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=S=> Kte 1536 Die Weihe ist das Sakrament , durch welches die Sendung , die Christus seinen Aposteln anvertraut hat , in der Kirche weiterhin ausgeübt wird bis zum Ende der Zeit . Sie ist somit das Sakrament des apostolischen Dienstes . Sie umfaßt drei Stufen : den Episkopat , den Presbyterat und den Diakonat . ( Zur Einsetzung und Sendung des apostolischen Amtes siehe erster Teil . Hier befassen wir uns nur mit dem Sakrament , in dem dieses Amt weitergegeben wird. )
=U5= AbsI -- BGB ) für die Bundesrepublik Deutschland
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=S=> I Warum Wird dieses Sakrament Ordination [ ordo ] genannt ? Kte 1537 In der römischen Antike bezeichnete das Wort ordo zivile Körperschaften , vor allem die Körperschaft der Regierenden . Ordinatio bedeutet die Eingliederung in einen ordo . In der Kirche gibt es Körperschaften , die von der Überlieferung - im Anschluß an die Heilige Schrift [ Vgl . Hebr 5,6;7,11 ; Ps 110,4. ] - von alters her auf griechisch täxeis , auf lateinisch ordines genannt werden . So spricht die Liturgie vom ordo episcoporum , vom ordo presbyterorum und vom ordo diaconorum . Auch weitere Gruppen werden als ordo bezeichnet , wie die Katechumenen , die Jungfrauen , die Ehegatten und die Witwen . Kte 1538 Die Eingliederung in eine dieser Körperschaften der Kirche geschah durch einen Ritus , ordinatio genannt , einen liturgischen und religiösen Akt , der eine Weihe , eine Segnung oder ein Sakrament sein konnte . Heute wird das Wort ordinatio dem sakramentalen Akt vorbehalten , der in die Körperschaft der Bischöfe , der Priester und der Diakone eingliedert . Er geht über eine bloße Wahl , Bestimmung , Delegation oder Einsetzung durch die Gemeinschaft hinaus , denn er verleiht eine Gabe des Heiligen Geistes , die eine heilige Gewalt [ sacra potestas ] [ Vgl . LG 10. ] auszuüben gestattet , die nur von Christus selbst , durch seine Kirche , verliehen werden kann . Die Ordination wird auch Weihe [ consecratio ] genannt , denn sie besteht in einer Aussonderung und Einsetzung zum Dienst an der Kirche , die Christus selbst vornimmt . Die Handauflegung durch den Bischof und das Weihegebet bilden das sichtbare Zeichen dieser Konsekration .
=U5= AbsII -- II Das Sakrament der Weihe in der Heilsökonomie
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=M=> Kte Das Priestertum des Alten Bundes
=S=> Kte 1539 Das auserwählte Volk wurde von Gott zu einem Reich von Priestern und einem heiligen Volk gemacht ( Ex 19,6 ) [ Vgl . Jes 61,6 ] . Doch innerhalb des Volkes Israel wählte Gott einen der zwölf Stämme , den Stamm Levi , und sonderte ihn aus zum liturgischen Dienst [ Vgl . Num 1,48-53 ] . Gott selbst war das Erbteil der Leviten [ Vgl . Jos 13,33 ] . Die ersten Priester des Alten Bundes wurden in einem eigenen Ritus geweiht [ Vgl . Ex 29 , 1-30 ; Lev 8 ] . Sie wurden für die Menschen eingesetzt zum Dienst vor Gott , um Gaben und Opfer für die Sünden darzubringen ( Hebr 5,1 ) .
=S=> Kte 1540 Dieses Priestertum , das eingesetzt wurde , um das Wort Gottes zu verkünden [ Vgl . Mal 2,7-9 ] und durch Opfer und Gebet die Gemeinschaft mit Gott herzustellen , war jedoch nicht imstande , das Heil zu bewirken . Die Opfer mußten unablässig wiederholt werden und konnten nicht eine endgültige Heiligung herbeiführen [ Vgl . Hebr 5,3 ; 7,27 ; 10,1-4 ] . Erst das Opfer Christi sollte diese vollbringen .
=S=> Kte 1541 Die Liturgie der Kirche erblickt jedoch im Priestertum Aarons und im Dienst der Leviten sowie in der Einsetzung der siebzig Ältesten [ Vgl . Num 11,24-25 ] Vorzeichen des geweihten Priestertums des Neuen Bundes . So betet die Kirche im lateinischen Ritus bei der Weihe von Bischöfen in der Weihepräfation : Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus . . . durch das Wort deiner Gnade hast du der Kirche ihre Ordnung gegeben . Von Anfang an hast du das heilige Volk der wahren Kinder Abrahams auserwählt ; du hast Vorsteher und Priester eingesetzt und dein Heiligtum nie ohne Diener gelassen .
=S=> Kte 1542 Bei der Priesterweihe betet die Kirche : Herr , heiliger Vater . . . im Alten Bund schon hast du Ämter und Dienste in heiligen Zeichen entfaltet : Mose und Aaron hast du bestellt , dein Volk zu leiten und zu heiligen . Zu ihrer Hilfe beim gemeinsamen Werk hast du Männer eines weiteren Dienstes und Amtes berufen . Auf dem Zug durch die Wüste hast du den siebzig Ältesten vom Geist des Mose mitgeteilt , so daß er dein Volk mit ihrer Hilfe leichter zu führen vermochte . Den Söhnen Aarons hast du Anteil gegeben am hohen Amt ihres Vaters , damit die Zahl der Priester des Alten Bundes genügte für die Opfer im heiligen Zelt , die nur Schatten und Vorausbild waren des kommenden Heiles .
=S=> Kte 1543 Und im Weihegebet bei der Diakonenweihe bekennt die Kirche : Allmächtiger Gott Deinem Namen zu dienen , hast du das dreifache Dienstamt gestiftet und ausgestattet mit heiligen Gaben , wie du schon im Anfang die Söhne des Levi zum Dienst am ersten heiligen Zelt dir erwählt hast .
=M=> Kte Das einzige Priestertum Christi
=S=> Kte 1544 Alles , was das Priestertum des Alten Bundes im voraus bezeichnete , findet in Jesus Christus , dem einen Mittler zwischen Gott und den Menschen ( 1 Tim 2,5 ) , seine Vollendung . Melchisedek , Priester des Höchsten Gottes ( Gen 14,18 ) , wird von der christlichen Überlieferung als ein Vorausbild des Priestertums Christi angesehen , des einzigen Hohenpriesters nach der Ordnung Melchisedeks ( Hebr 5,10 ; 6,20 ) . Christus ist heilig , unschuldig , makellos ( Hebr 7,26 ) und hat durch ein einziges Opfer . . . die , die geheiligt werden , für immer zur Vollendung geführt ( Hebr 10,14 ) , nämlich durch das einmalige Opfer seines Kreuzes .
=S=> Kte 1545 Das Erlösungsopfer Christi ist einmalig und wurde ein für allemal vollzogen . Und doch wird es im eucharistischen Opfer der Kirche gegenwärtig . Das gleiche gilt vom einzigen Priestertum Christi : es wird durch das Amtspriestertum gegenwärtig gemacht , ohne daß dadurch der Einzigkeit des Priestertums Christi Abbruch getan würde . Und deshalb ist allein Christus wahrer Priester , die anderen aber sind seine Diener ( ThomasHebr . 7,4 ) .
=M=> Kte Zwei Arten der Teilhabe an dem einen Priestertum Christi
=S=> Kte 1546 Christus , der Hohepriester und einzige Mittler , hat seine Kirche zu einem Reich von Priestern für seinen Gott und Vater gemacht ( Offb 1,6)1. Die ganze Gemeinschaft der Gläubigen ist als solche priesterlich . Die Gläubigen üben ihr Priestertum als Getaufte dadurch aus , daß sich jeder gemäß seiner eigenen Berufung , an der Sendung Christi , des Priesters , Propheten und Königs , beteiligt . Durch die Sakramente der Taufe und der Firmung werden die Gläubigen zu einem heiligen Priestertum geweiht ( LG 10 ) .
=S=> Kte 1547 Das amtliche oder hierarchische Priestertum der Bischöfe und Priester und das gemeinsame Priestertum aller Gläubigen nehmen auf je besondere Weise am einen Priestertum Christi teil und sind einander zugeordnet , unterscheiden sich aber doch dem Wesen nach ( LG 10 ) . Inwiefern ? Während das gemeinsame Priestertum der Gläubigen sich in der Entfaltung der Taufgnade , im Leben des Glaubens , der Hoffnung und der Liebe , im Leben gemäß dem Heiligen Geist vollzieht , steht das Amtspriestertum im Dienst dieses gemeinsamen Priestertums . Es bezieht sich auf die Entfaltung der Taufgnade aller Christen . Es ist eines der Mittel , durch die Christus seine Kirche unablässig aufbaut und leitet . Deshalb wird es durch ein eigenes Sakrament übertragen , durch das Sakrament der Weihe .
=S=> Kte In der Person Christi , des Hauptes
=S=> Kte 1548 Christus selbst ist im kirchlichen Dienst des geweihten Priesters in seiner Kirche zugegen als Haupt seines Leibes , Hirt seiner Herde , Hoherpriester des Erlösungsopfers und Lehrer der Wahrheit . Die Kirche bringt dies zum Ausdruck , indem sie sagt , daß der Priester kraft des Weihesakramentes in der Person Christi des Hauptes [ in persona Christi capitis [ Vgl . Offb 5,9-10 ; 1 Petr 2,59 ] handelt . Es ist der gleiche Priester , Christus Jesus , dessen heilige Person sein berufener Diener vertritt . Durch die Priesterweihe dem Hohenpriester angeglichen , besitzt er die Vollmacht , in der Kraft und an Stelle der Person Christi selbst zu handeln [ virtute ac persona ipsius Christi [ Vgl . LG 10 ; 28 ; SC 33 ; CD 11 ; P02 ; 6 ] ( Pius XII. , Enz . Mediator Dei ) . Christus ist die Quelle jeglichen Priestertums ; denn der Priester des [ Alten ] Gesetzes war sein Bild . Der Priester des Neuen Bundes aber handelt in der Person Christi ( Thomas v . A. , s . th . 3,22,4 ) .
=S=> Kte 1549 Durch das geweihte Amt , vor allem durch das der Bischöfe und Priester , wird sichtbar gemacht , daß Christus als Haupt der Kirche inmitten der Gemeinschaft der Gläubigen gegenwärtig ist [ Vgl . LG 21 ] . Nach einem schönen Wort des hl . Ignatius von Antiochien ist der Bischof typos tou Patros , Abbild des Vaters ( Trall . 3,1)[Vgl. Ignatius v . Antiochien . Magn . 6,1. ] .
=S=> Kte 1550 Diese Gegenwart Christi im Amtsträger ist nicht so zu verstehen , daß dieser gegen alle menschlichen Schwächen gefeit wäre : gegen Herrschsucht , Irrtümer , ja gegen Sünde . Die Kraft des Heiligen Geistes bürgt nicht für alle Taten der Amtsträger in gleichem Maße . Während bei den Sakramenten die Gewähr gegeben ist , daß selbst die Sündhaftigkeit des Spenders die Frucht der Gnade nicht verhindern kann , gibt es viele andere Handlungen , bei denen das menschliche Gepräge des Amtsträgers Spuren hinterläßt , die nicht immer Zeichen der Treue zum Evangelium sind und infolgedessen der apostolischen Fruchtbarkeit der Kirche schaden können .
=S=> Kte 1551 Dieses Priestertum ist ein Dienst . Jenes Amt aber , das der Herr den Hirten seines Volkes anvertraute , ist ein wahrer Dienst ( LG 24 ) . Es ist ganz für Christus und die Menschen da . Es hängt völlig von Christus und seinem einzigen Priestertum ab und wurde zugunsten der Menschen und der Gemeinschaft der Kirche eingesetzt . Das Sakrament der Weihe vermittelt eine heilige Gewalt , die keine andere ist als diejenige Christi . Die Ausübung dieser Vollmacht hat sich somit nach dem Vorbild Christi zu richten , der aus Liebe sich zum Letzten und zum Diener aller gemacht hat [ Vgl . Mk 10,43-45 ; 1 Petr 5,3 ] . Der Herr hat klar gesagt , daß der Einsatz für seine Herde ein Beweis der Liebe zu ihm ist ( Johannes Chrysostomus , sac . 2,4 ) [ Vgl . Joh 21,15-17 ] .
=M=> Kte Im Namen der ganzen Kirche
=S=> Kte 1552 Das Amtspriestertum hat nicht nur zur Aufgabe , Christus , das Haupt der Kirche , vor der Versammlung der Gläubigen zu repräsentieren ; es handelt auch im Namen der ganzen Kirche , wenn es das Gebet der Kirche an Gott richtet [ Vgl . SC 33 ] , vor allem , wenn es das eucharistische Opfer darbringt [ Vgl . LG 10 ] .
=S=> Kte 1553 Im Namen der ganzen Kirche will nicht besagen , daß die Priester die Delegierten der Gemeinschaft seien . Das Gebet und das Opfer der Kirche lassen sich vom Gebet und Opfer Christi , ihres Hauptes , nicht trennen . Es handelt sich stets um den Kult , den Christus in seiner Kirche und durch sie darbringt . Die ganze Kirche , der Leib Christi , betet und bringt sich durch ihn und mit ihm und in ihm in der Einheit des Heiligen Geistes Gott dem Vater dar . Der ganze Leib , Haupt und Glieder , betet und bringt sich dar . Deshalb werden jene , die in diesem Leib in besonderer Weise das Dienstamt innehaben , nicht nur Diener Christi , sondern auch Diener der Kirche genannt . Das Amtspriestertum kann die Kirche deshalb repräsentieren , weil es Christus repräsentiert .
=U5= AbsIII -- Bundesrepublik Deutschland
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=S=> Kte 1554 So wird der von Gott eingesetzte kirchliche Dienst in verschiedenen Ständen von jenen ausgeübt , die schon von alters her Bischöfe , Priester und Diakone heißen ( LG 28 ) . Die katholische Glaubenslehre , die in der Liturgie , im Lehramt und in der beständigen Handlungsweise der Kirche zum Ausdruck kommt , kennt zwei Stufen der amtlichen Teilhabe am Priestertum Christi : den Episkopat und den Presbyterat . Der Diakonat hat die Aufgabe , ihnen zu helfen und zu dienen . Deshalb bezeichnet der Ausdruck sacerdos im heutigen Sprachgebrauch die Bischöfe und die Priester , nicht aber die Diakone . Dennoch lehrt die katholische Glaubenslehre , daß die drei Stufen - die Stufen des Priesteramtes ( Episkopat und Presbyterat ) und die Stufe des Dienstamtes ( Diakonat ) - durch einen sakramentalen Akt , Weihe genannt , das heißt durch das Sakrament der Weihe , übertragen werden . Alle sollen die Diakone achten wie Jesus Christus , ebenso den Bischof als Abbild des Vaters , die Presbyter aber wie eine Ratsversammlung Gottes und wie eine Vereinigung von Aposteln . Ohne diese ist von Kirche nicht die Rede ( Ignatius v . Antiochien , Trall . 3,1 ) .
=S=> Kte Die Bischofsweihe - Fülle des Weihe sakramentes
=S=> Kte 1555 Unter jenen verschiedenen Diensten , die von den ersten Zeiten her in der Kirche ausgeübt werden , nimmt nach dem Zeugnis der Überlieferung das Amt jener einen hervorragenden Platz ein , die , zum Bischofsamt bestellt , durch die von Anfang an fortlaufende Nachfolge Sprossen apostolischer Saat besitzen ( LG 20 ) .
=S=> Kte 1556 Um ihre hohe Sendung zu erfüllen , wurden die Apostel mit einer besonderen Ausgießung des Heiligen Geistes , der über [ sie ] kam , von Christus beschenkt , und sie selbst übergaben ihren Helfern durch die Auflegung der Hände die geistliche Gabe , die in der Bischofsweihe bis auf uns gekommen ist ( LG 21 ) .
=S=> Kte 1557 Das Zweite Vatikanische Konzil lehrt , daß durch die Bischofsweihe die Fülle des Weihesakramentes übertragen wird , die ja sowohl im liturgischen Brauch der Kirche als auch mit der Stimme der heiligen Väter das Hohepriestertum , die Höchstform [ summa ] des heiligen Dienstes genannt wird ( ebd. ) .
=S=> Kte 1558 Die Bischofsweihe aber überträgt mit dem Amt der Heiligung auch die Ämter des Lehrens und des Leitens . Es wird offensichtlich , daß durch das Auflegen der Hände und die Worte der Weihe die Gnade des Heiligen Geistes so übertragen und die heilige Prägung so aufgedrückt wird , daß die Bischöfe in hervorragender und sichtbarer Weise die Aufgaben Christi selbst , des Lehrers , Hirten und Priesters , übernehmen und in seiner Person handeln [ in Eius persona agant ] ( ebd. ) . Daher sind die Bischöfe durch den Heiligen Geist , der ihnen mitgeteilt worden ist , wahre und authentische Lehrer des Glaubens , Priester und Hirten geworden ( CD 2 ) .
=S=> Kte 1559 Glied der Körperschaft der Bischöfe wird man kraft der sakramentalen Weihe und der hierarchischen Gemeinschaft mit Haupt und Gliedern des Kollegiums ( LG 22 ) . Daß der Charakter und die Natur des Episkopats kollegial sind , zeigt sich unter anderem in dem alten Brauch der Kirche , daß bei der Weihe eines neuen Bischofs mehrere Bischöfe mitwirken [ Vgl . LG 22 ] . Zur rechtmäßigen Weihe eines Bischofs ist heute ein besonderer Akt des Bischofs von Rom notwendig , da dieser das höchste sichtbare Band der Gemeinschaft der Teilkirchen in der einen Kirche und Bürge ihrer Freiheit ist .
=S=> Kte 1560 Als Stellvertreter Christi hat jeder Bischof das Hirtenamt über die ihm anvertraute Teilkirche inne ; gleichzeitig aber obliegt ihm die Sorge für alle Teilkirchen , die er zusammen mit allen seinen Brüdern im Episkopat kollegial auszuüben hat . Doch wenn die einzelnen Bischöfe nur für jenen Teil der Herde , der ihnen besonders anvertraut ist , Hirten im eigentlichen Sinn sind , so sind sie doch als rechtmäßige Nachfolger der Apostel durch göttliche Einsetzung mitverantwortlich für die Missionsaufgaben der Kirche ( Pius XII. , Enz . Fidei donum)[Vgl . LG 23 ; CD 4 ; 36 ; 37 ; AG 5 ; 6 ; 38 ] .
=S=> Kte 1561 Die bisherigen Ausführungen erklären , weshalb die vom Bischof gefeierte Eucharistie eine ganz besondere Bedeutung hat . In ihr kommt die Kirche zum Ausdruck , die unter dem Vorsitz dessen , der sichtbar Christus , den Guten Hirten und das Haupt seiner Kirche darstellt , um den Altar versammelt ist [ Vgl . SC 41 ; LG 26. ] .
=S=> Kte Die Weihe der Priester - der Mitarbeiter der Bischöfe
=S=> Kte 1562 Christus , ‚den der Vater geheiligt und in die Welt gesandt hat‘ ( Joh 10,36 ) , machte durch seine Apostel deren Nachfolger , nämlich die Bischöfe , seiner Weihe und Sendung teilhaftig , die [ wiederum ] die Aufgabe ihres Dienstes in verschiedener Abstufung verschiedenen Trägern in der Kirche rechtmäßig weitergaben ( LG 28 ) . Ihr Dienst ist in untergeordnetem Rang den Priestern übertragen worden ; als Glieder des Priesterstandes sollten sie , in der rechten Erfüllung der ihnen von Christus anvertrauten Sendung , Mitarbeiter des Bischofsstandes sein ( P0 2 ) .
=S=> Kte 1563 Da das Amt der Priester dem Bischofsstand verbunden ist , nimmt es an der Vollmacht teil , mit der Christus selbst seinen Leib auferbaut , heiligt und leitet . Darum setzt das Priestertum der Amtspriester zwar die Sakramente der christlichen Initiation voraus , wird aber durch ein eigenes Sakrament übertragen . Dieses zeichnet die Priester durch die Salbung des Heiligen Geistes mit einem besonderen Prägemal und macht sie auf diese Weise dem Priester Christus gleichförmig , so daß sie in der Person des Hauptes Christus handeln können ( PO 2 ) .
=S=> Kte 1564 Die Priester sind , obwohl sie nicht die höchste Stufe der priesterlichen Weihe haben und in der Ausübung ihrer Vollmacht von den Bischöfen abhängen , dennoch mit ihnen in der priesterlichen Würde verbunden und werden kraft des Sakramentes der Weihe nach dem Bilde Christi , des höchsten und ewigen Priesters [ Vgl . Hebr 5,1-10 ; 7,24 ; 9,11-28 ] , zum Verkündigen des Evangeliums , zum Weiden der Gläubigen und zur Feier des Gottesdienstes geweiht als wahre Priester des Neuen Bundes ( LG 28 ) .
=S=> Kte 1565 Kraft des Weihesakramentes haben die Priester an der weltweiten Sendung teil , die Christus den Aposteln anvertraut hat . Die Geistesgabe , die den Priestern in ihrer Weihe verliehen wurde , rüstet sie nicht für irgendeine begrenzte und eingeschränkte Sendung , sondern für die alles umfassende und universale Heilssendung ‚bis an die Grenzen der Erde‘ ( Apg 1,8 ) ( P0 10 ) und macht sie stets bereit , das Evangelium überall zu verkünden ( OT 20 ) .
=S=> Kte 1566 Ihr heiliges Amt aber üben sie am meisten in der eucharistischen Feier oder Zusammenkunft aus , bei der sie in der Person Christi handeln und sein Mysterium verkünden , die Gebete der Gläubigen mit dem Opfer ihres Hauptes verbinden und das einzige Opfer des Neuen Bundes , Christi nämlich , der sich ein für allemal dem Vater als unbefleckte Opfergabe darbrachte , im Opfer der Messe bis zur Ankunft des Herrn vergegenwärtigen und zuwenden ( LG 28 ) . Aus diesem einzigen Opfer schöpft ihr ganzer priesterlicher Dienst seine Kraft [ Vgl . P0 2. ] .
=S=> Kte 1567 Die Priester bilden , als vorsorgende Mitarbeiter des bischöflichen Standes und als dessen Hilfe und Werkzeug , zum Dienst am Volk Gottes gerufen , zusammen mit ihrem Bischof ein einziges Presbyterium , dem freilich verschiedene Pflichten aufgetragen sind . In den einzelnen örtlichen Gemeinden der Gläubigen machen sie den Bischof , mit dem sie in vertrauensvoller und hochherziger Gesinnung verbunden sind , gewissermaßen gegenwärtig , nehmen entsprechend ihrem Anteil seine Aufgaben und seine Sorgen auf sich und stellen sich täglich in ihren Dienst ( LG 28 ) . Die Priester dürfen ihren Dienst nur in Abhängigkeit vom Bischof und in Gemeinschaft mit ihm ausüben . Das Gehorsamsversprechen , das sie bei der Weihe dem Bischof geben , und der Friedenskuß des Bischofs am Schluß der Weiheliturgie sind ein Zeichen dafür , daß der Bischof sie als seine Mitarbeiter , seine Söhne , seine Brüder und seine Freunde ansieht , und daß sie ihm dafür Liebe und Gehorsam schulden .
=S=> Kte 1568 Die Priester , die durch die Weihe in den Priesterstand eingegliedert wurden , sind in inniger sakramentaler Bruderschaft miteinander verbunden . Besonders in der Diözese , deren Dienst sie unter dem eigenen Bischof zugewiesen werden , bilden sie das eine Presbyterium ( P0 8 ) . Die Einheit des Presbyteriums kommt liturgisch im Brauch zum Ausdruck , daß beim Weihe-ritus nach dem Bischof auch die Priester den Neugeweihten die Hände auflegen .
=S=> Kte Die Weihe der Diakone - zum Dienst
=S=> Kte 1569 Auf einer tieferen Stufe der Hierarchie stehen die Diakone , denen die Hände ‚nicht zum Priestertum , sondern zum Dienst‘ aufgelegt werden ( LG 29)1. Zur Weihe der Diakone legt nur der Bischof die Hände auf und deutet so an , daß der Diakon mit dem Bischof insbesondere in den Aufgaben seiner Diakonie verbunden ist [ Vgl . Hippolyt , trad . ap . 8 ] .
=S=> Kte 1570 Die Diakone haben an der Sendung und der Gnade Christi auf besondere Weise teil [ Vgl . LG 41 ; AA 16 ] . Das Sakrament der Weihe drückt ihnen ein Siegel [ character ] auf . Dieses kann nicht getilgt werden und gestaltet sie Christus gleich , der zum Diakon , das heißt zum Diener aller geworden ist [ Vgl . Mk 10,45 ; Lk 22,27 ; Polykarp , ep . 5,2 ] . Aufgabe der Diakone ist es unter anderem , dem Bischof und den Priestern bei der Feier der göttlichen Geheimnisse , vor allem der Eucharistie , zu helfen , die heilige Kommunion zu spenden , der Eheschließung zu assistieren und das Brautpaar zu segnen , das Evangelium zu verkünden und zu predigen , den Begräbnissen vorzustehen und sich den verschiedenen karitativen Diensten zu widmen [ Vgl . LG 29 ; SC 35,4 ; AG 16 ] .
=S=> Kte 1571 Seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil hat die lateinische Kirche den Diakonat als eigene und beständige Stufe der Hierarchie wiederhergestellt ( LG 29 ) . Die Ostkirchen hatten stets an ihm festgehalten . Dieser ständige Diakonat , der auch verheirateten Männern übertragen werden kann , stellt für die Sendung der Kirche eine wichtige Bereicherung dar . Es ist angebracht und nützlich , daß Männer , die in der Kirche , sei es im liturgischen und pastoralen Leben , sei es in sozialen und karitativen Werken , einen wahrhaft diakonalen Dienst erfüllen , durch die von den Aposteln her überlieferte Handauflegung gestärkt und dem Altare enger verbunden werden , damit sie ihren Dienst mit Hilfe der sakramentalen Diakonatsgnade wirksamer erfüllen können ( AG 16 ) .
=U5= AbsIV -- IV Die Feier des Weihesakramentes
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=S=> Kte 1572 Wegen ihrer Wichtigkeit für das Leben der Teilkirche sollen an der Feier der Weihe eines Bischofs , von Priestern und Diakonen möglichst viele Gläubige teilnehmen . Sie wird vorzugsweise am Sonntag und in der Kathedrale stattfinden und zwar in einer dem Anlaß angemessenen Feierlichkeit . Die drei Weihen , die des Bischofs , des Priesters und des Diakons , nehmen den gleichen Verlauf . Sie finden innerhalb der Eucharistiefeier statt .
=S=> Kte 1573 Der wesentliche Ritus des Weihesakramentes besteht bei allen drei Stufen darin , daß der Bischof die Hände auf das Haupt des zu Weihenden legt und im jeweiligen Weihegebet von Gott die Ausgießung des Heiligen Geistes und der besonderen Gnadengaben für den Dienst erfleht , zu dem der Kandidat geweiht wird [ Vgl . Pius XII. , Ap . Konst . Sacramentum Ordinis : DS 3858 ] .
=S=> Kte 1574 Wie bei allen Sakramenten umgeben Nebenriten die Feier . Sie sind in den verschiedenen liturgischen Überlieferungen sehr unterschiedlich , haben aber gemeinsam , daß sie die vielfältigen Aspekte der sakramentalen Gnade zum Ausdruck bringen . So bezeugen im lateinischen Ritus die Eröffnungsriten - die Vorstellung und Wahl des Ordinanden , die Ansprache des Bischofs , die Befragung des Ordinanden , die Allerheiligenlitanei - daß die Wahl des Kandidaten dem Brauch der Kirche entsprechend vorgenommen wurde . Sie bereiten auf den feierlichen Weiheakt vor . Nach diesem bringen weitere Riten das vollzogene Mysterium symbolisch zum Ausdruck und zum Abschluß : Der Bischof und der Priester erhalten die Salbung mit dem heiligen Chrisam , dem Zeichen der besonderen Salbung durch den Heiligen Geist , der ihren Dienst fruchtbar macht ; dem Bischof werden das Evangelienbuch , der Ring , die Mitra und der Stab überreicht zum Zeichen seiner apostolischen Sendung zur Verkündigung des Gotteswortes , seiner Treu e z ur Kirche , der Braut Christi , und seines Auftrags , der Hirte der Herde des Herrn zu sein ; dem Priester werden die Patene und der Kelch überreicht für die Gabe des heiligen Volkes , die er Gott darbringen soll ; dem Diakon , der die Sendung erhalten hat , das Evangelium Christi zu verkünden , wird das Evangelienbuch übergeben .
=U5= AbsV -- V Wer kann das Weihesakrament spenden ?
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=S=> Kte 1575 Christus hat die Apostel erwählt und ihnen Anteil an seiner Sendung und Vollmacht gegeben . Zur Rechten des Vaters erhoben , verläßt er seine Herde nicht , sondern behütet sie allezeit durch die Apostel und leitet sie durch die Hirten , die heute sein Wirken fortsetzen [ Vgl . MR , Präfation von den Aposteln ] . Christus also ist es , der den einen das Apostelamt verleiht , anderen das Hirtenamt [ Vgl . Eph 4,11 ] . Er handelt weiterhin durch die Bischöfe [ Vgl . LG 2 ] .
=S=> Kte 1576 Da das Sakrament der Weihe das Sakrament des apostolischen Dienstes ist , kommt den Bischöfen als Nachfolgern der Apostel die Vollmacht zu , die geistliche Gabe ( LG 21 ) , die apostolische Saat ( LG 20 ) weiterzugeben . Die gültig geweihten , das heißt die in der apostolischen Sukzession stehenden Bischöfe , sind die gültigen Spender der drei Stufen des Weihesakramentes [ Vgl . DS 794 und 802 ; [ link ] CIC , can . 1012 ; CCEO , cann . 744 ; 747 ] .
=U5= AbsVI -- VI Wer kann das Weihesakrament empfangen ?
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=S=> Kte 1577 Die heilige Weihe empfängt gültig nur ein getaufter Mann [ vir ] ( [ link ] CIC , can . 1024 ) . Jesus , der Herr , hat Männer [ viri ] gewählt , um das Kollegium der zwölf Apostel zu bilden [ Vgl . Mk 3,14-19 ; Lk 6,12-16 ] , und die Apostel taten das gleiche , als sie Mitarbeiter wählten [ Vgl . 1 Tim 3,1-13 ; 2 Tim 1,6 ; Tit 1,5-9 ] , die ihnen in ihrer Aufgabe nachfolgen sollten [ Vgl . Klemens v . Rom , Kor . 42,4 ; 44,3 ] . Das Bischofskollegium , mit dem die Priester im Priestertum vereint sind , vergegenwärtigt das Kollegium der Zwölf bis zur Wiederkehr Christi . Die Kirche weiß sich durch diese Wahl , die der Herr selbst getroffen hat , gebunden . Darum ist es nicht möglich , Frauen zu weihen [ Vgl . MD 26-27 ; CDF , Erkl . Inter insigniores ] .
=S=> Kte 1578 Niemand hat ein Recht darauf , das Sakrament der Weihe zu empfangen . Keiner maßt sich dieses Amt selbst an . Man muß dazu von Gott berufen sein [ Vgl . Hebr 5,4. ] . Wer Anzeichen wahrzunehmen glaubt , daß Gott ihn zum geweihten Dienst beruft , muß seinen Wunsch demütig der Autorität der Kirche unterbreiten , der die Verantwortung und das Recht zukommt , jemanden zum Empfang der Weihen zuzulassen . Wie jede Gnade kann auch dieses Sakrament nur als ein unverdientes Geschenk empfangen werden .
=S=> Kte 1579 Mit Ausnahme der ständigen Diakone werden alle geweihten Amtsträger der lateinischen Kirche normalerweise aus den gläubigen Männern gewählt , die zölibatär leben und den Willen haben , den Zölibat um des Hirnmeireiches willen ( Mt 19,12 ) beizubehalten . Dazu berufen , sich ungeteilt dem Herrn und seiner Sache zu widmen [ Vgl . 1 Kor 7,32 ] , geben sie sich ganz Gott und den Menschen hin . Der Zölibat ist ein Zeichen des neuen Lebens , zu dessen Dienst der Diener der Kirche geweiht wird ; mit freudigem Herzen auf sich genommen , kündigt er strahlend das Reich Gottes an [ Vgl . P0 16 ] .
=S=> Kte 1580 In den Ostkirchen gilt seit Jahrhunderten eine andere Ordnung : Während die Bischöfe ausschließlich unter Unverheirateten ausgewählt werden , können verheiratete Männer zu Diakonen und Priestern geweiht werden . Diese Praxis wird schon seit langem als rechtmäßig erachtet ; diese Priester üben im Schoß ihrer Gemeinden ein fruchtbares Dienstamt aus [ Vgl . P016 ] . Übrigens steht der Priesterzölibat in den Ostkirchen sehr in Ehren , und zahlreiche Priester haben ihn um des Gottesreiches willen freiwillig gewählt . Im Osten wie im Westen kann , wer das Sakrament der Weihe empfangen hat , nicht mehr heiraten .
=U5= AbsVII -- VII Die Wirkungen des Weihesakramentes
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=S=> Kte 1584 Letztlich handelt Christus selbst durch den geweihten Diener und wirkt durch ihn das Heil . Dessen Unwürdigkeit kann Christus nicht am Handeln hindern [ Vgl . K . v . Trient : DS 1612 ; 1154 ] . Der hl . Augustinus sagt dies mit eindringlichen Worten : Der stolze Amtsträger ist dem Teufel zuzuordnen . Die Gabe Christi wird deswegen nicht befleckt ; was durch ihn ausfließt , behält seine Reinheit ; was durch ihn hindurchgeht , bleibt lauter und gelangt zum fruchtbaren Boden. . . Die geistliche Kraft des Sakramentes ist eben dem Licht gleich : wer erleuchtet werden soll , erhält es in seiner Klarheit , und wenn es durch Beschmutzte geht , wird es selbst nicht schmutzig ( ev . Jo . 5,15 ) .
=M=> Kte Die Gnade des Heiligen Geistes
=S=> Kte 1585 Durch die Gnade des Heiligen Geistes , die diesem Sakrament innewohnt , wird der Geweihte Christus dem Priester , Lehrer und Hirten angeglichen , als dessen Diener er eingesetzt ist .
=S=> Kte 1586 Der Bischof erhält vor allem eine Gnade der Stärke ( , " den Geist zum Dienst der Leitung" : PR , Bischofsweihe 37 ) . Dies befähigt ihn , seine Kirche wie ein Vater und Hirt kraftvoll und klug zu leiten und zu schützen in selbstloser Liebe zu allen und in besonderer Weise zu den Armen , Kranken und Notleidenden [ Vgl . CD 13 und 16. ] . Diese Gnade drängt ihn , das Evangelium allen zu verkünden , seiner Herde Vorbild zu sein und ihr auf dem Weg der Heiligung voranzugehen , indem er sich in der Eucharistiefeier mit Christus , dem Priester und Opfer , vereint und nicht davor zurückschreckt , für seine Schafe sein Leben hinzugeben . Vater , der du die Herzen kennst , gewähre deinem Diener , den du zum Bischofsamt berufen hast , daß er deine heilige Herde weide und vor dir das erhabene Priestertum untadelig ausübte , indem er dir Tag und Nacht dient . Er stimme dein Antlitz unablässig gnädig und bringe die Gaben deiner heiligen Kirche dar . Kraft des Geistes des erhabenen Priestertums habe er die Gewalt , deinem Gebot gemäß die Sünden nachzulassen . Er verteile die Ämter gemäß deiner Ordnung und löse jedes Band kraft der Gewalt , die du den Aposteln gegeben hast . Er gefalle dir durch seine Milde und sein reines Herz , indem er dir einen angenehmen Duft darbringt durch dein Kind Jesus Christus . . . ( Hippolyt , trad . ap . 3 ) .
=S=> Kte 1587 Die geistliche Gabe , die durch die Priesterweihe verliehen wird , kommt im folgenden Gebet des byzantinischen Ritus zum Ausdruck . Der Bischof sagt bei der Handauflegung : Herr , erfülle den , den du in deiner Huld zum Priesterstand erheben wolltest , mit der Gabe des Heiligen Geistes , damit er würdig sei , untadelig an deinem Altar zu stehen , das Evangelium von deinem Reich zu verkünden , den Dienst am Wort der Wahrheit zu versehen , dir Gaben und geistige Opfer darzubringen , dein Volk durch das Bad der Wiedergeburt zu erneuern , so daß er selbst am Tag der Wiederkunft unserem großen Gott und Heiland Jesus Christus , deinem eingeborenen Sohn , entgegengeht und von deiner unendlichen Güte die Vergeltung für eine treue Verwaltung seines Amtes erhält ( Byzantinische Liturgie , Euchologion ) .
=S=> Kte 1588 Den Diakonen gibt die sakramentale Gnade die Kraft , dem Volk Gottes in der Diakonie der Liturgie , des Wortes und der Liebe in Gemeinschaft mit dem Bischof und seinem Presbyterium zu dienen ( LG 29 ) .
=S=> Kte 1589 Angesichts der Größe der priesterlichen Gnade und Aufgabe fühlten sich die heiligen Lehrer dringlich zur Bekehrung aufgerufen , um mit ihrem Leben dem zu entsprechen , zu dessen Dienern sie das Sakrament macht . So ruft der hi . Gregor von Nazianz als junger Priester aus : Zuerst muß man rein sein , erst dann reinigen ; zuerst Weisheit lernen , erst dann sie lehren ; zuerst Licht werden , erst dann leuchten ; zuerst zu Gott treten , erst dann zu ihm führen ; zuerst sich heiligen , erst dann andere heiligen , an der Hand führen und verständig Rat erteilen ( or . 2,71 ) . Ich weiß , wessen Diener wir sind , auf welcher Ebene wir uns befinden und wer der ist , zu dem wir uns hinbewegen . Ich kenne die Erhabenheit Gottes und die Schwäche des Menschen , aber auch seine Kraft ( or . 2,74 ) . Wer also ist der Priester ? Er ist der Verteidiger der Wahrheit ; er tritt an die Seite der Engel , lobsingt mit den Erzengeln , läßt die Opfer zum himmlischen Altar emporsteigen , nimmt am Priesterdienst Christi teil , erneuert die Schöpfung , stellt [ in ihr ] das Bild [ Gottes ] wieder her , schafft sie neu für die himmlische Welt und , was das Erhabenste ist , wird vergöttlicht und soll vergöttlichen ( or . 2,73 ) . Und der hl . Pfarrer von Ars sagt : Der Priester setzt auf Erden das Erlösungswerk fort . . . Verstünde man so richtig , was der Priester auf Erden ist , so stürbe man - nicht vor Schrecken , sondern aus Liebe . . . Das Priestertum ist die Liebe des Herzens Jesu ( Nodet , Jean-Marie Vianney , S . 100 ) .
=U5= AbsVIII -- Kurztexte --
=S=> Kte 1590 Der hl . Paulus sagt zu seinem Schüler Timotheus Entfache die Gnade Gottes wieder die dir durch die Auflegung meiner Hände zuteil geworden ist " ( 2 Tim 1 , 6 ) . Wer das Amt eines Bischofs anstrebt , der strebt nach einer großen Aufgabe ( 1 Tun 3 1 ) Zu Titus sagte er : Ich habe dich in Kreta deswegen zurückgelassen , damit du das , was noch zu tun ist zu Ende fuhrst und in den einzelnen Städten Älteste ein setzt wie ich dir aufgetragen habe " ( Tit 1 5 ) .
=S=> Kte 1591 Die ganze Kirche ist ein priesterliches Volk . Dank der Tauft nehmen alle Gläubigen am Priestertum Christi teil Diese Teilhabe nennt man gemeinsames Priestertum der Gläubigen Auf seiner Grundlage und zu seinem Dienst besteht eine weitere Teilnahme an der Sendung Christi die des Dienstes , der durch das Weihesakrament übertragen wird und zur Aufgabe hat , im Namen und in der Person Christi , des Hauptes inmitten der Gemeinde zu dienen .
=S=> Kte 1592 Das Amtspriestertum ist vom gemeinsamen Priestertum dem Wesen nach verschieden denn es verleiht eine heilige Vollmacht zum Dienst an den Gläubigen Die geweihten Diener üben ihren Dienst für das Volk Gottes aus durch Lehrtätigkeit [ munus docendi ] durch den Gottesdienst [ munus liturgicum ] und durch die pastorale Leitung [ munus regendi ] .
=S=> Kte 1593 Von Anfang an wurde das geweihte Amt in den drei Stufen der Bischöfe , Priester und Diakone übertragen und ausgeübt . Die durch die Weihe übertragenen Ämter sind für die organische Struktur der Kirche unersetzlich Ohne den Bischof die Presbyter und die Diakone kann man nicht von Kirche sprechen [ Vgl . Ignatius v . Antiochien , Trall . 3,1. ] .
=S=> Kte 1594 Der Bischof empfangt die Fülle des Weihesakramentes , die ihn in das Bischofskollegium eingliedert und zum sichtbaren Haupt der ihm anvertrauten Teilkirche macht Als Nachfolger der Apostel und Mitglieder des Kollegiums haben die Bischöfe an der apostolischen Verantwortung und an der Sendung der ganzen Kirche teil unter der Autorität des Papstes des Nachfolgers des hl . Petrus .
=S=> Kte 1595 Die Priester sind in der Priesterwürde mit den Bischöfen vereint und zugleich in der Ausübung ihrer seelsorglichen Aufgaben von ihnen abhängig . Sie sind dazu berufen , die klugen Mitarbeiter der Bischöfe zu sein sie bilden um ihren Bischof das Presbyterium das zusammen mit ihm für die Teilkirche verantwortlich ist . Sie werden vom Bischof mit der Betreuung einer Pfarrgemeinde oder mit einer besonderen kirchlichen Aufgabe betraut .
=S=> Kte 1596 Die Diakone sind Amtsträger die geweiht sind um Aufgaben im Dzen3t der Kirche zu versehen Sie erhalten nicht das Amtspriestertum doch überträgt ihnen die Weihe wichtige Ämter im Dienst am Wort in Liturgie Seelsorge und Caritas Sie sollen diese Aufgaben unter der pastoralen Autorität ihres Bischofs ausüben .
=S=> Kte 1597 Das Sakrament der Weihe wird gespendet durch die Handauflegung des Bischofs auf die ein feierliches Weihegebet folgt . Dieses erbittet von Gott für den Weihekandidaten die Gaben des Heiligen Geistes die für seinen Dienst erforderlich sind . Die Weihe prägt ein unauslöschliches sakramentales Siegel ein .
=S=> Kte 1598 Die Kirche spendet das Weihesakrament nur getauften Männern von denen nach einer gebührenden Prüfung anzunehmen ist daß sie sich zur Ausübung des betreffenden Amtes eignen . Der kirchlichen Autorität kommt die Verantwortung und das Recht zu jemanden zum Empfang einer Weihe zuzulassen .
=S=> Kte 1599 In der lateinischen Kirche wird die Weihe zum Presbyterat normaler weise nur solchen Kandidaten gespendet die bereit sind freiwillig den Zölibat auf sich zu nehmen und die öffentlich ihren Willen bekunden an ihm festzuhalten aus Liebe zum Reich Gottes und um den Menschen zu dienen .
=S=> Kte 1600 Es kommt den Bischöfen zu die drei Stufen des Weihesakramentes zu spenden .
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