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Dokument KATECHISMUS der katholischen Kirche 2007
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=S=> Kte 355 Gott schuf den Menschen nach seinem Bilde ; nach dem Bilde Gottes schuf er ihn . Als Mann und Frau schuf er sie ( Gen 1,27 ) . Der Mensch nimmt in der Schöpfung eine einzigartige Stellung ein : er ist nach Gottes Bild geschaffen [ Vgl . GS 12,1 ; 24‘2 ; 39,1. ] ; in seiner Natur vereint er die geistige mit der materiellen Welt ( II ) ; er ist als Mann und Frau geschaffen ( III ) ; Gott hat ihn zu seinem Freund gemacht ( IV ) .

=U6= UebI -- I Nach dem Bilde Gottes

-- =S=> Kte 358 Gott hat alles für den Menschen erschaffen‘ , aber der Mensch selbst ist erschaffen worden , um Gott zu dienen , ihn zu lieben und ihm die ganze Schöpfung darzubringen : Welches ist das Wesen , das in solchem Ansehen geschaffen ist ? Es ist der Mensch , die große , bewundernswerte lebendige Gestalt , die in den AugenGottes wertvoller ist als alle Geschöpfe . Es ist der Mensch ; für ihn sind der Himmel und die Erde und das Meer und die gesamte Schöpfung da . Auf sein Heil legt Gott sosehr Wert , daß er sogar seinen eingeborenen Sohn für ihn nicht verschont hat . Gott zögerte ja nicht , alles ins Werk zu setzen , um den Menschen zu ihm aufsteigen und zu seiner Rechten sitzen zu lassen ( Johannes Chrysostomus , serm . in Gen . 2,1 ) .
=S=> Kte 359 Tatsächlich klärt sich nur im Geheimnis des fleischgewordenen Wortes das Geheimnis des Menschen wahrhaft auf ( GS 22 , 1 ) . Der heilige Apostel Paulus spricht von zwei Menschen , von denen das Menschengeschlecht abstamme : von Adam und von Christus . . . Paulus sagt : , Adam , der erste Mensch , wurde ein irdisches Lebewesen . Der letzte Adam wurde lebendigmachender Geist‘ . Jener Erste ist von diesem Letzten geschaffen worden und hat auch von ihm die Seele erhalten , damit er lebendig wurde . . . Dieser letzte Adam ist es , der bei der Formung dem ersten sein Bild aufprägte . Daher kam es , daß er seine Gestalt annahm und seinen Namen empfing , damit ihm nicht verlorenging , was er nach seinem Bild gemacht hatte . Der erste Adam , der letzte Adam : Der Erste hat einen Anfang , der Letzte hat kein Ende , weil dieser Letzte in Wirklichkeit der Erste ist . Sagt er doch : , Ich bin das Alpha und das Omega‘ ( Petrus Chrysologus , sermo 117 ) .
=S=> Kte 360 Das Menschengeschlecht bildet aufgrund des gemeinsamen Ursprungs eine Einheit . Denn Gott hat aus einem einzigen Menschen das ganze Menschengeschlecht erschaffen ( Apg 17,26 ) [ Vgl . Tob 8,6. ] . Wunderbare Schau , die uns das Menschengeschlecht sehen läßt in der Einheit eines gemeinsamen Ursprungs in Gott . . . in der Einheit der Natur , bei allen gleich gefügt aus stofflichem Leib und geistiger , unsterblicher Seele ; in der Einheit des unmittelbaren Ziels und seiner Aufgabe in der Welt ; in der Einheit der Siedlung auf dem Erdboden , dessen Güter zu nutzen alle Menschen naturrechtlich befugt sind , um so ihr Leben zu erhalten und zu entwickeln ; in der Einheit des übernatürlichen Endziels , Gottes selbst , nach dem zu streben alle verpflichtet sind ; in der Einheit der Mittel , um dieses Ziel zu erreichen ; . . . in der Einheit des Loskaufs , den Christus für alle gewirkt hat ( Pius XII. , Enz . Summi Pontificatus ) [ Vgl . NA 1. ] .
=S=> Kte 361 Dieses Gesetz der Solidarität und Liebe ( ebd. ) versichert uns , daß bei aller reichen Vielfalt der Personen , Kulturen und Völker alle Menschen wahrhaft Brüder und Schwestern sind .

=U6= UebII -- II In Leib und Seele einer

-- =S=> Kte 362 Die nach dem Bilde Gottes erschaffene menschliche Person ist ein zugleich körperliches und geistiges Wesen . Der biblische Bericht bringt das in einer sinnbildlichen Sprache zum Ausdruck , wenn er sagt : Da formte Gott , der Herr , den Menschen aus Erde vom Ackerboden und blies in seine Nase den Lebensatem . So wurde der Mensch zu einem lebendigen Wesen ( Gen 2,7 ) . Der ganze Mensch ist von Gott gewollt .
=S=> Kte 363 In der Heiligen Schrift bedeutet der Ausdruck Seele oft das Leben des Menschen [ Vgl . Mt 16,25-26 - Job 15,13. ]oder die ganze menschliche Person [ Vgl . Apg 2,41. ] . Er bezeichnet aber auch das Innerste im Menschen [ Vgl . Mt 26,38 ; Job 12,27. ] , das Wertvollste an ihm [ Vgl . Mt 10,28 ; 2 Makk 6,30. ] , das , wodurch er am meisten nach dem Bild Gottes ist : Seele benennt das geistige Lebensprinzip im Menschen .
=S=> Kte 364 Der Leib des Menschen hat an der Würde des Seins nach dem Bilde Gottes teil : er ist eben deswegen menschlicher Leib , weil er durch die geistige Seele beseelt wird . Die menschliche Person ist als ganze dazu bestimmt , im Leibe Christi zum Tempel des Geistes zu werden [ Vgl . 1 Kor 6,19-20 ; 15,44-45. ] . In Leib und Seele einer , vereint der Mensch durch seine leibliche Verfaßtheit die Elemente der stofflichen Welt in sich , so daß sie durch ihn ihren Höhepunkt erreichen und ihre Stimme zum freien Lob des Schöpfers erheben . Das leibliche Leben darf also der Mensch nicht geringachten ; er muß im Gegenteil seinen Leib als von Gott geschaffen und zur Auferweckung am Jüngsten Tag bestimmt für gut und der Ehre würdig halten ( GS 14,1 ) .
=S=> Kte 365 Die Einheit von Seele und Leib ist so tief , daß man die Seele als die Form des Leibes [ Vgl . K . v . Vienne 1312 : DS 902. ]zu betrachten hat , das heißt die Geistseele bewirkt , daß der aus Materie gebildete Leib ein lebendiger menschlicher Leib ist . Im Menschen sind Geist und Materie nicht zwei vereinte Naturen , sondern ihre Einheit bildet eine einzige Natur .
=S=> Kte 366 Die Kirche lehrt , daß jede Geistseele unmittelbar von Gott geschaffen ist [ Vgl . Pius XII. , Enz . Humani generis 1950 : DS 3896 ; SPF 8. ] - sie wird nicht von den Eltern hervorgebracht - und daß sie unsterblich ist [ Vgl . 5. K . im Lateran 1513 : DS 1440. ] : sie geht nicht zugrunde , wenn sie sich im Tod vom Leibe trennt , und sie wird sich bei der Auferstehung von neuem mit dem Leib vereinen .
=S=> Kte 367 Manchmal wird die Seele vom Geist unterschieden . So betet der hl . Paulus : Gott . . . heilige euch ganz und gar und bewahre euren Geist , eure Seele und euren Leib unversehrt , damit ihr ohne Tadel seid bei der Wiederkunft des Herrn ( 1 Thess 5,23 ) . Die Kirche lehrt , daß diese Unterscheidung die Seele nicht zweiteilt [ Vgl . 4. K . v . Konstantinopel 870 : DS 657 ] . Mit Geist ist gemeint , daß der Mensch von seiner Erschaffung an auf sein übernatürliches Ziel hingeordnet ist [ Vgl . 1. Vatikanisches K. : DS 3005 ; GS 22,5]und daß seine Seele aus Gnade zur Gemeinschaft mit Gott erhoben werden kann [ Vgl . Pius XII. , Enz . Humani generis , 1950 : DS 3891. ] .
=S=> Kte 368 Die geistliche Tradition der Kirche legt auch Wert auf das Herz im biblischen Sinn des Wesensgrundes oder Inneren ( Jer 31,33 ) , worin sich die Person für oder gegen Gott entscheidet [ Vgl . Dtn 6,5 ; 29,3 ; Jes 29,13 ;Ez 36,26 ; Mt 6,21 ; Lk 8,15 ; Röm 5,5. ] .

=U6= UebIII -- III Als Mann und Frau schuf er sie

-- =M=> Kte Gottgewollte Gleichheit und Verschiedenheit
=S=> Kte 369 Mann und Frau sind erschaffen , das heißt gottgewollt in vollkommener Gleichheit einerseits als menschliche Personen , andererseits in ihrem Mannsein und Frausein . Mann sein und Frau sein " ist etwas Gutes und Gottgewolltes : beide , der Mann und die Frau , haben eine unverlierbare Würde , die ihnen unmittelbar von Gott , ihrem Schöpfer zukommt [ Vgl . Gen 2,7:22 ] . Beide , der Mann und die Frau , sind in gleicher Würde nach Gottes Bild . In ihrem Mannsein und ihrem Frausein spiegeln sie die Weisheit und Güte des Schöpfers wider .
=S=> Kte 370 Gott ist keineswegs nach dem Bild des Menschen . Er ist weder Mann noch Frau . Gott ist reiner Geist , in dem es keinen Geschlechtsunterschied geben kann . In den Vollkommenheiten des Mannes und der Frau spiegelt sich jedoch etwas von der unendlichen Vollkommenheit Gottes wider : die Züge einer Mutter [ Vgl . Jes 49,14-15 ; 66,13 ; Ps 131,2-3. ]und diejenigen eines Vaters und Gatten [ Vgl . Hos 11,1-4 ; Jer 3,4-19. ] .
=S=> Kte Füreinander - eine Zwei-Einheit
=S=> Kte 371 Miteinander erschaffen , sind der Mann und die Frau von Gott auch füreinander gewollt . Das Wort Gottes gibt uns das durch verschiedene Stellen der Heiligen Schrift zu verstehen : Es ist nicht gut , daß der Mensch alleinbleibt . Ich will ihm eine Hilfe machen , die ihm entspricht ( Gen 2 , 18 ) . Keines der Tiere kann für den Menschen eine solche Entsprechung sein ( Gen 2,19-20 ) . Die Frau , die Gott aus einer Rippe des Mannes baut und dem Mann zuführt , läßt diesen , über die Gemeinschaft mit ihr beglückt , voll Bewunderung und Liebe ausrufen : Das endlich ist Bein von meinem Bein und Fleisch von meinem Fleisch ! ( Gen 2,23 ) . Der Mann entdeckt die Frau als ein anderes Ich , als Mitmenschen .
=S=> Kte 372 Der Mann und die Frau sind füreinander geschaffen , nicht als ob Gott sie nur je zu einem halben , unvollständigen Menschen gemacht hätte . Vielmehr hat er sie zu einer personalen Gemeinschaft geschaffen , in der die beiden Personen füreinander eine Hilfe sein können , weil sie einerseits als Personen einander gleich sind ( " Bein von meinem Bein " ) und andererseits in ihrem Mannsein und Frausein einander ergänzen . In der Ehe vereint Gott sie so eng miteinander , daß sie , nur ein Fleisch bildend ( Gen 2,24 ) , das menschliche Leben weitergeben können : Seid fruchtbar und vermehrt euch , bevölkert die Erde ! ( Gen 1,28 ) . Indem sie das menschliche Leben ihren Kindern weitergeben , wirken Mann und Frau als Gatten und Eltern auf einzigartige Weise am Werk des Schöpfers mit [ Vgl . GS 50,1. ] .
=S=> Kte 373 Nach dem Plane Gottes haben Mann und Frau die Berufung , als von Gott bestellte Verwalter sich die Erde zu unterwerfen . Diese Oberhoheit darf keine zerstörerische Willkürherrschaft sein . Nach dem Bild des Schöpfers geschaffen , der alles , was da ist , liebt ( Weish 11,24 ) , sind Mann und Frau berufen , an der göttlichen Vorsehung für die anderen Geschöpfe teilzunehmen . Sie sind deshalb für die Welt , die Gott ihnen anvertraut hat , verantwortlich .

=U6= UebIV -- IV Der Mensch im Paradies

-- =S=> Kte 374 Der erste Mensch wurde als ein gutes Wesen erschaffen und in Freundschaft mit seinem Schöpfer und in Einklang mit sich selbst und mit der ihn umgebenden Schöpfung versetzt . Nur durch die Herrlichkeit der Neuschöpfung in Christus können diese Freundschaft und Harmonie noch übertroffen werden .
=S=> Kte 375 Die Kirche legt die Symbolik der biblischen Sprache im Licht des Neuen Testamentes und der Überlieferung authentisch aus und lehrt , daß unsere Stammeltern Adam und Eva in einen ursprünglichen Stand der Heiligkeit und Gerechtigkeit eingesetzt wurden ( K . v . Trient : DS 1511 ) . Diese Gnade der ursprünglichen Heiligkeit war eine Teilhabe am göttlichen Leben ( LG 2 ) .
=S=> Kte 376 Durch die Ausstrahlung dieser Gnade wurde das menschliche Leben in jeder Hinsicht gestärkt . Solange der Mensch in der engen Verbindung mit Gott blieb , mußte er weder sterben [ Vgl . Gen 2,17 ; 3,19. ]noch leiden [ Vgl . Gen 3,16 ] . Die innere Harmonie der menschlichen Person , die Harmonie zwischen Mann und Frau [ Vgl . Gen 2,25. ]und die Harmonie zwischen dem ersten Menschenpaar und der gesamten Schöpfung bildete den Zustand der sogenannten Urgerechtigkeit .
=S=> Kte 377 Die von Gott dem Menschen von Anfang an gewährte Herrschaft über die Welt wirkte sich in erster Linie im Menschen als Herrschaft über sich selbst aus . Der Mensch war in seinem ganzen Wesen heil und geordnet , weil er von der dreifachen Begierlichkeit [ Vgl . 1 Joh 2,16. ] , die ihn zum Knecht der Sinneslust , der Gier nach irdischen Gütern und der Selbstbehauptung gegen die Weisungen der Vernunft macht , frei war .
=S=> Kte 378 Zeichen der Vertrautheit mit Gott ist es , daß Gott den Menschen in den Garten setzt [ Vgl . Gen 2,8. ] . Er lebt darin , um ihn zu hegen und zu pflegen ( Gen 2,15 ) . Die Arbeit ist für Mann und Frau nicht Fron [ Vgl . Gen 3,17-19. ] , sondern Mitwirken mit Gott an der Vervollkommnung der sichtbaren Schöpfung .
=S=> Kte 379 Diese ganze Harmonie der Urgerechtigkeit , die der Plan Gottes für den Menschen vorgesehen hatte , ging durch die Sünde unserer Stammeltern verloren .

=U6= UebV -- Kurztexte --

=S=> Kte 380 Den Menschen hast du nach deinem Bild geschaffen und ihm die Sorge für die ganze Welt anvertraut . Über alle Geschöpfe sollte er herrschen und allein dir , seinem Schöpfer , dienen ( MR , Viertes Hochgebet 118 ) .
=S=> Kte 381 Der Mensch ist vorherbestimmt , das Bild des menschgewordenen Gottessohnes –– Ebenbild des unsichtbaren Gottes ( Kol 1,15 ) - treu wiederzugeben , damit Christus der Erstgeborene von vielen Brüdern und Schwestern sei [ Vgl . Eph 1,3-6 ; Röm 8,29. ] .
=S=> Kte 382 Der Mensch ist in Leib und Seele einer ( GS 14,1 ) . Die Glaubenslehre sagt , daß die geistige , unsterbliche Seele unmittelbar von Gott erschaffen ist .
=S=> Kte 383 Gott hat den Menschen nicht allein geschaffen : denn von Anfang an , hat er sie als Mann und Frau geschaffen ' ( Gen 1,27 ) , deren Verbindung die erste Form von Gemeinschaft unter Personen bewirkt ( H. 12,4 ) .
=S=> Kte 384 Die Offenbarung läßt uns den Stand der Urheiligkeit und Urgerechtigkeit des Mannes und der Frau vor der Sünde erkennen . Ihrer Freundschaft mit Gott entsprang die Glückseligkeit ihres Daseins im Paradies .