Fachwort |
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Deutsch | Ursünde | Grundwort | fehlt |
Fachbebiet | fehlt |
Trennung: | Urs|ünde |
Inhalt | fehlt |
Status: | |
Worttyp | fehlt |
| Kte 1607 Wie der Glaube uns sagt , stammt diese Unordnung , die wir mit Schmerzen wahrnehmen , nicht aus der Natur des Mannes und der Frau und auch nicht aus der Natur ihrer Beziehungen , sondern aus der Sünde . Als Bruch mit Gott zieht die Ursünde als erste Folge den Bruch der ursprünglichen Gemeinschaft zwischen Mann und Frau nach sich . Ihre Beziehungen werden durch gegenseitige Vorwürfe [ Vgl . Gen 3,12 ] getrübt ; ihre gegenseitige , vom Schöpfer eigens geschenkte Zuneigung [ Vgl . Gen 2,22 ] entartet zu Herrschsucht und Begierde [ Vgl . Gen 3,16b ] ; die schöne Berufung von Mann und Frau , fruchtbar zu sein , sich zu vermehren und sich die Erde zu unterwerfen [ Vgl . Gen 1,28 ] , wird durch die Schmerzen des Gebärens und durch die Mühe des Broterwerbs belastet [ Vgl . Gen 3,16-19 ] . |
| Kte 1850 Die Sünde ist eine Beleidigung Gottes : Gegen dich allein habe ich gesündigt , ich habe getan , was dir mißfällt ( Ps 51,6 ) . Die Sünde lehnt sich gegen die Liebe Gottes zu uns auf und wendet unsere Herzen von ihm ab . Wie die Ursünde ist sie ein Ungehorsam , eine Auflehnung gegen Gott durch den Willen , wie Gott zu werden und dadurch Gut und Böse zu erkennen und zu bestimmen ( Gen 3,5 ) . Die Sünde ist somit die bis zur Verachtung Gottes gesteigerte Selbstliebe ( Augustinus , civ . 14,28 ) . Die Sünde ist wegen dieser stolzen Überheblichkeit dem Gehorsam Jesu [ Vgl . Phil 2,6-9 ] , der das Heil wirkt , völlig entgegengesetzt . |
| Kte 390 Der Bericht vom Sündenfall [ Gen 3]verwendet eine bildhafte Sprache , beschreibt jedoch ein Urereignis , das zu Beginn der Geschichte des Menschen stattgefunden hat [ Vgl . GS 13,1. ] . Die Offenbarung gibt uns die Glaubensgewißheit , daß die ganze Menschheitsgeschichte durch die Ursünde gekennzeichnet ist , die unsere Stammeltern freiwillig begangen haben [ Vgl . K . v . Trient : DS 1513 ; Pius XII. , Enz . Humani Generis : DS 3897 ; Paul VI. , Ansprache vom 11. Juli 1966. ] . |
| Kte 406 Die Lehre der Kirche über die Weitergabe der Ursünde ist vor allem im 5. Jahrhundert geklärt worden , besonders unter dem Anstoß des antipelagianischen Denkens des hl . Augustinus , und im 16. Jahrhundert im Widerstand gegen die Reformation . Pelagius vertrat die Ansicht , der Mensch könne allein schon durch die natürliche Kraft seines freien Willens , ohne der Gnadenhilfe Gottes zu bedürfen , ein sittlich gutes Leben führen , und beschränkte so den Einfluß der Sünde Adams auf den eines schlechten Beispiels . Die ersten Reformatoren dagegen lehrten , der Mensch sei durch die Erbsünde von Grund auf verdorben und seine Freiheit sei zunichte gemacht worden . Sie identifizierten die von jedem Menschen ererbte Sünde mit der Neigung zum Bösen , der Konkupiszenz , die unüberwindbar sei . Die Kirche hat sich insbesondere 529 auf der zweiten Synode von Orange [ Vgl . DS 371-372. ]und 1546 auf dem Konzil von Trient [ Vgl . DS 1510-1516. ] über den Sinngehalt der Offenbarung von der Erbsünde ausgesprochen . |
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