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Dokument KATECHISMUS der katholischen Kirche 2007
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10566
=S=> Kte 1076 Durch die Ausgießung des Heiligen Geistes wurde am Pfingsttag die Kirche der Welt offenbar [ Vgl . SC 6 ; LG 2 ] . Die Ausgießung des Heiligen Geistes läßt in der Vermittlung des Mysteriums eine neue Zeit anbrechen : die Zeit der Kirche , in der Christus durch die Liturgie seiner Kirche sein Heilswerk kundtut , vergegenwärtigt und mitteilt , bis er kommt ( 1 Kor 11,26 ) . Während dieser Zeit der Kirche lebt und handelt Christus fortan in und mit seiner Kirche auf eine neue , für diese neue Zeit eigene Weise . Er handelt durch die Sakramente . Die der Kirche des Ostens und des Westens gemeinsame Überlieferung nennt das sakramentale Ökonomie . Diese besteht in der Mitteilung ( oder Ausspendung ) der Früchte des Pascha-Mysteriums Christi in der Feier der sakramentalen Liturgie der Kirche . Wir werden deshalb zuerst die sakramentale Ausspendung erklären ( erstes Kapitel ) und dann die Natur und die Wesenszüge der Liturgiefeier klarer zutage treten ( zweites Kapitel ) lassen .

=U3= Kap1 -- ERSTES KAPITEL DAS PASCHA-MYSTERIUM IN DER ZEIT DER KIRCHE

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=U4= Art1 -- ARTIKEL 1 DIE LITURGIE - WERK DER HEILIGSTEN DREIFALTIGKEIT

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=U5= AbsI -- I Der Vater ist Ursprung und Ziel der Liturgie

-- =S=> Kte 1077 Gepriesen sei der Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus : Er hat uns mit allem Segen seines Geistes gesegnet durch unsere Gemeinschaft mit Christus im Himmel . Denn in ihm hat er uns erwählt vor der Erschaffung der Welt , damit wir heilig und untadelig leben vor Gott ; er hat uns aus Liebe im voraus dazu bestimmt , seine Söhne zu werden durch Jesus Christus und nach seinem gnädigen Willen zu ihm zu gelangen , zum Lob seiner herrlichen Gnade . Er hat sie uns geschenkt in seinem geliebten Sohn ( Eph 1,3-6 ) .
=S=> Kte 1078 Segnen ist eine göttliche Handlung , die Leben schenkt und im Vater ihren Ursprung hat . Sein Segen [ bene-dictio , eu-logia ] ist zugleich Wort und Gabe . Auf den Menschen bezogen bedeutet das Wort Segen Anbetung und Selbstübergabe an den Schöpfer in der Danksagung .
=S=> Kte 1079 Vom Anfang bis zum Ende der Zeiten ist das ganze Werk Gottes Segen . Vom liturgischen Gedicht der ersten Schöpfung bis zu den Lobgesängen im himmlischen Jerusalem verkünden die inspirierten Autoren den Heilsplan als eine unermeßliche göttliche Segnung .
=S=> Kte 1080 Von Anfang an segnet Gott die Lebewesen , insbesondere Mann und Frau . Der Bund mit Noach und allen lebenden Wesen erneuert diesen Fruchtbarkeitssegen trotz der Sünde des Menschen , durch die der Erdboden verflucht ist . Von Abraham an durchdringt der göttliche Segen die auf den Tod zulaufende Geschichte der Menschen , um sie wieder zum Leben , zu ihrem Ursprung aufsteigen zu lassen . Durch den Glauben Abrahams , des Vaters der Glaubenden , der den Segen entgegennimmt , wird die Heilsgeschichte eingeleitet .
=S=> Kte 1081 Die göttlichen Segnungen zeigen sich in erstaunlichen , Rettung bringenden Ereignissen : in der Geburt Isaaks , dem Auszug aus Ägypten ( Pascha und Exodus ) , der Übergabe des verheißenen Landes , der Erwählung Davids , der Gegenwart Gottes im Tempel , im läuternden Exil und in der Rückkehr eines kleinen Restes . Das Gesetz , die Propheten und die Psalmen , die die Liturgie des auserwählten Volkes durchweben , erinnern an die göttlichen Segnungen und antworten darauf in Lobpreis und Danksagung .
=S=> Kte 1082 In der Liturgie der Kirche wird der Segen Gottes vollkommen geoffenbart und mitgeteilt : Der Vater wird als Ursprung und Ziel allen Segens der Schöpfung und des Heiles anerkannt und angebetet ; in seinem fleischgewordenen , für uns gestorbenen und auferstandenen Wort überhäuft er uns mit seinen Segnungen und durch das Wort legt er uns die Gabe aller Gaben , den Heiligen Geist , ins Herz .
=S=> Kte 1083 Von daher versteht man die doppelte Dimension der christlichen Liturgie als Antwort des Glaubens und der Liebe auf die geistlichen Segnungen , mit denen der Vater uns beschenkt . Mit ihrem Herrn vereint und vom Heiligen Geist erfüllt ( Lk 10,21 ) dankt die Kirche einerseits in Anbetung , Lobpreis und Danksagung dem Vater für sein unfaßbares Geschenk ( 2 Kor 9 , 15 ) . Andererseits hört die Kirche bis zur vollen Erfüllung des göttlichen Heilsplanes nicht auf , dem Vater von seinen Gaben die Opfergabe darzubringen und ihn anzuflehen , den Heiligen Geist auf die Opfergabe , auf die Kirche , auf die Gläubigen und auf die ganze Welt herabzusenden , damit durch die Gemeinschaft mit dem Tod und der Auferstehung Christi , des Hohenpriesters , und durch die Macht des Geistes diese göttlichen Segnungen zum Lob seiner herrlichen Gnade ( Eph 1,6 ) lebendige Frucht bringen .

=U5= AbsII -- II Das Werk Christi in der Liturgie

-- =S=> Kte 1089 In der Tat gesellt sich Christus in diesem so großen Werk , in dem Gott vollkommen verherrlicht wird und die Menschen geheiligt werden , immer die Kirche zu , seine hochgeliebte Braut , die ihren Herrn anruft und durch ihn dem ewigen Vater Verehrung erweist ( SC 7 ) .
=S=> Kte . . . die an der himmlischen Liturgie teilnimmt . . .
=S=> Kte 1090 In der irdischen Liturgie nehmen wir vorauskostend an jener himmlischen teil , die in der heiligen Stadt Jerusalem , zu der wir pilgernd unterwegs sind , gefeiert wird , wo Christus zur Rechten Gottes sitzt , der Diener des Heiligtums und des wahren Zeltes ; [ in der irdischen Liturgie ] singen wir dem Herrn mit der ganzen Schar des himmlischen Heeres den Lobgesang der Herrlichkeit ; [ in ihr ] verehren wir das Gedächtnis der Heiligen und erhoffen eine Teilhabe und Gemeinschaft mit ihnen ; [ in ihr ] erwarten wir den Erlöser , unseren Herrn Jesus Christus , bis er , unser Leben , selbst erscheinen wird und wir mit ihm erscheinen werden in Herrlichkeit ( SC 8 ) [ 1 Vgl . LG 50 ] .

=U5= AbsIII -- III Der Heilige Geist und die Kirche in der Liturgie

-- =S=> Kte 1091 In der Liturgie bildet der Heilige Geist den Glauben des Gottesvolkes und vollbringt die Meisterwerke Gottes , die Sakramente des Neuen Bundes . Es ist der Wunsch und das Werk des Geistes im Herzen der Kirche , daß wir aus dem Leben des auferweckten Christus leben . Wenn er in uns die von ihm geweckte gläubige Antwort findet , kommt es zu einem eigentlichen Zusammenwirken : Die Liturgie wird zum gemeinsamen Werk des Heiligen Geistes und der Kirche .
=S=> Kte 1092 In dieser sakramentalen Ausspendung des Mysteriums Christi handelt der Heilige Geist auf die gleiche Weise wie in den anderen Zeiten der Heilsökonomie : Er bereitet die Kirche auf die Begegnung mit dem Herrn vor ; er ruft Christus dem Glauben der Gemeinde in Erinnerung und bekundet ihn ; er vergegenwärtigt durch seine umgestaltende Kraft das Mysterium Christi und aktualisiert es . Als Geist der Gemeinschaft vereint er die Kirche mit dem Leben und der Sendung Christi .
=S=> Kte Der Heilige Geist bereitet darauf vor , Christus aufzunehmen
=S=> Kte 1093 Der Heilige Geist vollendet in der sakramentalen Ordnung das im Alten Bund Vorgebildete . Da die Kirche Christi im Alten Bund auf wunderbare Weise vorbereitet wurde ( LG 2 ) , behält die Liturgie der Kirche Kultelemente des Alten Bundes als einen wesentlichen , unersetzlichen Bestandteil bei und übernimmt sie : - zunächst die Lesung des Alten Testamentes ; - das Psalmengebet ; - und vor allem das Gedenken an die Rettung bringenden Ereignisse und vorausbezeichnenden Wirklichkeiten , die im Mysterium Christi in Erfüllung gegangen sind ( Verheißung und Bund , Exodus und Pascha , Reich und Tempel , Exil und Rückkehr ) .
=S=> Kte 1094 Auf der Harmonie der beiden Testamente[Vgl . DV 14-16 ] baut die österliche Katechese des Herrn [ Vgl . Lk 24 , 13-49 ] und später diejenige der Apostel und der Kirchenväter auf . Diese Katechese enthüllt , was unter dem Buchstaben des Alten Testamentes verborgen lag : das Mysterium Christi . Sie wird als typologisch bezeichnet , weil sie das von Christus gebrachte Neue von den Gestalten [ Typen ] her offenbart , die ihn in den Geschehnissen , Worten und Sinnbildern des Alten Bundes ankündigten . Wenn man sie im Geist der Wahrheit von Christus her neu sieht , werden diese Vorausbilder enthüllt [ Vgl . 2 Kor 3,14-16 ] . Die Sintflut und die Arche Noachs deuteten im voraus auf das Heil durch die Taufe [ Vgl . 1 Petr 3,21]4 , desgleichen die Wolke und der Durchzug durch das Rote Meer . Das Wasser aus dem Felsen war ein Vorausbild der geistlichen Gaben Christi [ Vgl . 1 Kor 10,1-6 ] ; das Manna in der Wüste wies im voraus auf die Eucharistie , das wahre Brot vom Himmel ( Joh 6,32 ) hin .
=S=> Kte 1095 Deshalb liest und durchlebt die Kirche besonders in Advent , Fastenzeit und Osternacht alle diese großen Ereignisse der Heilsgeschichte im Heute ihrer Liturgie aufs Neue . Das erfordert aber , daß die Katechese den Gläubigen hilft , sich so für dieses geistliche Verständnis der Heilsökonomie zu öffnen , wie es uns die Liturgie der Kirche aufzeigt und erleben läßt .
=S=> Kte 1096 Jüdische und christliche Liturgie . Eine bessere Kenntnis des Glaubens und des religiösen Lebens des jüdischen Volkes , wie sie noch heute bekannt und gelebt werden , kann zu einem besseren Verständnis gewisser Aspekte der christlichen Liturgie verhelfen . Für Juden und für Christen ist die Heilige Schrift ein wesentlicher Bestandteil ihrer Liturgien : für die Verkündigung des Wortes Gottes , die Antwort auf dieses Wort , das Lobgebet und die Fürbitte für die Lebenden und die Toten und die Anrufung des göttlichen Erbarmens . Der Wortgottesdienst hat mit der ihm eigenen Form seinen Ursprung im Judentum . Das Stundengebet und weitere liturgische Texte und Formulare haben Entsprechungen im Judentum ; ebenso die Formulierungen selbst unserer ehrwürdigsten Gebete wie z . B . des Vaterunsers . Auch die Hochgebete folgen Vorbildern aus der jüdischen Tradition . Die Ähnlichkeit zwischen jüdischer und christlicher Liturgie - aber auch der Unterschied ihrer Inhalte - wird besonders an den großen Fest en d es liturgischen Jahres , wie etwa dem Osterfest , ersichtlich . Christen und Juden feiern das Paschafest : Die Juden das auf die Zukunft ausgerichtete geschichtliche Pascha ; die Christen das im Tod und in der Auferstehung Christi in Erfüllung gegangene , wenn auch noch stets auf die endgültige Vollendung harrende Pascha .
=S=> Kte 1097 In der Liturgie des Neuen Bundes ist jede liturgische Handlung , besonders die Feier der Eucharistie und der Sakramente , eine Begegnung zwischen Christus und der Kirche . Die liturgische Versammlung bildet eine Einheit kraft der Gemeinschaft des Heiligen Geistes , der die Kinder Gottes im einzigen Leib Christi versammelt . Sie geht über die menschlichen , nationalen , kulturellen und gesellschaftlichen Bindungen hinaus .
=S=> Kte 1098 Die Gemeinde muß sich auf die Begegnung mit dem Herrn vorbereiten , ein bereitwilliges Volk sein . Diese Bereitung der Herzen ist das gemeinsame Werk des Heiligen Geistes und der Gemeinde , insbesondere ihrer Amtsträger . Die Gnade des Heiligen Geistes sucht den Glauben , die Bekehrung des Herzens und die Zustimmung zum Willen des Vaters zu wecken . Diese inneren Haltungen werden vorausgesetzt , damit die weiteren Gnaden , die in der Liturgiefeier selbst geschenkt werden , angenommen werden können und damit diese Feier Früchte neuen Lebens hervorbringen kann .
=M=> Kte Der Heilige Geist erinnert an das Mysterium Christi
=S=> Kte 1099 Der Geist und die Kirche wirken zusammen , um in der Liturgie Christus und sein Heilswerk zu bekunden . In erster Linie bei der Eucharistiefeier , und auf ähnliche Weise bei den anderen Sakramenten , ist die Liturgie Feier des Gedenkens an das Heilsmysterium . Der Heilige Geist ist das lebendige Gedächtnis der Kirche [ Vgl . Joh 14:26 ] .
=S=> Kte 1100 Das Wort Gottes . Der Heilige Geist erinnert die liturgische Versammlung zunächst an den Sinn des Heilsereignisses , indem er dem Wort Gottes Leben gibt , damit es aufgenommen und ins Leben umgesetzt werden kann . Von größtem Gewicht in der Feier der Liturgie ist die Heilige Schrift . Aus ihr werden nämlich Lesungen gelesen und in der Homilie ausgedeutet , Psalmen gesungen , aufgrund ihres Anhauchs und Antriebs sind liturgische Gebete , Orationen und Gesänge verrichtet worden , und aus ihr empfangen Handlungen und Zeichen ihre Bedeutung ( SC 24 ) .
=S=> Kte 1101 Der Heilige Geist schenkt den Lektoren und Zuhörern , der Empfänglichkeit ihres Herzens entsprechend , das geistliche Verständnis des Wortes Gottes . Durch die Worte , Handlungen und Symbole , die das Grundmuster einer Liturgiefeier bilden , bringt er die Gläubigen und die Amtsträger in lebendige Beziehung zu Christus , dem Wort und Bild des Vaters . So können die Gläubigen die Bedeutung dessen , was sie in der Feier vernehmen , betrachten und tun , in ihrem Leben wirksam werden lassen .
=S=> Kte 1102 Durch das Wort des Heiles wird der Glaube , durch den die Gemeinde der Gläubigen sich bildet und heranwächst , . . . im Herzen der Gläubigen genährt ( PO 4 ) . Die Verkündigung des Wortes Gottes beschränkt sich nicht auf bloßes Unterweisen , sondern ruft nach der gläubigen Antwort als Zustimmung und Verpflichtung hinsichtlich des Bundes zwischen Gott und seinem Volk . Wieder ist es der Heilige Geist , der die Gnade des Glaubens gibt , diesen stärkt und in der Gemeinde zum Wachsen bringt . Die liturgische Versammlung ist also zunächst Gemeinschaft im Glauben .
=S=> Kte 1103 Die Anamnese [ Gedächtnis ] . Die Liturgiefeier bezieht sich stets auf die heilbringenden Eingriffe Gottes in die Geschichte . Das Offenbarungsgeschehen ereignet sich in Taten und Worten , die innerlich miteinander verknüpft sind , so daß . . . die Worte die Werke verkündigen und das in ihnen enthaltene Geheimnis ans Licht treten lassen ( DV 2 ) . Im Wortgottesdienst erinnert der Heilige Geist die Gemeinde an all das , was Christus für uns getan hat . Entsprechend der Natur der liturgischen Handlungen und den überlieferten Riten der Kirchen gedenkt eine Liturgiefeier in einer mehr oder weniger ausführlichen Anamnese der Großtaten Gottes . Der Heilige Geist , der so das Gedenken der Kirche weckt , regt zu Danksagung und Lob-preis [ Doxologie ] an .
=M=> Kte Der Heilige Geist vergegenwärtigt das Mysterium Christi
=S=> Kte 1104 Die christliche Liturgie erinnert nicht bloß an die Ereignisse , die uns gerettet haben , sondern vergegenwärtigt sie . Das Pascha-Mysterium Christi wird gefeiert , nicht wiederholt ; es werden nur die einzelnen Feiern wiederholt . In jeder von ihnen geschieht die Ausgießung des Heiligen Geistes , der das einmalige Mysterium in der Gegenwart Gestalt annehmen läßt .
=S=> Kte 1105 Die Epiklese [ Herabrufung ] ist die Bitte , in welcher der Priester den Vater anfleht , den heiligenden Geist zu senden , damit die Opfergaben zu Leib und Blut Christi und die Gläubigen bei ihrem Empfang selbst zu einer lebendigen Opfergabe für Gott werden .
=S=> Kte 1106 Zusammen mit der Anamnese bildet die Epiklese das Herzstück jeder sakramentalen Feier , insbesondere der Eucharistie . Du fragst , wie das Brot Leib Christi und der Wein . . . Blut Christi wird . Und ich sage dir : Der Heilige Geist kommt hinzu und wirkt , was jedes Wort und jeden Gedanken übersteigt . . . Es genüge dir zu hören , daß es durch den Heiligen Geist geschieht , so wie der Herr aus der heiligen Jungfrau und durch den Heiligen Geist von sich aus und in sich Fleisch annahm ( Johannes v . Damaskus , f . o . 4,13 ) .
=S=> Kte 1107 Die verwandelnde Kraft des Heiligen Geistes in der Liturgie wirkt auf das Kommen des Reiches Gottes und die Vollendung des Heilsmysteriums hin . Im Harren und Hoffen läßt er uns die vollkommene Gemeinschaft mit der heiligsten Dreifaltigkeit tatsächlich vorwegnehmen . Vom Vater gesandt , der die Epiklese der Kirche erhört , gibt der Geist denen , die ihn aufnehmen , das Leben und ist für sie schon jetzt der erste Anteil an ihrem Erbe [ Vgl . Eph 1,14 ; 2 Kor 1,22 ] .
=M=> Kte Die Gemeinschaft des Heiligen Geistes
=S=> Kte 1108 Die Sendung des Heiligen Geistes zielt in jeder liturgischen Handlung darauf hin , die Gläubigen mit Christus zu vereinen , damit sie seinen Leib bilden . Der Heilige Geist ist wie Saft vom Weinstock des Vaters , der in den Rebzweigen Frucht hervorbringt [ Vgl . Job 15 , 1-17 ; Gal 5,22 ] . In der Liturgie wirkt der Heilige Geist mit der Kirche aufs innigste zusammen . Er , der Geist der Gemeinschaft , bleibt unaufhörlich in der Kirche , und deshalb ist die Kirche das große Sakrament der Gemeinschaft mit Gott , das die verstreuten Kinder Gottes zur Einheit sammelt . Die Frucht des Geistes in der Liturgie ist zugleich Gemeinschaft mit der heiligsten Dreifaltigkeit und brüderliche Gemeinschaft [ Vgl . 1 Job 1:3-7 ] .
=S=> Kte 1109 In der Epiklese wird auch darum gebetet , daß die Vereinigung der Gemeinde mit dem Mysterium Christi vollkommen wirksam wird . Die Gnade Jesu Christi , des Herrn , die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes ( 2 Kor 13 , 13 ) müssen stets bei uns bleiben und auch über die Eucharistiefeier hinaus Früchte hervorbringen . Darum bittet die Kirche den Vater , den Heiligen Geist zu senden , damit dieser das Leben der Gläubigen zu einer lebendigen Opfergabe für Gott mache : durch die geistige Umgestaltung nach dem Bild Christi , durch die Sorge um die Einheit der Kirche und durch die Beteiligung an seiner Sendung im Zeugnis und im Dienst der Liebe .

=U5= AbsIV -- Kurztexte --

=S=> Kte 1110 In der Liturgie der Kirche wird Gott der Vater gepriesen und ange betet als der Ursprung allen Segens der Schopfung und des Heiles mit dem er uns in seinem Sohn gesegnet hat um uns den Geist der Annahme an Kindes Statt zu geben
=S=> Kte 1111 Das Wirken Christi in der Liturgie ist sakramental weil in ihr durch die Macht des Heiligen Geistes sein Heilsmysterium gegenwärtig wird weil sein Leib die Kirche gleichsam das Sakrament ( Zeichen und Werkzeug ) ist worin der Heilige Geist das Heilsmysterzum wirkt weil die pilgernde Kuche durch ihre liturgischen Handlungen schon - gleichsam als Vorgeschmack - an der himmlischen Liturgie teilhat
=S=> Kte 1112 Die Sendung des Heiligen Geistes in der Liturgie besteht darin die Gemeinde auf die Begegnung mit Christus vorzubereiten Christus dem Glauben der Versammlung in Erinnerung zu rufen und zu bezeugen , durch seine verwandelnde Macht das Heilswerk Christi zu vergegenwärtigen und die Gabe der Gemeinschaft in der Kirche Frucht bringen zu lassen .

=U4= Art2 -- ARTIKEL 2 DAS PASCHA-MYSTERIUM IN DEN SAKRAMENTEN DER KIRCHE

-- =S=> Kte 1113 Das ganze liturgische Leben der Kirche kreist um das eucharistische Opfer und um die Sakramente [ Vgl . SC 6 ] . In der Kirche gibt es sieben Sakramente : die Taufe , die Firmung oder Chrismation , die Eucharistie , die Buße , die Krankensalbung , die Weihe und die Ehe[Vgl . DS 860 ; 1310 ; 1601 ] . In diesem Artikel geht es um das , was den sieben Sakramenten in bezug auf die Glaubenslehre gemeinsam ist . Die Gemeinsamkeiten hinsichtlich ihrer Feier werden im zweiten Kapitel dieses Abschnitts dargelegt , und , was jedem Sakrament eigen ist , im nächsten Abschnitt .

=U5= AbsI -- I Die Sakramente Christi

-- =S=> Kte 1114 Im Anschluß an die Lehre der heiligen Schriften , die apostolischen Überlieferungen und die übereinstimmende Auffassung . . . der Väter bekennen wir , daß die Sakramente des Neuen Bundes . . . alle von unserem Herrn Jesus Christus eingesetzt sind ( K . v . Trient : DS 1600-1601 ) .
=S=> Kte 1115 Die Worte und Taten Jesu während seines verborgenen Lebens und seines öffentlichen Wirkens waren bereits heilbringend . Sie nahmen die Wirkkraft seines Pascha-Mysteriums vorweg . Sie kündigten an und bahnten an , was er der Kirche geben will , wenn alles vollbracht sein wird . Die Mysterien des Lebens Jesu sind die Grundlagen für das , was Christus nun durch die Amtsträger seiner Kirche in den Sakramenten spendet , denn was an unserem Erlöser sichtbar war , ist in seine Mysterien übergegangen ( Leo d . Gr. , serm . 74,2 ) .
=S=> Kte 1116 Als Kräfte , die vom stets lebendigen und lebensspendenden Leibe Christi ausgehen(1 ) , und als Taten des Heiligen Geistes , der im Leib Christi , der Kirche , wirkt , sind die Sakramente die Meisterwerke Gottes im neuen und ewigen Bund .

=U5= AbsII -- II Die Sakramente der Kirche

-- =S=> Kte 1120 Das geweihte Amt oder das amtliche oder hierarchische Priestertum ( LG 10 ) steht im Dienst jenes Priestertums , das durch die Taufe verliehen wird . Es gewährleistet , daß in den Sakramenten wirklich Christus durch den Heiligen Geist für die Kirche am Werk ist . Die Heilssendung , die der Vater seinem menschgewordenen Sohn anvertraut hat , wird von ihm den Aposteln und durch sie ihren Nachfolgern anvertraut ; sie erhalten den Geist Jesu , um in seinem Namen und in seiner Person zu handeln [ Vgl . Joh 20 , 21-23 ; Lk 24,47 ; Mt 28,18-20 ] . So bildet das geweihte Amt das sakramentale Band , das die liturgische Handlung mit dem verbindet , was die Apostel gesagt und getan haben . Durch die Apostel wird die Verbindung mit dem , was Christus , der Ursprung und Urgrund der Sakramente , gesagt und getan hat , hergestellt .
=S=> Kte 1121 Drei Sakramente , die Taufe , die Firmung und die Weihe , verleihen zusätzlich zur Gnade einen sakramentalen Charakter , ein Siegel , durch das der Christ am Priestertum Christi teilhat und in unterschiedlichen Ständen und Funktionen der Kirche angehört . Dieses durch den Geist bewirkte Ähnlichwerden mit Christus und der Kirche ist unauslöschlich [ Vgl . K . v . Trient : DS 1609. [ Vgl . K . v . Trient : DS 1609 ] ; es verbleibt im Christen für immer als Empfänglichkeit für die Gnade , als Verheißung und Gewähr des göttlichen Schutzes und als Berufung zum Gottesdienst und zum Dienst der Kirche . Diese Sakramente können folglich nicht wiederholt werden .

=U5= AbsIII -- III Die Sakramente des Glaubens

-- =S=> Kte 1122 Christus hat seine Apostel gesandt , um in seinem Namen allen Völkern zu verkünden , sie sollen umkehren , damit ihre Sünden vergeben werden ( Lk 24,47 ) . Macht alle Menschen zu meinen Jüngern ; tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes ( Mt 28,19 ) . Die Sendung zu taufen - und damit die sakramentale Sendung - ist inbegriffen in der Sendung zu evangelisieren , denn das Sakrament wird vorbereitet durch das Wort Gottes und durch den Glauben , der diesem Wort zustimmt . Das Volk Gottes wird an erster Stelle geeint durch das Wort des lebendigen Gottes . . . Die Verwaltung der Sakramente fordert die Verkündigung des Wortes sind doch die Sakramente Geheimnisse des Glaubens , der aus der Predigt hervorgeht und durch die Predigt genährt wird ( PO 4 ) .
=S=> Kte 1123 Die Sakramente sind hingeordnet auf die Heiligung der Menschen , den Aufbau des Leibes Christi und schließlich auf die Gott geschuldete Verehrung ; als Zeichen haben sie auch die Aufgabe der Unterweisung . Den Glauben setzen sie nicht nur voraus , sondern durch Wort und Wirklichkeit nähren sie ihn auch , stärken ihn und zeigen ihn an ; deshalb heißen sie Sakramente des Glaubens ( SC 59 ) .
=S=> Kte 1124 Der Glaube der Kirche geht dem Glauben des einzelnen voraus , der aufgefordert wird , ihm zuzustimmen . Wenn die Kirche die Sakramente feiert , bekennt sie den von den Aposteln empfangenen Glauben . Deshalb gilt das alte Prinzip : lex orandi , lex credendi ( oder , wie Prosper von Aquitanien im 5. Jahrhundert sagt : legem credendi lex statuat supplicandi)[ Das Gesetz des Betens soll das Gesetz des Glaubens bestimmen" : auct . ep . 8 ] . Das Gesetz des Betens ist das Gesetz des Glaubens ; die Kirche glaubt so , wie sie betet . Die Liturgie ist ein grundlegendes Element der heiligen , lebendigen Überlieferung [ Vgl . DV 8 ] .
=S=> Kte 1125 Darum darf kein sakramentaler Ritus nach dem Belieben des Amtsträgers oder der Gemeinde abgeändert oder manipuliert werden . Selbst die höchste Autorität in der Kirche kann die Liturgie nicht nach Belieben ändern , sondern nur im Glaubensgehorsam und in Ehrfurcht vor dem Mysterium der Liturgie .
=S=> Kte 1126 Da die Sakramente die Gemeinschaft im Glauben in der Kirche zum Ausdruck bringen und entfalten , ist die lex orandi eines der wesentlichen Kriterien des Dialogs , der die Einheit der Christen wiederherzustellen sucht [ Vgl . UR 2 und 15 ] .

=U5= AbsIV -- IV Die Sakramente des Heils

-- =S=> Kte 1127 Die im Glauben würdig gefeierten Sakramente verleihen die Gnade , die sie bezeichnen [ Vgl . K . v . Trient : DS 1605 und 1606. ] . Sie sind wirksam , denn in ihnen ist Christus selbst am Werk : er selbst tauft , er selbst handelt in seinen Sakramenten , um die Gnade mitzuteilen , die das Sakrament bezeichnet . Der Vater erhört stets das Gebet der Kirche seines Sohnes , die in der Epiklese eines jeden Sakramentes ihren Glauben an die Macht des Heiligen Geistes zum Ausdruck bringt . Wie das Feuer alles , was es erfaßt , in sich verwandelt , so verwandelt der Heilige Geist das , was seiner Macht unterstellt wird , in göttliches Leben .
=S=> Kte 1128 Dies ist der Sinn der Aussage der Kirche [ Vgl . K . v . Trient : DS 1608 ] , daß die Sakramente ex opere operato [ wörtlich : aufgrund der vollzogenen Handlung ] wirken . Das heißt , sie wirken kraft des ein für allemal vollbrachten Heilswerkes Christi . Daraus folgt : Das Sakrament wird nicht durch die Gerechtigkeit des Menschen , der [ das Sakrament ] spendet oder empfängt , sondern durch die Kraft Gottes vollzogen ( Thomas v . A. , s . th . 3,68,8 ) . Sobald ein Sakrament der Absicht der Kirche gemäß gefeiert wird , wirkt in ihm und durch es die Macht Christi und seines Geistes , unabhängig von der persönlichen Heiligkeit des Spenders . Die Früchte der Sakramente sind auch von der inneren Verfassung ihres Empfängers abhängig .
=S=> Kte 1129 Die Kirche sagt , daß die Sakramente des Neuen Bundes für die Gläubigen heilsnotwendig sind [ Vgl . K . v . Trient : DS 1604 ] . Die sakramentale Gnade ist die jedem Sakrament eigene , durch Christus gespendete Gnade des Heiligen Geistes . Dieser heut und verwandelt alle , die ihn empfangen , indem er sie dem Sohn Gottes gleichgestaltet . Die Frucht des sakramentalen Lebens besteht darin , daß der Geist der Gotteskindschaft den Gläubigen Anteil an der göttlichen Natur schenkt [ Vgl . 2 Petr 1,4. ] , indem er sie mit der Lebenskraft des einzigen Sohnes , des Erlösers , vereint .

=U5= AbsV -- V Sakramente des ewigen Lebens

-- =S=> Kte 1130 Die Kirche feiert das Mysterium ihres Herrn , bis er kommt ( 1 Kor 11,26 ) und Gott alles in allen sein wird ( 1 Kor 15,28 ) . Seit der Zeit der Apostel wird die Liturgie durch das Seufzen des Geistes in der Kirche zu ihrem Ziel hingezogen : Marána tha ! ( 1 Kor 16,22 ) . Die Liturgie nimmt auch am Sehnen Jesu teil : Ich habe mich sehr danach gesehnt , vor meinem Leiden dieses Paschamahl mit euch zu essen . . . bis das Mahl seine Erfüllung findet im Reich Gottes ( Lk 22,15-16 ) . In den Sakramenten Christi empfängt die Kirche jetzt schon das Angeld ihres Erbes . Sie hat bereits am ewigen Leben Anteil , während wir auf die selige Hoffnung und das Erscheinen der Herrlichkeit unseres großen Gottes und Retters Christus Jesus warten ( Tit 2,13 ) . Der Geist und die Braut aber sagen : Komm ! . . . Komm , Herr Jesus ! ( Offb 22 , 17:20 ) . Der hl . Thomas von Aquin faßt die verschiedenen Bedeutungen des sakramentalen Zeichens wie folgt zusammen : Das Sakrament ist sowohl ein erinnerndes Zeichen dessen , was vorhergegangen ist , nämlich des Leidens Christi ; als auch ein hinweisendes auf das , was in uns durch Christi Leiden gewirkt wird , nämlich der Gnade ; wie auch ein vorausdeutendes Zeichen , nämlich eine Vorankündigung der künftigen Herrlichkeit ( s . th . 3,60,3 ) .

=U5= AbsVI -- Kurztexte --

=S=> Kte 1131 Die Sakramente sind von Christus eingesetzte und der Kirche anvertraute wirksame Zeichen der Gnade durch die uns das göttliche Leben gespendet wird Die sichtbaren Riten unter denen die Sakramente gefeiert werden bezeichnen und bewirken die Gnaden die jedem Sakrament zu eigen sind in Gläubigen die sie mit der erforderlichen inneren Haltung empfangen bringen sie Frucht
=S=> Kte 1132 Die Kirche friert die Sakramente als priesterliche Gemeinschaft die gegliedert ist durch das Priestertum das in der Taufe empfangen wird und das der geweihten Amtsträger
=S=> Kte 1133 Der Heilige Geist bereitet die Gläubigen auf die Sakramente vor Er tut dies durch das Wort Gottes und durch den Glauben der mit aufgeschlossenem Herzen das Wort annimmt Die Sakramente starken so den Glauben und bringen ihn zum Ausdruck .
=S=> Kte 1134 Das sakramentale Leben bringt Frucht sowohl für den Einzelnen als auch für die Kirche Diese Frucht besteht für jeden Gläubigen darin daß er in Jesus Christus für Gott lebt für die Kirche darin daß sie in der Liebe und in ihrer Sendung zum Zeugnis wächst .

=U3= Kap2 -- ZWEITES KAPITEL DIE SAKRAMENTALE FEIER DES PASCHA-MYSTERIUMS

-- =S=> Kte 1135 Die Katechese über die Liturgie erfordert zunächst das Verständnis der sakramentalen Grundordnung ( erstes Kapitel ) . In diesem Licht wird die Neuartigkeit ihrer Feier offenbar . In diesem Kapitel geht es daher um die Feier der Sakramente der Kirche . Es wird dargelegt , was - in all den verschiedenen liturgischen Traditionen - die Feiern aller sieben Sakramente gemeinsam haben . Das Besondere eines jeden Sakramentes wird später erläutert . Diese grundlegende Katechese über die Liturgie der Sakramente antwortet auf die ersten Fragen , die sich die Gläubigen diesbezüglich stellen : - Wer feiert die Liturgie ? - Wie wird sie gefeiert ? - Wann wird sie gefeiert ? - Wo wird sie gefeiert ?

=U4= Art3 -- ARTIKEL 3 DIE LITURGIE DER KIRCHE FEIERN

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=U5= AbsI -- I Wer feiert sie ?

-- =S=> Kte 1136 Die Liturgie ist ein Tun des ganzen Christus [ Christus totus ] . Die himmlische Liturgie feiern diejenigen , die bereits jenseits der Welt der Zeichen sind . Dort ist die Liturgie schon auf vollkommene Weise Gemeinschaft und Fest .
=S=> Kte Wer feiert die himmlische Liturgie ?
=S=> Kte 1137 Die Apokalypse des hl . Johannes , die in der Liturgie der Kirche gelesen wird , offenbart zunächst : Ein Thron stand im Himmel ; auf dem Thron saß einer ( Offb 4,2) : Gott der Herr ( Jes 6,1)[Vgl. Ez 1,26-28 ] . Sodann sieht der hi . Johannes das Lamm , das aussah wie geschlachtet ( Offb 5,6)[Vgl. Joh 1,29] : es ist der gekreuzigte und auferweckte Christus , der einzige Hohepriester des wahren Heiligtums [ Vgl . z. B . Hebr 4,14-15 ; 10. 19-21 ] , der zugleich opfert und geopfert wird , darbringt und dargebracht wird ( Liturgie des hl . Johannes Chrysostomus , Hochgebet ) . Schließlich zeigt sich ein Strom , Wasser des Lebens . . . er geht vom Thron Gottes und des Lammes aus ( Offb 22,1 ) - eines der schönsten Sinnbilder für den Heiligen Geist [ Vgl . Joh 4,10-14. Offb 21,6 ] .
=S=> Kte 1138 Am Dienst des Lobpreises Gottes und an der Verwirklichung seines Planes sind alle beteiligt , die unter Christus , dem Haupt , erneut zusammengefaßt sind : die himmlischen Mächte [ Vgl . Offb 4-5 : Jes 6:2-3 ] , die ganze Schöpfung ( in der Offenbarung dargestellt durch die vier Lebewesen ) , die Diener des Alten und des Neuen Bundes ( die vierundzwanzig Ältesten ) , das neue Volk Gottes ( die Hundertvierundvierzigtausend [ Vgl . Offb 7,1-8 ; 14,1 ] ) , insbesondere die für das Wort Gottes hingeschlachteten Blutzeugen [ Vgl . Offb 6,9-11 ] und die heilige Gottesmutter ( die Frau [ Vgl . Offb 12 ] , die Braut des Lammes [ Vgl . Offb 21,9 ] ) , und schließlich eine große Schar aus allen Nationen und Stämmen , Völkern und Sprachen ; niemand konnte sie zählen ( Offb 7,9 ) .
=S=> Kte 1139 An dieser ewigen Liturgie lassen uns der Geist und die Kirche teilnehmen , wenn wir in den Sakramenten das Heilsmysterium feiern .
=S=> Kte Wer feiert die Liturgie der Sakramente ?
=S=> Kte 1140 Die ganze Gemeinde , der mit Christus , dem Haupt , vereinte Leib , feiert . Die liturgischen Handlungen sind keine privaten Handlungen , sondern Feiern der Kirche , die das ‚Sakrament der Einheit‘ ist , nämlich das heilige Volk , unter den Bischöfen geeint und geordnet . Daher gehen sie den ganzen mystischen Leib der Kirche an , machen ihn sichtbar und wirken auf ihn ein ; seine einzelnen Glieder aber berühren sie auf verschiedene Weise , entsprechend der Verschiedenheit von Stand , Aufgabe und tätiger Teilnahme ( SC 26 ) . Darum gilt : Jedesmal , wenn Riten gemäß ihrer jeweiligen Eigenart eine gemeinschaftliche Feier mit Beteiligung und tätiger Teilnahme der Gläubigen mit sich bringen , soll betont werden , daß diese so weit wie möglich einer einzelnen und gleichsam privaten Feier dieser [ Riten ] vorzuziehen ist ( SC 27 ) .
=S=> Kte 1141 Die Gemeinde , die feiert , ist die Gemeinschaft der Getauften , die durch die Wiedergeburt und die Salbung mit dem Heiligen Geist . . . zu einem geistigen Haus und einem heiligen Priestertum geweiht [ wurden ] , damit sie . . . geistige Opfer darbringen ( LG 10 ) . Dieses gemeinsame Priestertum ist das Priestertum Christi , des einzigen Priesters , an dem alle seine Glieder teilhaben[Vgl . LG 10 ; 34 : P0 2 ] . Die Mutter Kirche wünscht sehr , daß alle Gläubigen zu jener vollen , bewußten und tätigen Teilnahme an den liturgischen Feiern geführt werden , die vom Wesen der Liturgie selbst erfordert wird und zu der das christliche Volk , ‚das auserwählte Geschlecht , das königliche Priestertum , der heilige Stamm , das Eigentumsvolk‘ ( 1 Petr 2,9)[Vgl. 1 Petr 2,4-5 ] kraft der Taufe das Recht und die Pflicht hat ( SC 14 ) .
=S=> Kte 1142 Aber nicht alle Glieder [ leisten ] denselben Dienst ( Röm 12,4 ) . Einzelne Glieder sind in und durch die Kirche von Gott zu einem besonderen Dienst an der Gemeinde berufen . Diese Diener werden ausgewählt und durch das Weihesakrament geweiht . Dadurch befähigt sie der Heilige Geist , in der Person Christi , des Hauptes , zu handeln , um allen Gliedern der Kirche zu dienen [ Vgl . P0 2 und 15 ] . Der geweihte Amtsträger ist gleichsam die Ikone Christi , des Priesters . In der Eucharistie tritt das Sakrament der Kirche voll zutage ; daher findet das Amt des Bischofs im Vorsitz der Eucharistiefeier seinen vorzüglichen Ausdruck und , in Gemeinschaft mit ihm , das Amt der Priester und der Diakone .
=S=> Kte 1143 Für den Dienst an den Aufgaben des gemeinsamen Priestertums der Gläubigen gibt es noch weitere besondere Dienste . Die damit Betrauten empfangen nicht das Sakrament der Weihe ; ihre Aufgaben werden von den Bischöfen gemäß den liturgischen Traditionen und den pastoralen Bedürfnissen bestimmt . Auch die Ministranten , Lektoren , Kommentatoren und jene , die zum Kirchenchor gehören , versehen einen wahrhaft liturgischen Dienst ( SC 29 ) .
=S=> Kte 1144 So ist bei der Feier der Sakramente die ganze Versammlung Liturge [ Feiernde ] , jeder seiner Aufgabe entsprechend , aber in der Einheit des Geistes , der in allen handelt . Bei den liturgischen Feiern soll jeder , ob Amtsträger oder Gläubiger , in der Ausübung seiner Aufgabe nur das und all das tun , was ihm aufgrund der Natur der Sache und der liturgischen Normen zukommt ( SC 28 ) .

=U5= AbsII -- II Wie Wird die Liturgie gefeiert ?

-- =S=> Kte 1150 Zeichen des Bundes . Das auserwählte Volk erhält von Gott besondere Zeichen und Sinnbilder , die sein liturgisches Leben kennzeichnen . Es sind nicht mehr bloß feierliche Darstellungen der Kreisläufe im Kosmos und nicht bloß gesellschaftliche Gesten , sondern Zeichen des Bundes und Symbole der Großtaten Gottes für sein Volk . Zu diesen liturgischen Zeichen des Alten Bundes gehören die Beschneidung , die Salbung und Weihe der Könige und der Priester , die Handauflegung , die Opfer und vor allem das Pascha . Die Kirche erblickt in diesen Zeichen Vorzeichen der Sakramente des Neuen Bundes .
=S=> Kte 1151 Von Christus aufgenommene Zeichen . Bei seinen Predigten gebraucht Jesus , der Herr , oft Zeichen aus der Schöpfung , um die Mysterien des Reiches Gottes zu veranschaulichen‘ . Er wirkt Heilungen und unterstützt seine Predigt durch sichtbare Zeichen oder symbolische Handlungen [ Vgl . Joh 9,6 ; Mk 7 , 33-35 ; 8,22-25 ] . Er gibt den Geschehnissen und Zeichen des Alten Bundes , vor allem dem Auszug aus Ägypten und dem Pascha [ Vgl . Lk 9,31 ; 22,7-20 ] , einen neuen Sinn , denn er selbst ist die Bedeutung all dieser Sinnbilder .
=S=> Kte 1152 Sakramentale Zeichen . Seit Pfingsten bewirkt der Heilige Geist die Heiligung durch die sakramentalen Zeichen seiner Kirche . Die Sakramente der Kirche schaffen den ganzen Reichtum der Zeichen und Symbole des Kosmos und des gesellschaftlichen Lebens nicht ab , sondern läutern und integrieren sie . Zudem lassen sie in Erfüllung gehen , was der Alte Bund in Urbildern und Gestalten im voraus andeutete . Sie versinnbilden und verwirklichen das durch Christus gewirkte Heil , deuten im voraus auf die Herrlichkeit des Himmels hin und nehmen sie in gewisser Weise vorweg .
=M=> Kte Worte und Handlungen
=S=> Kte 1153 Die Feier eines Sakramentes ist eine Begegnung der Kinder Gottes mit ihrem Vater in Christus und dem Heiligen Geist . Diese Begegnung findet wie ein Zwiegespräch ihren Ausdruck in Taten und Worten . Zwar sind die liturgischen Handlungen schon an und für sich eine Sprache , aber das Wort Gottes und die Antwort des Glaubens müssen diese Handlungen begleiten und lebendig machen , damit der Same , das Wort vom Reich Gottes , auf gutem Erdreich Frucht bringe . Die liturgischen Handlungen deuten zeichenhaft an , was das Wort Gottes ausdrückt : das Angebot der Gnade Gottes und zugleich die Glaubensantwort seines Volkes .
=S=> Kte 1154 Der Wortgottesdienst bildet einen unerläßlichen Bestandteil der sakramentalen Feiern . Um den Glauben der Gläubigen zu nähren , werden die Zeichen , die das Wort Gottes begleiten , verdeutlicht : die Heilige Schrift ( Lektionar oder Evangeliar ) , ihre Verehrung ( Prozession , Weihrauch , Licht ) , die Stätte ihrer Verkündigung ( Ambo ) , ihre Lesung , die gut vernehmbar und verständlich sein soll , die Homilie des Amtsträgers , welche die Verkündigung weiterführt sowie die Antworten der Versammlung ( wie Akklamationen , Psalmen , Litaneien und Glaubensbekenntnis ) .
=S=> Kte 1155 Liturgisches Wort und liturgische Handlung lassen sich als Unterweisung und Zeichen nicht voneinander trennen ; auch als Verwirklichung dessen , was sie bedeuten , sind sie untrennbar . Der Heilige Geist führt nicht nur zum Verständnis des Wortes Gottes , indem er den Glauben weckt , sondern er verwirklicht durch die Sakramente auch die Großtaten Gottes , die das Wort Gottes verkündet . Er läßt das Werk , das der Vater durch den geliebten Sohn vollbracht hat , gegenwärtig werden und teilt es mit .
=M=> Kte Gesang und Musik
=S=> Kte 1156 Die überlieferte Musik der Gesamtkirche stellt einen Reichtum von unschätzbarem Wert dar , ausgezeichnet unter allen übrigen künstlerischen Ausdrucksformen vor allem deshalb , weil sie als der mit dem Wort verbundene gottesdienstliche Gesang einen notwendigen und integrierenden Bestandteil der feierlichen Liturgie ausmacht ( SC 112 ) . Das Dichten und das oft von Musikinstrumenten begleitete Singen der inspirierten Psalmen stehen schon in enger Verbindung mit den Liturgiefeiern des Alten Bundes . Die Kirche führt diese Tradition weiter und entfaltet sie : Laßt in eurer Mitte Psalmen , Hymnen und Lieder erklingen , wie der Geist sie eingibt . Singt und jubelt aus vollem Herzen zum Lob des Herrn ! ( Eph 5 , 19)[Vgl. Kol 3,16-17 ] . Wer singt , betet doppelt[Vgl . Augustinus , Psal . 72,1 ] .
=S=> Kte 1157 Der Gesang und die Musik erfüllen ihre Zeichenfunktion auf umso bedeutsamere Weise , je enger sie mit der liturgischen Handlung verbunden sind ( SC 112 ) . Dabei ist auf die folgenden drei Punkte zu achten : auf die ausdrucksvolle Schönheit des Betens , die einmütige Beteiligung der Gemeinde zu den vorgesehenen Zeiten und den festlichen Charakter der Feier . So dienen Gesang und Musik dem Ziel der liturgischen Worte und Handlungen : der Verherrlichung Gottes und der Heiligung der Gläubigen [ Vgl . SC 112 ] . Wie weinte ich unter deinen Hymnen und Gesängen , heftig bewegt von den wohllautenden Klängen in deiner Kirche ! Jene Klänge drangen in mein Ohr und ließen die Wahrheit in mein Herz träufeln ; fromme Empfindungen wallten darin auf , meine Tränen flossen , und mir war wohl dabei ( Augustinus , conf . 9,6,14 ) .
=S=> Kte 1158 Die Harmonie der Zeichen ( Gesang , Musik , Worte und Handlungen ) ist umso ausdrucksvoller und fruchtbarer , je besser sie sich im kulturellen Reichtum des feiernden Volkes Gottes entfaltet [ Vgl . SC 119 ] . Darum soll der religiöse Volksgesang . . . eifrig gepflegt werden , so daß die Stimmen der Gläubigen bei Andachtsübungen und gottesdienstlichen Feiern und auch bei den liturgischen Handlungen selbst gemäß den [ kirchlichen ] Richtlinien und Vorschriften . . . erklingen können ( SC 118 ) . Doch die für den Kirchengesang bestimmten Texte müssen mit der katholischen Lehre übereinstimmen ; sie sollen vornehmlich aus der Heiligen Schrift und den liturgischen Quellen geschöpft werden ( SC 121 ) .
=M=> Kte Die heiligen Bilder
=S=> Kte 1159 Das heilige Bild , die liturgische Ikone , stellt in erster Linie Christus dar . Es kann nicht den unsichtbaren , unfaßbaren Gott darstellen . Die Inkarnation des Sohnes Gottes hat eine neue Bilder-"Ökonomie " eingeführt : Einst konnte Gott , der weder Körper noch Gestalt hat , keineswegs durch ein Bild dargestellt werden . Aber jetzt , nachdem er im Fleisch sichtbar wurde und mit den Menschen lebte , kann ich von dem , was ich von Gott gesehen habe , ein Bild machen . . . Wir schauen mit enthülltem Angesicht die Herrlichkeit des Herrn ( Johannes v . Damaskus , imag . 1,16 ) .
=S=> Kte 1160 Die christliche Ikonographie gibt durch das Bild die gleiche Botschaft des Evangeliums wieder , die die Heilige Schrift durch das Wort übermittelt . Bild und Wort erhellen einander : Kurz , wir bewahren alle kirchlichen Traditionen , ob sie uns schriftlich oder mündlich anvertraut wurden , ohne sie durch Neuerungen zu entstellen . Eine dieser Traditionen ist die Ikonenmalerei . Da sie mit den Berichten des Evangeliums übereinstimmt , ist sie uns nützlich , den Glauben an die wirkliche und nicht eingebildete Menschwerdung des Wortes Gottes zu bestärken und uns großen Gewinn zu bringen . Denn die Dinge , die einander gegenseitig erhellen haben offensichtlich die gleiche Bedeutung ( 2. K . v . Nizäa 787 : COD 111 ) .
=S=> Kte 1161 Sämtliche Zeichen der Liturgiefeier beziehen sich auf Christus , so auch die Bilder der heiligen Gottesmutter und der Heiligen . Sie sind Zeichen für Christus , der in ihnen verherrlicht wird . In ihnen schauen wir die Wolke von Zeugen ( Hebr 12,1 ) , welche sich weiterhin um das Heil der Welt sorgen und mit denen wir , vor allem in der sakramentalen Feier , vereint sind . Durch ihre Ikonen sieht unser Glaube den nach dem Bilde Gottes geschaffenen , endlich zur Gottähnlichkeit verklärten Menschen [ Vgl . Röm 8:29 ; 1 Joh 3,2. ] , und sogar die Engel , die ebenfalls unter Christus , dem Haupt , zusammengefaßt sind . Folgend der gottkündenden Lehre unserer heiligen Väter und der Überlieferung der katholischen Kirche - denn wir wissen , daß diese vom Heiligen Geist , der in ihr wohnt , stammt - beschließen wir mit aller Sorgfalt und Gewissenhaftigkeit , in den heiligen Kirchen Gottes , auf den heiligen Geräten und Gewändern , Wänden und Tafeln , Häusern und Wegen , ebenso wie die Darstellung des kostbaren und lebendigmachenden Kreuzes die ehrwürdigen und heiligen Bilder - seien sie aus Farben , Stein oder sonst einem geeigneten Material - anzubringen ; [ dies gilt ] für das Bild unseres Herrn und Gottes und Erlösers Jesus Christus , unserer unbefleckten Herrin , der heiligen Gottesgebärerin , der ehrwürdigen Engel und aller heiligen und frommen Menschen ( 2. K . v . Nizäa :DS 600 ) .
=S=> Kte 1162 Die Schönheit und die Farbe der Bilder regen mein Gebet an . Sie sind ein Fest für meine Augen , so wie das Bild der Landschaft mein Herz anregt , Gott zu preisen ( Johannes v . Damaskus , imag . 1,27 ) . Die Betrachtung der heiligen Bilder , zusammen mit dem Nachsinnen über das Wort Gottes und mit dem Gesang der kirchlichen Hymnen , fügt sich in die Harmonie der liturgischen Zeichen ein , damit das gefeierte Mysterium sich dem Gedächtnis des Herzens einpräge und sich sodann im neuen Leben der Gläubigen auspräge .

=U5= AbsIII -- III Wann Wird die Liturgie gefeiert ?

-- =S=> Kte 1175 Die Stundenliturgie soll zum Gebet des ganzen Volkes Gottes werden . In ihr setzt Christus seine priesterliche Aufgabe . . . durch seine Kirche fort ( SC 83 ) . Jeder nimmt seiner Stellung in der Kirche und seinen Lebensumständen entsprechend daran teil : die Priester , die sich dem Dienst der Seelsorge widmen , denn sie sind aufgerufen , im Gebet und im Dienst am Wort zu verharren [ Vgl . SC 86 ; 96 ; P0 5 ] ; die Ordensleute aufgrund ihres Charismas des geweihten Lebens [ Vgl . 5C 98 ] ; alle Gläubigen entsprechend ihren Möglichkeiten : Die Seelsorger sollen darum bemüht sein , daß die Haupthoren , besonders die Vesper an Sonntagen und höheren Festen , in der Kirche gemeinsam gefeiert werden . Auch den Laien wird empfohlen , das Stundengebet zu verrichten , sei es mit den Priestern , sei es unter sich oder auch jeder einzelne allein ( SC 100 ) .
=S=> Kte 1176 Die Stundenliturgie zu feiern erfordert nicht nur , die Stimme mit dem betenden Herzen in Einklang zu bringen , sondern auch , sich eine reichere liturgische und biblische Bildung anzueignen , zumal was die Psalmen betrifft ( SC 90 ) .
=S=> Kte 1177 Die Hymnen und Fürbitten des Stundengebetes fügen das Psalmengebet so in die Zeit der Kirche ein , daß sie den Symbolgehalt der Tageszeit , der liturgischen Zeit oder des gefeierten Festes zum Ausdruck bringen . Die Lesung des Wortes Gottes , die in jeder Hore stattfindet ( mit den darauf folgenden Responsorien oder Troparien ) , und , in gewissen Horen , die Lesung von Texten der Kirchenväter und geistlichen Lehrer führen zudem tiefer in den Sinn des gefeierten Mysteriums ein , verhelfen zum Verständnis der Psalmen und bereiten auf das betrachtende Gebet vor . Die geistliche Schriftlesung [ lectio divina ] , in der das Wort Gottes gelesen und meditiert wird , um Gebet zu werden , ist auf diese Weise in der liturgischen Feier verwurzelt .
=S=> Kte 1178 Das Stundengebet , das gleichsam eine Weiterführung der Eucharistiefeier ist , schließt die verschiedenen Andachten des Gottesvolkes nicht aus , sondern verlangt sie als Ergänzung , insbesondere die Anbetung und Verehrung des heiligsten Sakramentes .

=U5= AbsIV -- IV Wo Wird die Liturgie gefeiert ?

-- =S=> Kte 1179 Der Kult im Geist und in der Wahrheit ( Joh 4,24 ) des Neuen Bundes ist nicht ausschließlich an einen Ort gebunden . Die ganze Erde ist heilig und den Menschenkindern anvertraut . Wenn die Gläubigen an einem Ort zusammenkommen , ist vor allem wichtig , daß sie sich als lebendige Steine zu einem geistigen Haus aufbauen lassen ( 1 Petr 2,5 ) . Der Leib des auferstandenen Christus ist der geistige Tempel , aus dem die Quelle lebendigen Wassers entspringt . Durch den Heiligen Geist Christus einverleibt , sind wir selber der Tempel des lebendigen Gottes ( 2 Kor 6 , 16 ) .
=S=> Kte 1180 Falls die Ausübung der Religionsfreiheit nicht behindert wird [ Vgl . DH 4 ] , erbauen die Christen Gebäude , die für den Gottesdienst bestimmt sind . Diese sichtbaren Kirchen sind nicht einfach Versammlungsorte , sondern bezeichnen und bezeugen die Kirche , die an diesem Ort lebt , die Wohnung Gottes unter den in Christus versöhnten und geeinten Menschen .
=S=> Kte 1181 Das Gotteshaus , in dem die Heiligste Eucharistie gefeiert und aufbewahrt wird , in dem die Gläubigen sich versammeln und die Gegenwart des auf dem Opferaltar für uns dargebrachten Erlösers zur Hilfe und zum Trost der Gläubigen verehrt wird , soll schön sein , geeignet zu Gebet und heiliger Handlung ( PO 5 ) [ Vgl . SC 122-127 ] . In diesem Gotteshaus sollen die Wahrheit und Harmonie der Zeichen , die es bilden , Christus kundtun , der an dieser Stätte zugegen ist und handelt [ Vgl . SC 7 ] .
=S=> Kte 1182 Der Altar des Neuen Bundes ist das Kreuz des Herrn [ Vgl . Hebr 13,10 ] , aus dem die Sakramente des Pascha-Mysteriums entspringen . Auf dem Altar , der der Mittelpunkt der Kirche ist , wird unter den sakramentalen Zeichen das Kreuzesopfer gegenwärtig . Er ist auch der Tisch des Herrn , zu dem das Volk Gottes eingeladen wird [ Vgl . IGMR 259 ] . In einigen östlichen Liturgien ist der Altar auch das Sinnbild des Grabes ( Christus ist wirklich gestorben und wirklich auferstanden ) .
=S=> Kte 1183 Der Tabernakel soll sich in den Kirchen an einem ganz würdigen , höchst ehrenvollen Ort befinden ( MF ) . Die edle Form , die Lage und die Sicherheit des eucharistischen Tabernakels [ Vgl . SC 128. ] sollen die Anbetung des Herrn fördern , der im heiligsten Sakrament des Altares wahrhaft zugegen ist . Der heilige Chrisam [ Myron ] - die Salbung mit ihm ist das sakramentale Zeichen der Besiegelung durch die Gabe des Heiligen Geistes - wird altem Brauch entsprechend an einem sicheren Ort im Heiligtum aufbewahrt und verehrt . Dort kann man auch das Katechumenen - und das Krankenöl verwahren .
=S=> Kte 1184 Der Sitz [ Kathedra ] des Bischofs oder des Priesters hat dessen Dienst als Vorsteher der Gemeinde und dessen Aufgabe , das Gebet zu leiten , gut erkennbar zu machen ( IGMR 271 ) . Der Ambo : Die Würde des Wortes Gottes erfordert für seine Verkündigung einen besonderen Ort in der Kirche , dem sich im Wortgottesdienst die Aufmerksamkeit der Gläubigen wie von selbst zuwendet ( IGMR 272 ) .
=S=> Kte 1185 Die Sammlung des Gottesvolkes beginnt in der Taufe ; die Kirche muß eine Stätte für die Feier der Taufe [ Baptisterium ] haben und durch Weihwasserbecken die Erinnerung an das Taufversprechen wach halten . Die Erneuerung des Lebens aus der Taufe erfordert die Buße . Die Kirche muß sich deshalb dazu eignen , die Reue auszudrücken und die Vergebung zu empfangen , was einen geeigneten Ort zur Aufnahme der Pönitenten verlangt . Die Kirche soll auch ein Raum sein , der zu Sammlung und stillem Gebet einlädt , die das große Gebet der Eucharistie weiterführen und verinnerlichen .
=S=> Kte 1186 Die Kirche hat auch eine eschatologische Bedeutung . Um in das Gotteshaus einzutreten , muß man eine Schwelle überschreiten . Dies ist ein Sinnbild des Hinübergangs aus der durch die Sünde verwundeten Welt zur Welt des neuen Lebens , in die alle Menschen berufen sind . Die sichtbare Kirche versinnbildlicht das Vaterhaus , zu dem das Volk Gottes unterwegs ist und wo der Vater alle Tränen von ihren Augen abwischen wird ( Offb 21,4 ) . Darum ist die Kirche auch das weit offenstehende einladende Haus aller Kinder Gottes .

=U5= AbsV -- Kurztexte --

=S=> Kte 1187 Die Liturgie ist das Werk des ganzen Christus - des Hauptes und des Leibes Unser Hoherpriester friert sie unablässig in der himmlischen Liturgie zusammen mit der heiligen Gottesmutter den Aposteln allen Heiligen und all den vielen Menschen die schon in das Himmelreich eingetreten sind .
=S=> Kte 1188 In einer Liturgiefeier ist die ganze Gemeinde Liturge ein jeder gemaß seiner Aufgabe Das Priestertum der Getauften ist das Priestertum des ganzen Leibes Christi . Einzelne Gläubige empfangen das Sakrament dem Weihe um Christus als das Haupt des Leibes zu vergegenwärtigen .
=S=> Kte 1189 Die liturgische Feier umfaßt Zeichen und Symbole die sich auf die Schöpfung ( Licht Wasser Feuer ) auf das menschliche Leben ( waschen salben das Brot brechen ) und auf die Heilsgeschichte ( die Paschariten ) beziehen In die Welt des Glaubens hineingenommen und von dem Kraft des Heiligen Geistes ergriffen , werden diese kosmischen Elemente diese menschlichen Riten diese an Gott erinnernden Gesten zu Trägern des heilbringenden und heiligenden Wirkens Christi
=S=> Kte 1190 Dem Wortgottesdienst ist ein wesentlicher Bestandteil der Liturgie Das Wort Gottes das verkündet wird und die Zustimmung aus dem Glauben die darauf antwortet bringen den Sinn der Feier zum Aus druck .
=S=> Kte 1191 Gesang und Musik hängen mit der liturgischen Handlung eng zusammen . Für ihren guten Gebrauch ist auf Folgendes zu achten Das Gebet soll schon zum Ausdruck kommen die Gemeinde soll ein mutig beteiligt sein und die Feier soll einen sakralen Charakter haben
=S=> Kte 1192 Die heiligen Bilder in unseren Kirchen und Hausern sind dazu bestimmt unseren Glauben an das Mysterium Christi zu wecken und zu nähren Durch die Ikonen Christi und seiner Heilstaten beten wir ihn selbst an In den heiligen Bildern der heiligen Gottesmutter , der Engel und der Heiligen verehren wir die darauf dargestellten Personen
=S=> Kte 1193 Der Sonntag der Tag des Herrn ist der hauptsachliche Tag der Eucharistiefeier weil er der Tag der Auferstehung ist Er ist der Tag der liturgischen Versammlung der Tag der christlichen Familie der Tag der Freude und der Muße Er ist Fundament und Kern des ganzen liturgischen Jahres ( SC 106 )
=S=> Kte 1194 Im Kreislauf des Jahres entfaltet [ die Kirche ] das ganze Mysterium Christi von der Menschwerdung und Geburt bis zur Himmelfahrt zum Pfingsttag und zur Erwartung der seligen Hoffnung und der Ankunft des Herrn ( SC 102 )
=S=> Kte 1195 Indem die irdische Kirche an bestimmten Tagen des liturgischen Jahres der Heiligen gedenkt an erster Stelle der heiligen Gottesmutter sodann der Apostel der Märtyrei und der anderen Heiligen bekundet sie , daß sie mit der himmlischen Liturgie vereint ist . Sie preist Christus dafür daß er in seinen verheimlichten Gliedern sein Heil gewirkt hat Das Vorbild der Heiligen spornt sie auf dem Weg zum Vater an
=S=> Kte 1196 Die Gläubigen welche das Stundengebet feiern vereinen sich durch das Psalmengebet das Nachsinnen über das Wort Gottes durch Gesänge und Segnungen mit Christus unserem Hohenpriester So schließen sie sich dem unablässigen und weltumspannenden Gebet Christi an das den Vater verherilicht und auf die ganze Welt die Gabe des Heiligen Geistes herabfieht .
=S=> Kte 1197 Christus ist der wahre Tempel Gottes der Ort an dem seine Heimlichkeit wohnt Durch die Gnade Gottes werden auch die Christen zum Tempel des Heiligen Geistes , zu lebendigen Steinen aus denen die Kirche erbaut ist .
=S=> Kte 1198 In ihrem irdischen Dasein benötigt die Kirche Orte in denen sich die Gemeinde versammeln kann unsere sichtbaren Kirchen - heilige Orte Abbilder der heiligen Stadt des himmlischen Jerusalems dem wir entgegenpilgern .
=S=> Kte 1199 In diesen Kirchen vollzieht die Kirche den öffentlichen Kult zur Ehre der heiligsten Dreifaltigkeit hört das Wort Gottes und singt sein Lob laßt ihr Gebet emporsteigen und bringt das Opfer Christi dar der inmitten der Versammlung sakramental gegenwärtig ist Diese Kirchen sind auch Statten der inneren Sammlung und des persönlichen Gebetes .

=U4= Art4 -- ARTIKEL 4 VIELFALT DER LITURGIE - EINHEIT DES MYSTERIUMS

-- =M=> Kte Liturgische Traditionen und Katholizität der Kirche
=S=> Kte 1200 Von der ersten Gemeinde von Jerusalem an bis zur Wiederkunft Christi feiern die Kirchen Gottes , die dem apostolischen Glauben treu sind , überall das gleiche Pascha-Mysterium . Das Mysterium , das in der Liturgie gefeiert wird , ist nur eines ; nur die Formen seiner Feier sind unterschiedlich .
=S=> Kte 1201 Das Mysterium Christi ist von so unerschöpflichem Reichtum , daß keine liturgische Tradition es vollkommen und ganz zum Ausdruck bringen kann . Die Geschichte der Entstehung und Entwicklung der Riten zeugt von einer erstaunlichen sich ergänzenden Vielfalt . Solange die Kirchen in diesen liturgischen Traditionen in der Gemeinschaft im Glauben und in den Sakramenten des Glaubens lebten , bereicherten sie einander und erstarkten in der Treue zur Überlieferung und zur gemeinsamen Sendung der ganzen Kirche [ Vgl . EN 63-64 ] .
=S=> Kte 1202 Die verschiedenen liturgischen Überlieferungen sind aus der Sendung der Kirche erwachsen . Die Kirchen ein und desselben geographischen und kulturellen Bereichs begannen allmählich , das Mysterium Christi in besonderen , kulturell geprägten Ausdrucksformen zu feiern . Unterschiede in den Formen finden sich bei der Art und Weise der Überlieferung des Glaubens gutes [ Vgl . 2 Tim 1,14 ] , in der liturgischen Symbolik , im Aufbau der brüderlichen Gemeinschaft , im theologischen Verständnis der Mysterien und in Formen der Heiligkeit . So wird durch das liturgische Leben einer bestimmten Kirche Christus , das Licht und Heil aller Völker , dem . Volk und der Kultur geoffenbart , zu denen diese Kirche gesandt und in denen sie verwurzelt ist . Die Kirche ist allumfassend : sie kann alle wahren Reichtümer der Kulturen läutern und so in ihre Einheit einbinden [ Vgl . LG 23 ; UR 4 ] .
=S=> Kte 1203 Die liturgischen Überlieferungen oder Riten , die gegenwärtig in der Kirche im Gebrauch stehen , sind : der lateinische Ritus ( vor allem der römische Ritus , aber auch die Riten gewisser Ortskirchen wie der ambrosianische Ritus , oder die Riten einzelner Orden ) der byzantinische , der alexandrinische oder koptische , der syrische , der armenische , der maronitische und der chaldäische Ritus . Der Überlieferung treu folgend , erklärt das Hochheilige Konzil . . . daß die heilige Mutter Kirche allen rechtlich anerkannten Riten gleiches Recht und gleiche Ehre zuerkennt und will , daß sie in Zukunft erhalten und in jeder Weise gefördert werden ( SC 4 ) .
=M=> Kte Liturgie und Kulturen
=S=> Kte 1204 Die Feier der Liturgie soll dem Geist und der Kultur der verschiedenen Völker entsprechen [ Vgl . SC 37-40 ] . Damit das Mysterium Christi allen Völkern kundgemacht werde , um sie zum Gehorsam des Glaubens zu führen ( Röm 16,26 ) , muß es in allen Kulturen verkündet , gefeiert und gelebt werden . Die Kulturen werden dabei durch das Mysterium nicht aufgehoben , sondern erlöst und vollendet [ Vgl . CT 53 ] . Durch ihre eigene , von Christus angenommene und verklärte menschliche Kultur haben die vielen Kinder Gottes Zugang zum Vater und verherrlichen ihn in dem einen Geist .
=S=> Kte 1205 Die Anpassung muß der Tatsache Rechnung tragen , daß es in der Liturgie , und vornehmlich in der Liturgie der Sakramente , einen unveränderlichen Bestandteil gibt , weil er göttlichen Ursprungs ist , über den die Kirche zu wachen hat . Daneben gibt es Bestandteile , die verändert werden können und die die Kirche an die Kulturen der neuevangelisierten Völker anpassen kann und mitunter auch muß [ Vgl . SC 21 ] ( Johannes Paul II. , Ap . Schr . Vicesimus quintus annus 16 ) .
=S=> Kte 1206 Die liturgische Vielfalt kann bereichernd wirken , aber auch Spannungen , gegenseitige Mißverständnisse und selbst Spaltungen hervorrufen . Selbstverständlich darf in diesem Bereich die Verschiedenheit nicht die Einheit beeinträchtigen . Sie darf sich nur äußern innerhalb des treuen Festhaltens am gemeinsamen Glauben , an den sakramentalen Zeichen , welche die Kirche von Christus erhalten hat , und an der hierarchischen Gemeinschaft . Die Anpassung an die Kulturen erfordert eine Bekehrung des Herzens und notfalls die Aufgabe von altüberlieferten Bräuchen , die mit dem katholischen Glauben unvereinbar sind ( ebd. )

=U5= AbsV -- Kurztexte --

=S=> Kte 1207 Es ist richtig daß sich die Feier der Liturgie mit Hilfe der Kultur des Volkes in dem sich die Kirche befindet auszudrücken sucht ohne sich von ihr abhängig zu machen Die Lituigie ist aber auch selbst fähig Kulturen zu erzeugen und zu bilden .
=S=> Kte 1208 Die verschiedenen als legitim anerkannten liturgischen Überlieferungen bezeugen die Katholizität dem Kirche denn sie bringen ein und dasselbe Mysterium Christi zeichenhaft zum Ausdruck und teilen es mit .
=S=> Kte 1209 Das Kriterium das die Einheit in der Vielfalt der liturgischen Traditionen sichert ist die Treue zur apostolischen Überlieferung das heißt zur Gemeinschaft im Glauben und in den Sakramenten welche die Kirche von den Aposteln empfangen hat Diese Gemeinschaft kommt in der apostolischen Sukzession zum Ausdruck und wird durch sie gewährleistet .