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Dokument KATECHISMUS der katholischen Kirche 2007
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=S=> Kte 1865 Die Sünde schafft einen Hang zur Sünde ; Wiederholung der gleichen bösen Taten erzeugt das Laster . Es kommt zu verkehrten Neigungen , die das Gewissen verdunkeln und das konkrete Urteil über Gut und Böse beeinträchtigen . Die Sünde neigt dazu , sich zu wiederholen und sich zu verstärken ; sie kann jedoch das sittliche Empfinden nicht völlig zerstören .
=S=> Kte 1866 Die Laster lassen sich nach den Tugenden ordnen , deren Gegensatz sie sind , oder auch mit den Hauptsünden in Verbindung bringen , welche die christliche Erfahrung in Anlehnung an den hl . Johannes Cassian und den hl . Gregor d . Gr [ Vgl . mor . 31,45 ] unterschieden hat . Als Hauptsünden werden sie deshalb bezeichnet , weil sie weitere Sünden , weitere Laster erzeugen . Hauptsünden sind : Stolz , Habsucht , Neid , Zorn , Unkeuschheit , Unmäßigkeit , Trägheit oder Überdruß [ acedia ] .
=S=> Kte 1867 Die katechetische Tradition erinnert auch daran , daß es himmelschreiende Sünden gibt . Zum Himmel schreien das Blut Abels [ Vgl . Gen 4,10 ] , die Sünde der Sodomiten [ Vgl . Gen 18,20 ; 19,13 ] , die laute Klage des in Ägypten unterdrückten Volkes [ Vgl . Ex 3:7-10 ] , die Klage der Fremden , der Witwen und Waisen [ Vgl . Ex 22 , 20-22 ] und der den Arbeitern vorenthaltene Lohn [ Vgl . Dtn 24,14-15 ; Jak 5,4 ] .
=S=> Kte 1868 Die Sünde ist eine persönliche Handlung . Wir haben aber auch eine Verantwortung für die Sünden anderer Menschen , wenn wir daran mitwirken , - indem wir uns direkt und willentlich daran beteiligen , - indem wir sie befehlen , zu ihnen raten , sie loben oder gutheißen , - indem wir sie decken oder nicht verhindern , obwohl wir dazu verpflichtet sind und - indem wir Übeltäter schützen .
=S=> Kte 1869 So macht die Sünde die Menschen zu Komplizen und läßt unter ihnen Gier , Gewalttat und Ungerechtigkeit herrschen . Die Sünden führen in der Gesellschaft zu Situationen und Institutionen , die zur Güte Gottes im Gegensatz stehen . Sündige Strukturen sind Ausdruck und Wirkung persönlicher Sünden . Sie verleiten ihre Opfer dazu , ebenfalls Böses zu begehen . In einem analogen Sinn stellen sie eine soziale Sünde dar [ Vgl . RP 16 ] .