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Dokument KATECHISMUS der katholischen Kirche 2007
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=M=> Kte Die christliche Initiation
=S=> Kte 1229 Christ wird man - schon zur Zeit der Apostel - auf dem Weg einer in mehreren Stufen erfolgenden Initiation . Dieser Weg kann rasch oder langsam zurückgelegt werden . Er muß jedoch stets einige wesentliche Elemente enthalten : die Verkündigung des Wortes , die Annahme des Evangeliums , die eine Bekehrung einschließt , das Bekenntnis des Glaubens , die Taufe , die Spendung des Heiligen Geistes und den Zugang zur eucharistischen Gemeinschaft .
=S=> Kte 1230 Diese Initiation wurde im Lauf der Jahrhunderte und je nach den Umständen verschiedenartig gestaltet . In den ersten Jahrhunderten der Kirche erfuhr die christliche Initiation eine breite Entfaltung : Eine lange Zeit des Katechumenates und eine Reihe vorbereitender Riten , die den Weg der Vorbereitung liturgisch kennzeichneten , führten schließlich zur Feier der Sakramente der christlichen Initiation .
=S=> Kte 1231 Dort , wo die Kindertaufe weithin zur allgemein üblichen Form der Spendung der Taufe geworden war , wurde diese Feier zu einer einzigen Handlung , die die Vorstufen zur christlichen Initiation stark verkürzt enthält . Die Kindertaufe erfordert naturgemäß einen Katechumenat nach der Taufe . Dabei geht es nicht nur um die erforderliche Glaubensunterweisung nach der Taufe , sondern um die notwendige Entfaltung der Taufgnade in der Entwicklung der Person des Getauften . Hier hat der katechetische Unterricht seinen Platz .
=S=> Kte 1232 Das Zweite Vatikanische Konzil hat in der lateinischen Kirche einen mehrstufigen Katechumenat für Erwachsene . . . wiederhergestellt ( SC 64 ) . Dessen Riten sind im Ordo initiationis christianae adultorum ( 1972 ) zu finden . Das Konzil hat außerdem gestattet , in den Missionsländern . . . außer den Elementen der Initiation , die in der christlichen Überlieferung enthalten sind , auch jene zuzulassen , die sich bei den einzelnen Völkern in Gebrauch befinden , sofern sie . . . dem christlichen Ritus angepaßt werden können ( SC 65 ) [ Vgl . SC 37-40 ] .
=S=> Kte 1233 In allen lateinischen und ostkirchlichen Riten beginnt heute die christliche Initiation von Erwachsenen mit ihrem Eintritt in den Katechumenat , um in einer einzigen Feier der drei Sakramente der Taufe , der Firmung und der Eucharistie zu gipfeln [ Vgl . AG 13 ; [ link ] CIC , cann . 85,1 ; [ link ] 865 ; [ link ] 866 ] . In den ostkirchlichen Riten beginnt die christliche Initiation der Kinder mit der Taufe , auf die gleich darauf die Firmung und der Empfang der Eucharistie folgt . Im römischen Ritus dagegen geht die Initiation während der Jahre der Katechese weiter , um später durch den Empfang der Firmung und der Eucharistie , dem Höhepunkt der christlichen Initiation , vollendet zu werden [ Vgl . CIC , cann . [ link ] 851,2 ; [ link ] 868. ] .
=M=> Kte Die Mystagogie der Feier
=S=> Kte 1234 Sinn und Gnade des Taufsakramentes treten in den Riten der Feier klar zutage . Indem die Gläubigen den Handlungen und Worten dieser Feier aufmerksam folgen , werden sie in die Reichtümer eingeweiht , die dieses Sakrament in jedem Neugetauften bezeichnet und bewirkt .
=S=> Kte 1235 Das Kreuzzeichen zu Beginn der Feier bringt zum Ausdruck , daß Christus dem , der ihm angehören soll , sein Zeichen aufprägt . Es bezeichnet die Erlösungsgnade , die Christus uns durch sein Kreuz erworben hat .
=S=> Kte 1236 Die Verkündigung des Wortes Gottes erleuchtet die Täuflinge und die Gemeinde durch die geoffenbarte Wahrheit und ruft die Antwort des Glaubens hervor . Der Glaube läßt sich von der Taufe nicht trennen . Die Taufe ist ja in ganz besonderer Weise das Sakrament des Glaubens , denn man tritt durch sie sakramental in das Leben des Glaubens ein .
=S=> Kte 1237 Weil die Taufe Zeichen der Befreiung von der Sünde und deren Anstifter , dem Teufel , ist , spricht man über den Täufling einen Exorzismus ( oder mehrere ) . Der Zelebrant salbt den Täufling oder legt ihm die Hand auf ; danach widersagt der Täufling ausdrücklich dem Satan . So vorbereitet , kann er den Glauben der Kirche bekennen , dem er durch die Taufe anvertraut wird [ Vgl . Röm 6,17 ] .
=S=> Kte 1238 Durch ein Gebet der Epiklese wird in der Tauffeier selbst oder in der Osternacht das Taufwasser geweiht . Die Kirche bittet Gott , daß durch seinen Sohn die Kraft des Heiligen Geistes in dieses Wasser herabsteige , damit alle , die darin die Taufe empfangen , aus Wasser und Geist geboren werden ( Joh 3,5 ) .
=S=> Kte 1239 Darauf folgt der wesentliche Ritus des Sakramentes : die eigentliche Taufe . Diese zeigt an und bewirkt , daß der Täufling der Sünde stirbt , dem Pascha-Mysterium Christi gleichgestaltet wird und so in das Leben der heiligsten Dreifaltigkeit eintritt . Am ausdrucksvollsten wird die Taufe durch dreimaliges Eintauchen in das Taufwasser vollzogen . Aber schon seit urchristlicher Zeit kann sie auch gespendet werden , indem man dreimal Wasser über das Haupt des Täuflings gießt .
=S=> Kte 1240 In der lateinischen Kirche spricht der Taufspender bei diesem dreimaligen Übergießen die Worte : N. , ich taufe dich im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes . Im ostkirchlichen Ritus wendet sich der Katechumene nach Osten und der Priester spricht : Der Diener Gottes N . wird getauft im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes . Und jedesmal , wenn er eine Person der heiligsten Dreifaltigkeit nennt , taucht er den Täufling ins Wasser und hebt ihn wieder heraus .
=S=> Kte 1241 Die Salbung mit dem heiligen Chrisam einem vom Bischof geweihten wohlriechenden Öl - bedeutet , daß dem Neugetauften der Heilige Geist geschenkt wird . Er ist ja ein Christ geworden , das heißt ein durch den Heiligen Geist Gesalbter , eingegliedert in Christus , der zum Priester , Propheten und König gesalbt ist [ Vgl . OBP 62 ] .
=S=> Kte 1242 In der Liturgie der Ostkirchen ist die Salbung nach der Taufe das Sakrament der Chrismation ( Firmung ) . In der römischen Liturgie kündigt sie eine zweite Salbung mit dem heiligen Chrisam an , die der Bischof spenden wird : das Sakrament der Firmung , welche die Taufsalbung gewissermaßen konfirmiert ( bekräftigt ) und vollendet .
=S=> Kte 1243 Das weiße Kleid bedeutet , daß der Getaufte Christus [ als Gewand ] angelegt ( Gal 3,27 ) hat : er ist mit Christus auferstanden . Die Taufkerze , die an der Osterkerze entzündet wird , bedeutet , daß Christus den Neugetauften erleuchtet hat . In Christus sind die Getauften Licht der Welt ( Mt 5,14 ) [ Vgl . Phil 2,15. ] . Der Neugetaufte ist jetzt , im eingeborenen Sohn , Kind Gottes . Er darf das Gebet der Kinder Gottes beten : das Vaterunser .
=S=> Kte 1244 Die erste eucharistische Kommunion . Kind Gottes geworden , mit dem hochzeitlichen Gewand bekleidet , wird der Neugetaufte zum Hochzeitsmahl des Lammes zugelassen und erhält die Nahrung des neuen Lebens , den Leib und das Blut Christi . Die Ostkirchen sind sich der Einheit der christlichen Initiation sehr bewußt und spenden deshalb die heilige Kommunion allen Neugetauften und - gefirmten , sogar Kleinkindern im Gedenken an die Worte des Herrn : Laßt die Kinder zu mir kommen ; hindert sie nicht daran ! ( Mk 10,14 ) . Die lateinische Kirche behält den Zutritt zur heiligen Kommunion denen vor , die zum Vernunftalter gelangt sind , bringt aber den Zusammenhang der Taufe mit der Eucharistie dadurch zum Ausdruck , daß das neugetaufte Kind zum Gebet des Vaterunsers an den Altar getragen wird .
=S=> Kte 1245 Der feierliche Segen beschließt die Tauffeier . Bei der Taufe von Kleinkindern ist die Segnung der Mutter von besonderer Bedeutung .