1870
=S=> Kte 1554 So wird der von Gott eingesetzte kirchliche Dienst in verschiedenen Ständen von jenen ausgeübt , die schon von alters her Bischöfe , Priester und Diakone heißen ( LG 28 ) . Die katholische Glaubenslehre , die in der Liturgie , im Lehramt und in der beständigen Handlungsweise der Kirche zum Ausdruck kommt , kennt zwei Stufen der amtlichen Teilhabe am Priestertum Christi : den Episkopat und den Presbyterat . Der Diakonat hat die Aufgabe , ihnen zu helfen und zu dienen . Deshalb bezeichnet der Ausdruck sacerdos im heutigen Sprachgebrauch die Bischöfe und die Priester , nicht aber die Diakone . Dennoch lehrt die katholische Glaubenslehre , daß die drei Stufen - die Stufen des Priesteramtes ( Episkopat und Presbyterat ) und die Stufe des Dienstamtes ( Diakonat ) - durch einen sakramentalen Akt , Weihe genannt , das heißt durch das Sakrament der Weihe , übertragen werden . Alle sollen die Diakone achten wie Jesus Christus , ebenso den Bischof als Abbild des Vaters , die Presbyter aber wie eine Ratsversammlung Gottes und wie eine Vereinigung von Aposteln . Ohne diese ist von Kirche nicht die Rede ( Ignatius v . Antiochien , Trall . 3,1 ) .
=S=> Kte Die Bischofsweihe - Fülle des Weihe sakramentes
=S=> Kte 1555 Unter jenen verschiedenen Diensten , die von den ersten Zeiten her in der Kirche ausgeübt werden , nimmt nach dem Zeugnis der Überlieferung das Amt jener einen hervorragenden Platz ein , die , zum Bischofsamt bestellt , durch die von Anfang an fortlaufende Nachfolge Sprossen apostolischer Saat besitzen ( LG 20 ) .
=S=> Kte 1556 Um ihre hohe Sendung zu erfüllen , wurden die Apostel mit einer besonderen Ausgießung des Heiligen Geistes , der über [ sie ] kam , von Christus beschenkt , und sie selbst übergaben ihren Helfern durch die Auflegung der Hände die geistliche Gabe , die in der Bischofsweihe bis auf uns gekommen ist ( LG 21 ) .
=S=> Kte 1557 Das Zweite Vatikanische Konzil lehrt , daß durch die Bischofsweihe die Fülle des Weihesakramentes übertragen wird , die ja sowohl im liturgischen Brauch der Kirche als auch mit der Stimme der heiligen Väter das Hohepriestertum , die Höchstform [ summa ] des heiligen Dienstes genannt wird ( ebd. ) .
=S=> Kte 1558 Die Bischofsweihe aber überträgt mit dem Amt der Heiligung auch die Ämter des Lehrens und des Leitens . Es wird offensichtlich , daß durch das Auflegen der Hände und die Worte der Weihe die Gnade des Heiligen Geistes so übertragen und die heilige Prägung so aufgedrückt wird , daß die Bischöfe in hervorragender und sichtbarer Weise die Aufgaben Christi selbst , des Lehrers , Hirten und Priesters , übernehmen und in seiner Person handeln [ in Eius persona agant ] ( ebd. ) . Daher sind die Bischöfe durch den Heiligen Geist , der ihnen mitgeteilt worden ist , wahre und authentische Lehrer des Glaubens , Priester und Hirten geworden ( CD 2 ) .
=S=> Kte 1559 Glied der Körperschaft der Bischöfe wird man kraft der sakramentalen Weihe und der hierarchischen Gemeinschaft mit Haupt und Gliedern des Kollegiums ( LG 22 ) . Daß der Charakter und die Natur des Episkopats kollegial sind , zeigt sich unter anderem in dem alten Brauch der Kirche , daß bei der Weihe eines neuen Bischofs mehrere Bischöfe mitwirken [ Vgl . LG 22 ] . Zur rechtmäßigen Weihe eines Bischofs ist heute ein besonderer Akt des Bischofs von Rom notwendig , da dieser das höchste sichtbare Band der Gemeinschaft der Teilkirchen in der einen Kirche und Bürge ihrer Freiheit ist .
=S=> Kte 1560 Als Stellvertreter Christi hat jeder Bischof das Hirtenamt über die ihm anvertraute Teilkirche inne ; gleichzeitig aber obliegt ihm die Sorge für alle Teilkirchen , die er zusammen mit allen seinen Brüdern im Episkopat kollegial auszuüben hat . Doch wenn die einzelnen Bischöfe nur für jenen Teil der Herde , der ihnen besonders anvertraut ist , Hirten im eigentlichen Sinn sind , so sind sie doch als rechtmäßige Nachfolger der Apostel durch göttliche Einsetzung mitverantwortlich für die Missionsaufgaben der Kirche ( Pius XII. , Enz . Fidei donum)[Vgl . LG 23 ; CD 4 ; 36 ; 37 ; AG 5 ; 6 ; 38 ] .
=S=> Kte 1561 Die bisherigen Ausführungen erklären , weshalb die vom Bischof gefeierte Eucharistie eine ganz besondere Bedeutung hat . In ihr kommt die Kirche zum Ausdruck , die unter dem Vorsitz dessen , der sichtbar Christus , den Guten Hirten und das Haupt seiner Kirche darstellt , um den Altar versammelt ist [ Vgl . SC 41 ; LG 26. ] .
=S=> Kte Die Weihe der Priester - der Mitarbeiter der Bischöfe
=S=> Kte 1562 Christus , ‚den der Vater geheiligt und in die Welt gesandt hat‘ ( Joh 10,36 ) , machte durch seine Apostel deren Nachfolger , nämlich die Bischöfe , seiner Weihe und Sendung teilhaftig , die [ wiederum ] die Aufgabe ihres Dienstes in verschiedener Abstufung verschiedenen Trägern in der Kirche rechtmäßig weitergaben ( LG 28 ) . Ihr Dienst ist in untergeordnetem Rang den Priestern übertragen worden ; als Glieder des Priesterstandes sollten sie , in der rechten Erfüllung der ihnen von Christus anvertrauten Sendung , Mitarbeiter des Bischofsstandes sein ( P0 2 ) .
=S=> Kte 1563 Da das Amt der Priester dem Bischofsstand verbunden ist , nimmt es an der Vollmacht teil , mit der Christus selbst seinen Leib auferbaut , heiligt und leitet . Darum setzt das Priestertum der Amtspriester zwar die Sakramente der christlichen Initiation voraus , wird aber durch ein eigenes Sakrament übertragen . Dieses zeichnet die Priester durch die Salbung des Heiligen Geistes mit einem besonderen Prägemal und macht sie auf diese Weise dem Priester Christus gleichförmig , so daß sie in der Person des Hauptes Christus handeln können ( PO 2 ) .
=S=> Kte 1564 Die Priester sind , obwohl sie nicht die höchste Stufe der priesterlichen Weihe haben und in der Ausübung ihrer Vollmacht von den Bischöfen abhängen , dennoch mit ihnen in der priesterlichen Würde verbunden und werden kraft des Sakramentes der Weihe nach dem Bilde Christi , des höchsten und ewigen Priesters [ Vgl . Hebr 5,1-10 ; 7,24 ; 9,11-28 ] , zum Verkündigen des Evangeliums , zum Weiden der Gläubigen und zur Feier des Gottesdienstes geweiht als wahre Priester des Neuen Bundes ( LG 28 ) .
=S=> Kte 1565 Kraft des Weihesakramentes haben die Priester an der weltweiten Sendung teil , die Christus den Aposteln anvertraut hat . Die Geistesgabe , die den Priestern in ihrer Weihe verliehen wurde , rüstet sie nicht für irgendeine begrenzte und eingeschränkte Sendung , sondern für die alles umfassende und universale Heilssendung ‚bis an die Grenzen der Erde‘ ( Apg 1,8 ) ( P0 10 ) und macht sie stets bereit , das Evangelium überall zu verkünden ( OT 20 ) .
=S=> Kte 1566 Ihr heiliges Amt aber üben sie am meisten in der eucharistischen Feier oder Zusammenkunft aus , bei der sie in der Person Christi handeln und sein Mysterium verkünden , die Gebete der Gläubigen mit dem Opfer ihres Hauptes verbinden und das einzige Opfer des Neuen Bundes , Christi nämlich , der sich ein für allemal dem Vater als unbefleckte Opfergabe darbrachte , im Opfer der Messe bis zur Ankunft des Herrn vergegenwärtigen und zuwenden ( LG 28 ) . Aus diesem einzigen Opfer schöpft ihr ganzer priesterlicher Dienst seine Kraft [ Vgl . P0 2. ] .
=S=> Kte 1567 Die Priester bilden , als vorsorgende Mitarbeiter des bischöflichen Standes und als dessen Hilfe und Werkzeug , zum Dienst am Volk Gottes gerufen , zusammen mit ihrem Bischof ein einziges Presbyterium , dem freilich verschiedene Pflichten aufgetragen sind . In den einzelnen örtlichen Gemeinden der Gläubigen machen sie den Bischof , mit dem sie in vertrauensvoller und hochherziger Gesinnung verbunden sind , gewissermaßen gegenwärtig , nehmen entsprechend ihrem Anteil seine Aufgaben und seine Sorgen auf sich und stellen sich täglich in ihren Dienst ( LG 28 ) . Die Priester dürfen ihren Dienst nur in Abhängigkeit vom Bischof und in Gemeinschaft mit ihm ausüben . Das Gehorsamsversprechen , das sie bei der Weihe dem Bischof geben , und der Friedenskuß des Bischofs am Schluß der Weiheliturgie sind ein Zeichen dafür , daß der Bischof sie als seine Mitarbeiter , seine Söhne , seine Brüder und seine Freunde ansieht , und daß sie ihm dafür Liebe und Gehorsam schulden .
=S=> Kte 1568 Die Priester , die durch die Weihe in den Priesterstand eingegliedert wurden , sind in inniger sakramentaler Bruderschaft miteinander verbunden . Besonders in der Diözese , deren Dienst sie unter dem eigenen Bischof zugewiesen werden , bilden sie das eine Presbyterium ( P0 8 ) . Die Einheit des Presbyteriums kommt liturgisch im Brauch zum Ausdruck , daß beim Weihe-ritus nach dem Bischof auch die Priester den Neugeweihten die Hände auflegen .
=S=> Kte Die Weihe der Diakone - zum Dienst
=S=> Kte 1569 Auf einer tieferen Stufe der Hierarchie stehen die Diakone , denen die Hände ‚nicht zum Priestertum , sondern zum Dienst‘ aufgelegt werden ( LG 29)1. Zur Weihe der Diakone legt nur der Bischof die Hände auf und deutet so an , daß der Diakon mit dem Bischof insbesondere in den Aufgaben seiner Diakonie verbunden ist [ Vgl . Hippolyt , trad . ap . 8 ] .
=S=> Kte 1570 Die Diakone haben an der Sendung und der Gnade Christi auf besondere Weise teil [ Vgl . LG 41 ; AA 16 ] . Das Sakrament der Weihe drückt ihnen ein Siegel [ character ] auf . Dieses kann nicht getilgt werden und gestaltet sie Christus gleich , der zum Diakon , das heißt zum Diener aller geworden ist [ Vgl . Mk 10,45 ; Lk 22,27 ; Polykarp , ep . 5,2 ] . Aufgabe der Diakone ist es unter anderem , dem Bischof und den Priestern bei der Feier der göttlichen Geheimnisse , vor allem der Eucharistie , zu helfen , die heilige Kommunion zu spenden , der Eheschließung zu assistieren und das Brautpaar zu segnen , das Evangelium zu verkünden und zu predigen , den Begräbnissen vorzustehen und sich den verschiedenen karitativen Diensten zu widmen [ Vgl . LG 29 ; SC 35,4 ; AG 16 ] .
=S=> Kte 1571 Seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil hat die lateinische Kirche den Diakonat als eigene und beständige Stufe der Hierarchie wiederhergestellt ( LG 29 ) . Die Ostkirchen hatten stets an ihm festgehalten . Dieser ständige Diakonat , der auch verheirateten Männern übertragen werden kann , stellt für die Sendung der Kirche eine wichtige Bereicherung dar . Es ist angebracht und nützlich , daß Männer , die in der Kirche , sei es im liturgischen und pastoralen Leben , sei es in sozialen und karitativen Werken , einen wahrhaft diakonalen Dienst erfüllen , durch die von den Aposteln her überlieferte Handauflegung gestärkt und dem Altare enger verbunden werden , damit sie ihren Dienst mit Hilfe der sakramentalen Diakonatsgnade wirksamer erfüllen können ( AG 16 ) .
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