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Dokument KATECHISMUS der katholischen Kirche 2007
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=S=> Kte Die Vorbereitungen Kte 522 Das Kommen des Gottessohnes auf die Erde ist ein so gewaltiges Ereignis , daß es Gott durch Jahrhunderte hindurch vorbereiten wollte . All die Riten und Opfer , die Gestalten und Sinnbilder des ersten Bundes ( Hebr 9,15 ) läßt er auf Christus zulaufen ; er kündigt ihn an durch den Mund der Propheten , die in Israel aufeinander folgen . Zudem weckt er im Herzen der Heiden eine dunkle Ahnung dieses Kommens .
=S=> Kte 523 Der hl . Johannes der Täufer ist der unmittelbare Vorläufer [ Vgl . Apg 13,24. ] des Herrn ; er ist gesandt , um ihm den Weg zu bereiten [ Vgl . Mt 3,3. ] . Als Prophet des Höchsten ( Lk 1,76 ) überragt er alle Propheten [ Vgl . Lk 7,26. ] . Er ist der letzte von ihnen [ Vgl . Mt 11,13. ]und leitet zum Evangelium über [ Vgl . Apg 1,22 ; Lk 16,16. ] . Er frohlockt schon im Mutterschoß über das Kommen Christi [ Vgl . Lkl,41. ]und findet seine Freude darin , der Freund des Bräutigams zu sein ( Joh 3,29 ) , den er als das Lamm Gottes bezeichnet , das die Sünde der Welt hinwegnimmt ( Joh 1,29 ) . Er geht Jesus voran mit dem Geist und mit der Kraft des Elija ( Lk 1,17 ) und legt durch seine Predigt , seine Bußtaufe und schließlich durch sein Martyrium Vgl . Mk 6,17-29. ]für ihn Zeugnis ab .
=S=> Kte 524 In der alljährlichen Feier der Ädventsliturgie läßt die Kirche diese Messiaserwartung wieder aufleben ; die Gläubigen nehmen dadurch an der langen Vorbereitung auf das erste Kommen des Erlösers teil und erneuern in sich die Sehnsucht nach seiner zweiten Ankunft [ Vgl . Offb 22,17. ] Durch die Feier der Geburt und des Martyriums des Vorläufers vereint sich die Kirche mit dessen Verlangen : Er muß wachsen , ich aber muß kleiner werden ( Joh 3,30 ) .
=S=> Kte 525 Jesus kam in der Armseligkeit eines Stalles zur Welt , in einer unbegüterten Familie [ Vgl . Lk 2,6-7. ]schlichte Hirten sind die ersten Zeugen des Ereignisses . In dieser Armut erstrahlt die Herrlichkeit des Himmels [ Vgl . Lk 2,8-20. ] . Die Kirche wird nicht müde , die Herrlichkeit dieser Nacht zu besingen : Die Jungfrau bringt heute den Ewigen zur Welt , und die Erde bietet dem Unzugänglichen eine Höhle . Die Engel und die Hirten preisen ihn und die Weisen nahen sich mit dem Stern , denn du bist für uns geboren‘ du kleines Kind , du ewiger Gott ! ( Kontakion von Romanos dem Meloden )
=S=> Kte 526 Vor Gott Kind zu werden ist die Voraussetzung , um in das Gottesreich einzutreten [ Vgl . Mt \8,3-4. ] . Dazu muß man sich erniedrigen [ Vgl . Mt 23,12. ] , kleinwerden ; mehr noch : man muß von neuem geboren werden ( Joh 3,7 ) , aus Gott geboren werden ( Joh 1,13 ) , um Kind Gottes zu werden ( Joh 1,12 ) . Das Weihnachtsgeheimnis vollzieht sich in uns , wenn Christus in uns Gestalt annimmt ( Gal 4,19 ) . Weihnachten ist das Mysterium des wundersamen Tausches : O wunderbarer Tausch ! Der den Menschen erschuf , nimmt menschliches Leben an und wird aus der Jungfrau geboren . Von keinem Mann gezeugt‘ kommt er in die Welt und schenkt uns göttliches Leben ( LH Antiphon der Vespern vom 1. Januar ) .
=S=> Kte 527 Die Beschneidung Jesu am achten Tag nach seiner Geburt [ Vgl . Lk 2,21. ] ist Zeichen dafür , daß er in die Nachkommenschaft Abrahams , in das Bundesvolk eingegliedert , dem Gesetz unterworfen [ Vgl . Gal 4,4. ]und zum Kult Israels bestellt ist , an dem er während seines ganzen Lebens teilnehmen wird . Sie ist ein Vorzeichen der Beschneidung , die Christus gegeben hat : der Taufe ( Kol 2,11-12 ) .
=S=> Kte 528 Die Epiphanie [ Erscheinung des Herrn ] ist die Offenbarung Jesu als Messias Israels , als Sohn Gottes und Erlöser der Welt bei seiner Taufe im Jordan , bei der Hochzeit von Kana und bei der Anbetung Jesu durch die Sterndeuter aus dem Osten ( Mt 2 , 1 ) [ Vgl . LH , Antiphonen vom Benedictus der Laudes und vom Magnificat der 2. Vesper von Epiphanie. ] . In diesen Weisen , den Vertretern der heidnischen Religionen der Umwelt , sieht das Evangelium die Erstlinge der Nationen , welche die frohe Botschaft vom Heilsereignis der Menschwerdung empfangen . Daß die Weisen nach Jerusalem kommen , um [ dem König der Juden ] zu huldigen ( Mt 2,2 ) , zeigt , daß sie im messianischen Licht des Davidsterns [ Vgl . Num 24,17 ; Offb 22,16. ] in Israel nach dem suchen , der König der Völker sein wird [ Vgl . Num 24 , 17-19. ] . Ihr Kommen bedeutet , daß die Heiden nur dann Jesus entdecken und ihn als Sohn Gottes und Heiland der Welt anbeten können , wenn sie sich an die Juden wenden [ Vgl . Joh 4,22. ]und von ihnen die messianisch e Verheißung empfangen , wie sie im Alten Testament enthalten ist [ Vgl . Mt 2,4-6. ] . Die Epiphanie bekundet , daß alle Heiden in die Familie der Patriarchen eintreten ( Leo d . Gr. , serm . 23 ) und die Würde Israels erhalten sollen ( MR , Osternacht 26 : Gebet nach der 3. Lesung ) .
=S=> Kte 529 Die Darstellung Jesu im Tempel [ Vgl . Lk 2,22-29. ] zeigt ihn als den Erstgeborenen , der dem Herrn gehört [ Vgl . Ex 13,12-13. ] . In Simeon und Anna kommt es zur Begegnung ( so nennt die byzantinische Tradition dieses Fest ) der ganzen Erwartung Israels mit seinem Erlöser . Jesus wird als der langerwartete Messias , als Licht der Völker und Herrlichkeit Israels erkannt , aber auch als Zeichen , dem widersprochen wird . Das Schwert des Schmerzes , das Maria vorausgesagt wird , kündigt jene andere , vollkommene und einzigartige Darbringung am Kreuz an , die das Heil schenken wird , das Gott vor allen Völkern bereitet hat .
=S=> Kte 530 Die Flucht nach Ägypten und die Ermordung der unschuldigen Kinder [ Vgl . Mt 2,13-18. ] zeigen den Widerstand der Finsternis gegen das Licht : Er kam in sein Eigentum , aber die Seinen nahmen ihn nicht auf ( Joh 1,11 ) . Das ganze Leben Christi wird unter dem Zeichen der Verfolgung stehen . Seine Jünger teilen dieses Los [ Vgl . Joh 15,20. ] . Seine Rückkehr [ Vgl . Mt 2,15. ]erinnert an den Auszug aus Ägypten [ Vgl . Hos 11,1. ] und stellt Jesus als den endgültigen Befreier vor .
=S=> Kte 531 Während des größten Teils seines Lebens hat Jesus das Los der meisten Menschen geteilt : ein alltägliches Leben ohne äußere Größe , ein Handwerkerleben , ein jüdisch religiöses Leben , das dem Gesetz Gottes unterstand [ Vgl . Gal 4,4. ] , ein Leben in einer Dorfgemeinschaft . Von dieser ganzen Periode ist uns nur das geoffenbart , daß Jesus seinen Eltern untertan war und zunahm an Weisheit und Alter und Gnade vor Gott und den Menschen ( Lk 2,51-52 ) .
=S=> Kte 532 In seiner Unterordnung unter seine Mutter und seinen Pflegevater erfüllte Jesus das vierte Gebot voll und ganz . Sie war das irdische Bild seines Sohnesgehorsams gegenüber seinem himmlischen Vater . Die alltägliche Unterwerfung Jesu unter Josef und Maria kündigte seine Unterwerfung am Gründonnerstag an und nahm sie vorweg : Nicht mein Wille . . . ( Lk 22,42 ) . Mit dem Gehorsam Christi im Alltag des verborgenen Lebens begann schon die Wiederherstellung dessen , was der Ungehorsam Adams zerstört hatte [ Vgl . Röm 5,19. ] .
=S=> Kte 533 Das verborgene Leben in Nazaret ermöglicht jedem Menschen , in den alltäglichsten Dingen in Gemeinschaft mit Jesus zu sein : Das Haus von Nazaret ist eine Schule , in der man beginnt , das Leben Christi zu verstehen . Es ist die Schule des Evangeliums . . . Sie lehrt zunächst das Schweigen . Möge in uns eine große Wertschätzung des Schweigens lebendig werden . . . dieser bewundernswerten und notwendigen Geisteshaltung . . . Hier lernen wir , wie wichtig das häusliche Leben ist . Nazaret gemahnt uns an das , was eine Familie ist , an ihre Gemeinschaft in Liebe , an ihre Würde , ihre strahlende Schönheit , ihre Heiligkeit und Unverletzlichkeit . . . Schließlich lernen wir hier die zuchtvolle Ordnung der Arbeit . O Lehrstuhl von Nazaret , Haus des Handwerkersohnes ! Hier möchte ich das strenge , aber erlösende Gesetz menschlicher Arbeit erkennen und feiern . . . Schließlich möchte ich hier den Arbeitern der ganzen Welt Segen wünschen und ihnen das große Vorbild zeigen , den göttlichen Bruder ( Paul VI. , Ansprache vom 5. Januar 1964 in Nazaret ) .
=S=> Kte 534 Das Wiederfinden Jesu im Tempel [ Vgl . Lk 2,41-52. ] ist das einzige Ereignis , das das Schweigen der Evangelien über die verborgenen Jahre Jesu unterbricht . Jesus läßt darin das Mysterium seiner ganzen Hingabe an die Sendung erahnen , die sich aus seiner Gottessohnschaft ergibt : Wußtet ihr nicht , daß ich in dem sein muß , was meines Vaters ist ? Maria und Josef verstanden diesen Ausspruch nicht , aber sie nahmen ihn im Glauben an , und Maria bewahrte alles , was geschehen war , in ihrem Herzen - während all der Jahre , in denen Jesus in der Stille eines gewöhnlichen Lebens verborgen blieb .