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Dokument KATECHISMUS der katholischen Kirche 2007
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=S=> Kte 1434 Die innere Buße des Christen kann in sehr verschiedener Weise Ausdruck finden . Die Schrift und die Väter sprechen hauptsächlich von drei Formen : Fasten , Beten und Almosengeben [ Vgl . Tob 12,8 ; Mt 6,1-18. ] als Äußerungen der Buße gegenüber sich selbst , gegenüber Gott und gegenüber den Mitmenschen . Neben der durchgreifenden Läuterung , die durch die Taufe oder das Martyrium bewirkt wird , nennen sie als Mittel , um Vergebung der Sünden zu erlangen , die Bemühungen , sich mit seinem Nächsten zu versöhnen , die Tränen der Buße , die Sorge um das Heil des Nächsten‘ , die Fürbitte der Heiligen und die tätige Nächstenliebe - denn die Liebe deckt viele Sünden zu ( 1 Petr 4 , 8 ) .
=S=> Kte 1435 Bekehrung geschieht im täglichen Leben durch Taten der Versöhnung , durch Sorge für die Armen , durch Ausübung und Verteidigung der Gerechtigkeit und des Rechts [ Vgl . Jak 5,20 ] , durch Geständnis der eigenen Fehler , durch die brüderliche Zurechtweisung , die Überprüfung des eigenen Lebenswandels , die Gewissenserforschung , die Seelenführung , die Annahme der Leiden und das Ausharren in der Verfolgung um der Gerechtigkeit willen . Jeden Tag sein Kreuz auf sich nehmen und Christus nachgehen ist der sicherste Weg der Buße [ Vgl . Am 5,24 ; Jes 1,17 ] .
=S=> Kte 1436 Eucharistie und Buße . Die tägliche Umkehr und Buße finden ihre Quelle und Nahrung in der Eucharistie , denn in ihr wird das Opfer Christi gegenwärtig , das uns mit Gott versöhnt hat . Durch sie wird genährt und gestärkt , wer aus dem Leben Christi lebt . Sie ist das Gegenmittel , durch das wir von der täglichen Schuld befreit und vor Todsünden bewahrt werden sollen ( K . v . Trient : DS 1638 ) .
=S=> Kte 1437 Die Lesung der Heiligen Schrift , das Beten des Vaterunsers und des Stundengebetes , jeder aufrichtige Akt der Gottesverehrung und der Frömmigkeit belebt in uns den Geist der Umkehr und der Buße und trägt zur Vergebung unserer Sünden bei .
=S=> Kte 1438 Die Bußzeiten und - tage im Laufe des Kirchenjahres ( die Fastenzeit , jeder Freitag zum Gedächtnis des Todes des Herrn ) sind prägende Zeiten im Bußleben der Kirche [ Vgl . Lk 9,23 ] . Diese Zeiten eignen sich ganz besonders zu Exerzitien , Bußliturgien und Bußwallfahrten , zu freiwilligen Verzichten etwa durch Fasten und Almosengeben , und zum Teilen mit den Mitmenschen ( karitative und missionarische Werke ) .
=S=> Kte 1439 Der Weg der Umkehr und der Buße wurde von Jesus eindrucksvoll geschildert im Gleichnis vom verlorenen Sohn , dessen Mitte der barmherzige Vater ist [ Vgl . SC 109-110 ; [ link ] CIC , cann . 1249-1253 ; CCEO , cann . 880-883. - Lk 15 , 11-24] : die Verlockung einer illusorischen Freiheit , das Verlassen des Vaterhauses ; das äußerste Elend , in das der Sohn gerät , nachdem er sein Vermögen verschleudert hat ; die tiefe Demütigung , Schweine hüten zu müssen und , schlimmer noch , die des Verlangens , sich am Schweinefutter zu sättigen ; das Nachsinnen über die verlorenen Güter ; die Reue und der Entschluß , sich vor dem Vater schuldig zu bekennen ; der Rückweg ; die großherzige Aufnahme durch den Vater ; die Freude des Vaters : das alles sind Züge des Bekehrungsvorgangs . Das schöne Gewand , der Ring und das Festmahl sind Sinnbilder des reinen , würdigen und freudvollen neuen Lebens , des Lebens des Menschen , der zu Gott und in den Schoß seiner Familie , der Kirche , heimkehrt . Einzig das Herz Christi , das die Tiefen der Liebe seines Vaters kennt , konnte uns den Abgrund seiner Barmherzigkeit auf eine so einfache und schöne Weise schildern .