kopfgodoku.de
Listenanzeige
PunktNr Überschrift
Dokument KATECHISMUS der katholischen Kirche 2007
Orginal 0
Inhalt
848
=S=> Kte 2032 Die Kirche ist die Säule und das Fundament der Wahrheit ( 1 Tim 3 , 15 ) . Den feierlichen Auftrag Christi zur Verkündigung der Heilswahrheit hat die Kirche von den Aposteln erhalten ( LG 17 ) . Der Kirche kommt es zu , immer und überall die sittlichen Grundsätze auch über die soziale Ordnung zu verkündigen wie auch über menschliche Dinge jedweder Art zu urteilen , insoweit die Grundrechte der menschlichen Person oder das Heil der Seelen dies erfordern ( [ link ] CIC , can . 747 , §2 ) .
=S=> Kte 2033 Das Lehramt der Hirten der Kirche auf dem Gebiet der Moral wird für gewöhnlich in der Katechese und Predigt ausgeübt , mit Hilfe der Werke der Theologen und der geistlichen Schriftsteller . Unter Leitung und Aufsicht der Hirten ist das Vermächtnis der christlichen Moral von Generation zu Generation weitergegeben worden . Dieses besteht aus einer unverwechselbaren Gesamtheit von Regeln , Geboten und Tugenden , welche sich aus dem Glauben an Christus ergeben und durch die Liebe belebt werden . Diese Katechese nimmt nach alter Tradition neben dem Glaubensbekenntnis und dem Vaterunser den Dekalog zur Grundlage , der die für alle Menschen geltenden Grundsätze des sittlichen Lebens ausspricht .
=S=> Kte 2034 Der Papst und die Bischöfe sind authentische , das heißt mit der Autorität Christi versehene Lehrer , die dem ihnen anvertrauten Volk den Glauben verkündigen , der geglaubt und auf die Sitten angewandt werden soll ( LG 25 ) . Das universale ordentliche Lehramt des Papstes und der in Gemeinschaft mit ihm stehenden Bischöfe lehrt die Gläubigen die zu glaubende Wahrheit , die zu lebende Liebe und die zu erhoffende Seligkeit .
=S=> Kte 2035 Die höchste Stufe in der Teilhabe an der Autorität Christi wird durch das Charisma der Unfehlbarkeit gewährleistet . Diese reicht so weit wie das Vermächtnis der göttlichen Offenbarung [ Vgl . LG 25. ] . Sie erstreckt sich auf alle Elemente der Lehre einschließlich der Sittenlehre , ohne welche die Heilswahrheiten des Glaubens nicht bewahrt , dargelegt und beobachtet werden können [ Vgl . CDF , Erkl . Mysterium Ecclesiæ ] .
=S=> Kte 2036 Die Autorität des Lehramtes erstreckt sich auch auf die einzelnen Gebote des natürlichen Sittengesetzes . Es ist heilsnotwendig , sie zu beobachten , wie der Schöpfer es verlangt . Wenn das Lehramt der Kirche die Vorschriften des sittlichen Naturgesetzes in Erinnerung ruft , übt es einen wesentlichen Teil seiner prophetischen Aufgabe aus , den Menschen zu verkünden , was sie in Wirklichkeit sind , und sie daran zu erinnern , was sie vor Gott sein sollen [ Vgl . DH 14 ] .
=S=> Kte 2037 Das der Kirche anvertraute Gesetz Gottes wird den Gläubigen als Weg des Lebens und der Wahrheit gelehrt . Die Gläubigen haben das Recht [ Vgl . [ link ] CIC , can . 213 ] , in den heilsamen göttlichen Geboten unterwiesen zu werden , die das Urteilsvermögen läutern und mit Hilfe der Gnade die verwundete menschliche Vernunft heilen . Sie haben die Pflicht , die durch die rechtmäßige Autorität der Kirche erlassenen Anordnungen und Vorschriften zu beobachten . Selbst wenn diese disziplinärer Natur sind , erfordern sie Folgsamkeit in Liebe .
=S=> Kte 2038 Bei ihrer Aufgabe , die christliche Moral zu lehren und anzuwenden , benötigt die Kirche den Eifer der Seelsorger , das Wissen der Theologen und den Beitrag aller Christen und Menschen guten Willens . Der Glaube und das gelebte Evangelium schenken jedem eine Lebenserfahrung in Christus , die ihn erhellt und befähigt , die göttlichen und menschlichen Wirklichkeiten dem Geist Gottes entsprechend zu beurteilen [ Vgl . 1 Kor 2,10-15 ] So kann der Heilige Geist sich ganz einfacher Menschen bedienen , um Gelehrte und höchste Würdenträger zu erleuchten .
=S=> Kte 2039 Die kirchlichen Ämter sind im Geist brüderlichen Dienens und der Hingabe an die Kirche im Namen des Herrn auszuüben [ Vgl . Röm 12,8:11 ] . Wer im Dienst der Kirche steht , soll sich hüten , sich bei der moralischen Beurteilung des eigenen Tuns auf eine bloß individuelle Sicht zurückzuziehen . Er soll soweit wie möglich das Wohl aller im Blick haben , wie es im natürlichen und geoffenbarten Sittengesetz und daher auch im Gesetz der Kirche und in der Lehre des Lehramtes über die sittlichen Fragen zum Ausdruck kommt . Es ist nicht angemessen , das persönliche Gewissen und die Vernunft dem moralischen Gesetz oder dem Lehramt der Kirche entgegenzusetzen .
=S=> Kte 2040 So kann sich unter den Christen eine echte Haltung kindlicher Liebe zur Kirche entwickeln . Sie ist die normale Entfaltung der Taufgnade , die uns im Schoß der Kirche gezeugt und zu Gliedern des Leibes Christi gemacht hat . In ihrer mütterlichen Sorge vermittelt uns die Kirche die Barmherzigkeit Gottes , die über alle unsere Sünden siegt und insbesondere im Sakrament der Versöhnung wirkt . Als eine sorgende Mutter spendet sie uns auch in ihrer Liturgie Tag für Tag die Nahrung des Wortes und der Eucharistie des Herrn .