kopfgodoku.de
Listenanzeige
PunktNr Überschrift
Dokument KATECHISMUS der katholischen Kirche 2007
Orginal 0
Inhalt
1800
=S=> Kte 153 Als Petrus bekennt , daß Jesus der Messias , der Sohn des lebendigen Gottes ist , sagt Jesus zu ihm : Nicht Fleisch und Blut haben dir das offenbart , sondern mein Vater im Himmel ( Mt 16 , 17 ) [ Vgl . Gal 1,15 ; Mt 11,25. ] . Der Glaube ist ein Geschenk Gottes , eine von ihm eingegossene übernatürliche Tugend . Damit dieser Glaube geleistet wird , bedarf es der zuvorkommenden und helfenden Gnade Gottes und der inneren Hilfen des Heiligen Geistes , der das Herz bewegen und zu Gott umkehren , die Augen des Verstandes öffnen und , allen die Freude verleihen soll , der Wahrheit zuzustimmen und zu glauben‘ ( DV 5 ) .
=M=> Kte Der Glaube ist ein menschlicher Akt
=S=> Kte 154 Nur durch die Gnade und den inneren Beistand des Heiligen Geistes ist man imstande , zu glauben . Und doch ist Glauben ein wahrhaft menschlicher Akt . Es widerspricht weder der Freiheit noch dem Verstand des Menschen , Gott Vertrauen zu schenken und den von ihm geoffenbarten Wahrheiten zuzustimmen . Schon in den menschlichen Beziehungen verstößt es nicht gegen unsere Würde , das , was andere Menschen uns über sich selbst und ihre Absichten sagen , zu glauben , ihren Versprechen Vertrauen zu schenken ( z . B . wenn ein Mann und eine Frau heiraten ) und so mit ihnen in Gemeinschaft zu treten . Folglich verstößt es erst recht nicht gegen unsere Würde , dem offenbarenden Gott im Glauben vollen Gehorsam des Verstandes und des Willens zu leisten ( 1. Vatikanisches K. : DS 3008 ) und so in enge Gemeinschaft mit ihm zu treten .
=S=> Kte 155 Beim Glauben wirken Verstand und Wille des Menschen mit der göttlichen Gnade zusammen : Glauben ist ein Akt des Verstandes , der auf Geheiß des von Gott durch die Gnade bewegten Willens der göttlichen Wahrheit bei-stimmt ( Thomas v . A. , s . th . 2-2,2,9 ) [ Vgl . Vatikanisches K. : DS 3010. ] .
=M=> Kte Der Glaube und der Verstand
=S=> Kte 156 Der Beweggrund , zu glauben , liegt nicht darin , daß die geoffenbarten Wahrheiten im Licht unserer natürlichen Vernunft wahr und einleuchtend erscheinen . Wir glauben wegen der Autorität des offenbarenden Gottes selbst , der weder sich täuschen noch täuschen kann ( 1. Vatikanisches K. :DS 3008 ) . Damit nichtsdestoweniger der Gehorsam unseres Glaubens mit der Vernunft übereinstimmend sei , wollte Gott , daß mit den inneren Hilfen des Heiligen Geistes äußere Beweise seiner Offenbarung verbunden werden ( ebd. : DS 3009 ) . So sind die Wunder Christi und der Heiligen [ Vgl . Mk 16,20 ; Hebr 2,4. ] , die Weissagungen , die Ausbreitung und Heiligkeit der Kirche , ihre Fruchtbarkeit und ihr Fortbestehen ganz sichere und dem Erkenntnisvermögen aller angepaßte Zeichen der göttlichen Offenbarung ( DS 3009 ) , Beweggründe der Glaubwürdigkeit [ Vgl . DS 3013. ] , die zeigen , daß die Zustimmung zum Glauben keineswegs eine blinde Regung des Herzens ist ( DS 3010 ) .
=S=> Kte 157 Der Glaube ist gewiß , gewisser als jede menschliche Erkenntnis , denn er gründet auf dem Wort Gottes , das nicht lügen kann . Zwar können die geoffenbarten Wahrheiten der menschlichen Vernunft und Erfahrung dunkel erscheinen , aber die Gewißheit durch das göttliche Licht ist größer als die Gewißheit durch das Licht der natürlichen Vernunft ( Thomas v . A. , s . th . 2-2,171,5 , obj . 3 ) . Zehntausend Schwierigkeiten machen keinen einzigen Zweifel aus ( J . H . Newman , apol. ) .
=S=> Kte 158 Der Glaube sucht zu verstehen ( Anselm , prosl . prooem. ) . Wer wirklich glaubt , sucht den , in den er seinen Glauben setzt , besser zu erkennen und das von ihm Geoffenbarte besser zu verstehen . Eine tiefere Erkenntnis wiederum wird einen stärkeren , immer mehr von Liebe beseelten Glauben hervorrufen . Die Gnade des Glaubens öffnet die Augen des Herzens ( Eph 1,18 ) zu einem lebendigen Verständnis der Offenbarungsinhalte , das heißt der Gesamtheit des Ratschlusses Gottes und der Mysterien des Glaubens sowie ihres Zusammenhangs miteinander und mit Christus , dem Zentrum des geoffenbarten Mysteriums . Damit das Verständnis der Offenbarung immer tiefer werde , vervollkommnet der Heilige Geist den Glauben ständig durch seine Gaben ( DV 5 ) . Es verhält sich so , wie der hl . Augustinus gesagt hat : Ich glaube , um zu verstehen , und ich verstehe , um besser zu glauben ( serm . 43,7,9 ) .
=S=> Kte 159 Glaube und Wissenschaft . Auch wenn der Glaube über der Vernunft steht , so kann es dennoch niemals eine wahre Unstimmigkeit zwischen Glauben und Vernunft geben : denn derselbe Gott , der die Geheimnisse offenbart und den Glauben eingießt , hat in den menschlichen Geist das Licht der Vernunft gelegt ; Gott aber kann sich nicht selbst verleugnen , noch ( kann ] jemals Wahres Wahrem widersprechen ( 1. Vatikanisches K. : DS 3017 ) . Deshalb wird die methodische Forschung in allen Disziplinen , wenn sie in einer wirklich wissenschaftlichen Weise und gemäß den sittlichen Normen vorgeht , niemals dem Glauben wahrhaft widerstreiten , weil die profanen Dinge und die Dinge des Glaubens sich von demselben Gott herleiten . Ja , wer bescheiden und ausdauernd die Geheimnisse der Dinge zu erforschen versucht , wird , auch wenn er sich dessen nicht bewußt ist , gleichsam an der Hand Gottes geführt , der alle Dinge trägt und macht , daß sie das sind , was sie sind ( GS 36,2 ) .
=M=> Kte Die Freiheit des Glaubens
=S=> Kte 160 Damit der Glaube menschlich sei , soll der Mensch freiwillig durch seinen Glauben Gott antworten ; darum darf niemand gegen seinen Willen zur Annahme des Glaubens gezwungen werden . . . Denn der Glaubensakt ist seiner eigenen Natur nach freiwillig ( DH 10 ) [ Vgl . [ link ] CIC . can . 748 , §2. ] . Gott ruft die Menschen zu seinem Dienst im Geiste und in der Wahrheit , und sie werden deshalb durch diesen Ruf im Gewissen verpflichtet , aber nicht gezwungen . . . Dies aber ist vollendet in Christus Jesus erschienen ( DH 11 ) . Christus hat wohl zum Glauben und zur Bekehrung eingeladen , aber keineswegs gezwungen . Er gab der Wahrheit Zeugnis , und dennoch wollte er sie denen , die ihr widersprachen , nicht mit Gewalt aufdrängen . Sein Reich . . . wächst in der Kraft der Liebe , in der Christus , am Kreuz erhöht , die Menschen an sich zieht ( DH 11 ) .
=M=> Kte Die Notwendigkeit des Glaubens
=S=> Kte 161 An Jesus Christus und an den zu glauben , der ihn um unseres Heiles willen gesandt hat , ist notwendig , um zum Heil zu gelangen [ Vgl . z . B . Mk 16,16 ; Joh 3,36 ; 6,40. ] . Weil es aber , ohne Glauben unmöglich ist , Gott zu gefallen‘ ( Hebr 11,6 ) und zur Gemeinschaft seiner Söhne zu gelangen , so wurde niemandem jemals ohne ihn Rechtfertigung zuteil , und keiner wird das ewige Leben erlangen , wenn er nicht in ihm , ausgeharrt hat bis ans Ende‘ ( Mt 10,22 ; 24,13 ) ( 1. Vatikanisches K. : DS 3012 ) [ Vgl . K . v . Trient : DS 1532. ] .
=M=> Kte Das Ausharren im Glauben
=S=> Kte 162 Der Glaube ist ein Gnadengeschenk , das Gott dem Menschen gibt . Wir können dieses unschätzbare Geschenk verlieren . Der hl . Paulus macht Timotheus darauf aufmerksam : Kämpfe den guten Kampf , gläubig und mit reinem Gewissen . Schon manche haben die Stimme ihres Gewissens mißachtet und haben im Glauben Schiffbruch erlitten ( 1 Tim 1 , 18-19 ) . Um im Glauben zu leben , zu wachsen und bis ans Ende zu verharren , müssen wir ihn durch das Wort Gottes nähren und den Herrn anflehen , ihn zu mehren [ Vgl . Mk 9,24 ; Lk 17,5 ; 22,32. ] . Er muß in der Liebe wirksam ( Gal 5 , 6)[Vgl. Jak 2,14-26. ] , von der Hoffnung getragen [ Vgl . Röm 15,13. ]und im Glauben der Kirche verwurzelt sein .
=S=> Kte Der Glaube - Beginn des ewigen Lebens
=S=> Kte 163 Der Glaube läßt uns schon im voraus die Freude und das Licht der beseligenden Gottesschau genießen , die das Ziel unseres irdischen Weges ist . Wir werden dann Gott von Angesicht zu Angesicht ( 1 Kor 13,12 ) , wie er ist ( 1 Joh 3,2 ) , sehen . Der Glaube ist somit schon der Beginn des ewigen Lebens . Wir erwarten den Genuß der uns aus Gnade verheißenen Güter . Wenn wir sie im Glauben wie in einem Spiegel betrachten , sind sie uns schon gegenwärtig ( Basilius , Spir . 15,36 ) [ Vgl . Thomas v . A. , s . th . 2-2,4,1. ] .
=S=> Kte 164 Jetzt aber gehen wir als Glaubende . . . unseren Weg , nicht als Schauende ( 2 Kor 5,7 ) , und erkennen Gott wie in einem Spiegel , rätselhaft und unvollkommen [ Vgl . 1 Kor 13,12. ] . Der Glaube wird von Gott , auf den er sich richtet , erhellt ; dennoch wird er oft im Dunkel gelebt . Der Glaube kann auf eine harte Probe gestellt werden . Die Welt , in der wir leben , scheint von dem , was der Glaube uns versichert , oft sehr weit entfernt . Die Erfahrungen des Bösen und des Leidens , der Ungerechtigkeiten und des Todes scheinen der Frohbotschaft zu widersprechen . Sie können den Glauben erschüttern und für ihn zur Versuchung werden .
=S=> Kte 165 Dann müssen wir uns den Glaubenszeugen zuwenden : Abraham , der gegen alle Hoffnung voll Hoffnung glaubte ( Röm 4,18 ) ; der Jungfrau Maria , die auf dem Pilgerweg des Glaubens ( LG 58 ) sogar in die Nacht des Glaubens ( Johannes Paul II. , Enz . Redemptoris Mater 18 ) hineinging , indem sie am Leiden ihres Sohnes und der Nacht seines Grabes Anteil nahm ; und vielen weiteren Zeugen des Glaubens : Da uns eine solche Wolke von Zeugen umgibt , wollen auch wir alle Last und die Fesseln der Sünde abwerfen . Laßt uns mit Ausdauer in dem Wettkampf laufen , der uns aufgetragen ist , und dabei auf Jesus blicken , den Urheber und Vollender des Glaubens ( Hebr 12,1-2 ) .