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Dokument KATECHISMUS der katholischen Kirche 2007
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=S=> Kte 2777 In der römischen Liturgie wird die eucharistische Gemeinde eingeladen , das Vaterunser mit kindlicher Kühnheit zu sprechen . Die östlichen Liturgien verwenden ähnliche Ausdrücke : voll Vertrauen wagen und mach uns würdig . Aus dem brennenden Dornbusch wurde zu Mose gesagt : Komm nicht näher heran ! Leg deine Schuhe ab ! ( Ex 3,5 ) . Allein Jesus konnte diese Schwelle der göttlichen Heiligkeit überschreiten . Er führt uns , nachdem er die Reinigung von den Sünden bewirkt hat ( Hebr 1,3 ) , vor das Angesicht des Vaters : Seht , ich und die Kinder , die Gott mir geschenkt hat ( Hebr 2,13 ) . Uns zu verkriechen geböte uns das Bewußtsein , bloß Sklaven zu sein , zu Staub werden müßte das Geschöpf aus Erde , wenn nicht des Vaters Machtgebot , wenn nicht der Geist des Sohnes selbst uns zu diesem Rufe auffordern würde ‚Abba , Vater !‘ ( Röm 8,15 ) . . . Wann würde wohl ein sterbliches Wesen es wagen , Gott Vater zu nennen , wenn nicht Kräfte des Himmels das Innere des Menschen belebten ? ( Petrus Chrysologus , serm . 71 ) .
=S=> Kte 2778 Diese Macht des Geistes , die uns zum Gebet des Herrn hinführt , wird in den Liturgien des Ostens und des Westens mit dem schönen , ausgesprochen christlichen Ausdruck parrhesia umschrieben , der soviel bedeutet wie Einfachheit ohne Umweg , kindliches Vertrauen , freudige Zuversicht , demütige Kühnheit und Gewißheit , geliebt zu sein‘ .