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Dokument KATECHISMUS der katholischen Kirche 2007
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=U5= AbsI -- I Christus - das einzige Wort der Heiligen Schrift

-- =S=> Kte 101 Um sich den Menschen zu offenbaren , spricht Gott in seiner entgegenkommenden Güte zu den Menschen in menschlichen Worten : Gottes Worte , durch Menschenzunge ausgedrückt , sind menschlicher Rede ähnlich geworden , wie einst des ewigen Vaters Wort durch die Annahme des Fleisches menschlicher Schwachheit den Menschen ähnlich geworden ist ( DV 13 ) .
=S=> Kte 102 Durch alle Worte der Heiligen Schrift sagt Gott nur ein Wort : sein eingeborenes Wort , in dem er sich selbst ganz aussagt [ Vgl . Hebr 1,1-3. ] : Das eine gleiche Wort Gottes erstreckt sich durch alle Schriften ; das eine gleiche Wort ertönt im Mund aller heiligen Schriftsteller . Da es im Anfang Gott bei Gott war , benötigt es keine Silben , denn es ist nicht zeitbedingt ( Augustinus , Psal . 103,4 , 1 ) .
=S=> Kte 103 Aus diesem Grund hat die Kirche die Heiligen Schriften immer verehrt wie den Leib des Herrn selbst . Sie reicht den Gläubigen ohne Unterlaß das Brot des Lebens , das sie vom Tisch des Wortes Gottes und des Leibes Christi empfängt. [Vgl . DV 21. ]
=S=> Kte 104 In der Heiligen Schrift findet die Kirche ständig ihre Nahrung und ihre Kraft [ Vgl . DV 24. ] , denn in ihr empfängt sie nicht nur ein menschliches Wort , sondern was die Heilige Schrift wirklich ist : das Wort Gottes [ Vgl . l Thess 2,13. ] . In den Heiligen Büchern kommt nämlich der Vater , der in den Himmeln ist , seinen Kindern liebevoll entgegen und hält mit ihnen Zwiesprache ( DV 21 ) .

=U5= AbsII -- II Inspiration und Wahrheit der Heiligen Schrift

-- =S=> Kte 105 Gott ist der Urheber [ Autor ] der Heiligen Schrift . Das von Gott Geoffenbarte , das in der Heiligen Schrift schriftlich enthalten ist und vorliegt , ist unter dem Anhauch des Heiligen Geistes aufgezeichnet worden . Denn die heilige Mutter Kirche hält aufgrund apostolischen Glaubens die Bücher sowohl des Alten wie des Neuen Testamentes in ihrer Ganzheit mit allen ihren Teilen für heilig und kanonisch , weil sie , auf Eingebung des Heiligen Geistes geschrieben , Gott zum Urheber [ Autor ] haben und als solche der Kirche übergeben sind ( DV 11 ) .
=S=> Kte 106 Gott hat die menschlichen Verfasser [ Autoren ] der Heiligen Schrift inspiriert . Zur Abfassung der Heiligen Bücher aber hat Gott Menschen erwählt , die ihm durch den Gebrauch ihrer eigenen Fähigkeiten und Kräfte dazu dienen sollten , all das und nur das , was er - in ihnen und durch sie wirksam - selbst wollte , als wahre Verfasser [ Autoren ] schriftlich zu überliefern ( DV 11 ) .
=S=> Kte 107 Die inspirierten Bücher lehren die Wahrheit . Da also all das , was die inspirierten Verfasser oder Hagiographen aussagen , als vom Heiligen Geist ausgesagt gelten muß , ist von den Büchern der Schrift zu bekennen , daß sie sicher , getreu und ohne Irrtum die Wahrheit lehren , die Gott um unseres Heiles willen in heiligen Schriften aufgezeichnet haben wollte ( DV 11 ) .
=S=> Kte 108 Der christliche Glaube ist jedoch nicht eine Buchreligion . Das Christentum ist die Religion des Wortes Gottes , nicht eines schriftlichen , stummen Wortes , sondern des menschgewordenen , lebendigen Wortes ( Bernhard , hom . miss . 4,11 ) . Christus , das ewige Wort des lebendigen Gottes , muß durch den heiligen Geist unseren Geist für das Verständnis der Schrift öffnen ( Lk 24,45 ) , damit sie nicht toter Buchstabe bleibe .

=U5= AbsIII -- III Der Heilige Geist ist der Ausleger der Schrift

-- =S=> Kte 117 Der geistliche Sinn . Dank der Einheit des Planes Gottes können nicht nur der Schrifttext , sondern auch die Wirklichkeiten und Ereignisse , von denen er spricht , Zeichen sein . 1. Der allegorische Sinn . Wir können ein tieferes Verständnis der Ereignisse gewinnen , wenn wir die Bedeutung erkennen , die sie in Christus haben . So ist der Durchzug durch das Rote Meer ein Zeichen des Sieges Christi und damit der Taufe [ Vgl . 1 Kor 10,2. ] . 2. Der moralische Sinn . Die Geschehnisse , von denen in der Schrift die Rede ist , sollen uns zum richtigen Handeln veranlassen . Sie sind uns als Beispiel . . . uns zur Warnung . . . aufgeschrieben ( 1 Kor 10,11 ) [ Vgl . Hebr 3,1 - 4,11. ] . 3. Der anagogische Sinn . Wir können Wirklichkeiten und Ereignisse in ihrer ewigen Bedeutung sehen , die uns zur ewigen Heimat hinaufführt [ griechisch : anagogé ] . So ist die Kirche auf Erden Zeichen des himmlischen Jerusalem [ Vgl . Offb 21,1-22,5. ] .
=S=> Kte 118 Ein Distichon des Mittelalters faßt die Bedeutung der vier Sinngehalte zusammen : Littera gesta docet , quid credas allegoria , Moralis quid agas , quo tendas anagogia . [ Der Buchstabe lehrt die Ereignisse ; was du zu glauben hast , die Allegorie ; die Moral , was du zu tun hast ; wohin du streben sollst , die Anagogie. ]
=S=> Kte 119 Aufgabe des Exegeten . . . ist es , nach diesen Regeln auf ein tieferes Verstehen und Erklären des Sinnes der Heiligen Schrift hinzuarbeiten , damit so gleichsam auf Grund wissenschaftlicher Vorarbeit das Urteil der Kirche reife . Alles das nämlich , was die Art der Schrifterklärung betrifft , untersteht letztlich dem Urteil der Kirche , die den göttlichen Auftrag und Dienst verrichtet , das Wort Gottes zu bewahren und auszulegen ( DV 12,3 ) . Ich würde selbst dem Evangelium keinen Glauben schenken , wenn mich nicht die Autorität der katholischen Kirche dazu bewöge ( Augustinus , fund . 5,6 ) .

=U5= AbsIV -- IV Der Schriftkanon

-- =S=> Kte 120 Die apostolische Überlieferung ließ die Kirche unterscheiden , welche Schriften in das Verzeichnis der heiligen Bücher aufgenommen werden sollten [ Vgl . DV 8,3. ] . Diese vollständige Liste wird Kanon der Heiligen Schriften genannt . Danach besteht das Alte Testament aus 46 ( 45 , wenn man Jeremia und die Klagelieder zusammennimmt ) und das Neue Testament aus 27 Schriften [ Vgl . DS 179 ; 1334-1336 ; 1501-1504. ] : Altes Testament : Genesis , Exodus , Levitikus , Numeri , Deuteronomium , Josua , Richter , Rut , die zwei Bücher Samuel , die zwei Bücher der Könige , die zwei Bücher der Chronik , Esra und Nehemia , Tobit , Judit , Ester , die zwei Bücher der Makkabäer , Ijob , die Psalmen , die Sprichwörter , Kohelet , das Hohelied , die Weisheit , Jesus Sirach , Jesaja , Jeremia , die Klagelieder , Baruch , Ezechiel , Daniel , Hosea , Joël , Amos , Obadja , Jona , Micha , Nahum , Habakuk , Zefanja , Haggai , Sacharja , Maleachi . Neues Testament : Die Evangelien nach Matthäus , Markus , Lukas und Johannes , die Apostelgeschichte , die Paulusbriefe an die Römer , der erste und der zweite an die Korinther , an die Galater , an die Epheser , an die Philipper , an die Kolosser , der erste und der zweite an die Thessalonicher , der erste und der zweite an Timotheus , an Titus , an Philemon , der Hebräerbrief , der Jakobusbrief , der erste und der zweite Petrusbrief , die drei Briefe des Johannes , der Brief des Judas und die Offenbarung des Johannes .
=M=> Kte Das Alte Testament
=S=> Kte 121 Das Alte Testament ist ein unaufgebbarer Teil der Heiligen Schrift . Seine Bücher sind von Gott inspiriert und behalten einen dauernden Wert [ Vgl . DV 14. ] , denn der Alte Bund ist nie widerrufen worden .
=S=> Kte 122 Der Heilsplan des Alten Testamentes war vor allem darauf ausgerichtet , die Ankunft Christi , des Erlösers von allem , . . . vorzubereiten . Obgleich die Bücher des Alten Testamentes auch Unvollkommenes und Zeitbedingtes enthalten , zeugen sie dennoch von der Erziehungskunst der heilschaffenden Liebe Gottes : Sie enthalten erhabene Lehren über Gott , heilbringende Weisheit über das Leben des Menschen und wunderbare Gebetsschätze ; in ihnen ist schließlich das Geheimnis unseres Heils verborgen ( DV 15 ) .
=S=> Kte 123 Die Christen verehren das Alte Testament als wahres Wort Gottes . Den Gedanken , das Alte Testament aufzugeben , weil das Neue es hinfällig gemacht habe [ Markionismus ] , wies die Kirche stets entschieden zurück .
=M=> Kte Das Neue Testament
=S=> Kte 124 Das Wort Gottes , das Gottes Kraft zum Heil für jeden , der glaubt , ist , zeigt sich und entfaltet seine Kraft auf vorzügliche Weise in den Schriften des Neuen Testamentes ( DV 17 ) . Diese Schriften bieten uns die endgültige Wahrheit der göttlichen Offenbarung . Ihr zentrales Thema ist Jesus Christus , der menschgewordene Sohn Gottes , seine Taten , seine Lehre , sein Leiden und seine Verherrlichung sowie die Anfänge seiner Kirche unter dem Walten des Heiligen Geistes [ Vgl . DV 20. ] .
=S=> Kte 125 Die Evangelien sind das Herzstück aller Schriften als Hauptzeugnis für Leben und Lehre des fleischgewordenen Wortes , unseres Erlösers ( DV 18 ) .
=S=> Kte 126 Bei der Bildung der Evangelien lassen sich drei Stufen unterscheiden : 1. Das Leben und die Lehrtätigkeit Jesu . Die Kirche hält entschieden daran fest , daß die vier Evangelien , deren Geschichtlichkeit sie ohne Bedenken bejaht , zuverlässig überliefern , was Jesus , der Sohn Gottes , in seinem Leben unter den Menschen zu deren ewigem Heil wirklich getan und gelehrt hat bis zu dem Tag , da er [ in den Himmel ] aufgenommen wurde . 2. Die mündliche Überlieferung . Die Apostel haben nach dem Aufstieg des Herrn das , was er selbst gesagt und getan hatte , ihren Hörern mit jenem volleren Verständnis überliefert , über das sie , durch die wunderbaren Ereignisse um Christus unterwiesen und durch das Licht des Geistes der Wahrheit belehrt , verfügten . 3. Die Abfassung der Evangelien . Die heiligen Verfasser aber haben die vier Evangelien geschrieben , indem sie manches aus dem vielen auswählten , das entweder mündlich oder schon schriftlich überliefert war , indem sie anderes zusammenfaßten oder mit Rücksicht auf den Stand der Kirchen erklärten , indem sie schließlich die Form der Verkündigung beibehielten , [ doch ] immer so , daß sie uns Wahres und Auf-richtiges über Jesus mitteilten ( DV 19 ) .
=S=> Kte 127 Das viergestaltige Evangelium nimmt in der Kirche eine einzigartige Stellung ein . Dies bezeugen seine Verehrung in der Liturgie und die unvergleichliche Anziehungskraft , die es jederzeit auf die Heiligen ausübte . Es gibt keine Lehre , die besser , kostbarer und herrlicher wäre als der Text des Evangeliums . Seht und haltet fest , was unser Herr und Meister , Christus , in seinen Worten gelehrt und in seinen Taten gewirkt hat ( Cäsaria die Jüngere ) . Vor allem das Evangelium spricht mich während meiner inneren Gebete an ; in ihm finde ich alles , was meiner armen Seele nottut . Ich entdecke darin stets neue Einsichten , verborgene , geheimnisvolle Sinngehalte ( Theresia vom Kinde Jesu , ms . autob . A 83v ) .
=M=> Kte Die Einheit des Alten und des Neuen Testamentes
=S=> Kte 128 Schon zur Zeit der Apostel [ Vgl . 1 Kor 10,6:11 ; Hebr 10,1 ; 1 Petr 3,21. ]und sodann in ihrer ganzen Überlieferung wurde die Einheit des göttlichen Plans in den beiden Testamenten von der Kirche durch die Typologie verdeutlicht . Diese findet in den Werken Gottes im Alten Bund Vorformen [ Typologien ] dessen , was Gott dann in der Fülle der Zeit in der Person seines menschgewordenen Wortes vollbracht hat .
=S=> Kte 129 Die Christen lesen also das Alte Testament im Licht Christi , der gestorben und auferstanden ist . Diese typologische Lesung fördert den unerschöpflichen Sinngehalt des Altes Testamentes zutage . Sie darf nicht vergessen lassen , daß dieses einen eigenen Offenbarungswert behält , den unser Herr selbst ihm zuerkannt hat [ Vgl . Mk 12,29-31. ] . Im übrigen will das Neue Testament auch im Licht des Alten Testamentes gelesen sein . Die christliche Urkatechese hat beständig auf dieses zurückgegriffen [ Vgl . 1 Kor 5,6-8 ; 10,1-11. ] . Einem alten Sinnspruch zufolge ist das Neue Testament im Alten verhüllt , das Alte im Neuen enthüllt : Novum in Vetere latet et in Novo Vetus patet ( Augustinus , Hept . 2,73 ) [ Vgl . DV 16. ] .
=S=> Kte 130 Die Typologie bedeutet das Hindrängen des göttlichen Plans auf seine Erfüllung , bis schließlich Gott alles in allen sein wird ( 1 Kor 15,28 ) . Zum Beispiel verlieren die Berufung der Patriarchen und der Auszug aus Agypten nicht dadurch ihren Eigenwert im Plan Gottes , daß sie darin auch Zwischenstufen sind .

=U5= AbsV -- V Die Heilige Schrift im Leben der Kirche

-- =S=> Kte 131 Dem Wort Gottes aber wohnt eine so große Macht und Kraft inne , daß es für die Kirche Stütze und Leben und für die Kinder der Kirche Glaubensstärke , Seelenspeise und reiner , unversiegbarer Quell des geistlichen Lebens ist ( DV 21 ) . Der Zugang zur Heiligen Schrift muß für die Christ-gläubigen weit offenstehen ( DV 22 ) .
=S=> Kte 132 Das Studium der Heiligen Schrift sei gleichsam die Seele der heiligen Theologie . Aber auch der Dienst des Wortes , nämlich die pastorale Verkündigung , die Katechese und alle christliche Unterweisung , in der die liturgische Homilie einen hervorragenden Platz haben muß , holt aus demselben Wort der Schrift gesunde Nahrung und heilige Kraft ( DV 24 ) .
=S=> Kte 133 Die Kirche ermahnt . . . alle Christgläubigen . . . besonders eindringlich , durch häufige Lesung der Göttlichen Schriften , die , überragende Erkenntnis Jesu Christi‘ ( Phil 3,8 ) zu erlangen . , Unkenntnis der Schriften ist nämlich Unkenntnis Christi‘ ( Hieronymus , Is . prol. ) ( DV 25 ) .

=U5= AbsVI -- Kurztexte --

=S=> Kte 134 Die ganze Heilige Schrift ist ein einziges Buch , und dieses eine Buch ist Christus , denn die ganze göttliche Schrift spricht von Christus , und die ganze göttliche Schrift geht in Christus in Erfüllung ( Hugo v . Sankt Viktor , Noe 2,8 ) .
=S=> Kte 135 Die Heiligen Schriften enthalten das Wort Gottes , und weil inspiriert , sind sie wahrhaft Wort Gottes ( DV 24. )
=S=> Kte 136 Gott ist der Urheber [ Autor ] der Heiligen Schrift : er hat ihre menschlichen Verfasser [ Autoren ] inspiriert ; er handelt in ihnen und durch sie . Er verbürgt somit , daß ihre Schrifte die Heilswarheit irrtumsfrei lehren [ Vgl . DV 11. ] .
=S=> Kte 137 Die Auslegung der inspirierten Schriften muß vor allem auf das achten , was Gott durch die heiligen Verfasser zu unserem Heil sagen will . Was vom Geiste kommt , kann nur durch das Wirken des Geistes voll verstanden werden ( Origenes , hom . in Ex 4,5 ) .
=S=> Kte 138 Die 46 Bücher des Alten und die 27 Bücher des Neuen Testamentes werden von der Kirche als inspiriert angenommen und verehrt .
=S=> Kte 139 Die vier Evangelien nehmen eine zentrale Stellung ein , weil Jesus Christus ihre Mitte ist .
=S=> Kte 140 Die Einheit der beiden Testamente ergibt sich der Einheit des Planes und der Offenbarung Gottes . Das Alte Testament bereitet das Neue vor , während dieses das Alte vollendet . Beide erhellen einander ; beide sind wahres Wort Gottes .
=S=> Kte 141 Die Kirche hat die Göttlichen Schriften wie auch den Herrenlieb selbst immer verehrt ( DV 21 ) . Beide nähren und bestimmen das ganze christliche Leben . Dein Wort ist meinem Fuß eine Leuchte , ein Licht für meine Pfade ( Ps 119 , 105 ) [ Vgl . Jes 50,4. ] .