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Dokument KATECHISMUS der katholischen Kirche 2007
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=S=> Kte 573 Um den Sinn der Erlösung tiefer zu erfassen , kann der Glaube versuchen , in die Umstände des Todes Jesu einzudringen , die durch die Evangelien treu überliefert [ Vgl . DV 19. ]und durch weitere Geschichtsquellen erhellt werden .

=U5= Abs1 -- Absatz 1 JESUS UND ISRAEL

-- =S=> Kte 574 Schon zu Beginn des öffentlichen Wirkens Jesu kamen Pharisäer und Anhänger des Herodes mit Priestern und Schriftgelehrten überein , ihn umzubringen [ Vgl . Mk 3,6. ] . Manche seiner Taten ( Dämonenaustreibungen [ Vgl . Mt 12,24. ] , Sündenvergebungen [ Vgl . Mk 2,7. ] , Heilungen am Sabbat [ Vgl . Mk 3,1-6. ] , eigenständige Auslegung der Reinheitsvorschriften des Gesetzes [ Vgl . Mk 7,14-23. ] , vertrauter Umgang mit Zöllnern und öffentlichen Sündern [ Vgl . Mk 2,14-17. ] ) erweckten bei einigen Übelgesinnten den Verdacht , er sei besessen [ Vgl . Mk 3,22 ; Joh 8,48 ; 10,20. ] . Man warf ihm vor , er lästere Gott [ Vgl . Mk 2,7 ; Job 5,18 ; 10,33. ] und sei ein falscher Prophet [ Vgl . Job 7,12 ; 7,52. ] - zwei Verbrechen gegen die Religion , für die das Gesetz die Todesstrafe der Steinigung vorsah [ Vgl . Job 8,59 ; 10,31. ] .
=S=> Kte 575 Für die religiösen Autoritäten Jerusalems , die das Johannesevangelium oft einfachhin als die Juden bezeichnet [ Vgl . Job 1,19 ; 2,18 ; 5,10 ; 7,13 ; 9,22 ; 18,12 ; 19,38 ; 20,19. ] , waren viele Worte und Taten Jesu somit ein Zeichen , dem widersprochen wird ( Lk 2,34 ) , noch mehr als für das gewöhnliche Vgl . Job 7,48-49. ] . Zwar waren die Beziehungen Jesu zu den Pharisäern nicht nur polemisch . So sind es Pharisäer , die ihn vor der ihm drohenden Gefahr warnen [ Vgl . Lk 13,31. ] . Jesus lobt einzelne von ihnen , z . B . den Schriftgelehrten in Mk 12,34 , und ist wiederholt bei Pharisäern zu Gast [ Vgl . Lk 7,36 ; 14,1. ] . Jesus bekräftigt Lehren , die von dieser religiösen Elite des Gottesvolkes geteilt werden : die Auferstehung der Toten [ Vgl . Mt 22,23-34 ; Lk 20,39. ] , die Frömmigkeitsformen ( Almosengeben , Fasten und Gebet [ Vgl . Mt 6,2-18. ] ) und den Brauch , sich an Gott als den Vater zu wenden sowie die zentrale Stellung des Gebotes der Liebe zu Gott und zum Nächsten [ Vgl . Mk 12 , 28-34. ] .
=S=> Kte 576 In den Augen vieler in Israel scheint Jesus gegen die wesentlichen Institutionen des auserwählten Volkes zu verstoßen : - gegen den Gehorsam dem Gesetz gegenüber , in ausnahmslos allen schriftlich niedergelegten Geboten , und , für die Pharisäer , in der von der mündlichen Überlieferung gegebenen Auslegung ; - gegen die zentrale Stellung des Tempels von Jerusalem als des heiligen Ortes , der besonderen Wohnstätte Gottes ; - gegen den Glauben an den einzigen Gott , an dessen Herrlichkeit kein Mensch teilhaben kann .

=U6= UebI -- I Jesus und das Gesetz

-- =S=> Kte 577 In der Bergpredigt nahm Jesus im Licht der Gnade des Neuen Bundes Stellung zum Gesetz , das beim ersten Bundesschluß am Sinai von Gott gegeben worden war . Er begann mit einer feierlichen Warnung : Denkt nicht , ich sei gekommen , um das Gesetz und die Propheten aufzuheben . Ich bin nicht gekommen , um aufzuheben , sondern um zu erfüllen . Amen , das sage ich euch : Bis Himmel und Erde vergehen , wird auch nicht der kleinste Buchstabe des Gesetzes vergehen , bevor nicht alles geschehen ist . Wer auch nur eines von den kleinsten Geboten aufhebt und die Menschen entsprechend lehrt , der wird im Himmelreich der Kleinste sein . Wer sie aber hält und halten lehrt , der wird groß sein im Himmelreich ( Mt 5,17-19 ) .
=S=> Kte 578 Für Jesus , den Messias Israels , somit für den Größten im Himmelreich , geziemte es sich nach seinen eigenen Worten , das Gesetz in vollem Umfang , selbst die geringsten Gebote , zu erfüllen . Er ist sogar der einzige , der das vollkommen zu tun vermochte [ Vgl . Job 8,46. ] . Wie die Juden selber zugaben , waren sie nie imstande , das Gesetz ganz zu erfüllen , ohne das geringste Gebot zu verletzen [ Vgl . Job 7,19 ; Apg 13,38-41 ; 15,10. ] . Darum bitten am jährlichen Versöhnungsfest die Kinder Israels Gott für ihre Gesetzesübertretungen um Vergebung . Das Gesetz bildet ja ein Ganzes , und , wie der hl . Jakobus in Erinnerung ruft : Wer das ganze Gesetz hält und nur gegen ein einziges Gebot verstößt , der hat sich gegen alle verfehlt ( Jak 2 , 10)[Vgl. Gal 3,10 ; 5,3. ] .
=S=> Kte 579 Dieser Grundsatz , daß das Gesetz in vollem Umfang und zwar nicht nur dem Buchstaben sondern auch seinem Geiste nach zu halten sei , war den Pharisäern teuer . Indem sie ihn für Israel hervorhoben , brachten sie viele Juden der Zeit Jesu zu einem gewaltigen religiösen Eifer [ Vgl . Röm 10,2 ] . Sollte dieser Eifer nicht in eine scheinheilige Kasuistik [ Vgl . Mt 15,3-7 ; Lk 11,39-54.]ausarten , mußte er das Volk auf das unerhörte Eingreifen Gottes vorbereiten : daß nämlich der einzige Gerechte an Stelle aller Sünder das Gesetz vollkommen Vgl . Jes 53,11 ; Hebr 9,15. ] .
=S=> Kte 580 Die vollkommene Erfüllung des Gesetzes konnte somit nur das Werk des göttlichen Gesetzgebers selbst sein , der in der Person des Sohnes als dem Gesetz unterstellt geboren wurde [ Vgl . Gal 4,4. ] . In Jesus erscheint das Gesetz nicht mehr auf Steintafeln geritzt , sondern in das Herz ( Jer 31,33 ) des Gottesknechtes geschrieben . Dieser bringt wirklich das Recht ( Jes 42,3 ) und ist darum zum Bund für das Volk ( Jes 42,6 ) geworden . Jesus geht bei der Erfüllung des Gesetzes so weit , daß er sogar den Fluch des Gesetzes ( Gal 3,13 ) auf sich nimmt , den jeder auf sich zieht , der sich nicht an alles hält , was zu tun das Buch des Gesetzes vorschreibt ( Gal 3,10 ) . Der Tod Christi hat so die Erlösung von den im ersten Bund begangenen Übertretungen bewirkt ( Hebr 9,15 ) .
=S=> Kte 581 Jesus galt den Juden und ihren geistigen Führern als ein Rabbi [ Vgl . Job 11,28 ; 3,2 ; Mt 22,23-24:34-36 ] . Er argumentierte oft im Rahmen der rabbinischen Gesetzesauslegung [ Vgl . Mt 12,5 ; 9,12 ; Mk 2,23-27 ; Lk 6,6-9 ;Joh 7,22-23. ] . Jesus mußte aber die Gesetzeslehrer unwillkürlich vor den Kopf stoßen , denn er bot seine Auslegung nicht bloß als einer von ihnen dar , sondern lehrte . . . wie einer , der [ göttliche ] Vollmacht hat , und nicht wie die Schriftgelehrten ( Mt 7,28-29 ) . In ihm ist das gleiche Gotteswort , das am Sinai erklungen war , um Mose das schriftliche Gesetz zu geben , auf dem Berg der Seligpreisungen aufs neue zu vernehmen [ Vgl . Mt 5,1. ] . Jesus schafft das Gesetz nicht ab , sondern erfüllt es , indem er von Gott her dessen endgültige Auslegung bietet : Ihr habt gehört , daß zu den Alten gesagt worden ist . . . Ich aber sage euch ( Mt 5 , 33-34 ) . Mit der gleichen göttlichen Autorität stellt er gewisse Überlieferungen der Menschen ( Mk 7,8 ) - das heißt die der Pharisäer - bloß , die Gottes Wort außer Kraft setzen ( Mk 7,13 ) .
=S=> Kte 582 Noch mehr : Das Gesetz über die Reinheit der Speisen , das im jüdischen Leben eine so große Rolle spielte , erfüllte Jesus , indem er dessen erzieherischen Sinn [ Vgl . Gal 3,24. ]durch göttliche Auslegung offenbarte : daß das , was von außen in den Menschen hineinkommt , ihn nicht unrein machen kann . . . Damit erklärte Jesus alle Speisen für rein . Was aus dem Menschen herauskommt , das macht ihn unrein . Denn von innen , aus dem Herzen der Menschen , kommen die bösen Gedanken ( Mk 7,18-21 ) . Jesus bot in göttlicher Autorität die endgültige Gesetzesinterpretation . Dabei stieß er auf den Widerstand gewisser Gesetzeslehrer , die seine Gesetzesauslegung nicht annahmen , obwohl sie durch begleitende göttliche Zeichen beglaubigt wurde [ Vgl . Job 5,36 ; 10,25:37-38 ; 12,37. ] . Das gilt insbesondere auch von der Sabbatfrage : Jesus erinnert daran , oft mit rabbinischen Argumenten [ Vgl . Mk 2,25-27 ; Job 7,22-24. ] , daß die Sabbatruhe weder durch den Dienst für Gott [ Vgl . Mt 12,5 ; Num 28,9. ]noch durch den Dienst am Nächsten [ Vgl . Lk 13,15-16 ; 14,3-4. ] - und darum auch nicht durch seine Heilungen - verletzt wird .

=U6= UebII -- II Jesus und der Tempel

-- =S=> Kte 583 Wie schon die Propheten vor ihm , erwies Jesus dem Tempel von Jerusalem tiefste Ehrfurcht . Vierzig Tage nach seiner Geburt wurde er darin von Josef und Maria Gott dargestellt [ Vgl . Lk 2,22-39. ] . Im Alter von zwölf Jahren entschloß er sich , im Tempel zu bleiben , um seine Eltern daran zu erinnern , daß er für die Sache seines Vaters da sei [ Vgl . Lk 2,46-49.. ] . Während seines verborgenen Lebens begab er sich Jahr für Jahr wenigstens am Paschafest zum Tempel hinauf [ Vgl . Lk 2,41. ] . Sein öffentliches Wirken vollzog sich im Rhythmus seiner Pilgerfahrten nach Jerusalem zu den großen jüdischen Festen [ Vgl . Job 2,13-14 ; 5,1:14 ; 7,1:10 ; 8,2 ; 10,22-23. ] .
=S=> Kte 584 Jesus steigt zum Tempel hinauf als dem vorzüglichen Ort der Begegnung mit Gott . Der Tempel ist für ihn die Wohnung seines Vaters , ein Haus des Gebetes , und er empört sich darüber , daß dessen Vorhof zu einem Marktplatz gemacht wird [ Vgl . Mt 21,13.. ] . Aus eifernder Liebe zu seinem Vater vertreibt er die Händler aus dem Tempel : Macht das Haus meines Vaters nicht zu einer Markthalle ! Seine Jünger erinnerten sich an das Wort der Schrift : ‚Der Eifer für dein Haus verzehrt mich‘ ( Ps 69,10 ) ( Joh 2,16-17 ) . Nach seiner Auferstehung behielten die Apostel eine ehrerbietige Haltung zum Tempel bei [ Vgl . z. B . Apg 2,46 ; 3,1 ; 5,20:21 ] .
=S=> Kte 585 Vor seiner Passion kündigte Jesus jedoch die Zerstörung dieses herrlichen Gebäudes an , von dem kein Stein mehr auf dem anderen bleiben werde [ Vgl . Mt 24,1-2. ] . Darin liegt ein Zeichen der Endzeit , die mit seinem Pascha beginnt [ Vgl . Mt 24,3 ;Lk 13,35. ] . Diese Weissagung aber wurde bei seinem Verhör vor dem Hohenpriester von falschen Zeugen entstellt wiedergegeben [ Vgl . Mk 14,57-58. ] und dann dem ans Kreuz Genagelten spöttisch entgegengehalten [ Vgl . Mt 27,39-40. ] .
=S=> Kte 586 Jesus legte seine Lehre zum großen Teil im Tempel dar [ Vgl . Joh 18,20. ]und war diesem keineswegs feind [ Vgl . Mt 8,4 ; 23,21 ; Lk 17,14 ;Joh 4,22.. ] . Er war gewillt , die Tempelsteuer zu zahlen , und entrichtete sie auch für Petrus [ Vgl . Mt 17,24-27. ] , den er eben zum Grundstein seiner künftigen Kirche gemacht hatte [ Vgl . Mt 16,18. ] . Er identifizierte sich sogar mit dem Tempel , indem er sich selbst als die endgültige Wohnung Gottes unter den Menschen bezeichnete [ Vgl . Joh 2,21 ; Mt 12,6. ] . Darum kündigt die Hinrichtung seines Leibes [ Vgl . Joh 2,18-22. ]die Zerstörung des Tempels an , mit der eine neue Epoche der Heilsgeschichte anbricht : Die Stunde kommt , zu der ihr weder auf diesem Berg noch in Jerusalem den Vater anbeten werdet ( Joh 4 , 21 ) [ Vgl . Job 4 , 23-24 ; Mt 27,51 ; Hebr 9,11 ; Offb 21,22. ] .

=U6= UebIII -- III Jesus und der Glaube Israels an den einzigen rettenden Gott

-- =S=> Kte 587 Das Gesetz und der Tempel von Jerusalem konnten also für die religiösen Autoritäten Israels Anlaß geben , Jesus zu widersprechen [ Vgl . Lk 2,34. ] . Der eigentliche Stein des Anstoßes [ Vgl . Lk 20,17-18 ; Ps 118,22. ] war für sie jedoch seine Rolle in der Sündenvergebung , dem göttlichen Werk schlechthin .
=S=> Kte 588 Es war für die Pharisäer ein Skandal , daß Jesus mit Zöllnern und Sündern ebenso vertraut Mahl hielt [ Vgl . Lk 7,36 ; 11,37 ; 14,1. ] . Gegenüber solchen , die von ihrer eigenen Gerechtigkeit überzeugt waren und die anderen verachteten ( Lk 18,9 ) [ Vgl . Job 7,49;9,34. ] , sagte Jesus : Ich bin gekommen , um die Sünder zur Umkehr zu rufen , nicht die Gerechten ( Lk 5,32 ) . Ja , er erklärte den Pharisäern gegenüber , alle seien in Sünde [ Vgl . Job 8,33-36. ] , und wer sich nicht als heilsbedürftig ansehe , sei mit Blindheit geschlagen [ Vgl . Joh 9,40-41. ]
=S=> Kte 589 Vor allem aber erregte Jesus deswegen Anstoß , weil er sein barmherziges Verhalten zu den Sündern mit der Haltung Gottes diesen gegenüber gleichsetzte [ Vgl . Mt 9,13 ; Hos 6,6. ] . Indem er sich mit Sündern zu Tische setzte [ Vgl . Lk 15,1-2:32 ] , gab er sogar zu verstehen , daß er sie zum messianischen Mahl zulasse [ Vgl . Lk 15 , 23-32. ] . Ganz besonders aber brachte er die religiösen Autoritäten Israels dadurch in Verlegenheit , daß er Sünden vergab . Fragten sie in ihrem Entsetzen nicht zurecht : Wer kann Sünden vergeben außer dem einen Gott ? ( Mk 2,7 ) . Entweder lästert Jesus Gott , indem er Sünden vergibt , da er sich dann als Mensch Gott gleichsetzt [ Vgl . Joh 5,18 ; 10,33. ] , oder er spricht die Wahrheit und seine Person vergegenwärtigt und offenbart den Namen Gottes [ Vgl . Job 17,6:26 ] .
=S=> Kte 590 Einzig die göttliche Identität der Person Jesu kann einen so absoluten Anspruch rechtfertigen wie den folgenden : Wer nicht für mich ist , der ist gegen mich ( Mt 12,30 ) , oder Aussagen wie : Hier aber ist einer , der mehr ist als Jona . . . , mehr ist als Salomo ( Mt 12,41-42 ) , größer ist als der Tempel ( Mt 12,6 ) . Oder daß er es auf sich bezieht , wenn David den Messias seinen Herrn genannt hat [ Vgl . Mt 12,36:37 ] , oder behauptet : Noch ehe Abraham wurde , bin ich ( Joh 8,58 ) , und sogar : Ich und der Vater sind eins ( Joh 10,30 ) .
=S=> Kte 591 Jesus hat die religiösen Autoritäten Jerusalems aufgefordert , an ihn zu glauben , weil er die Werke seines Vaters vollbringe [ Vgl . Job 10,36-38. ] . Ein solcher Glaubensakt erfordert jedoch ein geheimnisvolles Sich-selbst-Absterben , um , durch die göttliche Gnade angezogen [ Vgl . Job 6,44. ] , von oben her geboren zu werden ( Joh 3,7 ) . Eine solche Umkehrforderung zu stellen , obwohl die Verheißungen auf so unerwartete Weise in Erfüllung gehen sollten [ Vgl . Jes 53,1. ] , macht verständlich , daß der Hohe Rat dem tragischen Irrtum erliegen konnte , Jesus sei ein Gotteslästerer und verdiene als solcher den Tod [ Vgl . Mk 3,6 ; Mt 26,64-66. ] . Seine Mitglieder handelten zugleich aus Unwissenheit [ Vgl . Lk 23,34 ;Apg 3 , 17-18. ]und aus Verstocktheit ( Mk 3,5 ; Röm 11,25 ) im Unglauben ( Röm 11,20 ) .

=U6= UebIV -- Kurztexte --

=S=> Kte 592 Jesus hat das Gesetz vom Sinai nicht abgeschafft . sondern erfüllt [ Vgl . Mt 5,17-19. ] und zwar so vollkommen [ Vgl . Job 8,46. ] , daß er dessen letzten Sinn enthüllt [ Vgl . Mt 5,33. ]und von dessen Übertretungen freikauft [ Vgl . Hebr 9,15. ] .
=S=> Kte 593 Jesus hat den Tempel verehrt : an den jüdischen Pilgerfesten suchte er ihn auf und er liebte diese Wohnung Gottes unter den Menschen mit eifersüchtiger Liebe . Der Tempel deutet im voraus sein Mysterium an . Wenn er dessen Zerstörung ankündigt , bekundet er darin seinen gewaltsamen Tod und den Eintritt in eine neue Epoche der Heilsgeschichte , in der sein Leib der endgültige Tempel sein wird .
=S=> Kte 594 Jesus hat Taten gesetzt - wie z . B . die Sündenvergebung - , die ihn als den rettenden Gott selbst offenbaren [ Vgl . Job 5,16-18. ] . Gewisse Juden erkannten in ihm nicht den menschgewordenen Gott [ Vgl . Job 1,14. ] , sondern sahen in ihm einen Menschen , der sich selbst zu Gott macht ( Joh 10:33 ) . und verurteilten ihn als einen Gotteslästerer .

=U5= Abs2 -- Absatz 2 JESUS IST AM KREUZ GESTORBEN

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=U6= UebI -- I Der Prozeß Jesu

-- =S=> Kte 596 Die religiösen Autoritäten waren in bezug auf die Frage , wie man sich zu Jesus einstellen solle , nicht einer Meinung [ Vgl . Job 9,16 ; 10,19. ] . Die Pharisäer drohten solchen , die sich an Jesus halten würden , den Ausschluß an [ Vgl . Job 9,22. ] . Einige befürchteten : Wenn wir ihn gewähren lassen , werden alle an ihn glauben . Dann werden die Römer kommen und uns die heilige Stätte und das Volk nehmen ( Joh 11,48 ) . Ihnen machte der Hohepriester Kajaphas einen Vorschlag , indem er weissagte : Ihr bedenkt nicht , daß es besser für euch ist , wenn ein einziger Mensch für das Volk stirbt , als wenn das ganze Volk zugrunde geht ( Joh 11,50 ) . Der Hohe Rat , der Jesus als Gotteslästerer zum Tod verurteilte [ Vgl . Mt 26,66. ] , aber das Recht , jemanden hinzurichten , verloren hatte [ Vgl . Job 18,31. ] , lieferte Jesus den Römern aus und klagte ihn des Aufstands an [ Vgl . Lk 23,2. ] , was ihn an die Seite des Barabbas stellte , der des Aufruhrs angeklagt war ( Lk 23,19 ) . Die Hohenpriester suchten Pilatus auch dur ch politische Drohungen zu bewegen , Jesus zum Tod zu verurteilen [ Vgl . Job 19 , 12. 15. 21. ] .
=M=> Kte Die Juden sind für den Tod Jesu nicht kollektiv verantwortlich
=S=> Kte 597 Berücksichtigt man , wie geschichtlich verwickelt der Prozeß Jesu nach den Berichten der Evangelien ist und wie auch die persönliche Schuld der am Prozeß Hauptbeteiligten ( von Judas , dem Hohen Rat , von Pilatus ) - die Gott allein kennt - sein mag , so darf man nicht die Gesamtheit der Juden von Jerusalem dafür verantwortlich machen - trotz des Schreiens einer manipulierten Menge [ Vgl . Mk 15,11. ]und ungeachtet der allgemeinen Vorwürfe in den nach Pfingsten erfolgenden Aufrufen zur Bekehrung [ Vgl . Apg 2 , 23. 36 ; 3,13-14 ; 4,10 ; 5,30 ; 7,52 ; 10,39 ; 13,27-28 ; 1 Thess 2,14-15. ] . Als Jesus ihnen vom Kreuz herab verzieh [ Vgl . Lk 23,24. ] , entschuldigte er - wie später auch Petrus - die Juden von Jerusalem und sogar ihre Führer mit ihrer Unwissenheit ( Apg 3,17 ) . Noch weniger darf man den Schrei des Volkes : Sein Blut komme über uns und unsere Kinder ! ( Mt 27,25 ) , der eine Bestätigungsformel darstellt [ Vgl . Apg 5,28 ; 18,6. ] , zum Anlaß nehmen , die Schuld auf die Juden anderer Länder und Zeiten a uszudehnen : Darum hat die Kirche auf dem Zweiten Vatikanischen Konzil erklärt : Was bei seinem Leiden vollzogen worden ist , [ kann ] weder allen damals lebenden Juden ohne Unterschied noch den heutigen Juden zur Last gelegt werden . . . . Die Juden [ sind ] weder als von Gott verworfen noch als verflucht darzustellen , als ergäbe sich dies aus der Heiligen Schrift ( NA 4 ) .
=M=> Kte Alle Sünder sind am Leiden Christi schuld
=S=> Kte 598 In ihrem Glaubenslehramt und im Zeugnis ihrer Heiligen hat die Kirche nie vergessen , daß auch die Sünder die Urheber und Vollstrecker aller Strafen waren , die [ Christus ] erlitt ( Catech . R . 1,5,11 ) [ Vgl . Hebr 12,3. ] . Da sich die Kirche bewußt ist , daß unsere Sünden Christus selbst treffen [ Vgl . Mt 25,45 ; Apg 9,4-5. ] , zögert sie nicht , den Christen die schwerste Verantwortung für die Qualen Christi zuzuschreiben - während diese die Verantwortung allzu oft einzig den Juden angelastet haben : Diese Schuld trifft vor allem jene , die wiederholt in die Sünde zurückfallen . Denn da unsere Sünden Christus den Herrn in den Kreuzestod trieben , so ‚kreuzigen‘ tatsächlich jene , die sich in Sünden und Lastern wälzen , soweit es auf sie ankommt , den Sohn Gottes aufs neue und treiben ihren Spott mit ihm‘ ( Hebr 6,6 ) - ein Verbrechen , das bei uns noch schwerer erscheinen mag , als es von seiten der Juden war . Denn diese hätten , wie der Apostel sagt , ‚den Herrn der Herrlichkeit niemals gekreuzigt , wenn sie ihn erkannt hätten‘ ( 1 Kor 2,8 ) . Wir aber behaupten , ihn zu kennen , und dennoch legen wir gleichsam Hand an ihn , indem wir ihn durch die Tat verleugnen ( Catech . R . 1,5,11 ) . Dämonen sind nicht die , die ihn gekreuzigt haben , sondern du , der du ihn zusammen mit ihnen gekreuzigt hast und immer noch kreuzigst , indem du dich in Lastern und Sünden vergnügst ( Franz v . Assisi , admon . 5,3 ) .

=U6= UebII -- II Der Erlösungstod Christi im göttlichen Heilsplan

-- =M=> Kte Jesus wurde nach Gottes festgesetztem Ratschluß ausgeliefert
=S=> Kte 599 Zum gewaltsamen Tod Jesu kam es nicht zufällig durch ein bedauerliches Zusammenspiel von Umständen . Er gehört zum Mysterium des Planes Gottes , wie der hl . Petrus schon in seiner ersten Pfingstpredigt den Juden von Jerusalem erklärt : Er wurde nach Gottes beschlossenem Ratschluß und Vorauswissen hingegeben ( Apg 2,23 ) . Diese biblische Redeweise besagt nicht , daß die , welche Jesus verraten haben ( Apg 3,13 ) , nur die willenlosen Ausführer eines Szenarios waren , das Gott im voraus verfaßt hatte .
=S=> Kte 600 Für Gott sind alle Zeitmomente unmittelbare Gegenwart . Wenn er in seinem ewigen Plan etwas vorherbestimmt , bezieht er die freie Antwort jedes Menschen auf seine Gnade mit ein : Wahrhaftig , verbündet haben sich in dieser Stadt gegen deinen heiligen Knecht Jesus , den du gesalbt hast , Herodes und Pontius Pilatus mit den Heiden und den Stämmen Israels [ Vgl . Ps 2,1-2.. ] , um alles auszuführen , was deine Hand und dein Ratschluß im voraus bestimmt haben ( Apg 4,27-28 ) . Gott ließ die aus ihrer Verblendung hervorgegangenen Taten [ Vgl . Mt 26,54 ;Job 18,36;19,11. ] , um seinen Heilsplan zu verwirklichen [ Vgl . Apg 3 , 17-18. ] .
=M=> Kte Für unsere Sünden gestorben gemäß der Schrift
=S=> Kte 601 Dieser göttliche Plan , durch den gewaltsamen Tod des Knechtes , des Gerechten ( Jes 53,11 ) [ Vgl . Apg 3,14. ] Heil zu schaffen , war in der Schrift im voraus angekündigt worden als ein Mysterium allumfassender Erlösung , das heißt eines Loskaufs , der die Menschen aus der Sklaverei der Sünde befreit [ Vgl . Jes 53,11-12 ; Job 8,34-36. ] . In einem Glaubensbekenntnis , von dem er sagt , er habe es empfangen ( 1 Kor 15,3 ) , bekennt der hl . Paulus : Christus ist für unsere Sünden gestorben , gemäß der Schrift ( ebd. ) [ Vgl . Jes 53,7-8 und Apg 8,32-35. ]in Erfüllung gehen . Jesus selbst hat den Sinn seines Lebens und seines Todes im Licht dieser Worte vom Gottesknecht gedeutet [ Vgl . Mt 20,28. ] . Nach seiner Auferstehung gab er diese Schriftdeutung den Emmausjüngern [ Vgl . Lk 24,25-27. ] und sodann den Aposteln selbst [ Vgl . Lk 24,44-45. ] .
=M=> Kte Gott hat ihn für uns zur Sünde gemacht
=S=> Kte 602 Darum kann der hl . Petrus den apostolischen Glauben an den göttlichen Heilsplan so formulieren : Ihr wißt , daß ihr aus eurer sinnlosen , von den Vätern ererbten Lebensweise . . . losgekauft wurdet . . . mit dem kostbaren Blut Christi , des Lammes ohne Fehl und Makel . Er war schon vor der Erschaffung der Welt dazu ausersehen , und euretwegen ist er am Ende der Zeiten erschienen ( 1 Petr 1,18-20 ) . Die auf die Ursünde folgenden Sünden der Menschen werden mit dem Tod geahndet [ Vgl . Röm 5,12 ; 1 Kor 15,56. ] . Indem Gott seinen eigenen Sohn in der Gestalt eines Sklaven [ Vgl . Phil 2,7. ] , einer gefallenen und infolge der Sünde dem Tod preisgegebenen Menschennatur [ Vgl . Röm 8,3. ] sandte , hat er den , der keine Sünde kannte , für uns zur Sünde gemacht , damit wir in ihm Gerechtigkeit Gottes würden ( 2 Kor 5,21 ) .
=S=> Kte 603 Jesus ist nicht [ von Gott ] verworfen worden , als hätte er selbst gesündigt [ Vgl . Job 8,46. ] . Vielmehr hat er uns in seiner Erlöserliebe , die ihn immer mit dem Vater verband [ Vgl . Job 8,29. ] , so sehr angenommen in der Gottferne unserer Sünde , daß er am Kreuz in unserem Namen sagen konnte : Mein Gott , mein Gott , warum hast du mich verlassen ? ( Mk 15,34 ; Ps 22,2 ) . Da ihn Gott so solidarisch mit uns Sündern gemacht hat , hat er seinen eigenen Sohn nicht verschont , sondern ihn für uns alle hingegeben ( Röm 8,32 ) , damit wir mit Gott versöhnt [ werden ] durch den Tod seines Sohnes ( Röm 5,10 ) .
=M=> Kte Gottes allumfassende erlösende Liebe
=S=> Kte 604 Indem er seinen Sohn für unsere Sünden dahingab , zeigte Gott , daß , was er für uns plant , ein Ratschluß wohlwollender Liebe ist , die jedem Verdienst von unserer Seite vorausgeht : Nicht darin besteht die Liebe , daß wir Gott geliebt haben , sondern daß er uns geliebt und seinen Sohn als Sühne für unsere Sünden gesandt hat ( 1 Joh 4,10 ) [ Vgl . 1 Job 4,19. ] . Gott aber hat seine Liebe zu uns darin erwiesen , daß Christus für uns gestorben ist , als wir noch Sünder waren ( Röm 5,8 ) .
=S=> Kte 605 Diese Liebe schließt niemanden aus . Jesus sagt das anhand des Gleichnisses vom verlorenen Schaf : So will auch euer himmlischer Vater nicht , daß einer von diesen Kleinen verlorengeht ( Mt 18,14 ) . Er erklärt , er gebe sein Leben hin als Lösegeld für viele ( Mt 20,28 ) . Der Ausdruck für viele ist nicht einengend , sondern stellt die ganze Menschheit der einzigen Person des Erlösers gegenüber , der sich hingibt , um sie zu retten [ Vgl . Röm 5 , 18-19. ] . Im Anschluß an die Apostel [ Vgl . 2 Kor 5,15 ; 1 Job 2,2. ]lehrt die Kirche , daß Christus ausnahmslos für alle Menschen gestorben ist : Es gibt keinen Menschen , es hat keinen gegeben und wird keinen geben , für den er nicht gelitten hat ( Syn . v . Quiercy 853 : DS 624 ) .

=U6= UebIII -- III Christus hat sich für unsere Sünden seinem Vater dargebracht

-- =S=> Kte 614 Dieses Opfer Christi ist einmalig ; es vollendet und überholt alle Opfer [ Vgl . Hebr 10,10. ].Es ist zunächst eine Gabe Gottes des Vaters selbst : Der Vater gibt seinen Sohn dahin , um uns mit sich zu versöhnen [ Vgl . 1 Joh 4,10. ] . Gleichzeitig ist es eine Opfergabe des menschgewordenen Gottessohnes , der aus freiem Willen und aus Liebe [ Vgl . Job 15,13. ] im Heiligen Geist [ Vgl . Hebr 9,14. ] sein Leben [ Vgl . Joh 10 , 17-18. ] seinem Vater darbringt , um unseren Ungehorsam zu sühnen .
=M=> Kte Jesus setzt seinen Gehorsam an die Stelle unseres Ungehorsams
=S=> Kte 615 Wie durch den Ungehorsam des einen Menschen die vielen zu Sündern wurden , so werden auch durch den Gehorsam des einen die vielen zu Gerechten gemacht werden ( Röm 5,19 ) . Durch seinen Gehorsam bis zum Tod wurde Jesus zum leidenden Gottesknecht , der stellvertretend sein Leben als Sühnopfer hingab , die Sünden von vielen trug und so die vielen gerecht macht , indem er ihre Schuld auf sich lädt ( Jes 53,10-12 ) . Jesus hat unsere Sünden wiedergutgemacht und Gott dem Vater für sie Genugtuung [ Vgl . K . v . Trient : DS 1529. ] .
=M=> Kte Jesus vollendet sein Opfer am Kreuz
=S=> Kte 616 Die Liebe bis zur Vollendung ( Job 13,1 ) gibt dem Opfer Christi seinen Wert und bewirkt , daß es erlöst und wiedergutmacht , sühnt und Genugtuung leistet . Jesus hat bei der Hingabe seines Lebens um uns alle gewußt , uns alle geliebt [ Vgl . Gal 2,20 ; Eph 5,2:25 ] . Die Liebe Christi drängt uns , da wir erkannt haben : Einer ist für alle gestorben , also sind alle gestorben ( 2 Kor 5,14 ) . Kein Mensch , selbst nicht der größte Heilige , wäre imstande , die Sünden aller Menschen auf sich zu laden und sich als Opfer für alle darzubringen . Doch kraft der göttlichen Person des Sohnes in Christus , die über alle menschlichen Personen hinausgeht und sie zugleich umfängt , und Christus zum Haupt der ganzen Menschheit macht , kann das Opfer Christi für alle erlösend sein .
=S=> Kte 617 Durch sein heiligstes Leiden am Holz des Kreuzes verdiente er uns Rechtfertigung , lehrt das Konzil von Trient ( DS 1529 ) und betont so den einzigartigen Charakter des Opfers Christi als des Urhebers des ewigen Heils ( Hebr 5,9 ) . Und die Kirche verehrt das Kreuz , indem sie singt : O heiliges Kreuz , sei uns gegrüßt , du einzige Hoffnung dieser Welt ( LH , Hymnus Vexilla regis ) .
=M=> Kte Unsere Teilnahme am Opfer Christi
=S=> Kte 618 Der Kreuzestod ist das einmalige Opfer Christi , des einzigen Mittlers zwischen Gott und den Menschen ( 1 Tim 2,5 ) . Doch weil er sich in seiner menschgewordenen göttlichen Person gewissermaßen mit jedem Menschen vereinigt hat ( GS 22,2 ) , bietet sich allen die Möglichkeit . . . sich mit diesem österlichen Geheimnis in einer Gott bekannten Weise zu verbinden ( GS 22,5 ) . Jesus fordert seine Jünger auf , ihr Kreuz auf sich zu nehmen und ihm nachzufolgen ( Mt 16,24 ) , denn er hat für [ uns ] gelitten und [ uns ] ein Beispiel gegeben , damit [ wir ] seinen Spuren folgen ( 1 Petr 2,21 ) . Er will diejenigen , denen sein Erlösungsopfer zuerst zugutekommt , an diesem Opfer beteiligen [ Vgl . Mk 10,39 ; Job 21,18-19 ; Kol 1,24. ] . Das gilt vor allem für seine Mutter , die in das Mysterium seines erlösenden Leidens tiefer hineingenommen wird als jeder andere Mensch [ Vgl . Lk 2:35 ] . Es gibt keine andere Leiter , um zum Himmel emporzusteigen , als das Kreuz ( Rosa v . Lima , Vita ) .

=U6= UebIV -- Kurztexte --

=S=> Kte 619 Christus ist für unsere Sünden gestorben . gemäß der Schrjft ( 1 Kor 15,3 ) .
=S=> Kte 620 Unser Heil entspringt der Initiative der Liebe Gottes zu uns , denn er hat uns geliebt und seinen Sohn als Sühne für unsere Sünden gesandt ( 1 Joh 4 , 10 ) . Gott war es , der in Christus die Welt mit sich versöhnt hat ( 2 Kor 5. 19 ) .
=S=> Kte 621 Jesus hat sich zu unserem Heil freiwillig dargebracht . Beim Letzten Abendmahl bringt er diese Seibsihingabe zeichenhaft zum Ausdruck und verwirklicht sie im voraus : Das ist mein Leib , der für euch hingegeben wird ( Lk 22,19 ) .
=S=> Kte 622 Die Erlösung durch Christus besteht darin , daß er gekommen ist , um . . . sein Leben hinzugeben als Lösegeld für viele ( Mt 20,28 ) , das heißt um den Seinen seine Liebe bis zur Vollendung zu erweisen ( Joh 13,1 ) , damit sie aus der sinnlosen , von den Vätern ererbten Lebendsweise. ...losgekauft werden ( 1 Petr 1,18 ) .
=S=> Kte 623 Jesus war seinem Vater in Liebe gehorsam bis zum Tod am Kreuz ( Phil 2,8 ) . Dadurch erfüllte Jesus die Sendung , Sühne zu leisten [ Vgl . Jes 53,10. ] als leidender Gottesknecht , der die vielen gerecht macht , indem er ihre Schuld auf sich lädt ( Jes 53,11 ) [ Vgl . Röm 5,19. ] .

=U5= Abs3 -- Absatz 3 JESUS CHRISTUS IST BEGRABEN WORDEN

-- =S=> Kte 624 Es war nämlich Gottes gnädiger Wille , daß er für alle den Tod koste ( Hebr 2,9 ) . In seinem Heilsplan hat Gott verfügt , daß sein Sohn nicht nur für unsere Sünden sterbe ( 1 Kor 15,3 ) , sondern auch den Tod koste , das heißt während der Zeit zwischen seinem Sterben am Kreuz und dem Moment seiner Auferstehung das Totsein , den Zustand der Trennung zwischen seiner Seele und seinem Leib erfahre . Dieser Todeszustand Christi ist das Mysterium des Begrabenseins und des Hinabstiegs in das Reich des Todes . Es ist das Mysterium des Karsamstags , an dem Christus , ins Grab gelegt [ Vgl . Joh 19,42. ] , in die große Sabbatruhe Gottes eingeht [ Vgl . Hebr 4,4-9. ] , nachdem er das Heil der Menschen vollbracht [ Vgl . Joh 19,30. ] und das ganze All versöhnt hat [ Vgl . Kol 1,18-20. ] .
=M=> Kte Christus seinem Leibe nach im Grab
=S=> Kte 625 Der Aufenthalt Christi im Grab bildet die reale Verbindung zwischen dem leidensfähigen Zustand Christi vor Ostern und seinem jetzigen verherrlichten Zustand als Auferstandener . Die Person des Lebendigen kann sagen : Ich war tot , doch nun lebe ich in alle Ewigkeit ( Offb 1,18 ) . Weil er dem gewöhnlichen Gang der Natur nicht hindernd in den Weg trat , trennte sich zwar auch bei ihm durch den Tod die Seele vom Leibe , dann aber vereinigte er bei der Auferstehung beide wieder miteinander , damit er selbst der Treffpunkt von beiden , des Todes und des Lebens werde , indem er einerseits der weiteren natürlichen Auflösung des von der Seele getrennten Körpers in sich Einhalt gebot , andererseits das Prinzip der Wiedervereinigung der getrennten menschlichen Wesensbestandteile wurde ( Gregor v . Nyssa , or . catech . 16 ) .
=S=> Kte 626 Weil der Urheber des Lebens , den man getötet hat ( Apg 3,15 ) , der gleiche ist wie der Lebende , der auferstanden ist ( Lk 24,5-6 ) , muß offenbar die göttliche Person des Sohnes Gottes seine Seele und seinen Leib , die durch den Tod voneinander getrennt waren , weiterhin zu eigen gehabt haben : Wenn auch seine heilige Seele sich von dem unbefleckten Leib getrennt hat ward doch auch so die eine Person nicht in zwei Personen geschieden , denn der Leib und die Seele hatten zugleich von Anfang an in der Person des Wortes ihre Existenz , und obwohl im Tode voneinander getrennt , blieben beide in der einen Person des Wortes ( Johannes v . Damaskus , f . o . 3,27 ) .
=M=> Kte Du wirst deinen Heiligen nicht die Verwesung schauen lassen
=S=> Kte 627 Der Tod Christi war ein echter Tod ; er machte seinem menschlichen Dasein auf Erden ein Ende . Weil aber sein Leib mit der Person des Sohnes Gottes vereinigt blieb , wurde er nicht ein gewöhnlicher Leichnam . Um die göttliche Kraft zu zeigen , wollte [ Christus ] , daß dieser Leib unverwest bleibe ( Thomas von Aquin , s . th . 3,51,3 ) . Von Christus galt gleichzeitig : Er wurde vom Land der Lebenden abgeschnitten ( Jes 53,8 ) und mein Leib wird in sicherer Hoffnung ruhen , denn du gibst mich nicht der Unterwelt preis noch läßt du deinen Heiligen die Verwesung schauen ( Apg 2 , 26_27 ) [ Vgl . Ps 16,9-10. ] . Die Auferstehung Jesu am dritten Tag ( 1 Kor 15,4 ; Lk 24 , 46 ) [ Vgl . Mt 12,40 ; Jon 2,1 ; Hos 6,2. ] war der Beweis dafür , denn man nahm an , die Verwesung trete vom vierten Tag an ein [ Vgl . Job 11,39. ] .
=S=> Kte Mit Christus begraben . .
=S=> Kte 628 Die Taufe , deren ursprüngliche und volle Zeichenhaftigkeit im Untergetauchtwerden hervortritt , ist das wirksame Zeichen für den Hinabstieg des Täuflings ins Grab , für das Sterben mit Christus , um zu einem neuen Leben zu gelangen : Wir wurden mit ihm begraben durch die Taufe auf den Tod ; und wie Christus durch die Herrlichkeit des Vaters von den Toten auferweckt wurde , so sollen auch wir als neue Menschen leben " ( Röm 6,4 ) [ Vgl . Kol 2,12 ; Epb 5,26. ] .

=U6= UebIV -- Kurztexte --

=S=> Kte 629 Jesus hat für jeden Menschen den Tod gekostet [ Vgl . Hebr 2,9. ] . Der Sohn Gottes starb wirklich und wurde begraben .
=S=> Kte 630 Während Christus im Grabe lag , blieb seine göttliche Person weiterhin mit seiner Seele und auch mit seinem Leibe vereint , obwohl diese durch den Tod voneinander getrennt worden waren . Darum hat der Leib des toten Christus . . die Verwesung nicht gesehen " ( Apg 13 , 37 ) .