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Dokument KATECHISMUS der katholischen Kirche 2007
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4430
=S=> Kte Du sollst nicht falsch gegen deinen Nächsten aussagen ( Ex 20,16 ) . Ihr habt gehört , daß zu den Alten gesagt worden ist : Du sollst keinen Meineid schwören , und : Du sollst halten , was du dem Herrn geschworen hast ( Mt 5,33 ) .
=S=> Kte 2464 Das achte Gebot verbietet , in den Beziehungen zu anderen die Wahrheit zu verdrehen . Diese moralische Vorschrift ergibt sich auch aus der Berufung des heiligen Volkes , Zeuge seines Gottes zu sein , der die Wahrheit ist und sie will . In Worten oder Taten gegen die Wahrheit zu verstoßen , bedeutet eine Weigerung , sich zur moralischen Redlichkeit zu verpflichten ; es ist eine tiefgreifende Untreue gegenüber Gott und untergräbt damit die Fundamente des Bundes .

=U5= AbsI -- I In der Wahrheit leben

-- =S=> Kte 2465 Das Alte Testament bezeugt : Gott ist der Quell aller Wahrheit . Sein Wort ist Wahrheit [ Vgl . Spr 8,7 ; 2 Sam 7,28 ] . Sein Gesetz ist Wahrheit [ Vgl . Ps 119 , 142 ] . Deine Treue währt von Geschlecht zu Geschlecht ( Ps 119,90 ) [ Vgl . Lk 1,50 ] . Weil Gott der Wahrhaftige ist ( Röm 3,4 ) , sollen die Angehörigen seines Volkes in der Wahrheit leben [ Vgl . Ps 119,30 ] .
=S=> Kte 2466 In Jesus Christus hat sich die Wahrheit Gottes voll und ganz gezeigt . Weil voll Gnade und Wahrheit ( Joh 1,14 ) , ist er das Licht der Welt ( Joh 8,12 ) , die Wahrheit selbst [ Vgl . Joh 14,6]"damit jeder , der an mich glaubt , nicht in der Finsternis bleibt " ( Joh 12,46 ) . Wer in Jesu Wort bleibt , ist wahrhaft Jesu Jünger ; er wird die Wahrheit erkennen , und die Wahrheit wird [ ihn ] befreien ( Joh 8,32 ) und heiligen [ Vgl . Joh 17,17 ] . Jesus nachfolgen heißt aus dem Geist der Wahrheit ( Joh 14,17 ) leben , den der Vater in seinem Namen sendet [ Vgl . Joh 14:26 ] und der in die ganze Wahrheit führen wird ( Joh 16,13 ) . Seine Jünger lehrt Jesus unbedingte Wahrheitsliebe : Euer Ja sei ein Ja , euer Nein ein Nein ( Mt 5,37 ) .
=S=> Kte 2467 Der Mensch strebt von Natur aus nach Wahrheit . Er ist verpflichtet , sie in Ehren zu halten und zu bezeugen : Die Menschen werden alle ihrer Würde gemäß durch ihre eigene Natur gedrängt sowie durch eine moralische Verpflichtung gehalten , die Wahrheit zu suchen , vor allem jene Wahrheit , welche die Religion betrifft . Sie sind auch dazu verpflichtet , an der erkannten Wahrheit festzuhalten und ihr ganzes Leben an den Forderungen der Wahrheit auszurichten ( DH 2 ) .
=S=> Kte 2468 Die Wahrheit im Sinn des redlichen Handelns und aufrichtigen Sprechens heißt Wahrhafligkeit , Aufrichtigkeit oder Freimut . Die Tugend der Aufrichtigkeit oder Wahrhaftigkeit besteht darin , daß man sich in seinen Handlungen als wahr erweist , in seinen Worten die Wahrheit sagt und sich vor Doppelzüngigkeit , Verstellung , Vortäuschung und Heuchelei hütet .
=S=> Kte 2469 Die Menschen könnten nicht in Gemeinschaft miteinander leben , wenn sie sich nicht gegenseitig glaubten , als solche , die einander die Wahrheit offenbaren ( Thomas v . A. , s . th . 2-2,109,3 , ad 1 ) . Die Tugend der Wahrhaftigkeit gibt dem anderen , was ihm zusteht . Sie bewahrt die rechte Mitte zwischen dem , was auszusprechen , und dem Geheimnis , das zu halten ist . Dazu gehören Aufrichtigkeit und Verschwiegenheit . Ein Mensch schuldet dem anderen aus Ehrenhaftigkeit die Kundgabe der Wahrheit ( Thomas v . A. , s . th . 2-2 , 109 , 3 ) .
=S=> Kte 2470 Der Jünger Christi ist bereit , in der Wahrheit zu leben , das heißt in der Einfachheit eines Lebens nach dem Beispiel des Herrn ; so bleibt er in der Wahrheit . Wenn wir sagen , daß wir Gemeinschaft mit ihm haben , und doch in der Finsternis leben , lügen wir und tun nicht die Wahrheit ( 1 Joh 1,6 ) .

=U5= AbsII -- II Für die Wahrheit Zeugnis ablegen

-- =S=> Kte 2471 Vor Pilatus erklärt der Herr : Ich bin dazu geboren und dazu in die Welt gekommen , daß ich für die Wahrheit Zeugnis ablege ( Joh 18,37 ) . Der Christ braucht sich nicht des Zeugnisses für unseren Herrn ( 2 Tim 1,8 ) zu schämen . In Situationen , die ein Glaubenszeugnis verlangen , muß der Christ , wie der hl . Paulus vor seinen Richtern , den Glauben unzweideutig bekennen . Er muß sich bemühen , vor Gott und den Menschen immer ein reines Gewissen zu haben ( Apg 24,16 ) .
=S=> Kte 2472 Die Pflicht der Christen , sich am Leben der Kirche zu beteiligen , drängt sie , als Zeugen für das Evangelium und für die sich daraus ergebenden Verpflichtungen zu handeln . Dieses Zeugnis ist Weitergabe des Glaubens in Wort und Tat . Zeugnis abzulegen ist ein Akt der Gerechtigkeit , der die Wahrheit feststellt oder zur Kenntnis bringt [ Vgl . Mt 18,16. ] . Alle Christgläubigen , wo immer sie leben , müssen durch das Beispiel ihres Lebens und durch das Zeugnis des Wortes den neuen Menschen , den sie durch die Taufe angezogen haben , und die Kraft des Heiligen Geistes , der sie durch die Firmung gestärkt hat . . . offenbaren ( AG 11 ) .
=S=> Kte 2473 Das Martyrium ist das erhabenste Zeugnis , das man für die Wahrheit des Glaubens ablegen kann ; es ist ein Zeugnis bis zum Tod . Der Märtyrer legt Zeugnis ab für Christus , der gestorben und auferstanden ist und mit dem er durch die Liebe verbunden ist . Er legt Zeugnis ab für die Wahrheit des Glaubens und die christliche Glaubenslehre . Er nimmt in christlicher Stärke den Tod auf sich . Laßt mich ein Fraß der wilden Tiere sein , durch die es möglich ist , zu Gott zu gelangen ! ( Ignatius v . Antiochien , Rom . 4,1 ) .
=S=> Kte 2474 Mit größter Sorgfalt hat die Kirche Erinnerungen an jene , die in ihrer Glaubensbezeugung bis zum äußersten gegangen sind , in den Akten der Märtyrer gesammelt . Sie bilden die mit Blut geschriebenen Archive der Wahrheit . Nichts werden mir nützen die Enden der Welt und die Königreiche dieses Äons . Besser ist es für mich , zu sterben auf Christus hin , als König zu sein über die Enden der Erde . Jenen suche ich , der für uns starb ; jenen will ich , der unsertwegen auferstand . Das Gebären steht mir bevor ( Ignatius v . Antiochien , Rom . 6,1-2 ) . Herr , allmächtiger Gott . . . ich preise dich , weil du mich dieses Tages und 1 dieser Stunde gewürdigt hast , zur Zahl deiner Blutzeugen zu gehören . . . Du hast dein Versprechen gehalten , Gott der Treue und Wahrheit . Für diese Gnade und für alles lobe ich dich , preise ich dich und verherrliche ich dich durch den ewigen himmlischen Hohenpriester Jesus Christus , deinen geliebten Sohn . Durch ihn , der mit dir und dem Geist ist , sei dir Ehre jetzt und in alle Ewigkeit . Amen ( Polykarp , mart . 14,2-3 ) .

=U5= AbsIII -- III Verstöße gegen die Wahrheit

-- =S=> Kte 2475 Die Jünger Christi haben den neuen Menschen angezogen , der nach dem Bild Gottes geschaffen ist in wahrer Gerechtigkeit und Heiligkeit ( Eph 4,24 ) . Daraus folgen die Ermahnungen : Legt deshalb die Lüge ab ( Eph 4,25 ) und : Legt also alle Bosheit ab , alle Falschheit und Heuchelei , allen Neid und alle Verleumdung ( 1 Petr 2,1 ) .
=S=> Kte 2476 Falsches Zeugnis und Meineid . Eine wahrheitswidrige Aussage ist ganz besonders schwerwiegend , wenn sie öffentlich gemacht wird . Vor einem Gericht wird sie zu einem falschen Zeugnis [ Vgl . Spr 19,9 ] , unter Eid wird sie zu einem Meineid . Diese Handlungsweisen tragen dazu bei , daß Unschuldige verurteilt oder Schuldige entlastet werden oder die Strafe , welcher der Angeklagte verfällt [ Vgl . Spr 18,5 ] , verschärft wird . Sie beeinträchtigen schwerwiegend das Rechtswesen und die Gerechtigkeit des von den Richtern gefällten Urteils .
=S=> Kte 2477 Die Rücksicht auf den guten Ruf eines Menschen verbietet jede Haltung und jedes Wort , die ihn ungerechterweise schädigen könnten [ Vgl . [ link ] CIC , can . 220 ] . Schuldig macht sich - des vermessenen Urteils , wer ohne ausreichende Beweise , und sei es auch nur stillschweigend , von einem Mitmenschen annimmt , er habe einen Fehltritt begangen ; - der üblen Nachrede , wer ohne objektiv gültigen Grund Fehler und Vergehen eines Mitmenschen gegenüber Personen aufdeckt , die nichts davon wissen [ Vgl . Sir 21,28. ] ; - der Verleumdung , wer durch wahrheitswidrige Aussagen dem guten Ruf anderer schadet und zu Fehlurteilen über sie Anlaß gibt .
=S=> Kte 2478 Um nicht vermessen zu urteilen , soll jeder darauf bedacht sein , die Gedanken , Worte und Handlungen seines Nächsten soweit als möglich günstig zu beurteilen . Jeder gute Christ muß mehr dazu bereit sein , die Aussage des Nächsten für glaubwürdig zu halten , als sie zu verurteilen . Vermag er sie nicht zu rechtfertigen , so forsche er nach , wie jener sie versteht ; versteht jener sie aber in üblem Sinn , so verbessere er ihn mit Liebe ; und wenn das nicht genügt , so suche er nach allen angemessenen Mitteln , damit jener zu ihrem richtigen Verständnis gelange und so sich rette ( Ignatius , ex . spir . 22 ) .
=S=> Kte 2479 Üble Nachrede und Verleumdung zerstören den guten Ruf und die Ehre des Nächsten . Nun ist aber die Ehre das gesellschaftliche Zeugnis für die Würde eines Menschen , und jeder besitzt das natürliche Recht auf die Ehre seines Namens , auf seinen guten Ruf und auf Achtung . Üble Nachrede und Verleumdung verletzen somit die Tugenden der Gerechtigkeit und der Liebe .
=S=> Kte 2480 Es ist verwerflich , durch Schmeichelei , Lobhudelei oder Gefälligkeit in Worten oder Haltungen andere in ihren schlechten Handlungen und ihrem falschen Verhalten zu bestärken . Lobhudelei ist ein schwerwiegender Fehler , wenn sie sich zum Komplizen von Lastern oder schweren Sünden macht . Der Wunsch , einen Dienst zu leisten , oder Freundschaft rechtfertigt Doppelzüngigkeit nicht . Lobhudelei ist eine läßliche Sünde , wenn sie nur in der Absicht geschieht , angenehm zu sein , ein Übel zu verhüten , einer Not zu begegnen oder berechtigte Vorteile zu erlangen .
=S=> Kte 2481 Prahlerei oder Aufschneiderei ist eine Verfehlung gegen die Wahrheit . Das gleiche gilt von der Ironie , die jemanden herabzusetzen sucht , indem sie den einen oder anderen Aspekt seines Verhaltens böswillig ins Lächerliche zieht .
=S=> Kte 2482 Die Lüge besteht darin , daß man Unwahres sagt in der Absicht zu täuschen ( Augustinus , mend . 4,5 ) . Der Herr prangert die Lüge als Werk des Teufels an : Ihr habt den Teufel zum Vater . . . Es ist keine Wahrheit in ihm . Wenn er lügt , sagt er das , was aus ihm selbst kommt ; denn er ist ein Lügner und ist der Vater der Lüge ( Joh 8,44 ) .
=S=> Kte 2483 Die Lüge ist der unmittelbarste Verstoß gegen die Wahrheit . Lügen heißt gegen die Wahrheit reden oder handeln , um jemanden zu täuschen , der ein Recht hat , sie zu kennen . Da die Lüge die Verbindung des Menschen mit der Wahrheit und dem Nächsten verletzt , verstößt sie gegen die grundlegende Beziehung des Menschen und seines Wortes zum Herrn .
=S=> Kte 2484 Eine Lüge ist mehr oder weniger schwerwiegend gemessen an der Natur der Wahrheit , die sie entstellt , den Umständen , den Absichten dessen , der sie begeht , und den Nachteilen , die den Belogenen daraus erwachsen . Die Lüge ist an sich nur eine läßliche Sünde , wird jedoch zu einer Todsünde , wenn sie gegen die Tugenden der Gerechtigkeit und der Liebe schwer verstößt .
=S=> Kte 2485 Die Lüge ist ihrer Natur nach verwerflich . Sie ist eine Profanierung des Wortes , das dazu bestimmt ist , die Wahrheit , die man kennt , anderen mitzuteilen . Die bewußte Absicht , durch wahrheitswidrige Aussagen den Nächsten zu täuschen , verstößt gegen die Gerechtigkeit und die Liebe . Die Schuld ist noch größer , wenn Gefahr besteht , daß die Täuschungsabsicht für die Getäuschten schlimme Folgen hat .
=S=> Kte 2486 Als ein Verstoß gegen die Tugend der Wahrhaftigkeit ist die Lüge eine Art der Gewalt gegenüber dem Nächsten . Sie trifft ihn in seiner Erkenntnisfähigkeit , die Voraussetzung für jedes Urteil und jede Entscheidung ist . Sie enthält im Keim die Spaltung der Geister und alle Übel , die daraus hervorgehen . Die Lüge ist für jede Gesellschaft unheilvoll ; sie untergräbt das Vertrauen zwischen den Menschen und zerreißt das Netz der gesellschaftlichen Beziehungen .
=S=> Kte 2487 Jede Verfehlung gegen die Gerechtigkeit und die Wahrheit bringt die Verpflichtung zur Wiedergutmachung mit sich , selbst dann , wenn ihrem Urheber Vergebung gewährt worden ist . Falls es unmöglich ist , ein Unrecht öffentlich wiedergutzumachen , muß man es insgeheim tun ; wenn der Geschädigte nicht direkt entschädigt werden kann , muß man ihm im Namen der Liebe moralische Genugtuung leisten . Die Pflicht zur Wiedergutmachung betrifft auch die Verfehlungen gegen den guten Ruf eines anderen . Diese moralische und zuweilen auch materielle Wiedergutmachung ist nach der Größe des verursachten Schadens zu bemessen . Sie ist eine Gewissenspflicht .

=U5= AbsIV -- BGB 1 Die Rechtsfähigkeit des Menschen beginnt mit der Vollendung der Geburt .

-- =S=> Kte 2488 Das Recht auf Mitteilung der Wahrheit ist nicht bedingungslos . Das Leben ist nach dem Gebot der Nächstenliebe des Evangeliums auszurichten . Diese Liebe verlangt , daß man in der konkreten Situation abschätzt , ob es angemessen ist oder nicht , die Wahrheit dem zu sagen , der sie wissen will .
=S=> Kte 2489 Eine Bitte um Wissen oder Mitteilung muß stets mit Nächstenliebe und Achtung vor der Wahrheit beantwortet werden . Das Wohl und die Sicherheit 1 anderer , die Achtung des Privatlebens oder die Rücksicht auf das Gemeinwohl sind hinreichende Gründe , etwas , das nicht bekanntwerden soll , zu verschweigen oder sich einer diskreten Sprache zu bedienen . Die Pflicht , Ärgernis zu vermeiden , fordert oft strenge Diskretion . Niemand ist verpflichtet , die Wahrheit Personen zu enthüllen , die kein Recht auf deren Kenntnis haben [ Vgl . Sir 27,16 ; Spr 25 , 9-10 ] .
=S=> Kte 2490 Das Beichtgeheimnis ist heilig , und es darf aus keinem Grund verletzt werden . Das Beichtgeheimnis ist unverletzlich ; dem Beichtvater ist es daher streng verboten , den Pönitenten durch Worte oder auf irgendeine andere Weise und aus irgendeinem Grund irgendwie zu verraten ( [ link ] CIC , can . 983 , §1 ) .
=S=> Kte 2491 Berufsgeheimnisse - die z . B . Politiker , Militärangehörige , Ärzte und Juristen bewahren müssen - oder vertrauliche Mitteilungen , die unter dem Siegel der Verschwiegenheit gemacht wurden , dürfen nicht verraten werden , außer wenn der Sonderfall eintritt , daß die Bewahrung des Geheimnisses dem , der es anvertraut , oder dem , dem es anvertraut wird , oder einem Dritten einen sehr großen Schaden zufügen würde , der sich nur durch die Verbreitung der Wahrheit verhüten läßt . Private Informationen , die für andere nachteilig sind , dürfen selbst dann , wenn sie nicht unter dem Siegel der Verschwiegenheit anvertraut wurden , nicht ohne einen entsprechend wichtigen Grund weiterverbreitet werden .
=S=> Kte 2492 Jeder muß sich in bezug auf das Privatleben anderer Menschen gebührende Zurückhaltung auferlegen . Jene , die für die Weitergabe von Informationen verantwortlich sind , müssen das Gemeinwohl und die Achtung persönlicher Rechte in ein gerechtes Verhältnis bringen . Informationen über das Privatleben von Personen , die eine politische oder öffentliche Tätigkeit ausüben , sind soweit zu verurteilen , als sie deren Intimsphäre und Freiheit verletzen .

=U5= AbsV -- V Gebrauch der Massenmedien

-- =S=> Kte 2493 In der modernen Gesellschaft spielen die Massenmedien bei der Weitergabe von Information , der Förderung der Kultur und in der Bildung eine bedeutende Rolle . Infolge der technischen Fortschritte , des Umfangs und der Vielfalt der übermittelten Inhalte sowie aufgrund ihres Einflusses auf die öffentliche Meinung wird diese Rolle immer wichtiger .
=S=> Kte 2494 Die Information durch Medien steht im Dienst des Gemeinwohls [ Vgl . IM 11 ] . Die Gesellschaft hat das Recht auf eine Information , die auf Wahrheit , Freiheit , Gerechtigkeit und Solidarität gründet . Der richtige Gebrauch [ dieses ] Rechtes fordert aber , daß die Mitteilung inhaltlich stets der Wahrheit entspricht und bei Beachtung der durch Recht und menschliche Rücksichtnahme gezogenen Grenzen vollständig ist . Auch in der Form muß sie ethisch einwandfrei sein , das heißt beim Sammeln und Verbreiten von Nachrichten müssen die ethischen Grundsätze sowie die Rechte und Würde des Menschen beachtet werden ( IM 5 ) .
=S=> Kte 2495 Darum müssen alle Glieder der Gesellschaft ihren Verpflichtungen zu Gerechtigkeit und Liebe auch in diesem Bereich nachkommen und mit Hilfe dieser Mittel ebenfalls zur Bildung und Verbreitung richtiger öffentlicher Meinungen beitragen ( IM 8 ) . Solidarität ergibt sich aus einer wahren und rechten Kommunikation und dem Fluß von Ideen , die Kenntnis und Achtung anderer Menschen fördern .
=S=> Kte 2496 Die Kommunikationsmittel , vor allem die Massenmedien , können bei den Benützern eine gewisse Passivität erzeugen , indem sie diese zu wenig aufmerksamen Konsumenten von Worten und Bildern machen . Die Benützer sollen die Massenmedien maß - und zuchtvoll gebrauchen und sich ein klares und rechtes Gewissen bilden , um schlechten Einflüssen leichter zu widerstehen .
=S=> Kte 2497 Schon aufgrund ihrer Berufsaufgabe im Pressewesen haben Journalisten die Verpflichtung , bei der Verbreitung von Informationen der Wahrheit zu dienen und das Liebesgebot nicht zu verletzen . Sie sollen sich in gleichem Maße bemühen , den Fakten gerecht zu werden und die Grenzen des kritischen Urteils über Personen zu achten . Sie sollen sich vor Verleumdung hüten .
=S=> Kte 2498 Die öffentliche Gewalt hat hier mit Rücksicht auf das Gemeinwohl . . . besondere Verpflichtungen . . . Im Rahmen ihrer Zuständigkeit hat sie die wahre und rechte Freiheit der Information . . . zu verteidigen und zu schützen ( IM 12 ) . Indem die Behörden entsprechende Gesetze erlassen und darauf achten , daß diese auch eingehalten werden , sollen sie dafür sorgen , daß der schlechte Gebrauch der Massenmedien nicht schwere Schäden für die öffentliche Sitte und den Fortschritt der Gesellschaft verursacht ( IM 12 ) . Sie sollen die Verletzung der Rechte eines jeden auf seinen guten Ruf und auf die Achtung seines Privatlebens bestrafen . Sie sollen rechtzeitig und aufrichtig die Informationen vermitteln , die das Gemeinwohl betreffen , und auf begründete Besorgnisse der Bevölkerung antworten . Die Verbreitung von Fehlinformationen , um die öffentliche Meinung durch die Medien zu manipulieren , ist durch nichts zu rechtfertigen . Behördliche Eingriffe dürfen die Freiheit von Einzelpersonen und Gruppen n icht beeinträchtigen .
=S=> Kte 2499 Die Moral verurteilt die Mißstände in den totalitären Staaten , wo die Wahrheit systematisch verfälscht wird , wo durch die Medien eine politische Herrschaft über die öffentliche Meinung ausgeübt wird , bei Schauprozessen die Angeklagten und Zeugen manipuliert werden und wo die Machthaber meinen , sie könnten ihre Tyrannei dadurch sichern , daß sie alles , was sie als Gesinnungsdelikte ansehen , im Keim ersticken und unterdrücken .

=U5= AbsVI -- VI Wahrheit , Schönheit und sakrale Kunst

-- =S=> Kte 2500 Das Tun des Guten ist mit geistiger Freude und moralischer Schönheit verbunden . Desgleichen bringt die Wahrheit Freude und den Glanz geistiger Schönheit mit sich . Die Wahrheit ist von sich aus schön . Die Wahrheit des Wortes ist rationaler Ausdruck der Erkenntnis der geschaffenen und der unerschaffenen Wirklichkeit . Sie ist für den vernunftbegabten Menschen notwendig . Die Wahrheit kann aber auch andere , ergänzende menschliche Ausdrucksformen finden , vor allem dann , wenn das angesprochen werden soll , was sich an ihr nicht in Worte fassen läßt : die Tiefen des menschlichen Herzens , die Erhebungen der Seele und das Mysterium Gottes . Bevor sich Gott dem Menschen in Worten der Wahrheit offenbart , offenbart er sich ihm durch die allgemeine Sprache der Schöpfung , des Werkes seines Wortes , seiner Weisheit , in der Ordnung und Harmonie des Kosmos , die sowohl das Kind als auch der Wissenschaftler entdecken kann . Von der Größe und Schönheit der Geschöpfe läßt sich auf ihren Schöpfer schließ en
=S=> Kte Die Weisheit ist ein Hauch der Kraft Gottes und reiner Ausfluß der Herrlichkeit des Allherschers ; darum fällt kein Schatten auf sie . Sie ist der Widerschein des ewigen Lichts , der ungetrübte Spiegel von Gottes Kraft , das Bild seiner Vollkommenheit ( Weish 7 , 25-26 ) . Sie ist schöner als die Sonne und übertrifft jedes Sternbild . Sie ist strahlender als das Licht ; denn diesem folgt die Nacht , doch über die Weisheit siegt keine Schlechtigkeit ( Weish 7,29-30 ) . Ich fand Gefallen an ihrer Schönheit ( Weish 8,2 ) .
=S=> Kte 2501 Weil der Mensch nach dem Bilde Gottes geschaffen [ Vgl . Gen 1,26 ] ist , bringt er die Wahrheit seiner Beziehung zu Gott , dem Schöpfer , auch durch die Schönheit seiner Kunstwerke zum Ausdruck . Die Kunst ist eine dem Menschen eigentümliche Ausdrucksform . Sie geht über das allen Lebewesen gemeinsame Streben nach dem Lebensnotwendigen hinaus ; sie ist ein freies Überströmen des inneren Reichtums des Menschen . Einem vom Schöpfer geschenkten Talent und der Anstrengung des Menschen entstammend , ist die Kunst eine Form der praktischen Weisheit . In ihr vereinen sich Erkenntnis und Können [ Vgl . Weish 7,17 ] , um der Wahrheit einer Wirklichkeit in einer dem Sehen oder dem Hören verständlichen Sprache Gestalt zu verleihen . Soweit sich die Kunst von der Wahrheit der Geschöpfe und der Liebe zu ihnen inspirieren läßt , weist sie eine gewisse Ähnlichkeit mit der Tätigkeit Gottes in der Schöpfung auf . Wie jede andere menschliche Tätigkeit hat die Kunst ihr absolutes Ziel nicht in sich selbst , sonder n em pfängt ihre Ordnung vom letzten Ziel des Menschen und wird durch dieses veredelt [ Vgl . Pius XII. , Ansprachen vom 25. Dezember 1955 und vom 3. September 1950 ] .
=S=> Kte 2502 Die sakrale Kunst ist wahr und schön , wenn sie durch die Form ihrer Berufung entspricht : im Glauben und in der Anbetung das transzendente Mysterium Gottes erahnen zu lassen und zu verherrlichen - die unsichtbare , über alles erhabene Schönheit der Wahrheit und Liebe , die in Christus erschienen ist , der Abglanz von Gottes Herrlichkeit und . . . Abbild seines Wesens ( Hebr 1,3 ) ist , und in dem die ganze Fülle der Gottheit leibhaftig wohnt ( Kol 2,9 ) . Diese geistige Schönheit spiegelt sich in der seligen Jungfrau und Gottesmutter , den Engeln und den Heiligen wider . Die wahre sakrale Kunst versetzt den Menschen in Anbetung , in Gebet und Liebe zu Gott dem Schöpfer und Retter , dem Heiligen und Heilig machen den .
=S=> Kte 2503 Deswegen sollen die Bischöfe entweder selbst oder durch Beauftragte dafür sorgen , daß die alte und die neue sakrale Kunst in allen ihren Formen gefördert werden . Mit der gleichen religösen Sorgfalt sollen sie von der Liturgie und den Kultgebäuden alles fernzuhalten suchen , was der Glaubenswahrheit und der echten Schönheit der sakralen Kunst nicht entspricht [ Vgl . SC 122-127. ] .

=U5= AbsVII -- Kurztexte --

=S=> Kte 2504 Du sollst nicht falsch gegen deinen Nächsten aussagen ( Ex 20 16 ) . Die Jünger Christi haben den neuen Menschen angezogen der nach dem Bild Gottes geschaffen ist in wahrer Gerechtigkeit und Heiligkeit ( Eph 4 24 ) .
=S=> Kte 2505 Die Wahrheit oder Wahrhaftigkeit ist die Tugend die darin besteht daß sich der Mensch in seinen Handlungen wahr verhalt und in seinen Worten das Wahre sagt indem er sich vor Doppelzüngigkeit Verstellung und Heuchelei hütet .
=S=> Kte 2506 Der Christ hat sich des Zeugnisses für unseren Herrn in Wort und Tat nicht zu schämen ( 2 Tim 1 8 ) . Das Martyrium ist das erhabenste Zeugnis für die Wahrheit des Glaubens .
=S=> Kte 2507 Die Rücksicht auf den guten Ruf und die Ehre der Menschen verbietet üble Nachrede und Verleumdung in Haltung oder Worten .
=S=> Kte 2508 Die Lüge besteht dann die Unwahrheit zu sagen in der Absicht den Nächsten der ein Recht auf die Wahrheit hat zu tauschen .
=S=> Kte 2509 Eine Verfehlung gegen die Wahrheit verlangt Wiedergutmachung .
=S=> Kte 2510 Die Goldene Regel laßt in konkreten Situationen unterscheiden ob die Wahrheit dem der nach ihr fragt , mitgeteilt werden soll oder nicht .
=S=> Kte 2511 Das Beichtgeheimnis ist unverletzlich ( [ link ] CIC can 983 §1 ) Berufsgeheimnisse sind zu wahren Vertrauliche Mitteilungen die anderen schaden könnten dürfen nicht verbreitet werden .
=S=> Kte 2512 Die Gesellschaft hat Anrecht auf eine Information , die auf Wahrheit , Freiheit und
=S=> Kte Gerechtigkeit beruht Beim Gebrauch der Massenmedien hat man maß und zuchtvoll zu sein .
=S=> Kte 2513 Die schonen Künste vor allem die sakrale Kunst sind ausgerichtet auf die unendliche Schönheit Gottes , die in menschlichen Werken zum Ausdruck kommen soll und sie sind um so mehr Gott seinem Lob und seiner Herrlichkeit geweiht als ihnen kein anderes Ziel gesetzt ist als durch ihre Werke den Sinn der Menschen in heiliger Verehrung auf Gott zu wenden ( SC 122 ) .