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Dokument KATECHISMUS der katholischen Kirche 2007
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=S=> Kte 1763 Der Ausdruck Leidenschaften gehört zum christlichen Sprachgebrauch . Als Leidenschaften oder Gefühle bezeichnet man die Regungen und Bewegungen des Empfindungsvermögens . Sie drängen zum Handeln oder Nicht-Handeln , je nachdem , ob etwas als gut oder schlecht empfunden oder vorgestellt wird .
=S=> Kte 1764 Leidenschaften sind natürliche Regungen der menschlichen Seele . Sie bilden die Durchgangs - und Nahtstelle zwischen dem sinnenhaften und dem geistigen Leben . Unser Herr bezeichnet das Herz des Menschen als die Quelle , aus der die Regungen der Leidenschaften hervorgehen [ Vgl . Mk 7,2 ] .
=S=> Kte 1765 Die Leidenschaften sind zahlreich . Die grundlegendste Leidenschaft ist die Liebe , hervorgerufen durch die Anziehungskraft des Guten . Liebe bewirkt das Verlangen nach dem nicht gegenwärtigen Gut und die Hoffnung , es zu erlangen . Diese Regung kommt zur Ruhe im Gefallen und in der Freude am Gut , das man besitzt . Die Wahrnehmung von etwas Schlechtem bewirkt Haß , Abneigung und Angst vor dem drohenden Übel . Diese Regung endet in Traurigkeit über das vorhandene Übel oder im Zorn , der sich dagegen aufbäumt .
=S=> Kte 1766 Lieben heißt jemandem Gutes wollen ( Thomas v . A. , s . th . 1-2 , 26,4 ) . Alle anderen Leidenschaften entspringen dieser Urbewegung des Menschenherzens zum Guten . Man liebt nur Gutes [ Vgl . Augustinus , Trin . 8,3 ] . Die Gemütsbewegungen sind schlecht , wenn die Liebe schlecht ist , gut , wenn sie gut ist ( Augustinus , civ . 14,7 ) .