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Dokument KATECHISMUS der katholischen Kirche 2007
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=M=> Kte Jesus wurde nach Gottes festgesetztem Ratschluß ausgeliefert
=S=> Kte 599 Zum gewaltsamen Tod Jesu kam es nicht zufällig durch ein bedauerliches Zusammenspiel von Umständen . Er gehört zum Mysterium des Planes Gottes , wie der hl . Petrus schon in seiner ersten Pfingstpredigt den Juden von Jerusalem erklärt : Er wurde nach Gottes beschlossenem Ratschluß und Vorauswissen hingegeben ( Apg 2,23 ) . Diese biblische Redeweise besagt nicht , daß die , welche Jesus verraten haben ( Apg 3,13 ) , nur die willenlosen Ausführer eines Szenarios waren , das Gott im voraus verfaßt hatte .
=S=> Kte 600 Für Gott sind alle Zeitmomente unmittelbare Gegenwart . Wenn er in seinem ewigen Plan etwas vorherbestimmt , bezieht er die freie Antwort jedes Menschen auf seine Gnade mit ein : Wahrhaftig , verbündet haben sich in dieser Stadt gegen deinen heiligen Knecht Jesus , den du gesalbt hast , Herodes und Pontius Pilatus mit den Heiden und den Stämmen Israels [ Vgl . Ps 2,1-2.. ] , um alles auszuführen , was deine Hand und dein Ratschluß im voraus bestimmt haben ( Apg 4,27-28 ) . Gott ließ die aus ihrer Verblendung hervorgegangenen Taten [ Vgl . Mt 26,54 ;Job 18,36;19,11. ] , um seinen Heilsplan zu verwirklichen [ Vgl . Apg 3 , 17-18. ] .
=M=> Kte Für unsere Sünden gestorben gemäß der Schrift
=S=> Kte 601 Dieser göttliche Plan , durch den gewaltsamen Tod des Knechtes , des Gerechten ( Jes 53,11 ) [ Vgl . Apg 3,14. ] Heil zu schaffen , war in der Schrift im voraus angekündigt worden als ein Mysterium allumfassender Erlösung , das heißt eines Loskaufs , der die Menschen aus der Sklaverei der Sünde befreit [ Vgl . Jes 53,11-12 ; Job 8,34-36. ] . In einem Glaubensbekenntnis , von dem er sagt , er habe es empfangen ( 1 Kor 15,3 ) , bekennt der hl . Paulus : Christus ist für unsere Sünden gestorben , gemäß der Schrift ( ebd. ) [ Vgl . Jes 53,7-8 und Apg 8,32-35. ]in Erfüllung gehen . Jesus selbst hat den Sinn seines Lebens und seines Todes im Licht dieser Worte vom Gottesknecht gedeutet [ Vgl . Mt 20,28. ] . Nach seiner Auferstehung gab er diese Schriftdeutung den Emmausjüngern [ Vgl . Lk 24,25-27. ] und sodann den Aposteln selbst [ Vgl . Lk 24,44-45. ] .
=M=> Kte Gott hat ihn für uns zur Sünde gemacht
=S=> Kte 602 Darum kann der hl . Petrus den apostolischen Glauben an den göttlichen Heilsplan so formulieren : Ihr wißt , daß ihr aus eurer sinnlosen , von den Vätern ererbten Lebensweise . . . losgekauft wurdet . . . mit dem kostbaren Blut Christi , des Lammes ohne Fehl und Makel . Er war schon vor der Erschaffung der Welt dazu ausersehen , und euretwegen ist er am Ende der Zeiten erschienen ( 1 Petr 1,18-20 ) . Die auf die Ursünde folgenden Sünden der Menschen werden mit dem Tod geahndet [ Vgl . Röm 5,12 ; 1 Kor 15,56. ] . Indem Gott seinen eigenen Sohn in der Gestalt eines Sklaven [ Vgl . Phil 2,7. ] , einer gefallenen und infolge der Sünde dem Tod preisgegebenen Menschennatur [ Vgl . Röm 8,3. ] sandte , hat er den , der keine Sünde kannte , für uns zur Sünde gemacht , damit wir in ihm Gerechtigkeit Gottes würden ( 2 Kor 5,21 ) .
=S=> Kte 603 Jesus ist nicht [ von Gott ] verworfen worden , als hätte er selbst gesündigt [ Vgl . Job 8,46. ] . Vielmehr hat er uns in seiner Erlöserliebe , die ihn immer mit dem Vater verband [ Vgl . Job 8,29. ] , so sehr angenommen in der Gottferne unserer Sünde , daß er am Kreuz in unserem Namen sagen konnte : Mein Gott , mein Gott , warum hast du mich verlassen ? ( Mk 15,34 ; Ps 22,2 ) . Da ihn Gott so solidarisch mit uns Sündern gemacht hat , hat er seinen eigenen Sohn nicht verschont , sondern ihn für uns alle hingegeben ( Röm 8,32 ) , damit wir mit Gott versöhnt [ werden ] durch den Tod seines Sohnes ( Röm 5,10 ) .
=M=> Kte Gottes allumfassende erlösende Liebe
=S=> Kte 604 Indem er seinen Sohn für unsere Sünden dahingab , zeigte Gott , daß , was er für uns plant , ein Ratschluß wohlwollender Liebe ist , die jedem Verdienst von unserer Seite vorausgeht : Nicht darin besteht die Liebe , daß wir Gott geliebt haben , sondern daß er uns geliebt und seinen Sohn als Sühne für unsere Sünden gesandt hat ( 1 Joh 4,10 ) [ Vgl . 1 Job 4,19. ] . Gott aber hat seine Liebe zu uns darin erwiesen , daß Christus für uns gestorben ist , als wir noch Sünder waren ( Röm 5,8 ) .
=S=> Kte 605 Diese Liebe schließt niemanden aus . Jesus sagt das anhand des Gleichnisses vom verlorenen Schaf : So will auch euer himmlischer Vater nicht , daß einer von diesen Kleinen verlorengeht ( Mt 18,14 ) . Er erklärt , er gebe sein Leben hin als Lösegeld für viele ( Mt 20,28 ) . Der Ausdruck für viele ist nicht einengend , sondern stellt die ganze Menschheit der einzigen Person des Erlösers gegenüber , der sich hingibt , um sie zu retten [ Vgl . Röm 5 , 18-19. ] . Im Anschluß an die Apostel [ Vgl . 2 Kor 5,15 ; 1 Job 2,2. ]lehrt die Kirche , daß Christus ausnahmslos für alle Menschen gestorben ist : Es gibt keinen Menschen , es hat keinen gegeben und wird keinen geben , für den er nicht gelitten hat ( Syn . v . Quiercy 853 : DS 624 ) .