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Dokument KATECHISMUS der katholischen Kirche 2007
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=S=> Kte 337 Gott selbst hat die sichtbare Welt mit all ihrem Reichtum , ihrer Vielfalt , ihrer Ordnung erschaffen . Die Schrift stellt das Schöpfungswerk sinnbildlich als eine Reihe von sechs göttlichen Arbeitstagen dar , die mit der Ruhe des siebten Tages abschließen [ Vgl . Gen 1,1-2,4. ] . Die Heilige Schrift lehrt in bezug auf die Schöpfung Wahrheiten , die Gott um unseres Heiles willen geoffenbart hat [ Vgl . DV 11. ] und die das innerste Wesen der ganzen Schöpfung , ihren Wert und ihre Hinordnung auf das Lob Gottes anerkennen lassen ( LG 36 ) .
=S=> Kte 338 Es gibt nichts , was nicht dem Schöpfer sein Dasein verdankt . Die Welt begann , als sie durch das Wort Gottes aus dem Nichts geschaffen wurde . Alle existierenden Wesen , die ganze Natur , die ganze Menschheitsgeschichte wurzeln in diesem Urereignis ; durch diese Genesis ist die Welt gebildet worden und hat die Zeit begonnen [ Vgl . Augustinus , Gen . Man . 1,2,4. ] .
=S=> Kte 339 Jedes Geschöpf besitzt seine eigene Güte und Vollkommenheit . Von jedem Werk der sechs Tage heißt es : Und Gott sah , daß es gut war . Aufgrund ihres Geschaffenseins selbst nämlich werden alle Dinge mit einer eigenen Beständigkeit , Wahrheit , Gutheit sowie mit eigenen Gesetzen und [ einer eigenen ] Ordnung ausgestattet ( GS 36,2 ) . Die unterschiedlichen Geschöpfe widerspiegeln in ihrem gottgewollten Eigensein , jedes auf seine Art , einen Strahl der unendlichen Weisheit und Güte Gottes . Deswegen muß der Mensch die gute Natur eines jeden Geschöpfes achten und sich hüten , die Dinge gegen ihre Ordnung zu gebrauchen . Andernfalls wird der Schöpfer mißachtet und es entstehen für die Menschen und ihre Umwelt verheerende Folgen .
=S=> Kte 340 Die gegenseitige Abhängigkeit der Geschöpfe ist gottgewollt . Die Sonne und der Mond , die Zeder und die Feldblume , der Adler und der Sperling - all die unzähligen Verschiedenheiten und Ungleichheiten besagen , daß kein Geschöpf sich selbst genügt , daß die Geschöpfe nur in Abhängigkeit voneinander existieren , um sich im Dienst aneinander gegenseitig zu ergänzen .
=S=> Kte 341 Die Schönheit des Universums : Ordnung und Harmonie der erschaffenen Welt ergeben sich aus der Verschiedenheit der Seinsformen und der Beziehungen unter diesen . Der Mensch entdeckt sie nach und nach als Naturgesetze . Sie rufen die Bewunderung der Wissenschaftler hervor . Die Schönheit der Schöpfung widerspiegelt die unendliche Schönheit des Schöpfers . Sie soll Ehrfurcht wecken und den Menschen dazu anregen , seinen Verstand und seinen Willen dem Schöpfer unterzuordnen .
=S=> Kte 342 Die Rangordnung der Geschöpft wird durch die Abfolge der sechs Tage zum Ausdruck gebracht , die vom weniger Vollkommenen zum Vollkommeneren fortschreitet . Gott liebt alle seine Geschöpfe [ Vgl . Ps 145,9. ] , nimmt sich eines jeden an , selbst der Sperlinge . Und doch sagt Jesus : Ihr seid mehr wert als viele Spatzen ( Lk 12,7 ) und : Ein Mensch ist viel mehr wert als ein Schaf ( Mt 12,12 ) .
=S=> Kte 343 Der Mensch ist der Gipfel des Schöpfungswerkes . Der inspirierte Bericht bringt dies dadurch zum Ausdruck , daß er die Erschaffung des Menschen von der der anderen Geschöpfe deutlich abhebt [ Vgl . Gen 1,26. ] .
=S=> Kte 344 Zwischen allen Geschöpfen besteht eine Solidarität , denn sie alle haben den gleichen Schöpfer , und sie alle sind auf seine Herrlichkeit hingeordnet . Gelobt seist du , mein Herr , mit allen deinen Geschöpfen , vornehmlich durch die Herrin , die Schwester Sonne , die uns den Tag heraufführt und uns erhellt durch ihr Licht . Schön ist sie und strahlend mit großem Glanz : sie bietet uns ein Gleichnis von dir , du Höchster Gelobt seist du , mein Herr , durch die Schwester , das Wasser , das gar sehr nützlich und demütig ist , kostbar und keusch . . . Gelobt seist du , mein Herr , durch unsere Schwester , die Mutter Erde , die uns trägt und nährt und mancherlei Früchte hervorbringt und vielfarbene Blumen und Kräuter Lobet und preiset meinen Herrn , sagt ihm Dank und dienet ihm in großer Ergebung . ( Franz von Assisi , Sonnengesang )
=S=> Kte 345 Der Sabbat - der Abschluß der sechs Tage . Die Heilige Schrift sagt : Am siebten Tag vollendete Gott das Werk , das er geschaffen hatte - so wurden Himmel und Erde vollendet - und er ruhte am siebten Tag . . . Und Gott segnete den siebten Tag und erklärte ihn für heilig ( Gen 2,1-3 ) . Diese inspirierten Worte sind sehr aufschlußreich :
=S=> Kte 346 In der Schöpfung hat Gott eine Grundlage und Gesetze gelegt , die bestehen bleiben [ Vgl . Hebr 4,3-4. ] . Der Glaubende kann sich auf sie verlassen ; sie sind ihm Zeichen und Gewähr der unerschütterlichen Treue , mit der Gott an seinem Bund festhält [ Vgl . Jer 31,35-37 ; 33,19-26. ] . Der Mensch muß sich seinerseits treu an diese Grundlage halten und die Gesetze , die Gott in die Schöpfung eingeschrieben hat , achten .
=S=> Kte 347 Die Schöpfung geschah im Hinblick auf den Sabbat und somit auf die Verehrung und Anbetung Gottes . Der Gottesdienst ist in die Schöpfungsordnung eingeschrieben [ Vgl . Gen 1,14. ] . Dem Gottesdienst soll nichts vorgezogen werden , sagt die Regel des hl . Benedikt , die uns so auf die richtige Ordnung der menschlichen Anliegen hinweist .
=S=> Kte 348 Der Sabbat bildet im Gesetz Israels die Mitte . Die Gebote halten heißt der Weisheit und dem Willen Gottes entsprechen , die in seinem Schöpfungswerk zum Ausdruck kommen .
=S=> Kte 349 Der achte Tag Für uns aber ist ein neuer Tag angebrochen : der Tag der Auferstehung Christi . Der siebte Tag vollendet die erste Schöpfung . Am achten Tag beginnt die Neuschöpfung . So gipfelt das Schöpfungswerk im noch größeren Werk der Erlösung . Die erste Schöpfung findet ihren Sinn und Höhepunkt in der Neuschöpfung in Christus , welche die erste an Glanz übertrifft [ Vgl . MR , Osternacht 24 : Gebet nach der ersten Lesung. ] .