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Dokument KATECHISMUS der katholischen Kirche 2007
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=S=> Kte Die frohe Botschaft : Gott hat seinen Sohn gesandt
=S=> Kte 422 Als die Zeit erfüllt war , sandte Gott seinen Sohn , geboren von einer Frau und dem Gesetz unterstellt , damit er die freikaufe , die unter dem Gesetz stehen , und damit wir die Sohnschaft erlangen ( Gal 4,4-5 ) . Das ist die Frohbotschaft von Jesus Christus , dem Sohn Gottes ( Mk 1,1) : Gott hat sein Volk besucht [ Vgl . Lk 1,68. ] ; er hat die Verheißungen erfüllt , die er Abraham und seinen Nachkommen gegeben hatte [ Vgl . Lk 1,55. ]er hat weit mehr getan , als man je erwarten durfte : er hat seinen geliebten Sohn ( Mk 1,11 ) gesandt .
=S=> Kte 423 Wir glauben und bekennen : Jesus von Nazaret , ein Jude , zur Zeit des Königs Herodes des Großen und des Kaisers Augustus von einer Tochter Israels in Betlehem geboren , von Beruf Zimmermann und während der Herrschaft des Kaisers Tiberius unter dem Statthalter Pontius Pilatus in Jerusalem am Kreuz hingerichtet , ist der menschgewordene ewige Sohn Gottes . Er ist von Gott ausgegangen ( Joh 13,3 ) , vom Himmel herabgestiegen ( Joh 3 , 13 ; 6,33 ) , im Fleisch gekommen ( 1 Joh 4,2 ) . Denn das Wort ist Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt , und wir haben seine Herrlichkeit gesehen , die Herrlichkeit des einzigen Sohnes vom Vater , voll Gnade und Wahrheit . . . Aus seiner Fülle haben wir alle empfangen , Gnade um Gnade ( Joh 1,14:16 ) .
=S=> Kte 424 Durch die Gnade des Heiligen Geistes bewegt und vom Vater angezogen , glauben und bekennen wir von Jesus : Du bist der Messias , der Sohn des lebendigen Gottes ( Mt 16,16 ) . Auf den Felsen dieses Glaubens , den der hl . Petrus bekannte , hat Christus seine Kirche gebaut [ Vgl . Mt 16,18 ; Leo d . Gr. , serm . 4,3 ; 51,1 ; 62,2 ; 83,3. ] . Den unergründlichen Reichtum Christi verkünden ( Eph 3,8 )
=S=> Kte 425 Die Weitergabe des christlichen Glaubens besteht in erster Linie in der Verkündigung Jesu Christi : sie soll zum Glauben an ihn führen . Von Anfang an brannten die ersten Jünger vor Verlangen , Christus zu verkünden : Wir können unmöglich von dem schweigen , was wir gesehen und gehört haben ( Apg 4,20 ) . Und sie laden die Menschen aller Zeiten ein , in die Freude ihrer Gemeinschaft mit Christus einzutreten : Was wir gehört haben , was wir mit unseren Augen gesehen , was wir geschaut und was unsere Hände angefaßt haben , das verkünden wir : das Wort des Lebens . Denn das Leben wurde offenbart ; wir haben gesehen und bezeugen und verkünden euch das ewige Leben , das beim Vater war und uns offenbart wurde . Was wir gesehen und gehört haben , das verkünden wir auch euch , damit auch ihr Gemeinschaft mit uns habt . Wir aber haben Gemeinschaft mit dem Vater und mit seinem Sohn Jesus Christus . Wir schreiben dies , damit unsere Freude vollkommen ist ( 1 Joh 1,1-4 ) .
=M=> Kte Christus ist die Mitte der Katechese
=S=> Kte 426 Im Kern der Katechese finden wir wesentlich eine Person vor , nämlich Jesus von Nazaret , einziger Sohn vom Vater . . . , der für uns gelitten hat und gestorben ist und der jetzt als der Auferstandene immer für uns lebt . . . Katechisieren heißt . . . in der Person Christi den gesamten ewigen Plan Gottes aufzuzeigen , der sich in ihr erfüllt . Es ist das Bemühen , die Bedeutung der Taten und Worte Christi und der von ihm gewirkten Zeichen zu verstehen ( CT 5 ) . Ziel der Katechese ist es , die Menschen in Lebenseinheit mit Jesus Christus zu bringen ; er allein kann zur Liebe des Vaters im Heiligen Geiste hinführen und uns Anteil am Leben der heiligsten Dreifaltigkeit geben ( ebd. ) .
=S=> Kte 427 In der Katechese wird nur Christus , das fleischgewordene Wort und der Sohn Gottes , gelehrt - und alles andere im Hinblick auf ihn . Und Christus allein ist Lehrer , jeder andere nur in dem Maße , wie er Christi Wort weitergibt und so Christus ermöglicht , durch seinen Mund zu lehren . . . Jeder Katechet müßte auf sich selber die geheimnisvollen Worte Jesu anwenden können : , Meine Lehre stammt nicht von mir , sondern von dem , der mich gesandt hat‘ ( Joh 7,16 ) ( CT 6 ) .
=S=> Kte 428 Wer den Auftrag hat , Christus zu lehren , muß somit zuerst nach der alles überbietenden Erkenntnis Christi Jesu suchen ; er muß bereit sein , alles aufzugeben , um Christus zu gewinnen und in ihm zu sein , ihn zu erkennen und die Macht seiner Auferstehung und die Gemeinschaft mit seinen Leiden , von seinem Tod geprägt zu werden , um auch zur Auferstehung von den Toten zu gelangen ( Phil 3,8-11 ) .
=S=> Kte 429 Diese liebende Erkenntnis Christi weckt das Verlangen , zu verkünden , zu evangelisieren und andere zum Ja des Glaubens an Jesus Christus zu führen . Gleichzeitig wird das Bedürfnis verspürt , diesen Glauben immer besser kennenzulernen . Zu diesem Zweck werden dem Aufbau des Glaubensbekenntnisses entsprechend zunächst die Hoheitstitel Jesu dargelegt : Christus , der Sohn Gottes , der Herr ( Artikel 2 ) . Das Credo bekennt sodann die Hauptmysterien des Lebens Christi : seine Menschwerdung ( Artikel 3 ) , sein Pascha ( Artikel 4 und 5 ) und schließlich seine Verherrlichung ( Artikel 6 und 7 ) .

=U4= Art2 -- ARTIKEL 2 UND AN JESUS CHRISTUS , SEINEN EINGEBORENEN SOHN , UNSEREN HERRN

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=U5= AbsI -- I Jesus

-- =S=> Kte 430 Jesus bedeutet auf hebräisch Gott rettet . Bei der Verkündigung gibt der Engel Gabriel ihm den Namen Jesus , der besagt , wer er ist , und zugleich , wozu er gesandt ist [ Vgl . Lk 1,31. ] . Weil niemand Sünden vergeben kann außer dem einen Gott ( Mk 2,7 ) , ist er es , der in Jesus , seinem menschgewordenen ewigen Sohn , sein Volk von seinen Sünden erlösen wird ( Mt 1,21 ) . In Jesus faßt also Gott sein ganzes Heilswirken für die Menschen zusammen .
=S=> Kte 431 In der Geschichte des Heils begnügte Gott sich nicht damit , Israel aus dem Sklavenhaus zu befreien ( Dtn 5,6 ) , indem er es aus Ägypten herausführte . Er rettet Israel auch aus seiner Sünde . Weil die Sünde stets eine Beleidigung Gottes ist [ Vgl . Ps 51,6. ] , kann allein er von ihr lossprechen [ Vgl . Ps 51,12. ] . Darum wird Israel , das sich der allgemeinen Verbreitung der Sünde immer mehr bewußt wird , das Heil nur darin finden , daß es den Namen des Erlösergottes anruft [ Vgl . Ps 79,9. ] .
=S=> Kte 432 Der Name Jesus besagt , daß der Name Gottes in der Person seines Sohnes zugegen ist [ Vgl . Apg 5,41 ; 3 Job 7. ] . Er wurde Mensch , um alle endgültig von den Sünden zu erlösen . Jesus ist der göttliche Name , der allein Heil bringt [ Vgl . Job 3,18 ; Apg 2,21. ] . Er kann nunmehr von allen angerufen werden , weil Gott sich durch die Fleischwerdung seines Sohnes mit allen Menschen sosehr vereint hat [ Vgl . Röm 10,6-13. ] , daß uns Menschen kein anderer Name unter dem Himmel gegeben ist , durch den wir gerettet werden sollen ( Apg 4 , 12 ) [ Vgl . Apg 9,14 ; Jak 2,7. ] .
=S=> Kte 433 Der Name des Rettergottes wurde zur Sühnung der Sünden Israels nur einmal im Jahr vom Hohenpriester angerufen , wenn er die Sühneplatte des Allerheiligsten mit dem Blut des Opfertieres besprengte [ Vgl . Lev 16,15 - 16 ; Sir 50,20 ; Hebr 9,7. 6,13. ] . Die Sühneplatte war die Stätte der Gegenwart Gottes [ Vgl . Ex 25,22 ; Lev 16,2 ; Num 7,89 ; Hebr 9,5 ] . Wenn der hl . Paulus von Jesus sagt : Ihn hat Gott als Sühne hingestellt in seinem eigenen Blut ( Röm 3,25 ) , meint er damit , daß es in dessen Menschennatur Gott war . . . der in Christus die Welt mit sich versöhnt hat ( 2 Kor 5 , 19 ) .
=S=> Kte 434 Die Auferstehung Jesu verherrlicht den Namen des Rettergottes [ Vgl . Job 12,28 ] , denn von nun an bekundet der Name Jesus voll und ganz die erhabene Macht des Namens , der größer ist als alle Namen ( Phil 2,9 ) . Die bösen Geister haben vor seinem Namen Angst [ Vgl . Apg 16,16 ] , und die Jünger Jesu wirken in seinem Namen Wunder [ Vgl . Mk 16,17. ] , denn alles , worum sie den Vater in seinem Namen bitten , wird er ihnen gewähren . [ Vgl . Job 15,16. ]
=S=> Kte 435 Der Name Jesu ist das Herz des christlichen Betens . Liturgische Gebete schließen mit der Formel durch [ Jesus ] Christus , [ deinen Sohn , ] unseren Herrn . . . Das Ave Maria gipfelt in Gebenedeit ist die Frucht deines Leibes : Jesus . Das ostkirchliche Herzensgebet , das sogenannte Jesusgebet , lautet : Herr Jesus Christus , Sohn Gottes , hab‘ Erbarmen mit mir Sünder ! . Viele Christen sterben , wie die hl . Jeanne d‘Arc , mit dem Wort Jesus auf den Lippen .

=U5= AbsII -- II Christus

-- =S=> Kte 436 Christus ist das griechische Wort für den hebräischen Ausdruck Messias , der Gesalbter bedeutet . Zum Eigennamen Jesu wird es deshalb , weil Jesus die göttliche Sendung , die Christus bedeutet , vollkommen erfüllt . In Israel wurden nämlich im Namen Gottes die Menschen gesalbt , die vom Herrn für eine erhaltene Sendung geweiht , wurden . Das war bei den Königen der Fall [ Vgl . 1 Sam 9,16;10,1 ; 16,1. 12-13;1 Kön 1,39. ] , bei den Priestern [ Vgl . Ex 29,7 ; Lev 8,12. ]und in seltenen Fällen bei den Propheten [ Vgl . 1 Kön 19,16. ] . Vor allem sollte dies der Fall sein beim Messias , den Gott senden würde , um sein Reich endgültig zu errichten [ Vgl . Ps 2,2 ; Apg 4,26-27. ] . Der Messias sollte durch den Geist des Herrn [ Vgl . Jes 11,2. ] zugleich zum König und zum Priester [ Vgl . Sach 4,14 ; 6,13. ] , aber auch zum Propheten [ Vgl . Jes 61,1 ; Lk 4,16 - 21. ] gesalbt werden . Jesus hat in seinem dreifachen Amt als Priester , Prophet und König die messianische Hoffnung Israels erfüllt .
=S=> Kte 437 Der Engel verkündete den Hirten die Geburt Jesu , des für Israel verheißenen Messias : Heute ist euch in der Stadt Davids der Retter geboren ; er ist der Messias , der Herr ( Lk 2 , 11 ) . Von Anfang an ist Jesus der , den der Vater geheiligt und in die Welt gesandt hat ( Joh 10,36 ) , da er im jungfräulichen Schoß Marias als heilig [ Vgl . Lk l,35. ]empfangen wurde . Josef wird von Gott aufgefordert , Maria als seine Frau zu sich zu nehmen - denn das Kind , das sie erwartet , ist vom Heiligen Geist ( Mt 1,20 ) - , damit Jesus , der der Christus genannt wird , von der Frau Josefs als messianischer Nachkomme Davids geboren werde ( Mt 1 , 16 ) [ Vgl . Röm l,3 ; 2 Tim 2,8 ;Offb 22,16. ] .
=S=> Kte 438 Die Weihe Jesu zum Messias bekundet seine göttliche Sendung . Der Name Christus bedeutet den , der salbt , den , der gesalbt wurde , und die Salbung selbst , mit der er gesalbt wurde . Es salbte aber der Vater , gesalbt wurde der Sohn in dem Geiste , der die Salbung ist ( Irenäus , hæer . 3 , 18,3 ) . Seine ewige messianische Salbung wurde in der Zeit seines Erdenlebens bei seiner Taufe durch Johannes geoffenbart , als ihn Gott salbte mit dem Heiligen Geist und mit Kraft ( Apg 10,38 ) , damit er Israel offenbar würde ( Joh 1,31 ) als sein Messias . Seine Werke und seine Worte bekunden , daß er der Heilige Gottes ist ( Mk 1,24 ; Joh 6,69 ; Apg 3,14 ) .
=S=> Kte 439 Viele Juden und selbst einzelne Heiden , die ihre Hoffnung teilten , erkannten in Jesus die Grundzüge des messianischen Davidssohnes , den Gott Israel verheißen hatte [ Vgl . Mt 2,2 ; 9,27 ; 12,23 ; 15,22 ; 20,30 ; 21,9:15 ] . Jesus hat den Titel Messias , auf den er Anspruch hatte [ Vgl . Job 4,25-26 ; 11,27. ] , gelten lassen , aber nicht vorbehaltlos , denn dieser Titel war mißverständlich , wurde er doch von einem Teil seiner Zeitgenossen allzumenschlich [ Vgl . Mt 22,41-46. ] , im Grunde politisch [ Vgl . Job 6,15 ; Lk 24,21. ]aufgefaßt.
=S=> Kte 440 Jesus nahm das Glaubensbekenntnis des Petrus , der ihn als Messias anerkannte , entgegen , kündigte aber im Anschluß daran das dem Menschensohn bevorstehende Leiden an [ Vgl . Mt 16 , 16-23. ] . Er offenbarte , daß sein Messiaskönigtum sowohl in seiner göttlichen Herkunft als Menschensohn liege , der vom Himmel herabgestiegen ist ( Joh 3 , 13 ) [ Vgl . Job 6,62 ; Dan 7,13. ] , als auch in seiner Erlösersendung als leidender Gottesknecht : Der Menschensohn ist nicht gekommen , um sich dienen zu lassen , sondern um zu dienen und sein Leben hinzugeben als Lösegeld für viele ( Mt 20,28 ) [ Vgl . Jes 53,10 - 12. ] . Darum wird der wahre Sinn seines Königtums erst vom Kreuz herab kundgetan [ Vgl . Job 19,19-22 ; Lk 23,39-43. ] . Erst nach seiner Auferstehung kann sein Messiaskönigtum von Petrus vor dem . Gottesvolk verkündet werden : Mit Gewißheit erkenne also das ganze Haus Israel : Gott hat ihn zum Herrn und Messias gemacht , diesen Jesus , den ihr gekreuzigt habt ( Apg 2,36 ) .

=U5= AbsIII -- III Gottes eingeborener Sohn

-- =S=> Kte 441 Gottessohn ist im Alten Testament ein Titel , der den Engeln gegeben wird [ Vgl . Dtn 32,8 LXX ; Ijob 1,6. ] , dem auserwählten Volk [ Vgl . Ex 4,22 ; Hos 11,1 ; Jer 3,19 ; Sir 36,11 ; Weish 18,3. ] , den Kindern Israels [ Vgl . Dtn 14,1 ; los 2,1. ]und seinen Königen [ Vgl . 2 Sam 7,14 ; Ps 82,6. ] . Er bedeutet eine Adoptivsohnschaft , die zwischen Gott und seinem Geschöpf eine besonders innige Verbindung herstellt . Wenn der verheißene MessiasKönig Sohn Gottes genannt wird [ Vgl . 1 Chr 17,13 ; Ps 2,7. ] , so heißt das dem wörtlichen Sinn dieser Texte nach nicht unbedingt , daß er mehr als ein bloßer Mensch ist . Jene , die Jesus als den Messias Israels [ Vgl . Mt 27,54. ]so bezeichneten , wollten vielleicht damit nicht mehr sagen [ Vgl . Lk 23,47. - 18. ] .
=S=> Kte 442 Das gilt nicht für Petrus , wenn er Jesus als den Messias , den Sohn des lebendigen Gottes bekennt ( Mt 16,16 ) , denn dieser antwortet darauf feierlich : Nicht Fleisch und Blut haben dir das offenbart , sondern mein Vater im Himmel ( Mt 16,17 ) . Ebenso sagt Paulus im Blick auf seine Bekehrung auf dem Weg nach Damaskus : Als aber Gott , der mich schon im Mutterleib auserwählt und durch seine Gnade berufen hat , mir in seiner Güte seinen Sohn offenbarte , damit ich ihn unter den Heiden verkündige , da zog ich keinen Menschen zu Rate . . . ( Gal 1,15-16 ) . Und sogleich verkündete er Jesus in den Synagogen und sagte : Er ist der Sohn Gottes ( Apg 9,20 ) . Dieses Bekenntnis war von Anfang an [ Vgl . 1 Thess 1,10. ]das Zentrum des apostolischen Glaubens [ Vgl . Job 20,31. ] . Als erster hat Petrus diesen Glauben als Fundament der Kirche bekannt [ Vgl . Mt 16,18. ] .
=S=> Kte 443 Petrus konnte den transzendenten Charakter der Gottessohnschaft Jesu , des Messias , deshalb erkennen , weil Jesus diesen deutlich zu verstehen gegeben hatte . Auf die Frage seiner Ankläger : Du bist also der Sohn Gottes ?

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=U5= AbsIV -- IV Herr

-- =S=> Kte 446 In der griechischen Übersetzung der Bücher des Alten Testamentes [ LXX ] wird der nicht auszusprechende Name JHWH , unter dem sich Gott offenbart hat [ Vgl . Ex 3,14. ] , mit Kyrios [ Herr ] wiedergegeben . Herr wird somit zur gebräuchlichsten Bezeichnung für die Gottheit des Gottes Israels . In diesem strengen Sinn verwendet das Neue Testament den Titel Herr für den Vater , aber auch zugleich - und das ist das Neue - für Jesus , der so als Gott selbst anerkannt wird [ Vgl . 1 Kor 2,8. ] .
=S=> Kte 447 Jesus selbst nahm auf verhüllte Weise diesen Titel in Anspruch , als er mit den Pharisäern über den Sinn des Psalmes 110 diskutiert [ Vgl . Mt 22,41-46 sowie Apg 2,34:-36 ; Hebr 1,13. ] . Ausdrücklich gebraucht er den Titel Herr im Gespräch mit den Jüngern [ Vgl . Joh 13,13. ] . Während seines ganzen öffentlichen Lebens zeigen seine Taten , daß er Herr ist über die Natur , die Krankheiten , die Dämonen , den Tod und die Sünde und somit göttliche Herrschaft besitzt .
=S=> Kte 448 In den Berichten der Evangelien nennen Menschen , die sich an Jesus wenden , ihn sehr oft Herr . In dieser Betitelung äußern sich die Hochachtung und das Vertrauen derer , die sich Jesus nahen und von ihm Hilfe und Heilung erwarten [ Vgl . z . B . Mt 8,2;14,30 ; 15,22. ] . Wenn vom Heiligen Geist eingegeben , spricht aus dieser Anrede die Erkenntnis des göttlichen Mysteriums Jesu [ Vgl . Lk 1,43 ; 2,11. ] . In der Begegnung mit dem auferweckten Jesus wird sie zur Anbetung : Mein Herr und mein Gott ! ( Joh 20,28 ) . Herr erhält dann einen Klang von Liebe und Zuneigung , der in der christlichen Tradition immer mitschwingen wird : Es ist der Herr ! ( Joh 21,7 ) .
=S=> Kte 449 Die ersten Glaubensbekenntnisse der Kirche legen Jesus von Anfang an den göttlichen Würdetitel Herr bei [ Vgl . Apg 2,34-36. ] . Damit sagen sie , daß die Macht , die Ehre und Herrlichkeit , die Gott gebühren , auch Jesus zukommen [ Vgl . Röm 9,5 ; Tit 2,13 ;Offb 5,13 ] , weil er Gott gleich ist ( Phil 2,6 ) . Der Vater hat diese Herrscherwürde Jesu kundgetan , indem er ihn von den Toten auferweckte und in seine Herrlichkeit erhob [ Vgl . Röm 10,9 ; 1 Kor 12,3 ; Phil 2,9-11. ] .
=S=> Kte 450 Vom Beginn der christlichen Geschichte an bedeutet die Aussage , daß Jesus Herr über die Welt und die Geschichte ist [ Vgl . Offb 11,15. ] , auch , daß der Mensch seine personale Freiheit keiner irdischen Gewalt absolut unterwerfen darf , sondern einzig Gott dem Vater und dem Herrn Jesus Christus : Nicht Cäsar ist der Herr [ Vgl . Mk 12,17 ;Apg 5,29 ] . Die Kirche glaubt . . . , daß in ihrem Herrn und Meister der Schlüssel , der Mittelpunkt und das Ziel der ganzen Menschheitsgeschichte zu finden ist ( GS 10,2 ) [ 10 Vgl . GS 45,2. ] .
=S=> Kte 451 Der Titel Herr gibt dem christlichen Gebet sein Gepräge . Denken wir an die Gebetseinladung Der Herr sei mit euch oder an den Gebetsschluß durch Jesus Christus , . . . unseren Herrn oder auch an den vertrauens - und hoffnungsvollen Ruf Maran atha [ Der Herr kommt ] oder Maräna tha [ Komm , Herr ! ] ( 1 Kor 16,22 ) . Amen . Komm , Herr Jesus ! ( Offb 22,20 ) .

=U5= AbsV -- Kurztexte --

=S=> Kte 452 Der Name Jesus bedeutet Gott rettet . Das Kind der Jungfrau Maria wird Jesus genannt , denn er wird sein Volk von seinen Sünden erlösen ( Mt 1,21 ) . Es ist uns Menschen kein anderer Name unter dem Himmel gegeben , durch den wir gerettet werden sollen ( Apg 4,12 ) .
=S=> Kte 453 Christus bedeutet Gesalbter , Messias . Jesus ist der Christus , weil Gott Jesus von Nazaret gesalbt hat mit dem Heiligen Geist und mit Kraft ( Apg 10,38 ) . Er war der , der da kommen soll ( Lk 7,19 ) , die Hoffnung Israels ( Apg 28,20 ) .
=S=> Kte 454 Sohn Gottes besagt die einzigartige , ewige Beziehung Jesu Christi zu Gott , seinem Vater : Er ist der eingeborene Sohn des Vaters [ Vgl . Joh 1,14. 18 ; 3 , 16. 18. ] , ja Gott selbst [ Vgl . Joh 1,1. ] . Um Christ zu sein , muß man glauben , daß Jesus Christus der Sohn Gottes ist [ Vgl . Apg 8,37 ; 1 Joh 2,23. ] .
=S=> Kte 455 Herr bezeichnet die göttliche Herrschergewalt . Jesus als Herrn bekennen oder anrufen heißt an seine Gottheit glauben . Keiner kann sagen : Jesus ist der Herr ! , wenn er nicht aus dem Heiligen Geist redet ( 1 Kor 12,3 ) .

=U4= Art3 -- ARTIKEL 3 JESUS CHRISTUS IST EMPFANGEN DURCH DEN HEILIGEN GEIST , GEBOREN VON DER JUNGFRAU MARIA

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=U5= Abs1 -- Absatz 1 DER SOHN GOTTES IST MENSCH GEWORDEN

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=U6= UebI -- I Warum ist das Wort Fleisch geworden ?

-- =S=> Kte 456 Wir antworten , indem wir mit dem Credo von
Aug bekennen : Für uns Menschen und zu unserem Heil ist er vom Himmel gekommen , hat Fleisch angenommen durch den Heiligen Geist von der Jungfrau Maria und ist Mensch geworden .
=S=> Kte 457 Das Wort ist Fleisch geworden , um uns mit Gott zu versöhnen und uns so zu retten : Gott hat uns geliebt und seinen Sohn als Sühne für unsere Sünden gesandt ( 1 Joh 4,10 ) . Wir wissen , daß der Vater den Sohn gesandt hat als den Retter der Welt ( 1 Joh 4,14 ) , daß er erschienen ist , um die Sünde wegzunehmen ( 1 Joh 3,5) : Es bedurfte des Arztes unsere kranke Natur ; es bedurfte des Aufhebers der gefallene Mensch ; es bedurfte des Lebendigmachers der des Lebens Verlustige ; es bedurfte des Zurückführers zum Guten der der Verbindung mit dem Guten Beraubte ; es sehnte sich nach der Ankunft des Lichtes der in Finsternis Gehüllte ; es verlangte nach dem Retter der Gefangene , nach dem Erlöser der Gebundene , nach dem Befreier der vom Sklavenjoch Niedergedrückte . Sind das zu geringfügige und zu unbedeutende Dinge , als daß sie hätten Gott bestimmen dürfen , wie ein Arzt zum Besuch der menschlichen Natur herabzusteigen , nachdem nun einmal die Menschheit sich in einer so kläglichen und armseligen Lage befand ? ( Gregor v . Nyssa , or . catech . 14 ) .
=S=> Kte 458 Das Wort ist Fleisch geworden , damit wir so die Liebe Gottes erkennen : Die Liebe Gottes wurde unter uns dadurch offenbart , daß Gott seinen eingeborenen Sohn in die Welt gesandt hat , damit wir durch ihn leben ( 1 Joh 4,9 ) . Denn Gott hat die Welt so sehr geliebt , daß er seinen eingeborenen Sohn hingab , damit jeder , der an ihn glaubt , nicht zugrunde geht , sondern das ewige Leben hat ( Joh 3,16 ) .
=S=> Kte 459 Das Wort ist Fleisch geworden , um für uns Vorbild der Heiligkeit zu sein : Nehmt mein Joch auf euch und lernt von mir . . . ( Mt 11,29 ) . Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben ; niemand kommt zum Vater außer durch mich ( Joh 14,6 ) . Und auf dem Berg der Verklärung gebietet der Vater : Hört auf ihn ! ( Mk 9,7 ) [ Vgl . Dtn 6,4-5. ] . Jesus ist ja das Inbild der Seligpreisungen und die Norm des neuen Gesetzes : Liebt einander , so wie ich euch geliebt habe ! ( Joh 15,12 ) . Diese Liebe verlangt , in seiner Nachfolge sich selbst hinzugeben [ Vgl . Mk 8,34. ] .
=S=> Kte 460 Das Wort ist Fleisch geworden , um uns Anteil an der göttlichen Natur zu geben ( 2 Petr 1,4) : Dazu ist das Wort Gottes Mensch geworden und der Sohn Gottes zum Menschensohn , damit der Mensch das Wort in sich aufnehme und , an Kindesstatt angenommen , zum Sohn Gottes werde ( Irenäus , hæer . 3,19,1 ) . Das Wort Gottes wurde Mensch , damit wir vergöttlicht würden ( Athanasius , inc . 54,3 ) . Weil uns der eingeborene Sohn Gottes Anteil an seiner Gottheit geben wollte , nahm er unsere Natur an , wurde Mensch , um die Menschen göttlich zu machen ( Thomas v . A. , opusc . 57 in festo Corp . Chr . 1 ) .

=U6= UebII -- II Die Menschwerdung

-- =S=> Kte 461 Im Anschluß an die Sprechweise des hl . Johannes ( " Verbum caro factum est - das Wort ist Fleisch geworden" : Joh 1,14 ) nennt die Kirche das Geschehnis , daß der Sohn Gottes eine menschliche Natur annahm , um in ihr unser Heil zu wirken , Inkarnation [ Fleisch - oder Menschwerdung ] . In einem beim hl . Paulus bezeugten Hymnus besingt die Kirche das Inkarnationsgeheimnis : Seid untereinander so gesinnt , wie es dem Leben in Christus Jesus entspricht : Er war Gott gleich , hielt aber nicht daran fest‘ wie Gott zu sein , sondern er entäußerte sich und wurde wie ein Sklave und den Menschen gleich . Sein Leben war das eines Menschen ; er erniedrigte sich und war gehorsam bis zum Tod , bis zum Tod am Kreuz ( Phil 2,5-8 ) [ Vgl . LH , Canticum 1. Sonntagsvesper. ] .
=S=> Kte 462 Der Hebräerbrief sagt vom gleichen Mysterium : Darum spricht Christus bei seinem Eintritt in die Welt : Schlacht - und Speiseopfer hast du nicht gefordert , doch einen Leib hast du mir geschaffen ; an Brand - und Sündopfern hast du kein Gefallen . Da sagte ich : Ja , ich komme um deinen Willen , Gott , zu tun ( Hebr 10,5-7 ; Ps 40,7-9 LXX anführend ) .
=S=> Kte 463 Der Glaube an die tatsächliche Menschwerdung des Sohnes Gottes ist das entscheidende Kennzeichen des christlichen Glaubens : Daran erkennt ihr den Geist Gottes : Jeder Geist , der bekennt , Jesus Christus sei im Fleisch gekommen , ist aus Gott ( 1 Joh 4,2 ) . Das ist von Anfang an die freudige Überzeugung der Kirche . Sie besingt das große Geheimnis der Frömmigkeit : Er wurde offenbart im Fleisch ( 1 Tim 3,16 ) .

=U6= UebIII -- III Wahrer Gott und Wahrer Mensch

-- =S=> Kte 467 Die sogenannten Monophysiten behaupteten , die menschliche Natur habe als solche in Christus zu bestehen aufgehört , als sie von seiner göttlichen Person , dem Sohne Gottes , angenommen wurde . Gegenüber dieser Häresie hat 451 das vierte Ökumenische Konzil , das von Chalkedon , erklärt : In der Nachfolge der heiligen Väter lehren wir alle übereinstimmend , unseren Herrn Jesus Christus als ein und denselben Sohn zu bekennen ; derselbe ist vollkommen in der Gottheit und derselbe ist vollkommen in der Menschheit ; derselbe ist wahrhaft Gott und wahrhaft Mensch aus vernunftbegabter Seele und Leib ; derselbe ist der Gottheit nach dem Vater wesensgleich und der Menschheit nach uns wesensgleich , , in allem uns gleich außer der Sünde‘ ( Hebr 4,15 ) . Derselbe wurde einerseits der Gottheit nach vor den Zeiten aus dem Vater gezeugt , andererseits der Menschheit nach in den letzten Tagen unsertwegen und um unseres Heiles willen aus Maria , der Jungfrau [ und ] Gottesgebärerin , geboren . Ein und derselbe ist Christus , der einziggeborene Sohn und Herr‘ der in zwei Naturen unvermischt , unveränderlich , ungetrennt und unteilbar erkannt wird , wobei nirgends wegen der Einung der Unterschied der Naturen aufgehoben ist , vielmehr die Eigentümlichkeit jeder der beiden Naturen gewahrt bleibt und sich in einer einzigen Person und einer einzigen Hypostase vereinigt ( DS 301-302 ) .
=S=> Kte 468 Nach dem Konzil von Chalkedon faßten einige die menschliche Natur Christi als eine Art eigenständige Person auf . Ihnen gegenüber bekannte 553 das fünfte Ökumenische Konzil , das von Konstantinopel , in bezug auf Christus eine einzige Hypostase [ Person ] . . . , die der Herr Jesus Christus ist , einer der heiligen Dreifaltigkeit ( DS 424 ) . Alles an der Menschennatur Christi ist somit seiner göttlichen Person als ihrem eigentlichen Träger zuzuschreiben [ So schon das K . v . Ephesus : DS 255. ] nicht nur die Wunder , sondern auch die Leiden [ Vgl . DS 424. ]und sogar der Tod , weil unser im Fleisch gekreuzigter Herr Jesus Christus wahrer Gott und Herr der Herrlichkeit und einer der heiligen Dreifaltigkeit ist ( DS 432 ) .
=S=> Kte 469 Die Kirche bekennt so , daß Jesus untrennbar wahrer Gott und wahrer Mensch ist . Er ist wirklich der Sohn Gottes , Mensch geworden , unser Bruder , und dies ohne aufzuhören , Gott , unser Herr zu sein : Er blieb , was er war , und nahm an , was er nicht war , singt die römische Liturgie ( LH , Antiphon der Laudes vom 1. Januar ) [ ] . Und die Liturgie des hl . Johannes Chrysostomus verkündet und singt : O eingeborener Sohn und Wort Gottes , obwohl unsterblich , hast du dich um unseres Heiles willen gewürdigt , Fleisch anzunehmen von der heiligen Gottesmutter und allzeit jungfräulichen Maria . Du bist ohne Veränderung Mensch geworden und gekreuzigt worden , o Christus , Gott ; du hast durch deinen Tod den Tod vernichtet ; du bist einer der heiligen Dreifaltigkeit , mit dem Vater und dem Heiligen Geist verherrlicht ; rette uns ! ( Troparion O monogenis ) .

=U6= UebIV -- IV Wie der Sohn Gottes Mensch ist

-- =S=> Kte 470 Da in der Fleischwerdung , dieser geheimnisvollen Vereinigung , die menschliche Natur angenommen , nicht aufgehoben wurde ( GS 22,2 ) , sah sich die Kirche im Lauf der Jahrhunderte veranlaßt , die volle Wirklichkeit der menschlichen Seele Christi , mit ihren Verstandes - und Willenstätigkeiten , wie auch seines menschlichen Leibes zu bekennen . Doch gleichzeitig mußte sie jeweils daran erinnern , daß die menschliche Natur Christi der göttlichen Person des Sohnes Gottes angehört , von der sie angenommen worden ist . Alles , was Christus in seiner Person ist und tut , ist und tut einer der Dreifaltigkeit . Der Sohn Gottes teilt also seiner Menschennatur seine eigene , persönliche Daseinsweise in der Trinität mit . In seiner Seele wie in seinem Leibe bringt folglich Christus das Leben der heiligsten Dreifaltigkeit menschlich zum Ausdruck [ Vgl . hl . Leo d . Gr. , serm . 21,2-3. ] : Denn er , der Sohn Gottes , hat . . . mit menschlichen Händen . . . gearbeitet , mit menschlichem Geist gedacht , mit einem menschlichen Willen gehandelt , mit einem menschlichen Herzen geliebt . Geboren von Maria , der Jungfrau , ist er in Wahrheit einer aus uns geworden , in allem uns gleich außer der Sünde ( GS 22,2 ) .
=M=> Kte Die menschliche Seele und die menschliche Erkenntnis Christi
=S=> Kte 471 Apollinaris von Laodizäa behauptete , in Christus sei das Wort an die Stelle der Seele oder des Geistes getreten . Gegenüber diesem Irrtum hat die Kirche bekannt , daß der ewige Sohn auch eine vernunftbegabte menschliche Seele angenommen hat [ Vgl . Joh 14,9-10. - Vgl . DS 149. ] .
=S=> Kte 472 Diese menschliche Seele , die der Sohn Gottes angenommen hat , ist mit wahrhaft menschlicher Erkenntnisfähigkeit begabt . Diese kann an sich nicht unbegrenzt sein : sie betätigte sich in den geschichtlichen Verhältnissen seines Daseins in Raum und Zeit . Deshalb wollte der Sohn Gottes , als er Mensch wurde , auch an Weisheit und Alter und Gnade zunehmen ( Lk 2,52 ) . Er wollte das erfragen , was man als Mensch durch Erfahrung lernen muß [ Vgl . z . B . Mk 6,38 ; 8,27 ; Joh 11,34. ] . Das entsprach seiner freiwilligen Annahme der Knechtsgestalt ( Phil 2,7 ) .
=S=> Kte 473 Gleichzeitig aber kam in dieser wahrhaft menschlichen Erkenntnis des Sohnes Gottes das göttliche Leben seiner Person zum Ausdruck [ Vgl . Gregor d . Gr. : DS 475. ] . Die menschliche Natur des Sohnes Gottes kannte und bekundete in sich - nicht von sich aus , sondern aufgrund ihrer Vereinigung mit dem Wort - alles , was Gott zukommt ( Maximus der Bekenner , qu . dub . 66 ) . Das gilt in erster Linie von der unmittelbaren , innigen Kenntnis , die der menschgewordene Gottessohn von seinem Vater hat [ Vgl . z . B . Mk 14,36 ;Mt 11,27 ;Joh 1,18 ; 8,55. ] . Der Sohn zeigte auch in seinem menschlichen Erkennen göttlichen Einblick in die geheimen Gedanken des Menschenherzens [ Vgl . z. B . Mk 2,8 ; Joh 2,25 ; 6,61. ] .
=S=> Kte 474 Weil Christus in der Person des menschgewordenen Wortes mit der göttlichen Weisheit vereint war , wußte seine menschliche Erkenntnis voll und ganz um die ewigen Ratschlüsse , die zu enthüllen er gekommen war [ Vgl . Mk 13,32. ] , erklärt er an anderer Stelle , er sei nicht beauftragt , es zu enthüllen [ Vgl . Apg 1,7. ] .
=M=> Kte Der menschliche Wille Christi
=S=> Kte 475 Dementsprechend hat die Kirche auf dem sechsten Ökumenischen Konzil ( 3. K . v . Konstantinopel 681 ) ihren Glauben daran bekannt , daß Christus von Natur aus zwei Weisen des Wollens und Handelns - eine göttliche und eine menschliche - besitzt . Diese widerstreben einander nicht , sondern wirken so zusammen , daß das menschgewordene Wort im Gehorsam gegenüber seinem Vater als Mensch alles wollte , was es als Gott zusammen mit dem Vater und dem Heiligen Geist zu unserem Heil beschlossen hatte [ Vgl . DS 556-559. ] . Der menschliche Wille Christi ist folgsam und widerstrebt und widersetzt sich nicht , sondern ordnet sich seinem göttlichen und allmächtigen Willen unter ( DS 556 ) .
=M=> Kte Der wahre Leib Christi
=S=> Kte 476 Da das Wort Fleisch wurde und eine wahre Menschennatur annahm , war Christus im Leib begrenzt [ Vgl . Syn . im Lateran 649 : DS 504. ] . Infolgedessen läßt sich das menschliche Antlitz Jesu vor Augen stellen ( Gal 3 , 1 ) . Auf dem siebten Ökumenischen Konzil ( 2. K . v . Nizäa 787 ) [ Vgl . DS 600 - 603 ] hat die Kirche es als berechtigt anerkannt , Christus auf heiligen Bildern darzustellen .
=S=> Kte 477 Die Kirche hat auch von jeher anerkannt , daß wir in der sichtbaren Gestalt des Erlösers den unsichtbaren Gott erkennen ( MR , Präfation von Weihnachten ) . In der Tat bringen die individuellen Besonderheiten des Leibes Christi die göttliche Person des Gottessohnes zum Ausdruck . Dieser hat sich die Züge seines menschlichen Leibes sosehr zu eigen gemacht , daß sie in einer Abbildung auf einem heiligen Bild verehrt werden dürfen , denn der Gläubige , der sein Bild verehrt , verehrt in ihm die Person des darin Abgebildeten ( 2. K . v . Nizäa : DS 601 ) .
=M=> Kte Das Herz des menschgewordenen Wortes
=S=> Kte 478 Jesus hat während seines Lebens , seiner Todesangst am Ölberg und seines Leidens uns alle und jeden einzelnen gekannt und geliebt und sich für jeden von uns hingegeben : Der Sohn Gottes hat mich geliebt und sich für mich hingegeben ( Gal 2,20 ) . Er hat uns alle mit einem menschlichen Herzen geliebt . Aus diesem Grund wird das heiligste Herz Jesu , das durch unsere Sünden und um unseres Heiles willen durchbohrt wurde [ Vgl . Joh 19,34. ] , als vorzügliches Kennzeichen und Symbol für jene . . . . Liebe angesehen , mit der der göttliche Erlöser den ewigen Vater und alle Menschen beständig liebt ( Pius XII. , Enz . Haurietis aquas : DS 3924 ) [ Vgl . DS 3812. ] .

=U6= UebV -- Kurztexte --

=S=> Kte 479 Zu der von Gott festgesetzten Zeit ist der eingeborene Sohn des Vaters , das ewige Wort und Wesensbild des Vaters , Fleisch geworden : er hat , ohne die göttliche Natur zu verlieren , die menschliche Natur angenommen .
=S=> Kte 480 Jesus Christus ist wahrer Gott und wahrer Mensch in der Einheit seiner göttlichen Person ; deshalb ist er der einzige Mittler zwischen Gott und den Menschen .
=S=> Kte 481 Jesus Christus hat zwei Naturen , die göttliche und die menschliche ; sie sind nicht miteinander vermischt , sondern in der einzigen Person des Sohnes Gottes vereint .
=S=> Kte 482 Da Christus wahrer Gott und wahrer Mensch ist , hat er einen menschlichen Verstand und einen menschlichen Willen . Diese stehen mit seinem göttlichen Verstand und göttlichen Willen , die er mit dem Vater und dem Heiligen Geist gemeinsam hat , völlig in Einklang und sind ihnen untergeordnet .
=S=> Kte 483 Die Inkarnation [ Menschwerdung ] ist somit das Mysterium der wunderbaren Vereinigung der göttlichen und der menschlichen Natur in der einen Person des Wortes .

=U5= Abs2 -- Absatz 2 . . . EMPFANGEN DURCH DEN HEILIGEN GEIST , GEBOREN VON DER JUNGFRAU MARIA

--

=U6= UebI -- I Empfangen durch den Heiligen Geist . . .

-- =S=> Kte 484 Die Verkündigung an Maria eröffnet die Fülle der Zeit ( Gal 4,4) : Die Verheißungen gehen in Erfüllung , die Vorbereitungen sind vollendet . Maria ist berufen , den zu empfangen , in dem die ganze Fülle der Gottheit leibhaftig wohnen wird ( Kol 2,9 ) . Die göttliche Antwort auf ihre Frage : Wie soll das geschehen , da ich keinen Mann erkenne ? ( Lk 1,34 ) verweist auf die Macht des Geistes : Der Heilige Geist wird über dich kommen ( Lk 1,35 ) .
=S=> Kte 485 Die Sendung des Heiligen Geistes ist stets mit der des Sohnes verbunden und auf sie hingeordnet [ Vgl . Joh 16,14-15. ] . Der Heilige Geist wird gesandt , um den Schoß der Jungfrau zu heiligen und göttlich zu befruchten ; er , der Herr ist und lebendig macht , bewirkt , daß sie den ewigen Sohn des Vaters empfängt , der aus ihr die menschliche Natur annimmt .
=S=> Kte 486 Der eingeborene Sohn des Vaters , der im Schoß der Jungfrau Maria als Mensch empfangen wird , ist Christus , das heißt gesalbt durch den Heiligen Geist [ Vgl . Mt 1,20 ; Lk 1,35. ] , von Beginn seines menschlichen Daseins an , auch wenn das nur schrittweise kundgetan wird : zuerst den Hirten [ Vgl . Lk 2,8-20. ] , dann den Sterndeutern [ Vgl . Mt 2,1-12. ] , Johannes dem Täufer [ Vgl . Joh 1,31-34. ] und den Jüngern [ Vgl . Joh 2,11. ] . Das ganze Leben Jesu wird offenbaren , daß ihn Gott . . . gesalbt hat mit dem Heiligen Geist und mit Kraft ( Apg 10,38 ) .

=U2= 23,31-35 -- Joahas --

=S=> 2Kön 23,31 Joahas war dreiundzwanzig Jahre alt , als er König wurde , und regierte drei Monate in Jerusalem . Seine Mutter hieß Hamutal und war eine Tochter Jirmejas aus Libna .
=S=> 2Kön 23,32 Genau wie seine Väter tat er , was dem Herrn missfiel .
=S=> 2Kön 23,33 Doch der Pharao Necho setzte ihn zu Ribla im Land Hamat als König von Jerusalem ab und legte dem Land eine Geldbuße von hundert Talenten Silber und einem Talent Gold auf .
=S=> 2Kön 23,34 Dann machte der Pharao Necho Eljakim , den Sohn Joschijas , anstelle seines Vaters Joschija zum König und änderte seinen Namen in Jojakim . Joahas aber nahm er fest und brachte ihn nach Ägypten , wo er starb .
=S=> 2Kön 23,35 Jojakim lieferte dem Pharao das Silber und das Gold ab . Doch musste er das Land besteuern , um das Geld aufbringen zu können , das der Pharao forderte . Nach dem Vermögen eines jeden Bürgers trieb er von den Bürgern des Landes das Silber und das Gold ein , um es an den Pharao Necho abzuliefern .

=U6= UebIII -- Kurztexte --

=S=> Kte 508 Unter den Nachkommen Evas hat Gott die Jungfrau Maria zur Mutter seines Sohnes erwählt . Voll der Gnade ist sie die erhabenste Frucht der Erlösung ( SC 103 ) . Sie ist vom ersten Augenblick ihrer Empfängnis an von der Befleckung durch die Erbsünde gänzlich bewahrt worden und während ihres ganzen Lebens ohne jede persönliche Sünde geblieben .
=S=> Kte 509 Maria ist wahrhaft Mutter Gottes , denn sie ist die Mutter des menschgewordenen ewigen Sohnes Gottes , der selbst Gott ist .
=S=> Kte 510 Maria ist Jungfrau geblieben , als sie ihren Sohn empfing , Jungfrau , als sie ihn gebar , Jungfrau , als sie ihn trug , Jungfrau , als sie an ihrer Brust nährte . Allzeit Jungfrau ( Augustinus , serm . 186,1 ) . Mit ihrem ganzen Wesen ist sie die Magd des Herrn ( Lk 1,38 ) .
=S=> Kte 511 Die Jungfrau Maria hat in freiem Glauben und Gehorsam zum heil der Menschen mitgewirkt ( LG 56 ) . Sie hat als Vertreterin der gesamten Menschennatur ( Thomas v . A. , s . th . 3,30,1 ) ihr Jawort gesprochen . Durch ihren Gehorsam ist sie zur neuen Eva , zur Mutter der Lebendigen geworden .

=U5= Abs3 -- Absatz 3 DIE MYSTERIEN DES LEBENS CHRISTI

-- =S=> Kte 512 Aus dem Leben Christi nennt das Glaubensbekenntnis nur die Mysterien der Menschwerdung ( Empfängnis und Geburt ) und des Pascha ( Leiden , Kreuzigung , Tod , Begräbnis , Hinabstieg zu den Toten , Auferstehung , Himmelfahrt ) . Von den Mysterien des verborgenen und öffentlichen Lebens ist nicht ausdrücklich die Rede . Die Glaubensartikel aber , die die Menschwerdung und das Pascha Jesu betreffen , erhellen das ganze Erdenleben Christi ; alles . . . , was Jesus von Anfang an getan und gelehrt hat , bis zu dem Tag , an dem er [ in den Himmel ] aufgenommen wurde ( Apg 1,1-2 ) , ist im Licht des Weihnachts - und des Ostermysteriums zu sehen .
=S=> Kte 513 Die Katechese soll , den jeweiligen Umständen entsprechend , den ganzen reichen Sinngehalt der Mysterien Jesu entfalten . Hier ist nur auf einzelne Elemente hinzuweisen , die allen Mysterien des Lebens Christi gemeinsam sind ( I ) ; dann werden die Hauptmysterien des verborgenen ( II ) und des öffentlichen ( III ) Lebens Jesu kurz dargelegt .

=U6= UebI -- I Das ganze Leben Christi ist Mysterium

-- =S=> Kte 514 Vieles , was menschliche Wißbegierde von Jesus erfahren möchte , findet sich in den Evangelien nicht . Über sein Leben in Nazaret wird fast nichts gesagt , und selbst von einem großen Teil seines öffentlichen Lebens ist nichts berichtet [ Vgl . Joh 20,30. ] . Was in den Evangelien aufgezeichnet wurde , ist aufgeschrieben , damit ihr glaubt , daß Jesus der Messias ist , der Sohn Gottes , und damit ihr durch den Glauben das Leben habt in seinem Namen ( Joh 20,31 ) .
=S=> Kte 515 Die Evangelien sind von Menschen geschrieben , die unter den ersten Glaubenden waren [ Vgl . Mk 1,1 ; Joh 21,24. ]und den Glauben anderen mitteilen wollten . Da sie im Glauben wußten , wer Jesus ist , konnten sie in seinem ganzen Erdenleben die Spuren seines innersten Geheimnisses sehen und andere darauf hinweisen . Im Leben Jesu ist alles - von den Windeln bei seiner Geburt [ Vgl . Lk 2,7. ] bis zum Essig bei seinem [ Vgl . Mt 27,48. ]und zum Grabtuch bei seiner Auferstehung [ Vgl . Joh 20,7. ] - Zeichen seines innersten Geheimnisses . Durch seine Taten , seine Wunder , seine Worte wurde offenbar , daß in ihm die ganze Fülle der Gottheit leibhaftig wohnt ( Kol 2,9 ) . Sein Menschsein erscheint so als das Sakrament , das heißt als Zeichen und Werkzeug seiner Gottheit und des Heils , das er bringt : Was in seinem Leben zu sehen war , verwies auf das unsichtbare Mysterium seiner Gottessohnschaft und seines Erlösungsauftrags .
=M=> Kte Die gemeinsamen Grundzüge der Mysterien Jesu
=S=> Kte 516 Das ganze Leben Jesu - seine Worte und Taten , sein Schweigen und seine Leiden , seine Art , zu sein und zu sprechen - ist Offenbarung des Vaters . Jesus kann sagen : Wer mich gesehen hat , hat den Vater gesehen ( Joh 14,9 ) , und der Vater : Das ist mein geliebter Sohn ; auf ihn sollt ihr hören ( Mk 9,7 ) . Da Christus Mensch geworden war , um den Willen des Vaters zu erfüllen [ Vgl . Hebr 10,5-7. ] , offenbaren uns schon die geringsten Einzelheiten seines Daseins die Liebe Gottes . . . unter uns ( 1 Joh 4,9 ) .
=S=> Kte 517 Das ganze Leben Christi ist Erlösungsgeheimnis . Die Erlösung wird uns vor allem durch das am Kreuz vergossene Blut zuteil [ Vgl . Eph 1,7 ; Kol 1 , 13-14 ; 1 Petr 1,18-19. ] , aber dieses Mysterium ist im ganzen Leben Jesu am Werk : schon in seiner Menschwerdung , in der er arm wird , um uns durch seine Armut zu bereichern [ Vgl . 2 Kor 8,9. ] ; in seinem verborgenen Leben , das durch seinen Gehorsam [ Vgl . Lk 2,51]unseren Ungehorsam sühnt ; in seinem Wort , das seine Zuhörer läutert [ Vgl . Joh 15,3. ] ; in seinen Heilungen und Exorzismen , in denen er unsere Leiden auf sich genommen und unsere Krankheiten getragen hat ( Mt 8,17 ) [ Vgl . Jes 53,4. ] ; in seiner Auferstehung , durch die er uns gerecht Vgl . Röm 4,25. ] .
=S=> Kte 518 Das ganze Leben Christi ist ein Mysterium der erneuten Zusammenfassung von allem unter ein Haupt . Alles , was Jesus getan , gesagt und gelitten hat , war dazu bestimmt , den gefallenen Menschen wieder in seine ursprüngliche Berufung zu versetzen : Indem er durch die Inkarnation Mensch wurde , faßte er die lange Entwicklung der Menschen in sich zusammen und gab uns in dieser Zusammenfassung das Heil , damit wir unser Sein nach dem Bilde und Gleichnis Gottes , das wir in Adam verloren hatten , in Christus Jesus wiedererlangen würden ( Irenäus , hær . 3,18,1 ) . Deshalb durchlief Christus auch jede Altersstufe , um für alle die Gemeinschaft mit Gott wiederherzustellen ( hær . 3,18,7 ) [ Vgl . hær . 2,22,4. ] .
=M=> Kte Unsere Teilhabe an den Mysterien Jesu
=S=> Kte 519 Der ganze Reichtum Christi soll jedem Menschen zur Verfügung stehen und zum Besitz jedes einzelnen werden ( RH 11 ) . Christus hat sein Leben nicht für sich gelebt , sondern für uns - von seiner Fleischwerdung für uns Menschen und zu unserem Heil bis zu seinem Tod für unsere Sünden ( 1 Kor 15,3 ) und seiner Auferstehung wegen unserer Gerechtmachung ( Röm 4,25 ) . Auch jetzt noch ist er unser Beistand beim Vater ( 1 Joh 2,1 ) , denn er lebt allezeit , um für ( uns ) einzutreten ( Hebr 7,25 ) . Mit allem , was er ein für allemal für uns gelebt und gelitten hat , weilt er nun für immer für uns vor Gottes Angesicht ( Hebr 9,24 ) .
=S=> Kte 520 In seinem ganzen Leben erweist sich Jesus als unser Vorbild [ Vgl . Röm 15,5 ; Phil 2,5. ] : Er ist der vollkommene Mensch ( GS 38 ) , der uns einlädt , seine Jünger zu werden und ihm nachzufolgen . Durch seinen demütigen Dienst hat er uns ein Beispiel zur Nachahmung gegeben [ Vgl . Joh 13,15. ] , durch sein Beten regt er uns zum Beten an [ Vgl . Lk 11,1. ] , durch seine Armut fordert er uns auf , Entbehrung und Verfolgungen bereitwillig auf uns zu nehmen [ Vgl . Mt 5,11-12. ] .
=S=> Kte 521 Alles , was Christus gelebt hat , laßt er uns in ihm leben , und er lebt es in uns . Denn er , der Sohn Gottes , hat sich in seiner Fleischwerdung gewissermaßen mit jedem Menschen vereinigt ( GS 22,2 ) . Wir sollen mit ihm eines Wesens werden ; er läßt uns als die Glieder seines Leibes an dem teilnehmen , was er in seinem Fleisch für uns und als unser Vorbild gelebt hat . Wir müssen die Zustände und Mysterien Jesu in uns weiter und zu Ende führen und ihn oft bitten , er solle sie in uns und in seiner ganzen Kirche vollenden und vollbringen . . . Der Sohn Gottes hat nämlich vor , durch die Gnaden‘ die er durch diese Mysterien uns mitteilen , und durch die Wirkungen , die er durch sie in uns hervorbringen will , uns an seinen Mysterien teilhaben zu lassen , sie gleichsam auszudehnen und sie in uns und in seiner ganzen Kirche gewissermaßen weiterzuführen . Und auf diesem Weg will er sie in uns zu Ende führen ( Johannes Eudes , regn. ) .

=U6= UebII -- BGB Buch 1 Allgemeiner Teil

-- =S=> Kte Die Vorbereitungen Kte 522 Das Kommen des Gottessohnes auf die Erde ist ein so gewaltiges Ereignis , daß es Gott durch Jahrhunderte hindurch vorbereiten wollte . All die Riten und Opfer , die Gestalten und Sinnbilder des ersten Bundes ( Hebr 9,15 ) läßt er auf Christus zulaufen ; er kündigt ihn an durch den Mund der Propheten , die in Israel aufeinander folgen . Zudem weckt er im Herzen der Heiden eine dunkle Ahnung dieses Kommens .
=S=> Kte 523 Der hl . Johannes der Täufer ist der unmittelbare Vorläufer [ Vgl . Apg 13,24. ] des Herrn ; er ist gesandt , um ihm den Weg zu bereiten [ Vgl . Mt 3,3. ] . Als Prophet des Höchsten ( Lk 1,76 ) überragt er alle Propheten [ Vgl . Lk 7,26. ] . Er ist der letzte von ihnen [ Vgl . Mt 11,13. ]und leitet zum Evangelium über [ Vgl . Apg 1,22 ; Lk 16,16. ] . Er frohlockt schon im Mutterschoß über das Kommen Christi [ Vgl . Lkl,41. ]und findet seine Freude darin , der Freund des Bräutigams zu sein ( Joh 3,29 ) , den er als das Lamm Gottes bezeichnet , das die Sünde der Welt hinwegnimmt ( Joh 1,29 ) . Er geht Jesus voran mit dem Geist und mit der Kraft des Elija ( Lk 1,17 ) und legt durch seine Predigt , seine Bußtaufe und schließlich durch sein Martyrium Vgl . Mk 6,17-29. ]für ihn Zeugnis ab .
=S=> Kte 524 In der alljährlichen Feier der Ädventsliturgie läßt die Kirche diese Messiaserwartung wieder aufleben ; die Gläubigen nehmen dadurch an der langen Vorbereitung auf das erste Kommen des Erlösers teil und erneuern in sich die Sehnsucht nach seiner zweiten Ankunft [ Vgl . Offb 22,17. ] Durch die Feier der Geburt und des Martyriums des Vorläufers vereint sich die Kirche mit dessen Verlangen : Er muß wachsen , ich aber muß kleiner werden ( Joh 3,30 ) .
=S=> Kte 525 Jesus kam in der Armseligkeit eines Stalles zur Welt , in einer unbegüterten Familie [ Vgl . Lk 2,6-7. ]schlichte Hirten sind die ersten Zeugen des Ereignisses . In dieser Armut erstrahlt die Herrlichkeit des Himmels [ Vgl . Lk 2,8-20. ] . Die Kirche wird nicht müde , die Herrlichkeit dieser Nacht zu besingen : Die Jungfrau bringt heute den Ewigen zur Welt , und die Erde bietet dem Unzugänglichen eine Höhle . Die Engel und die Hirten preisen ihn und die Weisen nahen sich mit dem Stern , denn du bist für uns geboren‘ du kleines Kind , du ewiger Gott ! ( Kontakion von Romanos dem Meloden )
=S=> Kte 526 Vor Gott Kind zu werden ist die Voraussetzung , um in das Gottesreich einzutreten [ Vgl . Mt \8,3-4. ] . Dazu muß man sich erniedrigen [ Vgl . Mt 23,12. ] , kleinwerden ; mehr noch : man muß von neuem geboren werden ( Joh 3,7 ) , aus Gott geboren werden ( Joh 1,13 ) , um Kind Gottes zu werden ( Joh 1,12 ) . Das Weihnachtsgeheimnis vollzieht sich in uns , wenn Christus in uns Gestalt annimmt ( Gal 4,19 ) . Weihnachten ist das Mysterium des wundersamen Tausches : O wunderbarer Tausch ! Der den Menschen erschuf , nimmt menschliches Leben an und wird aus der Jungfrau geboren . Von keinem Mann gezeugt‘ kommt er in die Welt und schenkt uns göttliches Leben ( LH Antiphon der Vespern vom 1. Januar ) .
=S=> Kte 527 Die Beschneidung Jesu am achten Tag nach seiner Geburt [ Vgl . Lk 2,21. ] ist Zeichen dafür , daß er in die Nachkommenschaft Abrahams , in das Bundesvolk eingegliedert , dem Gesetz unterworfen [ Vgl . Gal 4,4. ]und zum Kult Israels bestellt ist , an dem er während seines ganzen Lebens teilnehmen wird . Sie ist ein Vorzeichen der Beschneidung , die Christus gegeben hat : der Taufe ( Kol 2,11-12 ) .
=S=> Kte 528 Die Epiphanie [ Erscheinung des Herrn ] ist die Offenbarung Jesu als Messias Israels , als Sohn Gottes und Erlöser der Welt bei seiner Taufe im Jordan , bei der Hochzeit von Kana und bei der Anbetung Jesu durch die Sterndeuter aus dem Osten ( Mt 2 , 1 ) [ Vgl . LH , Antiphonen vom Benedictus der Laudes und vom Magnificat der 2. Vesper von Epiphanie. ] . In diesen Weisen , den Vertretern der heidnischen Religionen der Umwelt , sieht das Evangelium die Erstlinge der Nationen , welche die frohe Botschaft vom Heilsereignis der Menschwerdung empfangen . Daß die Weisen nach Jerusalem kommen , um [ dem König der Juden ] zu huldigen ( Mt 2,2 ) , zeigt , daß sie im messianischen Licht des Davidsterns [ Vgl . Num 24,17 ; Offb 22,16. ] in Israel nach dem suchen , der König der Völker sein wird [ Vgl . Num 24 , 17-19. ] . Ihr Kommen bedeutet , daß die Heiden nur dann Jesus entdecken und ihn als Sohn Gottes und Heiland der Welt anbeten können , wenn sie sich an die Juden wenden [ Vgl . Joh 4,22. ]und von ihnen die messianisch e Verheißung empfangen , wie sie im Alten Testament enthalten ist [ Vgl . Mt 2,4-6. ] . Die Epiphanie bekundet , daß alle Heiden in die Familie der Patriarchen eintreten ( Leo d . Gr. , serm . 23 ) und die Würde Israels erhalten sollen ( MR , Osternacht 26 : Gebet nach der 3. Lesung ) .
=S=> Kte 529 Die Darstellung Jesu im Tempel [ Vgl . Lk 2,22-29. ] zeigt ihn als den Erstgeborenen , der dem Herrn gehört [ Vgl . Ex 13,12-13. ] . In Simeon und Anna kommt es zur Begegnung ( so nennt die byzantinische Tradition dieses Fest ) der ganzen Erwartung Israels mit seinem Erlöser . Jesus wird als der langerwartete Messias , als Licht der Völker und Herrlichkeit Israels erkannt , aber auch als Zeichen , dem widersprochen wird . Das Schwert des Schmerzes , das Maria vorausgesagt wird , kündigt jene andere , vollkommene und einzigartige Darbringung am Kreuz an , die das Heil schenken wird , das Gott vor allen Völkern bereitet hat .
=S=> Kte 530 Die Flucht nach Ägypten und die Ermordung der unschuldigen Kinder [ Vgl . Mt 2,13-18. ] zeigen den Widerstand der Finsternis gegen das Licht : Er kam in sein Eigentum , aber die Seinen nahmen ihn nicht auf ( Joh 1,11 ) . Das ganze Leben Christi wird unter dem Zeichen der Verfolgung stehen . Seine Jünger teilen dieses Los [ Vgl . Joh 15,20. ] . Seine Rückkehr [ Vgl . Mt 2,15. ]erinnert an den Auszug aus Ägypten [ Vgl . Hos 11,1. ] und stellt Jesus als den endgültigen Befreier vor .
=S=> Kte 531 Während des größten Teils seines Lebens hat Jesus das Los der meisten Menschen geteilt : ein alltägliches Leben ohne äußere Größe , ein Handwerkerleben , ein jüdisch religiöses Leben , das dem Gesetz Gottes unterstand [ Vgl . Gal 4,4. ] , ein Leben in einer Dorfgemeinschaft . Von dieser ganzen Periode ist uns nur das geoffenbart , daß Jesus seinen Eltern untertan war und zunahm an Weisheit und Alter und Gnade vor Gott und den Menschen ( Lk 2,51-52 ) .
=S=> Kte 532 In seiner Unterordnung unter seine Mutter und seinen Pflegevater erfüllte Jesus das vierte Gebot voll und ganz . Sie war das irdische Bild seines Sohnesgehorsams gegenüber seinem himmlischen Vater . Die alltägliche Unterwerfung Jesu unter Josef und Maria kündigte seine Unterwerfung am Gründonnerstag an und nahm sie vorweg : Nicht mein Wille . . . ( Lk 22,42 ) . Mit dem Gehorsam Christi im Alltag des verborgenen Lebens begann schon die Wiederherstellung dessen , was der Ungehorsam Adams zerstört hatte [ Vgl . Röm 5,19. ] .
=S=> Kte 533 Das verborgene Leben in Nazaret ermöglicht jedem Menschen , in den alltäglichsten Dingen in Gemeinschaft mit Jesus zu sein : Das Haus von Nazaret ist eine Schule , in der man beginnt , das Leben Christi zu verstehen . Es ist die Schule des Evangeliums . . . Sie lehrt zunächst das Schweigen . Möge in uns eine große Wertschätzung des Schweigens lebendig werden . . . dieser bewundernswerten und notwendigen Geisteshaltung . . . Hier lernen wir , wie wichtig das häusliche Leben ist . Nazaret gemahnt uns an das , was eine Familie ist , an ihre Gemeinschaft in Liebe , an ihre Würde , ihre strahlende Schönheit , ihre Heiligkeit und Unverletzlichkeit . . . Schließlich lernen wir hier die zuchtvolle Ordnung der Arbeit . O Lehrstuhl von Nazaret , Haus des Handwerkersohnes ! Hier möchte ich das strenge , aber erlösende Gesetz menschlicher Arbeit erkennen und feiern . . . Schließlich möchte ich hier den Arbeitern der ganzen Welt Segen wünschen und ihnen das große Vorbild zeigen , den göttlichen Bruder ( Paul VI. , Ansprache vom 5. Januar 1964 in Nazaret ) .
=S=> Kte 534 Das Wiederfinden Jesu im Tempel [ Vgl . Lk 2,41-52. ] ist das einzige Ereignis , das das Schweigen der Evangelien über die verborgenen Jahre Jesu unterbricht . Jesus läßt darin das Mysterium seiner ganzen Hingabe an die Sendung erahnen , die sich aus seiner Gottessohnschaft ergibt : Wußtet ihr nicht , daß ich in dem sein muß , was meines Vaters ist ? Maria und Josef verstanden diesen Ausspruch nicht , aber sie nahmen ihn im Glauben an , und Maria bewahrte alles , was geschehen war , in ihrem Herzen - während all der Jahre , in denen Jesus in der Stille eines gewöhnlichen Lebens verborgen blieb .

=U6= UebIII -- III Die Mysterien des öffentlichen Lebens Jesu

-- =S=> Kte 545 Jesus lädt die Sünder zum Tisch des Gottesreiches : Ich bin gekommen , um die Sünder zu rufen , nicht die Gerechten ( Mk 2 , 17 ) [ Vgl . 1 um 1,15. ] . Er fordert sie zur Bekehrung auf , ohne die man nicht in das Reich eintreten kann . Er zeigt ihnen aber in Wort und Tat das grenzenlose Erbarmen des Vaters [ Vgl . Lk 15 , 11-32. ]und die gewaltige Freude , die im Himmel . . . herrschen [ wird ] über einen einzigen Sünder , der umkehrt ( Lk 15,7 ) . Der größte Beweis seiner Liebe ist die Hingabe seines Lebens zur Vergebung der Sünden ( Mt 26,28 ) .
=S=> Kte 546 Jesus ruft durch Gleichnisse - ein typischer Zug seines Lehrens - dazu auf , in das Reich einzutreten [ Vgl . Mk 4,33-34. ] . Durch sie lädt er zum Festmahl des Reiches ein [ Vgl . Mt 22 , 1-14. ] , fordert aber auch eine radikale Entscheidung : Um das Reich zu erwerben , muß man alles aufgeben [ Vgl . Mt 13,44-45. ] ; bloße Worte genügen nicht ; Taten sind notwendig [ Vgl . Mt 21,28-32. ] . Die Gleichnisse halten dem Menschen gewissermaßen einen Spiegel vor , der ihn erkennen läßt : Nimmt er das Wort auf wie ein harter Boden oder wie die gute Erde [ Vgl . Mt 13,3-9. ] ? Was tut er mit den Talenten , die er erhalten hat [ Vgl . Mt 25,14-30. ] ? Jesus und die Gegenwart des Reiches auf Erden sind die Sinnmitte der Gleichnisse . Man muß in das Reich eintreten , das heißt Jünger Christi werden , um die Geheimnisse des Himmelreichs zu erkennen ( Mt 13,11 ) . Für die , die draußen sind ( Mk 4,11 ) , bleibt alles rätselhaft [ Vgl . Mt 13,10-15. ] .
=M=> Kte Die Zeichen des Reiches Gottes
=S=> Kte 547 Jesus begleitet seine Worte durch zahlreiche machtvolle Taten , Wunder und Zeichen ( Apg 2,22 ) . Diese zeigen , daß das Reich in ihm gegenwärtig ist . Sie bezeugen , daß Jesus der angekündigte Messias ist [ Vgl . Lk 7,18-23. ] .
=S=> Kte 548 Die von Jesus vollbrachten Zeichen bezeugen , daß der Vater ihn gesandt hat [ Vgl . Joh 5,36 ; 10,25. ] . Sie laden ein , an ihn zu glauben [ Vgl . Joh 10,38. ] . Denen , die sich gläubig an ihn wenden , gibt er , was sie erbitten [ Vgl . z . B . Mk 5,25-34 ; 10,52. ] . So stärken die Wunder den Glauben an ihn , der die Werke seines Vaters tut : sie bezeugen , daß er der Sohn Gottes ist [ Vgl . Joh 10,31-38. ] . Sie können aber auch Anlaß zum Anstoß sein ( Mt 11,6 ) . Sie wollen nicht Neugier und magische Wünsche befriedigen . Trotz seiner so offensichtlichen Wunder wird Jesus von einzelnen abgelehnt [ Vgl . Joh 11,47-48. ] ja man bezichtigt ihn , mit Hilfe der Dämonen zu wirken [ Vgl . Mk 3,22. ] .
=S=> Kte 549 Indem er einzelne Menschen von irdischen Übeln : von Hunger [ Vgl . Joh 6,5-15. ] Unrecht [ Vgl . Lk 19,8. ] , Krankheit und Tod [ Vgl . Mt 11,5. ] befreit , setzt Jesus messianische Zeichen . Er ist jedoch nicht gekommen , um alle Übel auf Erden zu beheben [ Vgl . Joh 8,34-36. ] . Diese hindert sie an ihrer Berufung zu Kindern Gottes und bringt sie in vielerlei Abhängigkeiten .
=S=> Kte 550 Das Kommen des Gottesreiches ist die Niederlage des Reiches Satans [ Vgl . Mt 12,36. ] : Wenn ich aber die Dämonen durch den Geist Gottes austreibe , dann ist das Reich Gottes schon zu euch gekommen ( Mt 12,28 ) . Die von Jesus vorgenommenen Exorzismen befreien die Menschen aus der Macht der Dämonen [ Vgl . Lk 8,26-39. ] . Sie nehmen den großen Sieg Jesu über den Herrscher dieser Welt ( Joh 12,31 ) vorweg . Das Reich Gottes wird durch das Kreuz Christi endgültig errichtet : Vom Holz herab herrscht unser Gott ( LH , Hymnus Vexilla Regis ) .
=M=> Kte Die Schlüssel des Reiches
=S=> Kte 551 Gleich am Anfang seines öffentlichen Lebens wählt Jesus Männer , zwölf an der Zahl ; diese sollen bei ihm sein und an seiner Sendung teilnehmen [ Vgl . Mk 3,13-19. ] . Er läßt sie an seiner Autorität teilhaben und sendet sie aus mit dem Auftrag , das Reich Gottes zu verkünden und zu heilen ( Lk 9,2 ) . Sie bleiben für immer mit dem Reiche Christi verbunden , denn Christus leitet durch sie die Kirche : Darum vermache ich euch das Reich , wie es mein Vater mir vermacht hat : Ihr sollt in meinem Reich mit mir an meinem Tisch essen und trinken , und ihr sollt auf Thronen sitzen und die zwölf Stämme Israels richten ( Lk 22 , 29-30 ) .
=S=> Kte 552 Im Kollegium der Zwölf steht Simon Petrus an erster Stelle [ Vgl . Mk 3,16 ; 9,2 ; Lk 24,34 ; 1 Kor 15,5. ] . Jesus hat ihm eine einzigartige Sendung anvertraut . Dank einer Offenbarung , die Petrus vom Vater erhalten hatte , bekannte er : Du bist der Messias , der Sohn des lebendigen Gottes . Und unser Herr sagte zu ihm : Du bist Petrus , und auf diesen Felsen werde ich meine Kirche bauen , und die Mächte der Unterwelt werden sie nicht überwältigen ( Mt 16,16-18 ) . Christus , der lebendige Stein ( 1 Petr 2,4 ) , sichert seiner auf Petrus gebauten Kirche den Sieg über die Mächte des Todes zu . Auf dem Grund des Glaubens , den er bekannt hat , bleibt Petrus der unerschütterliche Fels der Kirche . Er hat die Sendung , diesen Glauben vor allem Schwanken zu bewahren und seine Brüder darin zu bestärken [ Vgl . Lk 22,32. ] .
=S=> Kte 553 Jesus hat Petrus eine besondere Autorität anvertraut : Ich werde dir die Schlüssel des Himmelreichs geben ; was du auf Erden binden wirst , das wird auch im Himmel gebunden sein , und was du auf Erden lösen wirst , das wird auch im Himmel gelöst sein ( Mt 16,19 ) . Die Schlüsselgewalt bedeutet die Vollmacht , das Haus Gottes , die Kirche , zu leiten . Jesus , der gute Hirt ( Joh 10,11 ) , hat diesen Auftrag nach seiner Auferstehung bestätigt : Weide meine Schafe ! ( Joh 21,15-17 ) . Die Gewalt , zu binden und zu lösen , besagt die Vollmacht , in der Kirche von Sünden loszusprechen , Lehrurteile zu fällen und disziplinarische Entscheide zu treffen . Jesus hat der Kirche diese Autorität durch den Dienst der Apostel [ Vgl . Mt 18,18. ] und insbesondere des Petrus anvertraut , dem er als einzigem die Schlüssel des Reiches ausdrücklich übergeben hat .
=S=> Kte Eine Vorahnung des Reiches : die Verklärung
=S=> Kte 554 Von dem Tag an , an dem Petrus bekannt hatte , daß Jesus der Christus , der Sohn des lebendigen Gottes ist , begann Jesus , seinen Jüngern zu erklären , er müsse nach Jerusalem gehen und . . . vieles erleiden ; er werde getötet werden , aber am dritten Tag werde er auferstehen ( Mt 16,21 ) . Petrus weist diese Ankündigung zurück [ Vgl . Mt 16,22-23. ]auch die anderen können sie nicht begreifen [ Vgl . Mt 17,23 ; Lk 9,45. ] . In diesem Zusammenhang steht das geheimnisvolle Geschehen der Verklärung Jesu [ Vgl . Mt 17,1-8 par. ; 2 Petr 1,16-18. ]auf einem hohen Berg vor drei von ihm ausgewählten Zeugen : Petrus , Jakobus und Johannes . Das Antlitz und die Kleider Jesu werden strahlend hell ; Mose und Elija erscheinen und sprechen von seinem Ende , das sich in Jerusalem erfüllen sollte ( Lk 9,31 ) . Eine Wolke überschattet sie und eine Stimme vom Himmel sagt : Das ist mein auserwählter Sohn , auf ihn sollt ihr hören ( Lk 9,35 ) .
=S=> Kte 555 Für einen Augenblick läßt Jesus seine göttliche Herrlichkeit aufleuchten und bestätigt so das Bekenntnis des Petrus . Er zeigt auch , daß er , um in seine Herrlichkeit zu gelangen ( Lk 24,26 ) , in Jerusalem den Tod am Kreuz erleiden muß . Mose und Elija hatten auf dem Berg die Herrlichkeit Gottes gesehen ; das Gesetz und die Propheten hatten die Leiden des Messias angekündigt [ Vgl . Lk 24,27. ] . Die Passion Jesu ist der Wille des Vaters ; der Sohn handelt als Gottesknecht [ Vgl . Jes 42,1. ] ; die Wolke ist ein Zeichen der Gegenwart des Heiligen Geistes : Die ganze Dreifaltigkeit erschien : Der Vater in der Stimme , der Sohn als Mensch , der Heilige Geist in der leuchtenden Wolke ( Thomas v . A. , s . th . 3,45,4 ad 2 ) . Du wurdest auf dem Berg verklärt , und soweit sie dazu fähig waren , schauten deine Jünger deine Herrlichkeit , Christus Gott , damit sie , wenn sie dich gekreuzigt sehen werden , begreifen , daß dein Leiden freiwillig war , und damit sie der Welt verkünden , daß du wirklich der Abglanz des Vaters bist ( Byzantinische Liturgie , Kontakion am Fest der Verklärung ) .
=S=> Kte 556 Am Beginn des öffentlichen Lebens steht die Taufe , am Beginn des Pascha die Verklärung . Bei der Taufe Jesu wurde das Geheimnis der ersten Neugeburt kundgetan : unsere Taufe ; die Verklärung ist das Sakrament der zweiten Wiedergeburt : unserer Auferstehung ( Thomas v . A. , s . th . 3,45,4,ad 2 ) . Schon jetzt haben wir an der Auferstehung des Herrn Anteil durch den Heiligen Geist , der in den Sakramenten der Kirche , des Leibes Christi wirkt . Die Verklärung gibt uns eine Vorahnung der Wiederkunft Christi in Herrlichkeit , der unseren armseligen Leib verwandeln wird in die Gestalt seines verherrlichten Leibes ( Phil 3,21 ) . Sie sagt uns aber auch , daß wir durch viele Drangsale . . . in das Reich Gottes gelangen müssen ( Apg 14,22) : Das hatte Petrus noch nicht begriffen , als er mit Christus auf dem Berge zu leben wünschte [ Vgl . Lk 9,33. ] . Er hat dir , Petrus , das für die Zeit nach seinem Tod vorbehalten . Jetzt aber sagt er selbst : Steige hinab , um auf Erden dich abzumühen , auf Erden zu dienen , auf Erden verachtet , gekreuzigt zu , werden . Das Leben steigt hinab , um sich töten zu lassen ; das Brot steigt hinab , um zu hungern ; der Weg steigt hinab , um auf dem Wege müde zu werden ; die Quelle steigt hinab‘ um zu dürsten - und du weigerst dich , dich abzumühen ? ( Augustinus , serm . 78,6 ) .
=M=> Kte Jesus geht hinauf nach Jerusalem
=S=> Kte 557 Als die Zeit herankam , in der er [ in den Himmell aufgenommen werden sollte , entschloß sich Jesus , nach Jerusalem zu gehen ( Lk 9,51 ) [ Vgl . Joh 13,1. ] . Durch diesen Entschluß deutete Jesus an , daß er bereit zum Sterben nach Jerusalem hinaufging . Dreimal hatte er sein Leiden und seine Auferstehung angekündigt [ Vgl . Mk 8,31-33 ; 9,31-32 ; 10,32-34 ] . Als er sich Jerusalem näherte , sagte er : Ein Prophet darf nirgendwo anders als in Jerusalem umkommen ( Lk 13,33 ) .
=S=> Kte 558 Jesus erinnert an das Martyrium der Propheten , die in Jerusalem umgebracht worden waren [ Vgl . Mt 23,37a. ] . Dennoch fordert er Jerusalem beharrlich auf , sich um ihn zu sammeln : Wie oft wollte ich deine Kinder um mich sammeln , so wie eine Henne ihre Küken unter ihre Flügel nimmt ; aber ihr habt nicht gewollt ( Mt 23 , 37b ) . Als Jerusalem in Sicht ist , weint er über die Stadt und äußert noch einmal seine tiefste Sehnsucht : Wenn doch auch du an diesem Tag erkannt hättest , was dir Frieden bringt ! Jetzt aber bleibt es vor deinen Augen verborgen ( Lk 19,42 ) .
=M=> Kte Der messianische Einzug in Jerusalem
=S=> Kte 559 Wie wird Jerusalem seinen Messias aufnehmen ? Jesus hatte sich den Bestrebungen des Volkes , ihn zum König zu machen , stets entzogen [ Vgl . Joh 6,15 ] . Jetzt wählt er den Zeitpunkt und trifft Vorkehrungen für seinen messianischen Einzug in die Stadt seines Vaters David ( Lk 1,32 ) [ Vgl . Mt 2009-1-1-11-21 ] . Er wird umjubelt als der Sohn Davids , als der , der das Heil bringt [ " Hosanna " bedeutet rette ! , gib Heil !I . Nun aber zieht der König der Herrlichkeit ( Ps 24,7-10 ) auf einem Esel reitend ( Sach 9,9 ) in seine Stadt ein ; er gewinnt die Tochter Zion , das Sinnbild seiner Kirche , nicht durch List und Gewalt für sich , sondern durch Demut , die für die Wahrheit Zeugnis ablegt [ Vgl . Juli 18:37 ] . Deshalb bilden an diesem Tag die Kinder [ Vgl . Mt 21. 15-16;Ps 2009-3-8 ] sein Reich und auch die Armen Gottes , die ihm so zurufen , wie ihn die Engel den Hirten verkündet haben [ Vgl . Lk 19. 38 : 2,14. ] . Ihr Zuruf Gesegnet sei , der kommt im Namen des Herrn ! ( Ps 118,26 ) ist von der Kirche in das Sanctus d er Eucharistiefeier aufgenommen worden , um das Gedächtnis an das Pascha des Herrn zu eröffnen .
=S=> Kte 560 Der Einzug Jesu in Jerusalem kündigt das Kommen des Reiches an , das der Messias-König durch das Pascha seines Todes und seiner Auferstehung herbeiführt . Mit der Feier dieses Einzugs am Palmsonntag eröffnet die Kirche die große Heilige Woche , die Karwoche .

=U6= UebIV -- Kurztexte --

=S=> Kte 561 Das ganze Leben Christi war ein beständiges Lehren . Die Momente des Schweigens . seine Wunder , seine Taten , sein Beten , seine Menschenliebe , seine Vorliebe für die Kleinen und Armen , die Annahme des letzten Opfers für die Erlösung der Welt am Kreuz und seine Auferstehung - dies alles macht sein Wort wirklich und wahr und vollendet seine Offenbarung ( CT 9 ) .
=S=> Kte 562 Die Jünger Christi müssen ihm gleichgestaltet werden , bis er in ihnen Gestalt gewonnen hat [ Vgl . Gal 4,19. ] . Deshalb werden wir aufgenommen in die Mysterien seines Lebens , mit ihm gleichgestaltet . mit ihm gestorben und mit ihm auferweckt , bis wir mit ihm herrschen werden ( LG 7 ) .
=S=> Kte 563 Ob einer nun Hirte oder Sterndeuter ist , er kann auf Erden nicht zu Gott kommen , es sei denn , er kniet vor der Krippe Betlehems nieder und betet ihn als den in der Schwäche eines Kindes Verborgenen an .
=S=> Kte 564 Durch seine Unterordnung unter Maria und Josef und seine schlichte Arbeit während der vielen Jahre in Nazaret gibt uns Jesus das Beispiel der Heiligkeit im Alltagsieben der Familie und der Arbeit .
=S=> Kte 565 Schon zu Beginn seines öffentlichen Lebens , bei seiner Taufe , ist Jesus der Gottesknecht . der gänzlich dem Erlösungswerk geweiht ist , das sich in der Tauft seiner Passion vollenden wird .
=S=> Kte 566 Bei der Versuchung in der Wüste erweist sich Jesus als der demütige Messias , der durch seine völlige Treue zu dem vorn Vater gewollten Heilsplan über Satan siegt .
=S=> Kte 567 Durch Christus beginnt auf Erden das Himmelreich . Es leuchtet im Wort , in den Werken und in der Gegenwart Christi den Menschen auf‘(LG 5 ) . Die Kirche ist der Keim und Anfang dieses Reiches . Dessen Schlüssel sind Petrus anvertraut .
=S=> Kte 568 Die Verklärung Christi will den Glauben der Apostel angesicht der kommenden Passion stärken . Der Aufstieg auf den hohen Berg " bereitet a"f den Aufstieg zum Kalvarienberg vor . Christus , das Haupt der Kirche , offenbart . was sein Leib enthält und in den Sakramenten ausstrahlt : die Hoffnung auf Herrlichkeit ( KoI 1,27 ) [ Vgl . Leo d . Gr. . serm . 51,3. ] .
=S=> Kte 569 Jesus ist freiwillig nach Jerusalem hinaufgezogen im Bewußtsein , daß er dort wegen des Widerstandes von seiten der Sünder [ Vgl . Hebr 12,3. ] eines gewaltsamen Todes sterben werde .
=S=> Kte 570 Der Einzug Jesu in Jerusalem bezeugt das Kommen des Gottesreiches . Der Messias-König , von den Kindern und den demütig gesinnten Menschen in seiner Stadt empfangen , wird es durch das Pascha seines Todes und seiner Auferstehung herbeiführen .

=U4= Art4 -- ARTIKEL 4 JESUS CHRISTUS . . . GELITTEN UNTER PONTIUS PILATUS , GEKREUZIGT , GESTORBEN UND BEGRABEN

-- =S=> Kte 573 Um den Sinn der Erlösung tiefer zu erfassen , kann der Glaube versuchen , in die Umstände des Todes Jesu einzudringen , die durch die Evangelien treu überliefert [ Vgl . DV 19. ]und durch weitere Geschichtsquellen erhellt werden .

=U5= Abs1 -- Absatz 1 JESUS UND ISRAEL

-- =S=> Kte 574 Schon zu Beginn des öffentlichen Wirkens Jesu kamen Pharisäer und Anhänger des Herodes mit Priestern und Schriftgelehrten überein , ihn umzubringen [ Vgl . Mk 3,6. ] . Manche seiner Taten ( Dämonenaustreibungen [ Vgl . Mt 12,24. ] , Sündenvergebungen [ Vgl . Mk 2,7. ] , Heilungen am Sabbat [ Vgl . Mk 3,1-6. ] , eigenständige Auslegung der Reinheitsvorschriften des Gesetzes [ Vgl . Mk 7,14-23. ] , vertrauter Umgang mit Zöllnern und öffentlichen Sündern [ Vgl . Mk 2,14-17. ] ) erweckten bei einigen Übelgesinnten den Verdacht , er sei besessen [ Vgl . Mk 3,22 ; Joh 8,48 ; 10,20. ] . Man warf ihm vor , er lästere Gott [ Vgl . Mk 2,7 ; Job 5,18 ; 10,33. ] und sei ein falscher Prophet [ Vgl . Job 7,12 ; 7,52. ] - zwei Verbrechen gegen die Religion , für die das Gesetz die Todesstrafe der Steinigung vorsah [ Vgl . Job 8,59 ; 10,31. ] .
=S=> Kte 575 Für die religiösen Autoritäten Jerusalems , die das Johannesevangelium oft einfachhin als die Juden bezeichnet [ Vgl . Job 1,19 ; 2,18 ; 5,10 ; 7,13 ; 9,22 ; 18,12 ; 19,38 ; 20,19. ] , waren viele Worte und Taten Jesu somit ein Zeichen , dem widersprochen wird ( Lk 2,34 ) , noch mehr als für das gewöhnliche Vgl . Job 7,48-49. ] . Zwar waren die Beziehungen Jesu zu den Pharisäern nicht nur polemisch . So sind es Pharisäer , die ihn vor der ihm drohenden Gefahr warnen [ Vgl . Lk 13,31. ] . Jesus lobt einzelne von ihnen , z . B . den Schriftgelehrten in Mk 12,34 , und ist wiederholt bei Pharisäern zu Gast [ Vgl . Lk 7,36 ; 14,1. ] . Jesus bekräftigt Lehren , die von dieser religiösen Elite des Gottesvolkes geteilt werden : die Auferstehung der Toten [ Vgl . Mt 22,23-34 ; Lk 20,39. ] , die Frömmigkeitsformen ( Almosengeben , Fasten und Gebet [ Vgl . Mt 6,2-18. ] ) und den Brauch , sich an Gott als den Vater zu wenden sowie die zentrale Stellung des Gebotes der Liebe zu Gott und zum Nächsten [ Vgl . Mk 12 , 28-34. ] .
=S=> Kte 576 In den Augen vieler in Israel scheint Jesus gegen die wesentlichen Institutionen des auserwählten Volkes zu verstoßen : - gegen den Gehorsam dem Gesetz gegenüber , in ausnahmslos allen schriftlich niedergelegten Geboten , und , für die Pharisäer , in der von der mündlichen Überlieferung gegebenen Auslegung ; - gegen die zentrale Stellung des Tempels von Jerusalem als des heiligen Ortes , der besonderen Wohnstätte Gottes ; - gegen den Glauben an den einzigen Gott , an dessen Herrlichkeit kein Mensch teilhaben kann .

=U6= UebI -- I Jesus und das Gesetz

-- =S=> Kte 577 In der Bergpredigt nahm Jesus im Licht der Gnade des Neuen Bundes Stellung zum Gesetz , das beim ersten Bundesschluß am Sinai von Gott gegeben worden war . Er begann mit einer feierlichen Warnung : Denkt nicht , ich sei gekommen , um das Gesetz und die Propheten aufzuheben . Ich bin nicht gekommen , um aufzuheben , sondern um zu erfüllen . Amen , das sage ich euch : Bis Himmel und Erde vergehen , wird auch nicht der kleinste Buchstabe des Gesetzes vergehen , bevor nicht alles geschehen ist . Wer auch nur eines von den kleinsten Geboten aufhebt und die Menschen entsprechend lehrt , der wird im Himmelreich der Kleinste sein . Wer sie aber hält und halten lehrt , der wird groß sein im Himmelreich ( Mt 5,17-19 ) .
=S=> Kte 578 Für Jesus , den Messias Israels , somit für den Größten im Himmelreich , geziemte es sich nach seinen eigenen Worten , das Gesetz in vollem Umfang , selbst die geringsten Gebote , zu erfüllen . Er ist sogar der einzige , der das vollkommen zu tun vermochte [ Vgl . Job 8,46. ] . Wie die Juden selber zugaben , waren sie nie imstande , das Gesetz ganz zu erfüllen , ohne das geringste Gebot zu verletzen [ Vgl . Job 7,19 ; Apg 13,38-41 ; 15,10. ] . Darum bitten am jährlichen Versöhnungsfest die Kinder Israels Gott für ihre Gesetzesübertretungen um Vergebung . Das Gesetz bildet ja ein Ganzes , und , wie der hl . Jakobus in Erinnerung ruft : Wer das ganze Gesetz hält und nur gegen ein einziges Gebot verstößt , der hat sich gegen alle verfehlt ( Jak 2 , 10)[Vgl. Gal 3,10 ; 5,3. ] .
=S=> Kte 579 Dieser Grundsatz , daß das Gesetz in vollem Umfang und zwar nicht nur dem Buchstaben sondern auch seinem Geiste nach zu halten sei , war den Pharisäern teuer . Indem sie ihn für Israel hervorhoben , brachten sie viele Juden der Zeit Jesu zu einem gewaltigen religiösen Eifer [ Vgl . Röm 10,2 ] . Sollte dieser Eifer nicht in eine scheinheilige Kasuistik [ Vgl . Mt 15,3-7 ; Lk 11,39-54.]ausarten , mußte er das Volk auf das unerhörte Eingreifen Gottes vorbereiten : daß nämlich der einzige Gerechte an Stelle aller Sünder das Gesetz vollkommen Vgl . Jes 53,11 ; Hebr 9,15. ] .
=S=> Kte 580 Die vollkommene Erfüllung des Gesetzes konnte somit nur das Werk des göttlichen Gesetzgebers selbst sein , der in der Person des Sohnes als dem Gesetz unterstellt geboren wurde [ Vgl . Gal 4,4. ] . In Jesus erscheint das Gesetz nicht mehr auf Steintafeln geritzt , sondern in das Herz ( Jer 31,33 ) des Gottesknechtes geschrieben . Dieser bringt wirklich das Recht ( Jes 42,3 ) und ist darum zum Bund für das Volk ( Jes 42,6 ) geworden . Jesus geht bei der Erfüllung des Gesetzes so weit , daß er sogar den Fluch des Gesetzes ( Gal 3,13 ) auf sich nimmt , den jeder auf sich zieht , der sich nicht an alles hält , was zu tun das Buch des Gesetzes vorschreibt ( Gal 3,10 ) . Der Tod Christi hat so die Erlösung von den im ersten Bund begangenen Übertretungen bewirkt ( Hebr 9,15 ) .
=S=> Kte 581 Jesus galt den Juden und ihren geistigen Führern als ein Rabbi [ Vgl . Job 11,28 ; 3,2 ; Mt 22,23-24:34-36 ] . Er argumentierte oft im Rahmen der rabbinischen Gesetzesauslegung [ Vgl . Mt 12,5 ; 9,12 ; Mk 2,23-27 ; Lk 6,6-9 ;Joh 7,22-23. ] . Jesus mußte aber die Gesetzeslehrer unwillkürlich vor den Kopf stoßen , denn er bot seine Auslegung nicht bloß als einer von ihnen dar , sondern lehrte . . . wie einer , der [ göttliche ] Vollmacht hat , und nicht wie die Schriftgelehrten ( Mt 7,28-29 ) . In ihm ist das gleiche Gotteswort , das am Sinai erklungen war , um Mose das schriftliche Gesetz zu geben , auf dem Berg der Seligpreisungen aufs neue zu vernehmen [ Vgl . Mt 5,1. ] . Jesus schafft das Gesetz nicht ab , sondern erfüllt es , indem er von Gott her dessen endgültige Auslegung bietet : Ihr habt gehört , daß zu den Alten gesagt worden ist . . . Ich aber sage euch ( Mt 5 , 33-34 ) . Mit der gleichen göttlichen Autorität stellt er gewisse Überlieferungen der Menschen ( Mk 7,8 ) - das heißt die der Pharisäer - bloß , die Gottes Wort außer Kraft setzen ( Mk 7,13 ) .
=S=> Kte 582 Noch mehr : Das Gesetz über die Reinheit der Speisen , das im jüdischen Leben eine so große Rolle spielte , erfüllte Jesus , indem er dessen erzieherischen Sinn [ Vgl . Gal 3,24. ]durch göttliche Auslegung offenbarte : daß das , was von außen in den Menschen hineinkommt , ihn nicht unrein machen kann . . . Damit erklärte Jesus alle Speisen für rein . Was aus dem Menschen herauskommt , das macht ihn unrein . Denn von innen , aus dem Herzen der Menschen , kommen die bösen Gedanken ( Mk 7,18-21 ) . Jesus bot in göttlicher Autorität die endgültige Gesetzesinterpretation . Dabei stieß er auf den Widerstand gewisser Gesetzeslehrer , die seine Gesetzesauslegung nicht annahmen , obwohl sie durch begleitende göttliche Zeichen beglaubigt wurde [ Vgl . Job 5,36 ; 10,25:37-38 ; 12,37. ] . Das gilt insbesondere auch von der Sabbatfrage : Jesus erinnert daran , oft mit rabbinischen Argumenten [ Vgl . Mk 2,25-27 ; Job 7,22-24. ] , daß die Sabbatruhe weder durch den Dienst für Gott [ Vgl . Mt 12,5 ; Num 28,9. ]noch durch den Dienst am Nächsten [ Vgl . Lk 13,15-16 ; 14,3-4. ] - und darum auch nicht durch seine Heilungen - verletzt wird .

=U6= UebII -- II Jesus und der Tempel

-- =S=> Kte 583 Wie schon die Propheten vor ihm , erwies Jesus dem Tempel von Jerusalem tiefste Ehrfurcht . Vierzig Tage nach seiner Geburt wurde er darin von Josef und Maria Gott dargestellt [ Vgl . Lk 2,22-39. ] . Im Alter von zwölf Jahren entschloß er sich , im Tempel zu bleiben , um seine Eltern daran zu erinnern , daß er für die Sache seines Vaters da sei [ Vgl . Lk 2,46-49.. ] . Während seines verborgenen Lebens begab er sich Jahr für Jahr wenigstens am Paschafest zum Tempel hinauf [ Vgl . Lk 2,41. ] . Sein öffentliches Wirken vollzog sich im Rhythmus seiner Pilgerfahrten nach Jerusalem zu den großen jüdischen Festen [ Vgl . Job 2,13-14 ; 5,1:14 ; 7,1:10 ; 8,2 ; 10,22-23. ] .
=S=> Kte 584 Jesus steigt zum Tempel hinauf als dem vorzüglichen Ort der Begegnung mit Gott . Der Tempel ist für ihn die Wohnung seines Vaters , ein Haus des Gebetes , und er empört sich darüber , daß dessen Vorhof zu einem Marktplatz gemacht wird [ Vgl . Mt 21,13.. ] . Aus eifernder Liebe zu seinem Vater vertreibt er die Händler aus dem Tempel : Macht das Haus meines Vaters nicht zu einer Markthalle ! Seine Jünger erinnerten sich an das Wort der Schrift : ‚Der Eifer für dein Haus verzehrt mich‘ ( Ps 69,10 ) ( Joh 2,16-17 ) . Nach seiner Auferstehung behielten die Apostel eine ehrerbietige Haltung zum Tempel bei [ Vgl . z. B . Apg 2,46 ; 3,1 ; 5,20:21 ] .
=S=> Kte 585 Vor seiner Passion kündigte Jesus jedoch die Zerstörung dieses herrlichen Gebäudes an , von dem kein Stein mehr auf dem anderen bleiben werde [ Vgl . Mt 24,1-2. ] . Darin liegt ein Zeichen der Endzeit , die mit seinem Pascha beginnt [ Vgl . Mt 24,3 ;Lk 13,35. ] . Diese Weissagung aber wurde bei seinem Verhör vor dem Hohenpriester von falschen Zeugen entstellt wiedergegeben [ Vgl . Mk 14,57-58. ] und dann dem ans Kreuz Genagelten spöttisch entgegengehalten [ Vgl . Mt 27,39-40. ] .
=S=> Kte 586 Jesus legte seine Lehre zum großen Teil im Tempel dar [ Vgl . Joh 18,20. ]und war diesem keineswegs feind [ Vgl . Mt 8,4 ; 23,21 ; Lk 17,14 ;Joh 4,22.. ] . Er war gewillt , die Tempelsteuer zu zahlen , und entrichtete sie auch für Petrus [ Vgl . Mt 17,24-27. ] , den er eben zum Grundstein seiner künftigen Kirche gemacht hatte [ Vgl . Mt 16,18. ] . Er identifizierte sich sogar mit dem Tempel , indem er sich selbst als die endgültige Wohnung Gottes unter den Menschen bezeichnete [ Vgl . Joh 2,21 ; Mt 12,6. ] . Darum kündigt die Hinrichtung seines Leibes [ Vgl . Joh 2,18-22. ]die Zerstörung des Tempels an , mit der eine neue Epoche der Heilsgeschichte anbricht : Die Stunde kommt , zu der ihr weder auf diesem Berg noch in Jerusalem den Vater anbeten werdet ( Joh 4 , 21 ) [ Vgl . Job 4 , 23-24 ; Mt 27,51 ; Hebr 9,11 ; Offb 21,22. ] .

=U6= UebIII -- III Jesus und der Glaube Israels an den einzigen rettenden Gott

-- =S=> Kte 587 Das Gesetz und der Tempel von Jerusalem konnten also für die religiösen Autoritäten Israels Anlaß geben , Jesus zu widersprechen [ Vgl . Lk 2,34. ] . Der eigentliche Stein des Anstoßes [ Vgl . Lk 20,17-18 ; Ps 118,22. ] war für sie jedoch seine Rolle in der Sündenvergebung , dem göttlichen Werk schlechthin .
=S=> Kte 588 Es war für die Pharisäer ein Skandal , daß Jesus mit Zöllnern und Sündern ebenso vertraut Mahl hielt [ Vgl . Lk 7,36 ; 11,37 ; 14,1. ] . Gegenüber solchen , die von ihrer eigenen Gerechtigkeit überzeugt waren und die anderen verachteten ( Lk 18,9 ) [ Vgl . Job 7,49;9,34. ] , sagte Jesus : Ich bin gekommen , um die Sünder zur Umkehr zu rufen , nicht die Gerechten ( Lk 5,32 ) . Ja , er erklärte den Pharisäern gegenüber , alle seien in Sünde [ Vgl . Job 8,33-36. ] , und wer sich nicht als heilsbedürftig ansehe , sei mit Blindheit geschlagen [ Vgl . Joh 9,40-41. ]
=S=> Kte 589 Vor allem aber erregte Jesus deswegen Anstoß , weil er sein barmherziges Verhalten zu den Sündern mit der Haltung Gottes diesen gegenüber gleichsetzte [ Vgl . Mt 9,13 ; Hos 6,6. ] . Indem er sich mit Sündern zu Tische setzte [ Vgl . Lk 15,1-2:32 ] , gab er sogar zu verstehen , daß er sie zum messianischen Mahl zulasse [ Vgl . Lk 15 , 23-32. ] . Ganz besonders aber brachte er die religiösen Autoritäten Israels dadurch in Verlegenheit , daß er Sünden vergab . Fragten sie in ihrem Entsetzen nicht zurecht : Wer kann Sünden vergeben außer dem einen Gott ? ( Mk 2,7 ) . Entweder lästert Jesus Gott , indem er Sünden vergibt , da er sich dann als Mensch Gott gleichsetzt [ Vgl . Joh 5,18 ; 10,33. ] , oder er spricht die Wahrheit und seine Person vergegenwärtigt und offenbart den Namen Gottes [ Vgl . Job 17,6:26 ] .
=S=> Kte 590 Einzig die göttliche Identität der Person Jesu kann einen so absoluten Anspruch rechtfertigen wie den folgenden : Wer nicht für mich ist , der ist gegen mich ( Mt 12,30 ) , oder Aussagen wie : Hier aber ist einer , der mehr ist als Jona . . . , mehr ist als Salomo ( Mt 12,41-42 ) , größer ist als der Tempel ( Mt 12,6 ) . Oder daß er es auf sich bezieht , wenn David den Messias seinen Herrn genannt hat [ Vgl . Mt 12,36:37 ] , oder behauptet : Noch ehe Abraham wurde , bin ich ( Joh 8,58 ) , und sogar : Ich und der Vater sind eins ( Joh 10,30 ) .
=S=> Kte 591 Jesus hat die religiösen Autoritäten Jerusalems aufgefordert , an ihn zu glauben , weil er die Werke seines Vaters vollbringe [ Vgl . Job 10,36-38. ] . Ein solcher Glaubensakt erfordert jedoch ein geheimnisvolles Sich-selbst-Absterben , um , durch die göttliche Gnade angezogen [ Vgl . Job 6,44. ] , von oben her geboren zu werden ( Joh 3,7 ) . Eine solche Umkehrforderung zu stellen , obwohl die Verheißungen auf so unerwartete Weise in Erfüllung gehen sollten [ Vgl . Jes 53,1. ] , macht verständlich , daß der Hohe Rat dem tragischen Irrtum erliegen konnte , Jesus sei ein Gotteslästerer und verdiene als solcher den Tod [ Vgl . Mk 3,6 ; Mt 26,64-66. ] . Seine Mitglieder handelten zugleich aus Unwissenheit [ Vgl . Lk 23,34 ;Apg 3 , 17-18. ]und aus Verstocktheit ( Mk 3,5 ; Röm 11,25 ) im Unglauben ( Röm 11,20 ) .

=U6= UebIV -- Kurztexte --

=S=> Kte 592 Jesus hat das Gesetz vom Sinai nicht abgeschafft . sondern erfüllt [ Vgl . Mt 5,17-19. ] und zwar so vollkommen [ Vgl . Job 8,46. ] , daß er dessen letzten Sinn enthüllt [ Vgl . Mt 5,33. ]und von dessen Übertretungen freikauft [ Vgl . Hebr 9,15. ] .
=S=> Kte 593 Jesus hat den Tempel verehrt : an den jüdischen Pilgerfesten suchte er ihn auf und er liebte diese Wohnung Gottes unter den Menschen mit eifersüchtiger Liebe . Der Tempel deutet im voraus sein Mysterium an . Wenn er dessen Zerstörung ankündigt , bekundet er darin seinen gewaltsamen Tod und den Eintritt in eine neue Epoche der Heilsgeschichte , in der sein Leib der endgültige Tempel sein wird .
=S=> Kte 594 Jesus hat Taten gesetzt - wie z . B . die Sündenvergebung - , die ihn als den rettenden Gott selbst offenbaren [ Vgl . Job 5,16-18. ] . Gewisse Juden erkannten in ihm nicht den menschgewordenen Gott [ Vgl . Job 1,14. ] , sondern sahen in ihm einen Menschen , der sich selbst zu Gott macht ( Joh 10:33 ) . und verurteilten ihn als einen Gotteslästerer .

=U5= Abs2 -- Absatz 2 JESUS IST AM KREUZ GESTORBEN

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=U6= UebI -- I Der Prozeß Jesu

-- =S=> Kte 596 Die religiösen Autoritäten waren in bezug auf die Frage , wie man sich zu Jesus einstellen solle , nicht einer Meinung [ Vgl . Job 9,16 ; 10,19. ] . Die Pharisäer drohten solchen , die sich an Jesus halten würden , den Ausschluß an [ Vgl . Job 9,22. ] . Einige befürchteten : Wenn wir ihn gewähren lassen , werden alle an ihn glauben . Dann werden die Römer kommen und uns die heilige Stätte und das Volk nehmen ( Joh 11,48 ) . Ihnen machte der Hohepriester Kajaphas einen Vorschlag , indem er weissagte : Ihr bedenkt nicht , daß es besser für euch ist , wenn ein einziger Mensch für das Volk stirbt , als wenn das ganze Volk zugrunde geht ( Joh 11,50 ) . Der Hohe Rat , der Jesus als Gotteslästerer zum Tod verurteilte [ Vgl . Mt 26,66. ] , aber das Recht , jemanden hinzurichten , verloren hatte [ Vgl . Job 18,31. ] , lieferte Jesus den Römern aus und klagte ihn des Aufstands an [ Vgl . Lk 23,2. ] , was ihn an die Seite des Barabbas stellte , der des Aufruhrs angeklagt war ( Lk 23,19 ) . Die Hohenpriester suchten Pilatus auch dur ch politische Drohungen zu bewegen , Jesus zum Tod zu verurteilen [ Vgl . Job 19 , 12. 15. 21. ] .
=M=> Kte Die Juden sind für den Tod Jesu nicht kollektiv verantwortlich
=S=> Kte 597 Berücksichtigt man , wie geschichtlich verwickelt der Prozeß Jesu nach den Berichten der Evangelien ist und wie auch die persönliche Schuld der am Prozeß Hauptbeteiligten ( von Judas , dem Hohen Rat , von Pilatus ) - die Gott allein kennt - sein mag , so darf man nicht die Gesamtheit der Juden von Jerusalem dafür verantwortlich machen - trotz des Schreiens einer manipulierten Menge [ Vgl . Mk 15,11. ]und ungeachtet der allgemeinen Vorwürfe in den nach Pfingsten erfolgenden Aufrufen zur Bekehrung [ Vgl . Apg 2 , 23. 36 ; 3,13-14 ; 4,10 ; 5,30 ; 7,52 ; 10,39 ; 13,27-28 ; 1 Thess 2,14-15. ] . Als Jesus ihnen vom Kreuz herab verzieh [ Vgl . Lk 23,24. ] , entschuldigte er - wie später auch Petrus - die Juden von Jerusalem und sogar ihre Führer mit ihrer Unwissenheit ( Apg 3,17 ) . Noch weniger darf man den Schrei des Volkes : Sein Blut komme über uns und unsere Kinder ! ( Mt 27,25 ) , der eine Bestätigungsformel darstellt [ Vgl . Apg 5,28 ; 18,6. ] , zum Anlaß nehmen , die Schuld auf die Juden anderer Länder und Zeiten a uszudehnen : Darum hat die Kirche auf dem Zweiten Vatikanischen Konzil erklärt : Was bei seinem Leiden vollzogen worden ist , [ kann ] weder allen damals lebenden Juden ohne Unterschied noch den heutigen Juden zur Last gelegt werden . . . . Die Juden [ sind ] weder als von Gott verworfen noch als verflucht darzustellen , als ergäbe sich dies aus der Heiligen Schrift ( NA 4 ) .
=M=> Kte Alle Sünder sind am Leiden Christi schuld
=S=> Kte 598 In ihrem Glaubenslehramt und im Zeugnis ihrer Heiligen hat die Kirche nie vergessen , daß auch die Sünder die Urheber und Vollstrecker aller Strafen waren , die [ Christus ] erlitt ( Catech . R . 1,5,11 ) [ Vgl . Hebr 12,3. ] . Da sich die Kirche bewußt ist , daß unsere Sünden Christus selbst treffen [ Vgl . Mt 25,45 ; Apg 9,4-5. ] , zögert sie nicht , den Christen die schwerste Verantwortung für die Qualen Christi zuzuschreiben - während diese die Verantwortung allzu oft einzig den Juden angelastet haben : Diese Schuld trifft vor allem jene , die wiederholt in die Sünde zurückfallen . Denn da unsere Sünden Christus den Herrn in den Kreuzestod trieben , so ‚kreuzigen‘ tatsächlich jene , die sich in Sünden und Lastern wälzen , soweit es auf sie ankommt , den Sohn Gottes aufs neue und treiben ihren Spott mit ihm‘ ( Hebr 6,6 ) - ein Verbrechen , das bei uns noch schwerer erscheinen mag , als es von seiten der Juden war . Denn diese hätten , wie der Apostel sagt , ‚den Herrn der Herrlichkeit niemals gekreuzigt , wenn sie ihn erkannt hätten‘ ( 1 Kor 2,8 ) . Wir aber behaupten , ihn zu kennen , und dennoch legen wir gleichsam Hand an ihn , indem wir ihn durch die Tat verleugnen ( Catech . R . 1,5,11 ) . Dämonen sind nicht die , die ihn gekreuzigt haben , sondern du , der du ihn zusammen mit ihnen gekreuzigt hast und immer noch kreuzigst , indem du dich in Lastern und Sünden vergnügst ( Franz v . Assisi , admon . 5,3 ) .

=U6= UebII -- II Der Erlösungstod Christi im göttlichen Heilsplan

-- =M=> Kte Jesus wurde nach Gottes festgesetztem Ratschluß ausgeliefert
=S=> Kte 599 Zum gewaltsamen Tod Jesu kam es nicht zufällig durch ein bedauerliches Zusammenspiel von Umständen . Er gehört zum Mysterium des Planes Gottes , wie der hl . Petrus schon in seiner ersten Pfingstpredigt den Juden von Jerusalem erklärt : Er wurde nach Gottes beschlossenem Ratschluß und Vorauswissen hingegeben ( Apg 2,23 ) . Diese biblische Redeweise besagt nicht , daß die , welche Jesus verraten haben ( Apg 3,13 ) , nur die willenlosen Ausführer eines Szenarios waren , das Gott im voraus verfaßt hatte .
=S=> Kte 600 Für Gott sind alle Zeitmomente unmittelbare Gegenwart . Wenn er in seinem ewigen Plan etwas vorherbestimmt , bezieht er die freie Antwort jedes Menschen auf seine Gnade mit ein : Wahrhaftig , verbündet haben sich in dieser Stadt gegen deinen heiligen Knecht Jesus , den du gesalbt hast , Herodes und Pontius Pilatus mit den Heiden und den Stämmen Israels [ Vgl . Ps 2,1-2.. ] , um alles auszuführen , was deine Hand und dein Ratschluß im voraus bestimmt haben ( Apg 4,27-28 ) . Gott ließ die aus ihrer Verblendung hervorgegangenen Taten [ Vgl . Mt 26,54 ;Job 18,36;19,11. ] , um seinen Heilsplan zu verwirklichen [ Vgl . Apg 3 , 17-18. ] .
=M=> Kte Für unsere Sünden gestorben gemäß der Schrift
=S=> Kte 601 Dieser göttliche Plan , durch den gewaltsamen Tod des Knechtes , des Gerechten ( Jes 53,11 ) [ Vgl . Apg 3,14. ] Heil zu schaffen , war in der Schrift im voraus angekündigt worden als ein Mysterium allumfassender Erlösung , das heißt eines Loskaufs , der die Menschen aus der Sklaverei der Sünde befreit [ Vgl . Jes 53,11-12 ; Job 8,34-36. ] . In einem Glaubensbekenntnis , von dem er sagt , er habe es empfangen ( 1 Kor 15,3 ) , bekennt der hl . Paulus : Christus ist für unsere Sünden gestorben , gemäß der Schrift ( ebd. ) [ Vgl . Jes 53,7-8 und Apg 8,32-35. ]in Erfüllung gehen . Jesus selbst hat den Sinn seines Lebens und seines Todes im Licht dieser Worte vom Gottesknecht gedeutet [ Vgl . Mt 20,28. ] . Nach seiner Auferstehung gab er diese Schriftdeutung den Emmausjüngern [ Vgl . Lk 24,25-27. ] und sodann den Aposteln selbst [ Vgl . Lk 24,44-45. ] .
=M=> Kte Gott hat ihn für uns zur Sünde gemacht
=S=> Kte 602 Darum kann der hl . Petrus den apostolischen Glauben an den göttlichen Heilsplan so formulieren : Ihr wißt , daß ihr aus eurer sinnlosen , von den Vätern ererbten Lebensweise . . . losgekauft wurdet . . . mit dem kostbaren Blut Christi , des Lammes ohne Fehl und Makel . Er war schon vor der Erschaffung der Welt dazu ausersehen , und euretwegen ist er am Ende der Zeiten erschienen ( 1 Petr 1,18-20 ) . Die auf die Ursünde folgenden Sünden der Menschen werden mit dem Tod geahndet [ Vgl . Röm 5,12 ; 1 Kor 15,56. ] . Indem Gott seinen eigenen Sohn in der Gestalt eines Sklaven [ Vgl . Phil 2,7. ] , einer gefallenen und infolge der Sünde dem Tod preisgegebenen Menschennatur [ Vgl . Röm 8,3. ] sandte , hat er den , der keine Sünde kannte , für uns zur Sünde gemacht , damit wir in ihm Gerechtigkeit Gottes würden ( 2 Kor 5,21 ) .
=S=> Kte 603 Jesus ist nicht [ von Gott ] verworfen worden , als hätte er selbst gesündigt [ Vgl . Job 8,46. ] . Vielmehr hat er uns in seiner Erlöserliebe , die ihn immer mit dem Vater verband [ Vgl . Job 8,29. ] , so sehr angenommen in der Gottferne unserer Sünde , daß er am Kreuz in unserem Namen sagen konnte : Mein Gott , mein Gott , warum hast du mich verlassen ? ( Mk 15,34 ; Ps 22,2 ) . Da ihn Gott so solidarisch mit uns Sündern gemacht hat , hat er seinen eigenen Sohn nicht verschont , sondern ihn für uns alle hingegeben ( Röm 8,32 ) , damit wir mit Gott versöhnt [ werden ] durch den Tod seines Sohnes ( Röm 5,10 ) .
=M=> Kte Gottes allumfassende erlösende Liebe
=S=> Kte 604 Indem er seinen Sohn für unsere Sünden dahingab , zeigte Gott , daß , was er für uns plant , ein Ratschluß wohlwollender Liebe ist , die jedem Verdienst von unserer Seite vorausgeht : Nicht darin besteht die Liebe , daß wir Gott geliebt haben , sondern daß er uns geliebt und seinen Sohn als Sühne für unsere Sünden gesandt hat ( 1 Joh 4,10 ) [ Vgl . 1 Job 4,19. ] . Gott aber hat seine Liebe zu uns darin erwiesen , daß Christus für uns gestorben ist , als wir noch Sünder waren ( Röm 5,8 ) .
=S=> Kte 605 Diese Liebe schließt niemanden aus . Jesus sagt das anhand des Gleichnisses vom verlorenen Schaf : So will auch euer himmlischer Vater nicht , daß einer von diesen Kleinen verlorengeht ( Mt 18,14 ) . Er erklärt , er gebe sein Leben hin als Lösegeld für viele ( Mt 20,28 ) . Der Ausdruck für viele ist nicht einengend , sondern stellt die ganze Menschheit der einzigen Person des Erlösers gegenüber , der sich hingibt , um sie zu retten [ Vgl . Röm 5 , 18-19. ] . Im Anschluß an die Apostel [ Vgl . 2 Kor 5,15 ; 1 Job 2,2. ]lehrt die Kirche , daß Christus ausnahmslos für alle Menschen gestorben ist : Es gibt keinen Menschen , es hat keinen gegeben und wird keinen geben , für den er nicht gelitten hat ( Syn . v . Quiercy 853 : DS 624 ) .

=U6= UebIII -- III Christus hat sich für unsere Sünden seinem Vater dargebracht

-- =S=> Kte 614 Dieses Opfer Christi ist einmalig ; es vollendet und überholt alle Opfer [ Vgl . Hebr 10,10. ].Es ist zunächst eine Gabe Gottes des Vaters selbst : Der Vater gibt seinen Sohn dahin , um uns mit sich zu versöhnen [ Vgl . 1 Joh 4,10. ] . Gleichzeitig ist es eine Opfergabe des menschgewordenen Gottessohnes , der aus freiem Willen und aus Liebe [ Vgl . Job 15,13. ] im Heiligen Geist [ Vgl . Hebr 9,14. ] sein Leben [ Vgl . Joh 10 , 17-18. ] seinem Vater darbringt , um unseren Ungehorsam zu sühnen .
=M=> Kte Jesus setzt seinen Gehorsam an die Stelle unseres Ungehorsams
=S=> Kte 615 Wie durch den Ungehorsam des einen Menschen die vielen zu Sündern wurden , so werden auch durch den Gehorsam des einen die vielen zu Gerechten gemacht werden ( Röm 5,19 ) . Durch seinen Gehorsam bis zum Tod wurde Jesus zum leidenden Gottesknecht , der stellvertretend sein Leben als Sühnopfer hingab , die Sünden von vielen trug und so die vielen gerecht macht , indem er ihre Schuld auf sich lädt ( Jes 53,10-12 ) . Jesus hat unsere Sünden wiedergutgemacht und Gott dem Vater für sie Genugtuung [ Vgl . K . v . Trient : DS 1529. ] .
=M=> Kte Jesus vollendet sein Opfer am Kreuz
=S=> Kte 616 Die Liebe bis zur Vollendung ( Job 13,1 ) gibt dem Opfer Christi seinen Wert und bewirkt , daß es erlöst und wiedergutmacht , sühnt und Genugtuung leistet . Jesus hat bei der Hingabe seines Lebens um uns alle gewußt , uns alle geliebt [ Vgl . Gal 2,20 ; Eph 5,2:25 ] . Die Liebe Christi drängt uns , da wir erkannt haben : Einer ist für alle gestorben , also sind alle gestorben ( 2 Kor 5,14 ) . Kein Mensch , selbst nicht der größte Heilige , wäre imstande , die Sünden aller Menschen auf sich zu laden und sich als Opfer für alle darzubringen . Doch kraft der göttlichen Person des Sohnes in Christus , die über alle menschlichen Personen hinausgeht und sie zugleich umfängt , und Christus zum Haupt der ganzen Menschheit macht , kann das Opfer Christi für alle erlösend sein .
=S=> Kte 617 Durch sein heiligstes Leiden am Holz des Kreuzes verdiente er uns Rechtfertigung , lehrt das Konzil von Trient ( DS 1529 ) und betont so den einzigartigen Charakter des Opfers Christi als des Urhebers des ewigen Heils ( Hebr 5,9 ) . Und die Kirche verehrt das Kreuz , indem sie singt : O heiliges Kreuz , sei uns gegrüßt , du einzige Hoffnung dieser Welt ( LH , Hymnus Vexilla regis ) .
=M=> Kte Unsere Teilnahme am Opfer Christi
=S=> Kte 618 Der Kreuzestod ist das einmalige Opfer Christi , des einzigen Mittlers zwischen Gott und den Menschen ( 1 Tim 2,5 ) . Doch weil er sich in seiner menschgewordenen göttlichen Person gewissermaßen mit jedem Menschen vereinigt hat ( GS 22,2 ) , bietet sich allen die Möglichkeit . . . sich mit diesem österlichen Geheimnis in einer Gott bekannten Weise zu verbinden ( GS 22,5 ) . Jesus fordert seine Jünger auf , ihr Kreuz auf sich zu nehmen und ihm nachzufolgen ( Mt 16,24 ) , denn er hat für [ uns ] gelitten und [ uns ] ein Beispiel gegeben , damit [ wir ] seinen Spuren folgen ( 1 Petr 2,21 ) . Er will diejenigen , denen sein Erlösungsopfer zuerst zugutekommt , an diesem Opfer beteiligen [ Vgl . Mk 10,39 ; Job 21,18-19 ; Kol 1,24. ] . Das gilt vor allem für seine Mutter , die in das Mysterium seines erlösenden Leidens tiefer hineingenommen wird als jeder andere Mensch [ Vgl . Lk 2:35 ] . Es gibt keine andere Leiter , um zum Himmel emporzusteigen , als das Kreuz ( Rosa v . Lima , Vita ) .

=U6= UebIV -- Kurztexte --

=S=> Kte 619 Christus ist für unsere Sünden gestorben . gemäß der Schrjft ( 1 Kor 15,3 ) .
=S=> Kte 620 Unser Heil entspringt der Initiative der Liebe Gottes zu uns , denn er hat uns geliebt und seinen Sohn als Sühne für unsere Sünden gesandt ( 1 Joh 4 , 10 ) . Gott war es , der in Christus die Welt mit sich versöhnt hat ( 2 Kor 5. 19 ) .
=S=> Kte 621 Jesus hat sich zu unserem Heil freiwillig dargebracht . Beim Letzten Abendmahl bringt er diese Seibsihingabe zeichenhaft zum Ausdruck und verwirklicht sie im voraus : Das ist mein Leib , der für euch hingegeben wird ( Lk 22,19 ) .
=S=> Kte 622 Die Erlösung durch Christus besteht darin , daß er gekommen ist , um . . . sein Leben hinzugeben als Lösegeld für viele ( Mt 20,28 ) , das heißt um den Seinen seine Liebe bis zur Vollendung zu erweisen ( Joh 13,1 ) , damit sie aus der sinnlosen , von den Vätern ererbten Lebendsweise. ...losgekauft werden ( 1 Petr 1,18 ) .
=S=> Kte 623 Jesus war seinem Vater in Liebe gehorsam bis zum Tod am Kreuz ( Phil 2,8 ) . Dadurch erfüllte Jesus die Sendung , Sühne zu leisten [ Vgl . Jes 53,10. ] als leidender Gottesknecht , der die vielen gerecht macht , indem er ihre Schuld auf sich lädt ( Jes 53,11 ) [ Vgl . Röm 5,19. ] .

=U5= Abs3 -- Absatz 3 JESUS CHRISTUS IST BEGRABEN WORDEN

-- =S=> Kte 624 Es war nämlich Gottes gnädiger Wille , daß er für alle den Tod koste ( Hebr 2,9 ) . In seinem Heilsplan hat Gott verfügt , daß sein Sohn nicht nur für unsere Sünden sterbe ( 1 Kor 15,3 ) , sondern auch den Tod koste , das heißt während der Zeit zwischen seinem Sterben am Kreuz und dem Moment seiner Auferstehung das Totsein , den Zustand der Trennung zwischen seiner Seele und seinem Leib erfahre . Dieser Todeszustand Christi ist das Mysterium des Begrabenseins und des Hinabstiegs in das Reich des Todes . Es ist das Mysterium des Karsamstags , an dem Christus , ins Grab gelegt [ Vgl . Joh 19,42. ] , in die große Sabbatruhe Gottes eingeht [ Vgl . Hebr 4,4-9. ] , nachdem er das Heil der Menschen vollbracht [ Vgl . Joh 19,30. ] und das ganze All versöhnt hat [ Vgl . Kol 1,18-20. ] .
=M=> Kte Christus seinem Leibe nach im Grab
=S=> Kte 625 Der Aufenthalt Christi im Grab bildet die reale Verbindung zwischen dem leidensfähigen Zustand Christi vor Ostern und seinem jetzigen verherrlichten Zustand als Auferstandener . Die Person des Lebendigen kann sagen : Ich war tot , doch nun lebe ich in alle Ewigkeit ( Offb 1,18 ) . Weil er dem gewöhnlichen Gang der Natur nicht hindernd in den Weg trat , trennte sich zwar auch bei ihm durch den Tod die Seele vom Leibe , dann aber vereinigte er bei der Auferstehung beide wieder miteinander , damit er selbst der Treffpunkt von beiden , des Todes und des Lebens werde , indem er einerseits der weiteren natürlichen Auflösung des von der Seele getrennten Körpers in sich Einhalt gebot , andererseits das Prinzip der Wiedervereinigung der getrennten menschlichen Wesensbestandteile wurde ( Gregor v . Nyssa , or . catech . 16 ) .
=S=> Kte 626 Weil der Urheber des Lebens , den man getötet hat ( Apg 3,15 ) , der gleiche ist wie der Lebende , der auferstanden ist ( Lk 24,5-6 ) , muß offenbar die göttliche Person des Sohnes Gottes seine Seele und seinen Leib , die durch den Tod voneinander getrennt waren , weiterhin zu eigen gehabt haben : Wenn auch seine heilige Seele sich von dem unbefleckten Leib getrennt hat ward doch auch so die eine Person nicht in zwei Personen geschieden , denn der Leib und die Seele hatten zugleich von Anfang an in der Person des Wortes ihre Existenz , und obwohl im Tode voneinander getrennt , blieben beide in der einen Person des Wortes ( Johannes v . Damaskus , f . o . 3,27 ) .
=M=> Kte Du wirst deinen Heiligen nicht die Verwesung schauen lassen
=S=> Kte 627 Der Tod Christi war ein echter Tod ; er machte seinem menschlichen Dasein auf Erden ein Ende . Weil aber sein Leib mit der Person des Sohnes Gottes vereinigt blieb , wurde er nicht ein gewöhnlicher Leichnam . Um die göttliche Kraft zu zeigen , wollte [ Christus ] , daß dieser Leib unverwest bleibe ( Thomas von Aquin , s . th . 3,51,3 ) . Von Christus galt gleichzeitig : Er wurde vom Land der Lebenden abgeschnitten ( Jes 53,8 ) und mein Leib wird in sicherer Hoffnung ruhen , denn du gibst mich nicht der Unterwelt preis noch läßt du deinen Heiligen die Verwesung schauen ( Apg 2 , 26_27 ) [ Vgl . Ps 16,9-10. ] . Die Auferstehung Jesu am dritten Tag ( 1 Kor 15,4 ; Lk 24 , 46 ) [ Vgl . Mt 12,40 ; Jon 2,1 ; Hos 6,2. ] war der Beweis dafür , denn man nahm an , die Verwesung trete vom vierten Tag an ein [ Vgl . Job 11,39. ] .
=S=> Kte Mit Christus begraben . .
=S=> Kte 628 Die Taufe , deren ursprüngliche und volle Zeichenhaftigkeit im Untergetauchtwerden hervortritt , ist das wirksame Zeichen für den Hinabstieg des Täuflings ins Grab , für das Sterben mit Christus , um zu einem neuen Leben zu gelangen : Wir wurden mit ihm begraben durch die Taufe auf den Tod ; und wie Christus durch die Herrlichkeit des Vaters von den Toten auferweckt wurde , so sollen auch wir als neue Menschen leben " ( Röm 6,4 ) [ Vgl . Kol 2,12 ; Epb 5,26. ] .

=U6= UebIV -- Kurztexte --

=S=> Kte 629 Jesus hat für jeden Menschen den Tod gekostet [ Vgl . Hebr 2,9. ] . Der Sohn Gottes starb wirklich und wurde begraben .
=S=> Kte 630 Während Christus im Grabe lag , blieb seine göttliche Person weiterhin mit seiner Seele und auch mit seinem Leibe vereint , obwohl diese durch den Tod voneinander getrennt worden waren . Darum hat der Leib des toten Christus . . die Verwesung nicht gesehen " ( Apg 13 , 37 ) .

=U4= Art5 -- ARTIKEL 5 JESUS CHRISTUS IST HINABGESTIEGEN IN DAS REICH DES TODES , AM DRITFEN TAGE AUFERSTANDEN VON DEN TOTEN

-- =S=> Kte 631 Jesus stieg hinab in die Niederungen der Erde . . . Derselbe , der hinabstieg , ist auch hinaufgestiegen ( Eph 4,9-10 ) . Das Apostolische Glaubensbekenntnis bekennt in ein und demselben Glaubensartikel den Abstieg Christi in die Unterwelt und seine Auferstehung von den Toten am dritten Tag , denn in seinem Pascha läßt er das Leben aus dem Abgrund des Todes hervorgehen : dein Sohn , unser Herr Jesus Christus , der von den Toten erstand , der den Menschen erstrahlt im österlichen Licht ; der mit dir lebt und herrscht in Ewigkeit . Amen . ( MR , Osternacht 18 : Exsultet )

=U5= Abs1 -- Absatz 1 CHRISTUS IST HINABGESTIEGEN ZU DEN TOTEN

-- =S=> Kte 632 Die häufigen Aussagen des Neuen Testamentes , wonach Jesus von den Toten auferweckt worden ist ( Apg 3,15 ; Röm 8,11 ; 1 Kor 15,20 ) , setzen voraus , daß er vor der Auferstehung am Aufenthaltsort der Toten geweilt hat [ Vgl . Hebr 13,20. ] . Das ist der erste Sinn , den die Predigt der Apostel dem Abstieg Jesu in die Unterwelt gab : Jesus erlitt wie alle Menschen den Tod und begab sich der Seele nach zum Aufenthaltsort der Toten . Aber er stieg in diesen hinab als Retter und verkündete den Seelen , die dort festgehalten wurden , die Frohbotschaft [ Vgl . 1 Petr 3,18-19.. ] .
=S=> Kte 633 Die Schrift nennt den Aufenthaltsort der Toten , zu dem Christus nach dem Tod hinabgestiegen ist , Hölle , Scheol oder Hades [ Vgl . Phil 2,10 ; Apg 2,24 ; Offb 1,18 ; Eph 4,9. ] , denn diejenigen , die sich darin aufhalten , entbehren der Anschauung Gottes [ Vgl . Ps 6,6 ; 88,11-13. ] . Das war vor dem Kommen des Erlösers bei allen Toten der Fall , ob sie nun böse oder gerecht waren [ Vgl . Ps 89,49 ; 1 Sam 28,19 ; Ez 32,17-32. ] . Das will jedoch nicht besagen , daß alle das gleiche Los hatten . Jesus zeigt uns das im Gleichnis vom armen Lazarus , der in den Schoß Abrahams aufgenommen wird [ Vgl . Lk 16,22-26. ] . Die Seelen der Gerechten , die in Abrahams Schoß den Heiland erwarteten , hat Christus der Herr bei seinem Abstieg in die Hölle befreit ( Catech . R . 1,6,3 ) . Jesus ist nicht in die Unterwelt hinabgestiegen , um die Verdammten daraus zu befreien [ Vgl . Syn . v . Rom 745 : DS 587. ] , und auch nicht , um die Hölle , den Ort der Verdammung , aufzuheben [ Vgl . DS 1011 ; 1077. ] , sondern um die Gerechten zu befr eien , die vor ihm gelebt hatten [ Vgl . 4. Syn . v . Toledo 625 : DS 485 ;vgl. auch Mt 27,52-53. ] .
=S=> Kte 634 Auch Toten ist das Evangelium . . . verkündet worden ( 1 Petr 4,6 ) . Im Abstieg zu den Toten vollendete sich die Verkündigung der frohen Botschaft vom Heil . Er ist die letzte Phase der messianischen Sendung Jesu - eine der Zeitdauer nach sehr knappe , aber ihrer Bedeutung nach unermeßliche Phase : die Ausweitung des Erlösungswerkes auf alle Menschen aller Zeiten und aller Orte , denn allen Geretteten wurde die Erlösung zuteil .
=S=> Kte 635 Christus ist somit in die Tiefe des Todes hinabgestiegen [ Vgl . Mt 12,40 ; Röm 10,7 ; Eph 4,9. ] , damit die Toten die Stimme des Sohnes Gottes hören . . . ; und alle , die sie hören , leben ( Joh 5,25 ) . Jesus , der Urheber des Lebens ( Apg 3,15 ) , ist gekommen , um den zu entmachten , der die Gewalt über den Tod hat , nämlich den Teufel , und um die zu befreien , die durch die Furcht vor dem Tod ihr Leben lang der Knechtschaft verfallen waren ( Hebr 2,14-15 ) . Der auferweckte Christus hat nun die Schlüssel zum Tod und zur Unterwelt in Händen ( Offb 1,18 ) , und im Himmel , auf der Erde und unter der Erde beugen alle ihre Knie vor dem Namen Jesu ( Phil 2,10 ) . Tiefes Schweigen herrscht heute auf Erden , tiefes Schweigen und Stille . Tiefes Schweigen , weil der König ruht . Furcht hat die Erde gepackt und sie ist verstummt , weil Gott - im Fleisch - in Schlaf gesunken ist und Menschen aufgeweckt hat , die seit unvordenklicher Zeit schliefen . . . Er geht auf die Suche nach Adam , unserem Stammvater , nach dem verlorenen Schaf . Besuchen will er , die in Finsternis sitzen und im Schatten des Todes . Er kommt , um den gefangenen Adam und die mitgefangene Eva von ihren Schmerzen zu erlösen , er , der zugleich ihr Gott und ihr Sohn ist . . . Deinetwegen wurde ich dein Sohn , ich , dein Gott . . . Wach auf , Schläfer. . . Ich habe dich nicht geschaffen , damit du im Gefängnis der Unterwelt festgehalten wirst . Steh auf von den Toten ! Ich bin das Leben der Toten ( Alte Homilie zum Karsamstag ) .

=U6= UebIV -- Kurztexte --

=S=> Kte 636 Mit hinabgestiegen in das Reich des Todes bekennt das Glaubensbekenntnis , daß Jesus wirklich gestorben ist und durch seinen Tod für uns den Tod und den Teufel besiegt hat , der die Gewalt über den Tod hat ( Hebr 2,14 ) .
=S=> Kte 637 Der tote Christus ist in seiner Seele , die mit seiner göttlichen Person vereint blieb , zum Aufenthaltsort der Toten hinabgestiegen . Er hat den Gerechten , die vor ihm gelebt hatten , die Pforten des Himmels geöffnet .

=U5= Abs2 -- Absatz 2 AM DRITFEN TAG IST ER AUFERSTANDEN VON DEN TOTEN

-- =S=> Kte 638 So verkünden wir euch die frohe Botschaft : Gott hat die Verheißung , die an die Väter ergangen ist , an uns , ihren Kindern , erfüllt , indem er Jesus auferweckt hat ( Apg 13,32-33 ) . Die Auferstehung Christi ist die Wahrheit , in der unser Glauben an Christus gipfelt ; die christliche Urgemeinde glaubt und lebt sie als zentrale Wahrheit , die Überlieferung gibt sie als grundlegend weiter , die Dokumente des Neuen Testamentes weisen sie nach ; zugleich mit dem Kreuz wird sie als wesentlicher Teil des Pascha-Mysteriums verkündet . Christus ist von den Toten auferstanden . Durch seinen Tod hat er den Tod besiegt , den Toten das Leben gegeben . ( Byzantinische Liturgie , Troparion von Ostern )

=U6= UebI -- I Das geschichtliche und transzendente Ereignis

-- =M=> Kte Das leere Grab
=S=> Kte 640 Was sucht ihr den Lebenden bei den Toten ? Er ist nicht hier , sondern er ist auferstanden ( Lk 24,5-6 ) . Das erste Element , auf das wir im Rahmen der Osterereignisse stoßen , ist das leere Grab . Es ist an und für sich kein direkter Beweis . Daß der Leichnam Jesu nicht mehr im Grab lag , ließe sich auch anders erklären [ Vgl . Job 20,13 ; Mt 28,11-15. ] . Trotzdem war das leere Grab für alle ein entscheidend wichtiges Zeichen , und seine Entdeckung durch die Jünger der erste Schritt zu der Einsicht , daß Christus tatsächlich auferstanden ist , wie das zuerst bei den heiligen Frauen [ Vgl . Lk 24,3:22-23 ] und sodann bei Petrus [ Vgl . Lk 24,12. ] der Fall war . Der Jünger , den Jesus liebte ( Joh 20,2 ) sagt , er habe , als er in das leere Grab eingetreten sei und die Leinenbinden liegen gesehen habe ( Joh 20,6 ) , gesehen und geglaubt ( Joh 20,8 ) . Das setzt voraus , daß er am Zustand des leeren Grabes festgestellt hat [ Vgl . Joh 20,5-7. ] , daß das Fehlen des Leichnams Jesu nicht auf die Tat von Menschen z urückzuführen sei und daß Jesus nicht einfach , wie Lazarus [ Vgl . Joh 11,44. ] , in ein irdisches Leben zurückgekehrt war .
=M=> Kte Die Erscheinungen des Auferstandenen
=S=> Kte 641 Die Ersten , die dem Auferstandenen begegneten [ Vgl . Mt 28,9-10 ; Joh 20 , 11-18. ] , waren Maria von Magdala und die heiligen Frauen , die zum Grabe kamen , um den Leichnam Jesu einzubalsamieren [ Vgl . Mk 16,1 ; Lk 24,1. ] , der am Karfreitagabend , weil der Sabbat anbrach , hastig bestattet worden war [ Vgl . Job 19 , 31:42 ] . So waren Frauen selbst für die Apostel [ Vgl . Lk 24 , 9-10. ] die ersten Botinnen der Auferstehung Christi . Danach erschien Jesus den Aposteln , zuerst dem Petrus , dann den Zwölfen [ Vgl . 1 Kor 15,5. ] . Petrus , der den Auftrag erhalten hat , den Glauben seiner Brüder zu stärken [ Vgl . Lk 22,31-32. ] , erblickt also den Auferstandenen vor diesen , und auf sein Zeugnis hin ruft die Gemeinschaft aus : Der Herr ist wirkich auferstanden und ist dem Simon erschienen ( Lk 24,34 ) .
=S=> Kte 642 Alles , was in diesen Ostertagen geschah , stellte die Apostel - und ganz besonders Petrus - in den Dienst am Aufbau der neuen Ära , die am Ostermorgen anbrach . Als Zeugen des Auferstandenen bleiben sie die Grundsteine seiner Kirche . Der Glaube der ersten Glaubensgemeinde gründet auf dem Zeugnis konkreter Menschen , die den Christen bekannt waren und von denen die meisten noch unter ihnen lebten . Diese Zeugen der Auferstehung Christi [ Vgl . Apg 1,22. ] sind vor allem Petrus und die Zwölf , aber nicht nur sie : Paulus spricht klar von mehr als fünfhundert Personen , denen Jesus gleichzeitig erschienen ist ; er erschien auch dem Jakobus und allen Aposteln [ Vgl . 1 Kor 15,4-8. ] .
=S=> Kte 643 Angesichts dieser Zeugnisse ist es unmöglich , die Auferstehung als etwas zu interpretieren , das nicht der physischen Ordnung angehört , und sie nicht als ein geschichtliches Faktum anzuerkennen . Aus den Ereignissen ergibt sich , daß der Glaube der Jünger die überaus harte Prüfung des Leidens und des Kreuzestodes ihres Meisters durchmachen mußte , die dieser vorausgesagt hatte [ Vgl . Lk 22,31-32. ] . Die Jünger ( jedenfalls einige von ihnen ) waren durch die Passion so sehr erschüttert worden , daß sie der Kunde von der Auferstehung nicht ohne weiteres Glauben schenkten . Die Evangelien zeigen uns keineswegs eine mystisch hingerissene Gemeinde , sondern Jünger , die niedergeschlagen ( , " trübe dreinblickend" : Lk 24,17 ) und erschrocken [ Vgl . Job 20,19. ] waren . Darum schenkten sie den heiligen Frauen , die vom Grabe zurückkehrten , keinen Glauben und hielten das alles für Geschwätz ( Lk 24 , 11 ) [ Vgl . Mk 16,11:13 ] . Als Jesus sich am Osterabend den Elfen zeigte , tadelte er ihren Unglauben und ihre Verstocktheit , weil sie denen nicht glaubten , die ihn nach seiner Auferstehung gesehen hatten ( Mk 16,14 ) .
=S=> Kte 644 Sogar angesichts des auferstandenen Jesus selbst zweifeln die Jünger noch [ Vgl . Lk 24,38. ] , da ihnen die Sache so unmöglich erscheint : Sie meinen , ein Gespenst zu sehen [ Vgl . Lk 24,39. ] . " Sie staunten , konnten es aber vor Freude immer noch nicht glauben " ( Lk 24,41 ) . Thomas wird die gleiche Prüfung des Zweifels durchmachen [ Vgl . Job 20,24-27. ] , und noch bei der letzten Erscheinung in Galiläa , von der Matthäus berichtet , hatten einige Zweifel ( Mt 28,17 ) . Darum läßt sich die Hypothese , daß die Auferstehung ein Erzeugnis des Glaubens ( oder der Leichtgläubigkeit ) der Apostel gewesen sei , nicht halten . Ganz im Gegenteil , ihr Glaube an die Auferstehung - unter dem Wirken der göttlichen Gnade - ist aus der unmittelbaren Erfahrung der Wirklichkeit des auferstandenen Christus selbst hervorgegangen .
=M=> Kte Der Zustand der auferstandenen Menschennatur Christi
=S=> Kte 645 Der auferstandene Jesus tritt mit seinen Jüngern in direkte Beziehung : er läßt sich berühren [ Vgl . Lk 24,39 ; Joh 20,27. ] und ißt mit ihnen [ Vgl . Lk 24,30. 41-43;Joh 21,9:13-15 ] . Er fordert sie auf , festzustellen , daß er kein Gespenst ist [ Vgl . Lk 24,39. ] , vor allem aber , daß der auferstandene Leib , in dem er vor ihnen steht , wirklich der gleiche ist , der gequält und gekreuzigt worden ist , weil er noch die Spuren des Leidens trägt [ Vgl . Lk 24,40 ;Joh 20,20:27 ] . Dieser echte und wirkliche Leib besitzt jedoch zugleich die neuen Eigenschaften eines verherrlichten Leibes : Jesus ist nicht mehr an Ort und Zeit gebunden , sondern kann nach Belieben da sein , wo und wann er will [ Vgl . Mt 28,9:16-17 ; Lk 24,15:36 ; Joh 20,14:19 ; 21,4 ] . Seine Menschennatur kann nicht mehr auf der Erde zurückgehalten werden und gehört nur noch dem göttlichen Bereich des Vaters an [ Vgl . Joh 20,17. ] . Aus diesem Grund steht es dem auferstandenen Jesus auch völlig frei , so zu erscheinen , wie er will : in der Gestalt eines Gärtners [ Vgl . Joh 20,14-15. ] oder in einer anderen Gestalt ( Mk 16 , 12 ) als der , die den Jüngern vertraut war . Dadurch sollte ihr Glaube geweckt werden [ Vgl . Joh 20,14:16 ; 21,4:7 ] .
=S=> Kte 646 Die Auferstehung Jesu war nicht eine Rückkehr in das irdische Leben , wie das bei den Auferweckungen der Fall war , die er vor Ostern gewirkt hatte : des Töchterchens des Jaïrus , des jungen Mannes von Naïn und des Lazarus . Diese Taten waren wunderbare Ereignisse , aber die Menschen , an denen das Wunder geschah , kehrten durch die Macht Jesu in das gewöhnliche , irdische Leben zurück . Zu bestimmter Zeit mußten sie aufs neue sterben . Die Auferstehung Christi ist wesentlich anders . Er geht in seinem auferweckten Leib aus dem Totsein in ein anderes Leben über , jenseits von Zeit und Raum . Der Leib Jesu wird bei der Auferstehung von der Macht des Heiligen Geistes erfüllt ; er hat in seinem verherrlichten Zustand am göttlichen Leben teil , so daß der hl . Paulus Christus als den Himmlischen bezeichnen kann [ Vgl . 1 Kor 15,35-50. ] .

=U6= UebII -- II Die Auferstehung als transzendentes Ereignis

-- =S=> Kte 647 O wahrhaft selige Nacht , jubelt das Exsultet der Ostervigil , dir allein war es vergönnt , die Stunde zu kennen , in der Christus erstand von den Toten . In der Tat war niemand Augenzeuge des Ereignisses der Auferstehung selbst , und kein Evangelist schildert sie . Niemand konnte sagen , wie sie äußerlich vor sich ging . Noch weniger aber konnte ihr inneres Wesen , der Übergang in ein anderes Leben , durch die Sinne wahrgenommen werden . Obwohl sie ein Ereignis war , das sich durch das Zeichen des leeren Grabes und durch die Wirklichkeit der Begegnungen der Apostel mit dem auferweckten Christus feststellen ließ , bleibt die Auferstehung in dem , worin sie über die Geschichte hinausgeht , im Herzen des Glaubensmysteriums . Darum offenbart sich der auferweckte Christus nicht der Welt [ Vgl . Job 14,22 ] , sondern seinen Jüngern , die mit ihm zusammen von Galiläa nach Jerusalem hinaufgezogen waren und die jetzt vor dem Volk seine Zeugen sind ( Apg 13,31 ) .

=U6= UebII -- II Die Auferstehung - Werk der heiligsten Dreifaltigkeit

-- =S=> Kte 648 Die Auferstehung Christi ist Gegenstand des Glaubens : transzendenter Eingriff Gottes selbst in die Schöpfung und in die Geschichte . Bei ihr handeln die drei göttlichen Personen gemeinsam und offenbaren dabei gleichzeitig ihre Eigenart . Sie geschah durch die Macht des Vaters , der Christus , seinen Sohn , auferweckte [ Vgl . Apg 2,24 ] und so dessen Menschennatur - mitsamt dem Leib - vollkommen in die Dreifaltigkeit aufnahm . Jesus wird endgültig geoffenbart als dem Geist der Heiligkeit nach . . . Sohn Gottes in Macht aufgrund der Auferstehung von den Toten ( Röm 1,3-4 ) . Der hl . Paulus betont die Offenbarung der Macht Gottes [ Vgl . Röm 6,4 ; 2 Kor 13,4 ; Phil 3,10 ; Epb 1,19-22 ; Hebr 7,16 ] durch das Wirken des Geistes , der die tote Menschennatur Jesu lebendig gemacht und in den verherrlichten Zustand , in das Herr sein , versetzt hat .
=S=> Kte 649 Was den Sohn anbelangt , so bewirkt er seine Auferstehung kraft seiner göttlichen Macht . Jesus kündigt an , der Menschensohn werde viel leiden und auch sterben müssen ; dann werde er auferstehen [ Vgl . Mk 8,31 ; 9,9-31 ; 10,34 ] . An anderer Stelle sagt er ausdrücklich : Ich gebe mein Leben hin , um es wieder zu nehmen . . . Ich habe Macht , es hinzugeben , und ich habe Macht , es wieder zu nehmen ( Joh 10 , 17-18 ) . Das ist unser Glaube : Jesus ist gestorben und auferstanden ( 1 Thess 4,14 ) .
=S=> Kte 650 Die Kirchenväter betrachten die Auferstehung von der göttlichen Person Christi her . Diese war mit seiner Seele und seinem Leib , die durch den Tod voneinander getrennt worden waren , vereint geblieben : Kraft der Einheit der göttlichen Natur , die in beiden Wesensteilen des Menschen zugegen bleibt , vereinigen sich diese aufs neue . So kommt der Tod durch die Trennung des menschlichen Gefüges zustande und die Auferstehung durch die Vereinigung der beiden getrennten Teile ( Gregor v . Nyssa , res . 1 ) [ Vgl . auch DS 325 ; 359 ; 369 ; 539 ] .

=U6= UebIII -- III Sinn und Heilsbedeutung der Auferstehung

-- =S=> Kte 651 Ist Christus nicht auferweckt worden , dann ist unsere Verkündigung leer und euer Glaube sinnlos ( 1 Kor 15,15 ) . Die Auferstehung stellt vor allem die Bestätigung für all das dar , was Christus getan und gelehrt hat . Sämtliche Wahrheiten , selbst die für den menschlichen Geist unfaßlichsten , finden ihre Rechtfertigung , wenn Christus durch seine Auferstehung den von ihm verheißenen endgültigen Beweis seiner göttlichen Autorität gegeben hat .
=S=> Kte 652 In der Auferstehung Christi erfüllen sich die Verheißungen des Alten Bundes [ Vgl . Lk 24,26-27:4-8 ] und auch die , welche Jesus selbst während seines irdischen Lebens gegeben hat [ Vgl . Mt 28,6 ; Mk 16,7 ; Lk 24,6-7 ] . Der Ausdruck gemäß der Schrift ( 1 Kor 15,3 ) [ Vgl . das Glaubensbekenntnis von
Aug ] weist darauf hin , daß mit der Auferstehung Christi diese Vorhersagen in Erfüllung gehen .
=S=> Kte 653 Seine Auferstehung bestätigt die wahre Gottheit Jesu . Er hatte gesagt : Wenn ihr den Menschensohn erhöht habt , dann werdet ihr erkennen , daß Ich bin ( Joh 8,28 ) . Die Auferstehung des Gekreuzigten beweist , daß er wirklich der Ich bin , der Sohn Gottes , ja Gott selber ist . Der hl . Paulus konnte den Juden erklären : Gott hat die Verheißung , die an die Väter ergangen ist , an uns . . . erfüllt , indem er Jesus auferweckt hat , wie es schon im zweiten Psalm heißt : Mein Sohn bist du , heute habe ich dich gezeugt ( Apg 13 , 32-33 ) [ Vgl . Ps 2,7 ] . Die Auferstehung Christi steht in enger Verbindung mit der Menschwerdung des Sohnes Gottes . Gemäß Gottes ewigem Plan ist sie deren Vollendung .
=S=> Kte 654 Das Ostergeheimnis hat zwei Seiten : Durch seinen Tod befreit uns Christus von der Sünde , durch seine Auferstehung eröffnet er uns den Zugang zu einem neuen Leben . Dieses besteht zuerst in der Rechtfertigung , die uns wieder in die Gnade Gottes versetzt [ Vgl . Röm 4,25 ] , damit , wie Christus . . . von den Toten auferweckt wurde , auch wir in einem neuen Leben wandeln ( Röm 6,4 ) . Die Rechtfertigung besteht im Sieg über den durch die Sünde verursachten Tod und in der neuen Teilhabe an der Gnade [ Vgl . Eph 2,4-5 ; 1 Petr 1,3 ] . Sie vollzieht die Annahme zu Söhnen Gottes , denn die Menschen werden Brüder Christi . Jesus selber bezeichnet nach der Auferstehung seine Jünger als seine Brüder : Geht und verkündet meinen Brüdern . . . ( Mt 28,10 ; Joh 20,17 ) . Seine Brüder sind wir nicht aufgrund unserer Natur , sondern durch ein Geschenk der Gnade , denn diese Adoptivsohnschaft schenkt eine wirkliche Teilhabe am Leben des eingeborenen Sohnes , das in seiner Auferstehung voll zutage getreten ist .
=S=> Kte 655 Schließlich ist die Auferstehung Christi - und der auferstandene Christus selbst - Ursache und Urgrund unserer künftigen Auferstehung : Christus ist von den Toten auferweckt worden als der Erste der Entschlafenen Denn wie in Adam alle sterben , so werden in Christus alle lebendig gemacht werden ( 1 Kor 15,20-22 ) . Während des Harrens auf diese Vollendung lebt der auferstandene Christus im Herzen seiner Gläubigen . Im Auferstandenen kosten die Christen die Kräfte der zukünftigen Welt ( Hebr 6,5 ) , und ihr Leben wird von Christus in den Schoß des göttlichen Lebens geborgen [ Vgl . Kol 3:1-3 ] , damit die Lebenden nicht mehr für sich leben , sondern für den , der für sie starb und auferweckt wurde ( 2 Kor 5,15 ) .

=U6= UebIV -- Kurztexte --

=S=> Kte 656 Der Glaube an die Auferstehung bezieht sich auf ein Ereignis , das von den Jüngern , die dem Auferstandenen wirklich begegnet sind , als geschichtlich bezeugt wurde . Als Eintritt der Menschennatur Christi in die Herrlichkeit Gottes ist es gleichzeitig geheimnisvoll transzendent .
=S=> Kte 657 Das leere Grab und die daliegenden Tücher bedeuten , daß der Leib Christi durch die Macht Gottes aus den Banden des Todes und der Verwesung befreit worden ist . Sie bereiten die Jünger auf die Begegnung mit dem Auferstandenen vor .
=S=> Kte 658 Christus , der Erstgeborene der Toten ( Kol 1,18 ) , ist der Urheber unserer eigenen Auferstehung , schon jetzt durch die Rechtfertigung unserer Seele [ Vgl . Röm 2009-4-6 ] und dereinst dadurch , daß er unseren Leib lebendig machen wird [ Vgl . Röm 2009-11-8 ] .

=U4= Art6 -- ARTIKEL 6 JESUS IST AUFGEFAHREN IN DEN HIMMEL ; ER SITZT ZUR RECHTEN GOTTES , DES ALLMäCHTIGEN VATERS

-- =S=> Kte 662 Und ich , wenn ich über die Erde erhöht bin , werde alle zu mir ziehen ( Joh 12,32 ) . Das Erhöhtwerden am Kreuz bedeutet das Erhöhtwerden bei der Himmelfahrt und kündigt es an . Es ist deren Beginn . Jesus Christus , der einzige Priester des neuen und ewigen Bundes , ist nicht in ein von Menschenhand errichtetes Heiligtum hineingegangen . . . sondern in den Himmel selbst , um jetzt für uns vor Gottes Angesicht zu erscheinen ( Hebr 9,24 ) . Im Himmel übt Christus sein Priestertum dauernd aus , Darum kann er auch die , die durch ihn vor Gott hintreten , für immer retten ; denn er lebt allezeit , um für sie einzutreten ( Hebr 7,25 ) . Als Hoherpriester der künftigen Güter ( Hebr 9,11 ) ist er Mittelpunkt und Hauptzelebrant der Liturgie , die den Vater im Himmel ehrt [ Vgl . Offb 4,6-11 ] .
=S=> Kte 663 Nun sitzt Christus zur Rechten des Vaters : Unter der Rechten des Vaters verstehen wir die Herrlichkeit und die Ehre der Gottheit , in welcher der Sohn Gottes als Gott wesensgleich mit dem Vater von Ewigkeit her existiert und in der er nun , nachdem er in den letzten Zeiten Fleisch geworden , auch dem Leibe nach sitzt , da sein Fleisch mitverherrlicht ist ( Johannes v . Damaskus , f . o . 4,2 ) .
=S=> Kte 664 Das Sitzen zur Rechten des Vaters bedeutet den Beginn der Herrschaft des Messias . Die Vision des Propheten Daniel geht in Erfüllung : Ihm wurden Herrschaft , Würde und Königtum gegeben . Alle Völker , Nationen und Sprachen müssen ihm dienen . Seine Herrschaft ist eine ewige , unvergängliche Herrschaft . Sein Reich geht niemals unter ( Dan 7,14 ) . Von diesem Zeitpunkt an sind die Apostel die Zeugen der Herrschaft geworden , der kein Ende sein wird ( Glaubensbekenntnis von
Aug ) .

=U5= AbsIV -- Kurztexte --

=S=> Kte 665 Die Himmelfahrt Christi kennzeichnet den endgültigen Eintritt der menschlichen Natur Jesu in den himmlischen Bereich Gottes . Von wo er wiederkommen wird [ Vgl . Apg 1,11 ] , der ihn aber in der Zwischenzeit den Blicken der Menschen entzieht [ Vgl . Kol 3,3 ] .
=S=> Kte 666 Jesus Christus , das Haupt der Kirche , geht uns in das herrliche Reich des Vaters voraus , damit wir alle als Glieder seines Leibes in der Hoffnung leben , eines Tages für immer bei ihm zu sein .
=S=> Kte 667 Da Jesus Christus ein für allemal in das Heiligtum des Himmels eingetreten ist , legt er unablässig Fürbitte für uns ein als der Mittler , der den Heiligen Geist fortwährend auf uns ausgießt .

=U4= Art7 -- ARTIKEL 7 VON DORT WIRD ER KOMMEN , ZU RICHTEN DIE LEBENDEN UND DIE TOTEN

--

=U5= AbsI -- I Er wird wiederkommen in Herrlichkeit

-- =M=> Kte Christus herrscht schon durch die Kirche
=S=> Kte 668 Christus ist gestorben und lebendig geworden , um Herr zu sein über Tote und Lebende ( Röm 14,9 ) . Der Aufstieg Christi zum Himmel bedeutet , daß er nun in seiner Menschennatur an der Macht und Autorität Gottes selbst teilhat . Jesus Christus ist der Herr : er besitzt alle Gewalt im Himmel und auf Erden . Er ist hoch über alle Fürsten und Gewalten , Mächte und Herrschaften erhoben , denn der Vater hat ihm alles zu Füßen gelegt ( Eph 1,20-22 ) . Christus ist der Herr des Weltalls [ Vgl . Eph 4,10 ; 1 Kor 5,24:27-28 ] und der Geschichte . In ihm wird die Geschichte des Menschen , ja die ganze Schöpfung erneut unter ein Haupt zusammengefaßt ( Eph 1,10 ) und jenseitig vollendet .
=S=> Kte 669 Als der Herr ist Christus auch das Haupt der Kirche , die sein Leib ist [ Vgl . Eph 1,22 ] . Obwohl in den Himmel aufgenommen und verherrlicht , da er seine Sendung voll erfüllt hat , bleibt er auf Erden in seiner Kirche . Die Erlösung ist die Quelle der Autorität , die Christus kraft des Heiligen Geistes über die Kirche ausübt [ Vgl . Eph 4,11-13 ] . Die Kirche , das heißt das im Mysterium schon gegenwärtige Reich Christi , ist Keim und Anfang dieses Reiches auf Erden ( LG 3 ; 5 ) .
=S=> Kte 670 Seit der Himmelfahrt geht der Plan Gottes seiner Erfüllung entgegen . Wir leben schon in der letzten Stunde ( 1 Joh 2 , 18 ) [ Vgl . 1 Petr 4,7 ] . Schon sind also die Enden der Zeiten zu uns gekommen , und die Erneuerung der Welt ist unwiderruflich begründet und wird in dieser Weltzeit auf eine gewisse wirkliche Weise vorweggenommen : Denn die Kirche wird schon auf Erden durch eine wahre , wenn auch unvollkommene Heiligkeit ausgezeichnet ( LG 48 ) . Schon jetzt erweist das Reich Christi seine Gegenwart durch die wunderbaren Zeichen [ Vgl . Mk 16,17-18 ] , die seine Verkündigung durch die Kirche begleiten [ Vgl . Mk 16,20 ] .
=S=> Kte . . . bis ihm alles unterworfen ist
=S=> Kte 671 Das Reich Christi , in der Kirche schon gegenwärtig , ist jedoch noch nicht durch die Ankunft des Königs auf Erden mit großer Macht und Herrlichkeit ( Lk 21,27 ) [ Vgl . Mt 25,31 ] vollendet . Es wird noch von bösen Mächten angegriffen [ Vgl . 2 Thess 2,7 ] , obwohl diese durch das Pascha Christi im Grunde schon besiegt sind . Bis ihm dann alles unterworfen sein wird [ Vgl 1 Kor 15,28 ] , bis es neue Himmel und eine neue Erde geben wird , in denen die Gerechtigkeit wohnt , trägt die pilgernde Kirche in ihren Sakramenten und Einrichtungen , die zu dieser Zeit gehören , die Gestalt dieser Welt , die vergeht , und weilt selbst unter den Geschöpfen , die seufzen und bis jetzt noch in Wehen liegen und die Offen . barung der Kinder Gottes erwarten ( LG 48 ) . Aus diesem Grund beten die Christen , besonders in der Eucharistiefeier [ Vgl . 1 Kor 11,26 ] , um das rasche Eintreten der Wiederkunft Christi [ Vgl . 2 Pelr 3,11-12 ] , indem sie zu ihm rufen : Komm , Herr ! ( 1 Kor 16,22 ; Offb 22 , 17:20 ) .
=S=> Kte 672 Christus hat vor seiner Himmelfahrt gesagt , die Stunde sei noch nicht da , um das von Israel erwartete messianische Reich herrlich zu errichten [ Vgl . Apg 1,6-7 ] . Dieses sollte den Propheten zufolge [ Vgl . Jes 11,1-9 ] für alle Menschen die endgültige Herrschaft der Gerechtigkeit , der Liebe und des Friedens bringen . Die jetzige Zeit ist nach dem Wort des Herrn die Zeit des Geistes und des Zeugnisgebens [ Vgl . Apg 1,8 ] , aber auch noch eine Zeit der Not ( 1 Kor 7,26 ) und der Prüfung durch das Böse [ Vgl . Eph 5,16 ] , das selbst die Kirche nicht verschont [ Vgl . 1 Petr 4,17 ] und die Kämpfe der letzten Tage einleitet [ Vgl . 1 Joh 2,18 ; 4,3 ; 1 Tim 4,1 ] . Sie ist eine Zeit des Harrens und des Wachens [ Vgl . Mt 25,1-13 ; Mk 13,33-37 ] .
=M=> Kte Das glorreiche Kommen Christi als Hoffnung für Israel
=S=> Kte 673 Seit der Himmelfahrt steht die Ankunft Christi in Herrlichkeit bevor [ Vgl . Apg 22,20 ] , nur steht es uns nicht zu , Zeiten und Fristen zu erfahren , die der Vater in seiner Macht festgesetzt hat ( Apg 1,7 ) [ Vgl . Mk 13,32 ] . Diese eschatologische Ankunft kann jederzeit geschehen [ Vgl . Mt 24,44 ; 1 Thess 5,2 ] , auch wenn sie und die endzeitliche Prüfung , die ihr vorausgehen wird [ Vgl . 2Thess 2,3-12 ] , noch aufgehalten werden .
=S=> Kte 674 Das Kommen des verherrlichten Messias hängt zu jedem Zeitpunkt der Geschichte [ Vgl . Röm 11,31 ] davon ab , daß er von ganz Israel ( Röm 11,26 ) [ Vgl . Mt 23,39Vgl. Lk 21,24 ] anerkannt wird , über dem zum Teil Verstockung liegt ( Röm 11,25 ) , so daß sie Jesus nicht glaubten ( Röm 11,20 ) . Petrus sagt es nach Pfingsten zu den Juden von Jerusalem : Also kehrt um , und tut Buße , damit eure Sünden getilgt werden und der Herr Zeiten des Aufatmens kommen läßt und Jesus sendet als den für euch bestimmten Messias . Ihn muß freilich der Himmel aufnehmen bis zu den Zeiten der Wiederherstellung von allem , die Gott von jeher durch den Mund seiner heiligen Propheten verkündet hat ( Apg 3,19-21 ) . Und Paulus sagt gleich ihm : Wenn schon ihre Verwerfung für die Welt Versöhnung gebracht hat , dann wird ihre Annahme nichts anderes sein als Leben aus dem Tod ( Röm 11,15 ) . Der Eintritt der Vollzahl der Juden ( Röm 11,12 ) in das messianische Reich im Anschluß an die Vollzahl der Heiden ( Röm 11,25 ) [ Vgl . Lk 18,8 ; Mt 24,12 ] wird dem Volk Gottes die Möglichkeit geben , das Vollmaß Christi ( Eph 4,13 ) zu verwirklichen , in dem Gott alles in allen sein wird ( 1 Kor 15,28 ) .
=M=> Kte Die letzte Prüfung der Kirche
=S=> Kte 675 Vor dem Kommen Christi muß die Kirche eine letzte Prüfung durchmachen , die den Glauben vieler erschüttern wird [ Vgl . Lk 21,12 ;Joh 15,19 - 20 ] . Die Verfolgung , die ihre Pilgerschaft auf Erden begleitet 8 , wird das Mysterium der Bosheit enthüllen : Ein religiöser Lügenwahn bringt den Menschen um den Preis ihres Abfalls von der Wahrheit eine Scheinlösung ihrer Probleme . Der schlimmste religiöse Betrug ist der des Antichrist , das heißt eines falschen Messianismus , worin der Mensch sich selbst verherrlicht , statt Gott und seinen im Fleisch gekommenen Messias [ Vgl . 2 Thess 2,4-12 ; 1 Thess 5,2-3 ; 2Joh 7 ; 1 Joh 2,18:22 ] .
=S=> Kte 676 Dieser gegen Christus gerichtete Betrug zeichnet sich auf der Welt jedesmal ab , wenn man vorgibt , schon innerhalb der Geschichte die messianisehe Hoffnung zu erfüllen , die nur nachgeschichtlich durch das eschatologische Gericht zu ihrem Ziel gelangen kann . Die Kirche hat diese Verfälschung des künftigen Reiches , selbst in ihrer gemäßigten Spielart , unter dem Namen Millenarismus zurückgewiesen [ Vgl . DS 3839 ] , vor allem aber die zuinnerst verkehrte politische Form des säkularisierten Messianismus [ Vgl . die Verurteilung des falschen Mystizismus dieser Fehlform der Erlösung der Armen in der Enzyklika Divioi Redemptoris Pius‘ Xl ] .
=S=> Kte 677 Die Kirche wird nur durch dieses letzte Pascha hindurch , worin sie dem Herrn in seinem Tod und seiner Auferstehung folgen wird [ Vgl . auch GS 20-21 ] , in die Herrlichkeit des Reiches eingehen . Das Reich wird also nicht in stetigem Fortschritt durch einen geschichtlichen Triumph der Kirche zustande kommen [ Vgl . Offb 19,1-9 ] , sondern durch den Sieg Gottes im Endkampf mit dem Bösen [ Vgl . Offb 3,18 ] . In diesem Sieg wird die Braut Christi vom Himmel herabkommen [ Vgl . Offb 20,7-10 ] . Nach der letzten kosmischen Erschütterung dieser Welt , die vergeht [ Vgl . Offb 21,2-4 ] , wird es in Gestalt des letzten Gerichts zum Triumph Gottes über den Aufstand des Bösen kommen [ Vgl . 2 Petr 3,12-13 ] .

=U5= AbsII -- II . . . zu richten die Lebenden und die Toten

-- =S=> Kte 678 Wie die Propheten [ Vgl . Offb 20,12 ] und Johannes der Täufer [ Vgl . Dtn 7,10 ;Joël 3-4 ; Mal 3,19 ] kündigte Jesus in seiner Predigttätigkeit das Gericht am letzten Tag an . Dann wird das Verhalten [ Vgl . Mt 3,7-12 ] und der geheimste Herzensgrund eines jeden [ Vgl . Mk 12,38-40 ] aufgedeckt werden . Dann wird der sündige Unglaube , der die von Gott angebotene Gnade verschmäht hat , verurteilt werden [ Vgl . Lk 12,1-3 ; Joh 3,20-21 ; Röm 2 , 16 ; 1 Kor 4,5 ] . Die Haltung gegenüber dem Nächsten wird zeigen , ob man die Gnade und Liebe Gottes angenommen oder zurückgewiesen hat [ Vgl . Mt 5,22 ; 7,1-5 ] . Jesus wird sagen : Was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt , das habt ihr mir getan ( Mt 25,40 ) .
=S=> Kte 679 Christus ist der Herr des ewigen Lebens . Als dem Erlöser der Welt kommt Christus das volle Recht zu , über die Werke und die Herzen der Menschen endgültig zu urteilen . Er hat durch seinen Kreuzestod dieses Recht erworben . Darum hat der Vater das Gericht ganz dem Sohn übertragen ( Joh 5,22 ) [ Vgl . Joh 5,27 ; Mt 25,31 ; Apg 10,41 ; 17,31 ; 2 Tim 4,1 ] . Nun aber ist der Sohn nicht gekommen , um zu richten , sondern um zu retten [ Vgl . Joh 3,17 ] und das Leben zu geben , das in ihm ist [ Vgl . Joh 5,26 ] . Wer in diesem Leben die Gnade zurückweist , richtet sich schon jetzt selbst [ Vgl . Joh 3,18 ; 12,48] : Jeder erhält Lohn oder erleidet Verlust je nach seinen Werken [ Vgl . 1 Kor 3,12-15 ] ; er kann sich selbst sogar für die Ewigkeit verurteilen , wenn er vom Geist der Liebe nichts wissen will [ Vgl . Mt 1232 ; Hebr 6,4-6 ; 10,26-31 ] .

=U5= AbsIII -- Kurztexte --

=S=> Kte 680 Christus der Herr herrscht schon jetzt durch die Kirche , aber es ist ihm noch nicht alles auf dieser Welt unterworfen . Das Reich Christi wird erst nach einem letzten Ansturm der Mächte des Bösen triumphiren .
=S=> Kte 681 Am Tag des Gerichtes , am Ende der Welt , wird Christus in Herrlichkeit kommen , um den endgültigen Sieg des Guten über das Böse herbeizuführen , die im Lauf der Geschichte nebeneinander wuchsen wie Weizen und Unkraut auf einem Acker .
=S=> Kte 682 Wenn er am Ende der Zeiten kommt , um die Lebenden und die Toten zu richten , wird der verherrlichte Christus die innersten Gesinnungen der Herzen aufdecken um jedem Menschen nach seinen Werken vergelten , je nachdem , ob dieser die Gnade annahm oder zurückwies .