung oder , Hierarchie‘ der Wahrheiten der katholischen Lehre , da ihr Zusammenhang mit dem Fundament des christlichen Glaubens verschieden ist . ( UR 11 ) .
=M=> Kte Der übernatürliche Glaubenssinn
=S=> Kte 91 Alle Gläubigen sind an der Erfassung und Weitergabe der geoffenbarten Wahrheit beteiligt . Sie haben die Salbung des Heiligen Geistes empfangen , der sie unterrichtet [ Vgl . 1 Joh 2,20. 27. ]und in die ganze Wahrheit führt [ Vgl . Joh 16,13. ] .
=S=> Kte 92 Die Gesamtheit der Gläubigen . . . kann im Glauben nicht fehlgehen , und diese ihre besondere Eigenschaft macht sie mittels des übernatürlichen Glaubenssinns des ganzen Volkes dann kund , wenn sie von den Bischöfen bis zu den letzten gläubigen Laien ihre allgemeine Übereinstimmung in Sachen des Glaubens und der Sitten äußert ( LG 12 ) .
=S=> Kte 93 Durch jenen Glaubenssinn nämlich , der vom Geist der Wahrheit geweckt und erhalten wird , hängt das Volk Gottes unter der Leitung des heiligen Lehramtes . . . dem einmal den Heiligen übergebenen Glauben unwiderruflich an , dringt mit rechtem Urteil immer tiefer in ihn ein und wendet ihn im Leben voller an ( LG 12 ) .
=M=> Kte Das Wachstum im Glaubensverständnis
=S=> Kte 94 Dank des Beistands des Heiligen Geistes kann das Verständnis der Wirklichkeiten wie auch der Formulierungen des Glaubenserbes im Leben der Kirche wachsen : - " aufgrund des Nachsinnens und des Studiums der Gläubigen , die sie in ihrem Herzen erwägen " ( DV 8 ) ; insbesondere die theologische Forschung soll sich . . . um eine tiefe Erkenntnis der geoffenbarten Wahrheit bemühen ( GS 62,7)[Vgl. Gs 44,2 ; DV 23 ; 24 ; UR 4. ] ; - aufgrund der inneren Einsicht in die geistlichen Dinge , die sie erfahren ( DV 8 ) ; die göttlichen Worte wachsen mit den Lesenden ( Gregor d . Gr. , hom . Ez . 1,7,8 ) ; - aufgrund der Verkündigung derer , die mit der Nachfolge im Bischofsamt die sichere Gnadengabe der Wahrheit empfangen haben ( DV 8 ) .
=S=> Kte 95 Es zeigt sich also , daß die Heilige Überlieferung , die Heilige Schrift und das Lehramt der Kirche gemäß dem überaus weisen Ratschluß Gottes so miteinander verknüpft und einander zugesellt sind , daß das eine nicht ohne die anderen besteht und alle zusammen , jedes auf seine Weise , durch das Tätigsein des einen Heiligen Geistes wirksam zum Heil der Seelen beitragen ( DV 10,3 ) .

=U5= AbsIV -- Kurztexte --

=S=> Kte 96 Was Christus den Aposteln anvertraut hatte , haben diese , vom Heiligen Geist inspiriert , in ihrer Predigt und schriftlich allen Generationen bis zur herrlichen Wiederkunft Christi weitergegeben .
=S=> Kte 97 Die Heilige Überlieferung und die Heilige Schrift bilden die eine der Kirche anvertraute heilige Hinterlassenschaft des Wortes Gottes ( DV 10 ) . Darin betrachtet die pilgernde Kirche wie in einem Spiegel Gott , den Quell all ihrer Reichtümer .
=S=> Kte 98 So setzt die Kirche in ihrer Lehre , ihrem Leben und ihrem Kult fort und übermittelt allen Geschlechtern alles , was sie selber ist , alles , was sie glaubt ( DV 8 ) .
=S=> Kte 99 Dank seinem übernatürlichen Glaubensinn empfängt das ganze Volk Gottes unablässig die Gabe der göttlichen Offenbarung , dringt tiefer in sie ein und lebt voller aus ihr .
=S=> Kte 100 Die Aufgabe , das Wort Gottes verbindlich auszulegen , wurde einzig dem Lehramt der Kirche , dem Papst und den in Gemeinschaft mit ihm stehenden Bischöfen anvertraut .

=U4= Art3 -- ARTIKEL 3 DIE HEILIGE SCHRIFT

--

=U5= AbsI -- I Christus - das einzige Wort der Heiligen Schrift

-- =S=> Kte 101 Um sich den Menschen zu offenbaren , spricht Gott in seiner entgegenkommenden Güte zu den Menschen in menschlichen Worten : Gottes Worte , durch Menschenzunge ausgedrückt , sind menschlicher Rede ähnlich geworden , wie einst des ewigen Vaters Wort durch die Annahme des Fleisches menschlicher Schwachheit den Menschen ähnlich geworden ist ( DV 13 ) .
=S=> Kte 102 Durch alle Worte der Heiligen Schrift sagt Gott nur ein Wort : sein eingeborenes Wort , in dem er sich selbst ganz aussagt [ Vgl . Hebr 1,1-3. ] : Das eine gleiche Wort Gottes erstreckt sich durch alle Schriften ; das eine gleiche Wort ertönt im Mund aller heiligen Schriftsteller . Da es im Anfang Gott bei Gott war , benötigt es keine Silben , denn es ist nicht zeitbedingt ( Augustinus , Psal . 103,4 , 1 ) .
=S=> Kte 103 Aus diesem Grund hat die Kirche die Heiligen Schriften immer verehrt wie den Leib des Herrn selbst . Sie reicht den Gläubigen ohne Unterlaß das Brot des Lebens , das sie vom Tisch des Wortes Gottes und des Leibes Christi empfängt. [Vgl . DV 21. ]
=S=> Kte 104 In der Heiligen Schrift findet die Kirche ständig ihre Nahrung und ihre Kraft [ Vgl . DV 24. ] , denn in ihr empfängt sie nicht nur ein menschliches Wort , sondern was die Heilige Schrift wirklich ist : das Wort Gottes [ Vgl . l Thess 2,13. ] . In den Heiligen Büchern kommt nämlich der Vater , der in den Himmeln ist , seinen Kindern liebevoll entgegen und hält mit ihnen Zwiesprache ( DV 21 ) .

=U5= AbsII -- II Inspiration und Wahrheit der Heiligen Schrift

-- =S=> Kte 105 Gott ist der Urheber [ Autor ] der Heiligen Schrift . Das von Gott Geoffenbarte , das in der Heiligen Schrift schriftlich enthalten ist und vorliegt , ist unter dem Anhauch des Heiligen Geistes aufgezeichnet worden . Denn die heilige Mutter Kirche hält aufgrund apostolischen Glaubens die Bücher sowohl des Alten wie des Neuen Testamentes in ihrer Ganzheit mit allen ihren Teilen für heilig und kanonisch , weil sie , auf Eingebung des Heiligen Geistes geschrieben , Gott zum Urheber [ Autor ] haben und als solche der Kirche übergeben sind ( DV 11 ) .
=S=> Kte 106 Gott hat die menschlichen Verfasser [ Autoren ] der Heiligen Schrift inspiriert . Zur Abfassung der Heiligen Bücher aber hat Gott Menschen erwählt , die ihm durch den Gebrauch ihrer eigenen Fähigkeiten und Kräfte dazu dienen sollten , all das und nur das , was er - in ihnen und durch sie wirksam - selbst wollte , als wahre Verfasser [ Autoren ] schriftlich zu überliefern ( DV 11 ) .
=S=> Kte 107 Die inspirierten Bücher lehren die Wahrheit . Da also all das , was die inspirierten Verfasser oder Hagiographen aussagen , als vom Heiligen Geist ausgesagt gelten muß , ist von den Büchern der Schrift zu bekennen , daß sie sicher , getreu und ohne Irrtum die Wahrheit lehren , die Gott um unseres Heiles willen in heiligen Schriften aufgezeichnet haben wollte ( DV 11 ) .
=S=> Kte 108 Der christliche Glaube ist jedoch nicht eine Buchreligion . Das Christentum ist die Religion des Wortes Gottes , nicht eines schriftlichen , stummen Wortes , sondern des menschgewordenen , lebendigen Wortes ( Bernhard , hom . miss . 4,11 ) . Christus , das ewige Wort des lebendigen Gottes , muß durch den heiligen Geist unseren Geist für das Verständnis der Schrift öffnen ( Lk 24,45 ) , damit sie nicht toter Buchstabe bleibe .

=U5= AbsIII -- III Der Heilige Geist ist der Ausleger der Schrift

-- =S=> Kte 117 Der geistliche Sinn . Dank der Einheit des Planes Gottes können nicht nur der Schrifttext , sondern auch die Wirklichkeiten und Ereignisse , von denen er spricht , Zeichen sein . 1. Der allegorische Sinn . Wir können ein tieferes Verständnis der Ereignisse gewinnen , wenn wir die Bedeutung erkennen , die sie in Christus haben . So ist der Durchzug durch das Rote Meer ein Zeichen des Sieges Christi und damit der Taufe [ Vgl . 1 Kor 10,2. ] . 2. Der moralische Sinn . Die Geschehnisse , von denen in der Schrift die Rede ist , sollen uns zum richtigen Handeln veranlassen . Sie sind uns als Beispiel . . . uns zur Warnung . . . aufgeschrieben ( 1 Kor 10,11 ) [ Vgl . Hebr 3,1 - 4,11. ] . 3. Der anagogische Sinn . Wir können Wirklichkeiten und Ereignisse in ihrer ewigen Bedeutung sehen , die uns zur ewigen Heimat hinaufführt [ griechisch : anagogé ] . So ist die Kirche auf Erden Zeichen des himmlischen Jerusalem [ Vgl . Offb 21,1-22,5. ] .
=S=> Kte 118 Ein Distichon des Mittelalters faßt die Bedeutung der vier Sinngehalte zusammen : Littera gesta docet , quid credas allegoria , Moralis quid agas , quo tendas anagogia . [ Der Buchstabe lehrt die Ereignisse ; was du zu glauben hast , die Allegorie ; die Moral , was du zu tun hast ; wohin du streben sollst , die Anagogie. ]
=S=> Kte 119 Aufgabe des Exegeten . . . ist es , nach diesen Regeln auf ein tieferes Verstehen und Erklären des Sinnes der Heiligen Schrift hinzuarbeiten , damit so gleichsam auf Grund wissenschaftlicher Vorarbeit das Urteil der Kirche reife . Alles das nämlich , was die Art der Schrifterklärung betrifft , untersteht letztlich dem Urteil der Kirche , die den göttlichen Auftrag und Dienst verrichtet , das Wort Gottes zu bewahren und auszulegen ( DV 12,3 ) . Ich würde selbst dem Evangelium keinen Glauben schenken , wenn mich nicht die Autorität der katholischen Kirche dazu bewöge ( Augustinus , fund . 5,6 ) .

=U5= AbsIV -- IV Der Schriftkanon

-- =S=> Kte 120 Die apostolische Überlieferung ließ die Kirche unterscheiden , welche Schriften in das Verzeichnis der heiligen Bücher aufgenommen werden sollten [ Vgl . DV 8,3. ] . Diese vollständige Liste wird Kanon der Heiligen Schriften genannt . Danach besteht das Alte Testament aus 46 ( 45 , wenn man Jeremia und die Klagelieder zusammennimmt ) und das Neue Testament aus 27 Schriften [ Vgl . DS 179 ; 1334-1336 ; 1501-1504. ] : Altes Testament : Genesis , Exodus , Levitikus , Numeri , Deuteronomium , Josua , Richter , Rut , die zwei Bücher Samuel , die zwei Bücher der Könige , die zwei Bücher der Chronik , Esra und Nehemia , Tobit , Judit , Ester , die zwei Bücher der Makkabäer , Ijob , die Psalmen , die Sprichwörter , Kohelet , das Hohelied , die Weisheit , Jesus Sirach , Jesaja , Jeremia , die Klagelieder , Baruch , Ezechiel , Daniel , Hosea , Joël , Amos , Obadja , Jona , Micha , Nahum , Habakuk , Zefanja , Haggai , Sacharja , Maleachi . Neues Testament : Die Evangelien nach Matthäus , Markus , Lukas und Johannes , die Apostelgeschichte , die Paulusbriefe an die Römer , der erste und der zweite an die Korinther , an die Galater , an die Epheser , an die Philipper , an die Kolosser , der erste und der zweite an die Thessalonicher , der erste und der zweite an Timotheus , an Titus , an Philemon , der Hebräerbrief , der Jakobusbrief , der erste und der zweite Petrusbrief , die drei Briefe des Johannes , der Brief des Judas und die Offenbarung des Johannes .
=M=> Kte Das Alte Testament
=S=> Kte 121 Das Alte Testament ist ein unaufgebbarer Teil der Heiligen Schrift . Seine Bücher sind von Gott inspiriert und behalten einen dauernden Wert [ Vgl . DV 14. ] , denn der Alte Bund ist nie widerrufen worden .
=S=> Kte 122 Der Heilsplan des Alten Testamentes war vor allem darauf ausgerichtet , die Ankunft Christi , des Erlösers von allem , . . . vorzubereiten . Obgleich die Bücher des Alten Testamentes auch Unvollkommenes und Zeitbedingtes enthalten , zeugen sie dennoch von der Erziehungskunst der heilschaffenden Liebe Gottes : Sie enthalten erhabene Lehren über Gott , heilbringende Weisheit über das Leben des Menschen und wunderbare Gebetsschätze ; in ihnen ist schließlich das Geheimnis unseres Heils verborgen ( DV 15 ) .
=S=> Kte 123 Die Christen verehren das Alte Testament als wahres Wort Gottes . Den Gedanken , das Alte Testament aufzugeben , weil das Neue es hinfällig gemacht habe [ Markionismus ] , wies die Kirche stets entschieden zurück .
=M=> Kte Das Neue Testament
=S=> Kte 124 Das Wort Gottes , das Gottes Kraft zum Heil für jeden , der glaubt , ist , zeigt sich und entfaltet seine Kraft auf vorzügliche Weise in den Schriften des Neuen Testamentes ( DV 17 ) . Diese Schriften bieten uns die endgültige Wahrheit der göttlichen Offenbarung . Ihr zentrales Thema ist Jesus Christus , der menschgewordene Sohn Gottes , seine Taten , seine Lehre , sein Leiden und seine Verherrlichung sowie die Anfänge seiner Kirche unter dem Walten des Heiligen Geistes [ Vgl . DV 20. ] .
=S=> Kte 125 Die Evangelien sind das Herzstück aller Schriften als Hauptzeugnis für Leben und Lehre des fleischgewordenen Wortes , unseres Erlösers ( DV 18 ) .
=S=> Kte 126 Bei der Bildung der Evangelien lassen sich drei Stufen unterscheiden : 1. Das Leben und die Lehrtätigkeit Jesu . Die Kirche hält entschieden daran fest , daß die vier Evangelien , deren Geschichtlichkeit sie ohne Bedenken bejaht , zuverlässig überliefern , was Jesus , der Sohn Gottes , in seinem Leben unter den Menschen zu deren ewigem Heil wirklich getan und gelehrt hat bis zu dem Tag , da er [ in den Himmel ] aufgenommen wurde . 2. Die mündliche Überlieferung . Die Apostel haben nach dem Aufstieg des Herrn das , was er selbst gesagt und getan hatte , ihren Hörern mit jenem volleren Verständnis überliefert , über das sie , durch die wunderbaren Ereignisse um Christus unterwiesen und durch das Licht des Geistes der Wahrheit belehrt , verfügten . 3. Die Abfassung der Evangelien . Die heiligen Verfasser aber haben die vier Evangelien geschrieben , indem sie manches aus dem vielen auswählten , das entweder mündlich oder schon schriftlich überliefert war , indem sie anderes zusammenfaßten oder mit Rücksicht auf den Stand der Kirchen erklärten , indem sie schließlich die Form der Verkündigung beibehielten , [ doch ] immer so , daß sie uns Wahres und Auf-richtiges über Jesus mitteilten ( DV 19 ) .
=S=> Kte 127 Das viergestaltige Evangelium nimmt in der Kirche eine einzigartige Stellung ein . Dies bezeugen seine Verehrung in der Liturgie und die unvergleichliche Anziehungskraft , die es jederzeit auf die Heiligen ausübte . Es gibt keine Lehre , die besser , kostbarer und herrlicher wäre als der Text des Evangeliums . Seht und haltet fest , was unser Herr und Meister , Christus , in seinen Worten gelehrt und in seinen Taten gewirkt hat ( Cäsaria die Jüngere ) . Vor allem das Evangelium spricht mich während meiner inneren Gebete an ; in ihm finde ich alles , was meiner armen Seele nottut . Ich entdecke darin stets neue Einsichten , verborgene , geheimnisvolle Sinngehalte ( Theresia vom Kinde Jesu , ms . autob . A 83v ) .
=M=> Kte Die Einheit des Alten und des Neuen Testamentes
=S=> Kte 128 Schon zur Zeit der Apostel [ Vgl . 1 Kor 10,6:11 ; Hebr 10,1 ; 1 Petr 3,21. ]und sodann in ihrer ganzen Überlieferung wurde die Einheit des göttlichen Plans in den beiden Testamenten von der Kirche durch die Typologie verdeutlicht . Diese findet in den Werken Gottes im Alten Bund Vorformen [ Typologien ] dessen , was Gott dann in der Fülle der Zeit in der Person seines menschgewordenen Wortes vollbracht hat .
=S=> Kte 129 Die Christen lesen also das Alte Testament im Licht Christi , der gestorben und auferstanden ist . Diese typologische Lesung fördert den unerschöpflichen Sinngehalt des Altes Testamentes zutage . Sie darf nicht vergessen lassen , daß dieses einen eigenen Offenbarungswert behält , den unser Herr selbst ihm zuerkannt hat [ Vgl . Mk 12,29-31. ] . Im übrigen will das Neue Testament auch im Licht des Alten Testamentes gelesen sein . Die christliche Urkatechese hat beständig auf dieses zurückgegriffen [ Vgl . 1 Kor 5,6-8 ; 10,1-11. ] . Einem alten Sinnspruch zufolge ist das Neue Testament im Alten verhüllt , das Alte im Neuen enthüllt : Novum in Vetere latet et in Novo Vetus patet ( Augustinus , Hept . 2,73 ) [ Vgl . DV 16. ] .
=S=> Kte 130 Die Typologie bedeutet das Hindrängen des göttlichen Plans auf seine Erfüllung , bis schließlich Gott alles in allen sein wird ( 1 Kor 15,28 ) . Zum Beispiel verlieren die Berufung der Patriarchen und der Auszug aus Agypten nicht dadurch ihren Eigenwert im Plan Gottes , daß sie darin auch Zwischenstufen sind .

=U5= AbsV -- V Die Heilige Schrift im Leben der Kirche

-- =S=> Kte 131 Dem Wort Gottes aber wohnt eine so große Macht und Kraft inne , daß es für die Kirche Stütze und Leben und für die Kinder der Kirche Glaubensstärke , Seelenspeise und reiner , unversiegbarer Quell des geistlichen Lebens ist ( DV 21 ) . Der Zugang zur Heiligen Schrift muß für die Christ-gläubigen weit offenstehen ( DV 22 ) .
=S=> Kte 132 Das Studium der Heiligen Schrift sei gleichsam die Seele der heiligen Theologie . Aber auch der Dienst des Wortes , nämlich die pastorale Verkündigung , die Katechese und alle christliche Unterweisung , in der die liturgische Homilie einen hervorragenden Platz haben muß , holt aus demselben Wort der Schrift gesunde Nahrung und heilige Kraft ( DV 24 ) .
=S=> Kte 133 Die Kirche ermahnt . . . alle Christgläubigen . . . besonders eindringlich , durch häufige Lesung der Göttlichen Schriften , die , überragende Erkenntnis Jesu Christi‘ ( Phil 3,8 ) zu erlangen . , Unkenntnis der Schriften ist nämlich Unkenntnis Christi‘ ( Hieronymus , Is . prol. ) ( DV 25 ) .

=U5= AbsVI -- Kurztexte --

=S=> Kte 134 Die ganze Heilige Schrift ist ein einziges Buch , und dieses eine Buch ist Christus , denn die ganze göttliche Schrift spricht von Christus , und die ganze göttliche Schrift geht in Christus in Erfüllung ( Hugo v . Sankt Viktor , Noe 2,8 ) .
=S=> Kte 135 Die Heiligen Schriften enthalten das Wort Gottes , und weil inspiriert , sind sie wahrhaft Wort Gottes ( DV 24. )
=S=> Kte 136 Gott ist der Urheber [ Autor ] der Heiligen Schrift : er hat ihre menschlichen Verfasser [ Autoren ] inspiriert ; er handelt in ihnen und durch sie . Er verbürgt somit , daß ihre Schrifte die Heilswarheit irrtumsfrei lehren [ Vgl . DV 11. ] .
=S=> Kte 137 Die Auslegung der inspirierten Schriften muß vor allem auf das achten , was Gott durch die heiligen Verfasser zu unserem Heil sagen will . Was vom Geiste kommt , kann nur durch das Wirken des Geistes voll verstanden werden ( Origenes , hom . in Ex 4,5 ) .
=S=> Kte 138 Die 46 Bücher des Alten und die 27 Bücher des Neuen Testamentes werden von der Kirche als inspiriert angenommen und verehrt .
=S=> Kte 139 Die vier Evangelien nehmen eine zentrale Stellung ein , weil Jesus Christus ihre Mitte ist .
=S=> Kte 140 Die Einheit der beiden Testamente ergibt sich der Einheit des Planes und der Offenbarung Gottes . Das Alte Testament bereitet das Neue vor , während dieses das Alte vollendet . Beide erhellen einander ; beide sind wahres Wort Gottes .
=S=> Kte 141 Die Kirche hat die Göttlichen Schriften wie auch den Herrenlieb selbst immer verehrt ( DV 21 ) . Beide nähren und bestimmen das ganze christliche Leben . Dein Wort ist meinem Fuß eine Leuchte , ein Licht für meine Pfade ( Ps 119 , 105 ) [ Vgl . Jes 50,4. ] .

=U3= Kap3 -- DRITTES KAPITEL DIE ANTWORT DES MENSCHEN AN GOTT

-- =S=> Kte 142 Durch seine Offenbarung redet . . . der unsichtbare Gott aus dem Übermaß seiner Liebe die Menschen wie Freunde an und verkehrt mit ihnen , um sie in die Gemeinschaft mit sich einzuladen und in sie aufzunehmen ( DV 2 ) . Die dieser Einladung angemessene Antwort ist der Glaube .
=S=> Kte 143 Durch den Glauben ordnet der Mensch seinen Verstand und seinen Willen völlig Gott unter . Er gibt Gott , der sich offenbart , mit seinem ganzen Wesen seine Zustimmung [ Vgl . DV 5. ] . Die Heilige Schrift nennt diese Antwort des Menschen auf den sich offenbarenden Gott Glaubensgehorsam [ Vgl . Röm 1,5 ; 16,26. ] .

=U4= Art4 -- ARTIKEL 4 ICH GLAUBE

--

=U5= AbsI -- I Der Glaubensgehorsam

-- =S=> Kte 144 Im Glauben gehorchen [ ob-audire ] heißt , sich dem gehörten Wort in Freiheit unterwerfen , weil dessen Wahrheit von Gott , der Wahrheit selbst , verbürgt ist . Als das Vorbild dieses Gehorsams stellt die Heilige Schrift uns Abraham vor Augen . Die Jungfrau Maria verwirklicht ihn am vollkommensten .
=S=> Kte Abraham - der Vater aller Glaubenden
=S=> Kte 145 In seiner Lobrede auf den Glauben der Vorfahren betont der Hebräerbrief ganz besonders den Glauben Abrahams : Aufgrund des Glaubens gehorchte Abraham dem Ruf , wegzuziehen in ein Land , das er zum Erbe erhalten sollte ; und er zog weg , ohne zu wissen , wohin er kommen würde ( Hebr 11 , 8 ) [ Vgl . Gen 12,1-4. ] . Aufgrund des Glaubens hielt er sich als Fremder und Pilger im verheißenen Land [ Vgl . Gen 23,4. ] auf . Aufgrund des Glaubens empfing Sara den verheißenen Sohn . Aufgrund des Glaubens endlich brachte Abraham seinen einzigen Sohn als Opfer dar [ Vgl . Hebr 11,7. ] .
=S=> Kte 146 Abraham verkörpert somit die Definition des Glaubens , die der Hebräerbrief vorlegt : Glaube ist Feststehen in dem , was man erhofft , Überzeugtsein von Dingen , die man nicht sieht ( Hebr 11 , 1 ) . Abraham glaubte Gott , und das wurde ihm als Gerechtigkeit angerechnet ( Röm 4,3 ) [ Vgl . Gen 15,6. ] . Weil er stark im Glauben war ( Röm 4,20 ) , ist Abraham zum Vater aller , die . . . glauben , geworden ( Röm 4,11 ) [ Vgl . Röm 4,18 ; Gen 15,5. ] .
=S=> Kte 147 Das Alte Testament ist reich an Zeugnissen solchen Glaubens . Der Hebräerbrief hält eine Lobrede auf den vorbildlichen Glauben der Vorfahren , der ihnen ein ruhmvolles Zeugnis verschaffte ( Hebr 11,2 ) [ Vgl . Hebr 11,39. ] . Doch Gott hatte für uns etwas Besseres vorgesehen ( Hebr 11,40) : die Gnade , an seinen Sohn Jesus zu glauben , an den Urheber und Vollender des Glaubens ( Hebr 12,2 ) .
=S=> Kte Maria - Selig ist die , die geglaubt hat !
=S=> Kte 148 Die Jungfrau Maria übt den vollkommensten Glaubensgehorsam . Da sie glaubte , daß für Gott nichts unmöglich ist ( Lk 1,37 ) [ Vgl . Gen 18,14. ] , nahm sie die vom Engel gebrachte Ankündigung und Verheißung im Glauben entgegen und gab ihre Einwilligung : Siehe , ich bin die Magd des Herrn ; mir geschehe nach deinem Wort ( Lk 1,38 ) . Elisabet begrüßte sie : Selig ist die , die geglaubt hat , daß sich erfüllt , was der Herr ihr sagen ließ ( Lk 1,45 ) . Um dieses Glaubens willen werden alle Geschlechter sie seligpreisen [ Vgl . Lk 1,48. ] .
=S=> Kte 149 Während ihres ganzen Lebens , auch in ihrer letzten Prüfung [ Vgl . Lk 2,35. ] , als Jesus , ihr Sohn , am Kreuz starb , wankte ihr Glaube nicht . Maria gab ihren Glauben , daß das Wort Gottes in Erfüllung gehen wird , nie auf . Darum verehrt die Kirche in Maria die lauterste Glaubensgestalt .

=U5= AbsII -- II Ich weiß , wem ich Glauben geschenkt habe

-- =M=> Kte An den Heiligen Geist glauben
=S=> Kte 152 Man kann nicht an Jesus Christus glauben , ohne an seinem Geist Anteil zu haben : Der Heilige Geist offenbart den Menschen , wer Jesus ist . Keiner kann sagen : Jesus ist der Herr ! , wenn er nicht aus dem Heiligen Geist redet ( 1 Kor 12,3 ) . Der Geist ergründet nämlich alles , auch die Tiefen Gottes . . . So erkennt auch keiner Gott nur der Geist Gottes(1 Kor 2,10-11 ) . Gott allein kennt Gott ganz . Wir glauben an den Heiligen Geist , weil er Gott ist . Die Kirche bekennt unaufhörlich ihren Glauben an den einen Gott , den Vater , den Sohn und den Heiligen Geist .

=U5= AbsIII -- III Die Merkmale des Glaubens Der Glaube ist eine Gnade

-- =S=> Kte 153 Als Petrus bekennt , daß Jesus der Messias , der Sohn des lebendigen Gottes ist , sagt Jesus zu ihm : Nicht Fleisch und Blut haben dir das offenbart , sondern mein Vater im Himmel ( Mt 16 , 17 ) [ Vgl . Gal 1,15 ; Mt 11,25. ] . Der Glaube ist ein Geschenk Gottes , eine von ihm eingegossene übernatürliche Tugend . Damit dieser Glaube geleistet wird , bedarf es der zuvorkommenden und helfenden Gnade Gottes und der inneren Hilfen des Heiligen Geistes , der das Herz bewegen und zu Gott umkehren , die Augen des Verstandes öffnen und , allen die Freude verleihen soll , der Wahrheit zuzustimmen und zu glauben‘ ( DV 5 ) .
=M=> Kte Der Glaube ist ein menschlicher Akt
=S=> Kte 154 Nur durch die Gnade und den inneren Beistand des Heiligen Geistes ist man imstande , zu glauben . Und doch ist Glauben ein wahrhaft menschlicher Akt . Es widerspricht weder der Freiheit noch dem Verstand des Menschen , Gott Vertrauen zu schenken und den von ihm geoffenbarten Wahrheiten zuzustimmen . Schon in den menschlichen Beziehungen verstößt es nicht gegen unsere Würde , das , was andere Menschen uns über sich selbst und ihre Absichten sagen , zu glauben , ihren Versprechen Vertrauen zu schenken ( z . B . wenn ein Mann und eine Frau heiraten ) und so mit ihnen in Gemeinschaft zu treten . Folglich verstößt es erst recht nicht gegen unsere Würde , dem offenbarenden Gott im Glauben vollen Gehorsam des Verstandes und des Willens zu leisten ( 1. Vatikanisches K. : DS 3008 ) und so in enge Gemeinschaft mit ihm zu treten .
=S=> Kte 155 Beim Glauben wirken Verstand und Wille des Menschen mit der göttlichen Gnade zusammen : Glauben ist ein Akt des Verstandes , der auf Geheiß des von Gott durch die Gnade bewegten Willens der göttlichen Wahrheit bei-stimmt ( Thomas v . A. , s . th . 2-2,2,9 ) [ Vgl . Vatikanisches K. : DS 3010. ] .
=M=> Kte Der Glaube und der Verstand
=S=> Kte 156 Der Beweggrund , zu glauben , liegt nicht darin , daß die geoffenbarten Wahrheiten im Licht unserer natürlichen Vernunft wahr und einleuchtend erscheinen . Wir glauben wegen der Autorität des offenbarenden Gottes selbst , der weder sich täuschen noch täuschen kann ( 1. Vatikanisches K. :DS 3008 ) . Damit nichtsdestoweniger der Gehorsam unseres Glaubens mit der Vernunft übereinstimmend sei , wollte Gott , daß mit den inneren Hilfen des Heiligen Geistes äußere Beweise seiner Offenbarung verbunden werden ( ebd. : DS 3009 ) . So sind die Wunder Christi und der Heiligen [ Vgl . Mk 16,20 ; Hebr 2,4. ] , die Weissagungen , die Ausbreitung und Heiligkeit der Kirche , ihre Fruchtbarkeit und ihr Fortbestehen ganz sichere und dem Erkenntnisvermögen aller angepaßte Zeichen der göttlichen Offenbarung ( DS 3009 ) , Beweggründe der Glaubwürdigkeit [ Vgl . DS 3013. ] , die zeigen , daß die Zustimmung zum Glauben keineswegs eine blinde Regung des Herzens ist ( DS 3010 ) .
=S=> Kte 157 Der Glaube ist gewiß , gewisser als jede menschliche Erkenntnis , denn er gründet auf dem Wort Gottes , das nicht lügen kann . Zwar können die geoffenbarten Wahrheiten der menschlichen Vernunft und Erfahrung dunkel erscheinen , aber die Gewißheit durch das göttliche Licht ist größer als die Gewißheit durch das Licht der natürlichen Vernunft ( Thomas v . A. , s . th . 2-2,171,5 , obj . 3 ) . Zehntausend Schwierigkeiten machen keinen einzigen Zweifel aus ( J . H . Newman , apol. ) .
=S=> Kte 158 Der Glaube sucht zu verstehen ( Anselm , prosl . prooem. ) . Wer wirklich glaubt , sucht den , in den er seinen Glauben setzt , besser zu erkennen und das von ihm Geoffenbarte besser zu verstehen . Eine tiefere Erkenntnis wiederum wird einen stärkeren , immer mehr von Liebe beseelten Glauben hervorrufen . Die Gnade des Glaubens öffnet die Augen des Herzens ( Eph 1,18 ) zu einem lebendigen Verständnis der Offenbarungsinhalte , das heißt der Gesamtheit des Ratschlusses Gottes und der Mysterien des Glaubens sowie ihres Zusammenhangs miteinander und mit Christus , dem Zentrum des geoffenbarten Mysteriums . Damit das Verständnis der Offenbarung immer tiefer werde , vervollkommnet der Heilige Geist den Glauben ständig durch seine Gaben ( DV 5 ) . Es verhält sich so , wie der hl . Augustinus gesagt hat : Ich glaube , um zu verstehen , und ich verstehe , um besser zu glauben ( serm . 43,7,9 ) .
=S=> Kte 159 Glaube und Wissenschaft . Auch wenn der Glaube über der Vernunft steht , so kann es dennoch niemals eine wahre Unstimmigkeit zwischen Glauben und Vernunft geben : denn derselbe Gott , der die Geheimnisse offenbart und den Glauben eingießt , hat in den menschlichen Geist das Licht der Vernunft gelegt ; Gott aber kann sich nicht selbst verleugnen , noch ( kann ] jemals Wahres Wahrem widersprechen ( 1. Vatikanisches K. : DS 3017 ) . Deshalb wird die methodische Forschung in allen Disziplinen , wenn sie in einer wirklich wissenschaftlichen Weise und gemäß den sittlichen Normen vorgeht , niemals dem Glauben wahrhaft widerstreiten , weil die profanen Dinge und die Dinge des Glaubens sich von demselben Gott herleiten . Ja , wer bescheiden und ausdauernd die Geheimnisse der Dinge zu erforschen versucht , wird , auch wenn er sich dessen nicht bewußt ist , gleichsam an der Hand Gottes geführt , der alle Dinge trägt und macht , daß sie das sind , was sie sind ( GS 36,2 ) .
=M=> Kte Die Freiheit des Glaubens
=S=> Kte 160 Damit der Glaube menschlich sei , soll der Mensch freiwillig durch seinen Glauben Gott antworten ; darum darf niemand gegen seinen Willen zur Annahme des Glaubens gezwungen werden . . . Denn der Glaubensakt ist seiner eigenen Natur nach freiwillig ( DH 10 ) [ Vgl . [ link ] CIC . can . 748 , §2. ] . Gott ruft die Menschen zu seinem Dienst im Geiste und in der Wahrheit , und sie werden deshalb durch diesen Ruf im Gewissen verpflichtet , aber nicht gezwungen . . . Dies aber ist vollendet in Christus Jesus erschienen ( DH 11 ) . Christus hat wohl zum Glauben und zur Bekehrung eingeladen , aber keineswegs gezwungen . Er gab der Wahrheit Zeugnis , und dennoch wollte er sie denen , die ihr widersprachen , nicht mit Gewalt aufdrängen . Sein Reich . . . wächst in der Kraft der Liebe , in der Christus , am Kreuz erhöht , die Menschen an sich zieht ( DH 11 ) .
=M=> Kte Die Notwendigkeit des Glaubens
=S=> Kte 161 An Jesus Christus und an den zu glauben , der ihn um unseres Heiles willen gesandt hat , ist notwendig , um zum Heil zu gelangen [ Vgl . z . B . Mk 16,16 ; Joh 3,36 ; 6,40. ] . Weil es aber , ohne Glauben unmöglich ist , Gott zu gefallen‘ ( Hebr 11,6 ) und zur Gemeinschaft seiner Söhne zu gelangen , so wurde niemandem jemals ohne ihn Rechtfertigung zuteil , und keiner wird das ewige Leben erlangen , wenn er nicht in ihm , ausgeharrt hat bis ans Ende‘ ( Mt 10,22 ; 24,13 ) ( 1. Vatikanisches K. : DS 3012 ) [ Vgl . K . v . Trient : DS 1532. ] .
=M=> Kte Das Ausharren im Glauben
=S=> Kte 162 Der Glaube ist ein Gnadengeschenk , das Gott dem Menschen gibt . Wir können dieses unschätzbare Geschenk verlieren . Der hl . Paulus macht Timotheus darauf aufmerksam : Kämpfe den guten Kampf , gläubig und mit reinem Gewissen . Schon manche haben die Stimme ihres Gewissens mißachtet und haben im Glauben Schiffbruch erlitten ( 1 Tim 1 , 18-19 ) . Um im Glauben zu leben , zu wachsen und bis ans Ende zu verharren , müssen wir ihn durch das Wort Gottes nähren und den Herrn anflehen , ihn zu mehren [ Vgl . Mk 9,24 ; Lk 17,5 ; 22,32. ] . Er muß in der Liebe wirksam ( Gal 5 , 6)[Vgl. Jak 2,14-26. ] , von der Hoffnung getragen [ Vgl . Röm 15,13. ]und im Glauben der Kirche verwurzelt sein .
=S=> Kte Der Glaube - Beginn des ewigen Lebens
=S=> Kte 163 Der Glaube läßt uns schon im voraus die Freude und das Licht der beseligenden Gottesschau genießen , die das Ziel unseres irdischen Weges ist . Wir werden dann Gott von Angesicht zu Angesicht ( 1 Kor 13,12 ) , wie er ist ( 1 Joh 3,2 ) , sehen . Der Glaube ist somit schon der Beginn des ewigen Lebens . Wir erwarten den Genuß der uns aus Gnade verheißenen Güter . Wenn wir sie im Glauben wie in einem Spiegel betrachten , sind sie uns schon gegenwärtig ( Basilius , Spir . 15,36 ) [ Vgl . Thomas v . A. , s . th . 2-2,4,1. ] .
=S=> Kte 164 Jetzt aber gehen wir als Glaubende . . . unseren Weg , nicht als Schauende ( 2 Kor 5,7 ) , und erkennen Gott wie in einem Spiegel , rätselhaft und unvollkommen [ Vgl . 1 Kor 13,12. ] . Der Glaube wird von Gott , auf den er sich richtet , erhellt ; dennoch wird er oft im Dunkel gelebt . Der Glaube kann auf eine harte Probe gestellt werden . Die Welt , in der wir leben , scheint von dem , was der Glaube uns versichert , oft sehr weit entfernt . Die Erfahrungen des Bösen und des Leidens , der Ungerechtigkeiten und des Todes scheinen der Frohbotschaft zu widersprechen . Sie können den Glauben erschüttern und für ihn zur Versuchung werden .
=S=> Kte 165 Dann müssen wir uns den Glaubenszeugen zuwenden : Abraham , der gegen alle Hoffnung voll Hoffnung glaubte ( Röm 4,18 ) ; der Jungfrau Maria , die auf dem Pilgerweg des Glaubens ( LG 58 ) sogar in die Nacht des Glaubens ( Johannes Paul II. , Enz . Redemptoris Mater 18 ) hineinging , indem sie am Leiden ihres Sohnes und der Nacht seines Grabes Anteil nahm ; und vielen weiteren Zeugen des Glaubens : Da uns eine solche Wolke von Zeugen umgibt , wollen auch wir alle Last und die Fesseln der Sünde abwerfen . Laßt uns mit Ausdauer in dem Wettkampf laufen , der uns aufgetragen ist , und dabei auf Jesus blicken , den Urheber und Vollender des Glaubens ( Hebr 12,1-2 ) .

=U4= Art5 -- ARTIKEL 5 WIR GLAUBEN

-- =S=> Kte 166 Der Glaube ist ein persönlicher Akt : die freie Antwort des Menschen auf die Einladung des sich offenbarenden Gottes . Doch der Glaube ist kein isolierter Akt . Niemand kann für sich allein glauben , wie auch niemand für sich allein leben kann . Niemand hat sich selbst den Glauben gegeben , wie auch niemand sich selbst das Leben gegeben hat . Der Glaubende hat den Glauben von anderen empfangen ; er muß ihn anderen weitergeben . Unsere Liebe zu Jesus und den Menschen drängt uns , zu anderen von unserem Glauben zu sprechen . Jeder Glaubende ist so ein Glied in der großen Kette der Glaubenden . Ich kann nicht glauben , wenn ich nicht durch den Glauben anderer getragen bin , und ich trage durch meinen Glauben den Glauben anderer mit .
=S=> Kte 167 Ich glaube ( Apostolisches Glaubensbekenntnis) : das ist der Glaube der Kirche , wie ihn jeder Glaubende , vor allem bei der Taufe , persönlich bekennt . Wir glauben ( Glaubensbekenntnis von
Aug gr. ) : das ist der Glaube der Kirche , wie ihn die zum Konzil versammelten Bischöfe oder , allgemeiner , die zur Liturgie versammelten Gläubigen bekennen . Ich glaube : So spricht auch die Kirche , unsere Mutter , die durch ihren Glauben Gott antwortet und uns sagen lehrt : Ich glaube , wir glauben .

=U5= AbsI -- I Herr , schau auf den Glauben deiner Kirche

-- =S=> Kte 168 Zunächst ist es die Kirche , die glaubt und so meinen Glauben trägt , nährt und stützt . Zunächst ist es die Kirche , die den Herrn überall bekennt ( " Dich preist über das Erdenrund die heilige Kirche " , singen wir im Hymnus Te Deum ) , und mit ihr und in ihr kommen auch wir dazu , ebenfalls zu bekennen : Ich glaube , wir glauben . Durch die Kirche empfangen wir in der Taufe den Glauben und das neue Leben in Christus . Im römischen Ritus fragt der Taufspender den Täufling : Was erbittest du von der Kirche Gottes ? Die Antwort lautet : Den Glauben - Was gibt dir der Glaube ? - Das ewige Leben ( RR , OBA ) .
=S=> Kte 169 Das Heil kommt von Gott allein , aber weil wir das Leben des Glaubens durch die Kirche empfangen , ist sie unsere Mutter : Wir glauben die Kirche als die Mutter unserer Wiedergeburt , und nicht an die Kirche , als ob sie die Urheberin unseres Heils wäre ( Faustus v . Riez , Spir . 1,2 ) . Als unsere Mutter ist sie auch unsere Erzieherin im Glauben .

=U5= AbsII -- II Die Sprache des Glaubens

-- =S=> Kte 170 Wir glauben nicht an Formeln , sondern an die Wirklichkeiten , die diese ausdrücken und die der Glaube uns zu berühren erlaubt . Der Akt des Glaubenden hat seinen Zielpunkt nicht bei der Aussage , sondern bei der [ ausgesagten ] Wirklichkeit ( Thomas v . A. , s . th . 2-2,1,2 , ad 2 ) . Doch wir nähern uns diesen Wirklichkeiten mit Hilfe der Glaubensformeln . Diese ermöglichen , den Glauben auszudrücken und weiterzugeben , ihn in Gemeinschaft zu feiern , ihn uns anzueignen und immer mehr aus ihm zu leben .
=S=> Kte 171 Als die Säule und das Fundament der Wahrheit ( 1 Tim 3,15 ) bewahrt die Kirche treu den überlieferten Glauben , der den Heiligen ein für allemal anvertraut ist ( Jud 3 ) . Sie behält die Worte Christi im Gedächtnis ; sie gibt das Glaubensbekenntnis der Apostel von Generation zu Generation weiter . Wie eine Mutter , die ihre Kinder sprechen und damit zu verstehen und zusammenzuleben lehrt , lehrt uns die Kirche , unsere Mutter , die Sprache des Glaubens , um uns in das Verständnis und das Leben des Glaubens einzuführen .

=U5= AbsIII -- III Ein einziger Glaube

-- =S=> Kte 172 Seit Jahrhunderten bekennt die Kirche in all den vielen Sprachen , Kulturen , Völkern und Nationen ihren einzigen , vom einen Herrn empfangenen , durch eine einzige Taufe weitergegebenen Glauben , der in der Überzeugung wurzelt , daß alle Menschen nur einen Gott und Vater haben [ Vgl . Eph 4,4-6. ] . Der hl . Irenäus von Lyon , ein Zeuge dieses Glaubens , erklärt :
=S=> Kte 173 Die Kirche erstreckt sich über die ganze Welt bis an die äußersten Grenzen der Erde . Sie hat von den Aposteln und ihren Schülern den Glauben empfangen . . . und bewahrt [ diese Botschaft und diesen Glauben ] , wie sie sie empfangen hat , als ob sie in einem einzigen Hause wohnte , glaubt so daran , als ob sie nur eine Seele und ein Herz hätte , und verkündet und überliefert ihre Lehre so einstimmig , als ob sie nur einen Mund hätte ( hær . 1,10,1-2 ) .
=S=> Kte 174 Und wenn es auch auf der Welt verschiedene Sprachen gibt , so ist doch die Geltung der Überlieferung ein und dieselbe . Die in Germanien gegründeten Kirchen glauben und überliefern nicht anders als die in Spanien oder bei den Kelten , als die im Orient oder in Ägypten , die in Libyen oder in der Mitte der Welt ( ebd. ) . Wahr und zuverlässig ist die Botschaft der Kirche , denn bei ihr erscheint in der gesamten Welt ein und derselbe Weg zum Heil " ( hær . 5,20,1 ) .
=S=> Kte 175 Diesen Glauben , den wir von der Kirche empfangen haben , behüten wir sorgfältig . Wie ein kostbarer Schatz , der in einem ausgezeichneten Gefäß verschlossen ist , wird der Glaube durch die Wirkung des Geistes Gottes immer verjüngt und verjüngt das Gefäß , das ihn enthält ( hær . 3,24,1 ) .

=U5= AbsIV -- Kurztexte --

=S=> Kte 179 Der Glaube ist eine übernatürliche Gabe Gottes . Um zu Glauben , bedarf der Mensch der inneren Hilfe des Heiligen Geistes .
=S=> Kte 180 Glauben ist ein bewußter und freier menschlicher Akt , der der Würde der menschlichen Person entspricht .
=S=> Kte 181 Glauben ist ein kirchlicher Akt . Der Glaube der Kirche geht unserem Glauben voraus , zeugt , trägt und nährt ihn . Die Kirche ist die Mutter aller Glaubenden . Niemand kann Gott zum Vater haben , der die Kirche nicht zur Mutter hat ( Cyprian , unit . eccl. ) .
=S=> Kte 182 Wir glauben alles , was im geschriebenen oder überlieferten Wort Gottes enthalten ist und was die Kirche als von Gott geoffenbarte Wahrheit zu glauben vorlegt ( SPF 20 ) .
=S=> Kte 183 Der Glaube ist heilsnotwendig . Der Herr selbst sagt : Wer glaubt und sich taufen läßt , wird gerettet ; wer aber nicht glaubt , wird verdammt werden ( Mk 16,16 ) .
=S=> Kte 184 Der Glaube ist ein Vorgeschmack der Erkenntnis , die uns im künftigen Leben selig machen wird ( Thomas v . A. , comp . 1,2 ) .

=U5= AbsV -- V Apostolisches Glaubensbekenntnis

-- =S=> Kte 184a Ich glaube an Gott , den Vater , den Allmächtigen , den Schöpfer des Himmels und der Erde , und an Jesus Christus , seinen eingeborenen Sohn , unsern Herrn , empfangen durch den Heiligen Geist , geboren von der Jungfrau Maria , gelitten unter Pontius Pilatus , gekreuzigt , gestorben und begraben , hinabgestiegen in das Reich des Todes , am dritten Tage auferstanden von den Toten , aufgefahren in den Himmel ; er sitzt zur Rechten Gottes , des allmächtigen Vaters ; von dort wird er kommen , zu richten die Lebenden und die Toten . Ich glaube an den Heiligen Geist , die heilige katholische Kirche , Gemeinschaft der Heiligen , Vergebung der Sünden , Auferstehung der Toten und das ewige Leben . Amen .

=U5= AbsVI -- VI Glaubensbekenntnis von

Aug -- =S=> Kte 184b Wir glauben an den einen Gott , den Vater , den Allmächtigen , der alles geschaffen hat , Himmel und Erde , die sichtbare und die unsichtbare Welt . Und an den einen Herrn Jesus Christus , Gottes eingeborenen Sohn , aus dem Vater geboren vor aller Zeit : Gott von Gott , Licht vom Licht , wahrer Gott vom wahren Gott , gezeugt , nicht geschaffen , eines Wesens mit dem Vater ; durch ihn ist alles geschaffen . Für uns Menschen und zu unserem Heil ist er vom Himmel gekommen , hat Fleisch angenommen durch den Heiligen Geist von der Jungfrau Maria und ist Mensch geworden . Er wurde für uns gekreuzigt unter Pontius Pilatus , hat gelitten und ist begraben worden , ist am dritten Tage auferstanden nach der Schrift und aufgefahren in den Himmel . Er sitzt zur Rechten des Vaters und wird wiederkommen in Herrlichkeit , zu richten die Lebenden und die Toten ; seiner Herrschaft wird kein Ende sein . Wir glauben an den Heiligen Geist , der Herr ist und lebendig macht , der aus dem Vater und dem Sohn hervorgeht , der mit dem Vater und dem Sohn angebetet und verherrlicht wird , der gesprochen hat durch die Propheten , und die eine , heilige , katholische und apostolische Kirche . Wir bekennen die eine Taufe zur Vergebung der Sünden . Wir erwarten die Auferstehung der Toten und das Leben der kommenden Welt . Amen .

=U2= Abn2 -- ZWEITER ABSCHNITT DAS CHRISTLICHE GLAUBENSBEKENNTNIS

-- =M=> Kte Die Glaubenssymbola
=S=> Kte 185 Wer sagt : Ich glaube , sagt : Ich bejahe das , was wir glauben . Die Gemeinschaft im Glauben bedarf einer gemeinsamen Glaubenssprache , die für alle verbindlich ist und im gleichen Bekenntnis des Glaubens eint .
=S=> Kte 186 Von Anfang an hat die apostolische Kirche ihren Glauben in kurzen , für alle maßgebenden Formeln ausgedrückt und weitergegeben [ Vgl . etwa Röm 10,9 ; 1 Kor 15,3-5 ] . Schon sehr bald aber wollte die Kirche das Wesentliche ihres Glaubens auch in organische , gegliederte Zusammenfassungen einbringen , die vor allem für die Taufbewerber bestimmt waren : Nicht menschliche Willkür hat diese Zusammenschau des Glaubens verfaßt , sondern die wichtigsten Lehren der ganzen Schrift sind in ihr zusammengestellt zu einer einzigen Glaubenslehre . Gleichwie der Senfsamen in einem kleinen Körnlein die vielen Zweige birgt , so enthält diese Zusammenfassung des Glaubens in wenigen Worten alle religiösen Kenntnisse des Alten und des Neuen Testamentes ( Cyrill v . Jerusalem , catech . ill . 5,12 ) .
=S=> Kte 187 Diese Kurzfassungen des Glaubens nennt man Glaubensbekenntnisse , weil sie den Glauben , den die Christen bekennen , kurz zusammenfassen . Man nennt sie auch Credo , weil sie auf lateinisch für gewöhnlich mit Credo [ Ich glaube ] beginnen . Eine weitere Bezeichnung für sie ist Glaubenssymbola .
=S=> Kte 188 Das griechische Wort symbolon bezeichnete eine Hälfte eines entzweigebrochenen Gegenstandes ( z . B . eines Siegels ) , die als Erkennungszeichen diente . Die beiden Teile wurden aneinandergefügt , um die Identität des Trägers zu überprüfen . Das Glaubenssymbol ist also ein Erkennungs - und Gemeinschaftszeichen für die Gläubigen . Symbolon bedeutet dann auch Sammlung , Zusammenfassung , Übersicht . Im Glaubenssymbolon sind die Hauptwahrheiten des Glaubens zusammengefaßt . Deshalb dient es als erster Anhaltspunkt , als Grundtext der Katechese .
=S=> Kte 189 Das Glaubensbekenntnis wird zum ersten Mal bei der Taufe abgelegt . Das Glaubenssymbolon ist zunächst Taufbekenntnis . Weil die Taufe im Namen des Vaters , des Sohnes und des Heiligen Geistes ( Mt 28,19 ) gespendet wird , werden die Glaubenswahrheiten , zu denen man sich bei der Taufe bekennt , nach ihrem Bezug zu den drei Personen der heiligsten Dreifaltigkeit gegliedert .
=S=> Kte 190 Das Symbolum hat somit drei Hauptteile : Im ersten Teil ist von der ersten Person in Gott und vom wunderbaren Schöpfungswerk die Rede ; im zweiten von der zweiten Person und vom Geheimnis der Erlösung des Menschen ; im dritten von der dritten Person , dem Urheber und Quell unserer Heiligung ( Catech . R . 1,1,4 ) . Das sind die drei Hauptstücke unseres [ Tauf - ] Siegels ( Irenäus , dem . 100 ) .
=S=> Kte 191 Diese drei Teile unterscheiden sich voneinander , hängen aber miteinander zusammen . Wir nennen sie nach einem von den Vätern häufig gebrauchten Vergleich Artikel [ Gliederl . Wie man nämlich die Einzelteile eines Körpers nach Gliedern unterscheidet , so bezeichnen wir auch in diesem unserem Glaubensbekenntnis jeden Einzelsatz , der uns zu glauben vorgelegt wird , ganz entsprechend als Artikel ( Catech . R . 1,1,4 ) . Nach einer alten , schon vom hl . Ambrosius [ Vgl . symb . . 8. ] bezeugten Tradition zählt man für gewöhnlich zwölf Artikel des Credo , um mit der Zahl der Apostel das Ganze des apostolischen Glaubens zu versinnbilden .
=S=> Kte 192 Den Bedürfnissen der verschiedenen Epochen entsprechend entstanden im Lauf der Jahrhunderte zahlreiche Bekenntnisse oder Symbola des Glaubens : die Symbola der verschiedenen alten , apostolischen Kirchen [ Vgl . DS 1-64. ]das sogenannte Athanasianische Symbolum Quicumque [ Vgl . DS 75-76. ] , die Glaubensbekenntnisse bestimmter Konzilien und Synoden [ Vgl . 11. 5. v . Toledo : DS 525-541 ; 4. K . im Lateran : DS 800-802 ; 2. K . v . Lyon : DS 851-861 ; K . v . Trient : DS 1862-1870. ]oder einzelner Päpste , z . B . die fides Damasi [ Vgl . DS 71-72. ] und das Credo des Gottesvolkes ( SPF ) Pauls VI . von 1968.
=S=> Kte 193 Keines der Bekenntnisse aus den verschiedenen Epochen der Kirche kann als überholt und wertlos angesehen werden . Sie alle fassen den Glauben aller Zeiten kurz zusammen und helfen uns heute , ihn zu erfassen und tiefer zu verstehen .
=S=> Kte Zwei Bekenntnisse nehmen im Leben der Kirche eine ganz besondere Stellung ein :
=S=> Kte 194 Das Apostolische Glaubensbekenntnis , das so genannt wird , weil es mit Recht als treue Zusammenfassung des Glaubens der Apostel gilt . Es ist das alte Taufbekenntnis der Kirche von Rom . Von daher hat es seine große Autorität : Es ist das Symbolum , das die römische Kirche bewahrt , wo Petrus , der erste der Apostel , seinen Sitz hatte und wohin er die gemeinsame Glaubenslehre gebracht hat ( Ambrosius , symb . 7 ) .
=S=> Kte 195 Auch das sogenannte Nizäno-konsantinopolitanische Glaubensbekenntnis besitzt eine große Autorität , weil es aus den beiden ersten Ökumenischen Konzilien ( 325 und 381 ) hervorging und noch heute allen großen Kirchen des Ostens und des Westens gemeinsam ist .
=S=> Kte 196 Unsere Darlegung des Glaubens wird sich an das Apostolische Glaubensbekenntnis halten , das gewissermaßen den ältesten römischen Katechismus darstellt . Die Darlegung wird jedoch durch beständige Verweise auf das Nizäno-konstantinopolitanische Bekenntnis ergänzt werden , das oft ausführlicher und eingehender ist .
=S=> Kte 197 Machen wir uns das Bekenntnis unseres Leben schenkenden Glaubens zu eigen wie am Tag unserer Taufe , als unser ganzes Leben der Gestalt der Lehre ( Röm 6,17 ) anvertraut wurde . Gläubig das Credo beten heißt , mit Gott dem Vater , dem Sohn und dem Heiligen Geist in Verbindung treten ; es heißt aber auch , mit der Gesamtkirche verbunden zu werden , die uns den Glauben überliefert und in deren Gemeinschaft wir glauben . Dieses Symbolum ist das geistige Siegel , die Betrachtung unseres Herzens und die stets anwesende Wache ; es ist sicherlich der Schatz unserer Seele ( Ambrosius‘ symb . 1 ) .

=U3= Kap1 -- ERSTES KAPITEL ICH GLAUBE AN GOTT DEN VATER

-- =S=> Kte 198 Unser Glaubensbekenntnis beginnt mit Gott , denn Gott ist der Erste und der Letzte ( Jes 44,6 ) , der Anfang und das Ende von allem . Das Credo beginnt mit Gott dem Vater , denn der Vater ist die erste göttliche Person der heiligsten Dreifaltigkeit ; es beginnt mit der Erschaffung des Himmels und der Erde , denn die Schöpfung ist der Anfang und die Grundlage aller Werke Gottes .

=U4= Art1 -- ARTIKEL 1 ICH GLAUBE AN GOTT , DEN VATER , DEN ALLMäCHTIGEN , DEN SCHöPFER DES HIMMELS UND DER ERDE

--

=U5= Abs1 -- Absatz 1 ICH GLAUBE AN GOTT

-- =S=> Kte 199 Ich glaube an Gott : diese erste Aussage des Glaubensbekenntnisses ist auch die grundlegendste . Das ganze Bekenntnis spricht von Gott , und wenn es auch vom Menschen und von der Welt spricht , geschieht dies im Blick auf Gott . Die Artikel des Credo hängen alle vom ersten ab , so wie die weiteren Gebote des Dekalogs das erste Gebot entfalten . Die folgenden Artikel lassen uns Gott besser erkennen , wie er sich Schritt für Schritt den Menschen geoffenbart hat . Mit Recht bekennen die Gläubigen zuerst , daß sie an Gott glauben ( Catech . R . 1,2,6 ) .

=U6= UebI -- I Wir glauben an den einen Gott

--

=U6= UebII -- II Gott offenbart seinen Namen

--

=U6= UebIII -- III Gott , Er , der ist , ist Wahrheit und Liebe

--

=U6= UebIV -- IV Die Bedeutung des Glaubens an den einzigen Gott

--

=U6= UebV -- Kurztexte --

=U5= Abs2 -- Absatz 2 DER VATER

--

=U6= UebI -- I Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes

--

=U6= UebII -- II Die Offenbarung Gottes als Dreifaltigkeit

--

=U6= UebIII -- III Die heiligste Dreifaltigkeit in der Glaubenslehre

--

=U6= UebIV -- IV Die Werke Gottes und die trinitarischen Sendungen

--

=U6= UebV -- Kurztexte --

=U5= Abs3 -- Absatz 3 DER ALLMäCHTIGE

-- =S=> Kte 269 Die Heiligen Schriften bekennen wiederholt , daß sich die Macht Gottes auf alles erstreckt . Sie nennen ihn den Starken Jakobs [ Vgl . Jes 1,24. ] , den Herrn der Heerscharen ( Ps 24 , 10 ) , stark und gewaltig ( Ps 24,8 ) . Gott ist im Himmel und auf der Erde allmächtig ( Ps 135,6 ) , denn er hat sie erschaffen . Für ihn ist darum nichts unmöglich [ Vgl . Jer 32,17 ; Lk 1,37. ] , und er waltet über sein Werk nach seinem Ermessen [ Vgl . Jer 27,5. ] . Er ist der Herr des Alls , dessen Ordnung er festgesetzt hat und das ihm gänzlich untersteht und gehorcht ; er ist der Herr der Geschichte ; er lenkt die Herzen und die Geschehnisse nach seinem Willen [ Vgl . Est 4,17 b ; Spr 21,1 ; Tob 13,2. ] : Du bist immer imstande , deine große Macht zu entfalten . Wer könnte der Kraft deines Arms widerstehen ? ( Weish 11,21 ) .
=S=> Kte Du hast mit allen Erbarmen , weil du alles vermagst
=S=> Kte 270 Gott ist der allmächtige Vater . Seine Vaterschaft und seine Macht erhellen sich gegenseitig . Er zeigt ja seine väterliche Allmacht dadurch , daß er für uns sorgt [ Vgl . Mt 6,32. ] , daß er uns als seine Kinder annimmt ( ich will euer Vater sein , und ihr sollt meine Söhne und Töchter sein , spricht der Herr , der Herrscher über die ganze Schöpfung : 2 Kor 6,18 ) ; er zeigt seine Allmacht auch durch sein unendliches Erbarmen , denn er erweist sie vor allem dadurch , daß er uns aus freien Stücken die Sünden vergibt .
=S=> Kte 271 Die göttliche Allmacht ist keineswegs Willkür : In Gott ist Macht und Wesenheit und Wille und Verstand und Weisheit und Gerechtigkeit dasselbe . Daher kann nichts in Gottes Macht stehen , was nicht auch in seinem gerechten Willen und in seinem weisen Verstande sein kann ( Thomas v . A. , s . th . 1,25,5 , ad 1 ) .
=M=> Kte Das Mysterium der scheinbaren Ohnmacht Gottes
=S=> Kte 272 Durch die Erfahrung des Bösen und des Leides kann der Glaube an den allmächtigen Vater auf eine harte Probe gestellt werden . Zuweilen erscheint Gott abwesend und nicht imstande , Schlimmes zu verhüten . Nun aber hat Gott der Vater seine Allmacht auf geheimnisvollste Weise in der freiwilligen Erniedrigung und in der Auferstehung seines Sohnes gezeigt , durch die er das Böse besiegt hat . Somit ist der gekreuzigte Christus Gottes Kraft und Gottes Weisheit . Denn das Törichte an Gott ist weiser als die Menschen , und das Schwache an Gott ist stärker als die Menschen ( 1 Kor 1,24-25 ) . In der Auferweckung und Erhöhung Christi hat der Vater das Wirken seiner Kraft und Stärke entfaltet und zeigt , wie überragend groß seine Macht sich an uns , den Gläubigen , erweist ( Eph 1,19 ) .
=S=> Kte 273 Einzig der Glaube kann den geheimnisvollen Wegen der Allmacht Gottes zustimmen . Dieser Glaube rühmt sich der Schwachheiten und zieht so die Kraft Christi auf sich [ Vgl . 2 Kor 12,9 ; Phil 4,13. ] . Das leuchtendste Beispiel dieses Glaubens ist die Jungfrau Maria . Sie glaubte , daß für Gott . . . nichts unmöglich ist ( Lk 1,37 ) , und konnte den Herrn lobpreisen : Der Mächtige hat Großes an mir getan , und sein Name ist heilig ( Lk 1,49 ) .
=S=> Kte 274 Nichts vermag daher unseren Glauben und unsere Hoffnung so zu bestärken als wenn wir es in unseren Herzen verankert tragen , daß Gott alles vermag . Was darüber hinaus zu glauben ist - so groß , so wunderbar , so sehr es auch alle Ordnung und alles Maß der Dinge übertrifft - dem wird die menschliche Vernunft leicht und ohne jedes Zögern zustimmen , wenn sie die Kunde vom allmächtigen Gott erfaßt hat ( Catech . R . 1,2,13 ) .

=U6= UebV -- Kurztexte --

=U5= Abs4 -- Absatz 4 DER SCHöPFER

-- =S=> Kte 279 Im Anfang schuf Gott Himmel und Erde ( Gen 1,1 ) . Mit diesen feierlichen Worten beginnt die Heilige Schrift . Das Glaubensbekenntnis übernimmt diese Worte , indem es Gott , den Vater , den Allmächtigen , als den Schöpfer des Himmels und der Erde bekennt , der die sichtbare und die unsichtbare Welt geschaffen hat . Wir werden zunächst über den Schöpfer , dann über die Schöpfung und schließlich über den Sündenfall sprechen , von dem Jesus Christus , der Sohn Gottes , uns durch sein Kommen wieder aufgerichtet hat .
=S=> Kte 280 Die Schöpfung ist der Beginn der Heilsökonomie , der Anfang der Heilsgeschichte ( DCG 51 ) , die in Christus gipfelt . Umgekehrt ist das Christusmysterium die entscheidende Erhellung des Schöpfungsmysteriums ; es enthüllt das Ziel , auf das hin Gott im Anfang . . . Himmel und Erde schuf ( Gen 1,1 ) . Schon von Anfang an hatte Gott die Herrlichkeit der Neuschöpfung in Christus vor Augen [ Vgl . Röm 8,18-23. ] .
=S=> Kte 281 Aus diesem Grund beginnen die Lesungen der Osternacht , der Feier der Neuschöpfung in Christus , mit dem Schöpfungsbericht . Desgleichen bildet in der byzantinischen Liturgie der Schöpfungsbericht stets die erste Lesung der Vigilien der Hochfeste des Herrn . Nach dem Zeugnis der frühen Christenheit folgt die Belehrung der Katechumenen über die Taufe dem gleichen Weg von der Schöpfung zur Neuschöpfung [ Vgl . Egeria , pereg . 46 ; Augustinus , catech . 3,5. ] .

=U6= UebI -- I Die Katechese über die Schöpfung

--

=U6= UebII -- II Die Schöpfung - Werk der heiligsten Dreifaltigkeit

--

=U6= UebIII -- III Die Welt ist zur Ehre Gottes geschaffen

--

=U6= UebIV -- IV Das Mysterium der Schöpfung

--

=U6= UebV -- V Gott verwirklicht seinen Plan : die göttliche Vorsehung

--

=U6= UebVI -- Kurztexte --

=U5= Abs5 -- Absatz 5 HIMMEL UND ERDE

-- =S=> Kte 325 Das Apostolische Credo bekennt , daß Gott der Schöpfer des Himmels und der Erde ist , und das Glaubensbekenntnis von
Aug verdeutlicht : der sichtbaren und der unsichtbaren Welt .
=S=> Kte 326 In der Heiligen Schrift bezeichnet das Wortpaar Himmel und Erde alles , was existiert : die gesamte Schöpfung . Es gibt auch das Band an , das innerhalb der Schöpfung Himmel und Erde zugleich vereint und unterscheidet : die Erde ist die Welt der Menschen [ Vgl . Ps 115,16. ]"der Himmel " oder die Himmel kann das Firmament bezeichnen [ Vgl . Ps 19,2. ] , aber auch den eigentlichen Ort Gottes - er ist ja unser Vater im Himmel ( Mt 5 , 16 ) [ Vgl . Ps 115,16. ] - und folglich auch den Himmel , der die endzeitliche Herrlichkeit ist . Schließlich bezeichnet das Wort Himmel den Ort der geistigen Geschöpfe - der Engel - , die Gott umgeben .
=S=> Kte 327 Das Glaubensbekenntnis des Vierten Laterankonzils sagt : Gott schuf am Anfang der Zeit aus nichts zugleich beide Schöpfungen , die geistige und die körperliche , nämlich die der Engel und die der Welt : und danach die menschliche , die gewissermaßen zugleich aus Geist und Körper besteht ( DS 800 ) [ Vgl . DS 3002 ; SPE 8. ] .

=U6= UebI -- I Die Engel

--

=U6= UebII -- II Die sichtbare Welt

--

=U6= UebIII -- Kurztexte --

=U5= Abs6 -- Absatz 6 DER MENSCH

-- =S=> Kte 355 Gott schuf den Menschen nach seinem Bilde ; nach dem Bilde Gottes schuf er ihn . Als Mann und Frau schuf er sie ( Gen 1,27 ) . Der Mensch nimmt in der Schöpfung eine einzigartige Stellung ein : er ist nach Gottes Bild geschaffen [ Vgl . GS 12,1 ; 24‘2 ; 39,1. ] ; in seiner Natur vereint er die geistige mit der materiellen Welt ( II ) ; er ist als Mann und Frau geschaffen ( III ) ; Gott hat ihn zu seinem Freund gemacht ( IV ) .

=U6= UebI -- I Nach dem Bilde Gottes

--

=U6= UebII -- II In Leib und Seele einer

--

=U6= UebIII -- III Als Mann und Frau schuf er sie

--

=U6= UebIV -- IV Der Mensch im Paradies

--

=U6= UebV -- Kurztexte --

=U5= Abs7 -- Absatz 7 DER SüNDENFALL

-- =S=> Kte 385 Gott ist unendlich gut und alle seine Werke sind gut . Niemand entgeht jedoch der Erfahrung des Leides , der natürlichen Übel - die mit den Grenzen der Geschöpfe gegeben zu sein scheinen - und vor allem kann niemand dem Problem des sittlich Schlechten ausweichen . Woher stammt das Böse ? Ich fragte nach dem Ursprung des Bösen , doch es fand sich kein Ausweg , sagt der hl . Augustinus ( conf . 7,7,11 ) , und sein schmerzliches Suchen wird erst in seiner Bekehrung zum lebendigen Gott einen Ausweg finden . Die geheime Macht der Gesetzwidrigkeit ( 2 Thess 2,7 ) enthüllt sich nämlich nur im Licht des Geheimnisses des Glaubens ( 1 Tim 3,16 ) . Die in Christus geschehene Offenbarung der göttlichen Liebe zeigt zugleich die Größe der Sünde und die Übergröße der Gnade [ Vgl . Röm 5,20. ] . Wenn wir uns der Frage nach dem Ursprung des Bösen stellen , müssen wir also den Blick unseres Glaubens auf den richten , der allein dessen Besieger ist [ Vgl . Lk 11,21-11 ; Joh 16,11 ; 1 Joh 3,8. ] .

=U6= UebI -- I Wo die Sünde groß wurde , ist die Gnade übergroß geworden

--

=U6= UebII -- II Der Fall der Engel

--

=U6= UebIII -- III Die Erbsünde

--

=U6= UebIV -- IV Du hast ihn nicht der Macht des Todes überlassen

--

=U6= UebV -- Kurztexte --

=U3= Kap2 -- ZWEITES KAPITEL ICH GLAUBE AN JESUS CHRISTUS , GOTTES EINGEBORENEN SOHN

-- =S=> Kte Die frohe Botschaft : Gott hat seinen Sohn gesandt
=S=> Kte 422 Als die Zeit erfüllt war , sandte Gott seinen Sohn , geboren von einer Frau und dem Gesetz unterstellt , damit er die freikaufe , die unter dem Gesetz stehen , und damit wir die Sohnschaft erlangen ( Gal 4,4-5 ) . Das ist die Frohbotschaft von Jesus Christus , dem Sohn Gottes ( Mk 1,1) : Gott hat sein Volk besucht [ Vgl . Lk 1,68. ] ; er hat die Verheißungen erfüllt , die er Abraham und seinen Nachkommen gegeben hatte [ Vgl . Lk 1,55. ]er hat weit mehr getan , als man je erwarten durfte : er hat seinen geliebten Sohn ( Mk 1,11 ) gesandt .
=S=> Kte 423 Wir glauben und bekennen : Jesus von Nazaret , ein Jude , zur Zeit des Königs Herodes des Großen und des Kaisers Augustus von einer Tochter Israels in Betlehem geboren , von Beruf Zimmermann und während der Herrschaft des Kaisers Tiberius unter dem Statthalter Pontius Pilatus in Jerusalem am Kreuz hingerichtet , ist der menschgewordene ewige Sohn Gottes . Er ist von Gott ausgegangen ( Joh 13,3 ) , vom Himmel herabgestiegen ( Joh 3 , 13 ; 6,33 ) , im Fleisch gekommen ( 1 Joh 4,2 ) . Denn das Wort ist Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt , und wir haben seine Herrlichkeit gesehen , die Herrlichkeit des einzigen Sohnes vom Vater , voll Gnade und Wahrheit . . . Aus seiner Fülle haben wir alle empfangen , Gnade um Gnade ( Joh 1,14:16 ) .
=S=> Kte 424 Durch die Gnade des Heiligen Geistes bewegt und vom Vater angezogen , glauben und bekennen wir von Jesus : Du bist der Messias , der Sohn des lebendigen Gottes ( Mt 16,16 ) . Auf den Felsen dieses Glaubens , den der hl . Petrus bekannte , hat Christus seine Kirche gebaut [ Vgl . Mt 16,18 ; Leo d . Gr. , serm . 4,3 ; 51,1 ; 62,2 ; 83,3. ] . Den unergründlichen Reichtum Christi verkünden ( Eph 3,8 )
=S=> Kte 425 Die Weitergabe des christlichen Glaubens besteht in erster Linie in der Verkündigung Jesu Christi : sie soll zum Glauben an ihn führen . Von Anfang an brannten die ersten Jünger vor Verlangen , Christus zu verkünden : Wir können unmöglich von dem schweigen , was wir gesehen und gehört haben ( Apg 4,20 ) . Und sie laden die Menschen aller Zeiten ein , in die Freude ihrer Gemeinschaft mit Christus einzutreten : Was wir gehört haben , was wir mit unseren Augen gesehen , was wir geschaut und was unsere Hände angefaßt haben , das verkünden wir : das Wort des Lebens . Denn das Leben wurde offenbart ; wir haben gesehen und bezeugen und verkünden euch das ewige Leben , das beim Vater war und uns offenbart wurde . Was wir gesehen und gehört haben , das verkünden wir auch euch , damit auch ihr Gemeinschaft mit uns habt . Wir aber haben Gemeinschaft mit dem Vater und mit seinem Sohn Jesus Christus . Wir schreiben dies , damit unsere Freude vollkommen ist ( 1 Joh 1,1-4 ) .
=M=> Kte Christus ist die Mitte der Katechese
=S=> Kte 426 Im Kern der Katechese finden wir wesentlich eine Person vor , nämlich Jesus von Nazaret , einziger Sohn vom Vater . . . , der für uns gelitten hat und gestorben ist und der jetzt als der Auferstandene immer für uns lebt . . . Katechisieren heißt . . . in der Person Christi den gesamten ewigen Plan Gottes aufzuzeigen , der sich in ihr erfüllt . Es ist das Bemühen , die Bedeutung der Taten und Worte Christi und der von ihm gewirkten Zeichen zu verstehen ( CT 5 ) . Ziel der Katechese ist es , die Menschen in Lebenseinheit mit Jesus Christus zu bringen ; er allein kann zur Liebe des Vaters im Heiligen Geiste hinführen und uns Anteil am Leben der heiligsten Dreifaltigkeit geben ( ebd. ) .
=S=> Kte 427 In der Katechese wird nur Christus , das fleischgewordene Wort und der Sohn Gottes , gelehrt - und alles andere im Hinblick auf ihn . Und Christus allein ist Lehrer , jeder andere nur in dem Maße , wie er Christi Wort weitergibt und so Christus ermöglicht , durch seinen Mund zu lehren . . . Jeder Katechet müßte auf sich selber die geheimnisvollen Worte Jesu anwenden können : , Meine Lehre stammt nicht von mir , sondern von dem , der mich gesandt hat‘ ( Joh 7,16 ) ( CT 6 ) .
=S=> Kte 428 Wer den Auftrag hat , Christus zu lehren , muß somit zuerst nach der alles überbietenden Erkenntnis Christi Jesu suchen ; er muß bereit sein , alles aufzugeben , um Christus zu gewinnen und in ihm zu sein , ihn zu erkennen und die Macht seiner Auferstehung und die Gemeinschaft mit seinen Leiden , von seinem Tod geprägt zu werden , um auch zur Auferstehung von den Toten zu gelangen ( Phil 3,8-11 ) .
=S=> Kte 429 Diese liebende Erkenntnis Christi weckt das Verlangen , zu verkünden , zu evangelisieren und andere zum Ja des Glaubens an Jesus Christus zu führen . Gleichzeitig wird das Bedürfnis verspürt , diesen Glauben immer besser kennenzulernen . Zu diesem Zweck werden dem Aufbau des Glaubensbekenntnisses entsprechend zunächst die Hoheitstitel Jesu dargelegt : Christus , der Sohn Gottes , der Herr ( Artikel 2 ) . Das Credo bekennt sodann die Hauptmysterien des Lebens Christi : seine Menschwerdung ( Artikel 3 ) , sein Pascha ( Artikel 4 und 5 ) und schließlich seine Verherrlichung ( Artikel 6 und 7 ) .

=U4= Art2 -- ARTIKEL 2 UND AN JESUS CHRISTUS , SEINEN EINGEBORENEN SOHN , UNSEREN HERRN

--

=U5= AbsI -- I Jesus

-- =S=> Kte 430 Jesus bedeutet auf hebräisch Gott rettet . Bei der Verkündigung gibt der Engel Gabriel ihm den Namen Jesus , der besagt , wer er ist , und zugleich , wozu er gesandt ist [ Vgl . Lk 1,31. ] . Weil niemand Sünden vergeben kann außer dem einen Gott ( Mk 2,7 ) , ist er es , der in Jesus , seinem menschgewordenen ewigen Sohn , sein Volk von seinen Sünden erlösen wird ( Mt 1,21 ) . In Jesus faßt also Gott sein ganzes Heilswirken für die Menschen zusammen .
=S=> Kte 431 In der Geschichte des Heils begnügte Gott sich nicht damit , Israel aus dem Sklavenhaus zu befreien ( Dtn 5,6 ) , indem er es aus Ägypten herausführte . Er rettet Israel auch aus seiner Sünde . Weil die Sünde stets eine Beleidigung Gottes ist [ Vgl . Ps 51,6. ] , kann allein er von ihr lossprechen [ Vgl . Ps 51,12. ] . Darum wird Israel , das sich der allgemeinen Verbreitung der Sünde immer mehr bewußt wird , das Heil nur darin finden , daß es den Namen des Erlösergottes anruft [ Vgl . Ps 79,9. ] .
=S=> Kte 432 Der Name Jesus besagt , daß der Name Gottes in der Person seines Sohnes zugegen ist [ Vgl . Apg 5,41 ; 3 Job 7. ] . Er wurde Mensch , um alle endgültig von den Sünden zu erlösen . Jesus ist der göttliche Name , der allein Heil bringt [ Vgl . Job 3,18 ; Apg 2,21. ] . Er kann nunmehr von allen angerufen werden , weil Gott sich durch die Fleischwerdung seines Sohnes mit allen Menschen sosehr vereint hat [ Vgl . Röm 10,6-13. ] , daß uns Menschen kein anderer Name unter dem Himmel gegeben ist , durch den wir gerettet werden sollen ( Apg 4 , 12 ) [ Vgl . Apg 9,14 ; Jak 2,7. ] .
=S=> Kte 433 Der Name des Rettergottes wurde zur Sühnung der Sünden Israels nur einmal im Jahr vom Hohenpriester angerufen , wenn er die Sühneplatte des Allerheiligsten mit dem Blut des Opfertieres besprengte [ Vgl . Lev 16,15 - 16 ; Sir 50,20 ; Hebr 9,7. 6,13. ] . Die Sühneplatte war die Stätte der Gegenwart Gottes [ Vgl . Ex 25,22 ; Lev 16,2 ; Num 7,89 ; Hebr 9,5 ] . Wenn der hl . Paulus von Jesus sagt : Ihn hat Gott als Sühne hingestellt in seinem eigenen Blut ( Röm 3,25 ) , meint er damit , daß es in dessen Menschennatur Gott war . . . der in Christus die Welt mit sich versöhnt hat ( 2 Kor 5 , 19 ) .
=S=> Kte 434 Die Auferstehung Jesu verherrlicht den Namen des Rettergottes [ Vgl . Job 12,28 ] , denn von nun an bekundet der Name Jesus voll und ganz die erhabene Macht des Namens , der größer ist als alle Namen ( Phil 2,9 ) . Die bösen Geister haben vor seinem Namen Angst [ Vgl . Apg 16,16 ] , und die Jünger Jesu wirken in seinem Namen Wunder [ Vgl . Mk 16,17. ] , denn alles , worum sie den Vater in seinem Namen bitten , wird er ihnen gewähren . [ Vgl . Job 15,16. ]
=S=> Kte 435 Der Name Jesu ist das Herz des christlichen Betens . Liturgische Gebete schließen mit der Formel durch [ Jesus ] Christus , [ deinen Sohn , ] unseren Herrn . . . Das Ave Maria gipfelt in Gebenedeit ist die Frucht deines Leibes : Jesus . Das ostkirchliche Herzensgebet , das sogenannte Jesusgebet , lautet : Herr Jesus Christus , Sohn Gottes , hab‘ Erbarmen mit mir Sünder ! . Viele Christen sterben , wie die hl . Jeanne d‘Arc , mit dem Wort Jesus auf den Lippen .

=U5= AbsII -- II Christus

-- =S=> Kte 436 Christus ist das griechische Wort für den hebräischen Ausdruck Messias , der Gesalbter bedeutet . Zum Eigennamen Jesu wird es deshalb , weil Jesus die göttliche Sendung , die Christus bedeutet , vollkommen erfüllt . In Israel wurden nämlich im Namen Gottes die Menschen gesalbt , die vom Herrn für eine erhaltene Sendung geweiht , wurden . Das war bei den Königen der Fall [ Vgl . 1 Sam 9,16;10,1 ; 16,1. 12-13;1 Kön 1,39. ] , bei den Priestern [ Vgl . Ex 29,7 ; Lev 8,12. ]und in seltenen Fällen bei den Propheten [ Vgl . 1 Kön 19,16. ] . Vor allem sollte dies der Fall sein beim Messias , den Gott senden würde , um sein Reich endgültig zu errichten [ Vgl . Ps 2,2 ; Apg 4,26-27. ] . Der Messias sollte durch den Geist des Herrn [ Vgl . Jes 11,2. ] zugleich zum König und zum Priester [ Vgl . Sach 4,14 ; 6,13. ] , aber auch zum Propheten [ Vgl . Jes 61,1 ; Lk 4,16 - 21. ] gesalbt werden . Jesus hat in seinem dreifachen Amt als Priester , Prophet und König die messianische Hoffnung Israels erfüllt .
=S=> Kte 437 Der Engel verkündete den Hirten die Geburt Jesu , des für Israel verheißenen Messias : Heute ist euch in der Stadt Davids der Retter geboren ; er ist der Messias , der Herr ( Lk 2 , 11 ) . Von Anfang an ist Jesus der , den der Vater geheiligt und in die Welt gesandt hat ( Joh 10,36 ) , da er im jungfräulichen Schoß Marias als heilig [ Vgl . Lk l,35. ]empfangen wurde . Josef wird von Gott aufgefordert , Maria als seine Frau zu sich zu nehmen - denn das Kind , das sie erwartet , ist vom Heiligen Geist ( Mt 1,20 ) - , damit Jesus , der der Christus genannt wird , von der Frau Josefs als messianischer Nachkomme Davids geboren werde ( Mt 1 , 16 ) [ Vgl . Röm l,3 ; 2 Tim 2,8 ;Offb 22,16. ] .
=S=> Kte 438 Die Weihe Jesu zum Messias bekundet seine göttliche Sendung . Der Name Christus bedeutet den , der salbt , den , der gesalbt wurde , und die Salbung selbst , mit der er gesalbt wurde . Es salbte aber der Vater , gesalbt wurde der Sohn in dem Geiste , der die Salbung ist ( Irenäus , hæer . 3 , 18,3 ) . Seine ewige messianische Salbung wurde in der Zeit seines Erdenlebens bei seiner Taufe durch Johannes geoffenbart , als ihn Gott salbte mit dem Heiligen Geist und mit Kraft ( Apg 10,38 ) , damit er Israel offenbar würde ( Joh 1,31 ) als sein Messias . Seine Werke und seine Worte bekunden , daß er der Heilige Gottes ist ( Mk 1,24 ; Joh 6,69 ; Apg 3,14 ) .
=S=> Kte 439 Viele Juden und selbst einzelne Heiden , die ihre Hoffnung teilten , erkannten in Jesus die Grundzüge des messianischen Davidssohnes , den Gott Israel verheißen hatte [ Vgl . Mt 2,2 ; 9,27 ; 12,23 ; 15,22 ; 20,30 ; 21,9:15 ] . Jesus hat den Titel Messias , auf den er Anspruch hatte [ Vgl . Job 4,25-26 ; 11,27. ] , gelten lassen , aber nicht vorbehaltlos , denn dieser Titel war mißverständlich , wurde er doch von einem Teil seiner Zeitgenossen allzumenschlich [ Vgl . Mt 22,41-46. ] , im Grunde politisch [ Vgl . Job 6,15 ; Lk 24,21. ]aufgefaßt.
=S=> Kte 440 Jesus nahm das Glaubensbekenntnis des Petrus , der ihn als Messias anerkannte , entgegen , kündigte aber im Anschluß daran das dem Menschensohn bevorstehende Leiden an [ Vgl . Mt 16 , 16-23. ] . Er offenbarte , daß sein Messiaskönigtum sowohl in seiner göttlichen Herkunft als Menschensohn liege , der vom Himmel herabgestiegen ist ( Joh 3 , 13 ) [ Vgl . Job 6,62 ; Dan 7,13. ] , als auch in seiner Erlösersendung als leidender Gottesknecht : Der Menschensohn ist nicht gekommen , um sich dienen zu lassen , sondern um zu dienen und sein Leben hinzugeben als Lösegeld für viele ( Mt 20,28 ) [ Vgl . Jes 53,10 - 12. ] . Darum wird der wahre Sinn seines Königtums erst vom Kreuz herab kundgetan [ Vgl . Job 19,19-22 ; Lk 23,39-43. ] . Erst nach seiner Auferstehung kann sein Messiaskönigtum von Petrus vor dem . Gottesvolk verkündet werden : Mit Gewißheit erkenne also das ganze Haus Israel : Gott hat ihn zum Herrn und Messias gemacht , diesen Jesus , den ihr gekreuzigt habt ( Apg 2,36 ) .

=U5= AbsIII -- III Gottes eingeborener Sohn

-- =S=> Kte 441 Gottessohn ist im Alten Testament ein Titel , der den Engeln gegeben wird [ Vgl . Dtn 32,8 LXX ; Ijob 1,6. ] , dem auserwählten Volk [ Vgl . Ex 4,22 ; Hos 11,1 ; Jer 3,19 ; Sir 36,11 ; Weish 18,3. ] , den Kindern Israels [ Vgl . Dtn 14,1 ; los 2,1. ]und seinen Königen [ Vgl . 2 Sam 7,14 ; Ps 82,6. ] . Er bedeutet eine Adoptivsohnschaft , die zwischen Gott und seinem Geschöpf eine besonders innige Verbindung herstellt . Wenn der verheißene MessiasKönig Sohn Gottes genannt wird [ Vgl . 1 Chr 17,13 ; Ps 2,7. ] , so heißt das dem wörtlichen Sinn dieser Texte nach nicht unbedingt , daß er mehr als ein bloßer Mensch ist . Jene , die Jesus als den Messias Israels [ Vgl . Mt 27,54. ]so bezeichneten , wollten vielleicht damit nicht mehr sagen [ Vgl . Lk 23,47. - 18. ] .
=S=> Kte 442 Das gilt nicht für Petrus , wenn er Jesus als den Messias , den Sohn des lebendigen Gottes bekennt ( Mt 16,16 ) , denn dieser antwortet darauf feierlich : Nicht Fleisch und Blut haben dir das offenbart , sondern mein Vater im Himmel ( Mt 16,17 ) . Ebenso sagt Paulus im Blick auf seine Bekehrung auf dem Weg nach Damaskus : Als aber Gott , der mich schon im Mutterleib auserwählt und durch seine Gnade berufen hat , mir in seiner Güte seinen Sohn offenbarte , damit ich ihn unter den Heiden verkündige , da zog ich keinen Menschen zu Rate . . . ( Gal 1,15-16 ) . Und sogleich verkündete er Jesus in den Synagogen und sagte : Er ist der Sohn Gottes ( Apg 9,20 ) . Dieses Bekenntnis war von Anfang an [ Vgl . 1 Thess 1,10. ]das Zentrum des apostolischen Glaubens [ Vgl . Job 20,31. ] . Als erster hat Petrus diesen Glauben als Fundament der Kirche bekannt [ Vgl . Mt 16,18. ] .
=S=> Kte 443 Petrus konnte den transzendenten Charakter der Gottessohnschaft Jesu , des Messias , deshalb erkennen , weil Jesus diesen deutlich zu verstehen gegeben hatte . Auf die Frage seiner Ankläger : Du bist also der Sohn Gottes ?

=U0= -- --

=U5= AbsIV -- IV Herr

-- =S=> Kte 446 In der griechischen Übersetzung der Bücher des Alten Testamentes [ LXX ] wird der nicht auszusprechende Name JHWH , unter dem sich Gott offenbart hat [ Vgl . Ex 3,14. ] , mit Kyrios [ Herr ] wiedergegeben . Herr wird somit zur gebräuchlichsten Bezeichnung für die Gottheit des Gottes Israels . In diesem strengen Sinn verwendet das Neue Testament den Titel Herr für den Vater , aber auch zugleich - und das ist das Neue - für Jesus , der so als Gott selbst anerkannt wird [ Vgl . 1 Kor 2,8. ] .
=S=> Kte 447 Jesus selbst nahm auf verhüllte Weise diesen Titel in Anspruch , als er mit den Pharisäern über den Sinn des Psalmes 110 diskutiert [ Vgl . Mt 22,41-46 sowie Apg 2,34:-36 ; Hebr 1,13. ] . Ausdrücklich gebraucht er den Titel Herr im Gespräch mit den Jüngern [ Vgl . Joh 13,13. ] . Während seines ganzen öffentlichen Lebens zeigen seine Taten , daß er Herr ist über die Natur , die Krankheiten , die Dämonen , den Tod und die Sünde und somit göttliche Herrschaft besitzt .
=S=> Kte 448 In den Berichten der Evangelien nennen Menschen , die sich an Jesus wenden , ihn sehr oft Herr . In dieser Betitelung äußern sich die Hochachtung und das Vertrauen derer , die sich Jesus nahen und von ihm Hilfe und Heilung erwarten [ Vgl . z . B . Mt 8,2;14,30 ; 15,22. ] . Wenn vom Heiligen Geist eingegeben , spricht aus dieser Anrede die Erkenntnis des göttlichen Mysteriums Jesu [ Vgl . Lk 1,43 ; 2,11. ] . In der Begegnung mit dem auferweckten Jesus wird sie zur Anbetung : Mein Herr und mein Gott ! ( Joh 20,28 ) . Herr erhält dann einen Klang von Liebe und Zuneigung , der in der christlichen Tradition immer mitschwingen wird : Es ist der Herr ! ( Joh 21,7 ) .
=S=> Kte 449 Die ersten Glaubensbekenntnisse der Kirche legen Jesus von Anfang an den göttlichen Würdetitel Herr bei [ Vgl . Apg 2,34-36. ] . Damit sagen sie , daß die Macht , die Ehre und Herrlichkeit , die Gott gebühren , auch Jesus zukommen [ Vgl . Röm 9,5 ; Tit 2,13 ;Offb 5,13 ] , weil er Gott gleich ist ( Phil 2,6 ) . Der Vater hat diese Herrscherwürde Jesu kundgetan , indem er ihn von den Toten auferweckte und in seine Herrlichkeit erhob [ Vgl . Röm 10,9 ; 1 Kor 12,3 ; Phil 2,9-11. ] .
=S=> Kte 450 Vom Beginn der christlichen Geschichte an bedeutet die Aussage , daß Jesus Herr über die Welt und die Geschichte ist [ Vgl . Offb 11,15. ] , auch , daß der Mensch seine personale Freiheit keiner irdischen Gewalt absolut unterwerfen darf , sondern einzig Gott dem Vater und dem Herrn Jesus Christus : Nicht Cäsar ist der Herr [ Vgl . Mk 12,17 ;Apg 5,29 ] . Die Kirche glaubt . . . , daß in ihrem Herrn und Meister der Schlüssel , der Mittelpunkt und das Ziel der ganzen Menschheitsgeschichte zu finden ist ( GS 10,2 ) [ 10 Vgl . GS 45,2. ] .
=S=> Kte 451 Der Titel Herr gibt dem christlichen Gebet sein Gepräge . Denken wir an die Gebetseinladung Der Herr sei mit euch oder an den Gebetsschluß durch Jesus Christus , . . . unseren Herrn oder auch an den vertrauens - und hoffnungsvollen Ruf Maran atha [ Der Herr kommt ] oder Maräna tha [ Komm , Herr ! ] ( 1 Kor 16,22 ) . Amen . Komm , Herr Jesus ! ( Offb 22,20 ) .

=U5= AbsV -- Kurztexte --

=S=> Kte 452 Der Name Jesus bedeutet Gott rettet . Das Kind der Jungfrau Maria wird Jesus genannt , denn er wird sein Volk von seinen Sünden erlösen ( Mt 1,21 ) . Es ist uns Menschen kein anderer Name unter dem Himmel gegeben , durch den wir gerettet werden sollen ( Apg 4,12 ) .
=S=> Kte 453 Christus bedeutet Gesalbter , Messias . Jesus ist der Christus , weil Gott Jesus von Nazaret gesalbt hat mit dem Heiligen Geist und mit Kraft ( Apg 10,38 ) . Er war der , der da kommen soll ( Lk 7,19 ) , die Hoffnung Israels ( Apg 28,20 ) .
=S=> Kte 454 Sohn Gottes besagt die einzigartige , ewige Beziehung Jesu Christi zu Gott , seinem Vater : Er ist der eingeborene Sohn des Vaters [ Vgl . Joh 1,14. 18 ; 3 , 16. 18. ] , ja Gott selbst [ Vgl . Joh 1,1. ] . Um Christ zu sein , muß man glauben , daß Jesus Christus der Sohn Gottes ist [ Vgl . Apg 8,37 ; 1 Joh 2,23. ] .
=S=> Kte 455 Herr bezeichnet die göttliche Herrschergewalt . Jesus als Herrn bekennen oder anrufen heißt an seine Gottheit glauben . Keiner kann sagen : Jesus ist der Herr ! , wenn er nicht aus dem Heiligen Geist redet ( 1 Kor 12,3 ) .

=U4= Art3 -- ARTIKEL 3 JESUS CHRISTUS IST EMPFANGEN DURCH DEN HEILIGEN GEIST , GEBOREN VON DER JUNGFRAU MARIA

--

=U5= Abs1 -- Absatz 1 DER SOHN GOTTES IST MENSCH GEWORDEN

--

=U6= UebI -- I Warum ist das Wort Fleisch geworden ?

--

=U6= UebII -- II Die Menschwerdung

--

=U6= UebIII -- III Wahrer Gott und Wahrer Mensch

--

=U6= UebIV -- IV Wie der Sohn Gottes Mensch ist

--

=U6= UebV -- Kurztexte --

=U5= Abs2 -- Absatz 2 . . . EMPFANGEN DURCH DEN HEILIGEN GEIST , GEBOREN VON DER JUNGFRAU MARIA

--

=U6= UebI -- I Empfangen durch den Heiligen Geist . . .

--

=U2= 23,31-35 -- Joahas --

=U6= UebIII -- Kurztexte --

=U5= Abs3 -- Absatz 3 DIE MYSTERIEN DES LEBENS CHRISTI

-- =S=> Kte 512 Aus dem Leben Christi nennt das Glaubensbekenntnis nur die Mysterien der Menschwerdung ( Empfängnis und Geburt ) und des Pascha ( Leiden , Kreuzigung , Tod , Begräbnis , Hinabstieg zu den Toten , Auferstehung , Himmelfahrt ) . Von den Mysterien des verborgenen und öffentlichen Lebens ist nicht ausdrücklich die Rede . Die Glaubensartikel aber , die die Menschwerdung und das Pascha Jesu betreffen , erhellen das ganze Erdenleben Christi ; alles . . . , was Jesus von Anfang an getan und gelehrt hat , bis zu dem Tag , an dem er [ in den Himmel ] aufgenommen wurde ( Apg 1,1-2 ) , ist im Licht des Weihnachts - und des Ostermysteriums zu sehen .
=S=> Kte 513 Die Katechese soll , den jeweiligen Umständen entsprechend , den ganzen reichen Sinngehalt der Mysterien Jesu entfalten . Hier ist nur auf einzelne Elemente hinzuweisen , die allen Mysterien des Lebens Christi gemeinsam sind ( I ) ; dann werden die Hauptmysterien des verborgenen ( II ) und des öffentlichen ( III ) Lebens Jesu kurz dargelegt .

=U6= UebI -- I Das ganze Leben Christi ist Mysterium

--

=U6= UebII -- BGB Buch 1 Allgemeiner Teil

--

=U6= UebIII -- III Die Mysterien des öffentlichen Lebens Jesu

--

=U6= UebIV -- Kurztexte --

=U4= Art4 -- ARTIKEL 4 JESUS CHRISTUS . . . GELITTEN UNTER PONTIUS PILATUS , GEKREUZIGT , GESTORBEN UND BEGRABEN

-- =S=> Kte 573 Um den Sinn der Erlösung tiefer zu erfassen , kann der Glaube versuchen , in die Umstände des Todes Jesu einzudringen , die durch die Evangelien treu überliefert [ Vgl . DV 19. ]und durch weitere Geschichtsquellen erhellt werden .

=U5= Abs1 -- Absatz 1 JESUS UND ISRAEL

-- =S=> Kte 574 Schon zu Beginn des öffentlichen Wirkens Jesu kamen Pharisäer und Anhänger des Herodes mit Priestern und Schriftgelehrten überein , ihn umzubringen [ Vgl . Mk 3,6. ] . Manche seiner Taten ( Dämonenaustreibungen [ Vgl . Mt 12,24. ] , Sündenvergebungen [ Vgl . Mk 2,7. ] , Heilungen am Sabbat [ Vgl . Mk 3,1-6. ] , eigenständige Auslegung der Reinheitsvorschriften des Gesetzes [ Vgl . Mk 7,14-23. ] , vertrauter Umgang mit Zöllnern und öffentlichen Sündern [ Vgl . Mk 2,14-17. ] ) erweckten bei einigen Übelgesinnten den Verdacht , er sei besessen [ Vgl . Mk 3,22 ; Joh 8,48 ; 10,20. ] . Man warf ihm vor , er lästere Gott [ Vgl . Mk 2,7 ; Job 5,18 ; 10,33. ] und sei ein falscher Prophet [ Vgl . Job 7,12 ; 7,52. ] - zwei Verbrechen gegen die Religion , für die das Gesetz die Todesstrafe der Steinigung vorsah [ Vgl . Job 8,59 ; 10,31. ] .
=S=> Kte 575 Für die religiösen Autoritäten Jerusalems , die das Johannesevangelium oft einfachhin als die Juden bezeichnet [ Vgl . Job 1,19 ; 2,18 ; 5,10 ; 7,13 ; 9,22 ; 18,12 ; 19,38 ; 20,19. ] , waren viele Worte und Taten Jesu somit ein Zeichen , dem widersprochen wird ( Lk 2,34 ) , noch mehr als für das gewöhnliche Vgl . Job 7,48-49. ] . Zwar waren die Beziehungen Jesu zu den Pharisäern nicht nur polemisch . So sind es Pharisäer , die ihn vor der ihm drohenden Gefahr warnen [ Vgl . Lk 13,31. ] . Jesus lobt einzelne von ihnen , z . B . den Schriftgelehrten in Mk 12,34 , und ist wiederholt bei Pharisäern zu Gast [ Vgl . Lk 7,36 ; 14,1. ] . Jesus bekräftigt Lehren , die von dieser religiösen Elite des Gottesvolkes geteilt werden : die Auferstehung der Toten [ Vgl . Mt 22,23-34 ; Lk 20,39. ] , die Frömmigkeitsformen ( Almosengeben , Fasten und Gebet [ Vgl . Mt 6,2-18. ] ) und den Brauch , sich an Gott als den Vater zu wenden sowie die zentrale Stellung des Gebotes der Liebe zu Gott und zum Nächsten [ Vgl . Mk 12 , 28-34. ] .
=S=> Kte 576 In den Augen vieler in Israel scheint Jesus gegen die wesentlichen Institutionen des auserwählten Volkes zu verstoßen : - gegen den Gehorsam dem Gesetz gegenüber , in ausnahmslos allen schriftlich niedergelegten Geboten , und , für die Pharisäer , in der von der mündlichen Überlieferung gegebenen Auslegung ; - gegen die zentrale Stellung des Tempels von Jerusalem als des heiligen Ortes , der besonderen Wohnstätte Gottes ; - gegen den Glauben an den einzigen Gott , an dessen Herrlichkeit kein Mensch teilhaben kann .

=U6= UebI -- I Jesus und das Gesetz

--

=U6= UebII -- II Jesus und der Tempel

--

=U6= UebIII -- III Jesus und der Glaube Israels an den einzigen rettenden Gott

--

=U6= UebIV -- Kurztexte --

=U5= Abs2 -- Absatz 2 JESUS IST AM KREUZ GESTORBEN

--

=U6= UebI -- I Der Prozeß Jesu

--

=U6= UebII -- II Der Erlösungstod Christi im göttlichen Heilsplan

--

=U6= UebIII -- III Christus hat sich für unsere Sünden seinem Vater dargebracht

--

=U6= UebIV -- Kurztexte --

=U5= Abs3 -- Absatz 3 JESUS CHRISTUS IST BEGRABEN WORDEN

-- =S=> Kte 624 Es war nämlich Gottes gnädiger Wille , daß er für alle den Tod koste ( Hebr 2,9 ) . In seinem Heilsplan hat Gott verfügt , daß sein Sohn nicht nur für unsere Sünden sterbe ( 1 Kor 15,3 ) , sondern auch den Tod koste , das heißt während der Zeit zwischen seinem Sterben am Kreuz und dem Moment seiner Auferstehung das Totsein , den Zustand der Trennung zwischen seiner Seele und seinem Leib erfahre . Dieser Todeszustand Christi ist das Mysterium des Begrabenseins und des Hinabstiegs in das Reich des Todes . Es ist das Mysterium des Karsamstags , an dem Christus , ins Grab gelegt [ Vgl . Joh 19,42. ] , in die große Sabbatruhe Gottes eingeht [ Vgl . Hebr 4,4-9. ] , nachdem er das Heil der Menschen vollbracht [ Vgl . Joh 19,30. ] und das ganze All versöhnt hat [ Vgl . Kol 1,18-20. ] .
=M=> Kte Christus seinem Leibe nach im Grab
=S=> Kte 625 Der Aufenthalt Christi im Grab bildet die reale Verbindung zwischen dem leidensfähigen Zustand Christi vor Ostern und seinem jetzigen verherrlichten Zustand als Auferstandener . Die Person des Lebendigen kann sagen : Ich war tot , doch nun lebe ich in alle Ewigkeit ( Offb 1,18 ) . Weil er dem gewöhnlichen Gang der Natur nicht hindernd in den Weg trat , trennte sich zwar auch bei ihm durch den Tod die Seele vom Leibe , dann aber vereinigte er bei der Auferstehung beide wieder miteinander , damit er selbst der Treffpunkt von beiden , des Todes und des Lebens werde , indem er einerseits der weiteren natürlichen Auflösung des von der Seele getrennten Körpers in sich Einhalt gebot , andererseits das Prinzip der Wiedervereinigung der getrennten menschlichen Wesensbestandteile wurde ( Gregor v . Nyssa , or . catech . 16 ) .
=S=> Kte 626 Weil der Urheber des Lebens , den man getötet hat ( Apg 3,15 ) , der gleiche ist wie der Lebende , der auferstanden ist ( Lk 24,5-6 ) , muß offenbar die göttliche Person des Sohnes Gottes seine Seele und seinen Leib , die durch den Tod voneinander getrennt waren , weiterhin zu eigen gehabt haben : Wenn auch seine heilige Seele sich von dem unbefleckten Leib getrennt hat ward doch auch so die eine Person nicht in zwei Personen geschieden , denn der Leib und die Seele hatten zugleich von Anfang an in der Person des Wortes ihre Existenz , und obwohl im Tode voneinander getrennt , blieben beide in der einen Person des Wortes ( Johannes v . Damaskus , f . o . 3,27 ) .
=M=> Kte Du wirst deinen Heiligen nicht die Verwesung schauen lassen
=S=> Kte 627 Der Tod Christi war ein echter Tod ; er machte seinem menschlichen Dasein auf Erden ein Ende . Weil aber sein Leib mit der Person des Sohnes Gottes vereinigt blieb , wurde er nicht ein gewöhnlicher Leichnam . Um die göttliche Kraft zu zeigen , wollte [ Christus ] , daß dieser Leib unverwest bleibe ( Thomas von Aquin , s . th . 3,51,3 ) . Von Christus galt gleichzeitig : Er wurde vom Land der Lebenden abgeschnitten ( Jes 53,8 ) und mein Leib wird in sicherer Hoffnung ruhen , denn du gibst mich nicht der Unterwelt preis noch läßt du deinen Heiligen die Verwesung schauen ( Apg 2 , 26_27 ) [ Vgl . Ps 16,9-10. ] . Die Auferstehung Jesu am dritten Tag ( 1 Kor 15,4 ; Lk 24 , 46 ) [ Vgl . Mt 12,40 ; Jon 2,1 ; Hos 6,2. ] war der Beweis dafür , denn man nahm an , die Verwesung trete vom vierten Tag an ein [ Vgl . Job 11,39. ] .
=S=> Kte Mit Christus begraben . .
=S=> Kte 628 Die Taufe , deren ursprüngliche und volle Zeichenhaftigkeit im Untergetauchtwerden hervortritt , ist das wirksame Zeichen für den Hinabstieg des Täuflings ins Grab , für das Sterben mit Christus , um zu einem neuen Leben zu gelangen : Wir wurden mit ihm begraben durch die Taufe auf den Tod ; und wie Christus durch die Herrlichkeit des Vaters von den Toten auferweckt wurde , so sollen auch wir als neue Menschen leben " ( Röm 6,4 ) [ Vgl . Kol 2,12 ; Epb 5,26. ] .

=U6= UebIV -- Kurztexte --

=U4= Art5 -- ARTIKEL 5 JESUS CHRISTUS IST HINABGESTIEGEN IN DAS REICH DES TODES , AM DRITFEN TAGE AUFERSTANDEN VON DEN TOTEN

-- =S=> Kte 631 Jesus stieg hinab in die Niederungen der Erde . . . Derselbe , der hinabstieg , ist auch hinaufgestiegen ( Eph 4,9-10 ) . Das Apostolische Glaubensbekenntnis bekennt in ein und demselben Glaubensartikel den Abstieg Christi in die Unterwelt und seine Auferstehung von den Toten am dritten Tag , denn in seinem Pascha läßt er das Leben aus dem Abgrund des Todes hervorgehen : dein Sohn , unser Herr Jesus Christus , der von den Toten erstand , der den Menschen erstrahlt im österlichen Licht ; der mit dir lebt und herrscht in Ewigkeit . Amen . ( MR , Osternacht 18 : Exsultet )

=U5= Abs1 -- Absatz 1 CHRISTUS IST HINABGESTIEGEN ZU DEN TOTEN

-- =S=> Kte 632 Die häufigen Aussagen des Neuen Testamentes , wonach Jesus von den Toten auferweckt worden ist ( Apg 3,15 ; Röm 8,11 ; 1 Kor 15,20 ) , setzen voraus , daß er vor der Auferstehung am Aufenthaltsort der Toten geweilt hat [ Vgl . Hebr 13,20. ] . Das ist der erste Sinn , den die Predigt der Apostel dem Abstieg Jesu in die Unterwelt gab : Jesus erlitt wie alle Menschen den Tod und begab sich der Seele nach zum Aufenthaltsort der Toten . Aber er stieg in diesen hinab als Retter und verkündete den Seelen , die dort festgehalten wurden , die Frohbotschaft [ Vgl . 1 Petr 3,18-19.. ] .
=S=> Kte 633 Die Schrift nennt den Aufenthaltsort der Toten , zu dem Christus nach dem Tod hinabgestiegen ist , Hölle , Scheol oder Hades [ Vgl . Phil 2,10 ; Apg 2,24 ; Offb 1,18 ; Eph 4,9. ] , denn diejenigen , die sich darin aufhalten , entbehren der Anschauung Gottes [ Vgl . Ps 6,6 ; 88,11-13. ] . Das war vor dem Kommen des Erlösers bei allen Toten der Fall , ob sie nun böse oder gerecht waren [ Vgl . Ps 89,49 ; 1 Sam 28,19 ; Ez 32,17-32. ] . Das will jedoch nicht besagen , daß alle das gleiche Los hatten . Jesus zeigt uns das im Gleichnis vom armen Lazarus , der in den Schoß Abrahams aufgenommen wird [ Vgl . Lk 16,22-26. ] . Die Seelen der Gerechten , die in Abrahams Schoß den Heiland erwarteten , hat Christus der Herr bei seinem Abstieg in die Hölle befreit ( Catech . R . 1,6,3 ) . Jesus ist nicht in die Unterwelt hinabgestiegen , um die Verdammten daraus zu befreien [ Vgl . Syn . v . Rom 745 : DS 587. ] , und auch nicht , um die Hölle , den Ort der Verdammung , aufzuheben [ Vgl . DS 1011 ; 1077. ] , sondern um die Gerechten zu befr eien , die vor ihm gelebt hatten [ Vgl . 4. Syn . v . Toledo 625 : DS 485 ;vgl. auch Mt 27,52-53. ] .
=S=> Kte 634 Auch Toten ist das Evangelium . . . verkündet worden ( 1 Petr 4,6 ) . Im Abstieg zu den Toten vollendete sich die Verkündigung der frohen Botschaft vom Heil . Er ist die letzte Phase der messianischen Sendung Jesu - eine der Zeitdauer nach sehr knappe , aber ihrer Bedeutung nach unermeßliche Phase : die Ausweitung des Erlösungswerkes auf alle Menschen aller Zeiten und aller Orte , denn allen Geretteten wurde die Erlösung zuteil .
=S=> Kte 635 Christus ist somit in die Tiefe des Todes hinabgestiegen [ Vgl . Mt 12,40 ; Röm 10,7 ; Eph 4,9. ] , damit die Toten die Stimme des Sohnes Gottes hören . . . ; und alle , die sie hören , leben ( Joh 5,25 ) . Jesus , der Urheber des Lebens ( Apg 3,15 ) , ist gekommen , um den zu entmachten , der die Gewalt über den Tod hat , nämlich den Teufel , und um die zu befreien , die durch die Furcht vor dem Tod ihr Leben lang der Knechtschaft verfallen waren ( Hebr 2,14-15 ) . Der auferweckte Christus hat nun die Schlüssel zum Tod und zur Unterwelt in Händen ( Offb 1,18 ) , und im Himmel , auf der Erde und unter der Erde beugen alle ihre Knie vor dem Namen Jesu ( Phil 2,10 ) . Tiefes Schweigen herrscht heute auf Erden , tiefes Schweigen und Stille . Tiefes Schweigen , weil der König ruht . Furcht hat die Erde gepackt und sie ist verstummt , weil Gott - im Fleisch - in Schlaf gesunken ist und Menschen aufgeweckt hat , die seit unvordenklicher Zeit schliefen . . . Er geht auf die Suche nach Adam , unserem Stammvater , nach dem verlorenen Schaf . Besuchen will er , die in Finsternis sitzen und im Schatten des Todes . Er kommt , um den gefangenen Adam und die mitgefangene Eva von ihren Schmerzen zu erlösen , er , der zugleich ihr Gott und ihr Sohn ist . . . Deinetwegen wurde ich dein Sohn , ich , dein Gott . . . Wach auf , Schläfer. . . Ich habe dich nicht geschaffen , damit du im Gefängnis der Unterwelt festgehalten wirst . Steh auf von den Toten ! Ich bin das Leben der Toten ( Alte Homilie zum Karsamstag ) .

=U6= UebIV -- Kurztexte --

=U5= Abs2 -- Absatz 2 AM DRITFEN TAG IST ER AUFERSTANDEN VON DEN TOTEN

-- =S=> Kte 638 So verkünden wir euch die frohe Botschaft : Gott hat die Verheißung , die an die Väter ergangen ist , an uns , ihren Kindern , erfüllt , indem er Jesus auferweckt hat ( Apg 13,32-33 ) . Die Auferstehung Christi ist die Wahrheit , in der unser Glauben an Christus gipfelt ; die christliche Urgemeinde glaubt und lebt sie als zentrale Wahrheit , die Überlieferung gibt sie als grundlegend weiter , die Dokumente des Neuen Testamentes weisen sie nach ; zugleich mit dem Kreuz wird sie als wesentlicher Teil des Pascha-Mysteriums verkündet . Christus ist von den Toten auferstanden . Durch seinen Tod hat er den Tod besiegt , den Toten das Leben gegeben . ( Byzantinische Liturgie , Troparion von Ostern )

=U6= UebI -- I Das geschichtliche und transzendente Ereignis

--

=U6= UebII -- II Die Auferstehung als transzendentes Ereignis

--

=U6= UebII -- II Die Auferstehung - Werk der heiligsten Dreifaltigkeit

--

=U6= UebIII -- III Sinn und Heilsbedeutung der Auferstehung

--

=U6= UebIV -- Kurztexte --

=U4= Art6 -- ARTIKEL 6 JESUS IST AUFGEFAHREN IN DEN HIMMEL ; ER SITZT ZUR RECHTEN GOTTES , DES ALLMäCHTIGEN VATERS

-- =S=> Kte 662 Und ich , wenn ich über die Erde erhöht bin , werde alle zu mir ziehen ( Joh 12,32 ) . Das Erhöhtwerden am Kreuz bedeutet das Erhöhtwerden bei der Himmelfahrt und kündigt es an . Es ist deren Beginn . Jesus Christus , der einzige Priester des neuen und ewigen Bundes , ist nicht in ein von Menschenhand errichtetes Heiligtum hineingegangen . . . sondern in den Himmel selbst , um jetzt für uns vor Gottes Angesicht zu erscheinen ( Hebr 9,24 ) . Im Himmel übt Christus sein Priestertum dauernd aus , Darum kann er auch die , die durch ihn vor Gott hintreten , für immer retten ; denn er lebt allezeit , um für sie einzutreten ( Hebr 7,25 ) . Als Hoherpriester der künftigen Güter ( Hebr 9,11 ) ist er Mittelpunkt und Hauptzelebrant der Liturgie , die den Vater im Himmel ehrt [ Vgl . Offb 4,6-11 ] .
=S=> Kte 663 Nun sitzt Christus zur Rechten des Vaters : Unter der Rechten des Vaters verstehen wir die Herrlichkeit und die Ehre der Gottheit , in welcher der Sohn Gottes als Gott wesensgleich mit dem Vater von Ewigkeit her existiert und in der er nun , nachdem er in den letzten Zeiten Fleisch geworden , auch dem Leibe nach sitzt , da sein Fleisch mitverherrlicht ist ( Johannes v . Damaskus , f . o . 4,2 ) .
=S=> Kte 664 Das Sitzen zur Rechten des Vaters bedeutet den Beginn der Herrschaft des Messias . Die Vision des Propheten Daniel geht in Erfüllung : Ihm wurden Herrschaft , Würde und Königtum gegeben . Alle Völker , Nationen und Sprachen müssen ihm dienen . Seine Herrschaft ist eine ewige , unvergängliche Herrschaft . Sein Reich geht niemals unter ( Dan 7,14 ) . Von diesem Zeitpunkt an sind die Apostel die Zeugen der Herrschaft geworden , der kein Ende sein wird ( Glaubensbekenntnis von
Aug ) .

=U5= AbsIV -- Kurztexte --

=S=> Kte 665 Die Himmelfahrt Christi kennzeichnet den endgültigen Eintritt der menschlichen Natur Jesu in den himmlischen Bereich Gottes . Von wo er wiederkommen wird [ Vgl . Apg 1,11 ] , der ihn aber in der Zwischenzeit den Blicken der Menschen entzieht [ Vgl . Kol 3,3 ] .
=S=> Kte 666 Jesus Christus , das Haupt der Kirche , geht uns in das herrliche Reich des Vaters voraus , damit wir alle als Glieder seines Leibes in der Hoffnung leben , eines Tages für immer bei ihm zu sein .
=S=> Kte 667 Da Jesus Christus ein für allemal in das Heiligtum des Himmels eingetreten ist , legt er unablässig Fürbitte für uns ein als der Mittler , der den Heiligen Geist fortwährend auf uns ausgießt .

=U4= Art7 -- ARTIKEL 7 VON DORT WIRD ER KOMMEN , ZU RICHTEN DIE LEBENDEN UND DIE TOTEN

--

=U5= AbsI -- I Er wird wiederkommen in Herrlichkeit

-- =M=> Kte Christus herrscht schon durch die Kirche
=S=> Kte 668 Christus ist gestorben und lebendig geworden , um Herr zu sein über Tote und Lebende ( Röm 14,9 ) . Der Aufstieg Christi zum Himmel bedeutet , daß er nun in seiner Menschennatur an der Macht und Autorität Gottes selbst teilhat . Jesus Christus ist der Herr : er besitzt alle Gewalt im Himmel und auf Erden . Er ist hoch über alle Fürsten und Gewalten , Mächte und Herrschaften erhoben , denn der Vater hat ihm alles zu Füßen gelegt ( Eph 1,20-22 ) . Christus ist der Herr des Weltalls [ Vgl . Eph 4,10 ; 1 Kor 5,24:27-28 ] und der Geschichte . In ihm wird die Geschichte des Menschen , ja die ganze Schöpfung erneut unter ein Haupt zusammengefaßt ( Eph 1,10 ) und jenseitig vollendet .
=S=> Kte 669 Als der Herr ist Christus auch das Haupt der Kirche , die sein Leib ist [ Vgl . Eph 1,22 ] . Obwohl in den Himmel aufgenommen und verherrlicht , da er seine Sendung voll erfüllt hat , bleibt er auf Erden in seiner Kirche . Die Erlösung ist die Quelle der Autorität , die Christus kraft des Heiligen Geistes über die Kirche ausübt [ Vgl . Eph 4,11-13 ] . Die Kirche , das heißt das im Mysterium schon gegenwärtige Reich Christi , ist Keim und Anfang dieses Reiches auf Erden ( LG 3 ; 5 ) .
=S=> Kte 670 Seit der Himmelfahrt geht der Plan Gottes seiner Erfüllung entgegen . Wir leben schon in der letzten Stunde ( 1 Joh 2 , 18 ) [ Vgl . 1 Petr 4,7 ] . Schon sind also die Enden der Zeiten zu uns gekommen , und die Erneuerung der Welt ist unwiderruflich begründet und wird in dieser Weltzeit auf eine gewisse wirkliche Weise vorweggenommen : Denn die Kirche wird schon auf Erden durch eine wahre , wenn auch unvollkommene Heiligkeit ausgezeichnet ( LG 48 ) . Schon jetzt erweist das Reich Christi seine Gegenwart durch die wunderbaren Zeichen [ Vgl . Mk 16,17-18 ] , die seine Verkündigung durch die Kirche begleiten [ Vgl . Mk 16,20 ] .
=S=> Kte . . . bis ihm alles unterworfen ist
=S=> Kte 671 Das Reich Christi , in der Kirche schon gegenwärtig , ist jedoch noch nicht durch die Ankunft des Königs auf Erden mit großer Macht und Herrlichkeit ( Lk 21,27 ) [ Vgl . Mt 25,31 ] vollendet . Es wird noch von bösen Mächten angegriffen [ Vgl . 2 Thess 2,7 ] , obwohl diese durch das Pascha Christi im Grunde schon besiegt sind . Bis ihm dann alles unterworfen sein wird [ Vgl 1 Kor 15,28 ] , bis es neue Himmel und eine neue Erde geben wird , in denen die Gerechtigkeit wohnt , trägt die pilgernde Kirche in ihren Sakramenten und Einrichtungen , die zu dieser Zeit gehören , die Gestalt dieser Welt , die vergeht , und weilt selbst unter den Geschöpfen , die seufzen und bis jetzt noch in Wehen liegen und die Offen . barung der Kinder Gottes erwarten ( LG 48 ) . Aus diesem Grund beten die Christen , besonders in der Eucharistiefeier [ Vgl . 1 Kor 11,26 ] , um das rasche Eintreten der Wiederkunft Christi [ Vgl . 2 Pelr 3,11-12 ] , indem sie zu ihm rufen : Komm , Herr ! ( 1 Kor 16,22 ; Offb 22 , 17:20 ) .
=S=> Kte 672 Christus hat vor seiner Himmelfahrt gesagt , die Stunde sei noch nicht da , um das von Israel erwartete messianische Reich herrlich zu errichten [ Vgl . Apg 1,6-7 ] . Dieses sollte den Propheten zufolge [ Vgl . Jes 11,1-9 ] für alle Menschen die endgültige Herrschaft der Gerechtigkeit , der Liebe und des Friedens bringen . Die jetzige Zeit ist nach dem Wort des Herrn die Zeit des Geistes und des Zeugnisgebens [ Vgl . Apg 1,8 ] , aber auch noch eine Zeit der Not ( 1 Kor 7,26 ) und der Prüfung durch das Böse [ Vgl . Eph 5,16 ] , das selbst die Kirche nicht verschont [ Vgl . 1 Petr 4,17 ] und die Kämpfe der letzten Tage einleitet [ Vgl . 1 Joh 2,18 ; 4,3 ; 1 Tim 4,1 ] . Sie ist eine Zeit des Harrens und des Wachens [ Vgl . Mt 25,1-13 ; Mk 13,33-37 ] .
=M=> Kte Das glorreiche Kommen Christi als Hoffnung für Israel
=S=> Kte 673 Seit der Himmelfahrt steht die Ankunft Christi in Herrlichkeit bevor [ Vgl . Apg 22,20 ] , nur steht es uns nicht zu , Zeiten und Fristen zu erfahren , die der Vater in seiner Macht festgesetzt hat ( Apg 1,7 ) [ Vgl . Mk 13,32 ] . Diese eschatologische Ankunft kann jederzeit geschehen [ Vgl . Mt 24,44 ; 1 Thess 5,2 ] , auch wenn sie und die endzeitliche Prüfung , die ihr vorausgehen wird [ Vgl . 2Thess 2,3-12 ] , noch aufgehalten werden .
=S=> Kte 674 Das Kommen des verherrlichten Messias hängt zu jedem Zeitpunkt der Geschichte [ Vgl . Röm 11,31 ] davon ab , daß er von ganz Israel ( Röm 11,26 ) [ Vgl . Mt 23,39Vgl. Lk 21,24 ] anerkannt wird , über dem zum Teil Verstockung liegt ( Röm 11,25 ) , so daß sie Jesus nicht glaubten ( Röm 11,20 ) . Petrus sagt es nach Pfingsten zu den Juden von Jerusalem : Also kehrt um , und tut Buße , damit eure Sünden getilgt werden und der Herr Zeiten des Aufatmens kommen läßt und Jesus sendet als den für euch bestimmten Messias . Ihn muß freilich der Himmel aufnehmen bis zu den Zeiten der Wiederherstellung von allem , die Gott von jeher durch den Mund seiner heiligen Propheten verkündet hat ( Apg 3,19-21 ) . Und Paulus sagt gleich ihm : Wenn schon ihre Verwerfung für die Welt Versöhnung gebracht hat , dann wird ihre Annahme nichts anderes sein als Leben aus dem Tod ( Röm 11,15 ) . Der Eintritt der Vollzahl der Juden ( Röm 11,12 ) in das messianische Reich im Anschluß an die Vollzahl der Heiden ( Röm 11,25 ) [ Vgl . Lk 18,8 ; Mt 24,12 ] wird dem Volk Gottes die Möglichkeit geben , das Vollmaß Christi ( Eph 4,13 ) zu verwirklichen , in dem Gott alles in allen sein wird ( 1 Kor 15,28 ) .
=M=> Kte Die letzte Prüfung der Kirche
=S=> Kte 675 Vor dem Kommen Christi muß die Kirche eine letzte Prüfung durchmachen , die den Glauben vieler erschüttern wird [ Vgl . Lk 21,12 ;Joh 15,19 - 20 ] . Die Verfolgung , die ihre Pilgerschaft auf Erden begleitet 8 , wird das Mysterium der Bosheit enthüllen : Ein religiöser Lügenwahn bringt den Menschen um den Preis ihres Abfalls von der Wahrheit eine Scheinlösung ihrer Probleme . Der schlimmste religiöse Betrug ist der des Antichrist , das heißt eines falschen Messianismus , worin der Mensch sich selbst verherrlicht , statt Gott und seinen im Fleisch gekommenen Messias [ Vgl . 2 Thess 2,4-12 ; 1 Thess 5,2-3 ; 2Joh 7 ; 1 Joh 2,18:22 ] .
=S=> Kte 676 Dieser gegen Christus gerichtete Betrug zeichnet sich auf der Welt jedesmal ab , wenn man vorgibt , schon innerhalb der Geschichte die messianisehe Hoffnung zu erfüllen , die nur nachgeschichtlich durch das eschatologische Gericht zu ihrem Ziel gelangen kann . Die Kirche hat diese Verfälschung des künftigen Reiches , selbst in ihrer gemäßigten Spielart , unter dem Namen Millenarismus zurückgewiesen [ Vgl . DS 3839 ] , vor allem aber die zuinnerst verkehrte politische Form des säkularisierten Messianismus [ Vgl . die Verurteilung des falschen Mystizismus dieser Fehlform der Erlösung der Armen in der Enzyklika Divioi Redemptoris Pius‘ Xl ] .
=S=> Kte 677 Die Kirche wird nur durch dieses letzte Pascha hindurch , worin sie dem Herrn in seinem Tod und seiner Auferstehung folgen wird [ Vgl . auch GS 20-21 ] , in die Herrlichkeit des Reiches eingehen . Das Reich wird also nicht in stetigem Fortschritt durch einen geschichtlichen Triumph der Kirche zustande kommen [ Vgl . Offb 19,1-9 ] , sondern durch den Sieg Gottes im Endkampf mit dem Bösen [ Vgl . Offb 3,18 ] . In diesem Sieg wird die Braut Christi vom Himmel herabkommen [ Vgl . Offb 20,7-10 ] . Nach der letzten kosmischen Erschütterung dieser Welt , die vergeht [ Vgl . Offb 21,2-4 ] , wird es in Gestalt des letzten Gerichts zum Triumph Gottes über den Aufstand des Bösen kommen [ Vgl . 2 Petr 3,12-13 ] .

=U5= AbsII -- II . . . zu richten die Lebenden und die Toten

-- =S=> Kte 678 Wie die Propheten [ Vgl . Offb 20,12 ] und Johannes der Täufer [ Vgl . Dtn 7,10 ;Joël 3-4 ; Mal 3,19 ] kündigte Jesus in seiner Predigttätigkeit das Gericht am letzten Tag an . Dann wird das Verhalten [ Vgl . Mt 3,7-12 ] und der geheimste Herzensgrund eines jeden [ Vgl . Mk 12,38-40 ] aufgedeckt werden . Dann wird der sündige Unglaube , der die von Gott angebotene Gnade verschmäht hat , verurteilt werden [ Vgl . Lk 12,1-3 ; Joh 3,20-21 ; Röm 2 , 16 ; 1 Kor 4,5 ] . Die Haltung gegenüber dem Nächsten wird zeigen , ob man die Gnade und Liebe Gottes angenommen oder zurückgewiesen hat [ Vgl . Mt 5,22 ; 7,1-5 ] . Jesus wird sagen : Was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt , das habt ihr mir getan ( Mt 25,40 ) .
=S=> Kte 679 Christus ist der Herr des ewigen Lebens . Als dem Erlöser der Welt kommt Christus das volle Recht zu , über die Werke und die Herzen der Menschen endgültig zu urteilen . Er hat durch seinen Kreuzestod dieses Recht erworben . Darum hat der Vater das Gericht ganz dem Sohn übertragen ( Joh 5,22 ) [ Vgl . Joh 5,27 ; Mt 25,31 ; Apg 10,41 ; 17,31 ; 2 Tim 4,1 ] . Nun aber ist der Sohn nicht gekommen , um zu richten , sondern um zu retten [ Vgl . Joh 3,17 ] und das Leben zu geben , das in ihm ist [ Vgl . Joh 5,26 ] . Wer in diesem Leben die Gnade zurückweist , richtet sich schon jetzt selbst [ Vgl . Joh 3,18 ; 12,48] : Jeder erhält Lohn oder erleidet Verlust je nach seinen Werken [ Vgl . 1 Kor 3,12-15 ] ; er kann sich selbst sogar für die Ewigkeit verurteilen , wenn er vom Geist der Liebe nichts wissen will [ Vgl . Mt 1232 ; Hebr 6,4-6 ; 10,26-31 ] .

=U5= AbsIII -- Kurztexte --

=S=> Kte 680 Christus der Herr herrscht schon jetzt durch die Kirche , aber es ist ihm noch nicht alles auf dieser Welt unterworfen . Das Reich Christi wird erst nach einem letzten Ansturm der Mächte des Bösen triumphiren .
=S=> Kte 681 Am Tag des Gerichtes , am Ende der Welt , wird Christus in Herrlichkeit kommen , um den endgültigen Sieg des Guten über das Böse herbeizuführen , die im Lauf der Geschichte nebeneinander wuchsen wie Weizen und Unkraut auf einem Acker .
=S=> Kte 682 Wenn er am Ende der Zeiten kommt , um die Lebenden und die Toten zu richten , wird der verherrlichte Christus die innersten Gesinnungen der Herzen aufdecken um jedem Menschen nach seinen Werken vergelten , je nachdem , ob dieser die Gnade annahm oder zurückwies .

=U3= Kap3 -- DRITTES KAPITEL ICH GLAUBE AN DEN HEILIGEN GEIST

-- =S=> Kte 683 Keiner kann sagen : ‚Jesus ist der Herr!‘ , wenn er nicht aus dem Heiligen Geist redet ( 1 Kor 12,3 ) . Gott sandte den Geist seines Sohnes in unser Herz , den Geist , der ruft : Abba , Vater ( Gal 4,6 ) . Diese Glaubenserkenntnis ist nur möglich im Heiligen Geist . Um mit Christus in Verbindung zu sein , muß man zuvor durch den Heiligen Geist berührt worden sein . Er kommt uns entgegen und erweckt in uns den Glauben . Durch das erste Sakrament des Glaubens , die Taufe , wird uns das Leben , das im Vater seinen Urgrund hat und uns im Sohn geschenkt wird , in der Kirche durch den Heiligen Geist ganz tief und persönlich weitergegeben : Die Taufe gewährt uns die Gnade , in Gott dem Vater durch den Sohn im Heiligen Geist wiedergeboren zu werden . Diejenigen nämlich , die den Geist Gottes haben , werden zum Wort , das heißt zum Sohn geführt ; der Sohn aber stellt sie dem Vater vor , und der Vater verschafft ihnen die Unvergänglichkeit . Ohne den Geist ist es also nicht möglich , den Sohn Gottes zu sehen , und ohne den Sohn kann sich niemand dem Vater nähern , denn die Erkenntnis des Vaters ist der Sohn , und die Erkenntnis des Sohnes Gottes geschieht im Heiligen Geist ( Irenäus , dem . 7 ) .
=S=> Kte 684 Durch seine Gnade ist der Heilige Geist der Erste bei der Weckung unseres Glaubens und beim Eintritt in das neue Leben . Dieses Leben besteht darin , den Vater zu erkennen und Jesus Christus , den er gesandt hat ( Joh 17,3 ) . In der Offenbarung der Personen der heiligsten Dreifaltigkeit ist der Heilige Geist jedoch der zuletzt Geoffenbarte . Der hl . Gregor von Nazianz , der Theologe , erklärt diese Reihenfolge durch liebevolle göttliche Pädagogik : Das Alte Testament verkündete den Vater offen , den Sohn mehr dunkel . Das Neue offenbarte den Sohn und ließ die Gottheit des Geistes erahnen . Jetzt wohnt der Geist unter uns und gewährt uns eine klarere Sicht von sich selbst . Als man noch nicht die Gottheit des Vaters bekannte , wäre es ja nicht klug gewesen , offen den Sohn zu verkünden , und als die Gottheit des Sohnes noch nicht angenommen war , den Heiligen Geist gleichsam als eine weitere Bürde hinzuzufügen , um einen ein wenig gewagten Ausdruck zu gebrauchen . . . Durch Fortschritte und Vordringen ‚von Herrlichkeit zu Herrlichkeit‘ wird das Licht der Dreifaltigkeit den schon mehr Erleuchteten aufstrahlen ( or . theol . 5,26 ) .
=S=> Kte 685 An den Heiligen Geist glauben heißt also bekennen , daß der Heilige Geist eine der Personen der heiligsten Dreifaltigkeit ist , eines Wesens mit dem Vater und dem Sohn , und daß er mit dem Vater und dem Sohn angebetet und verherrlicht wird ( Glaubensbekenntnis von
Aug ) . Aus diesem Grund war vom göttlichen Geheimnis des Heiligen Geistes schon in der
Aug " die Rede . Hier hingegen geht es um die Stellung des Heiligen Geistes in der Heils-"Ökonomie " .
=S=> Kte 686 Zusammen mit dem Vater und dem Sohn verwirklicht der Heilige Geist vom Anfang bis zur Vollendung den Ratschluß zu unserem Heil . Doch erst jetzt , in den letzten Zeiten , die mit der erlösenden Menschwerdung des Sohnes anheben , wird er als Person offenbart und erkannt , geschenkt und aufgenommen . Jetzt kann dieser göttliche Ratschluß , den Christus als Erstgeborener und Haupt der neuen Schöpfung , vollzogen hat , durch den ausgegossenen Geist in der Menschheit Gestalt annehmen als die Kirche , die Gemeinschaft der Heiligen , die Vergebung der Sünden , die Auferstehung des Fleisches und das ewige Leben .

=U4= Art8 -- --

=S=> Kte 687 Keiner erkennt Gott - nur der Geist Gottes ( 1 Kor 2,11 ) . Der Geist , der Gott offenbart , läßt uns Christus , sein lebendiges Wort erkennen ; er spricht aber nicht von sich . Er , der durch die Propheten gesprochen hat , läßt uns das Wort des Vaters vernehmen . Ihn selbst aber hören wir nicht . Wir erkennen ihn nur darin , daß er uns das Wort offenbart und uns bereit macht , es im Glauben anzunehmen . Der Geist der Wahrheit , der uns Christus enthüllt , redet nicht aus sich selbst heraus ( Joh 16,13 ) . Diese wahrlich göttliche Zurückhaltung erklärt , warum ihn die Welt nicht empfangen kann , weil sie ihn nicht sieht und nicht kennt , während die an Christus Glaubenden ihn kennen , weil er bei ihnen bleibt ( Joh 14,17 ) .
=S=> Kte 688 Als lebendige Glaubensgemeinschaft , die den Glauben der Apostel weitergibt , ist die Kirche der Ort unserer Erkenntnis des Heiligen Geistes : - in den von ihm inspirierten Schriften ; in der Überlieferung , deren stets aktuelle Zeugen die Kirchenväter sind ; - im Lehramt der Kirche , dem er beisteht ; - in der sakramentalen Liturgie : durch ihre Worte und Sinnbilder , in denen uns der Heilige Geist mit Christus verbindet ; - im Gebet , in dem er für uns eintritt ; - in den Charismen und Dienstämtern , durch die die Kirche aufgebaut wird ; - im apostolischen und missionarischen Leben ; - im Zeugnis der Heiligen , worin er seine Heiligkeit bekundet und das Heilswerk fortsetzt .

=U5= AbsI -- I Die gemeinsame Sendung des Sohnes und des Geistes

-- =S=> Kte 689 Der Geist des Sohnes [ Vgl . Gal 4,6 ] , den der Vater in unsere Herzen gesandt hat , ist wirklich Gott . Mit dem Vater und dem Sohn eines Wesens , läßt er sich weder im inneren Leben der Dreifaltigkeit noch als Gabe der Liebe für die Welt von ihnen trennen . Die Kirche betet die lebendigmachende , wesensgleiche und untrennbare heiligste Dreifaltigkeit an ; ihr Glaube bekennt jedoch auch , daß sich die Personen voneinander unterscheiden . Wenn der Vater sein Wort sendet , dann sendet er stets auch seinen Hauch - es ist eine gemeinsame Sendung , in der der Sohn und der Heilige Geist sich voneinander unterscheiden , aber nicht voneinander trennen lassen . Christus erscheint , das sichtbare Bild des unsichtbaren Gottes , aber es ist der Heilige Geist , der ihn offenbart .
=S=> Kte 690 Jesus ist der Christus , der Gesalbte , weil der Geist seine Salbung ist und alles , was von der Menschwerdung an geschieht , aus dieser Fülle fließt [ Vgl . Joh 3,34 ] . Und wenn am Ende Christus verherrlicht wird [ Vgl . Joh 7,3 ] , kann er denen , die an ihn glauben , vom Vater her den Geist senden : Der Sohn teilt ihnen seine Herrlichkeit mit [ Vgl . Joh 17,22 ] , das heißt den Heiligen Geist , der ihn verherrlicht [ Vgl . Joh 16,14 ] . Die gemeinsame Sendung entfaltet sich von da an in denen , die der Vater im mystischen Leib seines Sohnes als seine Kinder angenommen hat . Der Geist der Sohnschaft hat die Sendung , diese mit Christus zu vereinen und in ihm leben zu lassen . Der Begriff ‚Salbung‘ macht darauf aufmerksam... , daß zwischen dem Sohn und dem Geist keine Distanz besteht . Wie nämlich weder die Vernunft noch die Sinne irgendein Mittelding zwischen der Körperoberfläche und dem aufgetragenen Öl wahrnehmen , ist auch der Kontakt des Sohnes mit dem Geist so unmittelbar , daß , wer durch den Glauben mit dem Sohn in Kontakt treten will , dabei zunächst mit dem Öl in Kontakt tritt . Es gibt nämlich keinen Teil von ihm , der nicht vom Heiligen Geist bedeckt wäre . Darum geschieht das Bekenntnis des Herr-Seins des Sohnes im Heiligen Geist , da der Geist denen , die sieh im Glauben nähern , von überall her entgegenkommt ( Gregor v . Nyssa , Spir . 16 ) .

=U5= AbsII -- II Name , Benennungen und Sinnbilder des Heiligen Geistes

-- =M=> Kte Der Name des Heiligen Geistes
=S=> Kte 691 Heiliger Geist ist der Name dessen , den wir mit dem Vater und dem Sohn anbeten und verherrlichen . Die Kirche hat diesen Namen vom Herrn übernommen und spricht ihn bei der Taufe ihrer neuen Kinder aus [ Vgl . Mt 28,19 ] . Der Ausdruck Geist gibt das hebräische Wort Ruach wieder , das zunächst Hauch , Luft , Wind bedeutet . Jesus gebraucht das eindrucksvolle Bild vom Wind , um Nikodemus das ganz Neue dessen verspüren zu lassen , der der Hauch Gottes , der göttliche Geist in Person ist [ Vgl . Joh 3,5-8 ] Andererseits sind Geist und heilig göttliche Eigenschaften , die den drei göttlichen Personen gemeinsam sind . Die Schrift , die Liturgie und die Sprache der Theologie verbinden die beiden Begriffe , um die nicht in Worte zu fassende Person des Heiligen Geistes zu bezeichnen , ohne daß eine Verwechslung mit den anderen Verwendungen der Begriffe Geist und heilig möglich ist .
=M=> Kte Die Benennungen des Heiligen Geistes
=S=> Kte 692 Wenn Jesus das Kommen des Heiligen Geistes ankündigt und verheißt , nennt er ihn Paraklet , wörtlich : ad-vocatus , den Herbeigerufenen [ Joh 14,16.26;15,26;16,7 ] . Paraklet wird für gewöhnlich mit Tröster oder Beistand wiedergegeben , wobei aber Jesus der erste Beistand ist [ Vgl . 1 Joh 2,1 ] . Der Herr selbst nennt den Heiligen Geist Geist der Wahrheit ( Joh 16,13 ) .
=S=> Kte 693 Neben dem Namen , der in der Apostelgeschichte und in den Briefen am meisten gebraucht wird , finden sich beim hl . Paulus die Bezeichnungen : der Geist der Verheißung ( Gal 3,14 ; Eph 1,13 ) ; der Geist der Sohnschaft ( Röm 8,15 ; Gal 4,6 ) ; der Geist Christi ( Röm 8,11 ) ; der Geist des Herrn ( 2 Kor 3,17 ) ; der Geist Gottes [ Röm 8,9. 14;15,19;1 Kor 6,11;7,40 ] , und beim hl . Petrus der Geist der Herrlichkeit ( 1 Petr 4,14 ) .
=M=> Kte Die Sinnbilder des Heiligen Geistes
=S=> Kte 694 Das Wasser . Bei der Taufe ist das Wasser ein Sinnbild des Wirkens des Heiligen Geistes , denn nach der Anrufung des Heiligen Geistes wird es zum wirksamen sakramentalen Zeichen der Wiedergeburt . So wie wir im Fruchtwasser unserer ersten Geburt entgegenwuchsen , ist das Taufwasser ein Zeichen dafür , daß unsere Geburt zum göttlichen Leben uns im Heiligen Geist geschenkt wird . In einem Geist getauft , sind wir auch mit dem einen Geist getränkt ( 1 Kor 12,13 ) . Der Geist ist also in Person das lebendige Wasser , das aus dem gekreuzigten Christus quillt [ Vgl . Joh 19,34 ; 1 Joh 5,8 ] und uns das ewige Leben schenkt [ Vgl . Job 4,10-14 ; 7,38 ; Ex 17,1-6 ; Jes 55,1 ; Sach 14,8 ; 1 Kor 10,4 ; Orfb 21,6;22,17 ]
=S=> Kte 695 Die Salbung . Ein Sinnbild des Heiligen Geistes ist auch die Salbung mit [ Vgl . 1 Joh 2,20. 27;2 Kor 1,21 ] und zwar sosehr , daß sie zu einem Synonym für ihn wird [ Vgl . Ex 30,22-32 ] . In der christlichen Initiation ist sie das sakramentale Zeichen der Firmung , die in den Ostkirchen deshalb Chrismation genannt wird . Um jedoch die ganze Bedeutungskraft dieses Sinnbildes zu erfassen , muß man auf die erste Salbung zurückkommen , die der Heilige Geist vorgenommen hat : die Salbung Jesu . Christus [ Übersetzung des hebräischen Wortes Messias ] bedeutet der mit dem Geist Gottes Gesalbte . Schon im Alten Bund gab es Gesalbte des Herrn [ Vgl . 1 Sam 16,13 ] ; vor allem David war ein Gesalbte Jesus ist aber der einzigartig von Gott Gesalbte : die menschliche Natur , die der Sohn annimmt , ist ganz vom Heiligen Geist gesaibt . Jesus wird durch den Heiligen Geist zum Christus [ Vgl . Lk 4,18-19 ; Jes 61,1 ] . Die Jungfrau Maria empfängt Christus durch den Heiligen Geist , der ihn durch den Engel schon be i seiner Geburt als Christus bekanntgibt [ Vgl . Lk 2,11]und der Simeon in den Tempel führt , damit dieser den Gesalbten des Herrn sehe [ Vgl . Lk 2,26-27 ] . Er ist es , der Christus erfüllt [ Vgl . Lk 4,1 ] und dessen Kraft von Christus ausgeht , wenn dieser Heilungen und Heilstaten vollbringt [ Vgl . Lk 6,19 ; 8,46 ] . Er endlich ist es , der Jesus von den Toten auferweckt [ Vgl . Röm 1,4 ; 8,11 ] . In seiner Menschennatur , die Siegerin ist über den Tod [ Vgl . Apg 2,36 ] , voll und ganz zum Christus geworden , spendet Jesus überreichlich den Heiligen Geist , bis die Heiligen in ihrer Vereinigung mit der Menschennatur des Gottessohnes zum vollkom . menen Menschen werden und Christus in seiner vollendeten Gestalt darstellen ( Eph 4,13) : den ganzen Christus , wie der hl . Augustinus sagt .
=S=> Kte 696 Das Feuer . Während das Wasser die Geburt und die Fruchtbarkeit des Lebens versinnbildet , das im Heiligen Geist geschenkt wird , symbolisiert das Feuer die verwandelnde Kraft der Taten des Heiligen Geistes . Der Prophet Elija , der aufstand wie Feuer und dessen Wort wie ein flammender Ofen [ Vgl . 2 Kor 1,22 ; Eph 1,13;4,30 ] war ( Sir 48,1 ) , zieht durch sein Gebet auf das Opfer vom Berge Karmel Feuer vom Himmel herab [ Vgl . 1 Kön 18,38-39 ] - Sinnbild des Feuers des Heiligen Geistes , der , was er erfaßt , umwandelt . Johannes der Täufer , der mit dem Geist und mit der Kraft des Elija dem Herrn vorangeht " ( Lk 1,17 ) , kündigt Christus als den an , der mit dem Heiligen Geist und mit Feuer tauft ( Lk 3,16 ) . Von diesem Geist wird Jesus sagen : Ich bin gekommen , um Feuer auf die Erde zu werfen . Wie froh wäre ich , es würde schon brennent ( Lk 12,49 ) . In Zungen wie von Feuer kommt der Heilige Geist am Pfingstmorgen auf die Jünger herab und erfüllt sie ( Apg 2,3-4 ) . In der geistlichen Überlieferung bleibt diese Symbolik des Feuers eines der sprechendsten Sinnbilder des Wirkens des Heiligen Geistes [ Vgl . Johannes vom Kreuz , Ilama ] . Löscht den Geist nicht aus ! ( 1 Thess 5,19 ) .
=S=> Kte 697 Die Wolke und das Lieht . Diese beiden Sinnbilder sind stets miteinander vorhanden , wenn der Heilige Geist in Erscheinung tritt . Schon bei den Theophanien des Alten Testamentes offenbart die bald dunkle , bald lichte Wolke den lebendigen , rettenden Gott , indem sie seine überirdische Herrlichkeit verhüllt . So bei Mose auf dem Berg Sinai [ Vgl . Ex 24,15-18 ] , im Offenbarungszelt [ Vgl . Ex 33,9-10 ] und während des Durchzugs durch die Wüste [ Vgl . Ex 40,36-38 ; 1 Kor 10,1-2 ] ; bei Salomo bei der Tempelweihe [ Vgl . 1 Kön 8,10-12 ] . Diese Bilder sind durch Christus im Heiligen Geist in Erfüllung gegangen . Der Geist kommt auf die Jungfrau Maria herab und überschattet sie , damit sie Jesus empfängt und gebiert ( Lk 1,35 ) . Auf dem Berg der Verklärung kommt er in einer Wolke , wirft einen Schatten über Jesus , Mose und Elija , Petrus , Jakobus und Johannes , und eine Stimme aus der Wolke ruft : Das ist mein auserwählter Sohn , auf ihn sollt ihr hören ( Lk 9,34-35 ) . Die gleiche Wolke entzieht schließlich
=S=> Kte 698 Das Siegel ist ein Sinnbild , das dem der Salbung nahesteht . Christus ist es ja , den der Vater mit seinem Siegel beglaubigt hat ( Joh 6,27 ) , und in ihm prägt der Vater auch uns sein Siegel ein 1. Weil das Bild des Siegels [ griechisch sphragis bei den Sakramenten der Taufe , der Firmung und der Weihe die unauslöschliche Wirkung der Salbung des Heiligen Geistes andeutet , wurde es in einigen theologischen Traditionen gebraucht , um den unauslöschlichen Charakter , das Mal , zum Ausdruck zubringen , das diese drei unwiederholbaren Sakramente einprägen .
=S=> Kte 699 Die Hand . Jesus heilt Kranke [ Vgl . Mk 6,5;8,23 ] und segnet kleine Kinder [ Vgl . Mk 10,16 ] , indem er ihnen die Hände auflegt . In seinem Namen tun die Apostel das gleiche [ Vgl . Mk 16,18 ; Apg 5,12;14,3 ] . Durch die Auflegung der Hände der Apostel wird der Heilige Geist gespendet [ Vgl . Apg 8,17-19;13,3;19,6 ] . Der Hebräerbrief rechnet die Handauflegung zu den Grundelementen seiner Lehre [ Vgl . Hebr 6,2 ] . In ihren sakramentalen Epiklesen hat die Kirche dieses Zeichen der alles vermögenden Ausgießung des Heiligen Geistes bewahrt .
=S=> Kte 700 Der Finger . Durch den Finger Gottes treibt Jesus die Dämonen aus ( Lk 11,20 ) . Während das Gesetz Gottes vom Finger Gottes auf steinerne Tafeln geschrieben wurde ( Ex 31,18 ) , ist der von den Aposteln ausgefertigte Brief Christi . . . geschrieben . . . mit dem Geist des lebendigen Gottes , nicht auf Tafeln aus Stein , sondern - wie auf Tafeln in Herzen von Fleisch ( 2 Kor 3,3 ) . Der Hymnus Veni , Creator Spiritus ruft den Heiligen Geist an als den Finger der Rechten des Vaters .
=S=> Kte 701 Die Taube . Am Ende der Sintflut ( die ein Sinnbild der Taufe ist ) kehrte die Taube , die von Noach aus der Arche herausgelassen worden war , mit einem frischen Ölzweig im Schnabel zurück als Zeichen dafür , daß die Erde wieder bewohnbar war [ Vgl . Hebr 6,2 ] . Als Christus aus dem Wasser seiner Taufe steigt , läßt sich der Heilige Geist wie eine Taube auf ihn nieder und ruht auf ihm [ Vgl . Mt 3,16 pur ] . Der Geist senkt sich in das gereinigte Herz der Getauften und ruht darin . In einzelnen Kirchen wird die heilige Eucharistie in einem taubenförmigen Metallbehälter [ columbarium ] aufbewahrt , der über dem Altar aufgehängt ist . Die Taube ist in der christlichen Ikonographie von jeher Sinnbild des Heiligen Geistes .

=U5= AbsIII -- III Der Geist und das Wort Gottes in der Zeit der Verheißungen

-- =M=> Kte Die Theophanien und das Gesetz
=S=> Kte 707 Die Theophanien [ Erscheinungen Gottes ] erhellen den Weg der Verheißung , von den Patriarchen über Mose und Josua bis zu den Visionen , die Sendung der großen Propheten eröffnen . Die christliche Überlieferung hat stets angenommen , daß in diesen Theophanien das Wort Gottes , in der Wolke des Heiligen Geistes zugleich offenbar und schattenhaft zu erblicken und zu hören war .
=S=> Kte 708 Diese göttliche Pädagogik zeigt sich insbesondere in der Gabe des Gesetzes [ Vgl . Ex 19-20 ;Dtn - 1-11;29-30 ] . Der Buchstabe des Gesetzes wurde gleichsam als Zuchtmeister gegeben , um das Volk Christus entgegenzuführen ( Gal 3,24 ) . Da das Gesetz jedoch den der Ähnlichkeit mit Gott beraubten Menschen nicht zu retten vermag und die Sünde erschärfer erkennen läßt [ Vgl . Röm 3,20 ] , wird das Verlangen nach dem Heiligen Geist geweckt , wie das die Klagerufe der Psalmen bezeugen .
=M=> Kte Zur Zeit der Könige und im Exil
=S=> Kte 709 Als Zeichen der Verheißung und des Bundes hätte das Gesetz das Herz und die Einrichtungen des aus dem Glauben Abrahams hervorgegangenen Volkes bestimmen sollen . Wenn ihr auf meine Stimme hört und meinen Bund haltet , . . . sollt ihr mir als ein Reich von Priestern und als ein heiliges Volk gehören ( Ex 19 , 5_6 ) [ Vgl . 1 Petr 2,9 ] . Nach David erliegt aber das Volk der Versuchung , ein Königreich wie die anderen Nationen zu errichten . Das David verheißene Reich [ Vgl . 2 Sam 7 ; Ps 89 ; Lk 1,32-33 ] wird jedoch das Werk des Heiligen Geistes sein ; es wird den im Geiste Armen gehören .
=S=> Kte 710 Die Mißachtung des Gesetzes und die Untreue gegenüber dem Bund führen zum Tode . Es kommt zum Exil ; die Verheißungen werden scheinbar zunichte gemacht . In Wirklichkeit zeigt sich darin die geheimnisvolle Treue des Rettergottes , und damit beginnt eine verheißene - aber dem Geist entsprechende - Wiederherstellung . Es war nötig , daß das Gottesvolk diese Läuterung durchmachte [ Vgl . Lk 24,26 ] . Gemäß dem Plane Gottes steht das Exil bereits im Schatten des Kreuzes , und der heilige Rest , der zurückkehrt , ist eines der deutlichsten Bilder der Kirche .
=M=> Kte Die Erwartung des Messias und seines Geistes
=S=> Kte 711 Seht her , nun mache ich etwas Neues ( Jes 43,19 ) . Zwei prophetische Linien zeichnen sich ab : die eine in Richtung der Messiaserwartung , die andere in Richtung der Ankündigung eines neuen Geistes . Beide laufen auf den kleinen Rest , das Volk der Armen , zu [ Vgl . Zef 2,3 ] , das voll Hoffnung den Trost Israels und die Befreiung Jerusalems erwartet . Weiter oben wurde gezeigt , wie in Jesus die ihn betreffenden Weissagungen in Erfüllung gehen . Hier beschränken wir uns auf die , in denen die Beziehung zwischen dem Messias und seinem Geist deutlicher hervortritt .
=S=> Kte 712 In den Kapiteln über den Immanuel [ Vgl . Jes 6-12 ] ( , " als Jesaja Jesu Herrlichkeit sah" : Joh 12,41 ) , insbesondere in Jes 11,1-2 beginnen die Wesenszüge des erwarteten Messias aufzuscheinen : Aus dem Baumstumpf Isais wächst ein Reis hervor , ein junger Trieb aus seinen Wurzeln bringt Frucht . Der Geist des Herrn ruht auf ihm : der Geist der Weisheit und der Einsicht , der Geist des Rates und der Stärke , der Geist der Erkenntnis und der Gottesfurcht ,
=S=> Kte 713 Die Züge des Messias werden vor allem in den Liedern vom Gottesknecht enthüllt [ Vgl . Jes 42,1-9 ;Mt 12,18-21 ;Joh 1,32-34 ; sodann Jes 49,1-6 ; Mt 3,17 ; Lk 2,32 ; schließlich Jes 50,4-10 und 52,13-53,12. ] . Diese Lieder sagen den Sinn der Passion Jesu voraus und deuten so an , auf welche Weise dieser den Heiligen Geist spenden wird , um die vielen lebendig zu machen : nicht von außen her , sondern indem er sich unsere Knechtsgestalt ( Phil 2,7 ) zu eigen macht . Weil er unseren Tod auf sich nimmt , kann er uns seinen Geist des Lebens weitergeben .
=S=> Kte 714 Darum eröffnet Christus die Verkündigung der Frohbotschaft damit , daß er folgende Jesaja-Stelle ( 61,1-2 ) auf sich bezieht ( Lk 4,18-19) : Der Geist des Herrn ruht auf mir ; denn der Herr hat mich gesalbt . Er hat mich.gesandt , damit ich den Armen Frohbotschaft bringe ; damit ich den Gefangenen die Entlassung verkünde und den Blinden das Augenlicht ; damit ich die Zerschlagenen in Freiheit setze und ein Gnadenjahr des Herrn ausrufe .
=S=> Kte 715 Die Prophetentexte , welche die Sendung des Heiligen Geistes direkt betreffen , sind Weissagungen , in denen Gott in der Sprache der Verheißungen , im Ton der Liebe und Treue zum Herzen seines Volkes spricht [ Vgl . Ez 11,19 ; 36,25-28 ; 37,1-14 ;Jer 31,31-34 und Joël 3,1-5 ; von der letztgenannten Stelle wird der hI , Petrus sagen , sie habe sich am Pfingstmorgen erfüllt: ] . Diesen Verheißungen gemäß wird der Geist des Herrn in den letzten Zeiten die Herzen der Menschen erneuern , indem er ihnen ein neues Gesetz einprägt . Er wird die zersprengten und getrennten Völker sammeln und miteinander versöhnen ; er wird die erste Schöpfung umgestalten , und Gott wird in ihr mit den Menschen im Frieden zusammenleben .
=S=> Kte 716 Im Volk der Armen [ Vgl . Apg 2,17 ] , der demütigen und sanften Menschen , die sich ganz auf die geheimnisvollen Pläne ihres Gottes verlassen und Gerechtigkeit erwarten , aber nicht von den Menschen , sondern vom Messias , ist während der Zeit der Verheißungen der Heilige Geist in seiner verborgenen Sendung mächtig am Werk , um auf das Kommen Christi vorzubereiten . Ihr redliches , durch den Geist geläutertes und erhelltes Herz äußert sich in den Psalmen . In diesen Armen bereitet der Geist dem Herrn ein williges Volk [ Vgl . z. B . Zef 2,3 ; Ps 22,27 ;34,3;Jes 49,13;61,1 ] .

=U5= AbsIV -- IV Der Geist Christi in der Fülle der Zeit -

-- =S=> Kte Johannes - Vorläufer , Prophet und Täufer
=S=> Kte 717 Es trat ein Mensch auf , der von Gott gesandt war ; sein Name war Johannes ( Joh 1,6 ) . Johannes wurde schon im Mutterleib vom Heiligen Geist erfüllt ( Lk 1 , 15 ) [ Vgl . Lk 1,17. -4 Vgl . Lk 1,41. ] , und zwar durch Christus selbst , den die Jungfrau Maria kurz zuvor durch den Heiligen Geist empfangen hatte . Im Besuch Marias bei Elisabet hat so Gott selbst sein Volk besucht ( Lk 1,68 ) .
=S=> Kte 718 Johannes ist der Elija , der kommen soll 3. Das Feuer des Heiligen Geistes glüht in ihm und läßt ihn dem Herrn , der im Kommen ist , als Vorläufer vorausgehen . In Johannes , dem Vorläufer , vollendet der Heilige Geist sein Werk , das Volk für den Herrn bereit zu machen ( Lk 1,17 ) .
=S=> Kte 719 Johannes ist mehr als ein Prophet ( Lk 7,26 ) . In ihm vollendet der Heilige Geist sein Sprechen durch die Propheten . Johannes ist in der Reihe der Propheten , die mit Elija anhebt , der letzte [ Vgl . Mt 11,13-14 ] . Er kündigt an , daß der Trost Israels nahe sei ; er ist die Stimme des kommenden Trösters ( Joh 1,23 ) [ Vgl . Jes 40,1-3 ] . Wie dies auch der Geist der Wahrheit tun wird , kommt er als Zeuge , um Zeugnis abzulegen für das Licht ( Joh 1,7 ) [ Vgl . Joh 15,26 ; 5,33 ] . Unter den Augen des Johannes erfüllt so der Geist , wonach die Propheten geforscht und die Engel verlangt haben [ Vgl . 1 Petr 1,10-12] : Auf wen du den Geist herabkommen siehst und auf wem er bleibt , der ist es , der mit dem Heiligen Geist tauft . Das habe ich gesehen , und ich bezeuge : ‚Er ist der Sohn Gottes. . . Seht , das Lamm Gottes !‘ ( Joh 1,33-36 ) .
=S=> Kte 720 Mit Johannes dem Täufer eröffnet der Heilige Geist das Werk , das er mit und in Christus vollbringen wird , indem er es vorausdeutet : die Wiederherstellung der Ähnlichkeit Gottes im Menschen . Die Taufe des Johannes war eine Bußtaufe ; die Taufe im Wasser und im Heiligen Geist wird eine Wiedergeburt bewirken [ Vgl . Joh 3,5 ] .
=S=> Kte Freue dich , du Gnadenvolle !
=S=> Kte 721 Maria , die ganz heilige , stets jungfräuliche Gottesmutter ist die Krönung der Sendung des Sohnes und des Geistes in der Fülle der Zeit . Weil der Geist sie vorbereitet hat , findet der Vater nach seinem Heilsratschluß zum ersten Mal die Wohnung , in der sein Sohn und sein Geist unter den Menschen bleiben können . In diesem Sinn hat die Uberlieferung der Kirche die schönsten Texte über die Weisheit [ Vgl . Spr 8,1-9,6 ; Sir 24. ] oft auf Maria bezogen . Maria wird in der Liturgie als Thron der Weisheit besungen und dargestellt . In ihr beginnen die großen Taten Gottes , die der Geist in Christus und in der Kirche vollbringen wird :
=S=> Kte 722 Der Heilige Geist hat Maria durch seine Gnade vorbereitet . Es geziemte sich , daß die Mutter dessen , in dem die Fülle der Gottheit leibhaft wohnt ( Kol 2,9 ) , voll der Gnade sei . Aus reiner Gnade wurde sie als das demütigste Geschöpf , das am fähigsten war , das unaussprechbare Geschenk des Allmächtigen entgegenzunehmen , ohne Sünde empfangen . Mit Recht grüßt sie der Engel Gabriel als die Tochter Zion mit Freue dich ! [ Vgl . Zef 3,14 ; Sach 2,14 ] . Als sie den ewigen Sohn in sich trägt , läßt sie im Heiligen Geist die Danksagung des ganzen Gottesvolkes und somit der Kirche in ihrem Lobgesang zum Vater emporsteigen [ Vgl . Zef 3,14 ; Sach 2,14 ] .
=S=> Kte 723 In Maria verwirklicht der Heilige Geist den gnädigen Ratschluß des Vaters . Mit und durch den Heiligen Geist empfängt und gebiert die Jungfrau Maria den Sohn Gottes . Durch die Kraft des Geistes und des Glaubens wird ihre Jungfräulichkeit einzigartig fruchtbar [ Vgl . Lk 1,26-38 ; Röm 4,18-21 ; Gal 4,26-28 ] .
=S=> Kte 724 In Maria offenbart der Heilige Geist den Sohn des Vaters , der nun auch zum Sohn der Jungfrau geworden ist . Sie ist der brennende Dornbusch der endgültigen Theophanie . Vom Heiligen Geist erfüllt , zeigt sie das Wort in der Demut seines Fleisches und gibt es den Armen [ Vgl . Lk 2,15-19 ] und den ersten Vertretern der Völker [ Vgl . Mt 2,11 ] zu erkennen .
=S=> Kte 725 Schließlich beginnt der Heilige Geist durch Maria , die Menschen , denen die barmherzige Liebe Gottes [ Vgl . Lk 1,78 ] gilt , in Gemeinschaft mit Christus zu bringen . Die demütigen Menschen sind immer die ersten , die ihn aufnehmen : die Hirten , die Weisen , Simeon und Hanna , die Brautleute von Kana und die ersten Jünger .
=S=> Kte 726 Am Ende dieser Sendung des Geistes wird Maria zur Frau , zur neuen Eva , zur Mutter der Lebendigen , zur Mutter des ganzen Christus [ Vgl . Job 19,25-27 ] . Als solche ist sie , mit den Zwölfen einmütig im Gebet verharrend ( Apg 1,14 ) , zugegen , als der Geist am Pfingstmorgen mit dem Offenbarwerden der Kirche die letzten Zeiten anbrechen läßt .
=M=> Kte Jesus der Christus
=S=> Kte 727 Die ganze Sendung des Sohnes und des Heiligen Geistes in der Fülle der Zeit ist darin enthalten , daß der Sohn seit seiner Inkarnation der mit dem Geist des Vaters Gesalbte ist : Jesus ist der Christus , der Messias . Das ganze zweite Kapitel des Glaubensbekenntnisses ist in diesem Licht zu lesen . Das ganze Werk Christi ist gemeinsame Sendung des Sohnes und des Heiligen Geistes . Hier wird nur das erwähnt , was die Verheißung des Heiligen Geistes durch Jesus und seine Spendung durch den verherrlichten Herrn betrifft .
=S=> Kte 728 Solange Jesus selbst nicht durch seinen Tod und seine Auferstehung verherrlicht ist , offenbart er den Heiligen Geist nicht voll und ganz . Er spielt jedoch , selbst in seiner an die Menge gerichteten Lehre , nach und nach auf ihn an , wenn er offenbart , daß sein Fleisch zur Nahrung für das Leben der Welt werden wird [ Vgl . Joh 6,27:51 ] . Er deutet sein Wirken auch dem Nikodemus [ Vgl . Joh 3,5-8 ] , der samaritischen Frau [ Vgl . Job 4,10:14 ] und den Teilnehmern am Laubhüttenfest [ Vgl . Joh 7,37-39 ] an . Im Zusammenhang mit dem Gebet [ Vgl . Lk 11,13 ] und dem Zeugnis , das sie abzulegen haben werden [ Vgl . Mt 10,19-20 ] , spricht er zu seinen Jüngern offen vom Heiligen Geist .
=S=> Kte 729 Erst als die Stunde seiner Verherrlichung gekommen ist , verheißt Jesus das Kommen des Heiligen Geistes , denn in seinem Tod und in seiner Auferstehung wird die an die Väter ergangene Verheißung in Erfüllung gehen [ Vgl . Joh 14,16-17:26 ; 15,26 ; 16,7-15 ; 17,26] : Der Geist der Wahrheit , der andere Paraklet , wird auf das Gebet Jesu hin vom Vater gegeben werden ; er wird im Namen Jesu vom Vater gesandt werden ; Jesus wird ihn vom Vater her senden , denn er ist vom Vater ausgegangen . Der Heilige Geist wird kommen ; wir werden ihn erkennen ; er wird für immer bei uns sein . Er wird uns unterweisen und an alles erinnern , was Christus uns gesagt hat , und für ihn Zeugnis ablegen ; er wird uns der ganzen Wahrheit entgegenführen und Christus verherrlichen . Die Welt wird er der Sünde , der Gerechtigkeit und des Gerichtes überführen .
=S=> Kte 730 Für Jesus kommt nun seine Stunde [ Vgl . Joh 13,1 ; 17,1] : Äls er durch seinen Tod den Tod besiegt , übergibt er seinen Geist in die Hände des Vaters [ Vgl . Lk 23,46 ; Joh 19,30 ] . Und als er durch die Herrlichkeit des Vaters von den Toten auferweckt wurde ( Röm 6,4 ) , spendet er sogleich den Geist , indem er seine Jünger anhaucht [ Vgl . Joh 20,22 ] . Von dieser Stunde an wird die Sendung Christi und des Geistes zur Sendung der Kirche : Wie mich der Vater gesandt hat , so sende ich euch ( Joh 20,21 ) [ Vgl . Mt 28,19 ; Lk 24,47-48 ; Apg 1,8 ] .

=U5= AbsV -- V Der Geist und die Kirche in den Letzten Zeiten

-- =M=> Kte Der Heilige Geist und die Kirche
=S=> Kte 737 Die Sendung Christi und des Heiligen Geistes vollzieht sich in der Kirche , dem Leib Christi und dem Tempel des Heiligen Geistes . Diese gemeinsame Sendung nimmt die Glaubenden in die Gemeinschaft Christi mit seinem Vater im Heiligen Geist hinein . Der Geist macht die Menschen bereit und kommt ihnen mit seiner Gnade zuvor , um sie zu Christus zu ziehen . Er offenbart ihnen den auferstandenen Herrn , erinnert sie an sein Wort und erschließt ihrem Geist den Sinn seines Todes und seiner Auferstehung . Er vergegenwärtigt ihnen das Mysterium Christi , vor allem in der Eucharistie , um sie mit Gott zu versöhnen , mit ihm zu vereinen und so reiche Frucht bringen zu lassen ( Joh 15,5:8 ) [ Vgl . Job 15,16 ] .
=S=> Kte 738 Die Sendung der Kirche kommt also nicht zu der Sendung Christi und des Heiligen Geistes hinzu , sondern ist deren Sakrament . Ihrem ganzen Wesen nach und in allen ihren Gliedern ist die Kirche gesandt , das Mysterium der Gemeinschaft der heiligsten Dreifaltigkeit zu verkünden und zu bezeugen , zu vergegenwärtigen und immer mehr auszubreiten ( das wird das Thema des nächsten Artikels sein ) . Wir alle , die ein und denselben Geist , den Heiligen Geist , empfangen haben , sind miteinander und mit Gott verschmolzen . Obwohl wir nämlich einzeln viele sind und Christus seinen und des Vaters Geist in jedem von uns wohnen läßt , führt dieser eine , unteilbare Geist die voneinander Unterschiedenen durch sich zur Einheit . . . und macht , daß in ihm alle gleichsam ein und dasselbe bilden . Und so wie die Macht der heiligen Menschennatur Christi bewirkt , daß alle , in denen sie sich befindet , einen einzigen Leib bilden , so führt meines Erachtens der eine , unteilbare Geist Gottes , der in allen wohnt , alle zur geistigen Einheit ( Cyrill v . Alexandrien , Jo . 11,11 ) .
=S=> Kte 739 Weil der Heilige Geist die Salbung Christi ist , spendet ihn Christus , das Haupt des Leibes , seinen Gliedern , um sie zu nähren , zu heilen , in ihren wechselseitigen Funktionen aufeinander abzustimmen , sie zu beleben , Zeugnis ablegen zu lassen , an seiner Hingabe an den Vater und seiner Fürbitte für die ganze Welt zu beteiligen . Durch die Sakramente der Kirche teilt Christus den Gliedern seines Leibes seinen heiligenden Heiligen Geist mit ( das wird das Thema des zweiten Teils des Katechismus sein ) .
=S=> Kte 740 Diese großen Taten Gottes , die den Gläubigen in den Sakramenten der Kirche angeboten werden , tragen ihre Früchte im neuen , dem Geist entsprechenden Leben in Christus ( Thema des dritten Teils des Katechismus ) .
=S=> Kte 741 So nimmt sich auch der Geist unserer Schwachheit an . Denn wir wissen nicht , worum wir in rechter Weise beten sollen ; der Geist selber tritt jedoch für uns ein mit Seufzen , das wir nicht in Worte fassen können ( Röm 8,26 ) . Der Heilige Geist , der die Werke Gottes vollbringt , ist der Lehrmeister des Betens ( Thema des vierten Teils des Katechismus ) .

=U5= AbsVI -- Kurztexte --

=S=> Kte 742 Weil ihr Söhne seid , sandte Gott den Geist seines Sohnes in unser Herz , den Geist , der ruft : Abba , Vater " ( Gal 4,6 ) .
=S=> Kte 743 Wenn Gott seinen Sohn sendet , so sendet er - vom Anfang bis zum Ende der Zeit - stets auch seinen Geist ; ihre Sendungen sind verbunden , sie lassen sich nicht trennen .
=S=> Kte 744 Als die Fülle der Zeit gekommen war , vollendete der Heilige Geist alle Vorbereitungen auf das Kommen Christi , die er im Gottesvolk getroffen hatte , in Maria . Durch das Wirken des Heiligen Geistes gibt der Vater in Maria der Welt den Immanuel , den Gott mit uns ( Mt 1,23 ) .
=S=> Kte 745 Der Sohn Gottes wird bei seiner Inkarnation durch die Salbung mit dem Heiligen Geist zum Christus [ Messias ] geweith [ Vgl . Ps 2,6-7. ] .
=S=> Kte 746 Durch seinen Tod und seine Auferstehung wird Jesus zum Herr und Messias in der Herrlichkeit ( Apg 2,36 ) . Aus seiner Fülle gießt er den Heiligen Geist auf die Apostel und die Kirche aus .
=S=> Kte 747 Der Heilige Geist , den Christus , das Haupt , in seine Glieder strömen läßt , erbaut , beseelt und heiligt die Kirche . Diese ist das Sakrament der Gemeinschaft zwischen der heiligsten Dreifaltigkeit und den Menschen .

=U4= Art9 -- ARTIKEL 9 ICH GLAUBE . . . DIE HEILIGE KATHOLISCHE KIRCHE

-- =S=> Kte 748 Da Christus das Licht der Völker ist , wünscht dieses im Heiligen Geist versammelte Hochheilige Konzil dringend , alle Menschen durch seine Herrlichkeit , die auf dem Antlitz der Kirche widerscheint , zu erleuchten , indem sie der ganzen Schöpfung das Evangelium verkündet . Mit diesen Worten beginnt die Dogmatische Konstitution über die Kirche Lumen gentium des Zweiten Vatikanischen Konzils ( LG 1 ) . Damit zeigt das Konzil , daß der Glaubensartikel über die Kirche gänzlich von den Glaubensartikeln über Jesus Christus abhängt . Die Kirche hat kein anderes Licht als das Licht Christi ; man kann sie nach einem Bild , das den Kirchenvätern lieb war , mit dem Mond vergleichen , dessen ganzes Licht Widerschein der Sonne ist .
=S=> Kte 749 Der Artikel über die Kirche hängt auch gänzlich vom vorhergehenden Artikel über den Heiligen Geist ab . Denn nachdem wir gezeigt haben , daß der Heilige Geist Quell und Spender aller Heiligkeit ist , bekennen wir jetzt , daß von ihm die Kirche mit Heiligkeit beschenkt wird ( Catech . R . 1,10,1 ) . Wie die Väter sagen , ist die Kirche der Ort , wo der Geist blüht ( Hippolyt , trad . ap . 35 ) .
=S=> Kte 750 Der Glaube , daß die Kirche heilig und katholisch und ( wie das Credo von
Aug hinzufügt ) eine und apostolisch ist , läßt sich vom Glauben an Gott den Vater , den Sohn und den Heiligen Geist nicht trennen . Im Apostolischen Glaubensbekenntnis bekennen wir eine heilige Kirche ( " Credo . . . Ecelesiam " ) , sagen aber nicht , daß wir an die Kirche glauben , damit wir nicht Gott und seine Werke miteinander verwechseln , sondern alle Gaben , die er in seine Kirche gelegt hat , klar der Güte Gottes zuschreiben [ Vgl . Catech . R . 110,22. ] .

=U5= Abs1 -- Absatz 1 DIE KIRCHE IM PLANE GOTFES

--

=U6= UebI -- I Namen und Sinnbilder der Kirche

--

=U6= UebII -- II Ursprung , Gründung und Sendung der Kirche

--

=U6= UebIII -- III Das Mysterium der Kirche

--

=U6= UebIV -- Kurztexte --

=U5= Abs2 -- Absatz 2 DIE KIRCHE - VOLK GOTTES , LEIB CHRISTI , TEMPEL DES HEILIGEN GEISTES

--

=U6= UebI -- I Die Kirche ist Volk Gottes

--

=U6= UebII -- II Die Kirche ist Leib Christi

--

=U6= UebIII -- III Die Kirche - Tempel des Heiligen Geistes

--

=U6= UebIV -- Kurztexte --

=U5= Abs3 -- Absatz 3 DIE EINE , HEILIGE , KATHOLISCHE UND APOSTOLISCHE KIRCHE

-- =S=> Kte 811 Dies ist die einzige Kirche Christi , die wir im Glaubensbekenntnis als die eine , heilige , katholische und apostolische bekennen ( LG 8 ) . Diese vier Eigenschaften , die sich nicht voneinander trennen lassen [ Vgl . DS 2888 ] , bezeichnen Wesenszüge der Kirche und ihrer Sendung . Die Kirche besitzt sie nicht von sich aus . Christus macht durch den Heiligen Geist seine Kirche zur einen , heiligen , katholischen und apostolischen . Er beruft sie dazu , jede dieser Eigenschaften zu verwirklichen .
=S=> Kte 812 Einzig der Glaube vermag zu erkennen , daß die Kirche diese Eigenschaften von ihrem göttlichen Ursprung her besitzt . Deren geschichtliche Auswirkungen sind jedoch Zeichen , die auch klar die menschliche Vernunft ansprechen . Wie das Erste Vatikanische Konzil sagt , ist die Kirche wegen ihrer wunderbaren Ausbreitung , außerordentlichen Heiligkeit und unerschöpflichen Fruchtbarkeit an allem Guten , wegen ihrer katholischen Einheit und unbesiegten Beständigkeit ein mächtiger und fortdauernder Beweggrund der Glaubwürdigkeit und ein unwiderlegbares Zeugnis ihrer göttlichen Sendung ( DS 3013 ) .

=U6= UebI -- I Die Kirche ist eine

--

=U6= UebII -- II Die Kirche ist heilig

--

=U6= UebIII -- III Die Kirche ist katholisch

--

=U6= UebIV -- IV Die Kirche ist apostolisch

--

=U6= UebV -- Kurztexte --

=U5= Abs4 -- Absatz 4 DIE CHRISTGLäUBIGEN - HIERARCHIE , LAIEN , ORDENSLEUTE

-- =S=> Kte 871 Gläubige sind jene , die durch die Taufe Christus eingegliedert , zum Volke Gottes gemacht und dadurch auf ihre Weise des priesterlichen , prophetischen und königlichen Amtes Christi teilhaft geworden sind ; sie sind gemäß ihrer je eigenen Stellung zur Ausübung der Sendung berufen , die Gott der Kirche zur Erfüllung in der Welt anvertraut hat ( [ link ] CIC , can . 204 , §1 ) [ Vgl . LG 31 ] .
=S=> Kte 872 Unter allen Gläubigen besteht , und zwar aufgrund ihrer Wiedergeburt in Christus , eine wahre Gleichheit in ihrer Würde und Tätigkeit , kraft der alle je nach ihrer eigenen Stellung und Aufgabe am Aufbau des Leibes Christi mitwirken ( [ link ] CIC , can . 208 ) [ Vgl . LG 32 ] .
=S=> Kte 873 Selbst die Unterschiede , die nach dem Willen des Herrn zwischen den Gliedern seines Leibes bestehen , dienen dessen Einheit und Sendung . Denn es besteht in der Kirche eine Verschiedenheit des Dienstes , aber eine Einheit der Sendung . Den Aposteln und ihren Nachfolgern wurde von Christus das Amt übertragen , in seinem Namen und in seiner Vollmacht zu lehren , zu heiligen und zu leiten . Die Laien hingegen , die auch am priesterlichen , prophetischen und königlichen Amt Christi teilhaben , verwirklichen in Kirche und Welt ihren eigenen Anteil an der Sendung des ganzen Volkes Gottes ( AA 2 ) . In beiden Gruppen [ Kleriker und Laien ] gibt es Gläubige , die sich durch das . . . Bekenntnis zu den evangelischen Räten . . . Gott weihen und der Heilssendung der Kirche dienen ( [ link ] CIC , can . 207 , §2 ) .

=U6= UebI -- I Die hierarchische Verfassung der Kirche

--

=U6= UebII -- II Die gläubigen Laien

--

=U6= UebIII -- III Das gottgeweihte Leben

--

=U6= UebIV -- Kurztexte --

=U5= Abs5 -- Absatz 5 DIE GEMEINSCHAFT DER HEILIGEN

-- =S=> Kte 946 Dem Bekenntnis zur heiligen katholischen Kirche folgt im Symbolum : die Gemeinschaft der Heiligen . Dieser Glaubensartikel ist in gewisser Weise eine Ausfaltung des vorhergehenden : Was ist die Kirche anderes als die Versammlung aller Heiligen ? ( Niketas , symb . 10 ) . Diese Gemeinschaft der Heiligen ist die Kirche .
=S=> Kte 947 Da alle Gläubigen einen einzigen Leib bilden , wird das Gut des einen dem anderen mitgeteilt . . . Somit muß man glauben , . . . daß in der Kirche eine Gütergemeinschaft besteht . . . Das wichtigste unter allen Gliedern der Kirche aber ist Christus , denn er ist das Haupt. . . Also wird das Gut Christi allen Christen mitgeteilt , so wie die Kraft des Hauptes allen Gliedern , und diese Mitteilung geschieht durch die Sakramente der Kirche ( Thomas v . A. , symb . 10 ) . Die Einheit des Geistes , durch den [ die Kirche ] geleitet wird , bewirkt , daß das , was sie empfangen hat , allen gemeinsam ist ( Catech . R . 1,10,24 ) .
=S=> Kte 948 Der Ausdruck Gemeinschaft der Heiligen hat somit zwei Bedeutungen , die eng miteinander zusammenhängen : Gemeinschaft an den heiligen Dingen [ sancta ] und Gemeinschaft zwischen den heiligen Personen [ sancti ] . Sancta sanctis ! [ Das Heilige den Heiligenfl ruft in den meisten ostkirchlichen Liturgien der Zelebrant aus , wenn er vor der Spendung der Kommunion die heiligen Gaben emporhebt . Die Gläubigen [ sancti ] werden durch den Leib und das Blut Christi [ sancta ] genährt , um in der Gemeinschaft [ koinonia ] des Heiligen Geistes zu wachsen und sie der Welt zu vermitteln .

=U6= UebI -- I Die Gemeinschaft an den geistigen Gütern

--

=U6= UebII -- II Die Gemeinschaft der Kirche des Himmels und der Erde

--

=U6= UebIII -- Kurztexte --

=U5= Abs6 -- Absatz 6 MARIA - MUTTER CHRISTI , MUTTER DER KIRCHE

-- =S=> Kte 963 Von der Stellung der Jungfrau Maria im Mysterium Christi und des Heiligen Geistes war bereits die Rede . Nun ist ihr Platz im Mysterium der Kirche zu betrachten . Die Jungfrau Maria . . . wird als wahre Mutter Gottes und des Erlösers anerkannt und geehrt . . . ‚Sie ist ausdrücklich Mutter der Glieder [ Christi ] , . . . weil sie in Liebe mitgewirkt hat , daß die Gläubigen in der Kirche geboren werden , die jenes Hauptes Glieder sind‘ ( Augustinus , virg . 6 ) ( LG 53 ) . Maria , Mutter Christi , Mutter der Kirche ( Paul VI. , Ansprache vom 21. November 1964 ) .

=U6= UebI -- I Maria Mutter der Kirche

--

=U6= UebII -- II Die Verehrung der heiligen Jungfrau

--

=U6= UebIII -- III Maria - eschatologische Ikone der Kirche

--

=U6= UebIV -- Kurztexte --

=U4= Art10 -- ARTIKEL 10 ICH GLAUBE DIE VERGEBUNG DER SüNDEN

-- =S=> Kte 976 Das apostolische Glaubensbekenntnis verbindet den Glauben an die Sündenvergebung mit dem Glauben an den Heiligen Geist , aber auch mit dem Bekenntnis zur Kirche und zur Gemeinschaft der Heiligen . Als Christus den Aposteln den Heiligen Geist spendete , übertrug er ihnen seine göttliche Vollmacht , Sünden zu vergeben : Empfangt den Heiligen Geist ! Wem ihr die Sünden vergebt , dem sind sie vergeben ; wem ihr die Vergebung verweigert , dem ist sie verweigert ( Joh 20 , 22-23 ) . ( Der zweite Teil des Katechismus wird ausdrücklich von der Sündenvergebung durch die Taufe , das Bußsakrament und die anderen Sakramente , vor allem durch die Eucharistie , handeln . Deshalb brauchen wir hier lediglich auf einige Grundgegebenheiten hinzuweisen. )

=U5= AbsI -- I Eine einzige Taufe zur Vergebung der Sünden

-- =S=> Kte 977 Unser Herr hat die Sündenvergebung mit dem Glauben und der Taufe verbunden : Geht hinaus in die ganze Welt , und verkündet das Evangelium allen Geschöpfen ! Wer glaubt und sich taufen läßt , wird gerettet ; wer aber nicht glaubt , wird verdammt werden ( Mk 16,15-16 ) . Die Taufe ist das erste und bedeutsamste Sakrament der Sündenvergebung . Sie vereint uns nämlich mit Christus , der für unsere Sünden gestorben ist und wegen unserer Rechtfertigung auferweckt wurde [ Vgl . Röm 4,25 ] , damit auch wir als neue Menschen leben ( Röm 6,4 ) .
=S=> Kte 978 Wenn wir zum ersten Mal den Glauben bekennen und in der heiligen Taufe abgewaschen werden , wird uns die Vergebung so reichlich geschenkt , daß keinerlei Schuld - sei es , daß sie durch die Abstammung an uns haftet , sei es , daß wir etwas durch eigenen Willen unterlassen oder getan haben zu tilgen und keinerlei Strafe zu verbüßen bleibt . Jedoch wird niemand durch die Taufgnade von aller Schwachheit der Natur befreit ; vielmehr hat jeder gegen die Regungen der Begierlichkeit , welche uns unablässig zu Sünden anregt , zu kämpfen ( Catech . R . 1,11,3 ) .
=S=> Kte 979 Wer aber wäre tapfer und wachsam genug , um in diesem Kampf mit der Neigung zum Bösen durch gar keine Sünde verletzt zu werden ? Da es also notwendig war , daß in der Kirche die Gewalt der Sündenvergebung noch auf eine andere Weise als durch das Sakrament der Taufe bestehe , sind ihr die Schlüssel des Himmelreiches anvertraut , wodurch einem jeden Reuigen , und hätte er auch bis zum letzten Lebenstag gesündigt , die Sünden vergeben werden können ( Catech . R . 1,11,4 ) .
=S=> Kte 980 Durch das Bußsakrament kann der Getaufte mit Gott und mit der Kirche versöhnt werden . Die Buße [ wurde ] von den heiligen Vätern zurecht ‚gewissermaßen eine mühevolle Taufe‘ ( Gregor v . Nazianz , or . 39,17 ) genannt . . . Dieses Sakrament der Buße ist aber für die nach der Taufe Gefallenen zum Heil notwendig , wie für die noch nicht Wiedergeborenen die Taufe selbst ( K . v . Trient : DS 1672 ) .

=U5= AbsII -- II Die Schlüsselgewalt

-- =S=> Kte 981 Nach seiner Auferstehung hat Christus die Apostel ausgesandt , um allen Völkern zu verkünden , sie sollen umkehren , damit ihre Sünden vergeben werden ( Lk 24,47 ) . Die Apostel und ihre Nachfolger leisten darum einen Dienst der Versöhnung ( 2 Kor 5,18) : Sie verkünden einerseits den Menschen die Vergebung durch Gott , die Christus uns verdient hat , und rufen zur Umkehr und zum Glauben auf . Durch die Taufe vermitteln sie ihnen andererseits auch die Sündenvergebung und versöhnen sie dank der von Christus erhaltenen Schlüsselgewalt mit Gott und der Kirche .
=S=> Kte Die Kirche hat die Schlüssel des Himmelreiches erhalten , damit in ihr durch das Blut Christi und das Wirken des Heiligen Geistes die Sündenvergebung geschehe . In dieser Kirche lebt die Seele , die durch die Sünde tot war , wieder auf , um mit Christus zu leben , dessen Gnade uns gerettet hat ( Augustinus , serm . 214,11 ) .
=S=> Kte 982 Es gibt keine Verfehlung , mag sie auch noch so schlimm sein , die durch die heilige Kirche nicht vergeben werden könnte . Es kann keinen Menschen geben , der so schlecht und verworfen wäre , daß ihm nicht die sichere Hoffnung auf Vergebung in Aussicht stehen müßte , wenn er seine Verirrungen wahrhaft bereut ( Catech . R . 1,11,5 ) . Christus , der für alle Menschen gestorben ist , will , daß in seiner Kirche jedem , der sich von der Sünde abwendet , die Pforten zur Vergebung immer offenstehen [ Vgl . Mt 18 , 21-22 ]
=S=> Kte 983 Die Katechese soll sich bemühen , bei den Gläubigen den Glauben an das unschätzbare Geschenk zu wecken und lebendig zu erhalten , das der auferstandene Christus seiner Kirche gemacht hat : den Auftrag und die Vollmacht , durch den Dienst der Apostel und ihrer Nachfolger die Sünden wahrhaft zu vergeben : Der Herr will , daß seine Jünger eine gewaltige Macht haben ; er will , daß seine armseligen Diener in seinem Namen all das vollziehen , was er gemacht hat , als er auf Erden war ( Ambrosius , pcenit . 1,34 ) . Die Priester haben eine Vollmacht empfangen , die Gott weder den Engeln noch den Erzengeln gegeben hat . . . Gott bestätigt dort oben alles , was die Priester auf dieser Erde tun ( Johannes Chrysostomus , sac . 3,5 ) . Gäbe es in der Kirche nicht die Sündenvergebung , so bestünde keine Hoffnung auf ein ewiges Leben und eine ewige Befreiung . Danken wir Gott , der seiner Kirche ein solches Geschenk gemacht hat ( Augustinus , serm . 213,8 ) .

=U5= AbsIII -- Kurztexte --

=S=> Kte 984 Das Credo bringt die Vergebung der Sünden mit dem Bekenntnis des Glaubens an den Heiligen Geist in Verbindung Der auferstandene Christus hat ja den Aposteln die Vollmacht , Sünden zu vergeben , anvertraut als er ihnen den Heiligen Geist verlieh .
=S=> Kte 985 Die Tauft ist das erste und bedeutsamste Sakrament zur Sündenvergebung sie vereint uns mit dem gestorbenen und auferstandenen Christus und spendet uns den Heiligen Geist .
=S=> Kte 986 Nach dem Willen Christi besitzt die Kirche die Vollmacht den Getauften die Sünden zu vergeben . Sie übt diese Vollmacht durch die Bischöfe und Priester üblicherweise im Bußsakrament aus .
=S=> Kte 987 Bei der Sündenvergebung sind der Priester und die Sakramente gleichsam nur die Werkzeuge durch die Christus der Herr der eigentliche Urheber und Spender des Heils in uns die Vergebung der Sunden und die Gnade der Rechtfertigung bewirkt ( Catech R 6 111 ) . ARTIKEL 11 ICH GLAUBE . . . DIE AUFERSTEHUNG DER TOTEN "
=S=> Kte 988 Das christliche Credo - das Bekenntnis unseres Glaubens an Gott den Vater , den Sohn und den Heiligen Geist und an sein schöpferisches , erlösendes und heiligendes Wirken - gipfelt in der Verkündigung , daß die Toten am Ende der Zeiten auferstehen und daß es ein ewiges Leben gibt .
=S=> Kte 989 Wir glauben fest und hoffen zuversichtlich : Wie Christus wirklich von den Toten auferstanden ist und für immer lebt , so werden die Gerechten nach ihrem Tod für immer mit dem auferstandenen Christus leben und er wird sie am Letzten Tag auferwecken [ Vgl . Joh 6,39-40 ] . Wie seine , so wird auch unsere Auferweckung das Werk der heiligsten Dreifaltigkeit sein . Wenn der Geist dessen in euch wohnt , der Jesus von den Toten auferweckt hat , dann wird er , der Christus Jesus von den Toten auferweckt hat , auch eure sterblichen Leiber lebendig machen , durch seinen Geist , der in euch wohnt ( Röm 8,11 ) [ Vgl . 1 Thess 4,14 ; 1 Kor 6,14 ; 2 Kor 4,14 ; Phil 3,10-lt ] .
=S=> Kte 990 Der Ausdruck Fleisch bezeichnet den Menschen in seiner Schwäche und Sterblichkeit [ Vgl . Gen 6,3 ; Ps 56,5 ; Jes 40,6 ] . Auferstehung des Fleisches ( wie die Formulierung im apostolischen Glaubensbekenntnis wörtlich lautet ) bedeutet somit , daß nach dem Tod nicht nur die unsterbliche Seele weiterlebt , sondern daß auch unsere sterblichen Leiber ( Röm 8,11 ) wieder lebendig werden .
=S=> Kte 991 Der Glaube an die Auferstehung der Toten war von Anfang an ein wesentlicher Bestandteil des christlichen Glaubens . Die Auferstehung der Toten ist die Zuversicht der Christen ; im Glauben an sie existieren wir ( Tertullian , res . 1,1) : Wie können einige von euch sagen : eine Auferstehung der Toten gibt es nicht ? Wenn es keine Auferstehung der Toten gibt , ist auch Christus nicht auferweckt worden . Ist aber Christus nicht auferweckt worden , dann ist unsere Verkündigung leer und euer Glaube sinnlos . . . Nun aber ist Christus von den Toten auf-erweckt worden als der Erste der Entschlafenen ( 1 Kor 15 , 12-14. 20 ) .

=U5= AbsI -- I Die Auferstehung Christi und unsere Auferstehung

-- =S=> Kte 1001 Wann ? Endgültig am Letzten Tag ( Joh 6 , 39-40. 44. 54 ; 11,24 ) , am Ende der Welt ( LG 48 ) . Die Auferstehung der Toten ist nämlich eng mit der Wiederkunft Christi verbunden : Der Herr selbst wird vom Himmel herabkommen , wenn der Befehl ergeht , der Erzengel ruft und die Posaune Gottes erschallt . Zuerst werden die in Christus Verstorbenen auferstehen ( 1 Thess 4,16 ) .
=M=> Kte Mit Christus auferstanden
=S=> Kte 1002 Christus wird uns am Letzten Tag auferwecken ; andererseits sind wir aber schon in gewisser Weise mit Christus auferstanden . Durch den Heiligen Geist ist das christliche Leben schon jetzt auf Erden eine Teilhabe am Tod und an der Auferstehung Christi : Mit Christus wurdet ihr in der Taufe begraben , mit ihm auch auferweckt , durch den Glauben an die Kraft Gottes , der ihn von den Toten auferweckt hat . Ihr seid mit Christus auferweckt , darum strebt nach dem , was im Himmel ist , wo Christus zur Rechten Gottes sitzt ( Kol 2,12 ; 3,1 ) .
=S=> Kte 1003 Die Gläubigen sind durch die Taufe mit Christus vereint und haben deshalb schon jetzt wirklich Anteil am himmlischen Leben des auferweckten Christus [ Vgl . Phil 3,20 ] . Dieses Leben bleibt aber mit Christus verborgen in Gott ( Kol 3,3 ) . Er hat uns mit Christus Jesus auferweckt und uns zusammen mit ihm einen Platz im Himmel gegeben ( Eph 2,6 ) . Als in der Eucharistie mit seinem Leib Genährte gehören wir schon dem Leib Christi an . Wenn wir am Letzten Tag auferstehen , werden wir auch mit ihm offenbar werden in Herrlichkeit ( Kol 3,4 ) .
=S=> Kte 1004 Im Harren auf diesen Tag haben Leib und Seele der Gläubigen schon jetzt teil an der Würde , Christus anzugehören . Deswegen sollen wir unseren Leib in Ehren halten , aber auch den Leib anderer , besonders der Leidenden : Der Leib ist da . . . für den Herrn , und der Herr für den Leib . Gott hat den Herrn auferweckt ; er wird durch seine Macht auch uns erwecken . Wißt ihr nicht , daß eure Leiber Glieder Christi sind ? . . . Ihr gehört nicht euch selbst ; Verherrlicht also Gott in eurem Leib ! ( 1 Kor 6,13-15:19-20 ) .

=U5= AbsII -- II Sterben in Christus Jesus

-- =S=> Kte 1005 Um mit Christus aufzuerstehen , muß man mit Christus sterben ; dazu ist es notwendig , aus dem Leib auszuwandern und daheim beim Herrn zu sein ( 2 Kor 5,8 ) . Bei diesem Aufbrechen ( Phil 1,23 ) , beim Tod , wird die Seele vom Leib getrennt . Sie wird am Tag der Auferstehung der Toten wieder mit ihrem Leib vereint werden [ Vgl . SPF 28 ] .
=M=> Kte Der Tod
=S=> Kte 1006 Angesichts des Todes wird das Rätsel des menschlichen Daseins am größten ( GS 18 ) . In einer bestimmten Hinsicht ist der leibliche Tod natürlich ; für den Glauben aber ist er ein Lohn der Sünde ( Röm 6,23 ) [ Vgl . Gen 2,17 ] . Und für jene , die in der Gnade Christi sterben , ist der Tod ein Hineingenommen-werden in den Tod des Herrn , um auch an seiner Auferstehung teilnehmen zu können [ Vgl . Röm 6,3-9 ; Phil 3:10-11 ] .
=S=> Kte 1007 Der Tod ist das Ende des irdischen Lebens . Unser Leben dauert eine gewisse Zeit , in deren Lauf wir uns verändern und altern . Unser Tod erscheint wie bei allen Lebewesen der Erde als natürliches Lebensende . Dieser Aspekt des Todes gibt unserem Leben etwas Dringliches : Das Wissen um die Sterblichkeit kann uns daran erinnern , daß uns zur Verwirklichung unseres Lebens nur eine beschränkte Frist zur Verfügung steht : Denk an deinen Schöpfer in deinen frühen Jahren . . . bevor der Staub auf die Erde zurückfällt als das , was er war , und der Atem zu Gott zurückkehrt , der ihn gegeben hat ( Koh 12,1:7 ) .
=S=> Kte 1008 Der Tod ist Folge der Sünde . Als authentischer Ausleger der Aussagen der Heiligen Schrift [ Vgl . Gen 2,17 ; 3,3 ; 3,19 ; weish 1,13 ; Röm 5,12 ; 6,23 ] und der Überlieferung lehrt das Lehramt der Kirche , daß der Tod in die Welt gekommen ist , weil der Mensch gesündigt hat [ Vgl . DS 1511 ] . Obwohl der Mensch eine sterbliche Natur besaß , bestimmte ihn der Schöpfer nicht zum Sterben . Der Tod widerspricht somit den Ratschlüssen Gottes , des Schöpfers . Er hielt als Folge der Sünde in die Welt Einzug [ Vgl . 1 Kor 15,26 ] . Der leibliche Tod , dem der Mensch , hätte er nicht gesündigt , entzogen gewesen wäre ( GS 18 ) , ist so der letzte Feind des Menschen , der zu besiegen ist [ Vgl . 1 Kor 15,26 ] .
=S=> Kte 1009 Der Tod ist durch Christus umgewandelt worden . Auch Jesus , der Sohn Gottes , hat den Tod , der zum menschlichen Dasein gehört , erlitten . Obwohl er vor ihm zurückschreckte [ Vgl . Mk 14,33-34 ; Hebr 5,7-8 ] , nahm er ihn in völliger und freier Unterwerfung unter den Willen seines Vaters auf sich . Der Gehorsam Jesu hat den Fluch , der auf dem Tod lag , in Segen verwandelt [ Vgl . Röm 5,19-2 ] .
=M=> Kte Der Sinn des christlichen Todes
=S=> Kte 1010 Durch Christus hat der christliche Tod einen positiven Sinn . Für mich ist Christus das Leben , und Sterben Gewinn ( Phil 1,21 ) . Das Wort ist glaubwürdig : Wenn wir mit Christus gestorben sind , werden wir auch mit ihm leben ( 2 Tim 2,11 ) . Das wesentlich Neue am christlichen Tod liegt darin : Durch die Taufe ist der Christ sakramental schon mit Christus gestorben , um aus einem neuen Leben zu leben . Wenn wir in der Gnade Christi sterben , vollendet der leibliche Tod dieses Sterben mit Christus und vollzieht so endgültig unsere Eingliederung in ihn durch seine Erlösungstat : Besser ist es für mich , zu sterben auf Christus hin , als König zu sein über die Enden der Erde . Jenen suche ich , der für uns starb ; jenen will ich , der unsertwegen auferstand . Das Gebären steht mir bevor . . . Laßt mich reines Licht empfangen ! Dort angekommen , werde ich Mensch sein ( Ignatius v . Antiochien , Rom . 6,1-2 ) .
=S=> Kte 1011 Im Tod ruft Gott den Menschen zu sich . Darum kann sich der Christ ähnlich wie Paulus nach dem Tod sehnen : Ich sehne mich danach , aufzubrechen und bei Christus zu sein ( Phil 1,23 ) . Und er kann , nach dem Beispiel Christi , seinen Tod zu einem Akt des Gehorsams und der Liebe zum Vater machen [ Vgl . Lk 23,46 ] . Mein irdisches Verlangen ist gekreuzigt . . . In mir ist lebendiges und redendes Wasser , das murmelt und in mir sagt : Auf zum Vater ! ( Ignatius v . Antiochien , Rom . 7,2 ) . Ich will Gott sehen , und um ihn zu sehen , muß man sterben ( Theresa v . Jesus , vida 1 ) . Ich sterbe nicht ; ich gehe ins Leben ein ( Theresia vom Kinde Jesu , verba ) .
=S=> Kte 1012 Die christliche Sicht des Todes [ Vgl . 1 Thess 4,13-14 ] wird in der Liturgie der Kirche besonders gut ausgedrückt : Deinen Gläubigen , o Herr , wird das Leben gewandelt , nicht genommen . Und wenn die Herberge der irdischen Pilgerschaft zerfällt , ist uns im Himmel eine ewige Wohnung bereitet ( MR , Präfation von den Verstorbenen ) .
=S=> Kte 1013 Der Tod ist das Ende der irdischen Pilgerschaft des Menschen , der Zeit der Gnade und des Erbarmens , die Gott ihm bietet , um sein Erdenleben nach dem Plane Gottes zu leben und über sein letztes Schicksal zu entscheiden . Wenn unser einmaliger irdischer Lebenslauf erfüllt ist ( LG 48 ) , kehren wir nicht mehr zurück , um noch weitere Male auf Erden zu leben . Es ist dem Menschen bestimmt , ein einziges Mal zu sterben ( Hebr 9,27 ) . Nach dem Tod gibt es keine Reinkarnation .
=S=> Kte 1014 Die Kirche ermutigt uns , uns auf die Stunde des Todes vorzubereiten ( , " Von einem plötzlichen Tode erlöse uns , o Herr !" : Allerheiligenlitanei ) , die Gottesmutter zu bitten , in der Stunde unseres Todes für uns einzutreten ( Gebet Ave Maria ) und uns dem hl . Josef , dem Patron der Sterbenden , anzuvertrauen : In allen deinen Handlungen , in allen deinen Gedanken solltest du dich so verhalten , als ob du heute sterben müßtest . Wenn du ein gutes Gewissen hättest , würdest du den Tod nicht sehr fürchten . Es wäre besser , sich vor der Sünde zu hüten , als vor dem Tod zu flüchten . Falls du heute nicht bereit bist , wirst du es dann morgen sein ? ( Nachfolge Christi 1,23,1 ) . Gelobt seist du , Herre mein , durch unsern Bruder , den leiblichen Tod ; ihm kann kein lebender Mensch entrinnen . Wehe denen , die sterben in tödlicher Sünde ! Selig , die er in deinem heiligsten Willen findet ! Denn sie versehrt nicht der zweite Tod ( Franz von Assisi , Sonnengesang ) .

=U5= AbsIII -- Kurztexte --

=S=> Kte 1015 Caro salutis est cardo - Das Fleisch ist der Angelpunkt des Heils ( Tertullian res 8 2 ) Wir glauben an Gott den Schöpfer des Fleisches wir glauben an das Wort das Fleisch geworden ist um das Fleisch zu erlösen ; wir glauben an die Auferstehung des Fleisches , in der sich die Schöpfung und die Erlösung des Fleisches vollenden .
=S=> Kte 1016 Durch den Tod wird die Seele vom Leibe getrennt in der Auferstehung aber wird Gott unserem verwandelten Leib das unvergängliche Leben geben , indem er ihn wieder mit unserer Seele vereint . Wie Christus auferstanden ist und immerdar lebt so werden wir alle am Letzten Tag auferstehen .
=S=> Kte 1017 Wir glauben die wahre Auferstehung dieses Fleisches , das wir jetzt tragen ( DS 2009-4-8 ) Ins Grab gesät wird ein verweslicher Leib auferstehen wird ein unverveslicher Leib [ Vgl . 1 Kor 15,42]ein geistlicher Leib ( 1 Kor 15,44 ) .
=S=> Kte 1018 Infolge der Erbsunde muß der Mensch den leiblichen Tod erleiden dem er hatte er nicht gesündigt entzogen gewesen wäre ( GS 18 ) .
=S=> Kte 1019 Jesus der Sohn Gottes hat für uns freiwillig den Tod erlitten in einer völligen und freien Unterwerfung unter den Willen Gottes seines Vaters . Durch seinen Tod hat er den Tod besiegt und so allen Menschen den Zugang zum Heil erschlossen .

=U4= Art12 -- ARTIKEL 12 ICH GLAUBE DAS EWIGE LEBEN

-- =S=> Kte 1020 Der Christ , der sein Sterben mit dem Sterben Jesu vereint , versteht den Tod als ein Kommen zu Jesus und als Eintritt in das ewige Leben . Wenn die Kirche über den sterbenden Christen zum letzten Mal im Namen Christi die Lossprechungsworte gesprochen , ihn zum letzten Mal mit einer stärkenden Salbung besiegelt und ihm in der Wegzehrung Christus als Nahrung für die Reise gespendet hat , sagt sie zu ihm mit sanfter Bestimmtheit : Mache dich auf den Weg , Bruder ( Schwester ) in Christus , im Namen Gottes , des allmächtigen Vaters , der dich erschaffen hat ; im Namen Jesu Christi , des Sohnes des lebendigen Gottes , der für dich gelitten hat ; im Namen des Heiligen Geistes , der über dich ausgegossen worden ist . Heute noch sei dir im Frieden deine Stätte bereitet , deine Wohnung bei Gott im heiligen Zion , mit der seligen Jungfrau und Gottesmutter Maria , mit dem heiligen Josef und mit allen Engeln und Heiligen Gottes . . . Kehre heim zu deinem Schöpfer , der dich aus dem Staub der Erde gebildet hat . Wenn du aus diesem Leben scheidest , eile Maria dir entgegen mit allen Engeln und Heiligen . . . Deinen Erlöser sollst du sehen von Angesicht zu Angesicht . . . ( Sterbegebet , Commendatio animæ ) .

=U5= AbsI -- I Das besondere Gericht

-- =S=> Kte 1021 Der Tod setzt dem Leben des Menschen , das heißt der Zeit , in der dieser die in Christus geoffenbarte göttliche Gnade [ Vgl . 2Tim 1,9-10 ] annehmen oder zurückweisen kann , ein Ende . Das Neue Testament spricht vom Gericht hauptsächlich im Blick auf die endgültige Begegnung mit Christus bei seinem zweiten Kommen . Es sagt aber auch wiederholt , daß einem jeden unmittelbar nach dem Tod entsprechend seinen Werken und seinem Glauben vergolten wird . Das Gleichnis vom armen Lazarus [ Vgl . Lk 16,22 ] und das Wort , das Christus am Kreuz zum guten Schächer sagte [ Vgl . Lk 23,43 ] , sowie weitere Texte des Neuen Testaments [ Vgl . 2 Kor 5,8 ; Phil 1,23 ; Hebr 9,27 ; 12,23 ] sprechen von einem letzten Schicksal der Seele [ Vgl . Mt 16,26 ] , das für die einzelnen Menschen unterschiedlich sein kann .
=S=> Kte 1022 Jeder Mensch empfängt im Moment des Todes in seiner unsterblichen Seele die ewige Vergeltung . Dies geschieht in einem besonderen Gericht , das sein Leben auf Christus bezieht - entweder durch eine Läuterung [ Vgl . K . v . Lyon : DS 857-858 ; K . v . Florenz : DS 1304-1306 ; K . v . Trient : DS 1820 ] hindurch oder indem er unmittelbar in die himmlische Seligkeit eintritt [ Vgl . Benedikt XII. : DS 1000-1001 ; Johannes XXII. : DS 990 ] oder indem er sich selbst sogleich für immer verdammt [ Vgl . Benedikt XII. : DS 10 ] . Am Abend unseres Lebens werden wir nach unserer Liebe gerichtet werden ( Johannes vom Kreuz , dichos 64 ) .

=U5= AbsII -- II Der Himmel

-- =S=> Kte 1029 In der Herrlichkeit des Himmels erfüllen die Seligen weiterhin mit Freude den Willen Gottes . Sie tun dies auch in bezug auf die anderen Menschen und die gesamte Schöpfung , indem sie mit Christus herrschen ; mit ihm werden sie herrschen in alle Ewigkeit ( Offb 22,5 ) [ Vgl . Mt 25,21:23 ] .

=U5= AbsIII -- III Die abschließende Läuterung - das Purgatorium

-- =S=> Kte 1030 Wer in der Gnade und Freundschaft Gottes stirbt , aber noch nicht vollkommen geläutert ist , ist zwar seines ewigen Heiles sicher , macht aber nach dem Tod eine Läuterung durch , um die Heiligkeit zu erlangen , die notwendig ist , in die Freude des Himmels eingehen zu können .
=S=> Kte 1031 Die Kirche nennt diese abschließende Läuterung der Auserwählten , die von der Bestrafung der Verdammten völlig verschieden ist , Purgatorium [ Fegefeuer ] . Sie hat die Glaubenslehre in bezug auf das Purgatorium vor allem auf den Konzilien von Florenz [ Vgl . DS 1304 ] und Trient [ Vgl . DS 1820 ; 1580 ] formuliert . Im Anschluß an gewisse Schrifttexte [ Vgl . z. B . 1 Kor 3,15 , 1 Petr 1,7 ] spricht die Überlieferung der Kirche von einem Läuterungsfeuer : Man muß glauben , daß es vor dem Gericht für gewisse leichte Sünden noch ein Reinigungsfeuer gibt , weil die ewige Wahrheit sagt , daß , wenn jemand wider den Heiligen Geist lästert , ihm ‚weder in dieser noch in der zukünftigen Welt‘ vergeben wird ( Mt 12,32 ) . Aus diesem Ausspruch geht hervor , daß einige Sünden in dieser , andere in jener Welt nachgelassen werden können ( Gregor d . Gr. , dial . 4,39 ) .
=S=> Kte 1032 Diese Lehre stützt sich auch auf die Praxis , für die Verstorbenen zu beten , von der schon die Heilige Schrift spricht : Darum veranstaltete [ Judas der Makkabäer ] das Sühnopfer für die Verstorbenen , damit sie von der Sünde befreit werden ( 2 Makk 12,45 ) . Schon seit frühester Zeit hat die Kirche das Andenken an die Verstorbenen in Ehren gehalten und für sie Fürbitten und insbesondere das eucharistische Opfer [ Vgl . DS 856 ] dargebracht , damit sie geläutert werden und zur beseligenden Gottesschau gelangen können . Die Kirche empfiehlt auch Almosen , Ablässe und Bußwerke zugunsten der Verstorbenen . Bringen wir ihnen Hilfe und halten wir ein Gedächtnis an sie . Wenn doch die Söhne Ijobs durch das von ihrem Vater dargebrachte Opfer geläutert wurden [ Vgl . Ijoh 1,5 ] , wie sollten wir dann daran zweifeln , daß unsere Opfergaben für die Toten ihnen Trost bringen ? Zögern wir nicht , den Verstorbenen Hilfe zu bringen und unsere Gebete für sie aufzuopfern ( Johannes Chrysostomus , horn . in 1 Cor . 41,5 ) .

=U5= AbsIV -- IV Die Hölle

-- =S=> Kte 1033 Wir können nicht mit Gott vereint werden , wenn wir uns nicht freiwillig dazu entscheiden , ihn zu lieben . Wir können aber Gott nicht lieben , wenn wir uns gegen ihn , gegen unseren Nächsten oder gegen uns selbst schwer versündigen : Wer nicht liebt , bleibt im Tod . Jeder , der seinen Bruder haßt , ist ein Mörder , und ihr wißt : Kein Mörder hat ewiges Leben , das in ihm bleibt ( 1 Joh 3,14-15 ) . Unser Herr macht uns darauf aufmerksam , daß wir von ihm getrennt werden , wenn wir es unterlassen , uns der schweren Nöte der Armen und Geringen , die seine Brüder und Schwestern sind , anzunehmen [ Vgl . Mt 25,31-46 ] . In Todsünde sterben , ohne diese bereut zu haben und ohne die barmherzige Liebe Gottes anzunehmen , bedeutet , durch eigenen freien Entschluß für immer von ihm getrennt zu bleiben . Diesen Zustand der endgültigen Selbstausschließung aus der Gemeinschaft mit Gott und den Seligen nennt man Hölle .
=S=> Kte 1034 Jesus spricht öfters von der Gehenna des unauslöschlichen Feuers [ Vgl . Mt 5,22. 29 ; 13 , 42. 50 ; Mk 9,43-48 ] , die für jene bestimmt ist , die bis zum Ende ihres Lebens sich weigern , zu glauben und sich zu bekehren , und wohin zugleich Seele und Leib ins Verderben geraten können [ Vgl . Mt 10,28 ] . Jesus kündigt in ernsten Worten an , daß er seine Engel aussenden wird , die alle zusammenholen , die andere verführt und Gottes Gesetz übertreten haben , und . . . in den Ofen werfen , in dem das Feuer brennt ( Mt 13,41-42 ) , und daß er das Verdammungsurteil sprechen wird : Weg von mir , ihr Verfluchten , in das ewige Feuer ! ( Mt 25,41 ) .
=S=> Kte 1035 Die Lehre der Kirche sagt , daß es eine Hölle gibt und daß sie ewig dauert . Die Seelen derer , die im Stand der Todsünde sterben , kommen sogleich nach dem Tod in die Unterwelt , wo sie die Qualen der Hölle erleiden , das ewige Feuer [ Vgl . DS 76 ; 409 ; 411 ; 801 ; 858 ; 1002 ; 1351 ; 1575 ; SPF 12 ] . Die schlimmste Pein der Hölle besteht in der ewigen Trennung von Gott , in dem allein der Mensch das Leben und das Glück finden kann , für die er erschaffen worden ist und nach denen er sich sehnt .
=S=> Kte 1036 Die Aussagen der Heiligen Schrift und die Lehren der Kirche über die Hölle sind eine Mahnung an den Menschen , seine Freiheit im Blick auf sein ewiges Schicksal verantwortungsvoll zu gebrauchen . Sie sind zugleich ein eindringlicher Aufr uf zur Bekehrung : Geht durch das enge Tor ! Denn das Tor ist weit , das ins Verderben führt , und der Weg dahin ist breit , und viele gehen auf ihm . Aber das Tor , das zum Leben führt , ist eng , und der Weg dahin ist schmal , und nur wenige finden ihn ( Mt 7,13-14 ) . Da wir weder Tag noch Stunde wissen , müssen wir auf die Ermahnung des Herrn hin standhaft wachen , damit wir , wenn unser einmaliger irdischer Lebenslauf erfüllt ist , mit ihm zur Hochzeit einzutreten und den Gesegneten zugezählt zu werden verdienen und uns nicht wie bösen und faulen Knechten geheißen wird , ins ewige Feuer zu weichen , in die Finsternis draußen , wo Heulen und Zähneknirschen sein wird ( LG 48 ) .
=S=> Kte 1037 Niemand wird von Gott dazu vorherbestimmt , in die Hölle zu kommen [ Vgl . DS 397 ; 1567 ] ; nur eine freiwillige Abkehr von Gott ( eine Todsünde ) , in der man bis zum Ende verharrt , führt dazu . Bei der Eucharistiefeier und in den täglichen Gebeten ihrer Gläubigen erfleht die Kirche das Erbarmen Gottes , der nicht will , daß jemand zugrunde geht , sondern daß alle sich bekehren ( 2 Petr 3,9) : Nimm gnädig an , o Gott , dieses Opfer deiner Diener und deiner ganzen Gemeinde ; ordne unsere Tage in deinem Frieden , rette uns vor dem ewigen Verderben und nimm uns auf in die Schar deiner Erwählten ( MR , Römisches Hochgebet 88 ) .

=U5= AbsV -- V Das Letzte Gericht

-- =S=> Kte 1038 Auf die Auferstehung aller Toten , der Gerechten und Ungerechten ( Apg 24,15 ) , wird das Letzte Gericht folgen . Das ist dann die Stunde , in der alle , die in den Gräbern sind , [ diel Stimme [ des Sohnes Gottes ] hören und herauskommen werden : Die das Gute getan haben , werden zum Leben auferstehen , die das Böse getan haben , zum Gericht ( Joh 5,28-29 ) . Dann wird der Menschensohn in seiner Herrlichkeit [ kommen ] und alle Engel mit ihm Und alle Völker werden vor ihm zusammengerufen werden , und er wird sie voneinander scheiden , wie der Hirt die Schafe von den Böcken scheidet . Er wird die Schafe zu seiner Rechten versammeln , die Böcke aber zur Linken Und sie werden weggehen und die ewige Strafe erhalten , die Gerechten aber das ewige Leben ( Mt 25,31:32-33 ) .
=S=> Kte 1039 Im Angesicht Christi , der die Wahrheit ist , wird die wahre Beziehung jedes Menschen zu Gott endgültig offengelegt werden [ Vgl . Joh 12,49. ] . Das Letzte Gericht wird bis in die äußersten Folgen an den Tag bringen , was jeder während seines Erdenlebens an Gutem getan oder nicht getan hat . Alles Üble , das die Bösen tun , wird verzeichnet - und sie wissen es nicht . Am Tag , an dem ‚Gott nicht schweigen wird‘ ( Ps 50,3 ) . . . [ wird er sich an die Bösen wenden ] und zu ihnen sagen : Ich hatte für euch meine kleinen Armen auf die Erde gesetzt . Ich , ihr Haupt , thronte im Himmel zur Rechten meines Vaters - aber auf Erden hatten meine Glieder Hunger . Wenn ihr meinen Gliedern zu essen gegeben hättet , wäre eure Gabe bis zum Haupte gelangt . Als ich meinen kleinen Armen einen Platz auf der Erde zuwies , setzte ich sie zu Boten ein , um eure guten Werke in meine Schatzkammer zu bringen . Ihr habt nichts in ihre Hände gelegt , darum besitzt ihr bei mir nichts ( Augustinus , serm . 18,4,4 ) .
=S=> Kte 1040 Das Letzte Gericht wird bei der herrlichen Wiederkunft Christi stattfinden . Der Vater allein weiß den Tag und die Stunde , er allein entscheidet , wann es eintreten wird . Dann wird er durch seinen Sohn Jesus Christus sein endgültiges Wort über die ganze Geschichte sprechen . Wir werden den letzten Sinn des ganzen Schöpfungswerkes und der ganzen Heilsordnung erkennen und die wunderbaren Wege begreifen , auf denen Gottes Vorsehung alles zum letzten Ziel geführt hat . Das Letzte Gericht wird zeigen , daß die Gerechtigkeit Gottes über alle Ungerechtigkeiten , die von seinen Geschöpfen verübt wurden , siegt und daß seine Liebe stärker ist als der Tod [ Vgl . HId 8,6 ] .
=S=> Kte 1041 Die Botschaft vom Letzten Gericht ruft die Menschen auf , sich zu bekehren , so lange Gott ihnen noch Zeit der Gnade , einen Tag der Rettung ( 2 Kor 6,2 ) schenkt . Sie führt zu heiliger Gottesfurcht . Sie verpflichtet zur Gerechtigkeit des Reiches Gottes . Sie kündigt die selige Hoffnung ( Tit 2,13 ) auf die Wiederkunft des Herrn an , der kommen wird , um inmitten seiner Heiligen gefeiert und im Kreis all derer bewundert zu werden , die den Glauben angenommen haben ( 2 Thess 1,10 ) .

=U5= AbsVI -- VI Die Hoffnung auf den neuen Himmel und die neue Erde

-- =S=> Kte 1042 Am Ende der Zeiten wird das Reich Gottes vollendet sein . Nach dem allgemeinen Gericht werden die Gerechten , an Leib und Seele verherrlicht , für immer mit Christus herrschen , und auch das Weltall wird erneuert werden . Die Kirche . . . wird erst in der himmlischen Herrlichkeit vollendet werden wenn zusammen mit dem Menschengeschlecht auch die gesamte Welt , die mit dem Menschen innigst verbunden ist und durch ihn auf ihr Ziel zugeht , vollkommen in Christus erneuert werden wird ( LG 48 ) .
=S=> Kte 1043 Die Schrift bezeichnet diese geheimnisvolle Erneuerung , die Menschheit und die Welt umgestalten wird , als neuen Himmel und neue Erde ( 2 Petr 3,13 ) [ Vgl . Offb 21,1 ] . Der Ratschluß Gottes , das All in Christus wieder unter ein Haupt zu fassen , alles , was im Himmel und auf Erden ist ( Eph 1,10 ) , wird sich dann endgültig verwirklichen .
=S=> Kte 1044 Wenn Gott alles neu macht ( Offb 21,5 ) , im himmlischen Jerusalem , wird er seine Wohnung unter den Menschen haben . Er wird alle Tränen von ihren Augen abwischen : Der Tod wird nicht mehr sein , keine Trauer , keine Klage , keine Mühsal . Denn was früher war , ist vergangen ( Offb 21,4 ) [ Vgl . Offb 21,27 ] .
=S=> Kte 1045 Für den Menschen wird in dieser Vollendung voll und ganz die Einheit des Menschengeschlechtes hergestellt sein , die von Gott seit der Welterschaffung gewollt wurde und deren Sakrament gleichsam die pilgernde Kirche war ( LG 1 ) . Die mit Christus Vereinten werden die Gemeinschaft der Erlö sten bilden , die heilige Stadt ( Offb 21,2 ) Gottes , die Frau des Lammes ( Offb 21,9 ) . Diese wird nicht mehr unter der Sünde , den Unreinheiten [ Vgl . Offb 21,27. ] , der Eigenliebe , die irdische Gemeinschaft der Menschen zerstören oder verwunden , zu leiden haben . Die beseligende Schau , in der sich Gott den Auserwählten unerschöpflich öffnet , wird die nie versiegende Quelle von Glück , Frieden und Gemeinschaft sein .
=S=> Kte 1046 Was den Kosmos angeht , so besteht nach der Offenbarung zwischen der materiellen Welt und dem Menschen eine tiefe Schicksalsgemeinschaft : Die ganze Schöpfung wartet sehnsüchtig auf das Offenbarwerden der Söhne Gottes . . . Zugleich gab [ Gott ] ihr Hoffnung : auch die Schöpfung soll von der Sklaverei und Verlorenheit befreit werden . . . Denn wir wissen , daß die gesamte Schöpfung bis zum heutigen Tag seufzt und in Geburtswehen liegt . Aber auch wir , obwohl wir als Erstlingsgabe den Geist haben , seufzen in unserem Herzen und warten darauf , daß wir mit der Erlösung unseres Leibes als Söhne offenbar werden ( Röm 8,19-23 ) .
=S=> Kte 1047 Das sichtbare Universum ist somit ebenfalls dazu bestimmt , umgewandelt zu werden , damit die Welt , in ihren anfänglichen Zustand zurückversetzt , nunmehr unbehindert im Dienst der Gerechten stehe ( Irenäus , hær . 5,32,1 ) und so an deren Verherrlichung im auferstandenen Jesus Christus teilhabe .
=S=> Kte 1048 Den Zeitpunkt der Vollendung der Erde und der Menschheit kennen wir nicht , und auch die Weise wissen wir nicht , wie das Universum umgestaltet werden soll . Es vergeht zwar die Gestalt dieser Welt , die durch die Sünde mißgestaltet ist , aber wir werden belehrt , daß Gott eine neue Wohnstätte und eine neue Erde bereitet , auf der die Gerechtigkeit wohnt und deren Seligkeit alle Friedenssehnsüchte , die in den Herzen der Menschen emporsteigen , erfüllen und übertreffen wird ( GS 39,1 ) .
=S=> Kte 1049 Dennoch darf die Erwartung der neuen Erde die Sorge für die Gestaltung dieser Erde nicht abschwächen , wo der Leib der neuen Menschheitsfamilie wächst , der schon eine umrißhafte Vorstellung von der neuen Welt bieten kann , sondern muß sie vielmehr ermutigen . Deshalb hat der irdische Fortschritt , obwohl er eindeutig vom Wachstum des Reiches Christi zu unterscheiden ist , dennoch große Bedeutung für das Reich Gottes , insofern er zu einer besseren Ordnung der menschlichen Gesellschaft beitragen kann ( GS 39,2 ) .
=S=> Kte 1050 Wenn wir nämlich die Güter der menschlichen Würde , brüderlichen Gemeinschaft und Freiheit - dies alles [ sind ] ja Güter der Natur und Früchte unseres Bemühens - im Geist des Herrn und gemäß seinem Gebot auf Erden gemehrt haben , werden wir sie später wiederfinden , jedoch gereinigt von jedem Makel , lichtvoll und verklärt , wenn Christus dem Vater ein ewiges und allumfassendes Reich übergeben wird ( GS 39,3)1. Dann , im ewigen Leben , wird Gott alles in allen sein ( 1 Kor 15,28 ) . Der Vater ist seinem Wesen nach und in Wahrheit das Leben . Über alles gießt er durch seinen Sohn und im Heiligen Geist seine himmlischen Gaben aus . Das ewige Leben aber hat er in seiner Menschenfreundlichkeit uns Menschen untrüglich verheißen ( Cyrill v . Jersualem , catech . ill . 18,29 ) .

=U5= AbsVII -- Kurztexte --

=S=> Kte 1059 Die hochheilige Römische Kirche glaubt fest und behauptet fest daß am Tage des Gerichtes alle Menschen mit ihren Leibern vor dem Richterstuhl Christi erscheinen werden um über ihre Taten Rechen schaft abzulegen ( DS 859 ) [ Vgl . DS 1549 ]
=S=> Kte 1060 Am Ende der Zeiten wird das Reich Gottes zu seiner Vollendung gelangen Dann werden die Gerechten an Leib und Seele verherrlicht für immer mit Christus herrschen und auch das materielle Universum wird umgestaltet weiden Gott wird dann im ewigen Leben alles in allen sein ( 1 Kor 15 28 ) . - AMEN -
=S=> Kte 1061 Wie das letzte Buch der Heiligen Schrift [ Vgl . Offb 22,21 ] , schließt auch das Credo mit dem hebräischen Wort Amen . Dieses findet sich öfters am Ende der Gebete des Neuen Testamentes . Desgleichen schließt die Kirche ihre Gebete mit Amen ab .
=S=> Kte 1062 Das hebräische Wort Amen hängt mit der gleichen Wortwurzel zusammen wie das Wort glauben . Diese bedeutet Festigkeit , Verläßlichkeit , Treue . So versteht man , daß das Amen Treue Gottes zu uns und unser Vertrauen in ihn bedeutet .
=S=> Kte 1063 Beim Propheten Jesaja findet sich der Ausdruck Gott der Wahrheit , wörtlich Gott des Amen , das heißt der Gott , der seinen Verheißungen treu bleibt : Wer sich segnet im Land , wird sich Segen wünschen von Gott , dem Getreuen ( Jes 65,16 ) . Unser Herr verwendet das Wort Amen oft [ Vgl . Mt 6,2. 5. 16 ] , manchmal in Verdoppelung [ Vgl . Joh 5,19 ] , um die Zuverlässigkeit seiner Lehre , seine auf der Wahrheit Gottes gründende Autorität zu betonen .
=S=> Kte 1064 Das Amen am Schluß des Credo greift somit die zwei ersten Worte - Ich glaube - wieder auf und bekräftigt sie : Glauben heißt , zu den Worten , den Verheißungen , den Geboten Gottes Amen sagen , sich ganz auf den verlassen , der das Amen unendlicher Liebe und vollkommener Treue ist . Das christliche Alltagsleben wird dann das Amen auf das Ich glaube des Glaubensbekenntnisses unserer Taufe sein . Dein Credo sei für dich wie ein Spiegel . Betrachte dich in ihm , um zu sehen , ob du all das , was du zu glauben erklärst , auch wirklich glaubst . Und freue dich jeden Tag an deinem Glauben ( Augustinus , serm . 58,11,13 ) .
=S=> Kte 1065 Jesus Christus selbst ist das Amen ( Offb 3 , 14 ) . Er ist das endgültige Amen der Liebe des Vaters zu uns ; er übernimmt und vollendet unser Amen an den Vater : Er ist das Ja zu allem , was Gott verheißen hat . Darum rufen wir durch ihn zu Gottes Lobpreis auch das Amen ( 2 Kor 1,20 ) . Durch ihn und mit ihm und in ihm ist dir , Gott , allmächtiger Vater , in der Einheit des Heiligen Geistes alle Herrlichkeit und Ehre jetzt und in Ewigkeit . AMEN .