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Dokument KATECHISMUS der katholischen Kirche 2007
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=M=> Kte Die Bildung des Trinitätsdogmas
=S=> Kte 249 Die Offenbarungswahrheit der heiligen Dreifaltigkeit ist , vor allem aufgrund der Taufe , von Anfang an der Urgrund des lebendigen Glaubens der Kirche . Sie findet ihren Ausdruck in der Glaubensregel des Taufbekenntnisses , die in der Predigt , der Katechese und im Gebet der Kirche formuliert wird . Solche Formulierungen finden sich schon in den Schriften der Apostel , so der in die Eucharistiefeier übernommene Gruß : Die Gnade Jesu Christi des Herrn , die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch ( 2 Kor 13,13 ) [ Vgl . 1 Kor 12 , 4 - 6 ; Eph 4,4-6. ] .
=S=> Kte 250 Im Laufe der ersten Jahrhunderte suchte die Kirche ihren trinitarischen Glauben ausführlicher zu formulieren , um ihr Glaubensverständnis zu vertiefen und gegen entstellende Irrtümer zu verteidigen . Das war das Werk der ersten Konzilien , die durch die theologische Arbeit der Kirchenväter untermauert und durch den Glaubenssinn des christlichen Volkes gestützt wurden .
=S=> Kte 251 Um das Trinitätsdogma zu formulieren , mußte die Kirche mit Hilfe von Begriffen aus der Philosophie - Substanz , Person oder Hypostase , Beziehung - eine geeignete Terminologie entwickeln . Dadurch unterwarf sie den Glauben nicht menschlicher Weisheit , sondern gab diesen Begriffen einen neuen , noch nicht dagewesenen Sinn , damit sie imstande wären , das unaussprechliche Mysterium auszudrücken , das unendlich all das überragt , was wir auf menschliche Weise begreifen ( SPF 2 ) .
=S=> Kte 252 Die Kirche verwendet den Begriff Substanz ( zuweilen auch mit Wesen oder Natur wiedergegeben ) , um das göttliche Wesen in seiner Einheit zu bezeichnen ; den Begriff Person oder Hypostase , um den Vater , den Sohn und den Heiligen Geist in ihrer realen Verschiedenheit voneinander zu bezeichnen ; den Begriff Beziehung , um zu sagen , daß ihre Verschiedenheit in ihren gegenseitigen Beziehungen liegt .
=M=> Kte Das Dogma der heiligsten Dreifaltigkeit
=S=> Kte 253 Die Trinität ist eine . Wir bekennen nicht drei Götter , sondern einen einzigen Gott in drei Personen : die wesensgleiche Dreifaltigkeit ( 2. K . v . Konstantinopel 553 : DS 421 ) . Die göttlichen Personen teilen die einzige Gottheit nicht untereinander , sondern jede von ihnen ist voll und ganz Gott : Der Vater ist dasselbe wie der Sohn , der Sohn dasselbe wie der Vater , der Vater und der Sohn dasselbe wie der Heilige Geist , nämlich von Natur ein Gott ( 11. Syn . v . Toledo 675 : DS 530 ) . Jede der drei Personen ist jene Wirklichkeit , das heißt göttliche Substanz , Wesenheit oder Natur ( 4. K . im Lateran 1215 : DS 804 ) .
=S=> Kte 254 Die drei göttlichen Personen sind real voneinander verschieden . Der eine Gott ist nicht gleichsam für sich allein ( Fides Damasi : DS 71 ) . Vater , Sohn , Heiliger Geist sind nicht einfach Namen , welche Seinsweisen des göttlichen Wesens bezeichnen , denn sie sind real voneinander verschieden : Der Vater ist nicht derselbe wie der Sohn , noch ist der Sohn derselbe wie der Vater , noch ist der Heilige Geist derselbe wie der Vater oder der Sohn ( 11. Syn . v . Toledo 675 : DS 530 ) . Sie sind voneinander verschieden durch ihre Ursprungsbeziehungen : Es ist der Vater , der zeugt , und der Sohn , der gezeugt wird , und der Heilige Geist , der hervorgeht ( 4. K . im Lateran 1215 :DS 804 ) . Die göttliche Einheit ist dreieinig .
=S=> Kte 255 Die drei göttlichen Personen beziehen sich aufeinander . Weil die reale Verschiedenheit der Personen die göttliche Einheit nicht zerteilt , liegt sie einzig in den gegenseitigen Beziehungen : Mit den Namen der Personen , die eine Beziehung ausdrücken , wird der Vater auf den Sohn , der Sohn auf den Vater und der Heilige Geist auf beide bezogen : Obwohl sie im Hinblick auf ihre Beziehung drei Personen genannt werden , sind sie , so unser Glaube , doch eine Natur oder Substanz ( 11. Syn . v . Toledo 675 : DS 528 ) . In ihnen ist alles . . . eins , wo sich keine Gegensätzlichkeit der Beziehung entgegenstellt ( K . v . Florenz 1442 : DS 1330 ) . Wegen dieser Einheit ist der Vater ganz im Sohn , ganz im Heiligen Geist ; der Sohn ist ganz im Vater , ganz im Heiligen Geist ; der Heilige Geist ist ganz im Vater , ganz im Sohn ( ebd. : DS 1331 ) .
=S=> Kte 256 Den Katechumenen von Konstantinopel vertraut der hl . Gregor von Nazianz , den man auch den Theologen nennt , folgende Zusammenfassung des Trinitätsglaubens an : Bewahrt mir vor allem dieses gute Vermächtnis , für das ich lebe und kämpfe , mit dem ich sterben will und das mich alle Übel ertragen und alle Vergnügungen geringschätzen läßt : nämlich das Bekenntnis des Glaubens an den Vater und den Sohn und den Heiligen Geist . Ich vertraue es euch heute an . In ihm werde ich euch in dieser Stunde ins Wasser tauchen und daraus herausheben . Ich gebe es euch zum Begleiter und Beschützer eures ganzen Lebens . Ich gebe euch eine einzige Gottheit und Macht , die als Eine in den Dreien existiert und die Drei auf je verschiedene Weise enthält . Eine Gottheit ohne Ungleichheit der Substanz oder Natur nach , ohne erhöhenden höheren Grad oder erniedrigenden niederen Grad . . . Es ist die unendliche Naturgleichheit dreier Unendlicher . Gott als ganzer , jeder in sich selbst betrachtet . . . Gott als die Drei , zusammen betrachtet . . . Kaum habe ich begonnen , an die Einheit zu denken , und schon taucht die Dreifaltigkeit mich in ihren Glanz . Kaum habe ich begonnen , an die Dreif altigkeit zu denken , und schon überwältigt mich wieder die Einheit ( or . 40,41 ) .