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Dokument KATECHISMUS der katholischen Kirche 2007
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=S=> Kte 446 In der griechischen Übersetzung der Bücher des Alten Testamentes [ LXX ] wird der nicht auszusprechende Name JHWH , unter dem sich Gott offenbart hat [ Vgl . Ex 3,14. ] , mit Kyrios [ Herr ] wiedergegeben . Herr wird somit zur gebräuchlichsten Bezeichnung für die Gottheit des Gottes Israels . In diesem strengen Sinn verwendet das Neue Testament den Titel Herr für den Vater , aber auch zugleich - und das ist das Neue - für Jesus , der so als Gott selbst anerkannt wird [ Vgl . 1 Kor 2,8. ] .
=S=> Kte 447 Jesus selbst nahm auf verhüllte Weise diesen Titel in Anspruch , als er mit den Pharisäern über den Sinn des Psalmes 110 diskutiert [ Vgl . Mt 22,41-46 sowie Apg 2,34:-36 ; Hebr 1,13. ] . Ausdrücklich gebraucht er den Titel Herr im Gespräch mit den Jüngern [ Vgl . Joh 13,13. ] . Während seines ganzen öffentlichen Lebens zeigen seine Taten , daß er Herr ist über die Natur , die Krankheiten , die Dämonen , den Tod und die Sünde und somit göttliche Herrschaft besitzt .
=S=> Kte 448 In den Berichten der Evangelien nennen Menschen , die sich an Jesus wenden , ihn sehr oft Herr . In dieser Betitelung äußern sich die Hochachtung und das Vertrauen derer , die sich Jesus nahen und von ihm Hilfe und Heilung erwarten [ Vgl . z . B . Mt 8,2;14,30 ; 15,22. ] . Wenn vom Heiligen Geist eingegeben , spricht aus dieser Anrede die Erkenntnis des göttlichen Mysteriums Jesu [ Vgl . Lk 1,43 ; 2,11. ] . In der Begegnung mit dem auferweckten Jesus wird sie zur Anbetung : Mein Herr und mein Gott ! ( Joh 20,28 ) . Herr erhält dann einen Klang von Liebe und Zuneigung , der in der christlichen Tradition immer mitschwingen wird : Es ist der Herr ! ( Joh 21,7 ) .
=S=> Kte 449 Die ersten Glaubensbekenntnisse der Kirche legen Jesus von Anfang an den göttlichen Würdetitel Herr bei [ Vgl . Apg 2,34-36. ] . Damit sagen sie , daß die Macht , die Ehre und Herrlichkeit , die Gott gebühren , auch Jesus zukommen [ Vgl . Röm 9,5 ; Tit 2,13 ;Offb 5,13 ] , weil er Gott gleich ist ( Phil 2,6 ) . Der Vater hat diese Herrscherwürde Jesu kundgetan , indem er ihn von den Toten auferweckte und in seine Herrlichkeit erhob [ Vgl . Röm 10,9 ; 1 Kor 12,3 ; Phil 2,9-11. ] .
=S=> Kte 450 Vom Beginn der christlichen Geschichte an bedeutet die Aussage , daß Jesus Herr über die Welt und die Geschichte ist [ Vgl . Offb 11,15. ] , auch , daß der Mensch seine personale Freiheit keiner irdischen Gewalt absolut unterwerfen darf , sondern einzig Gott dem Vater und dem Herrn Jesus Christus : Nicht Cäsar ist der Herr [ Vgl . Mk 12,17 ;Apg 5,29 ] . Die Kirche glaubt . . . , daß in ihrem Herrn und Meister der Schlüssel , der Mittelpunkt und das Ziel der ganzen Menschheitsgeschichte zu finden ist ( GS 10,2 ) [ 10 Vgl . GS 45,2. ] .
=S=> Kte 451 Der Titel Herr gibt dem christlichen Gebet sein Gepräge . Denken wir an die Gebetseinladung Der Herr sei mit euch oder an den Gebetsschluß durch Jesus Christus , . . . unseren Herrn oder auch an den vertrauens - und hoffnungsvollen Ruf Maran atha [ Der Herr kommt ] oder Maräna tha [ Komm , Herr ! ] ( 1 Kor 16,22 ) . Amen . Komm , Herr Jesus ! ( Offb 22,20 ) .