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Dokument Die Klagelieder Jeremias
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1257

=U2= 2,1-37 -- Das treulose Volk

-- =S=> Jer 2,1 Das Wort des Herrn erging an mich :
=S=> Jer 2,2 Auf ! Ruf Jerusalem laut ins Ohr : So spricht der Herr : Ich denke an deine Jugendtreue , an die Liebe deiner Brautzeit , wie du mir in der Wüste gefolgt bist , im Land ohne Aussaat .
=S=> Jer 2,3 Heiliger Besitz war Israel dem Herrn , Erstlingsfrucht seiner Ernte . Wer davon aß , machte sich schuldig , Unheil kam über ihn - Spruch des Herrn .
=S=> Jer 2,4 Hört das Wort des Herrn , ihr vom Haus Jakob und all ihr Geschlechter des Hauses Israel !
=S=> Jer 2,5 So spricht der Herr : Was fanden eure Väter Unrechtes an mir , dass sie sich von mir entfernten , nichtigen Göttern nachliefen und so selber zunichte wurden ?
=S=> Jer 2,6 Sie fragten nicht : Wo ist der Herr , der uns aus Ägypten heraufgeführt , der uns in der Wüste den Weg gewiesen hat , im Land der Steppen und Schluchten , im dürren und düsteren Land , im Land , das keiner durchwandert und niemand bewohnt ?
=S=> Jer 2,7 Ich brachte euch dann in das Gartenland , um euch seine Früchte und Güter genießen zu lassen . Aber kaum seid ihr dort gewesen , da habt ihr mein Land entweiht und mir mein Eigentum zum Abscheu gemacht .
=S=> Jer 2,8 Die Priester fragten nicht : Wo ist der Herr ? Die Hüter des Gesetzes kannten mich nicht , die Hirten des Volkes wurden mir untreu . Die Propheten traten im Dienst des Baal auf und liefen unnützen Götzen nach .
=S=> Jer 2,9 Darum muss ich euch weiter anklagen - Spruch des Herrn - und gegen eure Kindeskinder Klage erheben .
=S=> Jer 2,10 Geht doch hinüber zu den Inseln der Kittäer und seht euch um oder schickt nach Kedar , forscht genau nach und seht zu , ob irgendwo etwas Ähnliches geschah .
=S=> Jer 2,11 Hat je ein Volk seine Götter gewechselt ? Dabei sind es gar keine Götter . Mein Volk aber hat seinen Ruhm gegen unnütze Götzen vertauscht .
=S=> Jer 2,12 Entsetzt euch darüber , ihr Himmel , erschaudert gewaltig - Spruch des Herrn .
=S=> Jer 2,13 Denn mein Volk hat doppeltes Unrecht verübt : Mich hat es verlassen , den Quell des lebendigen Wassers , um sich Zisternen zu graben , Zisternen mit Rissen , die das Wasser nicht halten .
=S=> Jer 2,14 Ist Israel denn ein Knecht oder ein im Haus geborener Sklave ? Warum wurde es zur Beute ,
=S=> Jer 2,15 über der Löwen brüllten und knurrten ? Man hat sein Land zur Wüste gemacht ; seine Städte sind verbrannt und menschenleer .
=S=> Jer 2,16 Sogar die Leute von Memfis und Tachpanhes zertrümmern dir den Schädel .
=S=> Jer 2,17 Geschieht das nicht deshalb , weil du den Herrn , deinen Gott , verlassen hast ?
=S=> Jer 2,18 Was nützt es dir jetzt , nach Ägypten zu laufen , um Nilwasser zu trinken , oder nach Assur zu laufen , um Eufratwasser zu trinken ?
=S=> Jer 2,19 Dein böses Tun straft dich , deine Abtrünnigkeit klagt dich an . So erkenne doch und sieh ein , wie schlimm und bitter es ist , den Herrn , deinen Gott , zu verlassen und keine Furcht vor mir zu haben - Spruch Gottes , des Herrn der Heere .
=S=> Jer 2,20 Von jeher hast du dein Joch zerbrochen , deine Stricke zerrissen und gesagt : Ich will nicht dienen . Auf jedem hohen Hügel und unter jedem üppigen Baum hast du dich als Dirne hingestreckt .
=S=> Jer 2,21 Ich aber hatte dich als Edelrebe gepflanzt , als gutes , edles Gewächs . Wie hast du dich gewandelt zum Wildling , zum entarteten Weinstock !
=S=> Jer 2,22 Selbst wenn du dich mit Lauge waschen und noch so viel Seife verwenden wolltest , deine Schuld bliebe doch ein Schmutzfleck vor meinen Augen - Spruch Gottes , des Herrn .
=S=> Jer 2,23 Wie kannst du sagen : Ich bin nicht unrein geworden , den Baalen bin ich nicht nachgelaufen ? Schau auf dein Treiben im Tal , erkenne , was du verübt hast . Eine schnelle Kamelstute bist du , die kreuz und quer ihre Wege rennt ,
=S=> Jer 2,24 eine wilde Eselin , die an die Wüste gewöhnt ist . In ihrer Brunst schnappt sie nach Luft . Wer vermag ihre Gier zu hemmen ? Jeder , der sie begehrt , findet sie ohne Mühe zur Zeit ihrer Brunst .
=S=> Jer 2,25 Gib Acht , dass du dir den Fuß nicht wund läufst und dass deine Kehle nicht durstig wird . Du aber sagst : Nein , lass mich ! Denn ich bin verliebt in die Fremden und will ihnen nachlaufen .
=S=> Jer 2,26 Wie ein ertappter Dieb sich schämt , so müssen sich die Leute vom Haus Israel schämen , sie selbst , ihre Könige und Beamten , ihre Priester und Propheten .
=S=> Jer 2,27 Sie sagen ja zum Holz : «Du bist mein Vater» , und zum Stein : «Du hast mich geboren» . Sie kehren mir den Rücken zu und nicht das Gesicht ; sind sie aber in Not , dann rufen sie : Erheb dich und hilf uns !
=S=> Jer 2,28 Wo sind nun deine Götter , die du dir gemacht hast ? Sie mögen sich erheben , falls sie dir helfen können , wenn du in Not bist . Denn so zahlreich wie deine Städte , Juda , sind auch deine Götter .
=S=> Jer 2,29 Warum streitet ihr gegen mich ? Ihr alle seid mir untreu geworden - Spruch des Herrn .
=S=> Jer 2,30 Vergeblich schlug ich eure Söhne ; sie ließen sich nicht erziehen . Euer Schwert fraß eure Propheten wie ein reißender Löwe .
=S=> Jer 2,31 Ihr nun , das gegenwärtige Geschlecht , schaut auf das Wort des Herrn ! Bin ich denn für Israel eine Wüste geworden oder ein finsteres Land ? Warum sagt mein Volk : Wir wollen frei umherschweifen , wir kommen nicht mehr zu dir ?
=S=> Jer 2,32 Vergisst denn ein Mädchen seinen Schmuck , eine Braut ihre Bänder ? Mein Volk aber hat mich vergessen seit ungezählten Tagen .
=S=> Jer 2,33 Wie gut findest du deinen Weg , wenn du Liebe suchst . Sogar an Verbrechen hast du dein Verhalten gewöhnt .
=S=> Jer 2,34 Selbst am Saum deiner Kleider klebt das Blut von Armen , von Unschuldigen , die du nicht etwa beim Einbruch ertappt hast .
=S=> Jer 2,35 Und trotzdem sagst du : Ich bin unschuldig ; sein Zorn hat sich ja von mir abgewandt . - Aber ich gehe ins Gericht mit dir , weil du sagst : Ich habe mich nicht versündigt .
=S=> Jer 2,36 Wie kannst du nur so leicht bereit sein , deinen Weg zu wechseln ! Auch von Ägypten wirst du enttäuscht , wie du von Assur enttäuscht worden bist .
=S=> Jer 2,37 Auch von dort wirst du wegziehen , die Hände über dem Kopf . Denn der Herr verwirft alle , denen du vertraust ; du hast mit ihnen kein Glück .