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Dokument KATECHISMUS der katholischen Kirche 2007
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=S=> Kte 244 Der ewige Ursprung des Geistes offenbart sich in seiner zeitlichen Sendung . Der Heilige Geist wird den Aposteln und der Kirche vom Vater im Namen des Sohnes sowie vom Sohn selbst gesandt , nachdem dieser zum Vater zurückgekehrt ist [ Vgl . Joh 14,26 ; 15,26 ; 16,14. ] . Die Sendung der Person des Geistes nach der Verherrlichung Jesu [ Vgl . Joh 7,39. ]offenbart das Mysterium der heiligsten Dreifaltigkeit in seiner Fülle .
=S=> Kte 245 Der apostolische Glaube an den Geist wurde 381 vom zweiten Ökumenischen Konzil in Konstantinopel bekannt : Wir glauben . . . an den Heiligen Geist , der Herr ist und lebendig macht , der aus dem Vater hervorgeht ( DS 150 ) . Die Kirche anerkennt dadurch den Vater als den Quell und Ursprung der ganzen Gottheit ( 6. Syn . v . Toledo 638 : DS 490 ) . Der ewige Ursprung des Heiligen Geistes ist jedoch nicht ohne Zusammenhang mit dem ewigen Ursprung des Sohnes : Der Heilige Geist , der die dritte Person in der Dreifaltigkeit ist , ist ein und derselbe Gott mit Gott , dem Vater und dem Sohn . . . von einer Substanz , auch einer Natur . . . Gleichwohl wird er nicht nur der Geist des Vaters und nicht nur der Geist des Sohnes , sondern zugleich der Geist des Vaters und des Sohnes genannt ( 11. Syn . v . Toledo 675 : DS 527 ) . Das Credo der Kirche bekennt : Er wird mit dem Vater und dem Sohn [ zugleich ] angebetet und verherrlicht ( DS 150 ) .
=S=> Kte 246 Die lateinische Tradition des Credo bekennt , daß der Geist aus dem Vater und dem Sohn [ filioque ] hervorgeht . Das Konzil von Florenz erklärt 1438 , daß der Heilige Geist . . . sein Wesen und sein in sich ständiges Sein zugleich aus dem Vater und dem Sohne hat und aus beiden von Ewigkeit her als aus einem Prinzip und durch eine einzige Hauchung hervorgeht . . . Und weil der Vater selbst alles , was des Vaters ist , seinem einziggeborenen Sohn in der Zeugung gab , außer dem Vatersein , hat der Sohn selbst eben dieses , daß der Heilige Geist aus dem Sohn hervorgeht , von Ewigkeit her vom Vater , von dem er auch von Ewigkeit her gezeugt ist ( DS 1300-1301 ) .
=S=> Kte 247 Das filioque kam im Glaubensbekenntnis von Konstantinopel ( 381 ) nicht vor . Aufgrund einer alten lateinischen und alexandrinischen Tradition jedoch hatte der hl . Papst Leo 1. es schon 447 dogmatisch bekannt [ Vgl . DS 284. ] , noch bevor Rom das Symbolum von 381 kannte und 451 auf dem Konzil von Chalkedon übernahm . Die Verwendung dieser Formel im Credo wurde in der lateinischen Liturgie zwischen dem 8. und dem 11. Jahrhundert nach und nach zugelassen . Die von der lateinischen Liturgie vorgenommene Einfügung des filioque in das Credo von
Aug stellt jedoch noch heute einen für die orthodoxen Kirchen strittigen Punkt dar .
=S=> Kte 248 Die östliche Tradition bringt vor allem zum Ausdruck , daß der Vater der erste Ursprung des Geistes ist . Indem sie den Geist als den , der vom Vater ausgeht ( Joh 15,26 ) bekennt , sagt sie , daß er durch den Sohn aus dem Vater hervorgeht [ Vgl . AG 2. ] . Die westliche Tradition bringt vor allem die wesensgleiche Gemeinschaft zwischen dem Vater und dem Sohn zum Ausdruck , indem sie sagt , daß der Geist aus dem Vater und dem Sohn [ filioque ] hervorgeht . Sie sagt das erlaubtermaßen und vernünftigerweise ( K . v . Florenz 1439 : DS 1302 ) , denn gemäß der ewigen Ordnung der göttlichen Personen in ihrer wesensgleichen Gemeinschaft ist der Vater der erste Ursprung des Geistes als Ursprung ohne Ursprung ( DS 1331 ) , aber auch als Vater des eingeborenen Sohnes zusammen mit diesem das eine Prinzip , aus dem der Heilige Geist hervorgeht ( 2. K . v . Lyon 1274 : DS 850 ) . Werden diese berechtigten , einander ergänzenden Sehweisen nicht einseitig überbetont , so wird die Identität des Glaubens an die Wirklichkei t des einen im Glauben bekannten Mysteriums nicht beeinträchtigt .