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Dokument KATECHISMUS der katholischen Kirche 2007
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=S=> Kte 2629 Bezeichnungen für die Bitte sind im Neuen Testament vielfältig : bitten , ersuchen , flehen , anrufen , schreien , laut schreien , ja sogar im Gebet kämpfen [ Vgl . Röm 15:30 ; Kol 4,12. ] . Der gebräuchlichste und naheliegendste Ausdruck ist jedoch bitten . Im Bittgebet spricht sich das Bewußtsein unserer Beziehung zu Gott aus . Wir sind Geschöpfe und darum weder unser eigener Ursprung , noch Herr über unsere Lage und sind auch nicht unser letztes Ziel . Als Sünder wissen wir Christen aber auch , daß wir uns immer wieder von unserem Vater abwenden . Die Bitte ist schon eine Rückkehr zu Gott .
=S=> Kte 2630 Das Neue Testament enthält kaum Klagegebete , wie sie im Alten Testament häufig vorkommen . Im auferstandenen Christus ist das Gebet der Kirche von Hoffnung getragen , auch wenn wir noch warten und uns Tag für Tag bekehren müssen . Das Im Lateinischen hat das Wort benedicere die doppelte Bedeutung von . " segnen " und preisen ( Anmerkung des Uhersetzers ) christliche Bitten entspringt einer größeren Tiefe . Der hl . Paulus nennt diesen Ursprungsort des Bittens Seufzen und meint damit die Schöpfung , die seufzt und in Geburtswehen liegt ( Röm 8,22 ) . Er meint auch uns , denn wir seufzen in unserem Herzen und warten darauf , daß wir mit der Erlösung unseres Leibes als Söhne offenbar werden . Denn wir sind gerettet , doch in der Hoffnung ( Röm 8,23-24 ) . Der hl . Paulus meint schließlich den Heiligen Geist , der für uns eintritt mit Seufzen , das wir nicht in Worte fassen können . Auf diese Weise nimmt sich der Geist unserer Schwachheit an . Denn wir wissen nicht , worum wir in rechter Weise beten sollen ( Röm 8,26 ) .
=S=> Kte 2631 Die Bitte um Vergebung ist die erste Regung des Bittgebetes . Sie findet sich etwa im Gebet des Zöllners : Gott , sei mir Sünder gnädig ! ( Lk 18,13 ) . Sie ist die Voraussetzung zum rechtschaffenen und lauteren Beten . Vertrauensvolle Demut stellt uns wieder in das Licht der Gemeinschaft mit dem Vater und seinem Sohn Jesus Christus und damit in die Gemeinschaft unter uns Menschen [ Vgl . 1 Joh 1,7-2,2 ] . Dann empfangen wir von ihm all das , was wir erbitten ( 1 Joh 3,22 ) . Die Bitte um Vergebung muß der Eucharistiefeier und dem persönlichen Gebet vorausgehen .
=S=> Kte 2632 Gemäß der Lehre Jesu steht im Mittelpunkt des christlichen Bittens das Verlangen und die Suche nach dem Reich Gottes [ Vgl . Mt 6,10:33 ; Lk 11,2:13 ] . Dabei gibt es eine Rangordnung der Bitten : Zuerst erbitten wir das Reich und dann alles , was uns notwendig ist , um es aufzunehmen und an seinem Kommen mitzuarbeiten . Dieses Mitwirken an der Sendung Christi und des Heiligen Geistes , die nun die Sendung der Kirche ist , ist Gegenstand des Betens der apostolischen Gemeinde [ Vgl . Apg 6. 6 : 13,3 ] . Das Gebet des Apostels Paulus zeigt uns , wie die göttliche Sorge um alle Kirchen das christliche Gebet beseelen soll [ Vgl . Röm 10,1 ; Eph 1,16-23 ; Phil 1,9-11 ; Kol 1,3-6;4,3-4.12 ] . Durch das Gebet arbeitet jeder Getaufte am Kommen des Reich Gottes mit .
=S=> Kte 2633 Wer so an der rettenden Liebe Gottes teilnimmt , begreift , daß jedes Bedürfnis Gegenstand des Bittens werden kann . Christus , der alles angenommen hat , um alles zu erlösen , wird durch die Bitten , die wir in seinem Namen dem Vater darbringen , verherrlicht [ Vgl . Joh 14,13 ] . Mit dieser Zuversicht ermahnen uns Jakobus [ Vgl . Jak 1,5-8. ] und Paulus [ Vgl . Eph 5,20 ; Phil 4,6-7 ; Kol 3 , 16-17 ; 1 Thess 5 , 17-18. ] , jederzeit zu beten .