kopfgodoku.de
Listenanzeige
PunktNr Überschrift
Dokument Die Klagelieder
Orginal 0
Inhalt
941
=S=> Klgl 1,1 Weh , wie einsam sitzt da / die einst so volkreiche Stadt . Einer Witwe wurde gleich / die Große unter den Völkern . Die Fürstin über die Länder / ist zur Fron erniedrigt .
=S=> Klgl 1,2 Sie weint und weint des Nachts , / Tränen auf ihren Wangen . Keinen hat sie als Tröster / von all ihren Geliebten . Untreu sind all ihre Freunde , / sie sind ihr zu Feinden geworden .
=S=> Klgl 1,3 Gefangen ist Juda im Elend , / in harter Knechtschaft . Nun weilt sie unter den Völkern / und findet nicht Ruhe . All ihre Verfolger holten sie ein / mitten in der Bedrängnis .
=S=> Klgl 1,4 Die Wege nach Zion trauern , / niemand pilgert zum Fest , / verödet sind all ihre Tore . Ihre Priester seufzen , / ihre Jungfrauen sind voll Gram , / sie selbst trägt Weh und Kummer .
=S=> Klgl 1,5 Ihre Bedränger sind an der Macht , / ihre Feinde im Glück . Denn Trübsal hat der Herr ihr gesandt / wegen ihrer vielen Sünden . Ihre Kinder zogen fort , / gefangen , vor dem Bedränger .
=S=> Klgl 1,6 Gewichen ist von der Tochter Zion / all ihre Pracht. Ihre Fürsten sind wie Hirsche geworden , / die keine Weide finden . Kraftlos zogen sie dahin / vor ihren Verfolgern .
=S=> Klgl 1,7 Jerusalem denkt an die Tage / ihres Elends , ihrer Unrast , an all ihre Kostbarkeiten , / die sie einst besessen , als ihr Volk in Feindeshand fiel / und keiner ihr beistand . Die Feinde sahen sie an , / lachten über ihre Vernichtung .
=S=> Klgl 1,8 Schwer gesündigt hatte Jerusalem , / deshalb ist sie zum Abscheu geworden . All ihre Verehrer verachten sie , / weil sie ihre Blöße gesehen . Sie selbst aber seufzt / und wendet sich ab ( von ihnen ) .
=S=> Klgl 1,9 Ihre Unreinheit klebt an ihrer Schleppe , / ihr Ende bedachte sie nicht . Entsetzlich ist sie gesunken , / keinen hat sie als Tröster . Sieh doch mein Elend , o Herr , / denn die Feinde prahlen .
=S=> Klgl 1,10 Der Bedränger streckte die Hand aus / nach all ihren Schätzen . Zusehen musste sie , / wie Heiden in ihr Heiligtum drangen ; ihnen hattest du doch verboten , / sich dir zu nahen in der Gemeinde .
=S=> Klgl 1,11 All ihre Bewohner seufzen , / verlangen nach Brot. Sie geben ihre Schätze für Nahrung , / nur um am Leben zu bleiben . Herr , sieh doch und schau , / wie sehr ich verachtet bin .
=S=> Klgl 1,12 Ihr alle , die ihr des Weges zieht , / schaut doch und seht , ob ein Schmerz ist wie mein Schmerz , / den man mir angetan , mit dem der Herr mich geschlagen hat / am Tag seines glühenden Zornes .
=S=> Klgl 1,13 Aus der Höhe sandte er Feuer , / in meine Glieder ließ er es fallen . Er spannte ein Netz meinen Füßen , / rücklings riss er mich nieder . Er machte mich zunichte / und siech für alle Zeit .
=S=> Klgl 1,14 Schwer ist das Joch meiner Sünden , / von seiner Hand aufgelegt . Sie stiegen mir über den Hals ; / da brach meine Kraft . Preisgegeben hat mich der Herr , / ich kann mich nicht erheben .
=S=> Klgl 1,15 Verworfen hat all meine Helden / der Herr in meiner Mitte . Ein Fest rief er aus gegen mich , / meine Jungmannschaft zu zerschlagen . Die Kelter trat der Herr / gegen die Jungfrau , Tochter Juda .
=S=> Klgl 1,16 Darüber muss ich weinen , / von Tränen fließt mein Auge . Fern sind alle Tröster , / mich zu erquicken. Verstört sind meine Kinder ; / denn der Feind ist stark .
=S=> Klgl 1,17 Zion ringt die Hände , / sie hat keinen Tröster . Aufgeboten hat der Herr gegen Jakob / seine Nachbarn , ihn zu bedrängen . Jerusalem ist unter ihnen / zum Schandfleck geworden .
=S=> Klgl 1,18 Er , der Herr , ist im Recht . / Ich habe seinem Wort getrotzt . Hört doch , alle ihr Völker / und seht meinen Schmerz : Meine Mädchen , meine jungen Männer / zogen in die Gefangenschaft .
=S=> Klgl 1,19 Ich rief nach meinen Geliebten ; / doch sie betrogen mich . Meine Priester , meine Ältesten / sind in der Stadt verschmachtet , als sie Nahrung suchten , / um am Leben zu bleiben .
=S=> Klgl 1,20 Herr , sieh an , wie mir angst ist . / Es glüht mir in der Brust ; mir dreht sich das Herz im Leibe , / weil ich so trotzig war . Draußen raubte die Kinder das Schwert , / drinnen raffte sie die Pest dahin .
=S=> Klgl 1,21 Hör , wie ich stöhne ; / ich habe keinen Tröster . All meine Feinde hörten von meinem Unglück , / freuten sich , dass du es bewirkt hast . Bring deinen angekündigten Tag , / damit es ihnen ergeht wie mir ; /
=S=> Klgl 1,22 all ihre Bosheit komme vor dich . Tu dann an ihnen , / wie du an mir getan / wegen all meiner Sünden . Denn ich stöhne ohne Ende / und mein Herz ist krank .