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Dokument KATECHISMUS der katholischen Kirche 2007
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=M=> Kte Liebe
=S=> Kte 1822 Die Liebe ist jene göttliche Tugend , kraft derer wir Gott um seiner selbst willen über alles lieben und aus Liebe zu Gott unseren Nächsten lieben wie uns selbst .
=S=> Kte 1823 Jesus macht die Liebe zum neuen Gebot [ Vgl . Job 13,34 ] . Da er die Seinen bis zur Vollendung liebt ( Joh 13,1 ) , offenbart er die Liebe , die er vom Vater empfängt . Die Jünger ahmen durch die Liebe zueinander die Liebe Jesu nach , die sie von ihm empfangen . Darum sagt Jesus : Wie mich der Vater geliebt hat , so habe auch ich euch geliebt . Bleibt in meiner Liebe ! ( Joh 15,9 ) . Und auch : Das ist mein Gebot : Liebt einander , so wie ich euch geliebt habe ( Joh 15,12 ) .
=S=> Kte 1824 Als Frucht des Geistes und Vollendung des Gesetzes hält die Liebe die Gebote Gottes und Christi . Bleibt in meiner Liebe ! Wenn ihr meine Gebote haltet , werdet ihr in meiner Liebe bleiben ( Joh 15 , 9_10 ) [ Vgl . Mt 22,40 ; Röm 13 , 8-10 ] .
=S=> Kte 1825 Christus ist aus Liebe zu uns gestorben , als wir noch Feinde waren ( Röm 5,10 ) . Der Herr verlangt von uns , nach seinem Beispiel unsere Feinde zu lieben ( Mt 5,44 ) , uns dem Fernsten als Nächste zu erweisen [ Vgl . Lk 10 , 27-37 ] , die Kinder [ Vgl . Mk 9,37 ] und die Armen [ Vgl . Mt 25,40:45 ] zu lieben . Der hl . Apostel Paulus hat ein unvergleichliches Bild der Liebe entworfen : Die Liebe ist langmütig , die Liebe ist gütig . Sie ereifert sich nicht , sie prahlt nicht , sie bläht sich nicht auf . Sie handelt nicht ungehörig , sucht nicht ihren Vorteil , läßt sich nicht zum Zorn reizen , trägt das Böse nicht nach . Sie freut sich nicht über das Unrecht , sondern freut sich an der Wahrheit . Sie erträgt alles , glaubt alles , hofft alles , hält allem stand ( 1 Kor 13,4-7 ) .
=S=> Kte 1826 Der Apostel sagt auch : Wenn ich alles hätte und könnte , hätte aber die Liebe nicht , wäre ich nichts ; und wenn ich alles , was Vorrecht , Dienst und selbst Tugend ist , besäße , hätte aber die Liebe nicht , nützte es mir nichts ( 1 Kor 13,1-4 ) . Die Liebe steht über allen Tugenden . Sie ist die erste der göttlichen Tugenden : Es bleiben Glaube , Hoffnung , Liebe , diese drei ; doch am größten unter ihnen ist die Liebe ( 1 Kor 13,13 ) .
=S=> Kte 1827 Die Übung aller Tugenden wird von der Liebe beseelt und angeregt . Diese ist das Band der Vollkommenheit ( Kol 3,14 ) ; sie ist die Form der Tugenden ; sie gliedert und ordnet diese untereinander ; sie ist Ursprung und Ziel des christlichen Tugendlebens . Die christliche Liebe sichert und läutert unsere menschliche Liebeskraft . Sie erhebt sie zu übernatürlicher Vollkommenheit , zur göttlichen Liebe .
=S=> Kte 1828 Das von der Liebe beseelte sittliche Leben gibt dem Christen die Freiheit der Kinder Gottes . Er verhält sich vor Gott nicht mehr wie ein Sklave , in knechtischer Furcht , und auch nicht wie ein Tagelöhner , der entlohnt werden will , sondern wie ein Sohn , der auf die Liebe dessen antwortet , der uns zuerst geliebt hat ( 1 Joh 4 , 19 ) . Entweder wenden wir uns vom Bösen ab aus Furcht vor Bestrafung , und dann verhalten wir uns wie ein Sklave . Oder wir sind auf den Vorteil der Belohnung bedacht und erfüllen die Gebote , weil daraus Vorteil entspringt ; dann gleichen wir den Tagelöhnern . Oder wir gehorchen um des Guten selbst willen und aus Liebe zu dem , der uns das Gesetz gegeben hat . . . dann verhalten wir uns wie Söhne ( Basilius , reg . fus . prol . 3 ) .
=S=> Kte 1829 Die Frucht der Liebe sind Freude , Friede und Barmherzigkeit ; die Liebe verlangt Wohltätigkeit und brüderliche Zurechtweisung ; sie ist Wohlwollen ; sie will gegenseitig sein ; sie bleibt uneigennützig und großzügig ; sie ist Freundschaft und Gemeinschaft . Die Vollendung all unserer Werke ist die Liebe . Das ist das Ziel , um dessentwillen wir laufen , dem wir zueilen und in dem wir , wenn wir es erreicht haben , ruhen werden ( Augustinus , ep . Jo . 10,4 ) .