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Dokument Das 1. Buch des Samuel
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1525
=S=> 1Sam 20,1 David floh aus dem Prophetenhaus in Rama , ging zu Jonatan und hielt ihm vor : Was habe ich denn getan ? Was ist meine Schuld ? Was habe ich gegen deinen Vater verbrochen , dass er mir nach dem Leben trachtet ?
=S=> 1Sam 20,2 Jonatan antwortete ihm : Das ist undenkbar . Du wirst nicht sterben . Du weißt doch : Mein Vater tut nichts Wichtiges oder Unwichtiges , ohne es mir zu offenbaren . Warum sollte mein Vater gerade das vor mir verheimlichen ? Nein , das kann nicht sein .
=S=> 1Sam 20,3 David aber beteuerte nochmals : Dein Vater weiß genau , dass ich dein Wohlwollen gefunden habe , und sagt sich : Jonatan soll das nicht wissen , sonst wird er betrübt . Aber , so wahr der Herr lebt und so wahr du selbst lebst : Zwischen mir und dem Tod liegt nur ein Schritt .
=S=> 1Sam 20,4 Jonatan fragte David : Was meinst du ? Was könnte ich für dich tun ?
=S=> 1Sam 20,5 David antwortete Jonatan : Du weißt doch , morgen ist Neumond . Da müsste ich unbedingt am Mahl des Königs teilnehmen . Lass mich fortgehen , damit ich mich bis übermorgen Abend auf dem Feld versteckt halte .
=S=> 1Sam 20,6 Wenn dein Vater mich vermisst , dann sag : David hat mich dringend gebeten , in seine Heimatstadt Betlehem gehen zu dürfen , weil dort das jährliche Opfer für die ganze Sippe stattfindet .
=S=> 1Sam 20,7 Wenn er dann sagt : Gut ! , dann steht es günstig für deinen Knecht . Wenn er aber in heftigen Zorn gerät , dann kannst du daran erkennen , dass das Unheil von ihm beschlossen ist .
=S=> 1Sam 20,8 Zeig deinem Knecht also deine Freundschaft ; denn du hast mit deinem Knecht einen Bund vor dem Herrn geschlossen . Wenn ich Schuld auf mich geladen habe , dann töte mich gleich ! Warum willst du mich erst zu deinem Vater bringen ?
=S=> 1Sam 20,9 Jonatan antwortete : Das darf nicht mit dir geschehen . Sobald ich sicher weiß , dass mein Vater beschlossen hat , Unheil über dich zu bringen , werde ich es dir auf jeden Fall mitteilen .
=S=> 1Sam 20,10 David aber fragte Jonatan : Wer wird mir die Nachricht bringen , wenn dir dein Vater etwa eine schroffe Antwort gibt ?
=S=> 1Sam 20,11 Jonatan sagte zu David : Komm , wir wollen aufs Feld hinausgehen . Beide gingen aufs Feld hinaus .
=S=> 1Sam 20,12 Und Jonatan sagte zu David : Beim Herrn , dem Gott Israels : Wenn ich morgen oder übermorgen um diese Zeit bei meinem Vater in Erfahrung bringe , dass es gut für David steht , dann werde ich jemand schicken und es dir sagen lassen .
=S=> 1Sam 20,13 Der Herr möge Jonatan dies und das antun : Wenn mein Vater Böses gegen dich im Sinn hat , werde ich es dir sagen und werde dich in Frieden gehen lassen . Der Herr möge mit dir sein , wie er mit meinem Vater gewesen ist .
=S=> 1Sam 20,14 Nicht wahr , wenn ich dann noch am Leben bin , wirst du entsprechend der Huld des Herrn an mir handeln . Wenn ich aber umkomme ,
=S=> 1Sam 20,15 dann entzieh meinem Haus niemals deine Gunst , selbst wenn der Herr jeden der Feinde Davids auf dem Erdboden ausrottet .
=S=> 1Sam 20,16 So schloss Jonatan einen Bund mit dem Haus David . - Der Herr halte sich schadlos an Davids Feinden . -
=S=> 1Sam 20,17 Und Jonatan ließ auch David bei seiner Liebe zu ihm schwören ; denn er liebte ihn wie sein eigenes Leben .
=S=> 1Sam 20,18 Dann sagte Jonatan zu ihm : Morgen ist Neumond . Du wirst vermisst werden ; denn man wird deinen Platz beobachten .
=S=> 1Sam 20,19 Übermorgen aber geh weit hinab , an den Ort , wo du dich am Tag der Tat versteckt hattest , und setz dich neben den Stein dort .
=S=> 1Sam 20,20 Ich werde dann drei Pfeile in seine Nähe schießen , als ob ich ein Ziel treffen wollte .
=S=> 1Sam 20,21 Dann gib Acht : Ich schicke meinen Diener ( und sage zu ihm) : Geh , such nach den Pfeilen ! Wenn ich dem Diener ausdrücklich sage : Pass auf , die Pfeile liegen von dir aus herwärts , hol sie ! , dann komm , denn es steht günstig für dich und es liegt nichts vor , so wahr der Herr lebt .
=S=> 1Sam 20,22 Wenn ich aber zu dem jungen Mann sage : Pass auf , die Pfeile liegen von dir aus weiter draußen ! , dann geh weg , denn der Herr schickt dich fort .
=S=> 1Sam 20,23 Für diese Vereinbarung , die wir , ich und du , getroffen haben , soll der Herr auf ewig mein und dein Zeuge sein .
=S=> 1Sam 20,24 Daraufhin versteckte sich David auf dem Feld . So kam der Neumond und der König setzte sich zu Tisch , um das Mahl zu halten .
=S=> 1Sam 20,25 Er setzte sich wie jedes Mal auf seinen gewohnten Platz an der Wand ; Jonatan saß ihm gegenüber und Abner saß an Sauls Seite . Davids Platz aber blieb leer .
=S=> 1Sam 20,26 Saul sagte an diesem Tag nichts , denn er dachte : Es ist ihm etwas zugestoßen , was ihn unrein sein lässt ; sicher ist er nicht rein .
=S=> 1Sam 20,27 Als aber am zweiten Tag , dem Tag nach dem Neumond , der Platz Davids wieder leer blieb , sagte Saul zu seinem Sohn Jonatan : Warum ist der Sohn Isais gestern und heute nicht zum Essen gekommen ?
=S=> 1Sam 20,28 Jonatan antwortete Saul : David hat mich dringend gebeten , nach Betlehem gehen zu dürfen .
=S=> 1Sam 20,29 Er sagte : Lass mich gehen ; denn in der Stadt findet ein Opfer unserer Sippe statt . Mein Bruder selbst hat mich aufgefordert ( zu kommen ) . Wenn ich dein Wohlwollen gefunden habe , dann möchte ich jetzt gehen und meine Brüder wieder sehen . Deswegen ist David nicht an den Tisch des Königs gekommen .
=S=> 1Sam 20,30 Da wurde Saul zornig über Jonatan und sagte : Du Sohn eines entarteten und aufsässigen Weibes ! Ich weiß sehr gut , dass du dich zu deiner eigenen Schande und zur Schande des Schoßes deiner Mutter für den Sohn Isais entschieden hast .
=S=> 1Sam 20,31 Doch solange der Sohn Isais auf Erden lebt , wirst weder du noch dein Königtum Bestand haben . Schick also sofort jemand hin und lass ihn holen ; denn er ist ein Kind des Todes .
=S=> 1Sam 20,32 Jonatan antwortete seinem Vater Saul : Warum soll er umgebracht werden ? Was hat er getan ?
=S=> 1Sam 20,33 Da schleuderte Saul den Speer gegen ihn , um ihn zu töten . Nun wusste Jonatan , dass sein Vater beschlossen hatte , David umzubringen .
=S=> 1Sam 20,34 Voll Zorn stand er vom Tisch auf und aß an diesem zweiten Neumondtag nichts ; denn er war bekümmert wegen David , weil sein Vater ihn beschimpft hatte .
=S=> 1Sam 20,35 Am nächsten Morgen ging Jonatan , wie er mit David verabredet hatte , aufs Feld hinaus und ein junger Diener war bei ihm .
=S=> 1Sam 20,36 Er sagte zu dem Diener : Lauf , such die Pfeile , die ich abschieße . Der Diener lief und er schoss einen Pfeil über ihn hinaus .
=S=> 1Sam 20,37 Als der Diener an die Stelle kam , wohin Jonatan den Pfeil geschossen hatte , rief Jonatan dem Diener nach : Liegt der Pfeil von dir aus nicht noch weiter draußen ?
=S=> 1Sam 20,38 Und er rief dem Diener nach : Beeil dich , schnell , bleib nicht stehen ! Der Diener Jonatans hob den Pfeil auf und kam zu seinem Herrn zurück .
=S=> 1Sam 20,39 Der Diener aber ahnte nichts ; nur Jonatan und David wussten von der Vereinbarung .
=S=> 1Sam 20,40 Jonatan gab dem Diener , den er bei sich hatte , seine Waffen und sagte zu ihm : Geh , bring sie in die Stadt !
=S=> 1Sam 20,41 Als der Diener heimgegangen war , verließ David sein Versteck neben dem Stein , warf sich mit dem Gesicht zur Erde nieder und verneigte sich dreimal tief ( vor Jonatan ) . Dann küssten sie einander und beide weinten . David hörte nicht auf zu weinen
=S=> 1Sam 20,42 und Jonatan sagte zu ihm : Geh in Frieden ! Für das , was wir beide uns im Namen des Herrn geschworen haben , sei der Herr zwischen mir und dir , zwischen meinen und deinen Nachkommen auf ewig Zeuge .