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Dokument KATECHISMUS der katholischen Kirche 2007
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=S=> Kte 1939 Das Prinzip der Solidarität , die man auch als Freundschaft oder soziale Liebe bezeichnen kann , ist eine Forderung , die sich aus der menschlichen und christlichen Brüderlichkeit direkt ergibt [ Vgl . SRS 38-40 ; CA 10 ] . Ein heute weitverbreiter Irrtum liegt darin , daß man das Gesetz der Solidarität und Liebe zwischen den Menschen in Vergessenheit geraten läßt , jenes Gesetz , das sowohl durch den gemeinsamen Ursprung und durch die nämliche Vernunftnatur aller Menschen , gleichviel welchen Volkes , vorgeschrieben und auferlegt ist , wie auch durch das Opfer der Erlösung , das Jesus Christus am Altar des Kreuzes seinem himmlischen Vater darbrachte der sündigen Menschheit zum Heil ( Pius XII. , Enz . Summi pontificatus ) .
=S=> Kte 1940 Die Solidarität zeigt sich in erster Linie in der Güterverteilung und in der Entlohnung der Arbeit . Sie setzt auch den Einsatz für eine gerechtere Gesellschaftsordnung voraus , in der die Spannungen sich besser beseitigen und die Konflikte sich leichter auf dem Verhandlungsweg lösen lassen .
=S=> Kte 1941 Die gesellschaftlich-wirtschaftlichen Probleme lassen sich nur mit Hilfe aller Formen von Solidarität lösen : Solidarität der Armen untereinander , der Reichen mit den Armen , der Arbeiter untereinander , der Arbeitgeber und der Arbeitnehmer im Unternehmen und Solidarität unter den Nationen und Völkern . Die internationale Solidarität ist eine Forderung der sittlichen Ordnung . Der Weltfriede hängt teilweise von ihr ab .
=S=> Kte 1942 Bei der Tugend der Solidarität geht es nicht nur um materielle Güter . Durch die Verbreitung der geistigen Güter des Glaubens begünstigte die Kirche auch die Entwicklung zeitlicher Güter , der sie oft neue Wege bahnte . So erfüllte sich im Verlauf der Jahrhunderte das Wort des Herrn : Euch aber muß es zuerst um [ Gottes ] Reich und um seine Gerechtigkeit gehen ; dann wird euch alles andere dazugegeben ( Mt 6,33 ) . Seit zweitausend Jahren lebt und verharrt in der Seele der Kirche dieser Sinn , der die Seelen - bis zum Liebesheroismus der das Land bebauenden Mönche , der Sklavenbefreier , der Krankenheiler , der Boten des Glaubens , der Zivilisation , der Wissenschaft - zu allen Generationen und Völkern gedrängt hat und drängt , um Gesellschaftsverhältnisse zu schaffen , die allen ein menschen - und christenwürdiges Leben ermöglichen ( Pius XII. , Ansprache vom 1. Juni 1941 ) .