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Dokument KATECHISMUS der katholischen Kirche 2007
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=S=> Kte 1680 Alle Sakramente , zumal die der christlichen Initiation , haben das letzte Pascha zum Ziel , das das Kind Gottes durch den Tod in das Leben des Himmelreiches eintreten läßt . So geht in Erfüllung , was es in Glauben und Hoffnung bekannte : Wir erwarten die Auferstehung der Toten und das Leben der kommenden Welt ( Glaubensbekenntnis von
Aug ) .

=U5= AbsI -- I Das letzte Pascha des Christen

-- =S=> Kte 1681 Der christliche Sinn des Sterbens wird im Licht des Pascha-Mysteriums des Todes und der Auferstehung Christi offenbar , auf dem unsere einzige Hoffnung beruht . Der Christ , der in Christus Jesus stirbt , ist dabei , aus dem Leib auszuwandern , und daheim beim Herrn zu sein ( 2 Kor 5,8 ) .
=S=> Kte 1682 Mit dem Tod , dem Abschluß des sakramentalen Lebens , beginnt für den Christen die Vollendung der bei der Taufe begonnenen Wiedergeburt - die endgültige Verähnlichung mit dem Bild des Sohnes kraft der Salbung durch den Heiligen Geist - und die Teilnahme am Festmahl des Himmelreiches , das in der Eucharistie vorweggenommen wurde . Das gilt auch dann , wenn er noch weiterer Läuterungen bedürfen sollte , um das hochzeitliche Gewand anziehen zu dürfen .
=S=> Kte 1683 Die Kirche , die den Christen während seiner Pilgerschaft auf Erden als Mutter sakramental in ihrem Schoß getragen hat , begleitet ihn am Ende seines Weges , um ihn den Händen des Vaters zu übergeben . Sie bietet in Christus dem Vater das Kind seiner Gnade an und senkt voll Hoffnung den Samen des Leibes , der in Herrlichkeit auferstehen wird [ Vgl . 1 Kor 15,42-44 ] , in die Erde . Diese Darbringung wird im eucharistischen Opfer am vollkommensten gefeiert ; die Segnungen , die vorausgehen und folgen , sind Sakramentalien .

=U5= AbsII -- II Die Feier des Begräbnisses

-- =S=> Kte 1684 Das christliche Begräbnis spendet dem Verstorbenen kein Sakrament und kein Sakramentale , denn er steht nun außerhalb der sakramentalen Gnadenordnung . Es ist aber doch eine liturgische Feier der Kirche [ Vgl . SC 81-82 ] . Der Dienst der Kirche will einerseits die wirkkräftige Gemeinschaft mit dem Verstorbenen zum Ausdruck bringen ; andererseits will er auch die zur Bestattung versammelte Gemeinde an dieser Feier teilnehmen lassen und ihr das ewige Leben verkünden .
=S=> Kte 1685 Die verschiedenen Begräbnisriten bringen den österlichen Charakter des christlichen Sterbens zum Ausdruck , entsprechend den Verhältnissen und Überlieferungen jeder Region , auch was die liturgische Farbe anbelangt [ Vgl . SC 81 , ] .
=S=> Kte 1686 Der Ordo exsequiarum ( OEx ) der römischen Liturgie nennt drei Formen der Bestattungsfeier , die den drei Stätten entsprechen , an denen sie stattfindet - dem Haus , der Kirche und dem Friedhof . Sie richten sich auch danach , welches Gewicht die Familie , die örtlichen Bräuche , die Kultur und die Volksfrömmigkeit ihr geben . Der Verlauf ist allen liturgischen Überlieferungen gemeinsam und umfaßt vier Hauptmomente .
=S=> Kte 1687 Die Begrüßung der Gemeinde . Ein gläubiger Gruß eröffnet die Feier . Die Angehörigen des Verstorbenen werden begrüßt durch ein Wort des Trostes [ im Sinn des Neuen Testamentes : die Kraft des Heiligen in der Hoffnung][Vgl . 1 Thess 4,18 ] . Die sich versammelnde betende Gemeinde erwartet auch Worte des ewigen Lebens . Der Tod eines Mitglieds der Gemeinde ( oder der Jahrestag des Todes , oder auch der siebte oder vierzigste Tag nach dem Tod ) ist ein Anlaß , den Blick über den Horizont dieser irdischen Welt hinauszurichten . Er soll die Gläubigen zur wahren Erkenntnis im Glauben an den auferstandenen Christus hinführen .
=S=> Kte 1688 Der Wortgottesdienst . Die Feier des Wortgottesdienstes bei Begräbnissen bedarf einer besonders sorgfältigen Vorbereitung , da an ihr vielleicht auch Gläubige teilnehmen , die selten einer Liturgie beiwohnen , sowie nichtchristliche Freunde des Verstorbenen . Insbesondere die Homilie soll die literarische Gattung der Grabrede meiden ( OEx 41 ) und das Mysterium des christlichen Sterbens im Licht des auferstandenen Christus erhellen .
=S=> Kte 1689 Das eucharistische Opfer . Wenn die Feier in der Kirche stattfindet , ist die Eucharistie die Mitte der österlichen Wirklichkeit des christlichen Todes [ Vgl . OEx 1 ] . In ihr bekundet die Kirche ihre wirkkräftige Gemeinschaft mit dem Verstorbenen : Sie bringt dem Vater im Heiligen Geist das Opfer des Todes und der Auferstehung Christi dar und bittet ihn , sein Kind von seinen Sünden und deren Folgen zu reinigen und es in die österliche Fülle des himmlischen Hochzeitsmahles aufzunehmen [ Vgl . OEx 57 ] . Durch die so gefeierte Eucharistie lernt die Gemeinde der Gläubigen , besonders die Familie des Verstorbenen , in Gemeinschaft mit dem zu leben , der im Herrn entschlafen ist , indem sie den Leib Christi empfängt , dessen lebendiges Glied er ist , und dann für ihn und mit ihm betet .
=S=> Kte 1690 Die Verabschiedung des Verstorbenen besteht darin , daß die Kirche ihn Gott anbefiehlt . Sie ist der letzte Abschiedsgruß der christlichen Gemeinde an eines ihrer Glieder , bevor dessen Leib zu Grabe getragen wird ( OEx 10 ) . Die byzantinische Überlieferung bringt das im Abschiedskuß an den Verstorbenen zum Ausdruck : In diesem letzten Gruß singt man , weil er aus diesem Leben geschieden und weggegangen ist , aber auch , weil es eine Gemeinschaft und eine Wiedervereinigung gibt . Durch den Tod werden wir ja keineswegs voneinander getrennt , denn wir gehen alle den gleichen Weg und werden uns am gleichen Ort wiederfinden . Wir werden nie voneinander getrennt sein , denn wir leben für Christus und sind jetzt mit Christus vereint ; wir gehen ja zu ihm . . . Wir werden alle miteinander in Christus beisammen sein ( Symeon v , Thessalonich , sep. ) .