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Dokument Die Klagelieder
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=S=> Klgl 4,3 Selbst Schakale reichen die Brust , / säugen ihre Jungen . Die Töchter meines Volkes sind grausam / wie Strauße in der Wüste .
=S=> Klgl 4,4 Des Säuglings Zunge klebt / an seinem Gaumen vor Durst . Kinder betteln um Brot ; / keiner bricht es ihnen .
=S=> Klgl 4,5 Die einst Leckerbissen schmausten , / verschmachten auf den Straßen . Die einst auf Purpur lagen , / wälzen sich jetzt im Unrat .
=S=> Klgl 4,6 Größer ist die Schuld der Tochter , meines Volkes , / als die Sünde Sodoms , das plötzlich vernichtet wurde , / ohne dass eine Hand sich rührte .
=S=> Klgl 4,7 Ihre jungen Männer waren reiner als Schnee , / weißer als Milch , ihr Leib rosiger als Korallen , / saphirblau ihre Adern .
=S=> Klgl 4,8 Schwärzer als Ruß sehen sie aus , / man erkennt sie nicht auf den Straßen . Die Haut schrumpft ihnen am Leib , / trocken wie Holz ist sie geworden .
=S=> Klgl 4,9 Besser die vom Schwert Getöteten / als die vom Hunger Getöteten ; sie sind verschmachtet , / vom Missertrag der Felder getroffen .
=S=> Klgl 4,10 Die Hände liebender Mütter / kochten die eigenen Kinder . Sie dienten ihnen als Speise / beim Zusammenbruch der Tochter , meines Volkes .
=S=> Klgl 4,11 Randvoll gemacht hat der Herr seinen Grimm , / ausgegossen seinen glühenden Zorn . Er entfachte in Zion ein Feuer , / das bis auf den Grund alles verzehrte .
=S=> Klgl 4,12 Kein König eines Landes , kein Mensch auf der Erde / hätte jemals geglaubt , dass ein Bedränger und Feind / durchschritte die Tore Jerusalems .
=S=> Klgl 4,13 Wegen der Sünden ihrer Propheten , / wegen der Verfehlung ihrer Priester , die in ihrer Mitte vergossen haben / das Blut von Gerechten ,
=S=> Klgl 4,14 wankten sie blind durch die Gassen , / besudelt mit Blut , sodass man nicht berühren mochte / ihre Kleider .
=S=> Klgl 4,15 Fort , unrein ! , rief man ihnen zu . / Fort , fort ! Rührt mich nicht an ! Da flohen sie , da wankten sie . / Unter den Völkern sagte man : / Sie durften nicht länger bleiben .
=S=> Klgl 4,16 Der Herr selbst hat sie zerstreut , / schaut sie nicht mehr an . Keine Ehrfurcht zollte man den Priestern , / Greise fanden keine Gnade .
=S=> Klgl 4,17 Als wir uns noch die Augen nach Hilfe ausschauten , / war es umsonst . Auf unserer Warte spähten wir nach einem Volk , / das dann doch keine Hilfe brachte .
=S=> Klgl 4,18 Man horchte auf unsere Schritte , / wir konnten nicht auf die Straßen . Unser Ende war nah , die Tage voll , / ja , unser Ende kam .
=S=> Klgl 4,19 Schneller waren unsere Verfolger / als Adler am Himmel . Sie jagten uns auf den Bergen , / lauerten uns auf in der Wüste .
=S=> Klgl 4,20 Unser Lebensatem , der Gesalbte des Herrn , / ist gefangen in ihren Gruben . Wir aber hatten gedacht : / In seinem Schatten werden wir leben unter den Völkern .
=S=> Klgl 4,21 Juble nur und freue dich , Tochter Edom , / die du wohnst im Lande Uz . Auch zu dir wird der Becher kommen , / du wirst dich betrinken und dich entblößen .
=S=> Klgl 4,22 Zu Ende ist deine Schuld , Tochter Zion ; / nicht wieder führt er dich in Verbannung . Deine Schuld bestraft er , Tochter Edom , / deckt deine Sünden auf .