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Dokument KATECHISMUS der katholischen Kirche 2007
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2745

=U6= UebI -- I Warum ist das Wort Fleisch geworden ?

-- =S=> Kte 456 Wir antworten , indem wir mit dem Credo von
Aug bekennen : Für uns Menschen und zu unserem Heil ist er vom Himmel gekommen , hat Fleisch angenommen durch den Heiligen Geist von der Jungfrau Maria und ist Mensch geworden .
=S=> Kte 457 Das Wort ist Fleisch geworden , um uns mit Gott zu versöhnen und uns so zu retten : Gott hat uns geliebt und seinen Sohn als Sühne für unsere Sünden gesandt ( 1 Joh 4,10 ) . Wir wissen , daß der Vater den Sohn gesandt hat als den Retter der Welt ( 1 Joh 4,14 ) , daß er erschienen ist , um die Sünde wegzunehmen ( 1 Joh 3,5) : Es bedurfte des Arztes unsere kranke Natur ; es bedurfte des Aufhebers der gefallene Mensch ; es bedurfte des Lebendigmachers der des Lebens Verlustige ; es bedurfte des Zurückführers zum Guten der der Verbindung mit dem Guten Beraubte ; es sehnte sich nach der Ankunft des Lichtes der in Finsternis Gehüllte ; es verlangte nach dem Retter der Gefangene , nach dem Erlöser der Gebundene , nach dem Befreier der vom Sklavenjoch Niedergedrückte . Sind das zu geringfügige und zu unbedeutende Dinge , als daß sie hätten Gott bestimmen dürfen , wie ein Arzt zum Besuch der menschlichen Natur herabzusteigen , nachdem nun einmal die Menschheit sich in einer so kläglichen und armseligen Lage befand ? ( Gregor v . Nyssa , or . catech . 14 ) .
=S=> Kte 458 Das Wort ist Fleisch geworden , damit wir so die Liebe Gottes erkennen : Die Liebe Gottes wurde unter uns dadurch offenbart , daß Gott seinen eingeborenen Sohn in die Welt gesandt hat , damit wir durch ihn leben ( 1 Joh 4,9 ) . Denn Gott hat die Welt so sehr geliebt , daß er seinen eingeborenen Sohn hingab , damit jeder , der an ihn glaubt , nicht zugrunde geht , sondern das ewige Leben hat ( Joh 3,16 ) .
=S=> Kte 459 Das Wort ist Fleisch geworden , um für uns Vorbild der Heiligkeit zu sein : Nehmt mein Joch auf euch und lernt von mir . . . ( Mt 11,29 ) . Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben ; niemand kommt zum Vater außer durch mich ( Joh 14,6 ) . Und auf dem Berg der Verklärung gebietet der Vater : Hört auf ihn ! ( Mk 9,7 ) [ Vgl . Dtn 6,4-5. ] . Jesus ist ja das Inbild der Seligpreisungen und die Norm des neuen Gesetzes : Liebt einander , so wie ich euch geliebt habe ! ( Joh 15,12 ) . Diese Liebe verlangt , in seiner Nachfolge sich selbst hinzugeben [ Vgl . Mk 8,34. ] .
=S=> Kte 460 Das Wort ist Fleisch geworden , um uns Anteil an der göttlichen Natur zu geben ( 2 Petr 1,4) : Dazu ist das Wort Gottes Mensch geworden und der Sohn Gottes zum Menschensohn , damit der Mensch das Wort in sich aufnehme und , an Kindesstatt angenommen , zum Sohn Gottes werde ( Irenäus , hæer . 3,19,1 ) . Das Wort Gottes wurde Mensch , damit wir vergöttlicht würden ( Athanasius , inc . 54,3 ) . Weil uns der eingeborene Sohn Gottes Anteil an seiner Gottheit geben wollte , nahm er unsere Natur an , wurde Mensch , um die Menschen göttlich zu machen ( Thomas v . A. , opusc . 57 in festo Corp . Chr . 1 ) .

=U6= UebII -- II Die Menschwerdung

-- =S=> Kte 461 Im Anschluß an die Sprechweise des hl . Johannes ( " Verbum caro factum est - das Wort ist Fleisch geworden" : Joh 1,14 ) nennt die Kirche das Geschehnis , daß der Sohn Gottes eine menschliche Natur annahm , um in ihr unser Heil zu wirken , Inkarnation [ Fleisch - oder Menschwerdung ] . In einem beim hl . Paulus bezeugten Hymnus besingt die Kirche das Inkarnationsgeheimnis : Seid untereinander so gesinnt , wie es dem Leben in Christus Jesus entspricht : Er war Gott gleich , hielt aber nicht daran fest‘ wie Gott zu sein , sondern er entäußerte sich und wurde wie ein Sklave und den Menschen gleich . Sein Leben war das eines Menschen ; er erniedrigte sich und war gehorsam bis zum Tod , bis zum Tod am Kreuz ( Phil 2,5-8 ) [ Vgl . LH , Canticum 1. Sonntagsvesper. ] .
=S=> Kte 462 Der Hebräerbrief sagt vom gleichen Mysterium : Darum spricht Christus bei seinem Eintritt in die Welt : Schlacht - und Speiseopfer hast du nicht gefordert , doch einen Leib hast du mir geschaffen ; an Brand - und Sündopfern hast du kein Gefallen . Da sagte ich : Ja , ich komme um deinen Willen , Gott , zu tun ( Hebr 10,5-7 ; Ps 40,7-9 LXX anführend ) .
=S=> Kte 463 Der Glaube an die tatsächliche Menschwerdung des Sohnes Gottes ist das entscheidende Kennzeichen des christlichen Glaubens : Daran erkennt ihr den Geist Gottes : Jeder Geist , der bekennt , Jesus Christus sei im Fleisch gekommen , ist aus Gott ( 1 Joh 4,2 ) . Das ist von Anfang an die freudige Überzeugung der Kirche . Sie besingt das große Geheimnis der Frömmigkeit : Er wurde offenbart im Fleisch ( 1 Tim 3,16 ) .

=U6= UebIII -- III Wahrer Gott und Wahrer Mensch

-- =S=> Kte 467 Die sogenannten Monophysiten behaupteten , die menschliche Natur habe als solche in Christus zu bestehen aufgehört , als sie von seiner göttlichen Person , dem Sohne Gottes , angenommen wurde . Gegenüber dieser Häresie hat 451 das vierte Ökumenische Konzil , das von Chalkedon , erklärt : In der Nachfolge der heiligen Väter lehren wir alle übereinstimmend , unseren Herrn Jesus Christus als ein und denselben Sohn zu bekennen ; derselbe ist vollkommen in der Gottheit und derselbe ist vollkommen in der Menschheit ; derselbe ist wahrhaft Gott und wahrhaft Mensch aus vernunftbegabter Seele und Leib ; derselbe ist der Gottheit nach dem Vater wesensgleich und der Menschheit nach uns wesensgleich , , in allem uns gleich außer der Sünde‘ ( Hebr 4,15 ) . Derselbe wurde einerseits der Gottheit nach vor den Zeiten aus dem Vater gezeugt , andererseits der Menschheit nach in den letzten Tagen unsertwegen und um unseres Heiles willen aus Maria , der Jungfrau [ und ] Gottesgebärerin , geboren . Ein und derselbe ist Christus , der einziggeborene Sohn und Herr‘ der in zwei Naturen unvermischt , unveränderlich , ungetrennt und unteilbar erkannt wird , wobei nirgends wegen der Einung der Unterschied der Naturen aufgehoben ist , vielmehr die Eigentümlichkeit jeder der beiden Naturen gewahrt bleibt und sich in einer einzigen Person und einer einzigen Hypostase vereinigt ( DS 301-302 ) .
=S=> Kte 468 Nach dem Konzil von Chalkedon faßten einige die menschliche Natur Christi als eine Art eigenständige Person auf . Ihnen gegenüber bekannte 553 das fünfte Ökumenische Konzil , das von Konstantinopel , in bezug auf Christus eine einzige Hypostase [ Person ] . . . , die der Herr Jesus Christus ist , einer der heiligen Dreifaltigkeit ( DS 424 ) . Alles an der Menschennatur Christi ist somit seiner göttlichen Person als ihrem eigentlichen Träger zuzuschreiben [ So schon das K . v . Ephesus : DS 255. ] nicht nur die Wunder , sondern auch die Leiden [ Vgl . DS 424. ]und sogar der Tod , weil unser im Fleisch gekreuzigter Herr Jesus Christus wahrer Gott und Herr der Herrlichkeit und einer der heiligen Dreifaltigkeit ist ( DS 432 ) .
=S=> Kte 469 Die Kirche bekennt so , daß Jesus untrennbar wahrer Gott und wahrer Mensch ist . Er ist wirklich der Sohn Gottes , Mensch geworden , unser Bruder , und dies ohne aufzuhören , Gott , unser Herr zu sein : Er blieb , was er war , und nahm an , was er nicht war , singt die römische Liturgie ( LH , Antiphon der Laudes vom 1. Januar ) [ ] . Und die Liturgie des hl . Johannes Chrysostomus verkündet und singt : O eingeborener Sohn und Wort Gottes , obwohl unsterblich , hast du dich um unseres Heiles willen gewürdigt , Fleisch anzunehmen von der heiligen Gottesmutter und allzeit jungfräulichen Maria . Du bist ohne Veränderung Mensch geworden und gekreuzigt worden , o Christus , Gott ; du hast durch deinen Tod den Tod vernichtet ; du bist einer der heiligen Dreifaltigkeit , mit dem Vater und dem Heiligen Geist verherrlicht ; rette uns ! ( Troparion O monogenis ) .

=U6= UebIV -- IV Wie der Sohn Gottes Mensch ist

-- =S=> Kte 470 Da in der Fleischwerdung , dieser geheimnisvollen Vereinigung , die menschliche Natur angenommen , nicht aufgehoben wurde ( GS 22,2 ) , sah sich die Kirche im Lauf der Jahrhunderte veranlaßt , die volle Wirklichkeit der menschlichen Seele Christi , mit ihren Verstandes - und Willenstätigkeiten , wie auch seines menschlichen Leibes zu bekennen . Doch gleichzeitig mußte sie jeweils daran erinnern , daß die menschliche Natur Christi der göttlichen Person des Sohnes Gottes angehört , von der sie angenommen worden ist . Alles , was Christus in seiner Person ist und tut , ist und tut einer der Dreifaltigkeit . Der Sohn Gottes teilt also seiner Menschennatur seine eigene , persönliche Daseinsweise in der Trinität mit . In seiner Seele wie in seinem Leibe bringt folglich Christus das Leben der heiligsten Dreifaltigkeit menschlich zum Ausdruck [ Vgl . hl . Leo d . Gr. , serm . 21,2-3. ] : Denn er , der Sohn Gottes , hat . . . mit menschlichen Händen . . . gearbeitet , mit menschlichem Geist gedacht , mit einem menschlichen Willen gehandelt , mit einem menschlichen Herzen geliebt . Geboren von Maria , der Jungfrau , ist er in Wahrheit einer aus uns geworden , in allem uns gleich außer der Sünde ( GS 22,2 ) .
=M=> Kte Die menschliche Seele und die menschliche Erkenntnis Christi
=S=> Kte 471 Apollinaris von Laodizäa behauptete , in Christus sei das Wort an die Stelle der Seele oder des Geistes getreten . Gegenüber diesem Irrtum hat die Kirche bekannt , daß der ewige Sohn auch eine vernunftbegabte menschliche Seele angenommen hat [ Vgl . Joh 14,9-10. - Vgl . DS 149. ] .
=S=> Kte 472 Diese menschliche Seele , die der Sohn Gottes angenommen hat , ist mit wahrhaft menschlicher Erkenntnisfähigkeit begabt . Diese kann an sich nicht unbegrenzt sein : sie betätigte sich in den geschichtlichen Verhältnissen seines Daseins in Raum und Zeit . Deshalb wollte der Sohn Gottes , als er Mensch wurde , auch an Weisheit und Alter und Gnade zunehmen ( Lk 2,52 ) . Er wollte das erfragen , was man als Mensch durch Erfahrung lernen muß [ Vgl . z . B . Mk 6,38 ; 8,27 ; Joh 11,34. ] . Das entsprach seiner freiwilligen Annahme der Knechtsgestalt ( Phil 2,7 ) .
=S=> Kte 473 Gleichzeitig aber kam in dieser wahrhaft menschlichen Erkenntnis des Sohnes Gottes das göttliche Leben seiner Person zum Ausdruck [ Vgl . Gregor d . Gr. : DS 475. ] . Die menschliche Natur des Sohnes Gottes kannte und bekundete in sich - nicht von sich aus , sondern aufgrund ihrer Vereinigung mit dem Wort - alles , was Gott zukommt ( Maximus der Bekenner , qu . dub . 66 ) . Das gilt in erster Linie von der unmittelbaren , innigen Kenntnis , die der menschgewordene Gottessohn von seinem Vater hat [ Vgl . z . B . Mk 14,36 ;Mt 11,27 ;Joh 1,18 ; 8,55. ] . Der Sohn zeigte auch in seinem menschlichen Erkennen göttlichen Einblick in die geheimen Gedanken des Menschenherzens [ Vgl . z. B . Mk 2,8 ; Joh 2,25 ; 6,61. ] .
=S=> Kte 474 Weil Christus in der Person des menschgewordenen Wortes mit der göttlichen Weisheit vereint war , wußte seine menschliche Erkenntnis voll und ganz um die ewigen Ratschlüsse , die zu enthüllen er gekommen war [ Vgl . Mk 13,32. ] , erklärt er an anderer Stelle , er sei nicht beauftragt , es zu enthüllen [ Vgl . Apg 1,7. ] .
=M=> Kte Der menschliche Wille Christi
=S=> Kte 475 Dementsprechend hat die Kirche auf dem sechsten Ökumenischen Konzil ( 3. K . v . Konstantinopel 681 ) ihren Glauben daran bekannt , daß Christus von Natur aus zwei Weisen des Wollens und Handelns - eine göttliche und eine menschliche - besitzt . Diese widerstreben einander nicht , sondern wirken so zusammen , daß das menschgewordene Wort im Gehorsam gegenüber seinem Vater als Mensch alles wollte , was es als Gott zusammen mit dem Vater und dem Heiligen Geist zu unserem Heil beschlossen hatte [ Vgl . DS 556-559. ] . Der menschliche Wille Christi ist folgsam und widerstrebt und widersetzt sich nicht , sondern ordnet sich seinem göttlichen und allmächtigen Willen unter ( DS 556 ) .
=M=> Kte Der wahre Leib Christi
=S=> Kte 476 Da das Wort Fleisch wurde und eine wahre Menschennatur annahm , war Christus im Leib begrenzt [ Vgl . Syn . im Lateran 649 : DS 504. ] . Infolgedessen läßt sich das menschliche Antlitz Jesu vor Augen stellen ( Gal 3 , 1 ) . Auf dem siebten Ökumenischen Konzil ( 2. K . v . Nizäa 787 ) [ Vgl . DS 600 - 603 ] hat die Kirche es als berechtigt anerkannt , Christus auf heiligen Bildern darzustellen .
=S=> Kte 477 Die Kirche hat auch von jeher anerkannt , daß wir in der sichtbaren Gestalt des Erlösers den unsichtbaren Gott erkennen ( MR , Präfation von Weihnachten ) . In der Tat bringen die individuellen Besonderheiten des Leibes Christi die göttliche Person des Gottessohnes zum Ausdruck . Dieser hat sich die Züge seines menschlichen Leibes sosehr zu eigen gemacht , daß sie in einer Abbildung auf einem heiligen Bild verehrt werden dürfen , denn der Gläubige , der sein Bild verehrt , verehrt in ihm die Person des darin Abgebildeten ( 2. K . v . Nizäa : DS 601 ) .
=M=> Kte Das Herz des menschgewordenen Wortes
=S=> Kte 478 Jesus hat während seines Lebens , seiner Todesangst am Ölberg und seines Leidens uns alle und jeden einzelnen gekannt und geliebt und sich für jeden von uns hingegeben : Der Sohn Gottes hat mich geliebt und sich für mich hingegeben ( Gal 2,20 ) . Er hat uns alle mit einem menschlichen Herzen geliebt . Aus diesem Grund wird das heiligste Herz Jesu , das durch unsere Sünden und um unseres Heiles willen durchbohrt wurde [ Vgl . Joh 19,34. ] , als vorzügliches Kennzeichen und Symbol für jene . . . . Liebe angesehen , mit der der göttliche Erlöser den ewigen Vater und alle Menschen beständig liebt ( Pius XII. , Enz . Haurietis aquas : DS 3924 ) [ Vgl . DS 3812. ] .

=U6= UebV -- Kurztexte --

=S=> Kte 479 Zu der von Gott festgesetzten Zeit ist der eingeborene Sohn des Vaters , das ewige Wort und Wesensbild des Vaters , Fleisch geworden : er hat , ohne die göttliche Natur zu verlieren , die menschliche Natur angenommen .
=S=> Kte 480 Jesus Christus ist wahrer Gott und wahrer Mensch in der Einheit seiner göttlichen Person ; deshalb ist er der einzige Mittler zwischen Gott und den Menschen .
=S=> Kte 481 Jesus Christus hat zwei Naturen , die göttliche und die menschliche ; sie sind nicht miteinander vermischt , sondern in der einzigen Person des Sohnes Gottes vereint .
=S=> Kte 482 Da Christus wahrer Gott und wahrer Mensch ist , hat er einen menschlichen Verstand und einen menschlichen Willen . Diese stehen mit seinem göttlichen Verstand und göttlichen Willen , die er mit dem Vater und dem Heiligen Geist gemeinsam hat , völlig in Einklang und sind ihnen untergeordnet .
=S=> Kte 483 Die Inkarnation [ Menschwerdung ] ist somit das Mysterium der wunderbaren Vereinigung der göttlichen und der menschlichen Natur in der einen Person des Wortes .