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Dokument KATECHISMUS der katholischen Kirche 2007
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=S=> Kte 545 Jesus lädt die Sünder zum Tisch des Gottesreiches : Ich bin gekommen , um die Sünder zu rufen , nicht die Gerechten ( Mk 2 , 17 ) [ Vgl . 1 um 1,15. ] . Er fordert sie zur Bekehrung auf , ohne die man nicht in das Reich eintreten kann . Er zeigt ihnen aber in Wort und Tat das grenzenlose Erbarmen des Vaters [ Vgl . Lk 15 , 11-32. ]und die gewaltige Freude , die im Himmel . . . herrschen [ wird ] über einen einzigen Sünder , der umkehrt ( Lk 15,7 ) . Der größte Beweis seiner Liebe ist die Hingabe seines Lebens zur Vergebung der Sünden ( Mt 26,28 ) .
=S=> Kte 546 Jesus ruft durch Gleichnisse - ein typischer Zug seines Lehrens - dazu auf , in das Reich einzutreten [ Vgl . Mk 4,33-34. ] . Durch sie lädt er zum Festmahl des Reiches ein [ Vgl . Mt 22 , 1-14. ] , fordert aber auch eine radikale Entscheidung : Um das Reich zu erwerben , muß man alles aufgeben [ Vgl . Mt 13,44-45. ] ; bloße Worte genügen nicht ; Taten sind notwendig [ Vgl . Mt 21,28-32. ] . Die Gleichnisse halten dem Menschen gewissermaßen einen Spiegel vor , der ihn erkennen läßt : Nimmt er das Wort auf wie ein harter Boden oder wie die gute Erde [ Vgl . Mt 13,3-9. ] ? Was tut er mit den Talenten , die er erhalten hat [ Vgl . Mt 25,14-30. ] ? Jesus und die Gegenwart des Reiches auf Erden sind die Sinnmitte der Gleichnisse . Man muß in das Reich eintreten , das heißt Jünger Christi werden , um die Geheimnisse des Himmelreichs zu erkennen ( Mt 13,11 ) . Für die , die draußen sind ( Mk 4,11 ) , bleibt alles rätselhaft [ Vgl . Mt 13,10-15. ] .
=M=> Kte Die Zeichen des Reiches Gottes
=S=> Kte 547 Jesus begleitet seine Worte durch zahlreiche machtvolle Taten , Wunder und Zeichen ( Apg 2,22 ) . Diese zeigen , daß das Reich in ihm gegenwärtig ist . Sie bezeugen , daß Jesus der angekündigte Messias ist [ Vgl . Lk 7,18-23. ] .
=S=> Kte 548 Die von Jesus vollbrachten Zeichen bezeugen , daß der Vater ihn gesandt hat [ Vgl . Joh 5,36 ; 10,25. ] . Sie laden ein , an ihn zu glauben [ Vgl . Joh 10,38. ] . Denen , die sich gläubig an ihn wenden , gibt er , was sie erbitten [ Vgl . z . B . Mk 5,25-34 ; 10,52. ] . So stärken die Wunder den Glauben an ihn , der die Werke seines Vaters tut : sie bezeugen , daß er der Sohn Gottes ist [ Vgl . Joh 10,31-38. ] . Sie können aber auch Anlaß zum Anstoß sein ( Mt 11,6 ) . Sie wollen nicht Neugier und magische Wünsche befriedigen . Trotz seiner so offensichtlichen Wunder wird Jesus von einzelnen abgelehnt [ Vgl . Joh 11,47-48. ] ja man bezichtigt ihn , mit Hilfe der Dämonen zu wirken [ Vgl . Mk 3,22. ] .
=S=> Kte 549 Indem er einzelne Menschen von irdischen Übeln : von Hunger [ Vgl . Joh 6,5-15. ] Unrecht [ Vgl . Lk 19,8. ] , Krankheit und Tod [ Vgl . Mt 11,5. ] befreit , setzt Jesus messianische Zeichen . Er ist jedoch nicht gekommen , um alle Übel auf Erden zu beheben [ Vgl . Joh 8,34-36. ] . Diese hindert sie an ihrer Berufung zu Kindern Gottes und bringt sie in vielerlei Abhängigkeiten .
=S=> Kte 550 Das Kommen des Gottesreiches ist die Niederlage des Reiches Satans [ Vgl . Mt 12,36. ] : Wenn ich aber die Dämonen durch den Geist Gottes austreibe , dann ist das Reich Gottes schon zu euch gekommen ( Mt 12,28 ) . Die von Jesus vorgenommenen Exorzismen befreien die Menschen aus der Macht der Dämonen [ Vgl . Lk 8,26-39. ] . Sie nehmen den großen Sieg Jesu über den Herrscher dieser Welt ( Joh 12,31 ) vorweg . Das Reich Gottes wird durch das Kreuz Christi endgültig errichtet : Vom Holz herab herrscht unser Gott ( LH , Hymnus Vexilla Regis ) .
=M=> Kte Die Schlüssel des Reiches
=S=> Kte 551 Gleich am Anfang seines öffentlichen Lebens wählt Jesus Männer , zwölf an der Zahl ; diese sollen bei ihm sein und an seiner Sendung teilnehmen [ Vgl . Mk 3,13-19. ] . Er läßt sie an seiner Autorität teilhaben und sendet sie aus mit dem Auftrag , das Reich Gottes zu verkünden und zu heilen ( Lk 9,2 ) . Sie bleiben für immer mit dem Reiche Christi verbunden , denn Christus leitet durch sie die Kirche : Darum vermache ich euch das Reich , wie es mein Vater mir vermacht hat : Ihr sollt in meinem Reich mit mir an meinem Tisch essen und trinken , und ihr sollt auf Thronen sitzen und die zwölf Stämme Israels richten ( Lk 22 , 29-30 ) .
=S=> Kte 552 Im Kollegium der Zwölf steht Simon Petrus an erster Stelle [ Vgl . Mk 3,16 ; 9,2 ; Lk 24,34 ; 1 Kor 15,5. ] . Jesus hat ihm eine einzigartige Sendung anvertraut . Dank einer Offenbarung , die Petrus vom Vater erhalten hatte , bekannte er : Du bist der Messias , der Sohn des lebendigen Gottes . Und unser Herr sagte zu ihm : Du bist Petrus , und auf diesen Felsen werde ich meine Kirche bauen , und die Mächte der Unterwelt werden sie nicht überwältigen ( Mt 16,16-18 ) . Christus , der lebendige Stein ( 1 Petr 2,4 ) , sichert seiner auf Petrus gebauten Kirche den Sieg über die Mächte des Todes zu . Auf dem Grund des Glaubens , den er bekannt hat , bleibt Petrus der unerschütterliche Fels der Kirche . Er hat die Sendung , diesen Glauben vor allem Schwanken zu bewahren und seine Brüder darin zu bestärken [ Vgl . Lk 22,32. ] .
=S=> Kte 553 Jesus hat Petrus eine besondere Autorität anvertraut : Ich werde dir die Schlüssel des Himmelreichs geben ; was du auf Erden binden wirst , das wird auch im Himmel gebunden sein , und was du auf Erden lösen wirst , das wird auch im Himmel gelöst sein ( Mt 16,19 ) . Die Schlüsselgewalt bedeutet die Vollmacht , das Haus Gottes , die Kirche , zu leiten . Jesus , der gute Hirt ( Joh 10,11 ) , hat diesen Auftrag nach seiner Auferstehung bestätigt : Weide meine Schafe ! ( Joh 21,15-17 ) . Die Gewalt , zu binden und zu lösen , besagt die Vollmacht , in der Kirche von Sünden loszusprechen , Lehrurteile zu fällen und disziplinarische Entscheide zu treffen . Jesus hat der Kirche diese Autorität durch den Dienst der Apostel [ Vgl . Mt 18,18. ] und insbesondere des Petrus anvertraut , dem er als einzigem die Schlüssel des Reiches ausdrücklich übergeben hat .
=S=> Kte Eine Vorahnung des Reiches : die Verklärung
=S=> Kte 554 Von dem Tag an , an dem Petrus bekannt hatte , daß Jesus der Christus , der Sohn des lebendigen Gottes ist , begann Jesus , seinen Jüngern zu erklären , er müsse nach Jerusalem gehen und . . . vieles erleiden ; er werde getötet werden , aber am dritten Tag werde er auferstehen ( Mt 16,21 ) . Petrus weist diese Ankündigung zurück [ Vgl . Mt 16,22-23. ]auch die anderen können sie nicht begreifen [ Vgl . Mt 17,23 ; Lk 9,45. ] . In diesem Zusammenhang steht das geheimnisvolle Geschehen der Verklärung Jesu [ Vgl . Mt 17,1-8 par. ; 2 Petr 1,16-18. ]auf einem hohen Berg vor drei von ihm ausgewählten Zeugen : Petrus , Jakobus und Johannes . Das Antlitz und die Kleider Jesu werden strahlend hell ; Mose und Elija erscheinen und sprechen von seinem Ende , das sich in Jerusalem erfüllen sollte ( Lk 9,31 ) . Eine Wolke überschattet sie und eine Stimme vom Himmel sagt : Das ist mein auserwählter Sohn , auf ihn sollt ihr hören ( Lk 9,35 ) .
=S=> Kte 555 Für einen Augenblick läßt Jesus seine göttliche Herrlichkeit aufleuchten und bestätigt so das Bekenntnis des Petrus . Er zeigt auch , daß er , um in seine Herrlichkeit zu gelangen ( Lk 24,26 ) , in Jerusalem den Tod am Kreuz erleiden muß . Mose und Elija hatten auf dem Berg die Herrlichkeit Gottes gesehen ; das Gesetz und die Propheten hatten die Leiden des Messias angekündigt [ Vgl . Lk 24,27. ] . Die Passion Jesu ist der Wille des Vaters ; der Sohn handelt als Gottesknecht [ Vgl . Jes 42,1. ] ; die Wolke ist ein Zeichen der Gegenwart des Heiligen Geistes : Die ganze Dreifaltigkeit erschien : Der Vater in der Stimme , der Sohn als Mensch , der Heilige Geist in der leuchtenden Wolke ( Thomas v . A. , s . th . 3,45,4 ad 2 ) . Du wurdest auf dem Berg verklärt , und soweit sie dazu fähig waren , schauten deine Jünger deine Herrlichkeit , Christus Gott , damit sie , wenn sie dich gekreuzigt sehen werden , begreifen , daß dein Leiden freiwillig war , und damit sie der Welt verkünden , daß du wirklich der Abglanz des Vaters bist ( Byzantinische Liturgie , Kontakion am Fest der Verklärung ) .
=S=> Kte 556 Am Beginn des öffentlichen Lebens steht die Taufe , am Beginn des Pascha die Verklärung . Bei der Taufe Jesu wurde das Geheimnis der ersten Neugeburt kundgetan : unsere Taufe ; die Verklärung ist das Sakrament der zweiten Wiedergeburt : unserer Auferstehung ( Thomas v . A. , s . th . 3,45,4,ad 2 ) . Schon jetzt haben wir an der Auferstehung des Herrn Anteil durch den Heiligen Geist , der in den Sakramenten der Kirche , des Leibes Christi wirkt . Die Verklärung gibt uns eine Vorahnung der Wiederkunft Christi in Herrlichkeit , der unseren armseligen Leib verwandeln wird in die Gestalt seines verherrlichten Leibes ( Phil 3,21 ) . Sie sagt uns aber auch , daß wir durch viele Drangsale . . . in das Reich Gottes gelangen müssen ( Apg 14,22) : Das hatte Petrus noch nicht begriffen , als er mit Christus auf dem Berge zu leben wünschte [ Vgl . Lk 9,33. ] . Er hat dir , Petrus , das für die Zeit nach seinem Tod vorbehalten . Jetzt aber sagt er selbst : Steige hinab , um auf Erden dich abzumühen , auf Erden zu dienen , auf Erden verachtet , gekreuzigt zu , werden . Das Leben steigt hinab , um sich töten zu lassen ; das Brot steigt hinab , um zu hungern ; der Weg steigt hinab , um auf dem Wege müde zu werden ; die Quelle steigt hinab‘ um zu dürsten - und du weigerst dich , dich abzumühen ? ( Augustinus , serm . 78,6 ) .
=M=> Kte Jesus geht hinauf nach Jerusalem
=S=> Kte 557 Als die Zeit herankam , in der er [ in den Himmell aufgenommen werden sollte , entschloß sich Jesus , nach Jerusalem zu gehen ( Lk 9,51 ) [ Vgl . Joh 13,1. ] . Durch diesen Entschluß deutete Jesus an , daß er bereit zum Sterben nach Jerusalem hinaufging . Dreimal hatte er sein Leiden und seine Auferstehung angekündigt [ Vgl . Mk 8,31-33 ; 9,31-32 ; 10,32-34 ] . Als er sich Jerusalem näherte , sagte er : Ein Prophet darf nirgendwo anders als in Jerusalem umkommen ( Lk 13,33 ) .
=S=> Kte 558 Jesus erinnert an das Martyrium der Propheten , die in Jerusalem umgebracht worden waren [ Vgl . Mt 23,37a. ] . Dennoch fordert er Jerusalem beharrlich auf , sich um ihn zu sammeln : Wie oft wollte ich deine Kinder um mich sammeln , so wie eine Henne ihre Küken unter ihre Flügel nimmt ; aber ihr habt nicht gewollt ( Mt 23 , 37b ) . Als Jerusalem in Sicht ist , weint er über die Stadt und äußert noch einmal seine tiefste Sehnsucht : Wenn doch auch du an diesem Tag erkannt hättest , was dir Frieden bringt ! Jetzt aber bleibt es vor deinen Augen verborgen ( Lk 19,42 ) .
=M=> Kte Der messianische Einzug in Jerusalem
=S=> Kte 559 Wie wird Jerusalem seinen Messias aufnehmen ? Jesus hatte sich den Bestrebungen des Volkes , ihn zum König zu machen , stets entzogen [ Vgl . Joh 6,15 ] . Jetzt wählt er den Zeitpunkt und trifft Vorkehrungen für seinen messianischen Einzug in die Stadt seines Vaters David ( Lk 1,32 ) [ Vgl . Mt 2009-1-1-11-21 ] . Er wird umjubelt als der Sohn Davids , als der , der das Heil bringt [ " Hosanna " bedeutet rette ! , gib Heil !I . Nun aber zieht der König der Herrlichkeit ( Ps 24,7-10 ) auf einem Esel reitend ( Sach 9,9 ) in seine Stadt ein ; er gewinnt die Tochter Zion , das Sinnbild seiner Kirche , nicht durch List und Gewalt für sich , sondern durch Demut , die für die Wahrheit Zeugnis ablegt [ Vgl . Juli 18:37 ] . Deshalb bilden an diesem Tag die Kinder [ Vgl . Mt 21. 15-16;Ps 2009-3-8 ] sein Reich und auch die Armen Gottes , die ihm so zurufen , wie ihn die Engel den Hirten verkündet haben [ Vgl . Lk 19. 38 : 2,14. ] . Ihr Zuruf Gesegnet sei , der kommt im Namen des Herrn ! ( Ps 118,26 ) ist von der Kirche in das Sanctus d er Eucharistiefeier aufgenommen worden , um das Gedächtnis an das Pascha des Herrn zu eröffnen .
=S=> Kte 560 Der Einzug Jesu in Jerusalem kündigt das Kommen des Reiches an , das der Messias-König durch das Pascha seines Todes und seiner Auferstehung herbeiführt . Mit der Feier dieses Einzugs am Palmsonntag eröffnet die Kirche die große Heilige Woche , die Karwoche .