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Dokument KATECHISMUS der katholischen Kirche 2007
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=S=> Kte 1440 Die Sünde ist vor allem Beleidigung Gottes und Bruch der Gemeinschaft mit ihm . Gleichzeitig beeinträchtigt sie die Gemeinschaft mit der Kirche . Darum führt die Bekehrung zugleich die Vergebung Gottes und die Versöhnung mit der Kirche herbei . Das Sakrament der Buße und der Versöhnung bringt das liturgisch zum Ausdruck und bewirkt es [ Vgl . LG 11 ] .
=M=> Kte Gott allein vergibt die Sünde
=S=> Kte 1441 Gott allein kann Sünden vergeben [ Vgl . Mk 2,7 ] . Weil Jesus der Sohn Gottes ist , sagt er von sich , daß der Menschensohn die Vollmacht hat , hier auf der Erde Sünden zu vergeben ( Mk 2,10 ) . Er übt diese göttliche Vollmacht aus : Deine Sünden sind dir vergeben ! ( Mk 2,5 ; Lk 7,48 ) . Mehr noch : kraft seiner göttlichen Autorität gibt er Menschen diese Vollmacht [ Vgl . Joh 20 , 21-23 ] , damit sie diese in seinem Namen ausüben .
=S=> Kte 1442 Christus hat gewollt , daß seine Kirche als ganze in ihrem Gebet , ihrem Leben und Handeln Zeichen und Werkzeug der Vergebung und Versöhnung sei , die er uns um den Preis seines Blutes erworben hat . Er hat jedoch die Ausübung der Absolutionsgewalt dem apostolischen Amt anvertraut . Dieses ist mit dem Dienst der Versöhnung ( 2 Kor 5,18 ) beauftragt . Der Apostel ist an Christi Statt gesandt ; durch ihn ermahnt und bittet Gott selbst : Laßt euch mit Gott versöhnen ! ( 2 Kor 5,20 ) .
=M=> Kte Versöhnung mit der Kirche
=S=> Kte 1443 Während seines öffentlichen Lebens vergab Jesus nicht nur Sünden , sondern zeigte auch die Wirkung der Vergebung : Er gliederte die Sünder , denen er verziehen hatte , wieder in die Gemeinschaft des Gottesvolkes ein , aus der die Sünde sie entfernt oder sogar ausgeschlossen hatte . Ein offensichtliches Zeichen dafür ist es , daß Jesus Sünder an seinen Tisch lädt , ja daß er sich selbst an ihren Tisch setzt - eine Handlung , die auf ergreifende Weise zugleich die Vergebung durch Gott [ Vgl . Lk 15 ] und die Rückkehr in den Schoß des Volkes Gottes [ Vgl . Lk 19,9. ]zum Ausdruck bringt .
=S=> Kte 1444 Indem der Herr den Aposteln seine eigene Vollmacht , Sünden zu vergeben , mitteilt , gibt er ihnen auch die Autorität , die Sünder mit der Kirche zu versöhnen . Dieser kirchliche Aspekt ihrer Aufgabe äußert sich vor allem im feierlichen Wort Christi an Simon Petrus : Ich werde dir die Schlüssel des Himmelreichs geben ; was du auf Erden binden wirst , das wird auch im Himmel gebunden sein , und was du auf Erden lösen wirst , das wird auch im Himmel gelöst sein ( Mt 16,19 ) . Es steht fest , daß jenes Amt des Bindens und Lösens , das Petrus gegeben wurde , auch dem mit seinem Haupt verbundenen Apostelkollegium zugeteilt worden ist [ Vgl . Mt 18,18 ; 28 , 16-20 ] ( LG 22 ) .
=S=> Kte 1445 Die Worte binden und lösen besagen : Wen ihr aus eurer Gemeinschaft ausschließen werdet , wird Gott auch aus der Gemeinschaft mit sich ausschließen ; wen ihr von neuem in eure Gemeinschaft aufnehmen werdet , wird auch Gott wieder in die Gemeinschaft mit sich aufnehmen . Die Versöhnung mit der Kirche läßt sich von der Versöhnung mit Gott nicht trennen .
=M=> Kte Das Sakrament der Vergebung
=S=> Kte 1446 Christus hat das Bußsakrament für alle sündigen Glieder seiner Kirche eingesetzt , vor allem für jene , die nach der Taufe in schwere Sünde gefallen sind und so die Taufgnade verloren und die kirchliche Gemeinschaft verletzt haben . Ihnen bietet das Sakrament der Buße eine neue Möglichkeit , sich zu bekehren und die Gnade der Rechtfertigung wiederzuerlangen . Die Kirchenväter stellen dieses Sakrament dar als die zweite [ Rettungs]planke nach dem Schiffbruch des Verlusts der Gnade ( Tertullian , pæn . 4,2 ) [ Vgl . K . v . Trient : DS 1542 ] .
=S=> Kte 1447 Im Lauf der Jahrhunderte hat die konkrete Form , in der die Kirche diese vom Herrn erhaltene Vollmacht ausübt , starke Veränderungen durchlaufen . Während der ersten Jahrhunderte war die Versöhnung der Christen , die nach ihrer Taufe ganz besonders schwere Sünden begangen hatten ( etwa Götzendienst , Mord und Ehebruch ) , an eine sehr strenge Disziplin gebunden : Die Pönitenten mußten für ihre Sünden oft jahrelang öffentlich Buße tun , bevor sie Vergebung erhielten . Zu diesem Stand der Büßer ( der nur zur Buße für gewisse schwere Sünden da war ) wurde man nur selten , in gewissen Regionen sogar nur einmal im Leben zugelassen . Von der monastischen Tradition des Ostens angeregt , brachten während des 7. Jahrhunderts irische Missionare die Praxis der Privatbuße nach Kontinentaleuropa . Diese verlangt keine langen öffentlichen Bußleistungen , bevor man die Versöhnung mit der Kirche erlangt . Das Sakrament vollzieht sich nun auf geheimere Weise zwischen dem Pönitenten und dem Priester . Diese neue P raxis sah die Möglichkeit der Wiederholung vor und führte so zu einem regelmäßigen Empfang des Bußsakramentes . Sie ermöglichte , die Vergebung schwerer und läßlicher Sünden in einer einzigen Feier vorzunehmen . Das ist in großen Linien die Form der Buße , die Kirche bis heute anwendet .
=S=> Kte 1448 Trotz allen Veränderungen , welchen die Ordnung und die Feier dieses Sakramentes im Laufe der Jahrhunderte unterworfen waren , erkennt man die gleiche Grundstruktur . Sie enthält zwei Elemente , die gleichermaßen wesentlich sind : einerseits das Handeln des Menschen , der sich unter dem Walten des Heiligen Geistes bekehrt , nämlich Reue , Bekenntnis und Genugtuung ; andererseits das Handeln Gottes durch den Dienst der Kirche . Die Kirche , die durch den Bischof und seine Priester im Namen Jesu Christi die Sündenvergebung schenkt und die Art und Weise der Genugtuung bestimmt , betet zudem für den Sünder und leistet mit ihm Buße . So wird der Sünder geheilt und wieder in die kirchliche Gemeinschaft aufgenommen .
=S=> Kte 1449 Die Absolutionsformel , die in der lateinischen Kirche verwendet wird , bringt die wesentlichen Elemente dieses Sakramentes zum Ausdruck : Der Vater des Erbarmens ist der Ursprung aller Vergebung . Er wirkt die Versöhnung der Sünder kraft des Pascha seines Sohnes und der Gabe seines Geistes durch das Gebet und den Dienst der Kirche : Gott , der barmherzige Vater , hat durch den Tod und die Auferstehung seines Sohnes die Welt mit sich versöhnt und den Heiligen Geist gesandt zur Vergebung der Sünden . Durch den Dienst der Kirche schenke er dir Verzeihung und Frieden . So spreche ich dich los von deinen Sünden im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes .