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Dokument KATECHISMUS der katholischen Kirche 2007
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=M=> Kte Gott erschafft aus nichts
=S=> Kte 296 Wir glauben , daß Gott zum Erschaffen nichts schon vorher Existierendes und keinerlei Hilfe benötigt [ Vgl . 1. Vatikanisches K. : DS 3022. ] . Die Schöpfung ist auch nicht zwangsläufig aus der göttlichen Substanz ausgeflossen [ Vgl . 1. Vatikanisches K. : OS 3023-3024. ] . Gott erschafft in Freiheit aus nichts ( DS 800 ; 3025 ) . Falls Gott die Welt aus einem schon vorher existierenden Stoff gezogen hätte , was wäre dann dabei außerordentlich ? Wenn man einem menschlichen Handwerker das Material gibt , macht er daraus alles , was er will . Die Macht Gottes hingegen zeigt sich gerade darin , daß er vom Nichts ausgeht , um alles zu machen , was er will ( Theophil v . Antiochien , Autol . 2,4 ) .
=S=> Kte 297 Der Glaube an die Schöpfung aus nichts wird in der Schrift als eine verheißungs - und hoffnungsvolle Wahrheit bezeugt . So ermutigt im zweiten Buch der Makkabäer eine Mutter ihre sieben Söhne zum Martyrium mit den Worten : Ich weiß nicht , wie ihr in meinem Leib entstanden seid , noch habe ich euch Atem und Leben geschenkt ; auch habe ich keinen von euch aus den Grundstoffen zusammengefügt . Nein , der Schöpfer der Welt hat den werdenden Menschen geformt , als er entstand ; er kennt die Entstehung aller Dinge . Er gibt euch gnädig Atem und Leben wieder , weil ihr jetzt um seiner Gesetze willen nicht auf euch achtet . . . Ich bitte dich , mein Kind , schau dir den Himmel und die Erde an ; sieh alles , was es da gibt , und erkenne : Gott hat das aus dem Nichts erschaffen , und so entstehen auch die Menschen ( 2 Makk 7,22-23:28 ) .
=S=> Kte 298 Weil Gott aus nichts erschaffen kann , kann er durch den Heiligen Geist Sündern das Leben der Seele schenken , indem er in ihnen ein reines Herz erschafft [ Vgl . Ps 51,12. ] , und den Verstorbenen das Leben des Leibes , indem er diesen auferweckt , denn er ist der Gott , der die Toten lebendig macht und das , was nicht ist , ins Dasein ruft ( Röm 4,17 ) . Und da er imstande war , durch sein Wort aus dem Dunkel das Licht erstrahlen zu lassen [ Vgl . Gen 1,3. ] , kann er auch denen , die ihn nicht kennen , das Licht des Glaubens schenken [ Vgl . 2 Kor 4,6. ] .
=M=> Kte Gott erschafft eine geordnete und gute Welt
=S=> Kte 299 Weil Gott mit Weisheit erschafft , ist die Schöpfung geordnet : Du aber hast alles nach Maß , Zahl und Gewicht geordnet ( Weish 11,20 ) . Im ewigen Wort und durch das ewige Wort , das Ebenbild des unsichtbaren Gottes ( Kol 1,15 ) , ist die Schöpfung erschaffen . Für den Menschen , der nach Gottes Bild ist [ Vgl . Gen 1,26. ] , ist sie bestimmt ; an ihn , der zu einer persönlichen Beziehung zu Gott berufen ist , richtet sie sich . Was uns Gott durch seine Schöpfung sagt [ Vgl . Ps 19,2-5. ] , kann unser Verstand , der am Licht des göttlichen Verstandes teilhat , vernehmen , allerdings nicht ohne große Mühe und nur in einer demütigen , ehrfürchtigen Haltung gegenüber dem Schöpfer und seinem Werk [ Vgl . Ijob 42,3. ] . Weil die Schöpfung aus der göttlichen Güte hervorgegangen ist , hat sie an dieser Güte teil [ " Gott sah , daß es gut war... , sehr gut" : Gen 1,4:10 ] . Die Schöpfung ist von Gott gewollt als ein Geschenk an den Menschen , als ein Erbe , das für ihn bestimmt und ihm anvertraut ist . Die Kirche mußte wiederholt dafür einstehen , daß die Schöpfung , einschließlich der materiellen Welt , gut ist [ Vgl . DS 286 ; 455-463 ; 800 ; 1333 ; 3002. ] .
=M=> Kte Gott ist über die Schöpfung erhaben und in ihr zugegen
=S=> Kte 300 Gott ist unendlich größer als all seine Werke [ Vgl . Sir 43,28. ] . Über den Himmel breitest du deine Hoheit aus ( Ps 8,2 ) ; seine Größe ist unerforschlich ( Ps 145,3 ) . Doch weil er der erhabene , freie Schöpfer , die Erstursache von allem ist , was existiert , ist er im Innersten seiner Geschöpfe zugegen : In ihm leben wir , bewegen wir uns und sind wir ( Apg 17,28 ) . Nach dem hl . Augustinus ist Gott höher als mein Höchstes und innerlicher als mein Innerstes ( conf . 3,6,11 ) .
=M=> Kte Gott erhält und trägt die Schöpfung
=S=> Kte 301 Nach der Schöpfung überläßt Gott sein Geschöpf nicht einfach sich selbst . Er gibt ihm nicht nur das Sein und das Dasein , sondern er erhält es auch in jedem Augenblick im Sein , gibt ihm die Möglichkeit zu wirken und bringt es an sein Ziel . Diese völlige Abhängigkeit vom Schöpfer zu erkennen , fuhrt zu Weisheit und Freiheit , zu Freude und Vertrauen . Du liebst alles , was ist , und verabscheust nichts von allem , was du gemacht hast ; denn hättest du etwas gehaßt , so hättest du es nicht geschaffen . Wie könnte etwas ohne deinen Willen Bestand haben , oder wie könnte etwas erhalten bleiben , das nicht von dir ins Dasein gerufen wäre ? Du schonst alles , weil es dein Eigentum ist‘ Herr , du Freund des Lebens ( Weish 11,24-26 ) .