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Dokument KATECHISMUS der katholischen Kirche 2007
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2037

=U5= AbsI -- Titel 1 Natürliche Personen , Verbraucher , Unternehmer

-- =S=> I Die Barmherzigkeit und die Sünde Kte 1846 Das Evangelium ist die in Jesus Christus ergangene Offenbarung , daß Gott mit den Sündern Erbarmen hat [ Vgl . Lk 15 ] . Der Engel sagt zu Josef : Ihm sollst du den Namen Jesus geben ; denn er wird sein Volk von seinen Sünden erlösen ( Mt 1,21 ) . Und von der Eucharistie , dem Sakrament der Erlösung , sagt Jesus : Das ist mein Blut , das Blut des Bundes , das für viele vergossen wird zur Vergebung der Sünden ( Mt 26,28 ) . Kte 1847 Gott hat uns erschaffen ohne uns , er wollte uns aber nicht retten ohne uns ( Augustinus , serm . 169,11,13 ) . Um sein Erbarmen zu empfangen , müssen wir unsere Verfehlungen bekennen : Wenn wir sagen , daß wir keine Sünde haben , führen wir uns selbst in die Irre , und die Wahrheit ist nicht in uns . Wenn wir unsere Sünden bekennen , ist er treu und gerecht ; er vergibt uns die Sünden und reinigt uns von allem Unrecht ( 1 Joh 1,8-9 ) . Kte 1848 Der hl . Paulus sagt : Wo jedoch die Sünde mächtig wurde , da ist die Gnade übergroß geworden . Um aber ihr Werk zu tun , muß die Gnade die Sünde aufdecken , um unser Herz zu bekehren und uns durch Gerechtigkeit zum ewigen Leben durch Jesus Christus , unsern Herrn ( Röm 5,20-21 ) zu führen . Wie ein Arzt die Wunde untersucht , bevor er sie verbindet , so wirft Gott durch sein Wort und seinen Geist ein helles Licht auf die Sünde . Umkehr erfordert , daß die Sünde ans Licht gebracht wird ; sie enthält ein inneres Gewissensurteil , und da dieses eine Prüfung durch das Wirken des Geistes der Wahrheit im Herzen des Menschen ist , wird es zugleich zum Beginn einer neuen Ausspendung von Gnade und Liebe : ‚Empfangt den Heiligen Geist‘ . Wir entdecken so in diesem ‚der Sünde Überführen‘ eine doppelte Gabe : das Geschenk der Wahrheit des Gewissens und das Geschenk der Gewißheit der Erlösung . Der Geist der Wahrheit ist auch der Tröster ( DeV 31 ) .

=U5= AbsII -- II Das Wesen der Sünde

-- =S=> Kte 1849 Die Sünde ist ein Verstoß gegen die Vernunft , die Wahrheit und das rechte Gewissen ; sie ist eine Verfehlung gegen die wahre Liebe zu Gott und zum Nächsten aufgrund einer abartigen Anhänglichkeit an gewisse Güter . Sie verletzt die Natur des Menschen und die menschliche Solidarität . Sie wurde definiert als ein Wort , eine Tat oder ein Begehren im Widerspruch zum ewigen Gesetz ( Augustinus , Faust . 22 , 27 ) [ Vgl . Röm 1,28-32 ; 1 Kor 6,9-10 ; Eph 5,3-5 ; Kot 3,5-8 ; 1 Tim 1,9-10 ; 2Tim 3,2-5 ] .
=S=> Kte 1850 Die Sünde ist eine Beleidigung Gottes : Gegen dich allein habe ich gesündigt , ich habe getan , was dir mißfällt ( Ps 51,6 ) . Die Sünde lehnt sich gegen die Liebe Gottes zu uns auf und wendet unsere Herzen von ihm ab . Wie die Ursünde ist sie ein Ungehorsam , eine Auflehnung gegen Gott durch den Willen , wie Gott zu werden und dadurch Gut und Böse zu erkennen und zu bestimmen ( Gen 3,5 ) . Die Sünde ist somit die bis zur Verachtung Gottes gesteigerte Selbstliebe ( Augustinus , civ . 14,28 ) . Die Sünde ist wegen dieser stolzen Überheblichkeit dem Gehorsam Jesu [ Vgl . Phil 2,6-9 ] , der das Heil wirkt , völlig entgegengesetzt .
=S=> Kte 1851 Gerade in der Passion , in der die Barmherzigkeit Christi die Sünde überwindet , zeigt sich am besten , wie gewalttätig und vielgestaltig diese ist : Unglaube , mörderischer Haß , Verstoßung und Verspottung durch die Führer und das Volk , Feigheit des Pilatus und Grausamkeit der Soldaten , der für Jesus so bittere Verrat des Judas , die Verleugnung durch Petrus und die Flucht der Jünger . Doch gerade in der Stunde der Finsternis und des Fürsten dieser Welt [ Vgl . Joh 14,30 ] wird das Opfer Christi im Verborgenen zur Quelle , aus der unerschöpflich die Vergebung unserer Sünden strömt .

=U5= AbsIII -- III Die Verschiedenheit der Sünden

-- =S=> Kte 1852 Die Sünden sind vielfältig ; die Schrift enthält mehrere Sündenregister . Der Galaterbrief setzt dabei der Frucht des Geistes die Werke des Fleisches entgegen : Die Werke des Fleisches sind deutlich erkennbar : Unzucht , Unsittlichkeit , ausschweifendes Leben , Götzendienst , Zauberei , Feindschaften , Streit , Eifersucht , Jähzorn , Eigennutz , Spaltungen , Parteiungen , Neid und Mißgunst , Trink - und Eßgelage und ähnliches mehr . Ich wiederhole , was ich euch schon früher gesagt habe : Wer so etwas tut , wird das Reich Gottes nicht erben ( Gal 5 , 19_21)1.
=S=> Kte 1853 Wie alle menschlichen Handlungen kann man die Sünden nach ihrem Gegenstand unterscheiden oder nach den Tugenden , zu denen sie durch Übertreibung oder Mangel im Gegensatz stehen , oder nach den Geboten , denen sie widersprechen . Man kann sie auch in Sünden gegen Gott , gegen den Nächsten und gegen sich selbst einteilen , in geistige und in fleischliche Sünden oder auch in Sünden , die man in Gedanken , Worten und Werken oder durch Unterlassungen begeht . Wie der Herr lehrt , liegt die Wurzel der Sünde im Herzen des Menschen , in seinem freien Willen : Aus dem Herzen kommen böse Gedanken , Mord , Ehebruch , Unzucht , Diebstahl , falsche Zeugenaussagen und Verleumdungen . Das ist es , was den Menschen unrein macht ( Mt 15,19 ) . Im Herzen wohnt auch die Liebe , die Ursprung der guten und reinen Werke ist . Diese wird durch die Sünde verwundet .

=U5= AbsIV -- IV Die Schwere der Sünde - Todsünde und läßliche Sünde

-- =S=> Kte 1862 Eine läßliche Sünde begeht , wer in einer nicht schwerwiegenden Materie eine Vorschrift des Sittengesetzes verletzt oder das Sittengesetz zwar in einer schwerwiegenden Materie , aber ohne volle Kenntnis oder volle Zustimmung übertritt .
=S=> Kte 1863 Die läßliche Sünde schwächt die göttliche Tugend der Liebe ; in ihr verrät sich eine ungeordnete Neigung zu geschaffenen Gütern ; sie verhindert , daß die Seele in der Übung der Tugenden und im Tun des sittlich Guten Fortschritte macht ; sie zieht zeitliche Strafen nach sich . Falls die läßliche Sünde mit Bedacht geschieht und nicht bereut wird , macht sie uns allmählich bereit , Todsünden zu begehen . Die läßliche Sünde macht uns jedoch nicht zu Gegnern des Willens Gottes und seiner Freundschaft ; sie bricht den Bund mit Gott nicht . Sie läßt sich mit der Gnade Gottes menschlich wiedergutmachen . Sie entzieht nicht die heiligmachende , vergöttlichende Gnade , die Liebe und so auch nicht die ewige Seligkeit ( RP 17 ) . Solange der Mensch im Fleisch wandelt , kann er wenigstens nicht ohne leichte Sünden sein . Halte aber diese Sünden , die wir als leicht bezeichnen , nicht für harmlos . Falls du sie für harmlos ansiehst , wenn du sie wägst , zittere , wenn du sie zählst . Viele kleine Dinge bilden eine große Masse ; viele Tropfen füllen einen Fluß ; viele Körner bilden einen Haufen . Welche Hoffnung haben wir also ? Zuerst das Bekenntnis ( Augustinus , ep . Jo . 1,6 ) .
=S=> Kte 1864 Wer aber den Heiligen Geist lästert , der findet in Ewigkeit keine Vergebung , sondern seine Sünde wird ewig an ihm haften ( Mk 3,29 ) [ Vgl . Mt 12,32 ; Lk 12,10 ] . Die Barmherzigkeit Gottes ist grenzenlos ; wer sich aber absichtlich weigert , durch Reue das Erbarmen Gottes anzunehmen , weist die Vergebung seiner Sünden und das vom Heiligen Geist angebotene Heil zurück [ Vgl . DeV 46. ] . Eine solche Verhärtung kann zur Unbußfertigkeit bis zum Tod und zum ewigen Verderben führen .

=U5= AbsV -- V Die Ausbreitung der Sünde

-- =S=> Kte 1865 Die Sünde schafft einen Hang zur Sünde ; Wiederholung der gleichen bösen Taten erzeugt das Laster . Es kommt zu verkehrten Neigungen , die das Gewissen verdunkeln und das konkrete Urteil über Gut und Böse beeinträchtigen . Die Sünde neigt dazu , sich zu wiederholen und sich zu verstärken ; sie kann jedoch das sittliche Empfinden nicht völlig zerstören .
=S=> Kte 1866 Die Laster lassen sich nach den Tugenden ordnen , deren Gegensatz sie sind , oder auch mit den Hauptsünden in Verbindung bringen , welche die christliche Erfahrung in Anlehnung an den hl . Johannes Cassian und den hl . Gregor d . Gr [ Vgl . mor . 31,45 ] unterschieden hat . Als Hauptsünden werden sie deshalb bezeichnet , weil sie weitere Sünden , weitere Laster erzeugen . Hauptsünden sind : Stolz , Habsucht , Neid , Zorn , Unkeuschheit , Unmäßigkeit , Trägheit oder Überdruß [ acedia ] .
=S=> Kte 1867 Die katechetische Tradition erinnert auch daran , daß es himmelschreiende Sünden gibt . Zum Himmel schreien das Blut Abels [ Vgl . Gen 4,10 ] , die Sünde der Sodomiten [ Vgl . Gen 18,20 ; 19,13 ] , die laute Klage des in Ägypten unterdrückten Volkes [ Vgl . Ex 3:7-10 ] , die Klage der Fremden , der Witwen und Waisen [ Vgl . Ex 22 , 20-22 ] und der den Arbeitern vorenthaltene Lohn [ Vgl . Dtn 24,14-15 ; Jak 5,4 ] .
=S=> Kte 1868 Die Sünde ist eine persönliche Handlung . Wir haben aber auch eine Verantwortung für die Sünden anderer Menschen , wenn wir daran mitwirken , - indem wir uns direkt und willentlich daran beteiligen , - indem wir sie befehlen , zu ihnen raten , sie loben oder gutheißen , - indem wir sie decken oder nicht verhindern , obwohl wir dazu verpflichtet sind und - indem wir Übeltäter schützen .
=S=> Kte 1869 So macht die Sünde die Menschen zu Komplizen und läßt unter ihnen Gier , Gewalttat und Ungerechtigkeit herrschen . Die Sünden führen in der Gesellschaft zu Situationen und Institutionen , die zur Güte Gottes im Gegensatz stehen . Sündige Strukturen sind Ausdruck und Wirkung persönlicher Sünden . Sie verleiten ihre Opfer dazu , ebenfalls Böses zu begehen . In einem analogen Sinn stellen sie eine soziale Sünde dar [ Vgl . RP 16 ] .

=U5= AbsVI -- Kurztexte --

=S=> Kte 1870 Gott hat alle in den Ungehorsam eingeschlossen , um sich aller zu erbarmen " ( Röm 11,32 ) .
=S=> Kte 1871 Die Sünde ist ein Wort eine Tat oder ein Begehren im Widerspruch zum ewigen Gesetz ( Augustinus Faust 22 27 ) [ Zitiert bei Thomas v . A. , s . th . 1-2,71,6 , obj . 1 : sc. ] Sie ist eine Beleidigung Gottes Sie lehnt sich gegen Gott auf in Ungehorsam der dem Gehorsam Christi entgegensteht .
=S=> Kte 1872 Die Sünde ist eine Handlung , die der Vernunft widerspricht . Sie verwundet die Natur des Menschen und beeinträchtigt die menschliche Solidarität .
=S=> Kte 1873 Die Wurzel aller Sunden liegt im Herzen des Menschen Ihre Art und ihre Schwere werden hauptsächlich nach ihrem Objekt bestimmt .
=S=> Kte 1874 Wer sich absichtlich das heißt mit Wissen und Willen zu etwas entscheidet das dem göttlichen Gesetz und dein letzten Ziel des Menschen schwer widerspricht begeht eine Todsünde . Diese zerstört in uns die göttliche Tugend der Liebe ohne die es keine ewige Seligkeit geben kann Falls sie nicht bereut wird zieht sie den ewigen Tod nach sich .
=S=> Kte 1875 Die läßliche Sunde stellt eine sittliche Unordnung dar welche durch die göttliche Liebe die trotzdem in uns weiterbesteht wiedergutgemacht werden kann .
=S=> Kte 1876 Die Wiederholung von Sunden auch von läßlichen fuhrt zu Lastern unter anderen zu den sogenannten Hauptsunden .