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=S=> Kte 2176 Die Feier des Sonntags hält sich an die sittliche Vorschrift , die dem Menschenherzen von Natur aus eingeschrieben ist : Gott einen sichtbaren , öffentlichen und regelmäßigen äußeren Kult zu erweisen zur Erinnerung an eine allgemeine Wohltat , welche alle Menschen angeht ( Thomas v . A. , s . th . 2-2,122,4 ) . Die Sonntagsfeier erfüllt das im Alten Testament geltende Gebot , dessen Rhythmus und Sinn sie übernimmt , indem sie jede Woche den Schöpfer und Erlöser seines Volkes feiert .
=M=> Kte Die sonntägliche Eucharistiefeier
=S=> Kte 2177 Die sonntägliche Feier des Tages des Herrn und seiner Eucharistie steht im Mittelpunkt des Lebens der Kirche . Der Sonntag , an dem das österliche Geheimnis gefeiert wird , ist aus apostolischer Tradition in der ganzen Kirche als der gebotene ursprüngliche Feiertag zu halten ( [ link ] CIC , can . 1246 , §1 ) . Ebenso müssen gehalten werden die Tage der Geburt unseres Herrn Jesus Christus , der Erscheinung des Herrn , der Himmelfahrt und des heiligsten Leibes und Blutes Christi , der heiligen Gottesmutter Maria , ihrer Unbefleckten Empfängnis und ihrer Aufnahme in den Himmel , des heiligen Joseph , der heiligen Apostel Petrus und Paulus und schließlich Allerheiligen ( [ link ] CIC , can . 1246 , §1 ) .
=S=> Kte 2178 Dieser Brauch der christlichen Versammlung geht auf die Zeit der Apostel zurück [ Vgl . Apg 2,42-46 ; 1 Kor 11,17. ] . Der Hebräerbrief ermahnt : Laßt uns nicht unseren Zusammenkünften fernbleiben , wie es einigen zur Gewohnheit geworden ist , sondern ermuntert einander ( Hebr 10,25 ) . Die Überlieferung bewahrt die Erinnerung an eine stets aktuelle Ermahnung : Früh zur Kirche kommen , sich dem Herrn nahen und seine Sünden beichten , im Gebet bereuen , . . . der heiligen , göttlichen Liturgie beiwohnen , sein Gebet beenden und nicht weggehen vor der Entlassung . . . Wir sagten es schon oft : Dieser Tag ist euch zum Gebet und zum Ausruhen gegeben . Er ist der Tag , den der Herr gemacht hat . An ihm laßt uns jubeln und uns freuen ( Sermo de die dominica ) .
=S=> Kte 2179 Die Pfarrei ist eine bestimmte Gemeinschaft von Gläubigen , die in einer Teilkirche auf Dauer errichtet ist und deren Seelsorge unter der Autorität des Diözesanbischofs einem Pfarrer als ihrem eigenen Hirten anvertraut wird ( [ link ] CIC , can . 515 , §1 ) . Sie ist der Ort , wo sich alle Gläubigen zur sonntäglichen Eucharistiefeier versammeln können . Die Pfarrei führt das christliche Volk in das liturgische Leben ein und versammelt es bei dieser Feier ; sie gibt die Heilslehre Christi weiter ; sie übt in guten und brüderlichen Werken die Nächstenliebe des Herrn aus . Du kannst daheim nicht beten wie in der Kirche , wo eine große Anzahl da ist und wo wie aus einem Herzen zu Gott gerufen wird . Hier ist mehr : die Einheit der Gesinnungen , der Einklang der Seelen , das Band der Liebe , die Gebete der Priester " ( Johannes Chrysostomus , incomprehens . 3,6 ) .
=M=> Kte Das Sonntagsgebot
=S=> Kte 2180 Eines der Kirchengebote bestimmt das Gesetz des Herrn genauer : Am Sonntag und an den anderen gebotenen Feiertagen sind die Gläubigen zur Teilnahme an der Meßfeier verpflichtet ( [ link ] CIC , can . 1247 ) . Dem Gebot zur Teilnahme an der Meßfeier genügt , wer an einer Messe teilnimmt , wo immer sie in katholischem Ritus am Feiertag selbst oder am Vorabend gefeiert wird ( [ link ] CIC , can . 1248 , §1 ) .
=S=> Kte 2181 Die sonntägliche Eucharistie legt den Grund zum ganzen christlichen Leben und bestätigt es . Deshalb sind die Gläubigen verpflichtet , an den gebotenen Feiertagen an der Eucharistiefeier teilzunehmen , sofern sie nicht durch einen gewichtigen Grund ( z . B . wegen Krankheit , Betreuung von Säuglingen ) entschuldigt oder durch ihren Pfarrer dispensiert sind [ Vgl . [ link ] CIC , can . 1245 ] . Wer diese Pflicht absichtlich versäumt , begeht eine schwere Sünde .
=S=> Kte 2182 Die Teilnahme an der gemeinsamen sonntäglichen Eucharistiefeier bezeugt die Zugehörigkeit und Treue zu Christus und seiner Kirche . Die Gläubigen bestätigen damit ihre Gemeinschaft im Glauben und in der Liebe . Sie bezeugen gemeinsam die Heiligkeit Gottes und ihre Hoffnung auf das Heil . Sie bestärken einander unter der Leitung des Heiligen Geistes .
=S=> Kte 2183 Wenn wegen Fehlens eines geistlichen Amtsträgers oder aus einem anderen schwerwiegenden Grund die Teilnahme an einer Eucharistiefeier unmöglich ist , wird sehr empfohlen , daß die Gläubigen an einem Wortgottesdienst teilnehmen , wenn ein solcher in der Pfarrkirche oder an einem anderen heiligen Ort gemäß den Vorschriften des Diözesanbischofs gefeiert wird , oder daß sie sich eine entsprechende Zeit lang dem persönlichen Gebet oder dem Gebet in der Familie oder gegebenenfalls in Familienkreisen widmen ( [ link ] CIC , can . 1248 , §2 ) .
=M=> Kte Tag der Gnade und der Arbeitsruhe
=S=> Kte 2184 So wie Gott ruhte am siebten Tag , nachdem er sein ganzes Werk vollbracht hatte ( Gen 2,2 ) , so erhält das Leben des Menschen durch die Arbeit und die Ruhe seinen Rhythmus . Die Einsetzung des Tages des Herrn trägt dazu bei , daß alle über genügend Zeit der Ruhe und der Muße verfügen , um ihr familiäres , kulturelles , gesellschaftliches und religiöses Leben zu pflegen [ Vgl . GS 67,3 , ] .
=S=> Kte 2185 Am Sonntag und an den anderen gebotenen Feiertagen sollen die Gläubigen keine Arbeiten oder Tätigkeiten ausüben , die schuldige Gottesverehrung , die Freude am Tag des Herrn , das Verrichten von Werken der Barmherzigkeit und die angemessene Erholung von Geist und Körper verhindern [ Vgl . [ link ] CIC . can , 1247 ] . Familienpflichten oder wichtige soziale Aufgaben entschuldigen rechtmäßig davon , das Gebot der Sonntagsruhe einzuhalten . Die Gläubigen sollen aber darauf achten , daß berechtigte Entschuldigungen nicht zu Gewohnheiten führen , die für die Gottesverehrung , das Familienleben und die Gesundheit nachteilig sind . Die Liebe zur Wahrheit drängt zu heiliger Muße ; die Dringlichkeit der Liebe nimmt willig Arbeit auf sich " ( Augustinus , civ . 19,19 ) .
=S=> Kte 2186 Christen , die über freie Zeit verfügen , sollen an ihre Brüder und Schwestern denken , die die gleichen Bedürfnisse und Rechte haben , sich jedoch aus Gründen der Armut und der Not nicht ausruhen können . Der Sonntag wird in der christlichen Frömmigkeit stradition für gewöhnlich guten Werken und demütigem Dienst an Kranken , Behinderten und alten Menschen gewidmet . Die Christen sollen den Sonntag auch dadurch heiligen , daß sie ihren Angehörigen und Freunden die Zeit und Aufmerksamkeit schenken , die sie ihnen an den übrigen Tagen der Woche zu wenig widmen können . Der Sonntag ist ein Tag der Besinnung , der Stille , der Bildung und des Betrachtens , die das Wachstum des christlichen inneren Lebens fördern .
=S=> Kte 2187 Die Heiligung der Sonn - und Feiertage erfordert eine gemeinsame Anstrengung . Ein Christ soll sich hüten , einen anderen ohne Not zu etwas zu verpflichten , das ihn daran hindern würde , den Tag des Herrn zu feiern . Auch wenn Veranstaltungen ( z . B . sportlicher oder geselliger Art ) und gesellschaftliche Notwendigkeiten ( wie öffentliche Dienste ) von Einzelnen Sonntagsarbeit verlangen , soll sich doch jeder genügend Freizeit nehmen . Christen werden maßvoll und in Liebe darauf bedacht sein , die Auswüchse und Gewalttätigkeiten zu meiden , zu denen es manchmal bei Massenveranstaltungen kommt . Trotz aller wirtschaftlichen Zwänge sollen die Behörden für eine der Ruhe und dem Gottesdienst vorbehaltene Zeit ihrer Bürger sorgen . Die Arbeitgeber haben eine entsprechende Verpflichtung gegenüber ihren Angestellten .
=S=> Kte 2188 Die Christen sollen darauf hinwirken , daß die Sonntage und kirchlichen Feiertage als gesetzliche Feiertage anerkannt werden , wobei sie die Religionsfreiheit und das Gemeinwohl aller zu achten haben . Sie sollen allen ein öffentliches Beispiel des Gebetes , der Ehrerbietung und der Freude geben und ihre Überlieferungen als einen wertvollen Beitrag zum geistlichen Leben der menschlichen Gesellschaft verteidigen . Falls die Gesetzgebung des Landes oder andere Gründe zur Sonntagsarbeit verpflichten , soll dieser Tag dennoch als der Tag unserer Erlösung gefeiert werden , der uns an der festlichen Versammlung , an der Gemeinschaft der Erstgeborenen , die im Himmel verzeichnet sind , teilnehmen läßt ( Hebr 12,22-23 ) .
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