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Dokument KATECHISMUS der katholischen Kirche 2007
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=S=> Kte 2623 Am Pfingsttag wurde der Geist der Verheißung über die Jünger ausgegossen . Sie befanden sich alle am gleichen Ort ( Apg 2,1 ) , verharrten dort einmütig im Gebet ( Apg 1,14 ) und erwarteten den Heiligen Geist . Der Geist , der die Kirche lehrt und sie an alles erinnert , was Jesus gesagt hat [ Vgl . Joh 14:26 ] , wird sie auch zu einem Leben des Gebetes heranbilden .
=S=> Kte 2624 Die Gläubigen der ersten Gemeinde von Jerusalem hielten an der Lehre der Apostel fest und an der Gemeinschaft , am Brechen des Brotes und an den Gebeten ( Apg 2,42 ) . Diese Reihenfolge ist bezeichnend : Das Gebet der Kirche gründet auf dem Glauben der Apostel , wird durch die Liebe beglaubigt und in der Eucharistie genährt .
=S=> Kte 2625 Die Gläubigen halten sich zunächst an die Gebete , die sie in der Schrift hören und lesen . Sie beziehen diese jedoch auf die Gegenwart . Dies gilt insbesondere von den Psalmen , die ja in Christus erfüllt sind [ Vgl . Lk 24. 27. 44 ] . Der Heilige Geist , der seiner betenden Kirche Christus in Erinnerung ruft , führt sie auch in die ganze Wahrheit ein . Er regt an , das unergründliche Mysterium Christi , das im Leben , in den Sakramenten und in der Sendung der Kirche am Werk ist , neu in Worte zu fassen . Diese neuen Ausdrucksweisen entfalten sich in den großen liturgischen und geistlichen Überlieferungen . Die Gebetsformen , die in den kanonischen Schriften der Apostel weitergegeben werden , bleiben für das christliche Beten maßgebend .

=U5= AbsI -- I Segen und Anbetung

-- =S=> Kte 2626 Der Segen stellt die Grundbewegung des christlichen Betens dar : die Begegnung zwischen Gott und dem Menschen . Im Segen vereinen sich die Gabe Gottes und deren Annahme durch den Menschen im gegenseitigen Anruf . Das segnende Gebet ist Antwort des Menschen auf die Gaben Gottes . Weil Gott Segen spendet , kann das Herz des Menschen dafür den lobpreisen , der die Quelle allen Segens ist .
=S=> Kte 2627 Diese Bewegung hat im wesentlichen zwei Richtungen : Einerseits steigt sie - getragen vom Heiligen Geist - durch Christus zum Vater auf : wir preisen ihn , weil er uns gesegnet hat [ Vgl . Eph 1,1-14 ; 2 Kor 1,3-7 : 1 Petr 1:3-9 ] . Andererseits fleht unser Gebet um die Gnade des Heiligen Geistes , die vom Vater durch Christus herabkommt : Gott segnet uns [ Vgl . 2 Kur 13,13 ; Röm 15,5-6. 13 ; Eph 6:23-24 ] .
=S=> Kte 2628 Anbetung ist die erste Haltung des Menschen , der sich vor seinem Schöpfer als Geschöpf erkennt . Sie verherrlicht die Größe des Herrn , der uns geschaffen hat [ Vgl . Ps 95,1-6 ] , und die Allmacht des Retters , der uns vom Bösen befreit . In der Anbetung wirft sich der Geist vor dem König der Herrlichkeit ( Ps 24,9-10 ) nieder und schweigt ehrfürchtig vor dem je größeren Gott ( Augustinus , Psal . 62,16 ) . Die Anbetung des dreimal heiligen und über alles zu liebenden Gottes erfüllt uns mit Demut und gibt unserem Bitten Zuversicht .

=U5= AbsII -- II Bittgebet

-- =S=> Kte 2629 Bezeichnungen für die Bitte sind im Neuen Testament vielfältig : bitten , ersuchen , flehen , anrufen , schreien , laut schreien , ja sogar im Gebet kämpfen [ Vgl . Röm 15:30 ; Kol 4,12. ] . Der gebräuchlichste und naheliegendste Ausdruck ist jedoch bitten . Im Bittgebet spricht sich das Bewußtsein unserer Beziehung zu Gott aus . Wir sind Geschöpfe und darum weder unser eigener Ursprung , noch Herr über unsere Lage und sind auch nicht unser letztes Ziel . Als Sünder wissen wir Christen aber auch , daß wir uns immer wieder von unserem Vater abwenden . Die Bitte ist schon eine Rückkehr zu Gott .
=S=> Kte 2630 Das Neue Testament enthält kaum Klagegebete , wie sie im Alten Testament häufig vorkommen . Im auferstandenen Christus ist das Gebet der Kirche von Hoffnung getragen , auch wenn wir noch warten und uns Tag für Tag bekehren müssen . Das Im Lateinischen hat das Wort benedicere die doppelte Bedeutung von . " segnen " und preisen ( Anmerkung des Uhersetzers ) christliche Bitten entspringt einer größeren Tiefe . Der hl . Paulus nennt diesen Ursprungsort des Bittens Seufzen und meint damit die Schöpfung , die seufzt und in Geburtswehen liegt ( Röm 8,22 ) . Er meint auch uns , denn wir seufzen in unserem Herzen und warten darauf , daß wir mit der Erlösung unseres Leibes als Söhne offenbar werden . Denn wir sind gerettet , doch in der Hoffnung ( Röm 8,23-24 ) . Der hl . Paulus meint schließlich den Heiligen Geist , der für uns eintritt mit Seufzen , das wir nicht in Worte fassen können . Auf diese Weise nimmt sich der Geist unserer Schwachheit an . Denn wir wissen nicht , worum wir in rechter Weise beten sollen ( Röm 8,26 ) .
=S=> Kte 2631 Die Bitte um Vergebung ist die erste Regung des Bittgebetes . Sie findet sich etwa im Gebet des Zöllners : Gott , sei mir Sünder gnädig ! ( Lk 18,13 ) . Sie ist die Voraussetzung zum rechtschaffenen und lauteren Beten . Vertrauensvolle Demut stellt uns wieder in das Licht der Gemeinschaft mit dem Vater und seinem Sohn Jesus Christus und damit in die Gemeinschaft unter uns Menschen [ Vgl . 1 Joh 1,7-2,2 ] . Dann empfangen wir von ihm all das , was wir erbitten ( 1 Joh 3,22 ) . Die Bitte um Vergebung muß der Eucharistiefeier und dem persönlichen Gebet vorausgehen .
=S=> Kte 2632 Gemäß der Lehre Jesu steht im Mittelpunkt des christlichen Bittens das Verlangen und die Suche nach dem Reich Gottes [ Vgl . Mt 6,10:33 ; Lk 11,2:13 ] . Dabei gibt es eine Rangordnung der Bitten : Zuerst erbitten wir das Reich und dann alles , was uns notwendig ist , um es aufzunehmen und an seinem Kommen mitzuarbeiten . Dieses Mitwirken an der Sendung Christi und des Heiligen Geistes , die nun die Sendung der Kirche ist , ist Gegenstand des Betens der apostolischen Gemeinde [ Vgl . Apg 6. 6 : 13,3 ] . Das Gebet des Apostels Paulus zeigt uns , wie die göttliche Sorge um alle Kirchen das christliche Gebet beseelen soll [ Vgl . Röm 10,1 ; Eph 1,16-23 ; Phil 1,9-11 ; Kol 1,3-6;4,3-4.12 ] . Durch das Gebet arbeitet jeder Getaufte am Kommen des Reich Gottes mit .
=S=> Kte 2633 Wer so an der rettenden Liebe Gottes teilnimmt , begreift , daß jedes Bedürfnis Gegenstand des Bittens werden kann . Christus , der alles angenommen hat , um alles zu erlösen , wird durch die Bitten , die wir in seinem Namen dem Vater darbringen , verherrlicht [ Vgl . Joh 14,13 ] . Mit dieser Zuversicht ermahnen uns Jakobus [ Vgl . Jak 1,5-8. ] und Paulus [ Vgl . Eph 5,20 ; Phil 4,6-7 ; Kol 3 , 16-17 ; 1 Thess 5 , 17-18. ] , jederzeit zu beten .

=U5= AbsIII -- III Fürbittgebet

-- =S=> Kte 2634 Die Fürbitte ist ein Bittgebet , das uns dem Beten Jesu gleichförmig macht . Er ist der einzige Fürsprecher beim Vater für alle Menschen , vor allem für die Sünder [ Vgl . Röm 8,34 ; 1 Joh 2,L 1 Tim 2,5-8 , ] . Er kann die , die durch ihn vor Gott hintreten , für immer retten ; denn er lebt allezeit , um für sie einzutreten ( Hebr 7,25 ) . Der Heilige Geist selber tritt . . . für uns ein . . . Er tritt so , wie Gott es will , für die Heiligen ein ( Röm 8,26-27 ) .
=S=> Kte 2635 Jedes Herz , das in die Barmherzigkeit Gottes miteinstimmt , tritt , seit Abraham , für die anderen ein und bittet für sie . In der Zeit der Kirche hat die Fürbitte der Christen an der Fürbitte Christi teil ; sie ist Ausdruck der Gemeinschaft der Heiligen . In der Fürsprache achtet jeder Beter nicht nur auf das eigene Wohl , sondern auch auf das der anderen ( Phil 2,4 ) - ja , er betet sogar für die , die ihm Böses zufügen [ Vgl . den hl . Stephanus , der wie Jesus für seine Peiniger gebetet hat : Apg 7,60 ; Lk 23,28:34 , ] .
=S=> Kte 2636 Die ersten christlichen Gemeinden haben in dieser ständigen gegenseitigen Anteilnahme im Gebet gelebt [ Vgl . Eph 6,18-20 ; Kol 4,3-4 : 1 Thess 5,25] : Der hl . Apostel Paulus läßt sie auf diese Weise an seinem Dienst am Evangelium teilnehmen 4 , tritt aber auch für sie ein [ Vgl . 2 Thess 1,11 ; Kol 1,3 ; Phil 1,3-4 ] . Die Fürbitte der Christen kennt keine Grenzen : sie gilt für alle Menschen , für die Herrscher und für alle , die Macht ausüben ( 1 Tim 2,1-2 ) . Die Christen beten auch für die Verfolger [ Vgl . Röm 12,14 ] und um das Heil derer , die das Evangelium zurückweisen [ Vgl . Röm 10,1 ] .

=U5= AbsIV -- IV Dankgebet

-- =S=> Kte 2637 Die Danksagung kennzeichnet das Gebet der Kirche , die in der Eucharistiefeier bezeugt , was sie ist , und wird , was sie bezeugt . Denn Christus befreit durch sein Heilswerk die Schöpfung von Sünde und Tod , um sie erneut zu weihen und zum Vater zurückzuführen , ihm zur Ehre . Die Danksagung der Glieder des Leibes nimmt an der Danksagung ihres Hauptes teil .
=S=> Kte 2638 Jedes Ereignis und jedes Bedürfnis können Opfer des Dankes werden , so wie sie auch Gegenstand des Bittgebetes werden können . Die Briefe des hl . Paulus beginnen und enden oft mit einer Danksagung , in der stets auf Jesus Bezug genommen wird . Dankt für alles , denn das will Gott von euch , die ihr Christus Jesus gehört ( 1 Thess 5,18 ) . Laßt nicht nach im Beten ; seid dabei wachsam und dankbar ( Kol 4,2 ) .

=U5= AbsV -- § 2 Eintritt der Volljährigkeit

-- =S=> Kte 2639 Das Lob ist die Gebetsform , die am unmittelbarsten Gott anerkennt . Das Lob besingt Gott um seiner selbst willen . Es erweist ihm Ehre , nicht nur wegen seiner Taten , sondern weil er ist . Wer Gott lobt , hat teil an der Seligkeit der reinen Herzen : er liebt Gott im Glauben , ehe er ihn in der Herrlichkeit schaut . Durch das Lobgebet vereint sich der Heilige Geist mit unserem Geist , um zu bezeugen , daß wir Kinder Gottes sind [ Vgl . Röm 8,16 ] . Er legt Zeugnis ab für den eingeborenen Sohn , in dem wir an Kindes Statt angenommen sind und durch den wir den Vater verherrlichen . Das Lob enthält die anderen Formen des Gebetes und trägt sie zu ihrer Quelle und ihrem Ziel : den einen Gott , den Vater . Von ihm stammt alles und wir leben auf ihn hin ( 1 Kor 8,6 ) .
=S=> Kte 2640 Der hl . Lukas erwähnt in seinem Evangelium oft das Erstaunen und den Lobpreis , die durch die Wundertaten Christi ausgelöst werden . Staunen und Loben rufen auch die Taten der Apostel hervor , die letztlich Taten des Heiligen Geistes sind : so etwa die Bildung der Gemeinde von Jerusalem [ Vgl . Apg 2,47 ] und die Heilung des Gelähmten durch Petrus und Johannes [ Vgl . Apg 2009-9-3 ] . Die Menge verherrlicht Gott wegen dieser Heilung [ Vgl . Apg 4,21 ] . Als den Heiden von Pisidien die Botschaft gebracht wurde , freuten sie sich und priesen das Wort des Herrn ( Apg 13,48 ) .
=S=> Kte 2641 Laßt in eurer Mitte Psalmen , Hymnen und Lieder erklingen , wie der Geist sie eingibt . Singt und jubelt aus vollem Herzen zum Lob des Herrn ! ( Eph 5 , 19 ) [ Vgl . Kol 3,16 ] . Wie die inspirierten Verfasser des Neuen Testamentes lesen auch die ersten Christengemeinden das Buch der Psalmen neu : mit diesen Liedern besingen sie das Mysterium Christi . Sie verfassen in der neuen Kraft des Geistes selbst Hymnen und Lobgesänge . Sie gehen dabei von dem einzigartigen Ereignis aus , das Gott in seinem Sohn vollbracht hat : der Menschwerdung , dem Tod , der den Tod besiegt hat , der Auferstehung und dem Aufstieg zur Rechten des Vaters [ Vgl . Phil 2,6-11 ; Kol 1:15-20 ; Eph 5,14 ; 1 Tim 3,16 : 6,1516 ; 2Tim 2,11-13 ] . Aus diesem Wunder aller Wunder der Heilsökonomie steigt die Doxologie , das Lob Gottes empor [ Vgl . Eph 1,3-14 ; Röm 16,25-27 ; Eph 3,20-21 ; Jud 24-25 ] .
=S=> Kte 2642 Die Offenbarung dessen , was bald geschehen muß ( Offb 1,1 ) , die Apokalypse , ist von den Gesängen der himmlischen Liturgie [ Vgl . Offb 4,8-11 ; 5,9-14 ; 7 , 10-12 ] und von der Fürbitte der Zeugen [ Märtyrer ] [ Vgl . Offb 6,9 ] getragen . Die Propheten und die Heiligen , alle , die wegen des Zeugnisses für Jesus auf Erden hingeschlachtet wurden‘ , die ungeheure Menge derer , die aus der großen Bedrängnis kamen , sind uns ins Reich vorausgegangen . Sie besingen die Herrlichkeit dessen , der auf dem Thron sitzt , und die des Lammes [ Vgl . Offb 19,1-8 ] . In Gemeinschaft mit ihnen singt auch die Kirche auf Erden diese Lobgesänge im Glauben und in der Prüfung . In Bitte und Fürbitte hofft der Glaube gegen alle Hoffnung und dankt dem Vater der Gestirne , von dem jede gute Gabe und jedes vollkommene Geschenk kommt ( Jak 1,17 ) . Auf diese Weise wird der Glaube reines Lob .
=S=> Kte 2643 Die Eucharistie enthält alle diese Gebetsformen und bringt sie zum Ausdruck : sie ist die reine Opfergabe des ganzen Leibes Christi zur Ehre seines Namens [ Vgl . DV 8. ] ; sie ist den Überlieferungen des Ostens und des Westens zufolge das Lobopfer schlechthin .

=U5= AbsVI -- Kurztexte --

=S=> Kte 2644 Der Heilige Geist der die Kirche lehrt und sie an alles erinnert was Jesus gesagt hat erzieht sie auch zum Gebetsleben . Innerhalb der gleichbleibenden Formen des Segens des [ Vgl . Mal 1,11 ] Bittens der Fürbitte der Danksagung und des Lobes erweckt der Geist neue Ausdrucksweisen .
=S=> Kte 2645 Weil Gott das Herz des Menschen Segnet kann dieses seinerseits Gott segnen und preisen der die Quelle allen Segens ist .
=S=> Kte 2646 Das Bittgebet hat die Vergebung die Suche nach dem Reich Gottes sowie jedes echte Bedürfnis zum Gegenstand .
=S=> Kte 2647 Das fürbittende Gebet besteht im Bitten zugunsten anderer . Es kennt keine Grenze und erstreckt sich auch auf Feinde .
=S=> Kte 2648 Jede Freude und jede Not jedes Ereignis und jedes Bedürfnis können . Inhalt der Danksagung sein die an der Danksagung Christi teil hat und das ganze Leben erfüllen soll Dankt für alles ( 1 Thess 5 18 ) .
=S=> Kte 2649 Das ganz uneigennützige Lobgebet richtet . sich auf Gott Es preist ihn um seiner selbst willen es verherrlicht ihn nicht nur wegen seiner Taten sondern weil er ist .