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Dokument KATECHISMUS der katholischen Kirche 2007
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=M=> Kte Eine Wolke von Zeugen
=S=> Kte 2683 Die Zeugen , die uns in das Reich Gottes vorausgegangen sind [ Vgl . Hebr 12,2 ] , besonders die von der Kirche anerkannten Heiligen , wirken an der lebendigen Überlieferung des Gebetes durch das Vorbild ihres Lebens , die Weitergabe ihrer Schriften und durch ihr gegenwärtiges Beten mit . Sie betrachten Gott , loben ihn und sorgen unablässig für jene , die sie auf Erden zurückließen . Beim Eintritt in die Freude ihres Herrn wurden sie über vieles gesetzt [ Vgl . Mt 25,21 ] . Ihre Fürbitte ist ihr höchster Dienst an Gottes Ratschluß . Wir können und sollen sie bitten , für uns und für die ganze Welt einzutreten .
=S=> Kte 2684 In der Gemeinschaft der Heiligen haben sich im Lauf der Geschichte der Kirchen verschiedene Spiritualitäten [ geistliche Lebenshaltungen ] entwikkelt . Das persönliche Charisma eines Zeugen der Liebe Gottes zu den Menschen konnte weitergegeben werden , wie der Geist des Elija an Elischa [ Vgl . 2 Kön 2,9 ] und an Johannes den Täufer [ Vgl . Lk 1,17 ] , damit die Jünger an diesem Geist Anteil hätten [ Vgl . PC 2. ] . Eine Spiritualität erwächst aus verschiedenen liturgischen und theologischen Richtungen . Sie zeugt von der Einwurzelung des Glaubens in ein bestimmtes menschliches Umfeld und dessen Geschichte . Die verschiedenen christlichen Spiritualitäten nehmen an der lebendigen Überlieferung des Betens teil . Sie sind unerläßliche Führer für die Gläubigen . Die reiche Vielfalt geistlicher Lebenshaltungen widerspiegelt das reine und einzige Licht des Heiligen Geistes . Der Geist ist wahrhaft der Ort der Heiligen , und der Heilige ist für den Geist ein geeigneter Ort , denn er läßt Gott bei sich wohnen und wird Tempel des Geistes genannt ( Basilius , Spir . 26,62 ) .
=M=> Kte Diener des Gebetes
=S=> Kte 2685 Die christliche Familie ist der erste Ort der Erziehung zum Gebet . Auf der Grundlage des Sakramentes der Ehe ist die Familie Hauskirche , in der die Kinder Gottes als Kirche beten und im Gebet verharren lernen . Besonders für die kleinen Kinder ist das tägliche Gebet der Familie das erste Zeugnis für das lebendige Gedächtnis der Kirche , das durch den Heiligen Geist geduldig geweckt wird .
=S=> Kte 2686 Auch die geweihten Amtsträger sind für die Ausbildung ihrer Brüder und Schwestern in Christus im Beten verantwortlich . Als Diener des guten Hirten sind sie geweiht , um das Volk Gottes zu den lebendigen Quellen des Gebetes zu führen : zum Wort Gottes , zur Liturgie , zum göttlichen Leben und zur Erkenntnis der Gegenwart Gottes in den Gegebenheiten des Lebens [ Vgl . P0 4-6 ] .
=S=> Kte 2687 Zahreiche Ordensleute haben ihr ganzes Leben dem Gebet geweiht . Seit der Zeit der Mönchsväter in der Wüste Ägyptens widmen Einsiedler , Mönche und Nonnen ihr Leben dem Lobpreis Gottes und der Fürbitte für sein Volk . Ohne das Gebet kann das gottgeweihte Leben weder bestehen noch sich ausbreiten ; es ist eine der lebendigen Quellen der Betrachtung und des geistlichen Lebens in der Kirche .
=S=> Kte 2688 Die Katechese der Kinder , Jugendlichen und Erwachsenen zielt darauf ab , daß das Wort Gottes im persönlichen Gebet betrachtet , im liturgischen Gebet vergegenwärtigt und innerlich aufgenommen wird , damit es in einem neuen Leben Frucht bringe . Die Katechese kann auch dazu dienen , die Volksfrömmigkeit zu beurteilen und zu fördern [ Vgl . CT 54 ] . Das Auswendiglernen der Grundgebete bietet dem Gebetsleben eine unerläßliche Stütze ; es ist jedoch wichtig , den Sinn dieser Gebete erfahren zu lernen [ Vgl . CT 55. ] .
=S=> Kte 2689 Gebetsgruppen , ja Schulen des Gebetes sind heute ein Zeichen und eine der treibenden Kräfte der Erneuerung des Gebetes in der Kirche , sofern sie aus den wahren Quellen christlichen Betens schöpfen . Das Bemühen um die Gemeinschaft ist ein Zeichen für ein wahrhaft kirchliches Beten .
=S=> Kte 2690 Der Heilige Geist gibt einzelnen Gläubigen die Gaben der Weisheit , des Glaubens und der Unterscheidung der Geister zum Zweck der geistlichen Leitung , das heißt eines Wirkens in Hinblick auf dieses gemeinsame Gut des Gebetes . Die Männer und Frauen , denen solche Gaben zuteil werden , leisten der lebendigen Überlieferung des Gebetes einen wertvollen Dienst . Deshalb muß eine Seele , die nach Vollkommenheit strebt , nach dem Rat des hl . Johannes vom Kreuz gar wohl beachten , wessen Händen sie sich anvertraut ; denn wie der Lehrmeister , so der Schüler , und wie der Vater , so das Kind . Der Seelenführer muß weise und klug sein , aber auch Erfahrung besitzen . . . Wenn dem Seelenführer die Erfahrung in rein geistigen Dingen fehlt , wird er in der Leitung einer Seele , die von Gott besondere Gnaden empfängt , nicht zurechtkommen und auch kein Verständnis dafür haben ( llama , Strophe 3 ) .
=M=> Kte Geeignete Orte des Gebetes
=S=> Kte 2691 Die Kirche , das Haus Gottes , ist für die Pfarrgemeinde der eigentliche Ort des liturgischen Gebetes . Sie ist auch der bevorzugte Ort , Christus in seiner Realpräsenz im heiligsten Sakrament anzubeten . Die Wahl eines geeigneten Ortes kann die Wahrhaftigkeit des Gebetes beeinflussen . - Für das persönliche Gebet kann dieser Ort eine Gebetsecke mit der Heiligen Schrift und Ikonen sein , um dort , im Verborgenen [ Vgl . PC 7 ] , vor unserem Vater zu verweilen . In einer christlichen Familie begünstigt eine solche Gebetsstätte das gemeinsame Beten . - Klösterliche Gemeinschaften sind dazu berufen , die Teilnahme der Gläubigen am Stundengebet zu fördern und die für ein tieferes persönliches Beten notwendige Einsamkeit zu bieten [ Vgl . Mt 6,6 ] . Wallfahrten erinnern daran , daß wir auf Erden auf dem Weg zum Himmel sind . Sie sind von alters her zur Erneuerung des Gebetes besonders geeignet . Heiligtümer sind für Pilger auf der Suche nach ihren lebendigen Quellen besonders geeignete Orte , um die Formen christlichen Betens als Kirche zu leben .

=U5= AbsVI -- Kurztexte --

=S=> Kte 2692 Die pilgernde Kirche ist in ihrem Beten mit dem Gebet der Heiligen verbunden deren Fürsprache sie erbittet .
=S=> Kte 2693 Die verschiedenen christlichen Spiritualitäten sind Teil der lebendigen Übeilieftrung des Gebetes und sind wertvolle Führer des geistlichen Lebens .
=S=> Kte 2694 Die christliche Familie ist der erste Ort der Erziehung zum Gebet .
=S=> Kte 2695 Die geweihten Amtsträger das gottgeweihte Leben die Katechese die Gebetsgruppen und die geistliche Leitung bieten in der Kirche eine Hilfe für die Betenden .
=S=> Kte 2696 Vorzügliche Orte des Gebetes sind die Gebetsstatten des einzelnen oder der Familie Kloster und Wallfahrtsheiligtümer , vor allem aber die Kirche ist für die Pfarrgemeinde der eigentliche Ort des liturgischen Betens und der geeignete Ort der eucharistischen Anbetung .