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Dokument KATECHISMUS der katholischen Kirche 2007
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=S=> Kte 2521 Reinheit verlangt Schamhaftigkeit . Diese ist ein wesentlicher Bestandteil der Mäßigung . Die Schamhaftigkeit wahrt den Intimbereich des Menschen . Sie weigert sich , zu enthüllen , was verborgen bleiben soll . Sie ist auf die Keuschheit hingeordnet , deren Feingefühl sie bezeugt . Sie lenkt Blicke und Gesten entsprechend der Würde der Menschen und ihrer Verbundenheit .
=S=> Kte 2522 Die Schamhaftigkeit schützt das Geheimnis der Personen und ihrer Liebe . Sie lädt zu Geduld und Mäßigung in der Liebesbeziehung ein ; sie verlangt , daß die Bedingungen der endgültigen Bindung und wechselseitigen Hingabe von Mann und Frau erfüllt seien . Zur Schamhaftigkeit gehört auch Bescheidenheit . Sie beeinflußt die Wahl der Kleidung . Wo sie die Gefahr einer ungesunden Neugier vermutet , gebietet sie Schweigen und Zurückhaltung . Sie wahrt Diskretion .
=S=> Kte 2523 Es gibt eine Schamhaftigkeit der Gefühle wie des Körpers . Sie erhebt z . B . Einspruch gegen die voyeuristische Ausbeutung des menschlichen Körpers in gewissen Reklamen oder gegen die Bestrebungen mancher Medien , bei der Enthüllung intimer Dinge zu weit zu gehen . Die Schamhaftigkeit regt zu einer Lebensweise an , die den Zwängen der Mode und dem Druck vorherrschender Ideologien widersteht .
=S=> Kte 2524 Die Ausdrucksformen der Schamhaftigkeit sind von Kultur zu Kultur verschieden . Überall wohnt ihnen jedoch die Ahnung einer dem Menschen eigenen geistigen Würde inne . Sie entsteht durch das Erwachen des personalen Bewußtseins . Kinder und Jugendliche zur Schamhaftigkeit erziehen heißt , Achtung vor der menschlichen Person zu wecken .
=S=> Kte 2525 Die christliche Reinheit erfordert eine Reinigung des gesellschaftlichen Umfeldes . Sie verlangt von den Massenmedien jene Ausdrucksweise , die auf Rücksichtnahme und Zurückhaltung bedacht ist . Herzensreinheit befreit von diffuser Erotik und meidet Schauspiele , die Voyeurismus und Sinnestäuschung begünstigen .
=S=> Kte 2526 Die sogenannte Permissivität der Sitten beruht auf einer irrigen Auffassung von der menschlichen Freiheit . Die Entwicklung der Freiheit bedarf der Erziehung durch das sittliche Gesetz . Von den Erziehern ist zu verlangen , daß sie der Jugend eine Unterweisung vermitteln , welche die Wahrheit , die Eigenschaften des Herzens und die sittliche und geistige Würde des Menschen achtet .
=S=> Kte 2527 Die gute Botschaft Christi erneuert unausgesetzt Leben und Kultur des gefallenen Menschen und bekämpft und beseitigt Irrtümer und Übel , die aus der stets drohenden Verführung zur Sünde hervorgehen . Unablässig reinigt und hebt sie die Sitten der Völker . Die geistigen Vorzüge und Anlagen eines jeden Volkes oder einer jeden Zeit befruchtet sie sozusagen von innen her mit überirdischen Gaben , festigt , vollendet und erneuert sie in Christus ( GS 58,4 ) .