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=S=> Kte Ich bin der Herr , dein Gott , der dich aus Ägypten geführt hat , aus dem Sklavenhaus . Du sollst neben mir keine anderen Götter haben . Du sollst dir kein Gottesbild machen und keine Darstellung von irgend etwas am Himmel droben , auf der Erde unten oder im Wasser unter der Erde . Du sollst dich nicht vor anderen Göttern niederwerfen und dich nicht verpflichten , ihnen zu dienen ( Ex 20,2_5)[Vgl. Dtn 5,6-9. ] .
=S=> Kte In der Schrift steht : Vor dem Herrn , deinem Gott , sollst du dich niederwerfen und ihm allein dienen ( Mt 4,10 ) .
=U5= AbsI -- I Du sollst den Herrn , deinen Gott , anbeten und ihm dienen
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=S=> Kte 2084 Gott gibt sich zu erkennen , indem er an sein allmächtiges , gütiges und befreiendes Handeln in der Geschichte des Volkes erinnert , an das er sich wendet : Ich habe dich aus Ägypten geführt , aus dem Sklavenhaus . Das erste Wort enthält das erste Gebot des Gesetzes : Den Herrn , deinen Gott , sollst du fürchten ; ihm sollst du dienen . . . Ihr sollt nicht anderen Göttern nachfolgen ( Dtn 6,13-14 ) . Der erste Ruf und die gerechte Forderung Gottes ist die , daß der Mensch ihn annehme und ihn anbete .
=S=> Kte 2085 Der eine und wahre Gott offenbart seine Herrlichkeit zunächst dem Volk Israel [ Vgl . Ex 19,16-25 ; 24 , 15-18. ] . Mit der Offenbarung Gottes wird auch die Berufung und das wahre Wesen des Menschen geoffenbart . Der Mensch ist berufen , Gott zu bezeugen , indem er so handelt , wie es seiner Erschaffung nach dem Bilde Gottes und seiner Gottähnlichkeit entspricht . Der hl . Justin der Märtyrer sagt ( um 155 ) zu einem gelehrten Juden : Es wird nie ein anderer Gott sein , Tryphon , noch war von Ewigkeit her ein anderer Gott als der , der dieses Weltall gemacht und geordnet hat . Wir glauben ferner , daß unser Gott kein anderer ist als der eurige , daß er vielmehr der gleiche ist wie der , der eure Väter aus Ägypten geführt hat ‚mit starker Hand und erhobenem Arm‘ . Auch setzen wir unsere Hoffnung auf keinen anderen Gott - es gibt ja keinen anderen - sondern auf denselben wie ihr , auf den Gott Abrahams , Isaaks und Jakobs ( Justin , dial . 11,1 ) .
=S=> Kte 2086 Im ersten Wort ist das Gebot des Glaubens , der Hoffnung und der Liebe enthalten . Denn wenn wir von Gott sagen , er sei unbeweglich , unveränderlich , bleibe immer der gleiche , bekennen wir ihn mit Recht als treu ohne jede Ungerechtigkeit . Darum ist es notwendig , seinen Worten zuzustimmen , festen Glauben an ihn und gänzliches Vertrauen zu ihm zu haben . Wer aber seine Allmacht , Milde und Bereitschaft und Neigung zum Wohltun betrachtet - könnte der anders als all seine Hoffnung auf ihn setzen ? Wenn er die Reichtümer der Güte und Liebe anschaut , die er in uns ausgegossen hat - muß er ihn dann nicht lieben ? Daher gebraucht Gott zur Einleitung und als Abschluß seiner Befehle und Gebote die Worte Ich bin der Herr ( Catech . R . 3,2,4 ) .
=M=> Kte Glaube
=S=> Kte 2087 Unser sittliches Leben wurzelt im Glauben an Gott , der uns seine Liebe offenbart . Der hl . Paulus spricht vom Gehorsam des Glaubens ( Röm 1,5 ; 16,26 ) als der ersten Pflicht . Im Verkennen Gottes sieht er den Grund und die Erklärung für alle sittlichen Verfehlungen [ Vgl . Röm 1,18-32 ] Wir haben Gott gegenüber die Pflicht , an ihn zu glauben und ihn zu bezeugen .
=S=> Kte 2088 Das erste Gebot verlangt von uns , unseren Glauben zu nähren , ihn umsichtig und wachsam zu behüten und alles zurückzuweisen , was ihm widerspricht . Man kann auf verschiedene Weisen gegen den Glauben sündigen : Freiwilliger Glaubenszweifel besteht in der Vernachlässigung oder Weigerung , für wahr zu halten , was Gott geoffenbart hat und die Kirche zu glauben vorlegt . Unfreiwilliger Zweifel besteht im Zögern , zu glauben , in der Mühe , über Einwände gegen den Glauben hinwegzukommen , oder auch in der Angst , die durch das Dunkel des Glaubens hervorgerufen wird . Wird der Zweifel mit Absicht gepflegt , kann er zu geistiger Verblendung führen .
=S=> Kte 2089 Unglaube besteht in der Mißachtung der geoffenbarten Wahrheit oder in der willentlichen Weigerung , ihr zuzustimmen . Häresie nennt man die nach Empfang der Taufe erfolgte beharrliche Leugnung einer mit göttlichem und katholischem Glauben zu glaubenden Wahrheit oder einen beharrlichen Zweifel an einer solchen Glaubenswahrheit ; Apostasie nennt man die Ablehnung des christlichen Glaubens im ganzen ; Schisma nennt man die Verweigerung der Unterordnung unter den Papst oder der Gemeinschaft mit den diesem untergebenen Gliedern der Kirche ( [ link ] CIC , can . 751 ) .
=M=> Kte Hoffnung
=S=> Kte 2090 Wenn Gott sich offenbart und den Menschen anruft , vermag dieser der göttlichen Liebe nicht aus eigener Kraft voll zu entsprechen . Er muß hoffen , daß Gott ihm die Fähigkeit schenken wird , seine Liebe zu erwidern und den Geboten der Liebe entsprechend zu handeln . Die Hoffnung ist die vertrauensvolle Erwartung des göttlichen Segens und der beseligenden Gottesschau ; sie ist auch mit der Befürchtung verbunden , gegen die Liebe Gottes zu verstoßen und sich strafbar zu machen .
=S=> Kte 2091 Das erste Gebot betrifft auch die Sünden gegen die Hoffnung , nämlich die Verzweiflung und die Vermessenheit . In der Verzweiflung hört der Mensch auf , von Gott sein persönliches Heil , die Gnadenhilfe , um zum Heil zu gelangen , oder die Vergebung seiner Sünden zu erhoffen . Er widersetzt sich damit der Güte Gottes , seiner Gerechtigkeit - denn der Herr bleibt seinen Verheißungen treu - und seiner Barmherzigkeit .
=S=> Kte 2092 Es gibt zwei Arten von Vermessenheit : Der Mensch überschätzt seine Fähigkeiten , indem er hofft , er könne das Heil ohne die Hilfe von oben erlangen ; oder er hofft vermessen , er könne von der Allmacht und dem Erbarmen Gottes Vergebung erlangen , ohne sich zu bekehren , und selig werden , ohne es zu verdienen .
=M=> Kte Liebe
=S=> Kte 2093 Im Glauben an die Liebe Gottes liegt die Aufforderung und die Pflicht , die göttliche Liebe aufrichtig zu erwidern . Das erste Gebot befiehlt uns , Gott über alles und seinetwegen sämtliche Geschöpfe zu lieben [ Vgl . Dtn 6,4-S. ]
=S=> Kte 2094 Man kann auf verschiedene Weise gegen die Liebe zu Gott sündigen . Gleichgültigkeit versäumt es oder weigert sich , an die Liebe Gottes zu denken ; sie verkennt deren zuvorkommendes Wesen und leugnet ihre Kraft . Undankbarkeit unterläßt es oder weigert sich , die Liebe Gottes dankbar anzuerkennen und in Gegenliebe zu erwidern . Lauheit zögert oder unterläßt , die göttliche Liebe zu erwidern ; in ihr kann die Weigerung liegen , sich dieser Liebe auszuliefern . Überdruß an geistlichen Dingen [ acedia ] oder geistige Trägheit kann so weit gehen , daß man die von Gott kommende Freude verschmäht und das göttliche Gut verabscheut . Haß gegen Gott entspringt dem Stolz . Er widersetzt sich der Liebe Gottes , dessen Güte er leugnet und den er vorgeblich deswegen verwünscht , weil Gott die Sünden verbietet und Strafen verhängt .
=U5= AbsII -- II Ihm allein sollst du dienen
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=M=> Kte Die Verpflichtung der Gesellschaft zur Gottesverehrung und das Recht auf Religionsfreiheit
=S=> Kte 2104 Alle Menschen sind verpflichtet , die Wahrheit , besonders in dem , was Gott und seine Kirche angeht , zu suchen und die erkannte Wahrheit aufzunehmen und zu bewahren ( DH 1 ) . Zu dieser Pflicht werden die Menschen durch ihre eigene Natur gedrängt ( DH 2 ) . Diese Pflicht verbietet nicht , mit aufrichtigem Ernst die verschiedenen Religionen zu achten , die nicht selten einen Strahl jener Wahrheit wiedergeben , die alle Menschen erleuchtet ( NA 2 ) ; sie widerspricht auch nicht dem Liebesgebot , das die Christen drängt , den Menschen , die in Irrtum oder Unwissenheit in den Dingen des Glaubens befangen sind , in Liebe , Klugheit und Geduld zu begegnen ( DH 14 ) .
=S=> Kte 2105 Die Pflicht , Gott aufrichtig zu verehren , betrifft sowohl den einzelnen Menschen als auch die Gesellschaft . Dies ist die überlieferte katholische Lehre von der moralischen Pflicht der Menschen und der Gesellschaften gegenüber der wahren Religion und der einzigen Kirche Christi ( DH 1 ) . Indem die Kirche unablässig das Evangelium verkündet , bemüht sie sich darum , daß es den Menschen möglich wird , Mentalität und Sitte , Gesetz und Strukturen der Gemeinschaft , in der jemand lebt , im Geist Christi zu gestalten ( AA 13 ) . Die Christen haben die soziale Verpflichtung , in jedem Menschen die Liebe zum Wahren und Guten zu achten und zu wecken . Dies verlangt von ihnen , die einzige wahre Religion , die in der katholischen und apostolischen Kirche verwirklicht ist [ Vgl . DH 1 ] , zu verbreiten . Die Christen sind berufen , das Licht der Welt zu sein [ Vgl . AA 13 ] . Die Kirche bezeugt so die Königsherrschaft Christi über die ganze Schöpfung , insbesondere über die menschlichen Gesellschaften [ Vgl . Leo X III. . Enz . Immortale Dei ; Pius Xl. , Enz . Quas primas ] .
=S=> Kte 2106 Religionsfreiheit bedeutet , daß im religiösen Bereich niemand gezwungen wird , gegen sein Gewissen zu handeln , noch daran gehindert wird , privat und öffentlich , als einzelner und in Verbindung mit anderen innerhalb der gebührenden Grenzen nach seinem Gewissen zu handeln ( DH 2 ) . Dieses Recht gründet auf der Natur des Menschen , dessen Würde erfordert , daß er der göttlichen Wahrheit , die die zeitliche Ordnung übersteigt , freiwillig zustimmt . Deswegen bleibt dieses Recht auch denjenigen erhalten , die der Verpflichtung , die Wahrheit zu suchen und an ihr festzuhalten , nicht nachkommen ( DH 2 ) .
=S=> Kte 2107 Wenn in Anbetracht besonderer Umstände in einem Volk einer einzigen religiösen Gemeinschaft in der Rechtsordnung des Staates eine spezielle bürgerliche Anerkennung gezollt wird , so ist es notwendig , daß zugleich das Recht auf Freiheit in religiösen Dingen für alle Bürger und religiösen Gemeinschaften anerkannt und gewahrt wird ( DH 6 ) .
=S=> Kte 2108 Das Recht auf Religionsfreiheit bedeutet weder die moralische Erlaubnis , einem Irrtum anzuhängen [ Vgl . Leo XIII. , Enz . Libertas præstantissimum ] , noch ein angebliches Recht auf Irrtum [ Vgl . Pius XII. , Ansprache vom 6 Dezember 1953 ] sondern es ist ein natürliches Recht des Menschen auf die bürgerliche Freiheit , das heißt darauf , daß im religiösen Bereich - innerhalb der gebührenden Grenzen - von der politischen Gewalt kein äußerer Zwang ausgeübt wird . Dieses natürliche Recht ist in der Rechtsordnung der Gesellschaft anzuerkennen , so daß es zum staatlichen Recht wird [ Vgl . DH 2. ] .
=S=> Kte 2109 Das Recht auf Religionsfreiheit darf an sich weder unbeschränkt [ Vgl . Pius VI. , Breve Quod aliquantum ] noch bloß durch eine positivistisch oder naturalistisch verstandene öffentliche Ordnung [ Vgl . Pius IX. , Enz . Quanta cura. ] beschränkt sein . Die diesem Recht innewohnenden gerechten Grenzen sind für jede Gesellschaftssituation den Forderungen des Gemeinwohls entsprechend durch die politische Klugheit zu bestimmen und durch die staatliche Autorität nach rechtlichen Normen , die der objektiven sittlichen Ordnung entsprechen , zu bestätigen ( DH 7 ) .
=U5= AbsIII -- III Du sollst neben mir keine anderen Götter haben
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=S=> Kte 2110 Das erste Gebot verbietet , neben dem einen Herrn , der sich seinem Volk geoffenbart hat , noch andere Götter zu verehren . Es untersagt Aberglauben und Unglauben . Der Aberglaube ist gewissermaßen ein abartiges Zuviel an Religiosität , der Unglaube ein Zuwenig , ein der Tugend der Gottesverehrung widersprechendes Laster .
=M=> Kte Aberglaube
=S=> Kte 2111 Der Aberglaube ist eine Entgleisung des religiösen Empfindens und der Handlungen , zu denen es verpflichtet . Er kann sich auch in die Verehrung einschleichen , die wir dem wahren Gott erweisen . So wenn z . B . bestimmten , im übrigen berechtigten oder notwendigen Handlungen eine magische Bedeutung beigemessen wird . Wer die Wirksamkeit von Gebeten oder von sakramentalen Zeichen dem bloß äußerlichen Verrichten zuschreibt und dabei von den inneren Haltungen , die sie erfordern , absieht , verfällt dem Aberglaube [ Vgl . Mt 23,16-22 ] .
=M=> Kte Götzendienst
=S=> Kte 2112 Das erste Gebot verurteilt die Vielgötterei . Es verlangt vom Menschen , nur an Gott , nicht an andere Götter zu glauben und außer dem einen Gott keine anderen Gottheiten zu verehren . Die Schrift mahnt beständig zur Zurückweisung der Götzen . Diese sind nur Silber und Gold , ein Machwerk von Menschenhand . Sie haben einen Mund und reden nicht , Augen und sehen nicht . Diese kraftlosen Götzen machen kraftlos : Die sie gemacht haben , sollen ihrem Machwerk gleichen , alle , die den Götzen vertrauen ( Ps 115,4_5:8 ) [ Vgl . Jes 44,9-10 ; Jer 10,1-16 ; Dtn 14,1-30 : Bar 6 ; Weish 13,1-15,19 ] . Gott hingegen ist der lebendige Gott ( z . B . Jos 3,10 und Ps 42,3 ) , der Leben schafft und in die Geschichte eingreift .
=S=> Kte 2113 Götzendienst kommt nicht nur in den falschen Kulten des Heidentums vor . Er bleibt auch für den Glauben eine beständige Versuchung . Es ist Götzendienst , wenn der Mensch anstelle Gottes etwas Geschaffenes ehrt und verehrt , ob es sich nun um Götter oder Dämonen ( z . B . im Satanismus ) oder um Macht , Vergnügen , Rasse , Ahnen , Staat , Geld oder ähnliches handelt . Ihr könnt nicht beiden dienen , Gott und dem Mammon , sagt Jesus ( Mt 6,24 ) . Zahlreiche Märtyrer starben , weil sie das Tier nicht anbeteten [ Vgl . Offb 13-14 ] ; sie weigerten sich sogar , es auch nur zum Schein zu verehren . Götzendienst läßt Gott nicht als den einzigen Herrn gelten ; er schließt also von der Gemeinschaft mit Gott aus [ Vgl . Gal 5,20 ; Eph 5,5 ] .
=S=> Kte 2114 In der Anbetung des einzigen Gottes wird das menschliche Leben zu einer Einheit . Das Gebot , den einen Herrn allein anzubeten , macht den Menschen einfach und rettet ihn vor unendlicher Zersplitterung . Der Götzendienst ist eine Perversion des dem Menschen angeborenen religiösen Empfindens . Den Götzen dient , wer seinen unzerstörbaren Sinn für Gott auf etwas anderes als auf Gott richtet ( Origenes , Cels . 2,40 ) .
=M=> Kte Wahrsagerei und Magie
=S=> Kte 2115 Gott kann seinen Propheten und anderen Heiligen die Zukunft offenbaren . Die christliche Haltung besteht jedoch darin , die Zukunft vertrauensvoll der Vorsehung anheimzustellen und sich jeglicher ungesunder Neugier zu enthalten . Wer es an notwendiger Voraussicht fehlen läßt , handelt verantwortungslos .
=S=> Kte 2116 Sämtliche Formen der Wahrsagerei sind zu verwerfen : Indienstnahme von Satan und Dämonen , Totenbeschwörung oder andere Handlungen , von denen man zu Unrecht annimmt , sie könnten die Zukunft entschleiern [ Vgl . Dtn 18,10 ; Jer 29,8. ] . Hinter Horoskopen , Astrologie , Handlesen , Deuten von Vorzeichen und Orakeln , Hellseherei und dem Befragen eines Mediums verbirgt sich der Wille zur Macht über die Zeit , die Geschichte und letztlich über die Menschen , sowie der Wunsch , sich die geheimen Mächte geneigt zu machen . Dies widerspricht der mit liebender Ehrfurcht erfüllten Hochachtung , die wir allein Gott schulden .
=S=> Kte 2117 Sämtliche Praktiken der Magie und Zauberei , mit denen man sich geheime Mächte untertan machen will , um sie in seinen Dienst zu stellen und eine übernatürliche Macht über andere zu gewinnen - sei es auch , um ihnen Gesundheit zu verschaffen - verstoßen schwer gegen die Tugend der Gottesverehrung . Solche Handlungen sind erst recht zu verurteilen , wenn sie von der Absicht begleitet sind , anderen zu schaden , oder wenn sie versuchen , Dämonen in Anspruch zu nehmen . Auch das Tragen von Amuletten ist verwerflich . Spiritismus ist oft mit Wahrsagerei oder Magie verbunden . Darum warnt die Kirche die Gläubigen davor . Die Anwendung sogenannter natürlicher Heilkräfte rechtfertigt weder die Anrufung böser Mächte noch die Ausbeutung der Gutgläubigkeit anderer .
=M=> Kte Verfehlungen gegen die Gottesverehrung
=S=> Kte 2118 Das erste Gebot Gottes verwirft die Sünden gegen die Gottesverehrung . Dazu gehören in erster Linie : Gott in Worten oder Handlungen zu versuchen , Sakrileg und Simonie .
=S=> Kte 2119 Gott zu versuchen bedeutet , daß man seine Güte und Allmacht durch Worte oder Taten auf die Probe stellt . So wollte Satan Jesus dazu bringen , sich vom Tempel hinabzustürzen und dadurch Gott zum Eingreifen zu zwinge [ Vgl . Lk 4,9. ] . Jesus hält ihm das Wort Gottes entgegen : Ihr sollt den Herrn , euren Gott , nicht auf die Probe stellen ( Dtn 6,16 ) . Die Herausforderung , die in einem solchen Ansinnen an Gott liegt , verletzt die Ehrfurcht und das Vertrauen , die wir unserem Schöpfer und Herrn schulden . Dies schließt immer einen Zweifel an der Liebe , der Vorsehung und der Macht Gottes ein [ Vgl . 1 Kor 10,9 ; Ex 17,2-7 ; Ps 95,9 ] .
=S=> Kte 2120 Ein Sakrileg begeht , wer Sakramente oder andere liturgische Handlungen , gottgeweihte Personen , Dinge oder Orte entweiht oder verunehrt . Eine besonders schwere Sünde ist das Sakrileg dann , wenn es sich gegen die Eucharistie richtet , denn in diesem Sakrament ist der Leib Christi substantiell gegenwärtig [ Vgl . CIC , cann . [ link ] 1367 ; [ link ] 1376 ] .
=S=> Kte 2121 Simonie besteht im Kauf oder Verkauf geistlicher Dinge . Zu Simon dem Zauberer , der die geistliche Macht kaufen wollte , die er in den Aposteln am Werk sah , sagte der hl . Petrus : Dein Silber fahre mit dir ins Verderben , wenn du meinst , die Gabe Gottes lasse sich für Geld kaufen ( Apg 8,20 ) . Er hielt sich an das Wort Jesu : Umsonst habt ihr empfangen , umsonst sollt ihr geben ( Mt 10,8 ) [ Vgl . schon Jes 55,1. ] . Man kann sich nicht geistliche Güter aneignen und so tun , als wäre man deren Besitzer oder Herr , denn sie kommen von Gott . Man kann sie nur als Geschenk von ihm empfangen .
=S=> Kte 2122 Der Spender [ von Sakramenten ] darf außer den von der zuständigen Autorität festgesetzten Stolgebühren für die Sakramentenspendung nichts fordern ; er hat immer darauf bedacht zu sein , daß Bedürftige nicht wegen ihrer Armut der Hilfe der Sakramente beraubt werden ( [ link ] CIC , can . 848 ) . Die zuständige Autorität setzt Stolgebühren fest , kraft des Grundsatzes , daß das christliche Volk für den Unterhalt der kirchlichen Amtsträger aufzukommen hat . Denn wer arbeitet , hat ein Recht auf seinen Unterhalt ( Mt 10,10 ) [ Vgl . Lk 10,7 ; 1 Kor 9,5-18 ; 1 Tim 5,17-18. ] .
=M=> Kte Atheismus
=S=> Kte 2123 Viele von unseren Zeitgenossen erkennen . . . [ die ] innigste und lebenskräftige Verbindung mit Gott überhaupt nicht oder verwerfen sie ausdrücklich , so daß der Atheismus zu den ernstesten Gegebenheiten dieser Zeit zu rechnen . . . ist ( GS 19,1 ) .
=S=> Kte 2124 Der Begriff Atheismus kann sehr verschiedene Phänomene bezeichnen . Eine häufige Form ist der praktische Materialismus , der seine Bedürfnisse und Anliegen auf den Raum und die Zeit beschränkt . Der atheistische Humanismus ist der falschen Ansicht , daß der Mensch sich selbst Ziel und alleiniger Gestalter und Schöpfer seiner eigenen Geschichte sei ( GS 20 , 1 ) . Eine weitere Form des heutigen Atheismus erwartet die Befreiung des Menschen durch eine wirtschaftliche und gesellschaftliche Befreiung . Dieser Befreiung steht , so behauptet er , die Religion ihrer Natur nach im Wege , insofern sie die Hoffnung des Menschen auf ein künftiges und trügerisches Leben richte und ihn dadurch vom Aufbau der irdischen Gesellschaft abschrecke ( GS 20,2 ) .
=S=> Kte 2125 Da der Atheismus die Existenz Gottes leugnet oder ablehnt , ist er eine Sünde gegen die Tugend der Gottesverehrung [ Vgl . Röm 1,18. ] . Absichten und Umstände können die Verantwortlichkeit für dieses Vergehen stark einschränken . An der Entstehung und Verbreitung des Atheismus können die Gläubigen einen nicht geringen Anteil haben , insofern man sagen muß , daß sie durch Vernachlässigung der Glaubenserziehung , durch mißverständliche Darstellung der Lehre oder auch durch die Mängel ihres religiösen , sittlichen und gesellschaftlichen Lebens das wahre Antlitz Gottes und der Religion eher verhüllen als offenbaren ( GS 19,3 ) .
=S=> Kte 2126 Oft basiert der Atheismus auf einer falschen Auffassung von der menschlichen Autonomie , die so weit geht , daß sie jegliche Abhängigkeit von Gott leugnet [ Vgl . GS 20,1 ] . Es ist jedoch so , daß die Anerkennung Gottes der Würde des Menschen keineswegs widerstreitet , da diese Würde in Gott selbst gründet und vollendet wird ( GS 21,3 ) . Die Kirche weiß , daß ihre Botschaft mit den verborgensten Wünschen des menschlichen Herzens übereinstimmt ( GS 21,7 ) .
=M=> Kte Agnostizismus
=S=> Kte 2127 Der Agnostizismus hat mehrere Formen . In manchen Fällen weigert sich der Agnostiker , Gott zu leugnen , und postuliert sogar die Existenz eines transzendenten Wesens ; dieses könne sich aber nicht offenbaren und niemand könne etwas über es aussagen . In anderen Fällen nimmt der Agnostiker zur Existenz Gottes gar nicht Stellung , da es unmöglich sei , diese zu beweisen , ja auch nur zu bejahen oder zu leugnen .
=S=> Kte 2128 Im Agnostizismus kann zuweilen ein gewisses Suchen nach Gott liegen ; er kann aber auch auf Gleichgültigkeit beruhen , auf einer Flucht vor der letzten Daseinsfrage und einer Trägheit des Gewissens . Allzuoft kommt der Agnostizismus dem praktischen Atheismus gleich .
=U5= AbsIV -- IV Du sollst dir kein Gottesbildnis machen
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=S=> Kte 2129 Die göttliche Weisung untersagt jede von Menschenhand angefertigte Darstellung Gottes . Das Buch Deuteronomium erklärt : Eine Gestalt habt ihr an dem Tag , als der Herr am Horeb mitten aus dem Feuer zu euch sprach , nicht gesehen . Lauft nicht in euer Verderben , und macht euch kein Gottesbildnis , das irgend etwas darstellt ( Dtn 4 , 15-16 ) . Der absolut transzendente Gott hat sich Israel geoffenbart . Er ist alles , aber gleichzeitig ist er doch größer als alle seine Werke ( Sir 43,27-28 ) . Er ist der Urheber der Schönheit ( Weish 13,3 ) .
=S=> Kte 2130 Doch schon im Alten Testament hat Gott die Anfertigung von Bildern angeordnet oder erlaubt , die sinnbildlich auf das Heil durch das fleischgewordene Wort hinweisen sollten : beispielsweise die eherne Schlange [ Vgl . Num 21,4-9 ; weish 16 , 5-14 ; Job 3,14-15 ] , die Bundeslade und die Kerubim [ Vgl . Ex 25,10-22 ; 1 Kön 6 , 23-28 ; 7 , 23-26 ]
=S=> Kte 2131 Unter Berufung auf das Mysterium des fleischgewordenen Wortes hat das siebte Ökumenische Konzil in Nizäa im Jahr 787 die Verehrung der Ikonen , die Christus oder auch die Gottesmutter , Engel und Heilige darstellen , gegen die Ikonoklasten verteidigt . Durch seine Menschwerdung hat der Sohn Gottes eine neue Bilder-"Ökonomie " eröffnet .
=S=> Kte 2132 Die christliche Bilderverehrung widerspricht nicht dem ersten Gebot , das Götzenbilder verbietet . Denn die Ehre , die wir einem Bild erweisen , geht über auf das Urbild ( Basilius , Spir . 18,45 ) , und wer das Bild verehrt , verehrt in ihm die Person des darin Abgebildeten ( 2. K . v . Nizäa : DS 601 ) [ Vgl . K . v . Trient : DS 1821-1825 ; 2. Vatikanisches Konzil : SC 126 ; LG 67 ] . Die Ehre , die wir den heiligen Bildern erweisen , ist eine ehrfürchtige Verehrung , keine Anbetung ; diese steht allein Gott zu . Die Gottesverehrung wird nicht den Bildern als Ding zuteil , sondern nur insofern sie Bilder sind , die zum menschgewordenen Gott führen . Die Bewegung , die sich auf das Bild als Bild richtet , bleibt nicht in diesem stehen , sondern strebt zu dem , dessen Bild es ist ( Thomas v . A. , s . th . 2-2 , 81,3 , ad 3 ) .
=U5= AbsV -- Kurztexte --
=S=> Kte 2136 Die Pflicht Gott echte Verehrung zu erweisen betrifft den Menschen als Einzelwesen und als gesellschaftliches Wesen .
=S=> Kte 2137 Der Mensch soll die Religion privat und öffentlich in Freiheit bekennen können ( DH 15 ) .
=S=> Kte 2138 Der Aberglaube ist ein Abweichen von der Verehrung die wo dem wahren Gott schulden . Er zeigt sich in Götzendienst sowie in verschiedenen Formen der Wahrsagerei und Magie .
=S=> Kte 2139 Gott in Worten oder Taten auf die Probe zu stellen das Sakrileg und die Simonie sind durch das erste Gebot verbotene Sünden gegen die Gottesverehrung .
=S=> Kte 2140 Da der Atheismus die Existenz Gottes leugnet oder ablehnt , ist er eine Sünde gegen das erste Gebot .
=S=> Kte 2141 Die Verehrung heiliger Bilder gründet auf dem Mysterium der Inkarnation des Wortes Gottes . Sie widerspricht dem ersten Gebot nicht .
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