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=S=> Kte 1020 Der Christ , der sein Sterben mit dem Sterben Jesu vereint , versteht den Tod als ein Kommen zu Jesus und als Eintritt in das ewige Leben . Wenn die Kirche über den sterbenden Christen zum letzten Mal im Namen Christi die Lossprechungsworte gesprochen , ihn zum letzten Mal mit einer stärkenden Salbung besiegelt und ihm in der Wegzehrung Christus als Nahrung für die Reise gespendet hat , sagt sie zu ihm mit sanfter Bestimmtheit : Mache dich auf den Weg , Bruder ( Schwester ) in Christus , im Namen Gottes , des allmächtigen Vaters , der dich erschaffen hat ; im Namen Jesu Christi , des Sohnes des lebendigen Gottes , der für dich gelitten hat ; im Namen des Heiligen Geistes , der über dich ausgegossen worden ist . Heute noch sei dir im Frieden deine Stätte bereitet , deine Wohnung bei Gott im heiligen Zion , mit der seligen Jungfrau und Gottesmutter Maria , mit dem heiligen Josef und mit allen Engeln und Heiligen Gottes . . . Kehre heim zu deinem Schöpfer , der dich aus dem Staub der Erde gebildet hat . Wenn du aus diesem Leben scheidest , eile Maria dir entgegen mit allen Engeln und Heiligen . . . Deinen Erlöser sollst du sehen von Angesicht zu Angesicht . . . ( Sterbegebet , Commendatio animæ ) .
=U5= AbsI -- I Das besondere Gericht
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=S=> Kte 1021 Der Tod setzt dem Leben des Menschen , das heißt der Zeit , in der dieser die in Christus geoffenbarte göttliche Gnade [ Vgl . 2Tim 1,9-10 ] annehmen oder zurückweisen kann , ein Ende . Das Neue Testament spricht vom Gericht hauptsächlich im Blick auf die endgültige Begegnung mit Christus bei seinem zweiten Kommen . Es sagt aber auch wiederholt , daß einem jeden unmittelbar nach dem Tod entsprechend seinen Werken und seinem Glauben vergolten wird . Das Gleichnis vom armen Lazarus [ Vgl . Lk 16,22 ] und das Wort , das Christus am Kreuz zum guten Schächer sagte [ Vgl . Lk 23,43 ] , sowie weitere Texte des Neuen Testaments [ Vgl . 2 Kor 5,8 ; Phil 1,23 ; Hebr 9,27 ; 12,23 ] sprechen von einem letzten Schicksal der Seele [ Vgl . Mt 16,26 ] , das für die einzelnen Menschen unterschiedlich sein kann .
=S=> Kte 1022 Jeder Mensch empfängt im Moment des Todes in seiner unsterblichen Seele die ewige Vergeltung . Dies geschieht in einem besonderen Gericht , das sein Leben auf Christus bezieht - entweder durch eine Läuterung [ Vgl . K . v . Lyon : DS 857-858 ; K . v . Florenz : DS 1304-1306 ; K . v . Trient : DS 1820 ] hindurch oder indem er unmittelbar in die himmlische Seligkeit eintritt [ Vgl . Benedikt XII. : DS 1000-1001 ; Johannes XXII. : DS 990 ] oder indem er sich selbst sogleich für immer verdammt [ Vgl . Benedikt XII. : DS 10 ] . Am Abend unseres Lebens werden wir nach unserer Liebe gerichtet werden ( Johannes vom Kreuz , dichos 64 ) .
=U5= AbsII -- II Der Himmel
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=S=> Kte 1029 In der Herrlichkeit des Himmels erfüllen die Seligen weiterhin mit Freude den Willen Gottes . Sie tun dies auch in bezug auf die anderen Menschen und die gesamte Schöpfung , indem sie mit Christus herrschen ; mit ihm werden sie herrschen in alle Ewigkeit ( Offb 22,5 ) [ Vgl . Mt 25,21:23 ] .
=U5= AbsIII -- III Die abschließende Läuterung - das Purgatorium
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=S=> Kte 1030 Wer in der Gnade und Freundschaft Gottes stirbt , aber noch nicht vollkommen geläutert ist , ist zwar seines ewigen Heiles sicher , macht aber nach dem Tod eine Läuterung durch , um die Heiligkeit zu erlangen , die notwendig ist , in die Freude des Himmels eingehen zu können .
=S=> Kte 1031 Die Kirche nennt diese abschließende Läuterung der Auserwählten , die von der Bestrafung der Verdammten völlig verschieden ist , Purgatorium [ Fegefeuer ] . Sie hat die Glaubenslehre in bezug auf das Purgatorium vor allem auf den Konzilien von Florenz [ Vgl . DS 1304 ] und Trient [ Vgl . DS 1820 ; 1580 ] formuliert . Im Anschluß an gewisse Schrifttexte [ Vgl . z. B . 1 Kor 3,15 , 1 Petr 1,7 ] spricht die Überlieferung der Kirche von einem Läuterungsfeuer : Man muß glauben , daß es vor dem Gericht für gewisse leichte Sünden noch ein Reinigungsfeuer gibt , weil die ewige Wahrheit sagt , daß , wenn jemand wider den Heiligen Geist lästert , ihm ‚weder in dieser noch in der zukünftigen Welt‘ vergeben wird ( Mt 12,32 ) . Aus diesem Ausspruch geht hervor , daß einige Sünden in dieser , andere in jener Welt nachgelassen werden können ( Gregor d . Gr. , dial . 4,39 ) .
=S=> Kte 1032 Diese Lehre stützt sich auch auf die Praxis , für die Verstorbenen zu beten , von der schon die Heilige Schrift spricht : Darum veranstaltete [ Judas der Makkabäer ] das Sühnopfer für die Verstorbenen , damit sie von der Sünde befreit werden ( 2 Makk 12,45 ) . Schon seit frühester Zeit hat die Kirche das Andenken an die Verstorbenen in Ehren gehalten und für sie Fürbitten und insbesondere das eucharistische Opfer [ Vgl . DS 856 ] dargebracht , damit sie geläutert werden und zur beseligenden Gottesschau gelangen können . Die Kirche empfiehlt auch Almosen , Ablässe und Bußwerke zugunsten der Verstorbenen . Bringen wir ihnen Hilfe und halten wir ein Gedächtnis an sie . Wenn doch die Söhne Ijobs durch das von ihrem Vater dargebrachte Opfer geläutert wurden [ Vgl . Ijoh 1,5 ] , wie sollten wir dann daran zweifeln , daß unsere Opfergaben für die Toten ihnen Trost bringen ? Zögern wir nicht , den Verstorbenen Hilfe zu bringen und unsere Gebete für sie aufzuopfern ( Johannes Chrysostomus , horn . in 1 Cor . 41,5 ) .
=U5= AbsIV -- IV Die Hölle
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=S=> Kte 1033 Wir können nicht mit Gott vereint werden , wenn wir uns nicht freiwillig dazu entscheiden , ihn zu lieben . Wir können aber Gott nicht lieben , wenn wir uns gegen ihn , gegen unseren Nächsten oder gegen uns selbst schwer versündigen : Wer nicht liebt , bleibt im Tod . Jeder , der seinen Bruder haßt , ist ein Mörder , und ihr wißt : Kein Mörder hat ewiges Leben , das in ihm bleibt ( 1 Joh 3,14-15 ) . Unser Herr macht uns darauf aufmerksam , daß wir von ihm getrennt werden , wenn wir es unterlassen , uns der schweren Nöte der Armen und Geringen , die seine Brüder und Schwestern sind , anzunehmen [ Vgl . Mt 25,31-46 ] . In Todsünde sterben , ohne diese bereut zu haben und ohne die barmherzige Liebe Gottes anzunehmen , bedeutet , durch eigenen freien Entschluß für immer von ihm getrennt zu bleiben . Diesen Zustand der endgültigen Selbstausschließung aus der Gemeinschaft mit Gott und den Seligen nennt man Hölle .
=S=> Kte 1034 Jesus spricht öfters von der Gehenna des unauslöschlichen Feuers [ Vgl . Mt 5,22. 29 ; 13 , 42. 50 ; Mk 9,43-48 ] , die für jene bestimmt ist , die bis zum Ende ihres Lebens sich weigern , zu glauben und sich zu bekehren , und wohin zugleich Seele und Leib ins Verderben geraten können [ Vgl . Mt 10,28 ] . Jesus kündigt in ernsten Worten an , daß er seine Engel aussenden wird , die alle zusammenholen , die andere verführt und Gottes Gesetz übertreten haben , und . . . in den Ofen werfen , in dem das Feuer brennt ( Mt 13,41-42 ) , und daß er das Verdammungsurteil sprechen wird : Weg von mir , ihr Verfluchten , in das ewige Feuer ! ( Mt 25,41 ) .
=S=> Kte 1035 Die Lehre der Kirche sagt , daß es eine Hölle gibt und daß sie ewig dauert . Die Seelen derer , die im Stand der Todsünde sterben , kommen sogleich nach dem Tod in die Unterwelt , wo sie die Qualen der Hölle erleiden , das ewige Feuer [ Vgl . DS 76 ; 409 ; 411 ; 801 ; 858 ; 1002 ; 1351 ; 1575 ; SPF 12 ] . Die schlimmste Pein der Hölle besteht in der ewigen Trennung von Gott , in dem allein der Mensch das Leben und das Glück finden kann , für die er erschaffen worden ist und nach denen er sich sehnt .
=S=> Kte 1036 Die Aussagen der Heiligen Schrift und die Lehren der Kirche über die Hölle sind eine Mahnung an den Menschen , seine Freiheit im Blick auf sein ewiges Schicksal verantwortungsvoll zu gebrauchen . Sie sind zugleich ein eindringlicher Aufr uf zur Bekehrung : Geht durch das enge Tor ! Denn das Tor ist weit , das ins Verderben führt , und der Weg dahin ist breit , und viele gehen auf ihm . Aber das Tor , das zum Leben führt , ist eng , und der Weg dahin ist schmal , und nur wenige finden ihn ( Mt 7,13-14 ) . Da wir weder Tag noch Stunde wissen , müssen wir auf die Ermahnung des Herrn hin standhaft wachen , damit wir , wenn unser einmaliger irdischer Lebenslauf erfüllt ist , mit ihm zur Hochzeit einzutreten und den Gesegneten zugezählt zu werden verdienen und uns nicht wie bösen und faulen Knechten geheißen wird , ins ewige Feuer zu weichen , in die Finsternis draußen , wo Heulen und Zähneknirschen sein wird ( LG 48 ) .
=S=> Kte 1037 Niemand wird von Gott dazu vorherbestimmt , in die Hölle zu kommen [ Vgl . DS 397 ; 1567 ] ; nur eine freiwillige Abkehr von Gott ( eine Todsünde ) , in der man bis zum Ende verharrt , führt dazu . Bei der Eucharistiefeier und in den täglichen Gebeten ihrer Gläubigen erfleht die Kirche das Erbarmen Gottes , der nicht will , daß jemand zugrunde geht , sondern daß alle sich bekehren ( 2 Petr 3,9) : Nimm gnädig an , o Gott , dieses Opfer deiner Diener und deiner ganzen Gemeinde ; ordne unsere Tage in deinem Frieden , rette uns vor dem ewigen Verderben und nimm uns auf in die Schar deiner Erwählten ( MR , Römisches Hochgebet 88 ) .
=U5= AbsV -- V Das Letzte Gericht
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=S=> Kte 1038 Auf die Auferstehung aller Toten , der Gerechten und Ungerechten ( Apg 24,15 ) , wird das Letzte Gericht folgen . Das ist dann die Stunde , in der alle , die in den Gräbern sind , [ diel Stimme [ des Sohnes Gottes ] hören und herauskommen werden : Die das Gute getan haben , werden zum Leben auferstehen , die das Böse getan haben , zum Gericht ( Joh 5,28-29 ) . Dann wird der Menschensohn in seiner Herrlichkeit [ kommen ] und alle Engel mit ihm Und alle Völker werden vor ihm zusammengerufen werden , und er wird sie voneinander scheiden , wie der Hirt die Schafe von den Böcken scheidet . Er wird die Schafe zu seiner Rechten versammeln , die Böcke aber zur Linken Und sie werden weggehen und die ewige Strafe erhalten , die Gerechten aber das ewige Leben ( Mt 25,31:32-33 ) .
=S=> Kte 1039 Im Angesicht Christi , der die Wahrheit ist , wird die wahre Beziehung jedes Menschen zu Gott endgültig offengelegt werden [ Vgl . Joh 12,49. ] . Das Letzte Gericht wird bis in die äußersten Folgen an den Tag bringen , was jeder während seines Erdenlebens an Gutem getan oder nicht getan hat . Alles Üble , das die Bösen tun , wird verzeichnet - und sie wissen es nicht . Am Tag , an dem ‚Gott nicht schweigen wird‘ ( Ps 50,3 ) . . . [ wird er sich an die Bösen wenden ] und zu ihnen sagen : Ich hatte für euch meine kleinen Armen auf die Erde gesetzt . Ich , ihr Haupt , thronte im Himmel zur Rechten meines Vaters - aber auf Erden hatten meine Glieder Hunger . Wenn ihr meinen Gliedern zu essen gegeben hättet , wäre eure Gabe bis zum Haupte gelangt . Als ich meinen kleinen Armen einen Platz auf der Erde zuwies , setzte ich sie zu Boten ein , um eure guten Werke in meine Schatzkammer zu bringen . Ihr habt nichts in ihre Hände gelegt , darum besitzt ihr bei mir nichts ( Augustinus , serm . 18,4,4 ) .
=S=> Kte 1040 Das Letzte Gericht wird bei der herrlichen Wiederkunft Christi stattfinden . Der Vater allein weiß den Tag und die Stunde , er allein entscheidet , wann es eintreten wird . Dann wird er durch seinen Sohn Jesus Christus sein endgültiges Wort über die ganze Geschichte sprechen . Wir werden den letzten Sinn des ganzen Schöpfungswerkes und der ganzen Heilsordnung erkennen und die wunderbaren Wege begreifen , auf denen Gottes Vorsehung alles zum letzten Ziel geführt hat . Das Letzte Gericht wird zeigen , daß die Gerechtigkeit Gottes über alle Ungerechtigkeiten , die von seinen Geschöpfen verübt wurden , siegt und daß seine Liebe stärker ist als der Tod [ Vgl . HId 8,6 ] .
=S=> Kte 1041 Die Botschaft vom Letzten Gericht ruft die Menschen auf , sich zu bekehren , so lange Gott ihnen noch Zeit der Gnade , einen Tag der Rettung ( 2 Kor 6,2 ) schenkt . Sie führt zu heiliger Gottesfurcht . Sie verpflichtet zur Gerechtigkeit des Reiches Gottes . Sie kündigt die selige Hoffnung ( Tit 2,13 ) auf die Wiederkunft des Herrn an , der kommen wird , um inmitten seiner Heiligen gefeiert und im Kreis all derer bewundert zu werden , die den Glauben angenommen haben ( 2 Thess 1,10 ) .
=U5= AbsVI -- VI Die Hoffnung auf den neuen Himmel und die neue Erde
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=S=> Kte 1042 Am Ende der Zeiten wird das Reich Gottes vollendet sein . Nach dem allgemeinen Gericht werden die Gerechten , an Leib und Seele verherrlicht , für immer mit Christus herrschen , und auch das Weltall wird erneuert werden . Die Kirche . . . wird erst in der himmlischen Herrlichkeit vollendet werden wenn zusammen mit dem Menschengeschlecht auch die gesamte Welt , die mit dem Menschen innigst verbunden ist und durch ihn auf ihr Ziel zugeht , vollkommen in Christus erneuert werden wird ( LG 48 ) .
=S=> Kte 1043 Die Schrift bezeichnet diese geheimnisvolle Erneuerung , die Menschheit und die Welt umgestalten wird , als neuen Himmel und neue Erde ( 2 Petr 3,13 ) [ Vgl . Offb 21,1 ] . Der Ratschluß Gottes , das All in Christus wieder unter ein Haupt zu fassen , alles , was im Himmel und auf Erden ist ( Eph 1,10 ) , wird sich dann endgültig verwirklichen .
=S=> Kte 1044 Wenn Gott alles neu macht ( Offb 21,5 ) , im himmlischen Jerusalem , wird er seine Wohnung unter den Menschen haben . Er wird alle Tränen von ihren Augen abwischen : Der Tod wird nicht mehr sein , keine Trauer , keine Klage , keine Mühsal . Denn was früher war , ist vergangen ( Offb 21,4 ) [ Vgl . Offb 21,27 ] .
=S=> Kte 1045 Für den Menschen wird in dieser Vollendung voll und ganz die Einheit des Menschengeschlechtes hergestellt sein , die von Gott seit der Welterschaffung gewollt wurde und deren Sakrament gleichsam die pilgernde Kirche war ( LG 1 ) . Die mit Christus Vereinten werden die Gemeinschaft der Erlö sten bilden , die heilige Stadt ( Offb 21,2 ) Gottes , die Frau des Lammes ( Offb 21,9 ) . Diese wird nicht mehr unter der Sünde , den Unreinheiten [ Vgl . Offb 21,27. ] , der Eigenliebe , die irdische Gemeinschaft der Menschen zerstören oder verwunden , zu leiden haben . Die beseligende Schau , in der sich Gott den Auserwählten unerschöpflich öffnet , wird die nie versiegende Quelle von Glück , Frieden und Gemeinschaft sein .
=S=> Kte 1046 Was den Kosmos angeht , so besteht nach der Offenbarung zwischen der materiellen Welt und dem Menschen eine tiefe Schicksalsgemeinschaft : Die ganze Schöpfung wartet sehnsüchtig auf das Offenbarwerden der Söhne Gottes . . . Zugleich gab [ Gott ] ihr Hoffnung : auch die Schöpfung soll von der Sklaverei und Verlorenheit befreit werden . . . Denn wir wissen , daß die gesamte Schöpfung bis zum heutigen Tag seufzt und in Geburtswehen liegt . Aber auch wir , obwohl wir als Erstlingsgabe den Geist haben , seufzen in unserem Herzen und warten darauf , daß wir mit der Erlösung unseres Leibes als Söhne offenbar werden ( Röm 8,19-23 ) .
=S=> Kte 1047 Das sichtbare Universum ist somit ebenfalls dazu bestimmt , umgewandelt zu werden , damit die Welt , in ihren anfänglichen Zustand zurückversetzt , nunmehr unbehindert im Dienst der Gerechten stehe ( Irenäus , hær . 5,32,1 ) und so an deren Verherrlichung im auferstandenen Jesus Christus teilhabe .
=S=> Kte 1048 Den Zeitpunkt der Vollendung der Erde und der Menschheit kennen wir nicht , und auch die Weise wissen wir nicht , wie das Universum umgestaltet werden soll . Es vergeht zwar die Gestalt dieser Welt , die durch die Sünde mißgestaltet ist , aber wir werden belehrt , daß Gott eine neue Wohnstätte und eine neue Erde bereitet , auf der die Gerechtigkeit wohnt und deren Seligkeit alle Friedenssehnsüchte , die in den Herzen der Menschen emporsteigen , erfüllen und übertreffen wird ( GS 39,1 ) .
=S=> Kte 1049 Dennoch darf die Erwartung der neuen Erde die Sorge für die Gestaltung dieser Erde nicht abschwächen , wo der Leib der neuen Menschheitsfamilie wächst , der schon eine umrißhafte Vorstellung von der neuen Welt bieten kann , sondern muß sie vielmehr ermutigen . Deshalb hat der irdische Fortschritt , obwohl er eindeutig vom Wachstum des Reiches Christi zu unterscheiden ist , dennoch große Bedeutung für das Reich Gottes , insofern er zu einer besseren Ordnung der menschlichen Gesellschaft beitragen kann ( GS 39,2 ) .
=S=> Kte 1050 Wenn wir nämlich die Güter der menschlichen Würde , brüderlichen Gemeinschaft und Freiheit - dies alles [ sind ] ja Güter der Natur und Früchte unseres Bemühens - im Geist des Herrn und gemäß seinem Gebot auf Erden gemehrt haben , werden wir sie später wiederfinden , jedoch gereinigt von jedem Makel , lichtvoll und verklärt , wenn Christus dem Vater ein ewiges und allumfassendes Reich übergeben wird ( GS 39,3)1. Dann , im ewigen Leben , wird Gott alles in allen sein ( 1 Kor 15,28 ) . Der Vater ist seinem Wesen nach und in Wahrheit das Leben . Über alles gießt er durch seinen Sohn und im Heiligen Geist seine himmlischen Gaben aus . Das ewige Leben aber hat er in seiner Menschenfreundlichkeit uns Menschen untrüglich verheißen ( Cyrill v . Jersualem , catech . ill . 18,29 ) .
=U5= AbsVII -- Kurztexte --
=S=> Kte 1059 Die hochheilige Römische Kirche glaubt fest und behauptet fest daß am Tage des Gerichtes alle Menschen mit ihren Leibern vor dem Richterstuhl Christi erscheinen werden um über ihre Taten Rechen schaft abzulegen ( DS 859 ) [ Vgl . DS 1549 ]
=S=> Kte 1060 Am Ende der Zeiten wird das Reich Gottes zu seiner Vollendung gelangen Dann werden die Gerechten an Leib und Seele verherrlicht für immer mit Christus herrschen und auch das materielle Universum wird umgestaltet weiden Gott wird dann im ewigen Leben alles in allen sein ( 1 Kor 15 28 ) . - AMEN -
=S=> Kte 1061 Wie das letzte Buch der Heiligen Schrift [ Vgl . Offb 22,21 ] , schließt auch das Credo mit dem hebräischen Wort Amen . Dieses findet sich öfters am Ende der Gebete des Neuen Testamentes . Desgleichen schließt die Kirche ihre Gebete mit Amen ab .
=S=> Kte 1062 Das hebräische Wort Amen hängt mit der gleichen Wortwurzel zusammen wie das Wort glauben . Diese bedeutet Festigkeit , Verläßlichkeit , Treue . So versteht man , daß das Amen Treue Gottes zu uns und unser Vertrauen in ihn bedeutet .
=S=> Kte 1063 Beim Propheten Jesaja findet sich der Ausdruck Gott der Wahrheit , wörtlich Gott des Amen , das heißt der Gott , der seinen Verheißungen treu bleibt : Wer sich segnet im Land , wird sich Segen wünschen von Gott , dem Getreuen ( Jes 65,16 ) . Unser Herr verwendet das Wort Amen oft [ Vgl . Mt 6,2. 5. 16 ] , manchmal in Verdoppelung [ Vgl . Joh 5,19 ] , um die Zuverlässigkeit seiner Lehre , seine auf der Wahrheit Gottes gründende Autorität zu betonen .
=S=> Kte 1064 Das Amen am Schluß des Credo greift somit die zwei ersten Worte - Ich glaube - wieder auf und bekräftigt sie : Glauben heißt , zu den Worten , den Verheißungen , den Geboten Gottes Amen sagen , sich ganz auf den verlassen , der das Amen unendlicher Liebe und vollkommener Treue ist . Das christliche Alltagsleben wird dann das Amen auf das Ich glaube des Glaubensbekenntnisses unserer Taufe sein . Dein Credo sei für dich wie ein Spiegel . Betrachte dich in ihm , um zu sehen , ob du all das , was du zu glauben erklärst , auch wirklich glaubst . Und freue dich jeden Tag an deinem Glauben ( Augustinus , serm . 58,11,13 ) .
=S=> Kte 1065 Jesus Christus selbst ist das Amen ( Offb 3 , 14 ) . Er ist das endgültige Amen der Liebe des Vaters zu uns ; er übernimmt und vollendet unser Amen an den Vater : Er ist das Ja zu allem , was Gott verheißen hat . Darum rufen wir durch ihn zu Gottes Lobpreis auch das Amen ( 2 Kor 1,20 ) . Durch ihn und mit ihm und in ihm ist dir , Gott , allmächtiger Vater , in der Einheit des Heiligen Geistes alle Herrlichkeit und Ehre jetzt und in Ewigkeit . AMEN .
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