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Dokument KATECHISMUS der katholischen Kirche 2007
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1941
=S=> Kte 74 Gott will , daß alle Menschen gerettet werden und zur Erkenntnis der Wahrheit gelangen ( 1 Tim 2,4 ) , das heißt zur Erkenntnis Jesu Christi [ Vgl . Joh 14,6. ] . Deshalb muß Christus allen Völkern und Menschen verkündet werden und die Offenbarung bis an die Grenzen der Erde gelangen . Was Gott zum Heil aller Völker geoffenbart hatte , das sollte - so hat er in seiner großen Güte verfügt - auf ewig unversehrt fortdauern und allen Geschlechtern weitergegeben werden ( DV 7 ) .

=U5= AbsI -- I Die apostolische Überlieferung

-- =S=> Kte Die apostolische Predigt . . .
=S=> Kte 76 Dem Willen des Herrn entsprechend geschah die Weitergabe des Evangeliums auf zwei Weisen : - mündlich durch die Apostel , die in mündlicher Predigt , durch Beispiel und Einrichtungen das weitergaben , was sie entweder aus Christi Mund , im Umgang mit ihm und durch seine Werke empfangen oder unter der Eingebung des Heiligen Geistes gelernt hatten ; - schriftlich durch jene Apostel und apostolischen Männer , die unter der Inspiration desselben Heiligen Geistes die Botschaft vom Heil niederschrieben ( DV 7 ) .
=S=> Kte . . . weitergeführt in der apostolischen Sukzession
=S=> Kte 77 Damit aber das Evangelium in der Kirche stets unversehrt und lebendig bewahrt werde , haben die Apostel als ihre Nachfolger Bischöfe zurückgelassen , denen sie ihr eigenes Lehramt übergaben ( DV 7 ) . Denn es mußte die apostolische Predigt , die in den inspirierten Büchern in besonderer Weise ausgedrückt wird , in ununterbrochener Folge bis zur Vollendung der Zeiten bewahrt werden ( DV 8 ) .
=S=> Kte 78 Diese lebendige Weitergabe , die im Heiligen Geist geschieht , wird - als von der Heiligen Schrift verschieden , aber doch eng mit ihr verbunden - " Überlieferung " genannt . So setzt die Kirche in ihrer Lehre , ihrem Leben und ihrem Kult fort und übermittelt allen Geschlechtern alles , was sie selber ist , alles , was sie glaubt ( DV 8 ) . Die Aussagen der heiligen Väter bezeugen die lebendigmachende Gegenwart dieser Überlieferung , deren Reichtümer sich in Tun und Leben der glaubenden und betenden Kirche ergießen ( DV 8 ) .
=S=> Kte 79 So bleibt die Selbstmitteilung des Vaters durch sein Wort im Heiligen Geist in der Kirche zugegen und wirksam : Und so ist Gott , der einst gesprochen hat , ohne Unterlaß im Gespräch mit der Braut seines geliebten Sohnes , und der Heilige Geist , durch den die lebendige Stimme des Evangeliums in der Kirche und durch sie in der Welt widerhallt , führt die Gläubigen in alle Wahrheit ein und läßt das Wort Christi in Überfülle unter ihnen wohnen ( DV 8 ) .

=U5= AbsII -- II Die Beziehung zwischen der Überlieferung und der Heiligen Schrift

-- =S=> Kte Eine gemeinsame Quelle. .. .
=S=> Kte 80 Die Heilige Überlieferung und die Heilige Schrift sind eng miteinander verbunden und haben aneinander Anteil . Demselben göttlichen Quell entspringend , fließen beide gewissermaßen in eins zusammen und streben demselben Ziel zu ( DV 9 ) . Beide machen in der Kirche das Mysterium Christi gegenwärtig und fruchtbar , der versprochen hat , bei den Seinen zu bleiben alle Tage bis zum Ende der Welt ( Mt 28,20 ) .
=S=> Kte . . . zwei verschiedene Arten der Weitergabe
=S=> Kte 81 Die Heilige Schrift ist Gottes Rede , insofern sie unter dem Anhauch des Heiligen Geistes schriftlich aufgezeichnet worden ist . Die Heilige Überlieferung aber gibt das Wort Gottes , das von Christus , dem Herrn , und vom Heiligen Geist den Aposteln anvertraut wurde , unversehrt an deren Nachfolger weiter , damit sie es unter der erleuchtenden Führung des Geistes der Wahrheit in ihrer Verkündigung treu bewahren , erklären und ausbreiten ( DV 9 ) .
=S=> Kte 82 So ergibt sich , daß die Kirche , der die Weitergabe und Auslegung der Offenbarung anvertraut ist , ihre Gewißheit über alles Geoffenbarte nicht aus der Heiligen Schrift allein schöpft . Daher sind beide mit dem gleichen Gefühl der Dankbarkeit und der gleichen Ehrfurcht anzunehmen und zu verehren ( DV 9 ) .
=M=> Kte Apostolische Überlieferung und kirchliche Überlieferungen
=S=> Kte 83 Die Überlieferung [ oder Tradition ] , von der wir hier sprechen , kommt von den Aposteln her und gibt das weiter , was diese der Lehre und dem Beispiel Jesu entnahmen und vom Heiligen Geist vernahmen . Die erste Christengeneration hatte ja noch kein schriftliches Neues Testament , und das Neue Testament selbst bezeugt den Vorgang der lebendigen Überlieferung . Die theologischen , disziplinären , liturgischen oder religiösen Überlieferungen [ oder Traditionen ] , die im Laufe der Zeit in den Ortskirchen entstanden , sind etwas anderes . Sie stellen an die unterschiedlichen Orte und Zeiten angepaßte besondere Ausdrucksformen der großen Überlieferung dar . Sie können in deren Licht unter der Leitung des Lehramtes der Kirche beibehalten , abgeändert oder auch aufgegeben werden .

=U5= AbsIII -- III Die Auslegung des Glaubenserbes

-- =M=> Kte Das Glaubenserbe ist der Kirche als ganzer anvertraut
=S=> Kte 84 Das in der Heiligen Überlieferung und in der Heiligen Schrift enthaltene heilige Erbe [ Vgl . Tim 6,20 ; 2Timl‘12-14. ] des Glaubens [ depositum fidei ] ist von den Aposteln der Kirche als ganzer anvertraut worden . Ihr anhängend verharrt das ganze heilige Volk , mit seinen Hirten vereint , ständig in der Lehre und Gemeinschaft der Apostel , bei Brotbrechen und Gebeten , so daß im Festhalten am überlieferten Glauben , in seiner Verwirklichung und in seinem Bekenntnis ein einzigartiger Einklang zwischen Vorstehern und Gläubigen zustande kommt ( DV 10 ) .
=M=> Kte Das Lehramt der Kirche
=S=> Kte 85 Die Aufgabe aber , das geschriebene oder überlieferte Wort Gottes authentisch auszulegen , ist allein dem lebendigen Lehramt der Kirche - das heißt den Bischöfen in Gemeinschaft mit dem Nachfolger Petri , dem Bischof von Rom - anvertraut , dessen Vollmacht im Namen Jesu Christi ausgeübt wird ( DV 10 ) .
=S=> Kte 86 Das Lehramt steht also nicht über dem Wort Gottes , sondern dient ihm , indem es nur lehrt , was überliefert ist , da es ja dieses [ Wort Gottes ] nach göttlichem Auftrag und mit dem Beistand des Heiligen Geistes ehrfürchtig hört , heilig bewahrt und treu erklärt und all das , was es als von Gott geoffenbart zu glauben vorlegt , aus diesem einen Erbe des Glaubens schöpft ( DV 10 ) .
=S=> Kte 87 Die Gläubigen rufen sich das Wort Christi an die Apostel ins Gedächtnis : Wer euch hört , der hört mich ( Lk 10,16 ) [ Vgl . LG 20. ] und nehmen die Lehren und Weisungen , die ihnen ihre Hirten in verschiedenen Formen geben , willig an .
=M=> Kte Die Dogmen des Glaubens
=S=> Kte 88 Das Lehramt der Kirche setzt die von Christus erhaltene Autorität voll ein , wenn es Dogmen definiert , das heißt wenn es in einer das christliche Volk zu einer unwiderruflichen Glaubenszustimmung verpflichtenden Form Wahrheiten vorlegt , die in der göttlichen Offenbarung enthalten sind oder die mit solchen Wahrheiten in einem notwendigen Zusammenhang stehen .
=S=> Kte 89 Unser geistliches Leben und die Dogmen stehen in organischer Verbindung . Die Dogmen sind Lichter auf unserem Glaubensweg , sie erhellen und sichern ihn . Umgekehrt werden durch ein rechtes Leben unser Verstand und unser Herz geöffnet , um das Licht der Glaubensdogmen aufzunehmen [ Vgl . Joh 8,31-32. ] .
=S=> Kte 90 Die wechselseitigen Verbindungen zwischen den Dogmen und ihr innerer Zusammenhang sind in der Offenbarung des Mysteriums Christi als ganze zu finden [ Vgl . 1. Vatikanisches K. : nexus mysteriorum : DS 3016 ; LG 25. ] . Es gibt eine Ordnung oder , Hierarchie‘ der Wahrheiten der katholischen Lehre , da ihr Zusammenhang mit dem Fundament des christlichen Glaubens verschieden ist . ( UR 11 ) .
=M=> Kte Der übernatürliche Glaubenssinn
=S=> Kte 91 Alle Gläubigen sind an der Erfassung und Weitergabe der geoffenbarten Wahrheit beteiligt . Sie haben die Salbung des Heiligen Geistes empfangen , der sie unterrichtet [ Vgl . 1 Joh 2,20. 27. ]und in die ganze Wahrheit führt [ Vgl . Joh 16,13. ] .
=S=> Kte 92 Die Gesamtheit der Gläubigen . . . kann im Glauben nicht fehlgehen , und diese ihre besondere Eigenschaft macht sie mittels des übernatürlichen Glaubenssinns des ganzen Volkes dann kund , wenn sie von den Bischöfen bis zu den letzten gläubigen Laien ihre allgemeine Übereinstimmung in Sachen des Glaubens und der Sitten äußert ( LG 12 ) .
=S=> Kte 93 Durch jenen Glaubenssinn nämlich , der vom Geist der Wahrheit geweckt und erhalten wird , hängt das Volk Gottes unter der Leitung des heiligen Lehramtes . . . dem einmal den Heiligen übergebenen Glauben unwiderruflich an , dringt mit rechtem Urteil immer tiefer in ihn ein und wendet ihn im Leben voller an ( LG 12 ) .
=M=> Kte Das Wachstum im Glaubensverständnis
=S=> Kte 94 Dank des Beistands des Heiligen Geistes kann das Verständnis der Wirklichkeiten wie auch der Formulierungen des Glaubenserbes im Leben der Kirche wachsen : - " aufgrund des Nachsinnens und des Studiums der Gläubigen , die sie in ihrem Herzen erwägen " ( DV 8 ) ; insbesondere die theologische Forschung soll sich . . . um eine tiefe Erkenntnis der geoffenbarten Wahrheit bemühen ( GS 62,7)[Vgl. Gs 44,2 ; DV 23 ; 24 ; UR 4. ] ; - aufgrund der inneren Einsicht in die geistlichen Dinge , die sie erfahren ( DV 8 ) ; die göttlichen Worte wachsen mit den Lesenden ( Gregor d . Gr. , hom . Ez . 1,7,8 ) ; - aufgrund der Verkündigung derer , die mit der Nachfolge im Bischofsamt die sichere Gnadengabe der Wahrheit empfangen haben ( DV 8 ) .
=S=> Kte 95 Es zeigt sich also , daß die Heilige Überlieferung , die Heilige Schrift und das Lehramt der Kirche gemäß dem überaus weisen Ratschluß Gottes so miteinander verknüpft und einander zugesellt sind , daß das eine nicht ohne die anderen besteht und alle zusammen , jedes auf seine Weise , durch das Tätigsein des einen Heiligen Geistes wirksam zum Heil der Seelen beitragen ( DV 10,3 ) .

=U5= AbsIV -- Kurztexte --

=S=> Kte 96 Was Christus den Aposteln anvertraut hatte , haben diese , vom Heiligen Geist inspiriert , in ihrer Predigt und schriftlich allen Generationen bis zur herrlichen Wiederkunft Christi weitergegeben .
=S=> Kte 97 Die Heilige Überlieferung und die Heilige Schrift bilden die eine der Kirche anvertraute heilige Hinterlassenschaft des Wortes Gottes ( DV 10 ) . Darin betrachtet die pilgernde Kirche wie in einem Spiegel Gott , den Quell all ihrer Reichtümer .
=S=> Kte 98 So setzt die Kirche in ihrer Lehre , ihrem Leben und ihrem Kult fort und übermittelt allen Geschlechtern alles , was sie selber ist , alles , was sie glaubt ( DV 8 ) .
=S=> Kte 99 Dank seinem übernatürlichen Glaubensinn empfängt das ganze Volk Gottes unablässig die Gabe der göttlichen Offenbarung , dringt tiefer in sie ein und lebt voller aus ihr .
=S=> Kte 100 Die Aufgabe , das Wort Gottes verbindlich auszulegen , wurde einzig dem Lehramt der Kirche , dem Papst und den in Gemeinschaft mit ihm stehenden Bischöfen anvertraut .