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Dokument KATECHISMUS der katholischen Kirche 2007
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=S=> Kte 362 Die nach dem Bilde Gottes erschaffene menschliche Person ist ein zugleich körperliches und geistiges Wesen . Der biblische Bericht bringt das in einer sinnbildlichen Sprache zum Ausdruck , wenn er sagt : Da formte Gott , der Herr , den Menschen aus Erde vom Ackerboden und blies in seine Nase den Lebensatem . So wurde der Mensch zu einem lebendigen Wesen ( Gen 2,7 ) . Der ganze Mensch ist von Gott gewollt .
=S=> Kte 363 In der Heiligen Schrift bedeutet der Ausdruck Seele oft das Leben des Menschen [ Vgl . Mt 16,25-26 - Job 15,13. ]oder die ganze menschliche Person [ Vgl . Apg 2,41. ] . Er bezeichnet aber auch das Innerste im Menschen [ Vgl . Mt 26,38 ; Job 12,27. ] , das Wertvollste an ihm [ Vgl . Mt 10,28 ; 2 Makk 6,30. ] , das , wodurch er am meisten nach dem Bild Gottes ist : Seele benennt das geistige Lebensprinzip im Menschen .
=S=> Kte 364 Der Leib des Menschen hat an der Würde des Seins nach dem Bilde Gottes teil : er ist eben deswegen menschlicher Leib , weil er durch die geistige Seele beseelt wird . Die menschliche Person ist als ganze dazu bestimmt , im Leibe Christi zum Tempel des Geistes zu werden [ Vgl . 1 Kor 6,19-20 ; 15,44-45. ] . In Leib und Seele einer , vereint der Mensch durch seine leibliche Verfaßtheit die Elemente der stofflichen Welt in sich , so daß sie durch ihn ihren Höhepunkt erreichen und ihre Stimme zum freien Lob des Schöpfers erheben . Das leibliche Leben darf also der Mensch nicht geringachten ; er muß im Gegenteil seinen Leib als von Gott geschaffen und zur Auferweckung am Jüngsten Tag bestimmt für gut und der Ehre würdig halten ( GS 14,1 ) .
=S=> Kte 365 Die Einheit von Seele und Leib ist so tief , daß man die Seele als die Form des Leibes [ Vgl . K . v . Vienne 1312 : DS 902. ]zu betrachten hat , das heißt die Geistseele bewirkt , daß der aus Materie gebildete Leib ein lebendiger menschlicher Leib ist . Im Menschen sind Geist und Materie nicht zwei vereinte Naturen , sondern ihre Einheit bildet eine einzige Natur .
=S=> Kte 366 Die Kirche lehrt , daß jede Geistseele unmittelbar von Gott geschaffen ist [ Vgl . Pius XII. , Enz . Humani generis 1950 : DS 3896 ; SPF 8. ] - sie wird nicht von den Eltern hervorgebracht - und daß sie unsterblich ist [ Vgl . 5. K . im Lateran 1513 : DS 1440. ] : sie geht nicht zugrunde , wenn sie sich im Tod vom Leibe trennt , und sie wird sich bei der Auferstehung von neuem mit dem Leib vereinen .
=S=> Kte 367 Manchmal wird die Seele vom Geist unterschieden . So betet der hl . Paulus : Gott . . . heilige euch ganz und gar und bewahre euren Geist , eure Seele und euren Leib unversehrt , damit ihr ohne Tadel seid bei der Wiederkunft des Herrn ( 1 Thess 5,23 ) . Die Kirche lehrt , daß diese Unterscheidung die Seele nicht zweiteilt [ Vgl . 4. K . v . Konstantinopel 870 : DS 657 ] . Mit Geist ist gemeint , daß der Mensch von seiner Erschaffung an auf sein übernatürliches Ziel hingeordnet ist [ Vgl . 1. Vatikanisches K. : DS 3005 ; GS 22,5]und daß seine Seele aus Gnade zur Gemeinschaft mit Gott erhoben werden kann [ Vgl . Pius XII. , Enz . Humani generis , 1950 : DS 3891. ] .
=S=> Kte 368 Die geistliche Tradition der Kirche legt auch Wert auf das Herz im biblischen Sinn des Wesensgrundes oder Inneren ( Jer 31,33 ) , worin sich die Person für oder gegen Gott entscheidet [ Vgl . Dtn 6,5 ; 29,3 ; Jes 29,13 ;Ez 36,26 ; Mt 6,21 ; Lk 8,15 ; Röm 5,5. ] .